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Laser-Doppler-Blutflußmessung an der Haut

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<strong>Laser</strong>-<strong>Doppler</strong>-<strong>Blutflußmessung</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong><br />

Diplomarbeit<br />

von<br />

Uwe Netz<br />

vorgelegt am<br />

Fachbereich Physik<br />

<strong>der</strong><br />

Technischen Universität Berlin (TUB)<br />

November 1997<br />

durchgeführt in <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>- und Medizin-Technologie gGmbH, Berlin (LMTB)<br />

Betreuer<br />

PD Dr. H.-D. Kronfeldt 1. Korrektor (TUB)<br />

Prof. Dr. A. Hese 2. Korrektor (TUB)<br />

Dr. K. Dörschel (LMTB)


dissertation.de<br />

Verlag im Internet - Copyright 1999<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe <strong>der</strong> Diplomarbeit von Uwe Netz; TU Berlin 1997<br />

dissertation.de<br />

Verlag im Internet<br />

Leonhardtstr. 8-9<br />

D-14 057 Berlin<br />

Email: dissertation.de@snafu.de<br />

Internetadresse: http://www.dissertation.de


D<strong>an</strong>ksagung<br />

Mein D<strong>an</strong>k gilt zuerst <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>- und Medizin-Technologie gGmbH, Berlin (LMTB), in<br />

<strong>der</strong>en Räumen und mit <strong>der</strong>en Unterstützung die vorliegende Arbeit durchgeführt wurde.<br />

In Person möchte ich Herrn Dr. Dörschel für die hervorragende Betreuung d<strong>an</strong>ken, da er<br />

mir je<strong>der</strong>zeit ein höchst kompetenter Ansprechpartner war und mir tatkräftig bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung dieser Arbeit und allen auftauchenden Problemen zur Seite st<strong>an</strong>d. Herrn<br />

Rygiel d<strong>an</strong>ke ich für die Entwicklung und Betreuung des Test-Meßkopfes und <strong>der</strong> PC-<br />

W<strong>an</strong>dler-Karte, mit denen die Messungen erfolgten. Auf Seiten <strong>der</strong> LMTB st<strong>an</strong>d mir<br />

weiterhin Herr Massuthe bei allen feinmech<strong>an</strong>ischen Problemen sowie Herr Fricke bei<br />

Fragen <strong>der</strong> Elektronik zur Seite.<br />

Herr Dr. Kronfeldt war so freundlich, mich auf Seiten <strong>der</strong> Technischen Universität Berlin<br />

zu betreuen und übernahm auch die Korrektur <strong>der</strong> Arbeit, Herr Prof. Hese nahm sich <strong>der</strong><br />

zweiten Korrektur <strong>an</strong>.<br />

Zuletzt möchte ich noch allen Kollegen <strong>der</strong> LMTB, Freunden und Bek<strong>an</strong>nten d<strong>an</strong>ken, die<br />

mich in grundlegenden Dingen berieten, mir halfen, Fehler bei <strong>der</strong> schriftlichen<br />

Ausarbeitung zu entdecken o<strong>der</strong> einfach Verständnis aufbrachten, daß ich nur wenig Zeit<br />

für sie hatte.<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis 3<br />

Zusammenfassung 5<br />

1 Einleitung 6<br />

2 Physikalische und biologische Grundlagen 8<br />

2.1 Das Prinzip <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>Doppler</strong>-Flußmessung 8<br />

2.1.1 Der <strong>Doppler</strong>-Effekt 8<br />

2.1.2 Die Referenzstrahlmethode 9<br />

2.1.3 Flußberechnung 10<br />

2.2 Lichtstreuung in Gewebe 11<br />

2.3 Die menschliche <strong>Haut</strong> 13<br />

2.3.1 Der Aufbau <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 13<br />

2.3.2 Die Blutgefäße in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 15<br />

2.4 Die Best<strong>an</strong>dteile von Blut 16<br />

2.5 Optische Eigenschaften von Blut, <strong>Haut</strong> und Teflon 17<br />

2.5.1 Optische Eigenschaften von Blut und <strong>Haut</strong> 17<br />

2.5.2 Optische Eigenschaften von PTFE (Teflon ® ) 19<br />

3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 20<br />

3.1 Entstehung des <strong>Doppler</strong>signals 20<br />

3.2 Die Meßmethode 23<br />

3.3 Elektronisches Rauschen 26<br />

3.4 Auswertung <strong>der</strong> Signale 27<br />

4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 29<br />

4.1 Eine Korrekturrechnung zur Geschwindigkeitsauflösung 29<br />

4.2 Intensitätsverteilung bei Einfachstreuung 30<br />

4.3 Feldverteilung von gestreutem Licht am Detektor 38<br />

4.4 Einfluß des Specklefeldes auf das Signal 40<br />

5 Experimente zur Flußmessung 42<br />

5.1 <strong>Blutflußmessung</strong>en <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 42<br />

5.2 Das Geschwindigkeitsmodell 46<br />

5.2.1 Aufbau 46<br />

5.2.2 Einfluß von Motor und Getriebe 48<br />

5.2.3 Ein bewegtes B<strong>an</strong>d 49<br />

5.2.4 Zwei bewegte Bän<strong>der</strong> 53<br />

5.2.5 Korrelation und Ortsabhängigkeit <strong>der</strong> Signale zweier Photodioden 56<br />

3


Inhaltsverzeichnis 4<br />

5.3 Empfindlichkeit des Meßkopfes auf äußere Einwirkungen 61<br />

5.4 Störsignale durch Streumaterial vor <strong>der</strong> Meßkopföffnung 62<br />

5.4.1 Mögliche Ursachen für Störsignale 64<br />

6 Ergebnisse 66<br />

7 Ausblick 67<br />

Literaturnachweis 68<br />

Bildverzeichnis 70<br />

Anh<strong>an</strong>g 1 Signalbildung bei <strong>der</strong> Flußmessung A-1<br />

Anh<strong>an</strong>g 2 Programm zur Berechnung <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz A-2<br />

Anh<strong>an</strong>g 3 Feld und Intensität des gestreuten Lichts am Detektor A-4<br />

Anh<strong>an</strong>g 4 Schaltpl<strong>an</strong> für die Motorsteuerung A-6<br />

Anh<strong>an</strong>g 5 Beispiele für Störsignale von unbewegten Streuern A-7


Zusammenfassung<br />

Die <strong>Laser</strong>-<strong>Doppler</strong>-<strong>Blutflußmessung</strong> ist ein bek<strong>an</strong>ntes Verfahren zur peripheren<br />

Durchblutungsmessung und k<strong>an</strong>n bei <strong>der</strong> klinischen Diagnose o<strong>der</strong> Therapieüberwachung<br />

am Patienten eingesetzt werden. Allerdings k<strong>an</strong>n bis heute nur ein mittlerer Gesamtfluß<br />

gemessen werden. Es ist noch keine Auflösung <strong>der</strong> real sehr verschiedenen, in hum<strong>an</strong>em<br />

Gewebe auftretenden Geschwindigkeiten möglich. Die Vorgänge bei <strong>der</strong> Lichtstreuung<br />

in Gewebe sind dafür zu komplex, als daß <strong>der</strong> reale Fluß <strong>an</strong>alytisch aus dem gemessenen<br />

Signal rekonstruiert werden könnte.<br />

In dieser Arbeit konnte durch numerische Simulation ein <strong>Doppler</strong>-Spektrum errechnet<br />

werden, wie es durch einzelne Streuereignisse <strong>an</strong> bewegten Teilchen mit konst<strong>an</strong>ter<br />

Geschwindigkeit entstehen müßte. Es wurde gezeigt, daß eine auf dieses Spektrum <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte<br />

Korrekturrechnung, die unter stark vereinfachend <strong>an</strong>genommenen Streubedingungen<br />

hergeleitet wurde, eine eindeutige und korrekte Zuordnung zwischen dem in<br />

einem Frequenzbereich gemessenen Fluß und <strong>der</strong> vorliegenden Geschwindigkeit zuläßt.<br />

Diese Zuordnung sowie die Form <strong>der</strong> theoretisch ermittelten Spektren konnte<br />

experimentell <strong>an</strong> einem Modell zur Simulation des Blutflusses in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> bestätigt<br />

werden. In <strong>der</strong> Theorie ergibt sich weiter ein definierter Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen <strong>der</strong><br />

Charakteristik des korrigierten Spektrums und dem Anisotropiefaktor g, einem für die<br />

Streuung wesentlichen Parameter.<br />

5


1 Einleitung<br />

„Blut ist ein beson<strong>der</strong>er Saft“. Diese gängige Bezeichnung für Blut kommt nicht von<br />

ungefähr. Es übernimmt viele Aufgaben im menschlichen Körper. Das Blutgefäßsystem<br />

und <strong>der</strong> Kreislauf reagieren empfindlich auf Störungen im Org<strong>an</strong>ismus. In <strong>der</strong><br />

traditionellen asiatischen Medizin gehört daher das Fühlen und Beurteilen des Pulses zur<br />

Grundlage <strong>der</strong> Diagnose von Kr<strong>an</strong>kheiten. Der Blutfluß, das Produkt aus durchströmtem<br />

Querschnitt und Geschwindigkeit, ist bei vielen Kr<strong>an</strong>kheiten <strong>der</strong> Gefäße o<strong>der</strong> <strong>der</strong> inneren<br />

Org<strong>an</strong>e verän<strong>der</strong>t (z. B. Arteriosklerose, Diabetes mellitus). Effektive Verfahren zur<br />

Messung des Blutflusses können daher sowohl bei <strong>der</strong> Diagnose als auch bei <strong>der</strong><br />

Therapieüberwachung (z. B. Wirkung von Medikamenten) hilfreich sein.<br />

Eine Messung des realen Blutflusses in einem Gefäß k<strong>an</strong>n nur erfolgen, wenn dieses<br />

freigelegt wird, also durch invasive Techniken. Um noninvasiv, also ohne Eingriff in den<br />

Org<strong>an</strong>ismus, den Blutfluß in einem Org<strong>an</strong> nachzuweisen, bieten sich Ultraschall o<strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>licht <strong>an</strong>, da sie nahezu ohne beeinflussende Wechselwirkung Gewebe durchdringen<br />

können. Sie haben, abhängig von <strong>der</strong> Wellenlänge, eine hohe Eindringtiefe, verursachen<br />

bei geringer Intensität keinerlei Schädigung des Gewebes und greifen nicht in dessen<br />

biologische Funktion ein.<br />

Seit etwa 1975 [STERN,75] werden Methoden zur peripheren Messung entwickelt, bei<br />

denen <strong>Laser</strong>licht von außen in die <strong>Haut</strong> eingestrahlt und rückgestreutes Licht außerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Haut</strong> wie<strong>der</strong> detektiert wird. Dabei wird ausgenutzt, daß Licht bei Streuung <strong>an</strong><br />

bewegten Teilchen, hier den Blutkörperchen, in seiner Frequenz verschoben wird. Dies<br />

ist <strong>der</strong> sogen<strong>an</strong>nte <strong>Doppler</strong>-Effekt. Voraussetzung für die Auswertung des<br />

aufgef<strong>an</strong>genen Lichtsignals ist die genaue Kenntnis <strong>der</strong> Bewegungsrichtung <strong>der</strong> Teilchen<br />

und <strong>der</strong> Ausbreitungsrichtung des Lichts. Durch völlig diffuse Streuung des Lichts in <strong>der</strong><br />

<strong>Haut</strong> und die unterschiedlichen Flußrichtungen des Blutes ist zunächst kein Meßergebnis<br />

zu erwarten. Es k<strong>an</strong>n jedoch erstaunlicherweise eine Korrelation des Signals mit dem<br />

Blutfluß nachgewiesen werden. Eine Unterscheidung verschiedener Tiefen in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong><br />

o<strong>der</strong> einzelner Geschwindigkeiten ist dabei nicht möglich. Es wird über das gesamte<br />

Meßvolumen gemittelt.<br />

6


1 Einleitung 7<br />

Die Arbeitsgruppe von Dr. Dörschel in <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>- und Medizin-Technologie gGmbH,<br />

Berlin arbeitet seit etwa 1991 <strong>an</strong> <strong>der</strong> Entwicklung eines Prototyps zur <strong>Blutflußmessung</strong>,<br />

mit dem eine begrenzte Geschwindigkeitsauflösung erzielt wird. Es konnte gezeigt<br />

werden [DÖRSCHEL, 96], daß nach Korrekturrechnung unter vereinfachenden Annahmen<br />

einem Bereich aus dem gemessenen <strong>Doppler</strong>frequenz-Spektrum ein Geschwindigkeitsbereich<br />

zugeordnet werden k<strong>an</strong>n.<br />

In dieser Arbeit werden experimentelle und theoretische Untersuchungen vorgenommen,<br />

um eine erzielbare Geschwindigkeitsauflösung zu ermitteln, die Eigenschaften des<br />

auftretenden Lichtsignals zu beobachten und theoretisch zu beschreiben. In den<br />

Experimenten werden <strong>an</strong> einem Modell gezielt einzelne Parameter eines „Blutflusses“<br />

eingestellt und variiert und die Abhängigkeit des Meßsignals beobachtet.


2 Physikalische und biologische Grundlagen<br />

Bei <strong>der</strong> Streuung von Licht <strong>an</strong> strömendem Blut wird die Frequenz des Lichts<br />

verschoben. Durch Messung dieser Verschiebung ist es möglich, Information über die<br />

Geschwindigkeit des Blutes im Meßvolumen zu gewinnen. Die Signalhöhe gibt Aufschluß<br />

über das Blutvolumen und dadurch über den durchströmten Querschnitt. Das<br />

Produkt aus Geschwindigkeit und durchströmtem Querschnitt bezeichnet m<strong>an</strong> als Fluß.<br />

Die Vorgänge bei <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> mittels Licht sind sehr komplex. Die<br />

Lichtquelle und <strong>der</strong> Empfänger befinden sich außerhalb <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>. Das Licht muß daher<br />

ausreichend tief in die <strong>Haut</strong> eindringen, um die Blutgefäße zu erreichen, und nach <strong>der</strong><br />

Streuung <strong>an</strong> Blut wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> austreten können. Zur Auswertung <strong>der</strong> gewonnenen<br />

Signale ist die genaue Kenntnis ihrer Entstehung notwendig. Im folgenden werden<br />

zum Verständnis <strong>der</strong> Messung das physikalische Prinzip <strong>der</strong> Flußmessung, die allgemeine<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Lichtausbreitung in Gewebe, <strong>der</strong> Aufbau und die Funktion sowie die<br />

optischen Eigenschaften von <strong>Haut</strong> und Blut erläutert.<br />

2.1 Das Prinzip <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>Doppler</strong>-Flußmessung<br />

Die Geschwindigkeit einer lichtdurchlässigen Flüssigkeit läßt sich mit Hilfe des <strong>Doppler</strong>-<br />

Effekts bei Lichtstreuung bestimmen. Im Experiment wird dazu die Frequenzverschiebung<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> Referenzstrahlmethode gemessen.<br />

2.1.1 Der <strong>Doppler</strong>-Effekt<br />

s<br />

y<br />

Φ<br />

Φ V Θ<br />

Bild 1: Lichtstreuung <strong>an</strong> einem mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit v 1 bewegten Teilchen. Es ist s <strong>der</strong> Einheitsvektor<br />

in Einfallsrichtung, s' Einheitsvektor in Streurichtung, Θ und Φ Streuwinkel bezüglich s,<br />

Θv und Φv Einfallswinkel bezüglich v.<br />

1 Fettgedruckte Buchstaben bezeichnen Vektoren.<br />

1 Fettgedruckte Buchstaben bezeichnen Vektoren.<br />

Θ V<br />

v<br />

x<br />

s'<br />

z<br />

8


2 Physikalische und biologische Grundlagen 9<br />

Lichtstreuung findet <strong>an</strong> Grenzflächen von Gebieten mit unterschiedlicher Dichte bzw.<br />

unterschiedlicher Brechzahl statt. Die zu messende Flüssigkeit muß also Grenzflächen<br />

wie z. B. Schwebeteilchen enthalten, die sich mit gleicher Geschwindigkeit wie die Flüs-<br />

sigkeit bewegen. Bewegt sich ein Teilchen mit einer Geschwindigkeit v 1 (v ‹‹ c, c<br />

Vakuumlichtgeschwindigkeit) und wird es mit Licht <strong>der</strong> Wellenlänge λ bestrahlt, so ist<br />

die Frequenz des gestreuten Lichts um die sogen<strong>an</strong>nte <strong>Doppler</strong>frequenz f,<br />

n<br />

f = v⋅( s'−s) λ<br />

⎛sinΘ<br />

⎞<br />

v ⋅cosΦ<br />

⎡⎛<br />

⎞<br />

v sinΘ⋅cosΦ ⎛0⎞⎤<br />

n<br />

=<br />

⎜<br />

⎟ ⎢⎜<br />

⎟ ⎜ ⎟⎥<br />

v⋅<br />

sinΘv ⋅sinΦv ⋅ sinΘ⋅sinΦ − 0<br />

λ ⎜<br />

⎟ ⎢⎜<br />

⎟ ⎜ ⎟⎥<br />

⎝ cosΘ<br />

⎠ ⎣⎝<br />

cosΘ<br />

⎠ ⎝1⎠⎦<br />

v<br />

[ Θ Θv Φ Φ Θ Θ 1 ]<br />

n<br />

= v⋅<br />

sin ⋅sin ⋅cos( − ) + cos ⋅(cos − ) ,<br />

λ<br />

v v<br />

verschoben. Dabei ist n <strong>der</strong> Brechungsindex des streuenden Mediums, s <strong>der</strong> Einheitsvektor<br />

in Einfallsrichtung, s' <strong>der</strong> Einheitsvektor in Streurichtung, Θ und Φ die Winkel<br />

<strong>der</strong> Streuung und ΘV und ΦV Einfallswinkel bezüglich v.<br />

Die Frequenzverschiebung f hängt von <strong>der</strong> Einfallsrichtung des Lichts, <strong>der</strong> Streurichtung,<br />

dem Betrag <strong>der</strong> Geschwindigkeit und <strong>der</strong> Bewegungsrichtung ab. Die Streurichtung ist<br />

statistisch verteilt und wird durch die Streuwinkel-Verteilungsfunktion des Teilchens<br />

charakterisiert (siehe Kapitel 2.2).<br />

2.1.2 Die Referenzstrahlmethode<br />

Bei <strong>der</strong> Referenzstrahlmethode (Bild 2) wird das <strong>an</strong> bewegten Teilchen gestreute und<br />

damit frequenzverschobene Licht <strong>an</strong> einem Detektor mit Licht <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Frequenz (Referenz) überlagert. Durch Interferenz <strong>der</strong> Lichtwellen entsteht die <strong>Doppler</strong>frequenz<br />

(Glg. 1) als Schwebung <strong>der</strong> beiden überlagerten Lichtwellen. Es h<strong>an</strong>delt sich<br />

um ein sogen<strong>an</strong>ntes heterodynes Signal, da die Intensität 2 des Referenzlichts ein Vielfaches<br />

<strong>der</strong> Intensität des gestreuten Lichts beträgt. Interferierende Lichtwellen mit <strong>an</strong>nähernd<br />

gleicher Intensität bezeichnet m<strong>an</strong> dagegen als homodyn. Voraussetzung für die<br />

Interferenzfähigkeit <strong>der</strong> Lichtwellen ist, daß <strong>der</strong> Wegunterschied zwischen Referenz- und<br />

Streuwelle kleiner als die Kohärenzlänge <strong>der</strong> Wellenzüge ist. Die gemessene Intensität<br />

des Lichts ist mit <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz moduliert. Eine Fouriertr<strong>an</strong>sformation <strong>der</strong> über<br />

2 Intensität ist hier die Strahlungsleistung pro detektierende Fläche in Wm -1<br />

(1)


2 Physikalische und biologische Grundlagen 10<br />

die Zeit gemessenen Intensität I(t) ergibt ein Intensitätsspektrum I(f). Bei definierter<br />

Strömungs-, Einstrahl- und Detektionsrichtung läßt sich aus <strong>der</strong> gemessenen <strong>Doppler</strong>frequenz<br />

<strong>der</strong> Betrag <strong>der</strong> Geschwindigkeit berechnen.<br />

<strong>Laser</strong><br />

s<br />

v<br />

s'<br />

Detektor<br />

Bild 2: Referenzstrahlmethode zur <strong>Doppler</strong>-Geschwindigkeitsmessung.<br />

Bewegt sich die Flüssigkeit mit genau einer Geschwindigkeit, so tritt genau eine<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz auf. Stellt sich im Experiment eine Verteilung <strong>der</strong> Geschwindigkeit ein,<br />

z. B. das paraboloide Geschwindigkeitsprofil in einem laminar durchströmten Schlauch,<br />

so treten viele <strong>Doppler</strong>frequenzen auf und eine Messung ergibt ein breites Spektrum.<br />

2.1.3 Flußberechnung<br />

Zunächst k<strong>an</strong>n nur ein Frequenzspektrum, also eine Intensität in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Frequenz, gemessen werden. Ein Flußspektrum liefert den Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen<br />

Fluß und Geschwindigkeit. Unter <strong>der</strong> Annahme, daß <strong>an</strong> den Teilchen <strong>der</strong> Flüssigkeit nur<br />

Einfachstreuung auftritt, ist die Intensität I(f) des dopplerverschobenen Lichts proportional<br />

zur Anzahl <strong>der</strong> Streuereignisse und damit direkt zur Zahl <strong>der</strong> Teilchen im<br />

betrachteten Querschnitt. Jede Frequenz f entspricht bis auf einen von <strong>der</strong> Streugeometrie<br />

abhängigen Faktor einer Geschwindigkeit v (Glg. 1). Ein relativer Fluß läßt<br />

sich daher aus dem Produkt von Intensität und Frequenz ermitteln, <strong>der</strong> proportional zum<br />

realen Fluß, also dem Produkt aus Querschnitt und Geschwindigkeit, ist. Das<br />

Flußspektrum ist also<br />

Ff ( ) = KIf ⋅ ( ) ⋅f<br />

= ⋅ ,<br />

KF rel<br />

wobei K die Proportionalität zwischen Geschwindigkeit und Frequenz bzw. zwischen<br />

Intensität und Menge beinhaltet.


