Jahresbericht 2010 - Diakonie Michaelshoven
Jahresbericht 2010 - Diakonie Michaelshoven
Jahresbericht 2010 - Diakonie Michaelshoven
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Mit Menschen Perspektiven schaffen.<br />
Die Jugend- und Behindertenhilfe.
2<br />
INHALT/IMPRESSUM<br />
Vorwort 3<br />
1. Zahlen, Daten, Fakten 4<br />
2. Geschäftsfeld Behindertenhilfe 7<br />
3. Geschäftsfeld Kinder- und Jugendhilfe 14<br />
4. Fachdienste 27<br />
5. Zentrale Projekte und Aktivitäten 30<br />
6. Ansprechpartner 31<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Herausgeber:<br />
Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> gGmbH<br />
(JBM)<br />
Wolfgang Schmidt (Geschäftsführer, ViSdP)<br />
Anschrift:<br />
Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> gGmbH<br />
Pfarrer-te-Reh-Str. 2, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-101<br />
info@diakonie-michaelshoven.de<br />
www.diakonie-michaelshoven.de<br />
Fotos: © Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong>, © Carlos Stemmerich, © philidor/Fotolia.de<br />
© Danil Fuhr/Fotolia.de, © Sascha Burkard/Fotolia.de, © Schatzkiste<br />
Druck: Laserline, Berlin
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,<br />
die <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong> hat auch im zurückliegenden<br />
Jahr <strong>2010</strong> die Arbeitsfelder Behindertenhilfe und Kinder-<br />
und Jugendhilfe erfolgreich weiterentwickelt und ausgebaut.<br />
Im folgenden Geschäftsbericht der Jugend- und Behindertenhilfe<br />
möchten wir Sie über die wichtigsten Entwicklungen<br />
informieren.<br />
Der Geschäftsbericht differenziert sich im Anschluss an<br />
den Abschnitt „Zahlen, Daten, Fakten“ in die Bereiche:<br />
Behindertenhilfe<br />
Erzieherische Hilfen<br />
Kindertagesbetreuung<br />
Fachdienste<br />
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels<br />
haben wir im Jahr <strong>2010</strong> unsere Aktivitäten im<br />
Bereich der Mitarbeitergewinnung und Nachwuchsförderung<br />
intensiviert. So verfolgen wir u. a. in Zusammenarbeit<br />
mit dem Berufskolleg der <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong> das<br />
Ziel, angehende Erzieherinnen und Erziehern systematisch<br />
für eine Tätigkeit im Arbeitsfeld „Erzieherische Hilfen“<br />
vorzubereiten und für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />
zu gewinnen. Darüber hinaus kooperieren wir<br />
mit der Fachhochschule Köln. Neben der Nachwuchsförderung<br />
gilt es auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an das Unternehmen zu binden. Verschiedene Maßnahmen<br />
im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollen<br />
die Mitarbeiterbindung fördern. Im vergangenen Jahr hat<br />
die <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong> erstmalig in den Sommerferien<br />
eine Ferienbetreuung organisiert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr in der<br />
Vernetzung der verschiedenen Kompetenzen der <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Michaelshoven</strong>. Unter der gemeinsamen Dachmarke<br />
Christlich-Kompetent-Kommunikativ arbeiten die verschiedenen<br />
Geschäftsfelder in den Regionen Köln, Rhein-<br />
Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Sieg-Kreis sowie<br />
im Oberbergischen Kreis intensiv zusammen.<br />
Unter der Überschrift „Vielfalt als Chance“ entstehen vielfältige<br />
Projekte. Drei Projekte sollen beispielhaft genannt<br />
werden:<br />
VORWORT<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Senioreneinrichtung<br />
Präses-Held-Haus und die Kindertageseinrichtung<br />
Apfelbaum der <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong>, die sich in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft be� nden, fördern die wertvollen<br />
Kontakte zwischen Senioren und den Kindern.<br />
Eine ganz besondere Verbindung wird durch den Sinnesgarten<br />
hergestellt. Auf dieser gemeinsamen Fläche trainieren<br />
Jung und Alt Sensitivität, Kreativität und Beweglichkeit.<br />
Unter der Überschrift „Inklusion fördern“ arbeiten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Sozialpädagogischen<br />
