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Wissenschaftliche Bewertung des UBA-Abschlussberichtes

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Gutachterliche Stellungnahme zum Bericht SUSSEt & LEUCHS (2008) 69<br />

C. C. Konzeptioneller Konzeptioneller Schritt: Schritt: Messung Messung der der Quellstärke<br />

Quellstärke<br />

Die Freisetzung der berücksichtigten Stoffe soll auf Vorschlag der Autoren SUSSET &<br />

LEUCHS (2008) bei einem Wasser-/Feststoff-Verhältnis von 2:1 mit einem Perkolationsverfahren<br />

und einem vereinfachten Schüttelverfahren durchgeführt werden.<br />

Eine Änderung <strong>des</strong> Wasser-/Feststoff-Verhältnisses wird vorgeschlagen, da befürchtet<br />

wird, dass es zu Unterschreitungen der Nachweisgrenze beim bestehenden S4-<br />

Verfahren mit einem Wasser-/Feststoff-Verhältnis von 10:1 kommen kann. Das Perkolationsverfahren<br />

wird von SUSSET & LEUCHS (2008) befürwortet, weil keine Filterung <strong>des</strong><br />

Perkolates erforderlich sein soll und das Verfahren die im Boden ablaufenden Verhältnisse<br />

eher widerspiegelt als das Schüttelverfahren.<br />

Die vorliegenden Erfahrungen mit dem Perkolationsverfahren zeigen in erster Linie,<br />

dass die Untersuchungsmethodik für bindige und quellfähige Untersuchungsmaterialien<br />

ungeeignet ist. Ferner ist in vielen Fällen eine Filterung <strong>des</strong> Perkolats erforderlich.<br />

Zu guter Letzt ist der Zeit-, Material- und Analyseaufwand um den Faktor drei bis fünf<br />

höher als beim Schüttelverfahren. Ergebnisse vergleichender Untersuchungen zeigen,<br />

dass in Abhängigkeit von Material und Stoff insgesamt geringe Unterschiede zwischen<br />

dem Perkolations- und dem Schüttelverfahren vorliegen.<br />

Ein Abweichen vom S4-Schüttelverfahren ist aus Gründen niedriger Nachweisgrenzen<br />

moderner Analysengeräte nicht zwingend notwendig. Kritisch wird aus gutachterlicher<br />

Sicht im Besonderen bewertet, dass bestehende Gesetze/Verordnungen/Regelwerke<br />

mit dem S4-Elutionsverfahren und einem Wasser-/Feststoff-Verhältnis von 10:1 arbeiten,<br />

während die ErstbaustoffV-E mit einem Perkolations- und Schüttelverfahren bei<br />

einem Wasser-/Feststoff-Verhältnis von 2:1 geregelt werden soll. Damit müssen für die<br />

gleichen Materialien verschiedene Untersuchungsergebnisse vorgehalten werden.<br />

D. D. Folgenabschätzung<br />

Folgenabschätzung<br />

Die Abwägung zwischen den beiden Zielen Verwertung mit Schonung natürlicher Ressourcen<br />

einerseits sowie Umwelt- bzw. Grundwasserschutz andererseits muss maßvoll<br />

erfolgen. - Das vorgelegte wissenschaftliche Konzept von SUSSET & LEUCHS (2008) zur<br />

Ableitung von Grenzwerten und Verwertungsoptionen für mineralische Abfälle ist demgegenüber<br />

überwiegend auf den Grundwasserschutz fokussiert, obwohl keine Boden-<br />

und Grundwasserschäden aus der Verwertungspraxis der letzten Jahre dies erfordern<br />

würden.<br />

Aus gutachterlicher Sicht wird in den Kapiteln 6 und 7 der hier vorliegenden Stellungnahme<br />

auf die unabsehbaren Folgen der ErsatzbaustoffV-E hingewiesen, sofern bislang<br />

umweltgerecht zu verwertende mineralische Abfälle und industrielle Nebenprodukte<br />

nicht mehr verwertet werden können, sondern beseitigt werden müssen. Diese Besorg-<br />

GFI<br />

Grundwasserforschungsinstitut GmbH Dresden<br />

www.gfi-dresden.de/<br />

Professur für<br />

Abfall- und Ressourcenmanagement<br />

www.uni-giessen.de/ilr/gaeth

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