2 Physikalische und biologische Grundlagen 11<br />

Ist die Information über die Winkel, die bei <strong>der</strong> Streuung auftreten, unvollständig, k<strong>an</strong>n<br />

einer <strong>Doppler</strong>frequenz f aus dem Spektrum nicht ohne weiteres eine Geschwindigkeit v<br />

zugeordnet werden. Dies ist z. B. bei turbulenter Strömung <strong>der</strong> Fall. Hier k<strong>an</strong>n ein und<br />

dieselbe Frequenz f erzeugt werden durch Streuung unter verschiedenen Winkeln und<br />

Geschwindigkeiten. Die gemessene Intensität I einer Frequenz f wird im Normalfall also<br />

nicht durch eine Geschwindigkeit son<strong>der</strong>n durch viele verschiedene Geschwindigkeiten<br />

bzw. viele verschiedene Winkel erzeugt. Damit k<strong>an</strong>n aus dem Flußspektrum F(f) kein<br />

korrekter Fluß bestimmt werden. Durch Integration über das gesamte Spektrum k<strong>an</strong>n<br />

nur ein mittlerer relativer Fluß<br />

F<br />

rel<br />

f<br />

max<br />

1<br />

= If ⋅f⋅df f ∫ ( )<br />

max<br />

0<br />

berechnet werden, <strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong> durch einen Faktor K vom mittleren realen Fluß unterscheidet<br />

[BONNER, 81]. In Kapitel 4.1 wird erläutert, wie unter stark vereinfachenden<br />

Annahmen eine Zuordnung zwischen Frequenz und Geschwindigkeit möglich wird.<br />

2.2 Lichtstreuung in Gewebe<br />

Wird ein Medium mit Licht bestrahlt, so finden unterschiedliche Prozesse <strong>an</strong> den<br />

Grenzen des Mediums und im Innern statt. An Begrenzungsflächen k<strong>an</strong>n Licht gerichtet<br />

o<strong>der</strong> diffus reflektiert, nach Wechselwirkung im Innern (Streuung, Absorption) wie<strong>der</strong><br />

remittiert 3 werden o<strong>der</strong> durch das Medium tr<strong>an</strong>smittieren. Absorption bedeutet die<br />

Umw<strong>an</strong>dlung eines Teils <strong>der</strong> eingestrahlten Energie z. B. in Wärme. Streuung erfolgt <strong>an</strong><br />

Grenzflächen zwischen Medien mit verschiedener Brechzahl. Das Licht wird in<br />

Durchstrahlrichtung (Θ = 0) geschwächt und Strahlung in <strong>an</strong><strong>der</strong>e Raumrichtungen abgegeben.<br />

Streuung k<strong>an</strong>n elastisch (ohne Absorption) o<strong>der</strong> unelastisch (mit Absorption)<br />

erfolgen. In biologischem Gewebe tritt unelastische Streuung vernachlässigbar selten auf.<br />

Die Charakteristik <strong>der</strong> Streuung ist abhängig von Größe und Form <strong>der</strong> Teilchen. Die<br />

mathematische Beschreibung <strong>der</strong> Lichtausbreitung in einem streuenden und absorbierenden<br />

Medium k<strong>an</strong>n entwe<strong>der</strong> im Wellenbild o<strong>der</strong> statistisch im Teilchenbild<br />

erfolgen. Im Wellenbild beschrieb LORD RAYLEIGH die Streuung <strong>an</strong> Teilchen, die deutlich<br />

kleiner sind als die Wellenlänge [LORD RAYLEIGH, 1871]. Die Intensität <strong>der</strong> gestreuten<br />

3<br />

Als Remission wird das diffuse Abstrahlen von Licht aus einem streuenden Medium bezeichnet, in<br />

welches Licht von außen eingestrahlt wird.


2 Physikalische und biologische Grundlagen 12<br />

Welle verhält sich nach RAYLEIGH umgekehrt proportional zur vierten Potenz <strong>der</strong><br />

Wellenlänge. Damit erklärte er u.a. die Erscheinung des blauen Himmels. MIE löste die<br />

MAXWELLschen Gleichungen elektromagnetischer Wellen für Einfachstreuung <strong>an</strong><br />

kugelförmigen, homogenen Streukörpern beliebiger Größe [MIE, 08]. Dabei interferieren<br />

von <strong>der</strong> Kugeloberfläche ausgehende Partialwellen zu <strong>der</strong> charakteristischen<br />

Streuverteilung. MIE-Streuung enthält als Grenzfall kleiner Teilchengrößen die<br />

RAYLEIGH-Streuung. Basierend auf dem Teilchencharakter von Licht läßt sich die<br />

Streuung durch die Strahlungstr<strong>an</strong>sportgleichung beschreiben [CHANDRASEKHAR, 50;<br />

ISHIMARU, 78]:<br />

dL(<br />

qs , )<br />

μs<br />

=− ( μa + μs)<br />

L( qs , ) + p( ss' , ) ⋅ L( qs , ) d ′<br />

ds<br />

∫<br />

Ω<br />

4π 4π<br />

Es ist L(q, s) die Strahlungsdichte am Ort q in Einstrahlrichtung s (in Wcm -2 sr -1 ), µa <strong>der</strong><br />

Absorptionskoeffizient (in cm -1 ) des Mediums, µs <strong>der</strong> Streukoeffizient (in cm -1 ) und<br />

p(s, s') die Streuwinkel-Verteilungsfunktion. Die Streuung in einem isotropen Medium<br />

ist unabhängig vom Azimutwinkel Φ (Bild 3).<br />

s<br />

Bild 3: Bei <strong>der</strong> Streuung <strong>an</strong> einem Teilchen auftretende Winkel: Streuwinkel Θ und Azimutwinkel Φ.<br />

Die Streuwinkel-Verteilungsfunktion hängt d<strong>an</strong>n nur vom Streuwinkel Θ ab. Bei<br />

elastischer Streuung, also ohne Absorption, muß die Streuwinkel-Verteilungsfunktion<br />

p(s, s') = p(Θ) über den Raum normiert sein mit<br />

∫ ∫ ∫<br />

p( s,s') dΩ= dΦ p( s,s')<br />

⋅ sinΘdΘ=<br />

1.<br />

4π 0<br />

2π<br />

π<br />

0<br />

D<strong>an</strong>n ist sie ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, daß ein Photon aus <strong>der</strong> Richtung s <strong>an</strong><br />

einem Streukörper in Richtung s' gestreut wird. Eine wichtige Kenngröße <strong>der</strong> Streuung<br />

ist <strong>der</strong> Anisotropiefaktor g,<br />

s'<br />

Θ<br />

Φ


2 Physikalische und biologische Grundlagen 13<br />

2π<br />

π<br />

∫ ∫ ⋅<br />

g = cos Θ = dΦ p( s,s') ⋅cosΘ⋅ sin ΘdΘ mit s s' = cosΘ.<br />

(2)<br />

0<br />

0<br />

Er ist <strong>der</strong> Erwartungswert vom Kosinus des Streuwinkels Θ und nimmt Werte von -1 bis<br />

1 <strong>an</strong>. Ein Wert von g =−1 bedeutet strenge Rückwärtsstreuung, g = 0 beschreibt<br />

isotrope Streuung und g = 1 steht für strenge Vorwärtsstreuung (Bild 4). In<br />

biologischem Gewebe findet hauptsächlich Vorwärtstreuung statt.<br />

Rückwärts-Streuung isotrope Streuung<br />

Vorwärts-Streuung<br />

p(Θ)<br />

Θ<br />

-1 < g < 0<br />

Photon<br />

Θ<br />

p(Θ)<br />

p(Θ)<br />

g = 0 0 < g < 1<br />

Bild 4: Anisotropiefaktor g und Streuwinkel-Verteilungsfunktion p(Θ). Die Länge des Pfeiles in<br />

Streurichtung ist ein Maß für den Betrag von p(Θ).<br />

Die Berechnung einer mathematisch korrekten Streuwinkel-Verteilungsfunktion für<br />

biologisches Gewebe erweist sich als schwierig. Nach <strong>der</strong> MIE-Theorie läßt sich eine<br />

Verteilungsfunktion nur numerisch mit hohem Rechenaufw<strong>an</strong>d berechnen. Zur Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Streuung in einem Gewebe wird daher meist eine einfachere Verteilungsfunktion<br />

verwendet, die den experimentellen Ergebnissen möglichst nahe kommen muß<br />

(siehe Kapitel 2.5).<br />

2.3 Die menschliche <strong>Haut</strong><br />

Die <strong>Haut</strong> ist zugleich Sinnes- und Wärmeregulationsorg<strong>an</strong> als auch Schutzhülle des<br />

menschlichen Körpers. Sie nimmt etwa eine Fläche von 1,5 - 1,8 m 2 ein und stellt damit<br />

ein sehr großes Org<strong>an</strong> dar [SCHIEBLER, 87]. Sie ist vielschichtig aufgebaut und bis in ihre<br />

oberen Schichten stark durchblutet. 4<br />

2.3.1 Der Aufbau <strong>der</strong> <strong>Haut</strong><br />

Der makroskopische Aufbau <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> weist regionale Unterschiede auf. M<strong>an</strong> unterscheidet<br />

beson<strong>der</strong>s die Leistenhaut von <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong>haut [SCHIEBLER, 87]. Leistenhaut findet<br />

4 Diese Eigenschaft ist aus vielen, eher unwissenschaftlichen Experimenten im Haushalt bek<strong>an</strong>nt.<br />

Θ


2 Physikalische und biologische Grundlagen 14<br />

sich <strong>an</strong> H<strong>an</strong>dflächen und Fußsohlen sowie auf <strong>der</strong> Beugeseite von Fingern und Zehen.<br />

Sie besitzt we<strong>der</strong> Haare noch Talgdrüsen. Die Fel<strong>der</strong>haut bedeckt den übrigen Körper.<br />

Die Schichten, aus denen sich die <strong>Haut</strong> zusammensetzt, lassen sich von außen nach innen<br />

einteilen in Epi<strong>der</strong>mis (Oberhaut), Dermis (Le<strong>der</strong>haut, Kutis, Korium) und Subkutis<br />

(Unterhautfettgewebe) (Bild 5). Die Dicke <strong>der</strong> einzelnen Schichten ist regional<br />

unterschiedlich (Tabelle 1).<br />

Epi<strong>der</strong>mis<br />

Dermis<br />

Subkutis<br />

Bild 5: Aufbau <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> mit Blutgefäßsystem. Die zur Oberfläche strebenden Verästelungen versorgen<br />

Haarpapillen, Drüsen o<strong>der</strong> Nervenenden [SAMS,90].<br />

Tabelle 1: Dicke von einzelnen Schichten <strong>der</strong> menschlichen <strong>Haut</strong> [SCHIEBLER, 87; PARRISH, 80].<br />

<strong>Haut</strong>schicht Dicke<br />

Epi<strong>der</strong>mis 50 µm im Mittel<br />

400 µm <strong>an</strong> Fingerspitzen<br />

1000 µm <strong>an</strong> H<strong>an</strong>dflächen und Fußsohlen<br />

davon 10 bis 20 µm Stratum Corneum<br />

Dermis 1000 bis 4000 µm<br />

Die Epi<strong>der</strong>mis bewirkt die mech<strong>an</strong>ische Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> und durch Pigmente<br />

(Mel<strong>an</strong>in) den Schutz des Körpers vor schädlicher UV-Strahlung. Sie enthält<br />

keine Blutgefäße. Ihre oberste Schicht ist das Stratum Corneum (Hornhaut), das den<br />

Körper gegen Austrocknung schützt. Die unter <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis liegenden Schichten sind<br />

stark durchblutet (0,15 - 0,5 ml/min⋅g in <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d [SVAASAND, 85]). Die Dermis über-


2 Physikalische und biologische Grundlagen 15<br />

nimmt nicht nur die Ernährung <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis son<strong>der</strong>n bewirkt auch die Wärmeregulation<br />

und die mech<strong>an</strong>ische Festigkeit <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>. Zur Energiespeicherung und Wärmeisolation<br />

dient die Subkutis, welche z. B. <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ferse auch <strong>der</strong> mech<strong>an</strong>ischen Polsterung dient.<br />

2.3.2 Die Blutgefäße in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong><br />

Die Blutgefäße im Org<strong>an</strong>ismus lassen sich nach <strong>der</strong> Flußrichtung des beför<strong>der</strong>ten Blutes<br />

bezüglich des Herzens einteilen. In den Arterien fließt das Blut vom Herz zu den<br />

Org<strong>an</strong>en, in den Venen wird es zurück zum Herz tr<strong>an</strong>sportiert. Das Gefäßsystem besteht<br />

aus zwei Kreisläufen. Im Körperkreislauf wird in den Arterien sauerstoffreiches (arterielles)<br />

Blut beför<strong>der</strong>t, in den Venen sauerstoffarmes (venöses) Blut wie<strong>der</strong> dem Herzen<br />

zugeführt. Im Lungenkreislauf fließt umgekehrt in den Venen arterielles und in den<br />

Arterien venöses Blut. Die größte Arterie – die Aorta – verzweigt sich zu den Org<strong>an</strong>en<br />

vielfach in immer enger werdende Arteriolen bis hin zu den kleinsten Gefäßen, den<br />

Kapillaren mit Durchmessern von nur noch wenigen µm (Tabelle 2). In ihnen findet <strong>der</strong><br />

Stoff- und Gasaustausch zwischen Blut und Gewebe statt. Der Gesamtquerschnitt aller<br />

Gefäße wächst bei <strong>der</strong> Verzweigung, die Strömungsgeschwindigkeit nimmt zu kleineren<br />

Gefäßen ab.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> werden die Gefäße zur Oberfläche hin immer enger. In <strong>der</strong> obersten Schicht<br />

<strong>der</strong> Dermis befinden sich viele Kapillare, die kleine, verwundene Schlingen um Haarpapillen,<br />

Drüsen o<strong>der</strong> Nervenenden bilden (Bild 5). Diese Schlingen erreichen Längen<br />

von ca. 0,2 - 1 mm.


2 Physikalische und biologische Grundlagen 16<br />

Tabelle 2: Mittlere Strömungsgeschwindigkeiten im Blutgefäßsystem [WITZLEB, 90].<br />

Durchmesser<br />

in mm<br />

Mittlere Geschwindigkeit<br />

in mm/s<br />

Aorta 20 - 25 200<br />

Mittlere Arterien - 100 - 50<br />

Sehr kleine Arterien - 20<br />

Arteriolen 0,06 - 0,02 3 - 2<br />

Kapillaren 0,006 0,3<br />

Sehr kleine Venen - 5 - 10<br />

kleine bis mittlere Venen - 10 - 50<br />

Große Venen 5 - 15 50 - 100<br />

Venae Cavae (Hohlvenen) 30 - 35 100 - 160<br />

2.4 Die Best<strong>an</strong>dteile von Blut<br />

Blut ist Tr<strong>an</strong>sportmittel für Nährstoffe und Abfallprodukte, ist ein Teil des Immunsystems,<br />

dient <strong>der</strong> Wärmeregulation und regelt den Gasaustausch. Es besteht aus dem Blutplasma<br />

und den Blutkörperchen, welche sich aus Erythrozyten (rote Blutkörperchen),<br />

Thrombozyten (Blutplättchen) und Leukozyten (weiße Blutkörperchen) zusammensetzen.<br />

Eine in <strong>der</strong> medizinischen Diagnostik häufig verwendete Kenngröße für Blut ist <strong>der</strong><br />

Hämatokrit. Er gibt den prozentualen Anteil <strong>der</strong> Blutkörperchen am Blutvolumen <strong>an</strong>. Bei<br />

Männern beträgt er meist 44 - 46 %, bei Frauen 41 - 43 % [WEISS, 90]. Die Erythrozyten<br />

stellen den weitaus größten Anteil <strong>der</strong> Blutkörperchen dar (Tabelle 3). Sie besitzen<br />

eine bikonkav gewölbte Scheibenform und sind stark verformbar. So können sie noch<br />

durch Kapillare fließen, <strong>der</strong>en Durchmesser etwas kleiner als ihr eigener ist. Die Erythrozyten<br />

bestehen zum Teil aus Hämoglobin, das Sauerstoff und Kohlendioxid binden und<br />

wie<strong>der</strong> abgeben k<strong>an</strong>n.<br />

Tabelle 3: Form und Ausmaß <strong>der</strong> Blutkörperchen [WEISS, 90].<br />

Blutkörperchen Konzentration in 1/µl Abmessungen in µm Form<br />

Erythrozyten (4,6 bis 5,1) ⋅ 10 6<br />

∅ 7,5 x 2 bikonkav<br />

Thrombozyten (1,5 bis 3,5) ⋅ 10 5<br />

Leukozyten (4 bis 10) ⋅ 10 3<br />

∅ (1 bis 4) x (0,5 bis 0,75) scheibenförmig<br />

∅ 10 bis 20 sphärisch<br />

Die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Erythrozyten ist auf Grund ihrer Größe in den Gefäßen nicht<br />

wie bei einer Flüssigkeit parabolisch verteilt. In größeren Gefäßen ordnen sich die


2 Physikalische und biologische Grundlagen 17<br />

Erythrozyten durch die herrschende Schersp<strong>an</strong>nung in <strong>der</strong> Mitte <strong>an</strong> und bilden einen<br />

kompakt fließenden Zylin<strong>der</strong> (Axialmigration), <strong>der</strong> von einem M<strong>an</strong>tel aus Blutplasma<br />

umgeben ist [WITZLEB, 90]. Auf Grund des paraboloiden Geschwindigkeitsprofils des<br />

Blutplasma fließen die Erythrozyten im Mittel mit deutlich höherer Geschwindigkeit als<br />

das Plasma.<br />

2.5 Optische Eigenschaften von Blut, <strong>Haut</strong> und Teflon<br />

Die Ausbreitung von Licht in streuenden Materialien hängt von dessen optischen Eigenschaften<br />

ab. Diese lassen sich durch den Absorptionskoeffizienten µa, den Streukoef-<br />

fizienten µs und die Streuwinkel-Verteilung p(s, s') bzw. den Anisotropiefaktor g<br />

beschreiben.<br />

2.5.1 Optische Eigenschaften von Blut und <strong>Haut</strong><br />

Im sichtbaren Spektralbereich und im nahen Infrarot liegt <strong>der</strong> Absorptionskoeffizient für<br />

biologisches Gewebe im Bereich 10 -2 cm -1 < µa < 10 2 cm -1 , <strong>der</strong> Streukoeffizient liegt in<br />

<strong>der</strong> Größenordnung von 10 cm -1 < µs < 10 3 cm -1 und nimmt meist mit <strong>der</strong> Wellenlänge ab<br />

[z. B. CHEONG, 90]. Biologisches Gewebe zeigt ausgeprägte Vorwärtsstreuung mit<br />

0,7 < g < 1. Das optische „Fenster" von biologischem Gewebe, also <strong>der</strong> lichtdurchlässige<br />

Teil des Spektrums, liegt bei 600 - 1200 nm. In diesem Bereich dringt das Licht einige<br />

mm weit in die <strong>Haut</strong> ein. Die Remission von heller <strong>Haut</strong> k<strong>an</strong>n hier über 50% betragen<br />

[HAGEMANN, 89]. Einige optische Parameter für menschliche <strong>Haut</strong> und für menschliches<br />

Blut sind in Tabelle 4 zusammengefaßt. Das Blut selbst hat einen sehr großen Anisotropiefaktor<br />

g ≥ 0,99 und zeigt daher ausgeprägte Vorwärtsstreuung. Der Streukoeffizient<br />

und <strong>der</strong> g-Faktor sind generell unabhängig vom Oxygenierungsgrad (Prozentsatz<br />

<strong>der</strong> Sättigung mit Sauerstoff) des Blutes und bei einer im Experiment gewählten Wellenlänge<br />

von λ = 785 nm ist auch das Absorptionsvermögen davon unabhängig. Biologisches<br />

Gewebe hat eine Brechzahl sehr ähnlich <strong>der</strong> von Wasser. Bei λ = 785 nm<br />

beträgt sie n = 1,37.


2 Physikalische und biologische Grundlagen 18<br />

Tabelle 4: Beispiele für Optische Eigenschaften <strong>der</strong> menschlichen <strong>Haut</strong> und des menschlichen Blutes<br />

[CHEONG, 90; ROGGAN, 97].<br />

λ<br />

in nm<br />

µa<br />

in cm -1<br />

µs<br />

in cm -1<br />

<strong>Haut</strong> (Dermis) 633 2,7 187 0,81<br />

Blut 785 7,8 2420 0,991<br />

Für die Beschreibung <strong>der</strong> Lichtstreuung in Gewebe hat sich als Streuwinkel-Verteilungsfunktion<br />

<strong>der</strong> Ansatz von HENYEY und GREENSTEIN [HENYEY, 41], durchgesetzt, da er<br />

<strong>der</strong> Vorwärtsstreuung gerecht wird:<br />

p<br />

HG<br />

( s,s' ) =<br />

2<br />

1−gHG<br />

4π 1 2 Θ<br />

2 ( + g − g cos )<br />

HG HG<br />

3 2<br />

g<br />

g= cosΘ<br />

= g . (3)<br />

Aus <strong>der</strong> HENYEY-GREENSTEIN-Funktion läßt sich die GEGENBAUER-KERNEL-Funktion<br />

ableiten, die beson<strong>der</strong>s für große Streukörper (z. B. Erythrozyten) und großen g-Faktor<br />

geeignet scheint [YAROSLAVSKY, 96]:<br />

p<br />

GK<br />

( s,s' ) =<br />

π<br />

α<br />

g<br />

GK GK<br />

2αGK 2αGK<br />

{ ( 1+ gGK ) −( 1−gGK<br />

) }<br />

⋅<br />

HG<br />

2<br />

2αGK<br />

( 1−gGK<br />

)<br />

2 ( 1+ g −2g<br />

cosΘ)<br />

GK GK<br />

Mit dem Parameter αGK läßt sich <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Funktion verän<strong>der</strong>n. Für ein αGK = 0,5<br />

geht die GEGENBAUER-KERNEL-Funktion in die HENYEY-GREENSTEIN-Funktion über.<br />

Der Anisotropiefaktor (Glg. 2) läßt sich nicht <strong>an</strong>alytisch berechnen son<strong>der</strong>n muß<br />

numerisch bestimmt werden.<br />

Bild 6 zeigt für g = 0,99 (Erythrozyten) zum Vergleich die Streuwinkel-Verteilungsfunktionen<br />

nach HENYEY-GREENSTEIN, GEGENBAUER-KERNEL und MIE. Die Funktion nach<br />

MIE wurde für Kugeln berechnet, die volumenäquivalent zu einem Erythrozyten sind.<br />

Mit <strong>der</strong> GEGENBAUER-KERNEL-Funktion läßt sich die MIE-Funktion besser approximieren<br />

als mit <strong>der</strong> HENYEY-GREENSTEIN-Verteilung.<br />

α<br />

GK<br />

+ 1


2 Physikalische und biologische Grundlagen 19<br />

Streuwinkel-Verteilungsfunktion p(s,s')<br />

1E+04<br />

1E+03<br />

1E+02<br />

1E+01<br />

1E+00<br />

1E-01<br />

1E-02<br />

1E-03<br />

1E-04<br />

1E-05<br />

1E-06<br />

Gegenbauer-Kernel<br />

Henyey-Greenstein<br />

0° 20° 40° 60° 80° 100° 120° 140° 160° 180°<br />

Streuwinkel Θ<br />

g=0.99<br />

Bild 6: Streuwinkel-Verteilungsfunktionen für g=0,99 (Erythrozyten) nach HENYEY-GREENSTEIN,<br />

GEGENBAUER-KERNEL mit α = 1 und MIE für Kugeln mit einem Durchmesser d=5,56 µm und<br />

