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Wissenschaftliche Bewertung des UBA-Abschlussberichtes

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28 Gutachterliche Stellungnahme zum Bericht SUSSEt & LEUCHS (2008)<br />

Durch den Fokus <strong>des</strong> Bodenschutzrechts auf den Schadstoffstrom, der aus der Bodenzone<br />

emittiert und in die GW-Zone immittiert, werden die Abbau und Rückhalteprozesse<br />

in der Bodenzone, d.h. zwischen den Schadstoffquellen auf oder im Boden und der<br />

Grundwasseroberfläche bei der standortspezifischen und einzelfallbezogenen Sickerwasserprognose<br />

nach Bodenschutzrecht, prinzipiell berücksichtigt. Der Minderung der<br />

Schadstoffkonzentration bzw. -fracht längs <strong>des</strong> Wirkungspfa<strong>des</strong> Boden → Grundwasser<br />

durch biologischen Schadstoffabbau, durch Schadstofffällung, -verflüchtigung, -<br />

sorption, -dispersion und chemische Transformation zu Nicht-Schadstoffen wird – im<br />

Gegensatz zur ErsatzbaustoffV-E – damit Rechnung getragen.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> vorsorgenden vorsorgenden vorsorgenden vorsorgenden Grundwasserschutzes Grundwasserschutzes<br />

Grundwasserschutzes<br />

Grundwasserschutzes findet bisher in Deutschland die<br />

Sickerwasserprognose mit ihren Mengenbezügen <strong>des</strong> Schadstoffaustrags aus der Bodenzone<br />

und <strong>des</strong> Schadstoffeintrags in die GW-Zone kaum Beachtung. Im Einklang mit<br />

BBodSchG § 7, in dem es heißt: Die Vorsorge für das Grundwasser richte sich nach<br />

wasserrechtlichen Vorschriften, bleibt der Bezug auf die Menge und die Dauer <strong>des</strong><br />

Schadstoffeintrags in das Grundwasser außer Acht. Betrachtet wird nur die Konzentration.<br />

Auch bleibt außer Acht, ob überhaupt eine GW-Neubildung stattfindet oder künftig<br />

zu erwarten ist. Beachtet wird nur die Schadstoffkonzentration im Bodenwasser, unabhängig<br />

davon, ob dieses aus dem Grundwasser gespeist wird oder in dieses übertritt.<br />

Darüber hinaus wird die Schadstoffkonzentration im Bodenwasser „vorsorgend“ immer<br />

weiter von der Grundwasseroberfläche zur potenziellen Stoffquelle auf oder in der Bodenzone<br />

hin verschoben. So setzt das LAWA-GAP-Papier 2002 den Ort der Beurteilung,<br />

an dem die Bodenwasserkonzentrationen den LAWA-GFS-Werten genügen sollen, bei<br />

der Verwertung von Abfällen bzw. beim Produkteinsatz in der Bodenzone (vgl.<br />

BBodSchG § 6) in Gestalt von Aufschüttungen oder Verfüllungen schon an der Unterkante<br />

<strong>des</strong> eingebauten Materials fest. Der nächste Vorsorgeschritt, den Ort der Beurteilung<br />

in das Innere der potenziellen Schadstoffquelle zu verlegen und im Kontaktwasser<br />

mit dem abgelagerten Material die Einhaltung der LAWA-GFS-Konzentrationswerte<br />

zu verlangen, wäre bei Akzeptanz einer immer weiter expandierenden Vorsorge und<br />

immer weiterer Risikominderung nahe liegend.<br />

Die Kette Kette Kette Kette vorsorgender vorsorgender vorsorgender vorsorgender Schritte Schritte Schritte Schritte bezogen auf das Primär----Schutzgut Primär Primär Primär Schutzgut Schutzgut Schutzgut „Mensch/menschl.<br />

„Mensch/menschl.<br />

„Mensch/menschl.<br />

„Mensch/menschl.<br />

Gesundheit“ Gesundheit“<br />

Gesundheit“<br />

Gesundheit“ bezüglich eines ständigen oralen Wasserkonsums von 2 l/d bei 70 kg Körpergewicht<br />

hat bei Einhaltung der LAWA-GFS-Werte 2004 = TrinkwV-Grenzwerte nun<br />

folgende Form:<br />

1. Vorsorgeschritt: TrinkwV-Grenzwertübertragung auf das Grundwasser<br />

Die TrinkwV-Grenzwerte werden diesbezüglich vorsorgend/flächendeckend in Deutschland<br />

als <strong>Bewertung</strong>skennwert für verunreinigtes Grundwasser benutzt, wobei außer<br />

Acht bleibt, ob das Grundwasser als Rohwasserressource der öffentlichen Trinkwassser-Versorgung<br />

genutzt wird oder nicht und ob das erschlossene Grundwasser dabei<br />

einer Aufbereitung zu Trinkwasser unterzogen wird oder ob nicht. Ungeklärt dabei<br />

bleibt <strong>des</strong> Weiteren, ob sich dabei die Einhaltung <strong>des</strong> TrinkwV-Grenzwertes im Grund-<br />

GFI<br />

Grundwasserforschungsinstitut GmbH Dresden<br />

www.gfi-dresden.de/<br />

Professur für<br />

Abfall- und Ressourcenmanagement<br />

www.uni-giessen.de/ilr/gaeth

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