23.11.2012 Aufrufe

DRK-Familienzentrum Göppingen - DRK-Kreisverband Göppingen

DRK-Familienzentrum Göppingen - DRK-Kreisverband Göppingen

DRK-Familienzentrum Göppingen - DRK-Kreisverband Göppingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jahrgang 9 / Ausgabe 51 · 02.2010<br />

INFO:<br />

Wer sich als Helfer engagieren<br />

möchte, kann sich bei<br />

Christian Stock melden unter<br />

Telefon (07161) 3 89 0516<br />

4<br />

Deutsch lernen<br />

Spielerische Sprachförderung<br />

Kathrin Schoch, Pressereferentin<br />

Um Grund- und Hauptschülern einen besseren Start zu ermöglichen, bietet der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />

seit diesem Schuljahr Sprachförderung an. Südstadt- und Ursenwangschule in<br />

<strong>Göppingen</strong> machen mit.<br />

Ein plüschiger Affe hilft Sylvia Bader, das Eis zu<br />

brechen. Das Stofftier ist eigentlich für den Englischunterricht<br />

an der Göppinger Südstadtschule<br />

gedacht. Doch es eignet sich genauso gut für<br />

die Sprachübungen mit ihren neun Grundschülern.<br />

Welche Tiere gibt es, was machen sie, was<br />

fressen sie? Während die Kinder ihre Ideen vortragen,<br />

bemerken sie gar nicht, dass sie gerade<br />

mitten im Deutsch lernen sind. Spielerisch soll<br />

es in dem zweistündigen Kurs am Montagnachmittag<br />

zugehen. Kein Druck, kein Zwang. Das<br />

ist das Konzept des Göppinger <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s.<br />

Immer wieder hätten ihn Klienten auf sprachliche<br />

Probleme ihrer Kinder angesprochen, berichtet<br />

Christian Stock vom <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>.<br />

Sie suchten Hilfe. Der Sozialpädagoge arbeitet<br />

in der Zentralen Beratungsstelle für Zugewanderte,<br />

kurz Zebra, in <strong>Göppingen</strong>. Er hilft Migranten<br />

und Spätaussiedlern bei der Eingewöhnung<br />

in das neue Land.<br />

Eine Umfrage bei den Göppinger Schulen im November<br />

vergangenen Jahres ergab ein ähnliches<br />

Bild. Es gebe zunehmend Kinder mit<br />

sprachlichen Defiziten, sagt Brigitte Haneklaus,<br />

die Rektorin der Südstadtschule. Dabei handle<br />

es sich nicht nur um Kinder mit Migrationshintergrund.<br />

„Die Spracharmut nimmt gravierend<br />

zu. Es gibt Eltern, die es sich aus verschiedenen<br />

Gründen nicht leisten können, sich ausreichend<br />

mit ihren Kindern zu befassen oder die<br />

kaum Deutsch sprechen.“ Was daraus oft entstehen<br />

kann, kennt jeder Lehrer, Berufsberater<br />

und Ausbilder: Wer Schwierigkeiten hat, sich<br />

auf Deutsch auszudrücken, bekommt früher<br />

oder später Probleme in anderen Fächern. Die<br />

Folgen: schlechte Noten und Probleme, eine<br />

Ausbildungsstelle zu bekommen. Dem will das<br />

Rote Kreuz mit seinem Angebot „Gemeinsam<br />

Sprechen. Gemeinsam Lernen“ entgegenwirken.<br />

Förderkurse gibt es an den Schulen zwar,<br />

doch das reiche längst nicht.<br />

Ehrenamtliche treffen sich einmal wöchentlich<br />

mit den Schülern. Vor ihrem Start wurden die<br />

Helfer in einer Einführungsveranstaltung geschult<br />

und bekamen von der Oberboihinger<br />

Mentorin Brigitte Rapp Tipps zu Methodik,<br />

Didaktik und Medien. Christian Stock steht als<br />

Ansprechpartner stets zur Verfügung, er stellt<br />

auch Unterrichtsmaterial. Gemeinsam werden<br />

Hausaufgaben gemacht, dann wird spielerisch<br />

die Sprache geübt – indem die Kinder von ihren<br />

Ferienerlebnissen erzählen, bei Spielen ihren<br />

Wortschatz erweitern, Texte lesen und sie<br />

mündlich wiedergeben sowie Fortsetzungsgeschichten<br />

entwickeln.<br />

Der Betreuungsschlüssel ist gut: Zwei Betreuer<br />

kümmern sich um maximal zehn Schüler. Da<br />

bleibt genügend Zeit. An der Südstadtschule<br />

gibt es bereits zwei Gruppen für Zweit- bis<br />

Viertklässler, an der Ursenwangschule ist es<br />

eine. Christian Stock würde gerne eine zweite<br />

Gruppe eröffnen, auch ein Angebot für die Erstklässler<br />

wäre schön, doch dafür braucht es weitere<br />

Helfer. Sylvia Bader freut sich jede Woche<br />

über ihre neue Aufgabe. Im Jahr 2000 ging die<br />

Lehrerin in Rente, zuletzt unterrichtete sie 35<br />

Jahre lang an der Ebersbacher Hardtschule.<br />

Nach ihrer Pensionierung sei sie in ein Loch gefallen.<br />

Jetzt habe sie wieder eine Aufgabe und<br />

eine Arbeit, die sie befriedige. „Was mich so<br />

freut, ist, dass die Kinder mit Begeisterung mitmachen“,<br />

sagt sie.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!