λ = 633 nm.<br />

2.5.2 Optische Eigenschaften von PTFE (Teflon ® )<br />

Zur Simulation <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> und <strong>der</strong> Erythrozyten wird in den Experimenten als Streukörper<br />

PTFE (Polytetrafluorethylen, H<strong>an</strong>delsname Teflon ® ) verwendet. PTFE ist ein sehr guter<br />

Volumenstreuer und weist nur sehr geringe Absorption auf. Die optische Parameter von<br />

Teflon µa, µs und g (Tabelle 5) konnten mit Hilfe eines Ulbricht-Kugel-Meßplatzes und<br />

einer <strong>an</strong>schließenden „inversen“ Monte Carlo-Simulation bestimmt werden. Dabei<br />

werden die drei Parameter Reflexion, kollimierte und diffuse Tr<strong>an</strong>smission gemessen und<br />

aus ihnen durch Simulationsrechnung die gesuchten Parameter µa, µs und g bestimmt.<br />

Tabelle 5: Optische Eigenschaften von Teflonfolie bei einer Wellenlänge von λ = 785 nm.<br />

µa in cm -1<br />

µs in cm -1<br />

g<br />

Teflonfolie 1,3 155,5 0,80<br />

Die Brechzahl von Teflon liegt im sichtbaren Spektralbereich bei n = 1,35 [DOMINING-<br />

HAUS, 1992]. Ein Vergleich mit Kapitel 2.5.1 zeigt, daß die optischen Eigenschaften von<br />

Teflon und <strong>Haut</strong> sehr ähnlich sind. Teflon ist also als <strong>Haut</strong>imitat sehr gut geeignet.<br />

Mie


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong><br />

In <strong>der</strong> hier verwendeten Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> wird die <strong>Haut</strong>oberfläche in Freistrahl<strong>an</strong>ordnung<br />

mit leicht fokussiertem Licht einer <strong>Laser</strong>diode niedriger Leistung im<br />

mW-Bereich beleuchtet. Es wird eine Infrarot(IR)-<strong>Laser</strong>diode mit einer Wellenlänge von<br />

785 nm verwendet, die sich senkrecht über <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> befindet. Aufgef<strong>an</strong>gen wird das<br />

remittierte Licht von Photodioden, die sich neben <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode über <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>oberfläche<br />

befinden (siehe auch Flußdiagramm zum Meßablauf in Anh<strong>an</strong>g 1). Die Dioden und<br />

die Betriebselektronik befinden sich in kompakter Anordnung in einem zylin<strong>der</strong>förmigen<br />

Meßkopf.<br />

3.1 Entstehung des <strong>Doppler</strong>signals<br />

Ein geringer Teil von ca. 4 - 7 % des eingestrahlten Lichts wird direkt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Oberfläche<br />

reflektiert [ANDERSON,81]. Der überwiegende Anteil dringt in die <strong>Haut</strong> ein und k<strong>an</strong>n in<br />

Wechselwirkung mit dem Gewebe treten. Die Absorption in Gewebe ist bei 785 nm sehr<br />

gering. Nach vielfacher Streuung wird ein Teil <strong>an</strong> dem die <strong>Haut</strong> durchströmenden Blut,<br />

o<strong>der</strong> genauer <strong>an</strong> den sich bewegenden Blutkörperchen, gestreut und dopplerverschoben<br />

(Bild 7). Da sich im Blut vor allem Erythrozyten befinden, werden diese im folgenden als<br />

streuende Teilchen <strong>an</strong>genommen. Die Erythrozyten bewegen sich nicht immer mit <strong>der</strong><br />

gleichen Geschwindigkeit wie das umgebende Blutplasma. Für diagnostische Zwecke ist<br />

aber die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Erythrozyten relev<strong>an</strong>t.<br />

<strong>Haut</strong><br />

Licht<br />

Erythrozyt<br />

Gefäß<br />

Bild 7: Lichtstreuung <strong>an</strong> Erythrozyten. Vor und nach <strong>der</strong> Streuung <strong>an</strong> einem fließenden Erythrozyten<br />

erfolgt vielfache Streuung <strong>an</strong> umliegendem, unbewegtem <strong>Haut</strong>gewebe.<br />

Je nach Eindringtiefe, Absorption und Streuverhalten des Lichts wird ein Anteil des eingestrahlten<br />

Lichts <strong>an</strong> <strong>der</strong> Oberfläche wie<strong>der</strong> remittiert (bis 50 % und mehr [HAGE-<br />

20


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 21<br />

MANN, 89]). Die Lichtwellen unterschiedlicher Frequenzen treffen auf einen Detektor<br />

(Photodiode) oberhalb <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>oberfläche. Die Kohärenzlänge <strong>der</strong> verwendeten Halbleiter-<strong>Laser</strong>dioden<br />

von einigen Zentimetern ist bei optischen Lichtwegen von einigen<br />

Millimetern im allgemeinen ausreichend für Interferenz, so daß Wellen von frequenzverschobenem<br />

und Referenzlicht mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> interferieren können. Dabei entsteht die Summe<br />

und die Differenz (Schwebung) <strong>der</strong> Frequenzen. Die Differenz ist die <strong>Doppler</strong>frequenz<br />

(Glg. 1).<br />

Der Bereich, aus dem das Licht wie<strong>der</strong> remittiert wird und zum Detektor gel<strong>an</strong>gt, ist das<br />

Meßvolumen. Seine Größe k<strong>an</strong>n nur geschätzt werden und wird durch die Eindringtiefe<br />

und das Streuverhalten bestimmt, welche bei <strong>Haut</strong> regional unterschiedlich sind (siehe<br />

Kapitel 2.3.1). Bei einer Wellenlänge von 785 nm k<strong>an</strong>n das Meßvolumen auf etwa<br />

1,5 mm Tiefe mit einem Durchmesser von etwa 3 mm abgeschätzt werden. Damit liegt<br />

auch <strong>der</strong> gut durchblutete Teil <strong>der</strong> Dermis im Meßvolumen.<br />

Die Erythrozyten bewegen sich in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> auf Grund <strong>der</strong> verschiedenen Art und Größe<br />

<strong>der</strong> Gefäße mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten (ca. 0,3 bis 20 mm/s). Dabei ist<br />

die Geschwindigkeit in tiefer liegenden Bereichen höher. Das Gewebe wird als ausreichend<br />

homogen <strong>an</strong>genommen, so daß die Streuwinkel-Verteilung unabhängig vom<br />

Azimutwinkel ist (siehe Kapitel 2.2). Wegen <strong>der</strong> starken Vorwärtsstreuung in biologischem<br />

Gewebe und dem hohen Streukoeffizienten muß das eingestrahlte Licht in <strong>der</strong><br />

<strong>Haut</strong> meist viele Male gestreut werden, bevor es ein Erythrozyten erreicht. Die Erythrozyten<br />

werden daher nicht gerichtet son<strong>der</strong>n diffus beleuchtet. Vor <strong>der</strong> Remission wird<br />

das frequenzverschobene Licht wie<strong>der</strong> sehr häufig gestreut. Die Vielfachstreuung in <strong>der</strong><br />

<strong>Haut</strong> bedingt den Verlust jeglicher Richtungsinformation bei <strong>der</strong> Streuung <strong>an</strong><br />

Erythrozyten. Die Einfallsrichtung und <strong>der</strong> Azimutwinkel Φ <strong>der</strong> Streuung sind gegenüber<br />

<strong>der</strong> Bewegungsrichtung isotrop und <strong>der</strong> Streuwinkel Θ ist über die Streuwinkel-<br />

Verteilungsfunktion p(Θ) statistisch verteilt.<br />

Streuung <strong>an</strong> Erythrozyten unter verschiedenen Winkeln ergibt nach (Glg. 1) <strong>Doppler</strong>frequenzen<br />

im Bereich 0 ≤ f ≤ fv = 2nv/λ, mit 0 ≤ fv ≤ fmax = 2nvmax/λ bei verschiedenen<br />

Geschwindigkeiten, fv ist die maximale <strong>Doppler</strong>frequenz einer Geschwindigkeit, vmax ist<br />

die maximal auftretende Geschwindigkeit. An<strong>der</strong>erseits k<strong>an</strong>n eine einzelne Frequenz f<br />

durch verschiedene Geschwindigkeiten v o<strong>der</strong> durch unterschiedliche Winkel hervorgerufen<br />

werden. Aus vielen statistischen Einzelstreuungen entsteht so ein Frequenzs-


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 22<br />

pektrum I(f), das sich <strong>an</strong> einer Stelle f aus besagten unterschiedlichen Streuereignissen<br />

zusammen setzt (siehe Kapitel 4.2).<br />

Das Frequenzspektrum k<strong>an</strong>n mit Hilfe einer Korrekturrechnung unter stark vereinfachenden<br />

Annahmen (siehe Kapitel 4.1) so <strong>an</strong>gepaßt werden, daß eine Intensität bei<br />

einer Frequenz f tatsächlich <strong>der</strong> Intensität entspricht, die durch eine Geschwindigkeit v<br />

hervorgerufen wurde. Damit ist die Darstellung eines Flußspektrums möglich, indem <strong>der</strong><br />

Fluß bis auf einen Proportionalitätsfaktor zwischen f und v über <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

aufgetragen ist.<br />

Befinden sich mehrere Gefäße im Meßvolumen, so besteht die Möglichkeit, daß das<br />

Licht <strong>an</strong> Erythrozyten mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsbeträgen v gestreut wird,<br />

o<strong>der</strong> darüber hinaus eine mehrfache Streuung <strong>an</strong> Erythrozyten stattfindet. Ist die Wahrscheinlichkeit<br />

für Mehrfachstreuung sehr klein, erzeugt jede Geschwindigkeit v ein<br />

unabhängiges Spektrum. Das resultierende Spektrum ist die Überlagerung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Spektren.<br />

Steigt die Wahrscheinlichkeit für Mehrfachstreuung, müssen im wesentlichen drei Fälle<br />

unterschieden werden. Die Streuereignisse können<br />

a)<br />

direkt hinterein<strong>an</strong><strong>der</strong> <strong>an</strong><br />

Erythrozyten mit gleicher<br />

Geschwindigkeit v,<br />

b)<br />

<strong>an</strong> Erythrozyten mit gleicher<br />

Geschwindigkeit v und<br />

zwischenzeitlicher Streuung<br />

<strong>an</strong> umliegendem Gewebe,<br />

c)<br />

<strong>an</strong> Erythrozyten mit<br />

verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

v erfolgen.<br />

Im Fall a) k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d Glg. 1 leicht gezeigt werden, daß die Frequenzverschiebung bei<br />

Mehrfachstreuung <strong>der</strong> Verschiebung einer einfachen Streuung entspricht. Die<br />

Einfallswinkel und Streuwinkel ergeben sich aus <strong>der</strong> Einstrahlrichtung des ersten<br />

Streuprozesses und <strong>der</strong> Abstrahlrichtung des letzten Streuprozesses. Die Mehrfachstreuung<br />

in Fall a) hat also keinen Einfluß auf die Frequenzverschiebung. Es än<strong>der</strong>t sich


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 23<br />

aber die Streuwinkel-Verteilung. Der g-Faktor wird virtuell vermin<strong>der</strong>t, da bei steigen<strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> hinterein<strong>an</strong><strong>der</strong> ausgeführten Streuereignisse eine Vorzugsrichtung des Gesamtprozesses<br />

abgeschwächt wird. Bei Vorwärtsstreuung werden dadurch auch höhere<br />

Winkel wahrscheinlicher. In den Fällen b) und c) entsteht ein Spektrum, welches sich aus<br />

<strong>der</strong> Faltung <strong>der</strong> Einzelspektren ergibt, vorausgesetzt, die Streuprozesse sind unabhängig<br />

vonein<strong>an</strong><strong>der</strong>.<br />

Neben <strong>der</strong> Frequenzverschiebung eines Teils <strong>der</strong> Wellen unterscheiden sich alle <strong>an</strong> einem<br />

Punkt P interferierenden Teilwellen in ihrer Phase auf Grund <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

optischen Wege. Da die Unterschiede <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> auftretenden Weglängen deutlich<br />

größer sind als die Wellenlänge, können die Phasen als verteilt über 2π <strong>an</strong>genommen<br />

werden. Interferenz solcher Wellen auf einer ebenen Oberfläche ergibt räumliche<br />

Intensitätsschw<strong>an</strong>kungen, die als <strong>Laser</strong>-Gr<strong>an</strong>ulation o<strong>der</strong> -Speckle bezeichnet werden<br />

(Kapitel 4.4). Im Falle eines festen, streuenden Mediums sind die entstehenden Speckle<br />

stationär. Bei bewegten Streuern verän<strong>der</strong>n sich auch die Speckle und führen in <strong>der</strong><br />

Beobachtungsebene zu zeitlichen Schw<strong>an</strong>kungen.<br />

3.2 Die Meßmethode<br />

In dem für Meßzwecke konstruierten Test-Meßkopf, <strong>der</strong> aus einem flachen, geschlossenen<br />

Messing-Zylin<strong>der</strong> besteht, befinden sich eine <strong>Laser</strong>-Diode (D1) und vier pin-Si-<br />

Photodioden (D2 bis D5), die um die <strong>Laser</strong>-Diode in einem Winkel von ca. 50° zur<br />

Oberfläche <strong>an</strong>geordnet sind (Bild 8). Der Abst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Dioden zur Oberfläche beträgt ca.<br />

5 mm. Im Prototyp zur klinischen Anwendung befinden sich nur zwei gegenüberliegende<br />

Photodioden. Der <strong>Laser</strong> wird über eine Monitordiode in seiner Ausg<strong>an</strong>gsleistung<br />

geregelt. Die Photodioden werden im Elementarbetrieb unter Kurzschluß (ohne<br />

Vorsp<strong>an</strong>nung) betrieben. Je zwei gegenüberliegende Dioden (D2 & D3 bzw. D4 & D5)<br />

sind <strong>an</strong>tiparallel geschaltet. Es besteht die Möglichkeit, je eine Diode eines Paares (D3<br />

und D5) einzeln zu betreiben. Im Experiment wird meist mit einem <strong>der</strong> Paare gemessen.<br />

Der in den Photodioden erzeugte Strom wird im Meßkopf mit einem Strom-Sp<strong>an</strong>nungs-<br />

Verstärker vorverstärkt und über ein 2 m l<strong>an</strong>ges Kabel als Signal in eine PC-Einsteckkarte<br />

eingelesen. An die Karte können zwei Meßköpfe <strong>an</strong>geschlossen werden. Ein<br />

Hochpaß am Eing<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Karte und ein als Tiefpaß wirken<strong>der</strong> Vorverstärker bewirken<br />

einen B<strong>an</strong>dpaß. Das Signal wird nach einem in fünf Stufen (Verstärkung 1, 2, 4, 8, 16)


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 24<br />

rechnergesteuert einstellbaren Verstärker in einem AD-W<strong>an</strong>dler verarbeitet und mit einer<br />

Frequenz von 160 kHz in einen Zwischenpuffer geschrieben, <strong>der</strong> 2048 Meßwerte<br />

speichern k<strong>an</strong>n. Aus den eingelesenen Daten wird <strong>an</strong>schließend numerisch mittels Fast<br />

Fourier Tr<strong>an</strong>sformation (FFT) ein Frequenzspektrum errechnet. Bei einer Frequenz von<br />

160 kHz erfor<strong>der</strong>t das Einlesen von 2048 Meßwerten (im folgenden als eine „Messung"<br />

bezeichnet) eine Meßzeit von ca. 13 ms. Eine FFT benötigt etwa 6 ms (Rechner mit<br />

133 MHz CPU).<br />

Meßkopf<br />

<strong>Haut</strong><br />

2 m<br />

PC-Karte<br />

I<br />

AD-<br />

W<strong>an</strong>dler<br />

Bild 8: Meßschema zur <strong>Doppler</strong>-<strong>Blutflußmessung</strong> in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>. Im Test-Meßkopf ist senkrecht zur<br />

Betrachtungsebene ein weiteres, getrennt geschaltetes Photodioden-Paar <strong>an</strong>geordnet.<br />

Da nur mit reellen Werten gerechnet wird, ergibt eine Messung mit 160 kHz nach <strong>der</strong><br />

FFT ein Spektrum im Bereich 0 bis 80 kHz, welches 1024 Meßwerte umfaßt.<br />

Auftretende höhere Frequenzen würden sogen<strong>an</strong>nte „Geister" im Spektrum erzeugen,<br />

gespiegelt um die obere Grenze bei 80 kHz. Eine Frequenz von 100 kHz erschiene im<br />

Spektrum bei 60 kHz. Der vorgeschaltete B<strong>an</strong>dpaß ist also notwendig, um Frequenzen<br />

oberhalb 80 kHz abzuschneiden und das Spektrum nicht zu verfälschen. Bei einer<br />

Sampling-Rate von fS = 160 kHz wird nach dem NYQUIST-Theorem noch eine Frequenz<br />

von f ≤ ½ fS = 80 kHz aufgelöst, da zum Abtasten einer Schwingung mindestens zwei<br />

Punkte pro Periode aufgenommen werden müssen. Ein Spektrum mit 1024 Stützstellen<br />

für eine B<strong>an</strong>dbreite von 80 kHz ergibt eine Auflösung von 78 Hz pro Meßwert. Im<br />

Meßprogramm wird jedoch nur ein Bereich bis 40 kHz (512 Stützstellen) dargestellt, <strong>der</strong><br />

für die im Experiment auftretenden Geschwindigkeiten ausreichend ist.<br />

Bild 9 zeigt den Frequenzg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Signalverstärkung des Meßsystems. Es ist deutlich die<br />

Funktion als B<strong>an</strong>dpaß zu erkennen. Die B<strong>an</strong>dbreite eines B<strong>an</strong>dpasses wird definiert<br />

durch eine Abschwächung um 3 dB (entspr. 71 %). Im nie<strong>der</strong>frequenten Bereich werden<br />

Frequenzen unter 10 Hz und damit hauptsächlich <strong>der</strong> hohe Anteil bei 0 Hz unterdrückt.<br />

f


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 25<br />

Eine Frequenz von 22 kHz wird um 3 dB und die obere Meßbereichsgrenze von 40 kHz<br />

wird um etwa 6 dB (entspr. 50 %) abgeschwächt.<br />

Signalpegel / dB (gegen 1 mV)<br />

48<br />

47<br />

46<br />

45<br />

44<br />

43<br />

42<br />

41<br />

40<br />

39<br />

38<br />

37<br />

-3 dB<br />

1 10 100 1000 10000 100000<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / Hz<br />

Bild 9 Frequenzg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Signalverstärkung (Operationsverstärker im Meßkopf und auf <strong>der</strong> Karte).<br />

Eingezeichnet ist die Abschwächung um 3 dB ( ). Die Markierungen ( ). zeigen die<br />

Auflösung des meßbaren Spektrums: <strong>der</strong> erste Datenpunkt enthält Frequenzen ≤ 78 Hz<br />

(= 80 kHz / 1024), <strong>der</strong> letzte Datenpunkt reicht bis 40 kHz.<br />

Die Dioden können nur Frequenzen bis zu einigen MHz folgen, so daß optische<br />

Frequenzen von 10 14 - 10 15 Hz nicht aufgelöst werden können. Die Detektion von Licht<br />

erfolgt daher als zeitliche Mittelung über eine Zeit tD, die groß gegenüber <strong>der</strong> reziproken<br />

Lichtfrequenz 1/ν ist. Die Detektionszeit tD hängt von <strong>der</strong> Anstiegszeit <strong>der</strong> Dioden ab,<br />

die bei einigen ns liegt. Die Dioden erfassen direkt die auftretenden <strong>Doppler</strong>frequenzen,<br />

die einige kHz betragen können. Auf Grund <strong>der</strong> flächenhaften Ausdehnung <strong>der</strong> Diode im<br />

mm 2 -Bereich erfolgt zugleich eine räumliche Mittelung über die Speckle, <strong>der</strong>en Größe<br />

sehr unterschiedlich sein k<strong>an</strong>n.<br />

Der überwiegende Anteil des Lichts, welches auf die Photodioden fällt, gehört zur<br />

unverschobenen Referenz. Das frequenzverschobene Licht macht nur einen Bruchteil <strong>der</strong><br />

eingestrahlten Intensität aus (heterodynes Signal). Durch die Antiparallelschaltung <strong>der</strong><br />

Dioden subtrahieren sich <strong>der</strong>en Signale, so daß bei identischer Bauart und Funktion <strong>der</strong><br />

Dioden nur Signale <strong>an</strong> den Rechner übertragen werden, die keine zeitliche Korrelation


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 26<br />

unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> aufweisen. Dadurch werden störende Untergrund<strong>an</strong>teile (dc) schon vor <strong>der</strong><br />

Verstärkung gedämpft o<strong>der</strong> eliminiert.<br />

3.3 Elektronisches Rauschen<br />

Bei jedem optischen und elektronischen Meßverfahren treten verschiedene Rauschquellen<br />

auf. Bei <strong>der</strong> Erzeugung und Detektion von Licht durch Halbleiter-Bauelemente<br />

spielen statistische Prozesse eine große Rolle. M<strong>an</strong> unterscheidet bei Halbleitern im<br />

wesentlichen drei Rauscharten:<br />

• Thermisches Rauschen (auch Johnson-Rauschen): Die thermische Bewegung von<br />

Ladungsträgern verursacht eine statistische Stromschw<strong>an</strong>kung in Halbleiterdioden.<br />

Diese ist bis in den GHz-Bereich unabhängig von <strong>der</strong> Frequenz und nur Abhängig von<br />

<strong>der</strong> Temperatur und <strong>der</strong> untersuchten B<strong>an</strong>dbreite.<br />

• Generations-Rekombinationsrauschen (Schrotrauschen): Statistische Generation und<br />

Rekombination von Ladungsträgerpaaren (Elektron + Loch) führt zu einer Schw<strong>an</strong>kung<br />

<strong>der</strong> Ladungsträgerdichte und damit zu einer Stromschw<strong>an</strong>kung.<br />

• 1/f-Rauschen: Bei <strong>der</strong> Untersuchung nie<strong>der</strong>frequenter Signale spielt das sog. 1/f-<br />

Rauschen eine wichtige Rolle, dessen Rauschamplitude sich proportional zu 1/f<br />

verhält und dessen Ursache bis zum heutigen Zeitpunkt ungeklärt ist.<br />

Die emittierte Leistung des <strong>Laser</strong>s k<strong>an</strong>n durch Modensprünge o<strong>der</strong> Temperaturschw<strong>an</strong>kungen<br />

stark variieren. Um dies einzuschränken, wird die Leistung durch eine<br />

Monitordiode am <strong>Laser</strong>-Baustein überwacht und die Leistung über den Diodenstrom<br />

geregelt. Eine Photodiode stellt als Empfänger eine zusätzliche Rauschquelle dar, da<br />

schon das Einf<strong>an</strong>gen eines Lichtqu<strong>an</strong>ts ein statistischer Prozeß ist.<br />

Die Verstärkung von elektrischen Signalen führt nicht nur zu einer Multiplikation von<br />

Signal und Rauschen, <strong>der</strong> Verstärker stellt darüber hinaus eine zusätzliche Rauschquelle<br />

dar. Die Digitalisierung von <strong>an</strong>alogen Signalen führt zu einem Informationsverlust. Durch<br />

die Auswertung mittels FFT kommt es zu einer leichten Verfälschung <strong>der</strong> Meßwerte, da<br />

sehr kleine o<strong>der</strong> sehr große Frequenzen abhängig von <strong>der</strong> Samplingrate nicht mehr<br />

aufgelöst werden können.


