Kulturhauptstadt Rotterdam:
Kulturhauptstadt Rotterdam:
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FLACHES LAND: UND STETS<br />
EINE AHNUNG VON MEER.<br />
FLATLANDS: THE OCEAN IS EVER-<br />
PRESENT AS AN INTIMATION.<br />
NL<br />
● AMSTERDAM<br />
● ROTTERDAM<br />
B<br />
D<br />
ROTTERDAM<br />
O HAUPTBAHNHOF<br />
Zentrum<br />
O KIJKKUBUS<br />
Oude Westen<br />
Oude Haven<br />
MUSEUM<br />
BOYMANS VAN<br />
O WILLEMSBRÜCKE<br />
BEUNINGEN<br />
O<br />
Museumspark<br />
Kop<br />
O<br />
van Zuid<br />
KUNSTHALLE<br />
ROTTERDAM O ERASMUSBRÜCKE<br />
Hetpark O CRUISETERMINAL<br />
Nieuwe Maas<br />
Noordereiland<br />
besuch. Die Beladung der Schiffe erfolgt<br />
so schnell, dass ihnen in den meisten<br />
Fällen gerade noch ein paar Stunden für<br />
Einkäufe in den Duty-free-Shops bleiben.<br />
Den Red-Light-District haben sie den<br />
Fernfahrern überlassen, die Hafenbars<br />
den Einwanderern und sogar die Seemannskirchen<br />
werden mittlerweile mehr<br />
von Touristen als von Matrosen besucht.<br />
Kralingse Plas<br />
PHOTOS: LOMOGRAPHISCHE GESELLSCHAFT (3)<br />
Die Häfen für die immer größer werdenden<br />
Schiffe (4000 Container Ladegut<br />
schaffen einige bereits) wandern immer<br />
näher an die Nordsee. Pech für die Matrosen,<br />
aber ein Segen für die Stadt: Die<br />
alten Ladeterminals am südlichen Rand<br />
des Stadtkerns verloren ihre Funktion,<br />
eine einmalige Gelegenheit, um den<br />
Platz für Neues zu nutzen. Milliarden<br />
wurden dafür investiert: eine neue Metrostation,<br />
Gerichts- und Schulgebäude<br />
und jede Menge Wohnungen – teure<br />
Ateliers und weniger teure Sozialbauten<br />
nebeneinander.<br />
Die Krönung des Projekts ist die 800<br />
Meter lange Erasmusbrücke, 1995 gebaut.<br />
Bettina, die Architekturstudentin,<br />
findet sie großartig. Nicht nur, weil sie<br />
einfach gut aussieht. Nicht nur, weil sie<br />
die Fahrbahn samt Oberleitung für die<br />
Straßenbahn schnell mal hochklappt,<br />
wenn Schiffe unter ihr durchfahren. Das<br />
Faszinierende an der Brücke ist, dass sie<br />
verkehrstechnisch überflüssig ist. Ihr<br />
Wert, erklärt Bettina, liegt in der Psychologie:<br />
Sie überbrückt die ehemalige<br />
Kluft zwischen Reich und Arm, verbindet<br />
Stadtkern und Peripherie, Wohlstand<br />
und Armut. In der Nacht, wenn Scheinwerfer<br />
den Betonträger und die Stahlseile<br />
der Brücke erleuchten, schaffen sie<br />
einen Korridor aus Licht, der direkt auf<br />
die Stadt zuführt. „Wie das Tor zu einer<br />
Weltstadt“, meint Bettina, und<br />
ihre Augen leuchten.