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 27<br />

Durch die geeignete Verwendung und Beschaltung von Bauelementen konnte ein sehr<br />

gutes Signal-Rausch Verhältnis (SNR) für die Messung erzielt werden.<br />

3.4 Auswertung <strong>der</strong> Signale<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Signale aus dem Zwischenspeicher <strong>der</strong> PC-Einsteckkarte erfolgt mit<br />

dem Programme ‘Dop2048’. Es wurde in PASCAL für MS-DOS programmiert. Das<br />

Programm beinhaltet die Möglichkeiten von vier verschiedenen grafischen Darstellung:<br />

♦ Oszilloskopdarstellung I(t): In <strong>der</strong> Oszilloskopdarstellung werden jeweils von einer<br />

Messung die ersten und letzten 200 Werte auf dem Bildschirm dargestellt.<br />

♦ Frequenzspektrum I(f): Das Spektrum wird von 0 bis 40 kHz dargestellt.<br />

♦ Flußspektrum F(f) = I(f) · f: Das Frequenzspektrum wird mit <strong>der</strong> Frequenz<br />

multipliziert und von 0 bis 40 kHz dargestellt.<br />

♦ Sc<strong>an</strong>, Fluß Fab(t) in [fa; fb]: Der relative Fluß F wird gemittelt über ein o<strong>der</strong> mehrere<br />

Frequenzintervalle im zeitlichen Verlauf dargestellt.<br />

Außer bei <strong>der</strong> Oszilloskopdarstellung erfolgt bei allen Anzeigemodi vor <strong>der</strong> Darstellung<br />

ein Abzug des elektronischen Untergrundrauschens. Dazu wird einige Male bei ausgeschalteter<br />

<strong>Laser</strong>diode das Signal <strong>der</strong> Photodioden aufgenommen, gemittelt und von den<br />

<strong>an</strong>schließenden Meßwerten abgezogen. Dieser Abzug k<strong>an</strong>n zu Artefakten im Spektrum<br />

führen, sollten Störpeaks z. B. durch elektromagnetische Einstrahlung (50 Hz) auftreten.<br />

Wenn diese Störungen leicht in ihrer Frequenz bzw. Amplitude schw<strong>an</strong>ken, k<strong>an</strong>n es im<br />

bereinigten Spektrum zu „Löchern" o<strong>der</strong> sogar negativen Werten kommen. Für genaue<br />

Messungen des Spektrums wird daher im Meßprogramm das Abziehen des Untergrunds<br />

abgeschaltet.<br />

Der Sc<strong>an</strong> ist die für die medizinische Anwendung vorgesehene Darstellungsform, da<br />

zeitliche Verän<strong>der</strong>ungen durch körpereigene Regelmech<strong>an</strong>ismen o<strong>der</strong> durch gezielt eingesetzte<br />

Medikamentation beobachtet werden können. Im Sc<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Fluß in vier<br />

Frequenzbereichen gleichzeitig dargestellt werden. Dazu wird aus je<strong>der</strong> Messung das<br />

Flußspektrum F(f) = I(f) ⋅ f und daraus über den Frequenzbereich [fa;fb] gemittelt <strong>der</strong><br />

relative Fluß berechnet:<br />

b<br />

rel 1<br />

Fab () t = Ff ( ) df<br />

f −f ∫<br />

f<br />

b a fa


3 Methode <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> 28<br />

Dieser Mittelwert wird als Punkt auf dem Bildschirm dargestellt. Durch die Berechnung<br />

<strong>der</strong> FFT und des Flusses erhöht sich die Zeit pro Punkt ca. von 13 ms auf 57 ms<br />

(Rechner mit 133 MHz CPU). Es ist möglich einzustellen, über wieviele Messungen<br />

gemittelt werden soll, um den Sc<strong>an</strong> zu verl<strong>an</strong>gsamen und Rauschen bzw. unerwünschte<br />

Signalschw<strong>an</strong>kungen zu unterdrücken.<br />

Die Spektren I(f) und F(f) sowie <strong>der</strong> Fluß F können in korrigierter Form (Kapitel 4.1)<br />

dargestellt werden. Zur Korrektur wird im Spektrum die Differenz benachbarter Werte<br />

berechnet, mit <strong>der</strong> Frequenz multipliziert und über 40 folgende Werte gleitend gemittelt.<br />

Die wichtigsten einzustellenden Parameter sind neben den vier Frequenzbereichen die<br />

Verstärkung des Operationsverstärkers (H = {0, 1, 2, 3, 4}, entspricht Verstärkungsfaktor<br />

2 H ) ein Faktor zur Skalierung <strong>der</strong> Intensität (V ≥ 0), die Zahl <strong>der</strong> Mittelungen für<br />

den Sc<strong>an</strong> bzw. das Spektrum (A ≥ 1) sowie ein Code (K = {0, 1, 2}), <strong>der</strong> <strong>an</strong>gibt, ob mit<br />

allen Dioden (2) o<strong>der</strong> nur mit einem Diodenpaar (0, 1) gemessen werden soll.<br />

Die Intensität I(t) des Lichts, welches auf die Photodiode fällt, k<strong>an</strong>n nach <strong>der</strong><br />

Verarbeitung nur als proportionale Größe und daher nur relative Intensität am Bildschirm<br />

dargestellt werden. Sie ist ein Produkt aus Qu<strong>an</strong>tenausbeute <strong>der</strong> Photodiode, <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Diode abgegriffener Signalsp<strong>an</strong>nung, <strong>der</strong> Verstärkung durch Operationsverstärker, <strong>der</strong><br />

Umw<strong>an</strong>dlung <strong>an</strong>aloger Signale in digitale Pegel, <strong>der</strong> Umrechnung mittels FFT und dem<br />

Skalierungsfaktor V. Der Skalierungsfaktor V dient nur <strong>der</strong> besseren Bildschirmdarstellung<br />

und wird vor <strong>der</strong> Darstellung von Meßwerten in Diagrammen wie<strong>der</strong><br />

herausgerechnet.


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung<br />

Die vollständig <strong>an</strong>alytische Beschreibung <strong>der</strong> Ausbreitung des Lichts in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> und <strong>der</strong><br />

entstehenden Lichtfel<strong>der</strong> am Detektor ist auf Grund <strong>der</strong> Vielzahl von Parametern sehr<br />

komplex. Sie k<strong>an</strong>n letztendlich nur statistisch erfolgen, da es sich um eine unüberschaubare<br />

Anzahl von Streuprozessen h<strong>an</strong>delt. Da diese Arbeit experimentell orientiert<br />

ist, wird hier ausgehend von einzelnen Streuereignissen und einzelnen Lichtwellen<br />

versucht, Lösungen unter vereinfachenden Annahmen zu skizzieren.<br />

4.1 Eine Korrekturrechnung zur Geschwindigkeitsauflösung<br />

Durch die fehlende Richtungsinformation bei den Streuprozessen in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> k<strong>an</strong>n<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines Frequenzspektrums keine konkrete Aussage über die vorh<strong>an</strong>denen Flüsse<br />

bzw. Geschwindigkeiten gemacht werden. Unter stark vereinfachenden Annahmen k<strong>an</strong>n<br />

das Fehlen dieser Informationen jedoch ausgeglichen werden. Auf Grund <strong>der</strong> vielfachen,<br />

diffusen Streuung in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> und <strong>der</strong> unterschiedlichen Bewegungsrichtung <strong>der</strong><br />

Erythrozyten k<strong>an</strong>n sehr vereinfacht <strong>an</strong>genommen werden, daß für eine Geschwindigkeit v<br />

und beliebige Streugeometrie das Frequenzspektrum I(fv, f) = I(fv) = konst<strong>an</strong>t ist<br />

zwischen 0 und fv =2nv/λ , <strong>der</strong> maximalen <strong>Doppler</strong>frequenz, und für f > fv gleich Null ist<br />

(Bild 10). Jede Frequenz tritt also für eine Geschwindigkeit v gleich häufig auf.<br />

I(fv ,f)<br />

F<br />

I(f v)<br />

Bild 10: Intensitätsspektrum für eine bestimmte<br />

Geschwindigkeit v bei beliebiger<br />

Streugeometrie.<br />

f v<br />

f<br />

I(f)<br />

Bild 11: Gesamt-Intensitätsspektrum, aus<br />

Addition <strong>der</strong> einzelnen Spektren zu<br />

verschiedenen Geschwindigkeiten v.<br />

Die Intensität im Spektrum I(f) setzt sich aus <strong>der</strong> Summe über alle I(fv, f), also über alle<br />

Beiträge <strong>der</strong> Geschwindigkeiten zusammen. Die Fläche F eines Spektrums I(fv, f) ist<br />

dabei proportional zur Anzahl <strong>der</strong> Teilchen, die sich mit dieser Geschwindigkeit v<br />

f<br />

29


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 30<br />

bewegen. Eine differentielle Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Intensität im Gesamtspektrum I(f) bei einer<br />

Frequenz f k<strong>an</strong>n gegenüber <strong>der</strong> benachbarten Frequenz nur von <strong>der</strong> Intensität I(fv) mit<br />

f = fv verursacht werden. Aus <strong>der</strong> Steigung des Spektrums <strong>an</strong> <strong>der</strong> Stelle f erhält m<strong>an</strong><br />

daher direkt die korrigierte Intensität I K (fv, f):<br />

K<br />

dI( f )<br />

I ( fv, f) = f⋅<br />

df<br />

−<br />

und damit die Intensität des <strong>Doppler</strong>signals zu <strong>der</strong> zu fv gehörenden Geschwindigkeit v.<br />

Ist nur eine Geschwindigkeit im System vorh<strong>an</strong>den, bewirkt die Korrektur eine Deltafunktion<br />

als Spektrum.<br />

Für die Messung wird jedoch erwartet, daß gemäß <strong>der</strong> Winkelverteilung p(Θ) alle<br />

Streuwinkel mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit auftreten. Das Spektrum setzt sich<br />

für eine Geschwindigkeit aus verschiedenen Spektren für die einzelnen Streuwinkel<br />

zusammen. Dabei ist <strong>der</strong> Beitrag eines Streuwinkels zum Gesamtspektrum proportional<br />

zur Winkelverteilungsfunktion p(Θ).<br />

4.2 Intensitätsverteilung bei Einfachstreuung<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Winkel bei <strong>der</strong> Streuung führt zu einer Verteilung <strong>der</strong> Frequenz und<br />

diese zu einem Frequenzspektrum. Dieser komplexe Zusammenh<strong>an</strong>g läßt sich <strong>an</strong>alytisch,<br />

wenn möglich, nur mit hohem Aufw<strong>an</strong>d lösen. Statt dessen wird hier numerisch aus <strong>der</strong><br />

Winkelverteilung eine Häufigkeitsverteilung <strong>der</strong> Frequenz als Intensität bestimmt.<br />

Die Streuung in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> o<strong>der</strong> in Teflon erfolgt homogen. Betrachtet m<strong>an</strong> zunächst nur<br />

Geschwindigkeiten in <strong>der</strong> Streuebene, so hängt die Verschiebung <strong>der</strong> Frequenz bei <strong>der</strong><br />

Streuung <strong>an</strong> einem sich bewegenden Streukörper in Betrag und Vorzeichen von <strong>der</strong><br />

Geschwindigkeit v, dem Einfallswinkel α und dem Streuwinkel Θ ab (Glg. 5, Bild 12)<br />

2n<br />

f = v⋅( s'−s) λ<br />

2n<br />

= v⋅sin(<br />

α−Θ<br />

2) ⋅sin<br />

Θ 2.<br />

λ<br />

(4)<br />

(5)


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 31<br />

s<br />

Bild 12: Streuung <strong>an</strong> einem bewegten Streukörper. Der Geschwindigkeitsvektor v liegt in <strong>der</strong><br />

Streuebene.<br />

Bei <strong>der</strong> Detektion geht das Vorzeichen <strong>der</strong> Frequenzverschiebung verloren, da bei<br />

Interferenz <strong>der</strong> Wellen die Diode zeitlich nur die Schwebungsfrequenz, also die Differenz<br />

<strong>der</strong> Frequenzen, auflösen k<strong>an</strong>n. Die gemessene <strong>Doppler</strong>frequenz ist also<br />

θ<br />

2n<br />

f = f0 − f1 = fv<br />

⋅ sin( α −Θ 2) ⋅ sinΘ<br />

2,<br />

mit f v = v.<br />

(6)<br />

λ<br />

Bild 13 zeigt, welche Werte die <strong>Doppler</strong>frequenz | f | für die verschiedenen Winkel α und<br />

Θ in einer Ebene <strong>an</strong>nimmt. Es wird für beide Winkel nur <strong>der</strong> Bereich von 0 bis π<br />

dargestellt, da die Verteilung in den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Quadr<strong>an</strong>ten symmetrisch verläuft. Aus <strong>der</strong><br />

Verteilung <strong>der</strong> Frequenz f (Bild 14) liesse sich bestimmen, wie oft eine Frequenz f in<br />

Abhängigkeit von α und Θ auftritt. Die Häufigkeit h(f) ist durch die Länge <strong>der</strong><br />

Höhenlinien in Bild 14 gegeben.<br />

180<br />

120<br />

60<br />

Streuw inkel<br />

Θ / grad<br />

| f | / f v<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0 30 60 90 120 150 180<br />

0<br />

0,0<br />

Einfallsw inkel α / grad<br />

Bild 13: Verteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz | f | (Glg.<br />

6) für Streuung <strong>an</strong> einem bewegten<br />

Teilchen in einer Ebene in Abhängigkeit<br />

von Einfallswinkel α und Streuwinkel Θ in<br />

3D-Ansicht.<br />

s'<br />

α<br />

v<br />

0 30 60 90 120 150 180<br />

Einfallsw inkel α / grad<br />

0 30 60 90 120 150 180<br />

Streuwinkel / grad<br />

| f | / f v<br />

0,90-1,00<br />

0,80-0,90<br />

0,70-0,80<br />

0,60-0,70<br />

0,50-0,60<br />

0,40-0,50<br />

0,30-0,40<br />

0,20-0,30<br />

0,10-0,20<br />

0,00-0,10<br />

Bild 14: Verteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz | f | aus<br />

Bild 13 in Projektion auf die αΘ-Ebene


Um die korrekte Frequenzverteilung <strong>der</strong> Streuung zu bestimmen, wird die Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Frequenz von <strong>der</strong> räumlichen Lage des Streu- und des Geschwindigkeitsvektors<br />

bezüglich <strong>der</strong> Einstrahlrichtung berücksichtigt (Bild 15). Mit Hilfe eines numerischen<br />

Simulationsverfahrens läßt sich die Streuung <strong>an</strong> einem bewegten Teilchen simulieren und<br />

die Verteilung <strong>der</strong> Frequenz bestimmen (PASCAL-Programm zur Berechnung siehe<br />

Anh<strong>an</strong>g 2). In einer möglichst großen Zahl N von Wie<strong>der</strong>holungen wird für jeden Winkel<br />

eine Zufallszahl zwischen 0 und 1 generiert. Zunächst sollen alle Winkel gleich wahrscheinlich<br />

über die Einheitskugel verteilt sein. Für kleine bzw. sehr große Winkel Θ und<br />

Θv, also Winkel nahe 0 o<strong>der</strong> π, ist die Flächendichte <strong>der</strong> Ereignisse, also die Zahl <strong>der</strong><br />

Ereignisse pro entsprechendes Kugelflächensegment, ungleich größer als bei Winkeln<br />

nahe π/2. Deswegen können die Zufallszahlen für diese Winkel nicht linear auf das<br />

Bogenmaß übertragen werden son<strong>der</strong>n müssen mit <strong>der</strong> arcsin-Funktion gewichtet<br />

werden. Die Zufallszahlen für die Winkel Φ und Φv werden linear auf den Bereich von 0<br />

bis 2π übertragen. Aus den so generierten Winkeln wird die normierte <strong>Doppler</strong>frequenz<br />

f / fv berechnet. Der normiert Frequenzbereich von 0 bis 1 wird in Klassen <strong>der</strong> Breite Δf<br />

eingeteilt. Die Wahrscheinlichkeit für ein Streuereignis wird aus <strong>der</strong> Winkelverteilungsfunktion<br />

des Streuwinkels Θ in Abhängigkeit vom g-Faktor des Streukörpers<br />

berechnet und zur bisherigen Häufigkeit in <strong>der</strong> entsprechenden Klasse aufaddiert.<br />

Dadurch tragen unterschiedlich wahrscheinliche Streuwinkel nur mit ihrer Wahrscheinlichkeit<br />

zur Häufigkeit <strong>der</strong> Frequenzen bei. M<strong>an</strong> erhält eine normierte Häufigkeitsverteilung<br />

<strong>der</strong> Frequenz (Bild 16 und Bild 17).<br />

s<br />

y<br />

Φ V<br />

Φ<br />

Θ<br />

ΘV v<br />

Bild 15: Lichtstreuung <strong>an</strong> einem mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit v bewegten Teilchen im dreidimensionalen<br />

Raum.<br />

x<br />

s'<br />

z<br />

32


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 33<br />

Zum Ermitteln <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung wird die HENYEY-GREENSTEIN-Funktion<br />

pHG<br />

( Θ)<br />

=<br />

1−g<br />

4π 1 2<br />

2 ( + g − g cosΘ)<br />

2<br />

verwendet, da sie bei vorwärtsstreuenden Materialien und Gewebe gut die Ergebnisse<br />

von Streuexperimenten bestätigt.<br />

Häufigkeit h(f)<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

3 2<br />

0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz | f | / fv<br />

g = 0,2<br />

g = 0,6<br />

g = 0,8<br />

g = 0,9<br />

g = 0,99<br />

Bild 16: Numerisch bestimmte Häufigkeit h <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz | f | bei Einzelstreuung, normiert 5 .<br />

Zum Ermitteln <strong>der</strong> Häufigkeit wurde eine Wichtung mit <strong>der</strong> HENYEY-GREENSTEIN-Funktion<br />

pHG(Θ) für verschiedene g vorgenommen; N = 10 8 Streuereignisse, Schrittweite Δf = 0,002.<br />

5 d.h. Σ h(f)⋅Δf = 1


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 34<br />

Häufigkeit h(f)<br />

1,00<br />

0,10<br />

0,01<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz | f | / fv<br />

Bild 17: Numerisch bestimmte Häufigkeit h wie in Bild 16, in logarithmischem Maßstab.<br />

g = 0,2<br />

g = 0,6<br />

g = 0,8<br />

g = 0,9<br />

g = 0,99<br />

Es wird nun die in Kapitel 4.1 beschriebene Korrekturrechnung auf die berechneten<br />

Frequenzspektren <strong>an</strong>gewendet. M<strong>an</strong> erhält Kurven (Bild 18), die zwar keine<br />

Deltafunktion darstellen aber deutliche Maxima aufweisen.<br />

korrigierte Häufigkeit h k(f)<br />

0,0140<br />

0,0120<br />

0,0100<br />

0,0080<br />

0,0060<br />

0,0040<br />

0,0020<br />

0,0000<br />

0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz | f | / fv<br />

Bild 18: Korrektur <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung h aus Bild 16.<br />

g = 0,2<br />

g = 0,6<br />

g = 0,8<br />

g = 0,9


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 35<br />

Es wird jeweils die Position und Höhe des Maximums sowie die Höhe bei <strong>der</strong> maximalen<br />

Frequenz als Funktion bezüglich 1-g ausgewertet (Bild 21, Bild 20, Bild 19).<br />

h k (f=1)<br />

0,004<br />

0,0035<br />

0,003<br />

0,0025<br />

0,002<br />

0,0015<br />

0,001<br />

0,0005<br />

0<br />

hk(f=1)<br />

hk(f=1) = 0,0032 (1-g)³ - 0,0007 (1-g)² +0,0013 (1-g)<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />

1 - g<br />

Bild 19: Wert hk(1) <strong>der</strong> Verteilung in Abhängigkeit vom g-Faktor in den korrigierten Spektren in<br />

Bild 18.<br />

h k (f m )<br />

0,12<br />

0,1<br />

0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0<br />

hk(fm)<br />

hk(fm) = 0,0019 (1-g)^-0,867<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />

1 - g<br />

Bild 20: Abhängigkeit <strong>der</strong> Höhe hk(fm) des Maximums vom g-Faktor in den korrigierten Spektren in<br />

Bild 18.


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 36<br />

f m<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

fm<br />

fm = 1,3561 (1-g)³ - 0,7403 (1-g)² + 0,5186 (1-g)<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />

1 - g<br />

Bild 21: Abhängigkeit <strong>der</strong> Lage des Maximums in <strong>der</strong> korrigierten Häufigkeitsverteilung hk von dem<br />

verwendeten g-Faktor. Der Fehler beim Ermitteln <strong>der</strong> Lage des Maximums wurde auf 10 %<br />

abgeschätzt.<br />

Der Wert <strong>der</strong> Verteilung bei f / fv = 1 steigt polynomial mit kleiner werdendem g-Faktor<br />

(Bild 19), also größerem 1-g. Die Höhe des Maximums hk(fm) fällt potentiell mit<br />

größerem 1-g (Bild 20).<br />

Es zeigt sich, daß die Position des Maximums fm, polynomial mit 1 - g, also kleiner<br />

werdendem g-Faktor, <strong>an</strong>steigt und sich durch folgende Gleichung approximieren läßt:<br />

fm = [1,3561 (1-g)³ + 0,7403 (1-g)² + 0,5186 (1-g)] ⋅ fv<br />

Im Bereich großer Anisotropiefaktoren g > 0,7, wie sie für biologisches Gewebe<br />

auftreten, läßt sich vereinfacht ein linearer Zusammenh<strong>an</strong>g finden (Bild 22):<br />

fm = 0, 4231( 1−g)<br />

⋅fv<br />

2n<br />

= 0, 4231( 1−g)<br />

⋅ v<br />

λ<br />

Mit <strong>der</strong> Korrekturrechnung und Glg. 8 existiert erstmalig die Möglichkeit, ein <strong>Doppler</strong>-<br />

Frequenzspektrum in ein Geschwindigkeitsspektrum umzuskalieren.<br />

(7)<br />

(8)


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 37<br />

f m<br />

0,14<br />

0,12<br />

0,1<br />

0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0<br />

fm<br />

fm = 0,4231 (1 - g)<br />

0 0,05 0,1 0,15<br />

1 - g<br />

0,2 0,25 0,3<br />

Bild 22: Lage des Maximums in <strong>der</strong> korrigierten Häufigkeitsverteilung aus Bild 18 für große g-<br />

Faktoren.<br />

Ein Überg<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> Verteilung h(f) zum Spektrum für eine Geschwindigkeit v erfolgt<br />

durch Skalieren <strong>der</strong> normierten Frequenz f / fv mit <strong>der</strong> maximalen Frequenz fv für die<br />

gegebene Geschwindigkeit. So k<strong>an</strong>n auch dargestellt werden, wie ein Spektrum durch<br />

einfache Überlagerung von zwei Geschwindigkeiten aussehen muß (Bild 23 und Bild 24).<br />

Häufigkeit h(f)<br />

1E-01<br />

8E-02<br />

6E-02<br />

4E-02<br />

2E-02<br />

0E+00<br />

0 2 4 6 8 10 12 14<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

4 mm/s<br />

g = 0,8<br />

20 mm/s<br />

Summe, normiert<br />

Bild 23: Überlagerungen zweier Verteilungen h(f) für v = 4 mm/s und 20 mm/s mit den im Experiment<br />

verwendeten Parameter n = 1,35 und g = 0,8 für Teflon, λ = 785 nm.


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 38<br />

Häufigkeit h(f)<br />

5E-01<br />

4E-01<br />

3E-01<br />

2E-01<br />

1E-01<br />

0E+00<br />

0 2 4 6 8 10 12 14<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

4 mm/s<br />

g = 0,8<br />

20 mm/s<br />

Summe, normiert<br />

Bild 24: Überlagerungen zweier korrigierter Verteilungen hk(f) für v = 4 mm/s und 20 mm/s mit den im<br />

Experiment verwendeten Parameter n = 1,35 und g = 0,8 für Teflon, λ = 785 nm.<br />

4.3 Feldverteilung von gestreutem Licht am Detektor<br />

Trifft das Licht nach Streuung am Gewebe und Verlassen <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>oberfläche auf den<br />

Detektor, überlagern sich viele Lichtwellen von unterschiedlichen Streuereignissen. Die<br />

Lichtwellen unterscheiden sich nach <strong>der</strong> Geschichte ihres zurückgelegten Weges in<br />

Amplitude, Phase und Frequenz. Da die Streuung statistisch erfolgt, k<strong>an</strong>n die Feldverteilung<br />

vollständig ebenfalls nur durch statistische Aussagen beschrieben werden.<br />

P<br />

λ0<br />

λ1<br />

Bild 25: Im Punkt P trifft Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge λ von den letzten Streuzentren auf<br />

den Detektor. Der Abst<strong>an</strong>d von <strong>der</strong> Oberfläche des streuenden Materials zum Detektor ist l0.<br />

l0


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 39<br />

Zur einfachen <strong>an</strong>alytischen Beschreibung des elektrischen Feldes und <strong>der</strong> Intensität am<br />

Punkt P <strong>der</strong> Detektoroberfläche werden folgende Annahmen gemacht:<br />

• Es treten nur zwei Frequenzen ω0 und ω1 und nur zwei Amplituden A0 und A1 auf,<br />

• das Licht geht sowohl für ω0 als auch ω1 von n letzten Streuer aus,<br />

• δ s (η s ) ist die Phase <strong>der</strong> ursprünglichen (frequenzverschobenen) Welle durch unterschiedlichen<br />

optischen Weg zum letzten Streuer im Medium,<br />

• δ g (η g ) ist die Phase <strong>der</strong> ursprünglichen (frequenzverschobenen) Welle durch unterschiedlichen<br />

optischen Weg zum Detektor.<br />

Für das elektrische Feld <strong>der</strong> Wellen wird vereinfacht<br />

P<br />

1,<br />

n<br />

0∑ 0 i i<br />

1,<br />

n<br />

1∑ 1<br />

i<br />

i<br />

s g<br />

s g<br />

E () t = A cos( ω t− ( δ + δ )) + A cos( ω t−<br />

( η + η ))<br />

<strong>an</strong>gesetzt. Dieser Ansatz läßt sich aus <strong>der</strong> allgemeinen Fresnel-Kirchhoff Streuformel<br />

begründen. Die vom Detektor über eine gewisse Zeit gemittelte Intensität ergibt sich aus<br />

2<br />

I () t = E () t zu (genaue Herleitung siehe Anh<strong>an</strong>g 3):<br />

P P<br />

( )<br />

n<br />

IP() t =<br />

2<br />

2 2 ( A0 + A1)<br />

+<br />

2<br />

A0 2 i<br />

1<br />

k≠i − + − +<br />

2<br />

A<br />

2 i<br />

1<br />

k≠i − + −<br />

+ A A n+ 2C⋅ sin( 2πft+<br />

ϕ)<br />

o<br />

1,<br />

n , n<br />

1,<br />

n , n<br />

s s g g<br />

1<br />

s s g g<br />

∑∑cos ( ( δi δk) ( δi δk) ) ∑∑cos<br />

( ( ηiηk) ( ηiηk) )<br />

2<br />

+ A A n − n+ 2D⋅ sin( 2πft+<br />

χ)<br />

o<br />

1<br />

1<br />

[ ]<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

s s g g<br />

s s g g<br />

mit C= ∑∑cos ( ( δi − ηi) + ( δi −ηi) ) −( ( δk − ηk) + ( δk −ηk)<br />

)<br />

⎛<br />

⎜<br />

ϕ=<br />

arct<strong>an</strong>⎜<br />

⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

i<br />

k≠i D<br />

1,<br />

n 1,<br />

n 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑∑<br />

i<br />

i k l≠i m≠k 1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

1 , n<br />

∑<br />

i<br />

i<br />

s s g g<br />

s s g g<br />

[ ( δ ηk δi ηk ) ( δl ηm δl ηm<br />

) ]<br />

= ∑ cos ( − ) + ( − ) − ( − ) + ( − )<br />

⎞<br />

⎛<br />

s s g g<br />

cos ( ( δi− ηi) + ( δi−ηi) ) ⎟<br />

⎜<br />

⎟ , χ=<br />

arct<strong>an</strong>⎜<br />

⎟<br />

⎜<br />

s s g g<br />

sin ( ( δi− ηi) + ( δi−ηi) ) ⎟<br />

⎜<br />

⎠<br />

⎝<br />

i<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i<br />

k≠i (9)<br />

⎞<br />

s s g g<br />

cos ( ( δi− ηk) + ( δi−ηk) ) ⎟<br />

⎟<br />

⎟<br />

s s g g<br />

sin ( ( δi− ηk) + ( δi−ηk) ) ⎟<br />

⎠<br />

Das Signal IP ( t)<br />

setzt sich zusammen aus einem zeitunabhängigen (1. und 2. Term) und<br />

einem zeitabhängigen Teil (3. und 4. Term). Bei nur zwei Frequenzen und Amplituden


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 40<br />

wird IP ( t)<br />

bestimmt durch Summation über Phasendifferenzen zweier Wellen, die<br />

gleiche o<strong>der</strong> unterschiedliche Frequenzen aufweisen und / o<strong>der</strong> unterschiedliche Wege<br />

zum Detektor zurücklegen. Die Phasendifferenz bis zum letzten Streuer auf Grund unter-<br />

s s s s S S S S<br />

schiedlicher optischer Wege im Medium (δi − δk,<br />

ηi − ηk,<br />

δi − ηi,<br />

δi − ηk)<br />

wird wegen<br />

starker Streuung als statistisch über 2π verteilt <strong>an</strong>genommen. Deren Beitrag wird so<br />

durch Summation <strong>an</strong>nähernd zu Null gemittelt. Der zeitunabhängige Teil setzt sich aus<br />

einem konst<strong>an</strong>ten und einem räumlich variierenden Term zusammen. Er wird bestimmt<br />

g g g g<br />

durch die Phasendifferenz δi − δk<br />

(ηi − ηk)<br />

von Wellen gleicher Frequenz auf Grund<br />

unterschiedlicher zurückgelegter optischer Weglängen zum Detektor. Überlagerung von<br />

Wellen von statistisch verteilten Streuzentren führt zu Ausbildung von Specklemustern.<br />

Es entsteht ein stationäres Specklemuster als Untergrundsignal.<br />

g g<br />

Der zeitabhängige Teil <strong>der</strong> Intensität wird bestimmt durch die Phasendifferenz δi −ηi<br />

g g<br />

bzw. δi − ηk<br />

von Wellen unterschiedlicher Frequenzen, die gleiche bzw. unterschiedliche<br />

optische Weglängen zum Detektor zurückgelegt haben. Bei einem Detektorabst<strong>an</strong>d im<br />

cm-Bereich, Wellenlängen im optischen Bereich und typischen Wellenlängendifferenzen<br />

von Δλ/λ < 10 -9 g g<br />

ist δi − ηi<br />

< 10 -5 und damit vernachlässigbar klein. Die <strong>Doppler</strong>frequenz<br />

wird mit einer Phase moduliert, die sich aus den Phasendifferenz unterschied-<br />

g g<br />

licher Frequenzen und letzter Streuer δi − ηk.<br />

Dies ergibt ein zusätzliches Specklemuster.<br />

Die Intensität in <strong>der</strong> detektierenden Ebene setzt sich damit aus einem konst<strong>an</strong>tem Untergrund<strong>an</strong>teil<br />

sowie einem stationären und einem zeitlich wechselnden Specklemuster<br />

zusammen. Die zeitabhängigen Speckle tragen die Information über die Frequenzverschiebung.<br />

Je nach Verteilung und Größe <strong>der</strong> einzelnen Specklespots gegenüber <strong>der</strong> Detektorgröße<br />

führt die Detektion zu einer räumlichen Mittelung über das Specklemuster.<br />

4.4 Einfluß des Specklefeldes auf das Signal<br />

Auf Grund <strong>der</strong> statistischen Verteilung <strong>der</strong> Streuer im Gewebe und <strong>der</strong> vielfachen<br />

Streuung <strong>der</strong> Wellen ist eine exakte Beschreibung des Lichts im Halbraum über dem<br />

Gewebe ein komplexes Problem <strong>der</strong> statistischen Physik. Das Licht besteht aus vielen<br />

interferierenden Wellen mit breit verteilter Phase und Amplitude. Kleine Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Anordnung <strong>der</strong> Streuer o<strong>der</strong> des Beobachtungswinkels führen zu starken Fluktuationen


4 Theoretische Betrachtungen zur Flußmessung 41<br />

<strong>der</strong> Intensität. Ist die Detektoroberfläche groß gegenüber <strong>der</strong> Größe eines Specklespots,<br />

so integriert <strong>der</strong> Detektor über seine Fläche und liefert eine gemittelte Intensität.<br />

Die Größe eines Specklespots sei <strong>der</strong>art definiert, daß sein Durchmesser D gleich dem<br />

Abst<strong>an</strong>d zweier benachbarter Stellen vollständig destruktiver Interferenz ist.<br />

Ist <strong>der</strong> Abst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Betrachtungsebene l0 groß gegenüber dem Specklespot und <strong>der</strong><br />

leuchtenden Fläche (l0 ›› D, l0 ›› d) (Bild 26), so ist <strong>der</strong> Durchmesser des Specklespots<br />

l<br />

D = λ⋅ d<br />

0 .<br />

Das Signal am Detektor wird von vielen verschiedenen, sich überlagernden und<br />

interferierenden Specklespots gebildet, die aus unterschiedlichen leuchtenden Flächen<br />

erzeugt werden. Der Durchmesser d einer solchen Fläche k<strong>an</strong>n dabei vom Durchmesser<br />

des gesamten Bereichs, aus dem noch Licht auf den Detektor fällt, bis zum kleinsten<br />

Abst<strong>an</strong>d zweier nebenein<strong>an</strong><strong>der</strong>liegen<strong>der</strong> Streuzentren reichen.<br />

Bild 26: Speckledurchmesser D und Durchmesser d <strong>der</strong> leuchtende Fläche <strong>an</strong> <strong>der</strong> Oberfläche eines<br />

Streukörpers.<br />

D<br />

d<br />

In <strong>der</strong> Literatur finden sich viele theoretische Ansätze zur Specklestatistik (z. B.<br />

GOODMAN, 84; CRANE, 70; GOLDFISCHER, 65; JAKEMAN, 76; LEE, 76; MILLER, 75).<br />

Eine Berücksichtigung mehrerer Frequenzen sowie ein Hinweis, wie ein reales Specklemuster<br />

berechnet und mit experimentellen Ergebnissen verglichen werden k<strong>an</strong>n fehlt<br />

dort.<br />

l0


5 Experimente zur Flußmessung<br />

Die Experimente zur Flußmessung dienen <strong>der</strong> Untersuchung von <strong>Doppler</strong>signalen bei<br />

Simulation des Aufbaus <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> und des Blutflusses darin. Dabei sollen verschiedene<br />

Parameter <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> bzw. des Flusses kontrolliert werden. Zunächst erfolgt die Darstellung<br />

von Messungen des realen Blutflusses <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>, um die Funktion des Meßprogrammes<br />

in <strong>der</strong> späteren klinischen Anwendung und die Wirkung <strong>der</strong> Korrekturrechnung<br />

zu demonstrieren. Mit einem Modell wird die <strong>Haut</strong> und eine Bewegung mit definierten<br />

Geschwindigkeiten simuliert, um die <strong>Doppler</strong>signale unter definierten Bedingungen zu<br />

untersuchen und mit den theoretisch erwarteten Ergebnissen zu vergleichen.<br />

Vom kontinuierlichen Signal zweier <strong>an</strong>tiparallel geschalteter Photodioden werden wie in<br />

Kapitel 3.2 näher erläutert mit einer Frequenz von 160 kHz jeweils 2048 Meßwerte<br />

eingelesen. Diese werden einer schnellen Fouriertr<strong>an</strong>sformation (FFT) unterzogen und<br />

schließlich das Frequenz- bzw. Flußspektrum im Bereich bis 40 kHz dargestellt o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Fluß in verschiedenen Frequenzbereichen im zeitlichen Sc<strong>an</strong> <strong>an</strong>gezeigt. Zur optimalen<br />

Aussteuerung des Operationsverstärkers wird die Verstärkung des Signals mit einem<br />

Parameter H (H = 0, 1, 2, 3, 4, entspricht einem Verstärkungsfaktor 2 H ) eingestellt und<br />

zur Glättung des Spektrums o<strong>der</strong> des Sc<strong>an</strong>s eine Mittelung A (A ≥ 1) gewählt. Für den<br />

Sc<strong>an</strong> werden bis zu vier Frequenzbereiche <strong>an</strong>gegeben, in denen <strong>der</strong> Fluß berechnet und<br />

dargestellt wird.<br />

5.1 <strong>Blutflußmessung</strong>en <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong><br />

Der Blutfluß im menschlichen Körper ist ständigen Schw<strong>an</strong>kungen unterworfen. Durch<br />

das Pumpen des Herzens strömt das Blut in den großen Gefäßen pulsierend. Hier führen<br />

auch aktive Querschnittsverän<strong>der</strong>ungen zu einer Än<strong>der</strong>ung des Flusses. In den kleinen<br />

Gefäßen wird <strong>der</strong> Fluß durch den Bedarf <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>e beeinflußt, zu <strong>der</strong>en Versorgung die<br />

Gefäße dienen. In <strong>der</strong> medizinischen Anwendung erfolgt eine Messung des Blutflusses<br />

mit dem Programm Dop2048, indem verschiedene Frequenzbereiche eingestellt werden<br />

und <strong>der</strong> integrierte Fluß in diesen Bereichen im Sc<strong>an</strong>-Modus beobachtet wird. Im Selbstversuch<br />

wird mit dem Test-Meßkopf <strong>der</strong> Blutfluß am Ballen <strong>der</strong> linken H<strong>an</strong>d, <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Fingerkuppe des Zeigefingers <strong>der</strong> linken H<strong>an</strong>d und <strong>an</strong> <strong>der</strong> Stirn im Sc<strong>an</strong> bzw. im<br />

Spektrum beobachtet. Nach <strong>der</strong> Korrekturrechnung muß <strong>der</strong> Fluß in den<br />

42


5 Experimente zur Flußmessung 43<br />

unterschiedlichen<br />

entsprechen.<br />

Frequenzbereichen den korrekten Geschwindigkeitsbereichen<br />

Das Flußsignal in biologischem Gewebe ohne Durchblutung läßt sich z. B. <strong>an</strong> einem<br />

Stück Schweineleber messen (Bild 27). In Bild 28 bis Bild 30 wird im Sc<strong>an</strong> <strong>der</strong> Fluß im<br />

H<strong>an</strong>dballen dargestellt. In verschiedenen Frequenzfenstern sind deutlich <strong>der</strong> Puls,<br />

Schw<strong>an</strong>kungen auf Grund von körpereigenen Regelmech<strong>an</strong>ismen o<strong>der</strong> Einschränkungen<br />

<strong>der</strong> Durchblutung zu erkennen. Die Korrektur <strong>der</strong> Signale ergibt eine Zuordnung <strong>der</strong><br />

Frequenzbereiche zu tatsächlichen Geschwindigkeitsbereichen.<br />

rel. Fluß<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Zeit t / s<br />

0,5 - 10 kHz<br />

10 - 20 kHz<br />

20 - 30 kHz<br />

30 - 40 kHz<br />

Bild 27: Sc<strong>an</strong> des Flusses in Schweineleber als Beispiel für undurchblutetes Gewebe. Der Fluß ist im<br />

Gegensatz zu Bild 28 bis Bild 30 um den Faktor zehn vergrößert dargestellt (H=2, A=2).


5 Experimente zur Flußmessung 44<br />

rel. Fluß<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Zeit t / s<br />

0,5 - 10 kHz<br />

10 - 20 kHz<br />

20 - 30 kHz<br />

30 - 40 kHz<br />

Bild 28: Sc<strong>an</strong> des unkorrigierten Blutflusses am H<strong>an</strong>dballen <strong>der</strong> linken H<strong>an</strong>d. Im Bereich 20 - 30 kHz ist<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich <strong>der</strong> Puls zu erkennen. Der Puls ist sehr unregelmäßig, da ein Herzklappenfehler<br />

vorliegt. Die starken Schw<strong>an</strong>kungen des Flusses erfolgen auf Grund körpereigener Regelmech<strong>an</strong>ismen<br />

(H=2, A=1).<br />

rel. Fluß<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

tief<br />

eingeatmet<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Zeit t / s<br />

0,5 - 10 kHz<br />

0,5 - 10 kHz, korrigiert<br />

Bild 29: Unkorrigierter und korrigierter Blutfluß am H<strong>an</strong>dballen im unteren Frequenzbereich. Die<br />

deutlich erkennbaren Flußschw<strong>an</strong>kungen im unkorrigierten Signal treten in <strong>der</strong> korrigierten<br />

Darstellung nicht auf, liegen also tatsächlich bei höheren Geschwindigkeiten. Eine Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Durchblutung <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d durch erhöhten Bedarf in <strong>der</strong> Lunge (tiefes Einatmen) macht<br />

sich gleichermaßen im unkorrigierten wie korrigierten Fluß bemerkbar (H=2, A=10).


5 Experimente zur Flußmessung 45<br />

rel. Fluß<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Arterie<br />

abgeklemmt<br />

tief<br />

eingeatmet<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Zeit t / s<br />

Arm<br />

abgesenkt<br />

0,5 - 10 kHz<br />

10 - 20 kHz<br />

20 - 30 kHz<br />

30 - 40 kHz<br />

Bild 30: Korrigierter Blutfluß am H<strong>an</strong>dballen bei unterschiedlichen Aktionen. Bei einer Einschränkung<br />

o<strong>der</strong> Unterbrechung <strong>der</strong> Durchblutung <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d bricht <strong>der</strong> Fluß in höheren Geschwindigkeitsbereichen<br />

vollständig zusammen. Im unteren Geschwindigkeitsbereich finden noch Umlagerungsflüsse<br />

durch Druckausgleich o<strong>der</strong> leichte Bewegungen <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d statt (H=2, A=10).<br />

Die Frequenzspektren (Bild 31) des Flusses in H<strong>an</strong>dballen, Fingerkuppe und Stirn zeigen<br />

den erwarteten Verlauf. Das Signal ist leicht abhängig vom untersuchten Körperteil und<br />

dem Ort <strong>der</strong> Messung. Am H<strong>an</strong>dballen ist <strong>der</strong> Fluß höher als <strong>an</strong> Fingerkuppe o<strong>der</strong> Stirn.<br />

Eine Normierung zeigt, daß Fingerkuppe und H<strong>an</strong>dballen sehr ähnliche Spektren<br />

ergeben, während das <strong>Doppler</strong>spektrum <strong>der</strong> Stirn leicht abweicht.<br />

rel. Intensität<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Fingerkuppe<br />

H<strong>an</strong>dballen<br />

Stirn<br />

0 4 8 12 16 20<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 31: Spektren <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> am H<strong>an</strong>dballen, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fingerkuppe und <strong>an</strong> <strong>der</strong> Stirn. Es wurde<br />

über ca. 3 Pulsschläge gemittelt (H=1, A=100).


5 Experimente zur Flußmessung 46<br />

5.2 Das Geschwindigkeitsmodell<br />

Mit einem Geschwindigkeitsmodell soll <strong>der</strong> Blutfluß in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> simuliert werden. Die<br />

Geschwindigkeiten sind in Betrag und Richtung genau bek<strong>an</strong>nt und die bewegten Streukörper<br />

werden ähnlich wie in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> von umliegenden Streuern diffus beleuchtet.<br />

Für die bewegten Streukörper wird nicht wie bei Blut als Tr<strong>an</strong>sportmedium eine Flüssigkeit<br />

verwendet. Da sich in einem durchflossenen Körper meist ein Geschwindigkeitsprofil<br />

entl<strong>an</strong>g des Querschnitts ausbildet, wäre keine eindeutige Geschwindigkeit einstellbar.<br />

Daher werden alle streuenden Medien in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>, sowohl bewegte Blutkörperchen als<br />

auch unbewegtes, umliegendes Gewebe, durch feste Streukörper simuliert.<br />

5.2.1 Aufbau<br />

Der Meßkopf wird in einer Halterung fixiert, so daß die Öffnung nach unten weist. Unter<br />

dem Meßkopf befinden sich in Schichten eine feste, streuende Scheibe o<strong>der</strong> Folie, zwei<br />

bewegliche, streuende Bän<strong>der</strong>, sowie ein fester, streuen<strong>der</strong> Block (Bild 32). Das B<strong>an</strong>d<br />

wird zwischen den feststehenden Streuern unter dem Meßkopf horizontal bewegt. Um<br />

bei sonst gleichbleibenden Bedingungen gleichzeitig verschiedene Beträge und Richtungen<br />

von Geschwindigkeiten einstellen zu können, ist das untere B<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> Bewegungsrichtung<br />

bis zu 90 ° in <strong>der</strong> Horizontalen drehbar.<br />

Photodiode<br />

<strong>Laser</strong>diode<br />

Photodiode<br />

feste Streuer<br />

Bild 32: Schema zum Aufbau und <strong>der</strong> Funktion des Geschwindigkeitsmodells.<br />

5.2.1.1 Experimentalaufbau des Geschwindigkeitsmodells<br />

v 2<br />

bewegte Streuer<br />

Die Bän<strong>der</strong> werden <strong>an</strong> den Enden von zwei Schienen befestigt, die horizontal fahrbar<br />

sind (Bild 33). Diese werden von Laufrollen geführt und über einen Zahnriemen<br />

v 1


5 Experimente zur Flußmessung 47<br />

<strong>an</strong>getrieben. Der Zahnriemen ist fest <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schiene befestigt und läuft über Umlenkrollen<br />

und ein Zahnrad, welches über verschieden kombinierbare Pl<strong>an</strong>etengetriebe mit einem<br />

12 V Gleichstrommotor <strong>an</strong>getrieben wird. Die Sp<strong>an</strong>nung wird für beide Motoren einheitlich<br />

über ein Netzgerät eingestellt. Das Antriebssystem ist zusammen mit dem Meßkopf<br />

<strong>an</strong> einem Gerüst montiert. Je nach Anzahl und Kombination <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>etengetriebe werden<br />

Untersetzungen von 1:180 bis 1:3600 erzielt und so mit <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

lückenlos ein Geschwindigkeitsbereich von etwa 0,3 mm/s bis über 20 mm/s<br />

abgedeckt. Durch unterschiedliche Kombination <strong>der</strong> Getriebe für die obere und untere<br />

Schiene können gleichzeitig zwei verschiedene Geschwindigkeiten eingestellt werden.<br />

Meßkopf<br />

10 cm<br />

Bild 33 Experimentalaufbau für Geschwindigkeitsexperimente mit festen Streuern.<br />

Da den Schienen nur ein endlicher Fahrweg zur Verfügung steht, wurde eine<br />

elektronische Schaltung in TTL-Logik entworfen (Schaltpl<strong>an</strong> siehe Anh<strong>an</strong>g 4), die mit<br />

Hilfe von je zwei Endschaltern für jede Schiene einen Motor von <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungsversorgung<br />

trennt, sobald die Schiene <strong>an</strong> einem Ende <strong>an</strong>gekommen ist. Die Elektronik<br />

bewirkt eine Umkehrung <strong>der</strong> Motorsp<strong>an</strong>nung, so daß die Schiene <strong>an</strong>schließend in entgegengesetzter<br />

Richtung fährt. Die Elektronik leistet zugleich eine Synchronisation bei<strong>der</strong><br />

Schienen, da auch die zweite Schiene erst <strong>an</strong> einem Ende <strong>an</strong>gel<strong>an</strong>gt sein muß, bevor<br />

beide Motoren umgepolt werden und die Schienen sich in die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Richtung bewegen.<br />

Beide Schienen können zusätzlich einzeln m<strong>an</strong>uell über Kippschalter ein- und ausgeschaltet<br />

sowie in ihrer Richtung umgekehrt werden.


5 Experimente zur Flußmessung 48<br />

Als Streumaterial wird Teflon verwendet, da es ein homogener Volumenstreuer ist, also<br />

Licht diffus remittiert bzw. diffus tr<strong>an</strong>smittiert wird und die Absorption vernachlässigbar<br />

ist. Außerdem sind die optischen Eigenschaften von Teflon und <strong>Haut</strong> sehr ähnlich. Es<br />

werden verschiedene Stärken von Teflon verwendet. Unter den Bän<strong>der</strong>n befindet sich ein<br />

etwa 5 mm dicker Zylin<strong>der</strong> aus massivem Teflon (Bild 34). Dieser Block soll das auf ihn<br />

treffende Licht möglichst vollständig zurück streuen. Die Bän<strong>der</strong> ersetzen die im Blut<br />

vorh<strong>an</strong>denen Erythrozyten und übernehmen <strong>der</strong>en optische Eigenschaften, sie streuen<br />

hauptsächlich vorwärts. Es werden 0,2 mm, 0,5 mm und 0,8 mm Teflonfolien und<br />

0,1 mm Teflon-Dichtb<strong>an</strong>d verwendet. Das 0,1 mm dünne B<strong>an</strong>d ist elastisch und wird<br />

zum fixieren auf Tesafilm ® geklebt, welches allein keine meßbare Streuung aufweist. Als<br />

oberer fester Streuer werden verschiedene Stärken von 0,1 mm bis 0,8 mm getestet. Das<br />

vom oberen Teflon-Streuer remittierte Licht ist das Referenzlicht und bewirkt ein heterodynes<br />

Signal. Die Koheränzlänge des Diodenlasers von einigen Zentimetern ist für die<br />

möglichen optischen Weglängen ausreichend, um für alle Wellen Interferenz zuzulassen.<br />

Teflonbän<strong>der</strong><br />

Teflonblock<br />

Teflonscheibe<br />

Licht<br />

0,2 mm<br />

20 x 5 mm<br />

Bild 34: Zusammensetzung <strong>der</strong> Streukörper im Geschwindigkeitsexperiment.<br />

5.2.2 Einfluß von Motor und Getriebe<br />

0,5 o<strong>der</strong> 0,1 mm x 10 mm<br />

Befindet sich <strong>der</strong> Meßkopf in seiner Halterung und ist zwischen Antriebsachse und<br />

Motor wenigstens ein Getriebe montiert, treten bei Betrieb des Motors im Spektrum<br />

Störungen im Bereich unterhalb von 2 kHz auf. Diese treten schon d<strong>an</strong>n auf, wenn das<br />

Getriebe eine feste Verbindung zum Aufbau hat, ohne daß es dabei <strong>an</strong> den Antrieb <strong>der</strong><br />

Schiene <strong>an</strong>gekoppelt ist. Durch Dämpfen <strong>der</strong> Halterung des Meßkopfes mit elastischem<br />

Klebeb<strong>an</strong>d (Leukosilk ® ) gelingt es, die Störung so weit zu verringern, daß sie nicht mehr<br />

meßbar wird.


5 Experimente zur Flußmessung 49<br />

5.2.3 Ein bewegtes B<strong>an</strong>d<br />

Die Geschwindigkeit des B<strong>an</strong>des wird über die Motorsp<strong>an</strong>nung gesteuert und k<strong>an</strong>n<br />

durch eine einfache Strecken- und Zeitmessung ausreichend genau ermittelt bzw.<br />

eingestellt werden. Auf dem B<strong>an</strong>d werden kurz vor den Enden <strong>der</strong> meßbaren Strecke<br />

zwei schwarze Markierungen <strong>an</strong>gebracht, die im Sc<strong>an</strong> bei Bewegung unter dem<br />

Meßkopf deutlich durch einen steilen Signalabfall im gesamten Frequenzbereich zu<br />

erkennen sind. Aus <strong>der</strong> Strecke zwischen den Markierungen und <strong>der</strong> Zeit im Sc<strong>an</strong> wird<br />

die Geschwindigkeit errechnet.<br />

Die Isotropie <strong>der</strong> Beleuchtungsrichtung ist durch die umliegenden Teflonstreuer gewährleistet<br />

und <strong>der</strong> Streuwinkel Θ nach einer Streufunktion mit einem Anisotropiefaktor von<br />

g = 0,8 verteilt. Es wird erwartet ein Spektrum ähnlich <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Theorie ermittelten<br />

Form für Einfachstreuung zu messen (Kapitel 4.2).<br />

5.2.3.1 Abhängigkeit des Spektrums von <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

Schon bei einfacher Messung ohne Mittelung zeigt das Spektrum bei einer konst<strong>an</strong>ten<br />

Geschwindigkeit eine klare Struktur, die allerdings sehr verrauscht ist. Um ein Spektrum<br />

einer bestimmten Geschwindigkeit mit einem guten SNR zu erzeugen, muß über viele<br />

Messungen gemittelt werden. Im Experiment wird die Mittelung (Parameter A) so<br />

gewählt, daß bei hohen Geschwindigkeiten über die gesamte Strecke des B<strong>an</strong>des<br />

gemessen wird. Dadurch wird über mögliche Inhomogenitäten des Materials gemittelt.<br />

Die Struktur des Spektrums ist unabhängig von <strong>der</strong> Mittelung. Mit 0,1 mm Teflonb<strong>an</strong>d<br />

als obersten, unbewegten Streuer ist das Spektrum bei Bewegung etwas breiter als mit<br />

0,2 mm Teflonfolie. Noch dickere Teflonfolie bewirkt nur einen Unterschied in <strong>der</strong><br />

Abschwächung des Signals, nicht in <strong>der</strong> Struktur des Spektrums. Die beiden<br />

Teflonmaterialien haben leicht unterschiedliche optische Eigenschaften, die sich in leicht<br />

unterschiedlichen Spektren ausdrücken.<br />

Für verschiedene Geschwindigkeiten eines B<strong>an</strong>des entstehen unterschiedliche Spektren<br />

(Bild 35). Je größer die Geschwindigkeit, desto flacher und breiter wird das Spektrum.<br />

Ein Vergleich mit <strong>der</strong> numerisch bestimmten Häufigkeitsverteilung (Bild 16) ergibt, daß<br />

<strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Spektren bis auf das Abfallen gegen 0 Hz sehr den theoretischen Kurven<br />

ähnelt. Das Abfallen <strong>der</strong> Spektren gegen 0 Hz wird wahrscheinlich durch die Kompensation<br />

des DC-Anteils auf Grund <strong>der</strong> Antiparallelschaltung <strong>der</strong> Dioden verursacht.


5 Experimente zur Flußmessung 50<br />

rel. Intensität<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1.0 mm/s<br />

4.0 mm/s<br />

10.0 mm/s<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 35: <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren von einem Teflonb<strong>an</strong>d (0,1 mm), welches mit verschiedenen<br />

Geschwindigkeiten zwischen festen Streuern bewegt wird. Das Untergrundsignal wird abgezogen<br />

(H=0, A=500).<br />

Streckt m<strong>an</strong> ein Spektrum einer kleinen Geschwindigkeit v in <strong>der</strong> Ordinate um einen<br />

Faktor a, so entspricht es in seiner Form dem Spektrum mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit v ⋅ a<br />

(Bild 36). Die Dehnung <strong>der</strong> Spektren geht also wie erwartet linear mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit.<br />

Das Spektrum nach <strong>der</strong> Korrekturrechnung wird dies besser verdeutlichen, da diese<br />

die Frequenzen betont, die den verursachenden Geschwindigkeiten entsprechen. In Bild<br />

37 ist zu erkennen, daß die korrigierten Spektren Maxima aufweisen. Ein Maximum<br />

entsteht im korrigierten Spektrum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Frequenz, <strong>an</strong> <strong>der</strong> die größte Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Intensität vorliegt, <strong>an</strong> <strong>der</strong> sich also ein Wendepunkt befindet. Die Frequenzen dieser<br />

Maximalstellen wachsen mit zunehmen<strong>der</strong> Geschwindigkeit. Bild 38 zeigt einen<br />

näherungsweise linearen Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen den Frequenzen <strong>der</strong> Maxima und <strong>der</strong><br />

Geschwindigkeit:<br />

f = k⋅v, −<br />

= 107 , ⋅10m ⋅v.<br />

6 1 (10)<br />

In Bild 38 ist zusätzlich die maximale <strong>Doppler</strong>frequenz fv bei Einzelstreuung in Teflon<br />

eingezeichnet. In den Spektren (Bild 35) treten noch etwas höhere Frequenzen als diese


5 Experimente zur Flußmessung 51<br />

theoretische, maximale Frequenz. Höhere Frequenzen können bei mehrfacher Streuung<br />

und Frequenzverschiebung auftreten.<br />

rel. Intensität<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

20.0 mm/s, a=1<br />

10.0 mm/s, a=2<br />

4.0 mm/s, a=5<br />

1.0 mm/s, a=20<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz (v = 20 mm/s)<br />

Bild 36: Linearität von <strong>Doppler</strong>frequenz-Spektren verschiedener Geschwindigkeiten v. Die Spektren für<br />

v = 1, 4, 10 mm/s aus Bild 35 sind zum Vergleich mit v = 20 mm/s um den <strong>an</strong>gegebenen Faktor<br />

a in <strong>der</strong> Ordinate gestreckt, I = Iv(f / a).


5 Experimente zur Flußmessung 52<br />

rel. Intensität<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

1.0 mm/s<br />

4.0 mm/s<br />

10.0 mm/s<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 37: Korrektur von <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren aus Bild 35 für verschiedene Geschwindigkeiten. Zur<br />

besseren Übersicht wurde auf die Darstellung des Spektrums für v = 20 mm/s verzichtet.<br />

Frequenz f / kHz<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Maximalstelle<br />

Maximalstelle +/- Halbw ertsbreite<br />

maximale Frequenz<br />

f v = 2nv/λ = 3,44 m -1 v<br />

f = 1,80 m -1 v<br />

f = 0,29 m -1 v<br />

0 5 10 15 20<br />

Geschwindigkeit v / mm . s -1<br />

−1<br />

f = 107 , m v= k⋅f m v<br />

Bild 38: Frequenzen <strong>der</strong> Maxima und Halbwertsbreite <strong>der</strong> Kurven in den korrigierten Spektren von<br />

verschiedenen Geschwindigkeiten. Der maximale Fehler durch den Fit <strong>der</strong> Spektren beträgt<br />

Δf=10%.


5 Experimente zur Flußmessung 53<br />

Mit einer Brechzahl von n = 1,35 für Teflon und einer Wellenlänge von λ = 785 nm ist<br />

die maximale Frequenz fv = 3,44 ⋅ 10 6 m -1 ⋅ v. Glg. 10 ergibt<br />

fm = 031⋅fv<br />

n<br />

= 031⋅ v<br />

2<br />

,<br />

, .<br />

λ<br />

Wie in <strong>der</strong> Theorie in Kapitel 4.2 gezeigt, ist für große g die Position des Maximums<br />

linear abhängig vom g-Faktor. Nach Glg. 7 bzw. 8 ergibt dies ein g-Faktor von ca.<br />

g = 0,4.<br />

Für das verwendete Teflonmaterial wurde jedoch ein g-Faktor von g = 0,8 bestimmt<br />

(Kapitel 2.5.2). Diese Abweichung ist möglicherweise auf Mehrfachstreuung in dem<br />

bewegten Teflonb<strong>an</strong>d (Särke 0,1 mm, µs = 15,55 mm -1 ) zurückzuführen, wodurch es zu<br />

einer virtuellen Verringerung des g-Faktors kommt (Kapitel 3.1). Eine nicht vollständig<br />

isotrope Beleuchtung auf Grund <strong>der</strong> einfachen geometrischen Anordnung <strong>der</strong><br />

Streukörper k<strong>an</strong>n ebenfalls zu Abweichungen <strong>der</strong> experimentellen Ergebnisse von den<br />

theoretischen Zusammenhängen führen. Die Korrektur des Frequenzspektrums<br />

ermöglicht in jedem Fall bei Kenntnis <strong>der</strong> Proportionalität k die richtige Zuordnung einer<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz zu einer verursachenden Geschwindigkeit.<br />

5.2.3.2 Abhängigkeit des Spektrums von <strong>der</strong> Bewegungsrichtung<br />

Eine Drehung des Meßkopfes o<strong>der</strong> des drehbaren B<strong>an</strong>des zeigt keine Än<strong>der</strong>ung des<br />

Spektrums. Dies spricht dafür, daß die festen Teflon-Streukörper oberhalb und unterhalb<br />

des B<strong>an</strong>des eine Verteilung des Lichts bewirken, durch die das B<strong>an</strong>d wie vorausgesetzt<br />

isotrop beleuchtet wird. Die Messung ist unabhängig vom Winkel <strong>der</strong> Dioden bezüglich<br />

<strong>der</strong> Bewegungsrichtung des B<strong>an</strong>des.<br />

5.2.4 Zwei bewegte Bän<strong>der</strong><br />

Bei <strong>der</strong> Messung mit zwei Bän<strong>der</strong>n wird die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Bän<strong>der</strong> relativ<br />

zuein<strong>an</strong><strong>der</strong> variiert. Es wird erwartet, daß bei Bewegung des unteren B<strong>an</strong>des das Signal<br />

durch das obere B<strong>an</strong>d als zusätzlichen, unbewegten Streukörper etwas abgeschwächt<br />

wird und die Integration über das Spektrum eine kleinere Gesamtintensität ergibt. Wird<br />

nur das obere B<strong>an</strong>d bewegt, ist keine Än<strong>der</strong>ung des Spektrums gegenüber den Experi-<br />

(11)


5 Experimente zur Flußmessung 54<br />

menten mit einem B<strong>an</strong>d zu erwarten. Werden beide Bän<strong>der</strong> bewegt, nimmt die Wahrscheinlichkeit<br />

für dopplerverschobene Streuung zu, da es mehr bewegte Streukörper im<br />

Meßvolumen gibt. Die Gesamtintensität des Spektrums sollte also größer sein, als bei<br />

Messung mit nur je einem bewegten B<strong>an</strong>d. Wird das Licht nur jeweils <strong>an</strong> einem <strong>der</strong><br />

beiden Bän<strong>der</strong> gestreut, muß sich das gemessene Spektrum direkt aus <strong>der</strong> Überlagerung<br />

<strong>der</strong> beiden einzelnen Spektren ergeben (siehe Bild 23 in Kapitel 4.2). Mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Streuung <strong>an</strong> beiden Bän<strong>der</strong>n sollten die Strukturen <strong>der</strong> einzelnen Spektren immer<br />

schlechter zu erkennen sein.<br />

Die Messung mit zwei Bän<strong>der</strong>n aus 0,5 mm Teflon zeigt bei gleicher Geschwindigkeit<br />

keinen Unterschied zur einzelnen Bewegung des oberen B<strong>an</strong>des. Im Gegensatz zum<br />

Experiment mit nur einem B<strong>an</strong>d (Bild 35) tritt hier ein Peak bei 0 Hz auf, <strong>der</strong><br />

möglicherweise auf die Verwendung des <strong>an</strong><strong>der</strong>en Teflonmaterials als bewegten Streukörper<br />

zurückzuführen ist.<br />

Wie erwartet ist bei Messung mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten erkennbar<br />

(Bild 39), daß sich das Spektrum bei<strong>der</strong> Bän<strong>der</strong> durch Überlagerung <strong>der</strong> Spektren <strong>der</strong><br />

einzelnen Bän<strong>der</strong> ergibt. Die Gesamtintensität bei<strong>der</strong> Bän<strong>der</strong> ist dabei wie erwartet<br />

größer als die <strong>der</strong> alleinigen Bewegung des oberen B<strong>an</strong>des aber kleiner als die Summe<br />

<strong>der</strong> Intensitäten <strong>der</strong> einzelnen Bän<strong>der</strong>. Das Spektrum des unteren B<strong>an</strong>des verläuft flacher<br />

vor allem durch die Verteilung <strong>der</strong> Intensität auf einen größeren Frequenzbereich. Nach<br />

<strong>der</strong> Korrekturrechnung (Bild 40) sind im Spektrum von beiden Bän<strong>der</strong>n zwei Maxima zu<br />

erkennen, <strong>der</strong>en Frequenzen ebenso proportional zur Geschwindigkeit sind wie in den<br />

Messungen mit einzelnen Bän<strong>der</strong>n.


5 Experimente zur Flußmessung 55<br />

rel. Intensität<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

oberes B<strong>an</strong>d, 4.0 mm/s<br />

unteres B<strong>an</strong>d, 20.0 mm/s<br />

beide Bän<strong>der</strong><br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 39: <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren bei Bewegung bei<strong>der</strong> Bän<strong>der</strong> (0.5 mm) mit unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten, einzeln und gleichzeitig (A=400, H=1).<br />

rel. Intensität<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

oberes B<strong>an</strong>d, 4.0 mm/s<br />

beide Bän<strong>der</strong><br />

unteres B<strong>an</strong>d, 20.0 mm/s<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 40: Korrigierte <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren aus Bild 39.<br />

Im Experiment können zwei Geschwindigkeiten nur aufgelöst werden, wenn sich das<br />

untere B<strong>an</strong>d wenigstens doppelt so schnell bewegt wie das obere. Wegen <strong>der</strong> abge-


5 Experimente zur Flußmessung 56<br />

schwächten Intensität des unteren B<strong>an</strong>des ist dessen Signal sonst nicht mehr vom<br />

Spektrum des oberen B<strong>an</strong>des zu unterscheiden.<br />

5.2.5 Korrelation und Ortsabhängigkeit <strong>der</strong> Signale zweier Photodioden<br />

Eine zeitliche Korrelation zwischen den Signalen zweier Dioden, die <strong>an</strong> unterschiedlichen<br />

Orten das remittierte Licht detektieren, ist nicht zu erwarten. Da die <strong>Laser</strong>-Speckle<br />

statistisch verteilt sind k<strong>an</strong>n eine Korrelation nur auftreten wenn beide Dioden innerhalb<br />

eines Speckle liegen. Die Messungen mit einem Paar <strong>an</strong>tiparallel geschalteter Photodioden<br />

zeigen, daß die <strong>Doppler</strong>signale <strong>der</strong> beiden Dioden zumindest zum Teil<br />

unkorreliert sind, da sich die Signale sonst in <strong>der</strong> Differenz aufheben würden.<br />

Eine genauso konstruierte Meßplatine wie im Test-Meßkopf wird verwendet, um die<br />

Korrelation <strong>der</strong> Signale sowie <strong>der</strong>en Abhängigkeit von <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Photodioden zu<br />

überprüfen. Ohne den Messingzylin<strong>der</strong> werden die Photodioden freibeweglich <strong>an</strong> etwa<br />

10 cm l<strong>an</strong>gen, flexiblen Drähten <strong>an</strong> die Platine <strong>an</strong>geschlossen. Das Diodenpaar D2 und<br />

D3 haben eine aktive Fläche von 1 mm 2 , die Dioden D4 und D5 eine Fläche von 3 mm 2 .<br />

Die <strong>Laser</strong>diode hat eine Wellenlänge von λ = 675 nm. Es wird eine zweite PC-Einsteckkarte<br />

<strong>der</strong> Firma STAC GmbH Germ<strong>an</strong>y und das dazugehörige Analyse-Programm<br />

SPTwin verwendet. Die Karte besitzt zwei getrennte Eingänge, so daß von beiden<br />

Dioden zeitgleich Signale eingelesen werden können. Die Taktfrequenz beträgt maximal<br />

102,4 kHz, und es können maximal 4096 Meßwerte pro Eing<strong>an</strong>gsk<strong>an</strong>al eingelesen<br />

werden. Das Programm bietet vielfältige Möglichkeiten zur Auswertung <strong>der</strong><br />

aufgenommen Meßwerte. So k<strong>an</strong>n das Frequenzspektrum mittels FFT o<strong>der</strong> die Autound<br />

Kreuzkorrelation berechnet werden.<br />

Um zu überprüfen, ob zwei Signale eine zeitliche Übereinstimmung aufweisen, k<strong>an</strong>n die<br />

Kreuzkorrelation h(t) dieser Signale berechnet werden:<br />

ht () = ∫ft () ⋅ gt ( + τ) dτ<br />

(12)<br />

Bei einer Übereinstimmung zweier Signale ergibt sich in <strong>der</strong> Kreuzkorrelation ein<br />

Maximum, welches bei gleicher Phasenlage <strong>der</strong> Signale bei 0 s liegt. Die Höhe und die<br />

Breite des Maximums in <strong>der</strong> Kreuzkorrelation sind ein Maß für die Übereinstimmung<br />

zweier Signale. Die Autokorrelation bewirkt ein Vergleich des Signals mit sich selbst. So


5 Experimente zur Flußmessung 57<br />

ergibt ein Rechtecksignal in <strong>der</strong> Autokorrelation ein gleichschenkliges Dreieck, dessen<br />

Halbwertsbreite gleich <strong>der</strong> Breite des Rechtecks ist (Bild 41).<br />

Bild 41: Autokorrelation einer Rechteckfunktion.<br />

-2t0 -t0 0 t0 2t0<br />

1<br />

Ein weißes Rauschen bei unendlicher Meßzeit ergäbe als Autokorrelation eine Deltafunktion<br />

mit einer Peakhöhe von 1 bei 0 s. Die Kreuzkorrelation zweier solcher Signal ist<br />

auf Grund des statistischen Charakters null. Bild 42 zeigt die Autokorrelation eines<br />

weißen Rauschens, zu dem eine Sinusfunktion addiert wurde. Periodische Signale<br />

erscheinen auch in <strong>der</strong> Korrelation periodisch.<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

-0,2<br />

-0,4<br />

-0,6<br />

-0,8<br />

-1<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Zeit t / ms<br />

Bild 42: Autokorrelation eines weißen Rauschens mit überlagertem Sinus. Das Rauschen wurde mittels<br />

Zufallszahlen erzeugt und eine Sinusfunktion addiert.<br />

t


5 Experimente zur Flußmessung 58<br />

5.2.5.1 Messung <strong>der</strong> Korrelation zweier Diodensignale<br />

Die Dioden D3 und D5 werden in einer Ebene senkrecht zur Bewegungsrichtung des<br />

unteren B<strong>an</strong>des im Winkel zur Einstrahlrichtung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode und im Abst<strong>an</strong>d zum Ort<br />

<strong>der</strong> Beleuchtung variiert und die Signale untersucht. Die Signale lassen keine von <strong>der</strong><br />

Position abhängige Struktur erkennen (Bild 43). Die Autokorrelation (Bild 44) ergibt ein<br />

deutliches Maximum bei 0 s, welches aber breiter als die zeitliche Auflösung ist. Die<br />

Kreuzkorrelation zeigt keinerlei Ausprägung und damit keine Übereinstimmung <strong>der</strong><br />

Signale. Es wird versucht, die Dioden so eng wie möglich und in größtmöglichem<br />

Abst<strong>an</strong>d vom Streukörper, in dem noch ein Signal gemessen werden k<strong>an</strong>n, zu<br />

positionieren, um beide Dioden <strong>an</strong>nähernd am gleichen Ort detektieren zu lassen. Beide<br />

Dioden detektieren zusammen etwa in einem Raumwinkel von 9·10 -3 sr. Hier tritt<br />

ebenfalls keine Korrelation <strong>der</strong> Signale auf.<br />

Sp<strong>an</strong>nung / mV<br />

Sp<strong>an</strong>nung / mV<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

Diode D3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Zeit t / ms<br />

Diode D5<br />

Bild 43: Signale <strong>der</strong> Photodioden D3 und D5, <strong>an</strong>geordnet im Winkel ± 35 ° zur Einstrahlrichtung und<br />

im Abst<strong>an</strong>d 10 mm (D3) bzw. 15 mm (D5, zum Ausgleich <strong>der</strong> größeren Fläche) zum Fokus <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>diode.


5 Experimente zur Flußmessung 59<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

-0,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

-0,2<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Diode D3<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Zeit t / ms<br />

Diode D5<br />

Bild 44: Autokorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 43. Die Halbwertsbreite des Maximums beträgt ca. 200 µs,<br />

die Auflösung liegt bei 20 µs.<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

-0,1<br />

-0,2<br />

-0,3<br />

-0,4<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Zeit t / ms<br />

Bild 45: Kreuzkorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 43. Es ist keine Übereinstimmung <strong>der</strong> Signale zu<br />

erkennen.<br />

Einige Messungen zeigen unregelmäßige Strukturen im zeitlichen Signalverlauf (Bild<br />

46). Diese sind nicht im <strong>Doppler</strong>signal son<strong>der</strong>n in störenden, äußeren Einflüssen<br />

mech<strong>an</strong>ischer o<strong>der</strong> elektronischer Art begründet. Diese Störungen bewirken in <strong>der</strong> Autokorrelation<br />

eine deutliche Verbreiterung des Maximums (Bild 47).Treten diese<br />

Störungen in beiden Signalen auf, zeigt auch die Kreuzkorrelation ein breites Maximum<br />

(Bild 48).


5 Experimente zur Flußmessung 60<br />

Sp<strong>an</strong>nung / mV<br />

Sp<strong>an</strong>nung / mV<br />

5<br />

3<br />

1<br />

-1<br />

-3<br />

-5<br />

5<br />

3<br />

1<br />

-1<br />

-3<br />

-5<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Diode D3<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Zeit t / ms<br />

Diode D3<br />

Bild 46: Gestörte Signale <strong>der</strong> Photodioden D3 und D5, <strong>an</strong>geordnet im Winkel ± 35 ° zur Einstrahlrichtung<br />

und im Abst<strong>an</strong>d 10 mm (D3) bzw. 15 mm (D5, zum Ausgleich <strong>der</strong> größeren Fläche)<br />

zum Fokus <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode. Die Störung ist auf nicht bek<strong>an</strong>nte äußere Einflüsse zurückzuführen.<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

-0,2<br />

-0,4<br />

Diode D3<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

-0,2<br />

-0,4<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Zeit t / ms<br />

Diode D5<br />

Bild 47: Autokorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 46. Die Halbwertsbreite <strong>der</strong> Maxima beträgt etwa 0,7 ms.


5 Experimente zur Flußmessung 61<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

-0,2<br />

-0,4<br />

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Zeit t / ms<br />

Bild 48: Kreuzkorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 46. Die Halbwertsbreite des Maximums beträgt etwa<br />

1,4 ms.<br />

Das reine <strong>Doppler</strong>signal <strong>der</strong> beiden Dioden zeigt also unabhängig von <strong>der</strong> Position keine<br />

Korrelation. Die Messung mit zwei <strong>an</strong>tiparallel geschalteten Photodioden ist daher<br />

zulässig. Es werden nur Anteile des Signals unterdrückt, die keine Information über die<br />

Frequenzverschiebung tragen.<br />

5.3 Empfindlichkeit des Meßkopfes auf äußere Einwirkungen<br />

Es wird untersucht, welche Signale im Meßkopf entstehen, wenn sich kein streuendes<br />

Material bzw. wenn sich unbewegte Streukörper vor <strong>der</strong> Öffnung befinden. Ohne streuendes<br />

Material ergibt sich bei Messungen des Untergrundrauschens ein Spektrum (Bild<br />

49), daß zu Beginn stark und über 500 Hz nur noch leicht abfällt. Der hohe Peak bei<br />

0 Hz (entspricht 0 - 78 Hz) wird zum Teil durch die elektromagnetische Abstrahlung des<br />

Bildschirms verursacht, <strong>der</strong> zur Überwachung <strong>der</strong> Messung eingeschaltet sein muß. Zwei<br />

deutliche, schmale Peaks bei 1,4 kHz und 20 kHz treten unabhängig von äußeren Strahlungsquellen<br />

auf. Wird <strong>der</strong> Untergrund bei ausgeschalteter <strong>Laser</strong>diode vom Spektrum<br />

abgezogen, ergibt sich ein geringes Grundrauschen mit teilweise negativen Werten.<br />

Dreht m<strong>an</strong> den Meßkopf so, daß Licht von einem Bildschirm o<strong>der</strong> von einer Leuchtstoffröhre<br />

durch die Öffnung auf die Dioden fällt, so ist im Oszilloskopbild deutlich eine Art<br />

Sinussignal zu erkennen, welches durch die Netzfrequenz von 50 Hz erzeugt wird.<br />

Führt m<strong>an</strong> den Meßkopf in die Nähe eines Bildschirms o<strong>der</strong> wird mit einer H<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

Meßkopf und mit <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>der</strong> Bildschirm berührt, so treten im Spektrum viele Linien<br />

auf, <strong>der</strong>en Position scheinbar statistisch variiert.


5 Experimente zur Flußmessung 62<br />

rel. Intensität<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ohne Untergrundabzug<br />

mit Untergrundabzug<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 49: Spektrum des Meßkopfes in <strong>der</strong> Nähe des Bildschirms. Es befindet sich kein Gegenst<strong>an</strong>d vor<br />

<strong>der</strong> Öffnung, <strong>der</strong> Bildschirm ist eingeschaltet (H=4, A=400 ohne Untergrundabzug, A=100 mit<br />

Untergrundabzug).<br />

Befindet sich eine streuende Folie vor <strong>der</strong> Öffnung, entstehen Signale verursacht durch<br />

laute Geräusche o<strong>der</strong> starke Luftbewegungen. Diese versetzen das streuende Material in<br />

Schwingungen und diese Bewegung führt zu einem <strong>Doppler</strong>signal.<br />

In früheren Versuchen in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe konnte gezeigt werden, daß das Meßsystem<br />

für die Brownsche Molekularbewegung in Flüssigkeiten empfindlich ist. Die Experimente<br />

wurden bei Zimmertemperatur durchgeführt<br />

5.4 Störsignale durch Streumaterial vor <strong>der</strong> Meßkopföffnung<br />

Befindet sich vor <strong>der</strong> Öffnung ein streuendes Material, treten im zeitlichen Verlauf auch<br />

ohne makroskopische Bewegung des Streuers deutliche, unregelmäßige Signale auf (Bild<br />

50, siehe auch Anh<strong>an</strong>g 5). Das Signal ist im Spektrum über alle Frequenzen verteilt (Bild<br />

51). Im Sc<strong>an</strong> entsteht eine Kurve mit stetigem Anstieg und Abfall. Die Signale treten bei<br />

Beginn einer Messung, also beim ersten Einschalten <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-Diode, häufiger auf, die<br />

Kurven werden in den ersten Sekunden bis Minuten breiter und die zeitlichen Abstände<br />

größer. Es ist keine Periodizität <strong>der</strong> Signale festzustellen und auch die Höhe <strong>der</strong> Signale<br />

scheint statistisch verteilt zu sein. Wenn einige Minuten l<strong>an</strong>g nur das Grundrauschen im<br />

Sc<strong>an</strong> zu beobachten ist, können spont<strong>an</strong> wie<strong>der</strong> solche Signale auftreten, d<strong>an</strong>n meist sehr<br />

breite Kurven, m<strong>an</strong>chmal mit Anstieg und Abfall über Minuten, m<strong>an</strong>chmal nur leicht


5 Experimente zur Flußmessung 63<br />

abgehoben vom Grundrauschen. Bei hinterein<strong>an</strong><strong>der</strong> durchgeführten Sc<strong>an</strong>s kommt es am<br />

Anf<strong>an</strong>g, also nach erneutem Einschalten <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode, meist zu einem kleinen Signal.<br />

Die Häufigkeit <strong>der</strong> Störsignale scheint von den Eigenschaften des Streuers abzuhängen.<br />

Es wurden verschiedene Materialien wie Teflon, Papier, Mattglas, Zellstoff verwendet.<br />

Je stärker das Material streut, desto häufiger treten zu Beginn die Signale auf.<br />

Bei Messung mit beiden Diodenpaaren sind die Störsignale zwischen den Paaren nicht<br />

eindeutig korreliert (siehe Anh<strong>an</strong>g 5).<br />

rel. Fluß<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30<br />

Zeit t / s<br />

0,8 - 5,4 kHz<br />

7,8 - 13,2 kHz<br />

15,6 - 21 kHz<br />

23 - 29 kHz<br />

Bild 50 Typische Störsignale im zeitlichen Verlauf während eines Sc<strong>an</strong>s (H=2, A=1).<br />

rel. Intensität<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

ohne Störung<br />

Störung 1<br />

Störung 2<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36<br />

<strong>Doppler</strong>frequenz f / kHz<br />

Bild 51: Typische Störsignale, wenn sich ein streuendes Material vor <strong>der</strong> Meßkopföffnung befindet.<br />

Verschiedene Fälle im Spektrum (H=2, A=10).


5 Experimente zur Flußmessung 64<br />

5.4.1 Mögliche Ursachen für Störsignale<br />

Die Ursache für diese Störung k<strong>an</strong>n zunächst beim streuenden Material o<strong>der</strong> beim Meßkopf<br />

liegen und von internen o<strong>der</strong> externen Einflüssen abhängen.<br />

• Als beim Streumaterial liegende Ursache können makroskopische Bewegungen ausgeschlossen<br />

werden.<br />

• Mikroskopische Bewegungen wie bei einem thermischen Prozeß könnten ein<br />

<strong>Doppler</strong>signal erzeugen. Das Licht <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode könnte den Streukörper erwärmen<br />

und zu einer Ausdehnung o<strong>der</strong> Blasenbildung führen, <strong>der</strong>en mikroskopische Bewegung<br />

eine <strong>Doppler</strong>verschiebung und damit eine höhere Amplitude <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>signale<br />

bewirkt. Um eine Erwärmung einer streuenden Teflon-Folie nachzuweisen, wird <strong>der</strong><br />

Meßkopf mit einer IR-Thermokamera beobachtet. Die <strong>Laser</strong>diode erwärmt sich im<br />

Betrieb nach ca. 15 Min auf ca. 40 °C. Vor <strong>der</strong> Öffnung wird die Teflonfolie befestigt.<br />

Die Öffnung zeigt nun bei <strong>Laser</strong>betrieb ebenfalls eine deutliche Erwärmung auf etwa<br />

30 °C. Wahrscheinlich wird nur die IR-Strahlung <strong>der</strong> warmen <strong>Laser</strong>diode durch die<br />

Teflonfolie hindurch beobachtet. Um nur die Öffnung mit <strong>der</strong> Folie ohne den <strong>Laser</strong><br />

dahinter zu betrachten, wird <strong>der</strong> Meßkopf schnell von dem Deckel mit <strong>der</strong> Öffnung<br />

und <strong>der</strong> Folie entfernt. Die Kamerabil<strong>der</strong> zeigen, daß d<strong>an</strong>ach die Temperatur <strong>der</strong> Folie<br />

bei Raumtemperatur liegt und kein Abklingen <strong>der</strong> Temperatur zu erkennen ist. Die<br />

Folie erwärmt sich also nicht meßbar. Es ist denkbar, daß schon sehr kleine<br />

Temperaturerhöhungen, die mit <strong>der</strong> IR-Kamera nicht mehr auflösbar sind, zu einer<br />

solchen Bewegung führen. Das Spektrum wird über den g<strong>an</strong>zen Bereich proportional<br />

<strong>an</strong>gehoben, so daß auch alle <strong>Doppler</strong>frequenzen bei <strong>der</strong> thermischen Bewegung<br />

gleichmäßig verteilt entstehen müßten. Der Kurvenverlauf des Signals bedeutet, daß<br />

die Intensität und damit die Zahl <strong>der</strong> bewegten Streuzentren gleichmäßig zu und<br />

wie<strong>der</strong> abnehmen müßte. Die fehlende Korrelation <strong>der</strong> Signale zwischen den<br />

Diodenpaaren spricht gegen einen rein thermischen Effekt. Eine einfache Erwärmung<br />

des Materials erscheint als Ursache unwahrscheinlich.<br />

• Als mögliche Ursache auf Seiten des Meßkopfes kommt eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung<br />

durch Rückkopplungsprozesse des rückgestreuten Lichts auf den Resonator<br />

in Frage. Die Störsignale sind dafür aber zu hoch und das Untergrundsignal ist sonst<br />

konst<strong>an</strong>t. Eine Leistungsän<strong>der</strong>ung als Ursache ist daher auszuschließen.


5 Experimente zur Flußmessung 65<br />

• Eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nachweisempfindlichkeit <strong>der</strong> Photodioden durch Erwärmung k<strong>an</strong>n<br />

ausgeschlossen werden.<br />

• Denkbare Ursache wäre eine Verän<strong>der</strong>ung des Speckle-Feldes in <strong>der</strong> Detektionsebene<br />

<strong>der</strong> Photodioden auf Grund von thermischen Mikro-Deformationen des streuenden<br />

Materials. Das Signal steigt immer aus dem Grundsignal <strong>an</strong>. Eine Än<strong>der</strong>ung des<br />

Specklefeldes würde zu einem Signal<strong>an</strong>stieg ebenso wie zu einem Signalabfall führen.<br />

Letzterer wird nicht beobachtet. Eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Intensität auf Grund einer<br />

Än<strong>der</strong>ung des Specklefeldes ist unwahrscheinlich.<br />

Es k<strong>an</strong>n keine schlüssige Erklärung für die auftretenden Signale gefunden werden. Auch<br />

die fehlende Korrelation zwischen den Störsignalen <strong>der</strong> einzelnen Dioden k<strong>an</strong>n nicht<br />

geklärt werden.


6 Ergebnisse<br />

Die Frequenzverschiebung bei Streuung <strong>an</strong> bewegten Teilchen, die isotrop beleuchtet<br />

werden, in einem homogenen, unbewegten Medium ist in komplexer Weise von<br />

mehreren Parametern abhängig. Das Frequenzspektrum I(f) dieser Verschiebung wurde<br />

durch numerisches Bestimmen <strong>der</strong> Häufigkeit des Auftretens je<strong>der</strong> Frequenz ermittelt.<br />

Dazu wurden statistische Streuereignisse <strong>an</strong> Teilchen mit festem Betrag <strong>der</strong> Geschwindigkeit<br />

simuliert und eine Verteilungsfunktion für die Streucharakteristik berücksichtigt.<br />

Unterzieht m<strong>an</strong> ein solches theoretisches Spektrum I(f) einer Korrekturrechnung mit<br />

I ( f) = f⋅<br />

−<br />

K<br />

dI( f )<br />

df<br />

,<br />

so entsteht im Spektrum ein deutliches Maximum, dessen Frequenz proproportional zur<br />

Geschwindigkeit ist. Frequenz und Breite des Maximums nehmen mit steigendem<br />

Anisotropiefaktor g schnell ab. Für große g k<strong>an</strong>n dieser Zusammenh<strong>an</strong>g linear genähert<br />

werden. Die Höhe des Maximums fällt potentiell mit kleiner werdendem g.<br />

Die Experimente mit einzelnen Geschwindigkeiten <strong>an</strong> einem Modell zur Simulation des<br />

Blutflusses in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> ergaben Spektren, die sehr gute Übereinstimmung mit <strong>der</strong><br />

Theorie zeigen. Die Korrekturrechnung bewirkt wie in <strong>der</strong> Theorie das Auftreten von<br />

Maxima, <strong>der</strong>en Frequenz proportional zur eingestellten Geschwindigkeit ist. Zwei<br />

gleichzeitig vorh<strong>an</strong>dene, unterschiedliche Geschwindigkeiten können erst nach <strong>der</strong><br />

Korrekturrechnung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Maxima aufgelöst werden, was im Experiment bestätigt<br />

wurde. Sind die Streueigenschaften bei <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> genau bek<strong>an</strong>nt,<br />

lassen sich mit <strong>der</strong> Korrekturrechnung Än<strong>der</strong>ungen im Fluß verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

und damit näherungsweise verschiedenen Gefäßgrößen zuordnen.<br />

Die Experimente ergeben weiterhin, daß das gemessene Signal we<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

Bewegungsrichtung noch von <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Detektoren abhängt. Eine Messung mit<br />

zwei unabhängigen Detektoren in unterschiedlichen Positionen läßt wie zu erwarten<br />

keine zeitliche Korrelation zwischen den Signalen erkennen.<br />

Bei <strong>der</strong> Messung <strong>an</strong> unbewegten, streuenden Medien treten abhängig von dessen<br />

Eigenschaften Störungen im <strong>Doppler</strong>-Signal auf, die sich durch ein starkes Anheben <strong>der</strong><br />

Amplitude bemerkbar machen. Diese Störungen verlaufen über Sekundenbruchteile bis<br />

66


7 Ausblick 67<br />

hin zu mehreren Sekunden, steigen im Signal bis zu eine Größenordnung über das<br />

eigentliche <strong>Doppler</strong>-Signal und sind über den gesamten Frequenzbereich verteilt. Eine<br />

Ursache konnte für dieses Phänomen nicht gefunden werden. Bei <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> wird es nicht beobachtet.<br />

7 Ausblick<br />

Zum vollständigen Verständnis <strong>der</strong> Meßergebnisse bei <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>-<strong>Doppler</strong>-<strong>Blutflußmessung</strong><br />

ist es notwendig, weitere Experimente <strong>an</strong> Modellen durchzuführen, die unter kontrollierbaren<br />

Bedingungen den Blutfluß in Gewebe möglichst realitätsnah simulieren.<br />

Eine geschlossene <strong>an</strong>alytische bzw. statistische Beschreibung <strong>der</strong> Vorgänge und <strong>der</strong><br />

Signalentstehung fehlt bisher völlig. Durch hochauflösende Experimente könnte die<br />

Struktur <strong>der</strong> entstehenden <strong>Laser</strong>-Speckle untersucht und mit entsprechenden theoretischen<br />

Ergebnissen verglichen werden. Mit Hilfe umfassen<strong>der</strong> klinischer Studien können<br />

die Unterschiede <strong>der</strong> Durchblutung <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> in Abhängigkeit von z. B. dem Ort <strong>der</strong><br />

Messung, dem Alter <strong>der</strong> Prob<strong>an</strong>den, dem Kr<strong>an</strong>kheitsbild o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Medikamentierung<br />

untersucht werden. In Zusammenarbeit mit Medizinern können kurzzeitige Schw<strong>an</strong>kung<br />

o<strong>der</strong> längerfristige Verän<strong>der</strong>ungen des Flusses beurteilt werden.<br />

Neben <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> könnte die <strong>Blutflußmessung</strong> z. B. auch Anwendung<br />

finden bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Vitalität von Zähnen. L<strong>an</strong>gfristiges Entwicklungsziel wird<br />

sicher sein, dem Arzt o<strong>der</strong> gar dem Patienten ein h<strong>an</strong>dliches, universelles Meßgerät zur<br />

H<strong>an</strong>d zu geben, welches neben <strong>der</strong> geschwindigkeitsdifferenzierenden Durchblutungsmessung<br />

möglicherweise auch Sauerstoff-, Zucker- o<strong>der</strong> Mineralgehalt des Blutes<br />

bestimmen k<strong>an</strong>n.<br />

Der g-Faktor ist ein wesentlicher Parameter bei <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>verschiebung. Da ein<br />

deutlicher Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen dem g-Faktor und <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> korrigierten<br />

Spektren in Theorie und Experiment nachgewiesen wurde, sollte es möglich sein, in<br />

Experimenten mit definierter Geometrie den g-Faktor von fließenden Streukörpern in<br />

Echtzeit zu bestimmen.


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68


7 Ausblick 69<br />

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Bildverzeichnis<br />

Bild 1: Lichtstreuung <strong>an</strong> einem mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit v bewegten Teilchen 8<br />

Bild 2: Referenzstrahlmethode zur <strong>Doppler</strong>-Geschwindigkeitsmessung. 10<br />

Bild 3: Bei <strong>der</strong> Streuung <strong>an</strong> einem Teilchen auftretende Winkel: Streuwinkel Θ und<br />

Azimutwinkel Φ. 12<br />

Bild 4: Anisotropiefaktor g und Streuwinkel-Verteilungsfunktion p(Θ). 13<br />

Bild 5: Aufbau <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> mit Blutgefäßsystem. 14<br />

Bild 6: Streuwinkel-Verteilungsfunktionen für g=0,99 (Erythrozyten) nach HENYEY-<br />

GREENSTEIN, GEGENBAUER-KERNEL mit α = 1 und MIE für Kugeln mit einem<br />

Durchmesser d=5,56 µm und λ = 633 nm. 19<br />

Bild 7: Lichtstreuung <strong>an</strong> Erythrozyten. 20<br />

Bild 8: Meßschema zur <strong>Doppler</strong>-<strong>Blutflußmessung</strong> in <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>. 24<br />

Bild 9 Frequenzg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Signalverstärkung (Operationsverstärker im Meßkopf und auf<br />

<strong>der</strong> Karte). 25<br />

Bild 10: Intensitätsspektrum für eine bestimmte Geschwindigkeit v bei beliebiger<br />

Streugeometrie. 29<br />

Bild 11: Gesamt-Intensitätsspektrum, aus Addition <strong>der</strong> einzelnen Spektren zu<br />

verschiedenen Geschwindigkeiten v. 29<br />

Bild 12: Streuung <strong>an</strong> einem bewegten Streukörper. 31<br />

Bild 13: Verteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz | f | für Streuung <strong>an</strong> einem bewegten Teilchen in<br />

einer Ebene in Abhängigkeit von Einfallswinkel α und Streuwinkel Θ in 3D-<br />

Ansicht. 31<br />

Bild 14: Verteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz | f | aus Bild 13 in Projektion auf die αΘ-Ebene31<br />

Bild 15: Lichtstreuung <strong>an</strong> einem mit <strong>der</strong> Geschwindigkeit v bewegten Teilchen im<br />

dreidimensionalen Raum. 32<br />

Bild 16: Numerisch bestimmte Häufigkeit h <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz | f | / fv bei<br />

Einzelstreuung, normiert. 33<br />

Bild 17: Numerisch bestimmte Häufigkeit h wie in Bild 16, in logarithmischem Maßstab.34<br />

Bild 18: Korrektur <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung h aus Bild 16. 34<br />

Bild 19: Wert hk(1) <strong>der</strong> Verteilung in Abhängigkeit vom g-Faktor in den korrigierten<br />

Spektren in Bild 18. 35<br />

Bild 20: Abhängigkeit <strong>der</strong> Höhe hk(fmax)des Maximums vom g-Faktor in den korrigierten<br />

Spektren in Bild 18. 35<br />

70


Bildverzeichnis 71<br />

Bild 21: Abhängigkeit <strong>der</strong> Lage des Maximums in <strong>der</strong> korrigierten Häufigkeitsverteilung<br />

hk von dem verwendeten g-Faktor. 36<br />

Bild 22: Lage des Maximums in <strong>der</strong> korrigierten Häufigkeitsverteilung aus Bild 18 für<br />

große g-Faktoren. 37<br />

Bild 23: Überlagerungen zweier Verteilungen h(f) für v = 4 mm/s und 20 mm/s mit den<br />

im Experiment verwendeten Parameter n = 1,35 und g = 0,8 für Teflon,<br />

λ = 785 nm. 37<br />

Bild 24: Überlagerungen zweier korrigierter Verteilungen hk(f) für v = 4 mm/s und<br />

20 mm/s mit den im Experiment verwendeten Parameter n = 1,35 und g = 0,8 für<br />

Teflon, λ = 785 nm. 38<br />

Bild 25: Im Punkt P trifft Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge λ von den letzten<br />

Streuzentren auf den Detektor.<br />

Bild 26: Speckledurchmesser D und Durchmesser d <strong>der</strong> leuchtende Fläche <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

38<br />

Oberfläche eines Streukörpers. 41<br />

Bild 27: Sc<strong>an</strong> des Flusses in Schweineleber als Beispiel für undurchblutetes Gewebe. 43<br />

Bild 28: Sc<strong>an</strong> des unkorrigierten Blutflusses am H<strong>an</strong>dballen <strong>der</strong> linken H<strong>an</strong>d.<br />

Bild 29: Unkorrigierter und korrigierter Blutfluß am H<strong>an</strong>dballen im unteren<br />

44<br />

Frequenzbereich. 44<br />

Bild 30: Korrigierter Blutfluß am H<strong>an</strong>dballen bei unterschiedlichen Aktionen.<br />

Bild 31: Spektren <strong>der</strong> <strong>Blutflußmessung</strong> am H<strong>an</strong>dballen, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fingerkuppe und <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

45<br />

Stirn. 45<br />

Bild 32: Schema zum Aufbau und <strong>der</strong> Funktion des Geschwindigkeitsmodells. 46<br />

Bild 33 Experimentalaufbau für Geschwindigkeitsexperimente mit festen Streuern. 47<br />

Bild 34: Zusammensetzung <strong>der</strong> Streukörper im Geschwindigkeitsexperiment.<br />

Bild 35: <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren von einem Teflonb<strong>an</strong>d (0,1 mm), welches mit<br />

48<br />

verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen festen Streuern bewegt wird. 50<br />

Bild 36: Linearität von <strong>Doppler</strong>frequenz-Spektren verschiedener Geschwindigkeiten v.51<br />

Bild 37: Korrektur von <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren aus Bild 35 für verschiedene<br />

Geschwindigkeiten.<br />

Bild 38: Frequenzen <strong>der</strong> Maxima und Halbwertsbreite <strong>der</strong> Kurven in den korrigierten<br />

52<br />

Spektren von verschiedenen Geschwindigkeiten.<br />

Bild 39: <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren bei Bewegung bei<strong>der</strong> Bän<strong>der</strong> (0.5 mm) mit<br />

52<br />

unterschiedlichen Geschwindigkeiten, einzeln und gleichzeitig (A=400, H=1). 55<br />

Bild 40: Korrigierte <strong>Doppler</strong>-Frequenzspektren aus Bild 39. 55<br />

Bild 41: Autokorrelation einer Rechteckfunktion. 57<br />

Bild 42: Autokorrelation eines weißen Rauschens mit überlagertem Sinus. 57


Bildverzeichnis 72<br />

Bild 43: Signale <strong>der</strong> Photodioden D3 und D5, <strong>an</strong>geordnet im Winkel ± 35 ° zur<br />

Einstrahlrichtung und im Abst<strong>an</strong>d 10 mm (D3) bzw. 15 mm (D5, zum Ausgleich <strong>der</strong><br />

größeren Fläche) zum Fokus <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode. 58<br />

Bild 44: Autokorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 43. 59<br />

Bild 45: Kreuzkorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 43. 59<br />

Bild 46: Gestörte Signale <strong>der</strong> Photodioden D3 und D5, <strong>an</strong>geordnet im Winkel ± 35 ° zur<br />

Einstrahlrichtung und im Abst<strong>an</strong>d 10 mm (D3) bzw. 15 mm (D5, zum Ausgleich <strong>der</strong><br />

größeren Fläche) zum Fokus <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>diode. 60<br />

Bild 47: Autokorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 46. 60<br />

Bild 48: Kreuzkorrelation <strong>der</strong> Signale in Bild 46. 61<br />

Bild 49: Spektrum des Meßkopfes in <strong>der</strong> Nähe des Bildschirms. 62<br />

Bild 50 Typische Störsignale im zeitlichen Verlauf während eines Sc<strong>an</strong>s (H=2, A=1). 63<br />

Bild 51: Typische Störsignale, wenn sich ein streuendes Material vor <strong>der</strong><br />

Meßkopföffnung befindet. 63


Anh<strong>an</strong>g 1 Signalbildung bei <strong>der</strong> Flußmessung<br />

LUFT<br />

HAUT<br />

Streuung <strong>an</strong><br />

Erythrozyten,<br />

<strong>Doppler</strong>verschiebung<br />

<strong>der</strong> Frequenz<br />

OPTIK<br />

ELEKTRONIK<br />

HARDWARE<br />

SOFTWARE<br />

ohne Korrekturrechnung<br />

Fluß in Frequenzbereich<br />

berechnen und integrieren<br />

Anzeige Sc<strong>an</strong><br />

F(t)<br />

FFT<br />

(Spektrum berechnen)<br />

Licht fokussiert<br />

auf Oberfläche<br />

Streuung <strong>an</strong><br />

Gewebe<br />

Verluste<br />

Licht auf<br />

Photodiode,<br />

Interferenz von<br />

unverschobenem<br />

und verschobenem<br />

Licht<br />

Integration <strong>der</strong><br />

absorbierten Energie über<br />

die Diodenoberfläche,<br />

Umw<strong>an</strong>dlung<br />

Energie → Strom → Sp<strong>an</strong>nung<br />

Verstärkung,<br />

B<strong>an</strong>dpaß<br />

AD-W<strong>an</strong>dlung mit 160 kHz,<br />

Sampling von 2048 Meßwerten<br />

Korrekturrechnung<br />

Fluß berechnen<br />

Anzeige Spektrum<br />

I(f), F(f)<br />

Licht diffus in<br />

Meßkopf<br />

Verluste<br />

Anzeige Orginalsignal<br />

I(t)<br />

Licht auf<br />

<strong>Laser</strong>diode<br />

A-1


Anh<strong>an</strong>g 2 Programm zur Berechnung <strong>der</strong> Häufigkeits-<br />

verteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz<br />

Programm <strong>Doppler</strong>_97; { Berechnung <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung <strong>der</strong> relativen <strong>Doppler</strong>frequenz }<br />

{$N+,G+,R-,I-}<br />

var A,B,Av,Bv,R,Rv,AA,AAv,f,p,I,Iges,g,mm : Double;<br />

n,m,k,Nges,Ncont : longint;<br />

Iarray : Array [1..2000] of double;<br />

Str1,Strm,schreibfile : String;<br />

filename : Text;<br />

begin<br />

g:=0.9; { Anisotropiefaktor g }<br />

Nges:=100000000; { Zahl <strong>der</strong> Streuereignisse }<br />

write(g,' ',Nges);<br />

writeln;<br />

R<strong>an</strong>domize;<br />

p:=pi;<br />

Ncont:=0;<br />

for n:=1 to 500 do Iarray[n]:=0; { Initialisierung des Arrays mit 500<br />

Klassen }<br />

for m:=1 to Nges do<br />

begin<br />

A :=(R<strong>an</strong>dom-0.5)*2; { Zufallszahlen für Winkel <strong>der</strong> Streuung }<br />

AA :=arct<strong>an</strong>(A/sqrt(1-A*A))+p/2; { entspr. arcsin(0...pi) }<br />

Av :=(R<strong>an</strong>dom-0.5)*2;<br />

AAv:=arct<strong>an</strong>(Av/sqrt(1-Av*Av))+p/2; { entspr. arcsin(0...pi) }<br />

B:= (R<strong>an</strong>dom*p*2);<br />

Bv:=(R<strong>an</strong>dom*p*2);<br />

f:=abs((cos(AAv)*(cos(AA)-1)) { relative <strong>Doppler</strong>frequenz }<br />

+(sin(AAv)*cos(Bv)*sin(AA)*cos(B))<br />

+(sin(AAv)*sin(Bv)*sin(AA)*sin(B)));<br />

I:=(1-(g*g))/(sqrt((1+(g*g)-2*g*cos(AA))*(1+(g*g)-2*g*cos(AA))<br />

*(1+(g*g)-2*g*cos(AA)))); {WinkelverteilungsFunktion}<br />

n:=1;<br />

repeat<br />

if ((n-1)/250


Anh<strong>an</strong>g 2 Programm zur Berechnung <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung <strong>der</strong> <strong>Doppler</strong>frequenz A-3<br />

for n:=1 to 500 do Iarray[n]:=Iarray[n]/Nges; { Normierung }<br />

Iges:=0;<br />

for n:=1 to 500 do Iges:=Iges+Iarray[n];<br />

writeln;<br />

writeln(Ncont,' ',Iges);<br />

schreibfile:=concat('C:\hvert_09.xls'); { Ausgabe <strong>der</strong> Verteilung in eine Datei }<br />

assign(filename,schreibfile);<br />

rewrite(filename);<br />

for m:=1 to 500 do<br />

begin<br />

mm:=m/500.0;<br />

str(mm,strm);<br />

str(Iarray[m],str1);<br />

writeln(filename,strm,#9,str1);<br />

end;<br />

close(filename);<br />

End.


Anh<strong>an</strong>g 3 Feld und Intensität des gestreuten Lichts am<br />

Detektor<br />

Es wird <strong>an</strong>genommen, daß nur zwei Frequenzen ω0 und ω1 und nur zwei Amplituden A0<br />

und A1 auftreten und daß das Licht von n letzten Streukörpern sowohl für ω0 als auch ω1<br />

von <strong>der</strong> Oberfläche ausgeht. Es ist δ s (η s ) die Phase <strong>der</strong> (verschobenen) Welle durch<br />

unterschiedliche optische Wege zum letzten Streuer, δ g (η g ) die Phase <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

(verschobenen) Welle durch unterschiedlichen Weg zum Detektor, δ = δ s + δ g<br />

(η = η s + η g ) die Gesamtphase.<br />

Das elektrische Feld läßt sich darstellen durch<br />

P<br />

1,<br />

n<br />

0∑ 0 i i<br />

1,<br />

n<br />

1∑ 1<br />

i<br />

i<br />

s g<br />

s g<br />

E () t = A cos( ω t− ( δ + δ )) + cos( ω t−<br />

( η + η ))<br />

Die Intensität ergibt sich aus Glg. A1 zu<br />

( )<br />

I () t = E () t<br />

P P<br />

( )<br />

2 .<br />

i<br />

i<br />

A-4<br />

A . (A1)<br />

IP() t = EP() t<br />

2<br />

nA 0<br />

=<br />

2<br />

+<br />

2<br />

nA1<br />

2<br />

+<br />

2<br />

A0 2<br />

1<br />

− + − +<br />

A<br />

2<br />

− + −<br />

1,<br />

n , n<br />

2 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

s s g g<br />

1<br />

s s g g<br />

∑∑cos ( ( δiδk) ( δiδk) ) ∑∑cos<br />

( ( ηiηk) ( ηiηk) )<br />

i<br />

2<br />

k≠i i k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

s s g g<br />

[ 2π<br />

( δ ηk δi ηk<br />

) ]<br />

+ AA cos f t−<br />

( − ) + ( − )<br />

o 1<br />

D i<br />

i k<br />

2<br />

nA 0<br />

=<br />

2<br />

+<br />

2<br />

nA1<br />

2<br />

2 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

A0 s s g g<br />

+ ∑∑cos ( δi− δk) + ( δi− δk) 2<br />

2 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

A1<br />

s s g g<br />

+ ∑∑cos<br />

( ηi− ηk) + ( ηi−ηk) 2<br />

i<br />

( ) ( )<br />

k≠i i k≠i 1,<br />

n<br />

∑cos<br />

[ 2π<br />

i<br />

s ( ( δ<br />

s<br />

ηi) g<br />

( δi g<br />

ηi<br />

) ) ]<br />

1,n 1,<br />

n<br />

∑∑cos<br />

[ 2π<br />

s ( ( δ<br />

s<br />

ηk) g<br />

( δi g<br />

ηk)<br />

) ]<br />

+ AA f t−<br />

− + −<br />

o 1<br />

D i<br />

+ AA f t−<br />

− + −<br />

o 1<br />

D i<br />

i k≠i Dies läßt sich auch schreiben als<br />

n ⎛<br />

π⎞!<br />

cos( 2πfDt−( δi − ηi)) = sin ⎜2πfDt−(<br />

δi − ηi)<br />

+ ⎟= Asin( 2πfDt+<br />

ϕ)<br />

i ⎝<br />

2⎠<br />

1,<br />

n<br />

1,<br />

n n ⎛<br />

π⎞!<br />

∑cos(<br />

2πfDt−( δi − ηk)) = ∑ sin ⎜2πfDt−(<br />

δi − ηk)<br />

+ ⎟= Bsin( 2πfDt+<br />

χ)<br />

⎝<br />

2⎠<br />

1, n<br />

1,<br />

∑ ∑<br />

i<br />

1, n<br />

1,<br />

∑ ∑<br />

i k≠i i k≠i mit


Anh<strong>an</strong>g 3 Feld und Intensität des gestreuten Lichts am Detektor A-5<br />

( δ η δ η )<br />

A = n+<br />

2 cos ( − ) −( − )<br />

tgϕ=<br />

s s g g<br />

s s g g<br />

[ ( δiηiδiηi) ( δkηkδkηk) ]<br />

= n+<br />

2 cos ( − ) + ( − ) − ( − ) + ( − )<br />

= n+ 2C<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

⎛<br />

⎜<br />

ϕ=<br />

arct<strong>an</strong>⎜<br />

⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i<br />

i<br />

k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

k≠i ⎛π<br />

⎞<br />

sin ⎜ −( δi −ηi)<br />

⎟<br />

⎝2<br />

⎠<br />

=<br />

⎛π<br />

⎞<br />

cos ⎜ −( δi −ηi)<br />

⎟<br />

⎝2<br />

⎠<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

i i k k<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

cos( δ −η<br />

)<br />

i i<br />

sin( δ −η<br />

)<br />

⎞ ⎛<br />

cos( δi −ηi)<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ = arct<strong>an</strong>⎜<br />

⎟ ⎜<br />

sin( δi −ηi)<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

i i<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

1,<br />

n<br />

∑<br />

i<br />

( δ η δ η )<br />

2<br />

B= n − n+<br />

2 cos ( − ) −( − )<br />

⎞<br />

s s g g<br />

cos ( ( δi − ηi) + ( δi −ηi<br />

) ) ⎟<br />

⎟<br />

⎟<br />

s s g g<br />

sin ( ( δi − ηi) + ( δi −ηi<br />

) ) ⎟<br />

⎠<br />

s s g g<br />

s s g g<br />

[ ( δiηkδiηk) ( δlηmδlηm) ]<br />

2<br />

= n − n+<br />

2 cos ( − ) + ( − ) − ( − ) + ( − )<br />

2<br />

= n − n+ 2D<br />

tgχ<br />

=<br />

zu<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i<br />

k≠i ⎛<br />

⎜<br />

χ = arct<strong>an</strong>⎜<br />

⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

1,<br />

n 1,<br />

n 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑∑∑<br />

i<br />

i<br />

k<br />

k<br />

l≠i m≠k 1,<br />

n 1,<br />

n 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑∑∑<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

i k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

i<br />

k≠i l≠i m≠k ⎛π<br />

⎞<br />

sin ⎜ −( δi −ηk)<br />

⎟<br />

⎝2<br />

⎠<br />

=<br />

⎛π<br />

⎞<br />

cos ⎜ −( δi −ηk)<br />

⎟<br />

⎝2<br />

⎠<br />

∑∑<br />

∑∑<br />

i k l m<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i<br />

k≠i ⎞ ⎛<br />

cos( δi −ηk)<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ = arct<strong>an</strong>⎜<br />

⎟ ⎜<br />

sin( δi −ηk)<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

cos( δ −η<br />

)<br />

i k<br />

sin( δ −η<br />

)<br />

i k<br />

1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i k≠i 1,<br />

n 1,<br />

n<br />

∑∑<br />

i<br />

k≠i ⎞<br />

s s g g<br />

cos ( ( δi − ηk) + ( δi −ηk)<br />

) ⎟<br />

⎟<br />

⎟<br />

s s g g<br />

sin ( ( δi− ηk) + ( δi−ηk) ) ⎟<br />

⎠<br />

n<br />

IP() t =<br />

2<br />

2 2 ( A0 + A1)<br />

+<br />

2<br />

A0 2 i<br />

1<br />

k≠i − + − +<br />

2<br />

A<br />

2 i<br />

1<br />

k≠i − + −<br />

+ A A n+ 2C⋅ sin( 2πf<br />

t+<br />

ϕ)<br />

1,<br />

n , n<br />

1,<br />

n , n<br />

s s g g<br />

1<br />

s s g g<br />

∑∑cos ( ( δi δk) ( δi δk) ) ∑∑cos<br />

( ( ηiηk) ( ηiηk) )<br />

o 1<br />

D<br />

2<br />

+ A A n − n+ 2D⋅ sin( 2πf<br />

t+<br />

χ)<br />

o 1<br />

D


Anh<strong>an</strong>g 4 Schaltpl<strong>an</strong> für die Motorsteuerung<br />

TTL-Steuerung Motorversorgung<br />

Optokoppler<br />

M1<br />

FF1<br />

R1 200Ω<br />

Treiber<br />

JK<br />

Flipflop<br />

&<br />

R2 200Ω<br />

Q<br />

Rel1<br />

MF1<br />

A<br />

Monoflop<br />

5V<br />

Q<br />

12V<br />

5V<br />

A MF2<br />

Monoflop<br />

M2<br />

Q<br />

FF2<br />

Treiber<br />

JK<br />

Flipflop<br />

CLR<br />

Q<br />

&<br />

CK<br />

Rel2<br />

nicht eingezeichnet:<br />

5V<br />

Rel3<br />

FF3<br />

Treiber<br />

Q<br />

JK<br />

Flipflop<br />

CLR<br />

CK<br />

&<br />

> Löschdioden über Relaisspulen: 1N4006<br />

> Entstörkondensatoren über Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />

und über Sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>schlüssen<br />

<strong>der</strong> IC-Bauteile<br />

> RC-Glie<strong>der</strong> für Pulslänge <strong>der</strong> Monoflops:<br />

R=100 kΩ, C=4 μF<br />

> FF1: J, K, CLR <strong>an</strong> +5 V<br />

> FF2, FF3: J <strong>an</strong> +5 V, K <strong>an</strong> Masse<br />

> MF1, MF2: B, CLR <strong>an</strong> +5 V<br />

A-6


Anh<strong>an</strong>g 5 Beispiele für Störsignale von unbewegten Streuern<br />

rel. Fluß<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 30 60 90<br />

Zeit t / s<br />

0,8 - 10 kHz<br />

10,2 - 19 kHz<br />

20 - 30 kHz<br />

30 - 40 kHz<br />

Bild A1: Typische Peaks am Anf<strong>an</strong>g einer Messung. Der Sc<strong>an</strong> wurde nach einer Pause neu gestartet.<br />

rel. Fluß<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0 60 120 180 240 300 360 420<br />

Zeit t / s<br />

0,8 - 32 kHz, D2 & D3<br />

3,9 - 11,6 kHz D2 & D3<br />

0,8 - 32 kHz, D4 & D5<br />

3,9 - 11,6 kHz D4 & D5<br />

Bild A2: Unterschiede im Fluß <strong>der</strong> Diodenpaare. Die Störsignale weisen keine Korrelation zwischen den<br />

Diodenpaaren auf.<br />

A-7

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