Familienhilfe der Kinder- und Jugendhilfe und die MitarbeiterInnen<br />
und Mitarbeiter des Familienunterstützenden<br />
Dienstes der Behindertenhilfe eng zusammen. So stehen<br />
die unterschiedlichen Kompetenzen in einer Familie zur<br />
Verfügung.<br />
In einem anderen Projekt organisieren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus drei Arbeitsfeldern der Kinder- und<br />
Jugendhilfe, der Behindertenhilfe und beru� ichen Quali� -<br />
kation (Berufsföderungswerk) ein Angebot für junge Menschen<br />
mit Autismusspektrumsstörungen wie z. B. Asperger<br />
Autismus.<br />
Für Fragen und Anregungen zum Geschäftsbericht stehe<br />
ich Ihnen gerne zur Verfügung<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Wolfgang Schmidt, Geschäftsführer<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 3
4<br />
I. ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
DIE STRUKTUR DER JUGEND- UND BEHINDERTENHILFE MICHAELSHOVEN<br />
Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> gGmbH<br />
Geschäftsfeld<br />
Behindertenhilfe<br />
Stationäre und<br />
ambulante Wohnhilfen<br />
Familienunterstützender<br />
Dienst<br />
Kindergartenbegleitung<br />
Freizeitangebote<br />
Tagesstruktur<br />
Beratungsstelle<br />
Persönliches<br />
Budget<br />
Persönliche<br />
Assistenz<br />
Geschäftsfeld<br />
Erzieherische<br />
Hilfen<br />
Stationäre<br />
Wohngruppen<br />
(Heilpädagogische<br />
Intensivgruppen<br />
für Kinder und<br />
Jugendliche,<br />
sowie<br />
Regelgruppe)<br />
Verselbstständigungsgruppe<br />
Tagesgruppen<br />
Ambulante Hilfen<br />
(SozialpädagogischeFamilienhilfen,intensivpädagogischeEinzelmaßnahmen)<br />
Projektstellen<br />
Erziehungsstellen<br />
Schulsozialarbeit<br />
Antigewalttraining<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Geschäftsfeld<br />
Kindertagesbetreuung<br />
Kindertagesstättenverbund<br />
mit Einrichtungen<br />
in<br />
- Köln-Rondorf<br />
- Köln-Porz<br />
- Wesseling<br />
- Hürth<br />
(Eröffnung<br />
01.08.2011)<br />
Fachdienste<br />
Psychosozialer<br />
Dienst<br />
Heilpädagogik<br />
Therapie<br />
Diagnostik<br />
Reittherapie<br />
Heilpädagogische<br />
Tagesförderung<br />
Arbeitsbereich<br />
Fahrradwerkstatt<br />
Erlebnispädagogik<br />
Kreative<br />
Angebote<br />
Sport<br />
Freizeitangebote<br />
Vernetzung der Bereiche erfolgt im Rahmen der Regionalbüros<br />
Servicebereiche<br />
Controlling<br />
Verwaltung<br />
Leistungsabrechnung<br />
Hauswirtschaft<br />
Marketing<br />
Personalmanagement<br />
Veranstaltungsmanagement<br />
Projektmanagement
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
Zum 31.12.<strong>2010</strong> waren 530,2 Vollzeitkräfte beschäftigt<br />
(Vorjahr 483,2). Insgesamt waren am 31.12.<strong>2010</strong> 690<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JBM beschäftigt<br />
(Vorjahr 643). Die Fach-kraftquote lag über alle Bereiche<br />
kumuliert bei 82,1 % (Vorjahr 83,4 %).<br />
Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz um circa<br />
9,7 % auf circa 31,5 Millionen Euro gesteigert werden.<br />
Mit einem Anstieg der Umsätze um rund 11,4 % in der<br />
Kinder- und Jugendhilfe sowie rund 8,2 % in der Behindertenhilfe<br />
wurde der Trend der vergangenen Jahre<br />
fortgeschrieben.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind in <strong>2010</strong> von<br />
2,6 Millionen Euro auf 3,6 Millionen Euro gestiegen<br />
und resultieren u. a. aus der Übernahme von fünf Kindertagesstätten<br />
zum Kindergartenjahr 2009/<strong>2010</strong> sowie<br />
der Eröffnung einer weiteren Kindertagesstätte<br />
zum 01.08.<strong>2010</strong>.<br />
Zahlen und Daten zu den Arbeitsfeldern<br />
Behindertenhilfe<br />
Eingliederungshilfe für Menschen mit einer Behinderung<br />
Stationäre Hilfen 266 Plätze<br />
Ambulante Hilfen 265 Nutzer<br />
Mitarbeiter/-innen<br />
Vollzeitkräfte 200 VK<br />
Umsatz 17 Mio.<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Erzieherische Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien<br />
Stationäre Hilfen 191 Plätze<br />
Teilstationäre Hilfen 18<br />
Ambulante Hilfen 150 Fälle<br />
Mitarbeiter/-innen<br />
Vollzeitkräfte<br />
178 VK<br />
Umsatz 15,8 Mio.<br />
I. ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Kindertagesbetreuung für Kinder von 2 bis 6 Jahren<br />
Kindertageseinrichtungen 8<br />
Betreuungsplätze 420<br />
Mitarbeiter/-innen<br />
Vollzeitkräfte 44<br />
Umsatz 2,3 Mio.<br />
Fachdienste<br />
Psychosozialer Dienst und Heilpädagogische<br />
Tagesförderung<br />
Durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachdienste<br />
werden u. a. im Bereich Diagnostik, Heilpädagogik,<br />
Therapie, tagesstrukturierende Angebote,<br />
Erlebnispädagogik usw. wichtige fachliche Bausteine sichergestellt.<br />
Die Angebote stehen den Nutzern in Abhängigkeit<br />
von dem jeweiligen individuellen Hilfebedarf<br />
zur Verfügung. Insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter an den Standorten der Fachdienste<br />
in Köln, im Rhein-Erft-Kreis sowie im Rheinisch-Bergischen<br />
Kreis.<br />
Servicebereiche<br />
Unterstützt werden die Einrichtungen und Dienste<br />
durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Servicebereiche.<br />
Hierzu gehören u. a. die Bereiche Bewohnerverwaltung,<br />
Leistungsabrechnung, Controlling,<br />
Personalmanagement und Veranstaltungsmanagement.<br />
Der Bereich Technischer Dienst wurde zum 1.1.<strong>2010</strong><br />
innerhalb der <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong> zentralisiert.<br />
Die Mitarbeiter wechselten in den Zentralbereich des<br />
Facility-Managements.<br />
Im Servicebereich waren im Jahr <strong>2010</strong> 20 Vollzeitkräfte<br />
beschäftigt.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 5
6<br />
I. ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
Personalmanagement<br />
Arbeitsmarkt, Fachkräftesituation und<br />
Personalentwicklung<br />
Um die vorgenannten Herausforderungen erfolgreich<br />
zu gestalten, benötigen wir quali�zierte Fachkräfte, die<br />
sich in den zahlreichen fachlichen und institutionellen<br />
Schnittstellen professionell bewegen können. Durch<br />
langjährige Kontakte zu Ausbildungsträgern – von der<br />
Fachschule bis zu Universitäten – sind wir engagiert,<br />
einerseits Praktika in unseren Praxisfeldern kontinuierlich<br />
zu ermöglichen und Berufsabsolventen für unsere<br />
Ideen zu gewinnen. Andererseits haben wir die Bedeutung<br />
der Aufgabe für unser Unternehmen erkannt, die<br />
sich ändernden fachlichen Erfordernisse mit dem Potenzial,<br />
den Kompetenzen und den Interessen unserer<br />
Mitarbeiter durch eine systematische Personalentwicklung<br />
zu verknüpfen.<br />
Vor dem Hintergrund der o. g. steigenden Anforderungen<br />
und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels<br />
lagen die Schwerpunkte im Bereich Personalmanagement<br />
im Jahr <strong>2010</strong> auf den Bereichen Personalgewinnung<br />
– und Bindung sowie Nachwuchsförderung und<br />
Personalentwicklung.<br />
Dank intensiver Personalgewinnungsmaßnahmen konnte<br />
die Jugend- und Behindertenhilfe im zurückliegenden<br />
Jahr insgesamt 1.200 Bewerbungen verzeichnen.<br />
Im Rahmen des internen Fortbildungsprogrammes<br />
mit 65 Veranstaltungen und über 1.200 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer konnte die notwendige fachliche<br />
Weiterentwicklung der Mitarbeitenden sichergestellt<br />
werden. Die Ausgaben für Schulungen, Supervisionen,<br />
Fort- und Weiterbildungen betrugen rund 218.000<br />
Euro. Neben der Mitarbeitergewinnung lag ein weiterer<br />
Schwerpunkt im Bereich Gesundheitsprävention.<br />
Die Jugend- und Behindertenhilfe wurde für die erfolgreiche<br />
Implementierung eines Eingliederungsmanagements<br />
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch<br />
den Landschaftsverband Rheinland ausgezeichnet.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong>
GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
In <strong>2010</strong> galt es, verstärkt die gesamtgesellschaftlichen,<br />
sozialpolitischen, gesetzlichen und kostenträgerspezi� -<br />
schen Anforderungen mit den unterschiedlichsten Bedarfslagen<br />
der Menschen mit Behinderung und der sich<br />
stark verändernden Preispolitik in Einklang zu bringen.<br />
Der personenzentrierte Betreuungsansatz erfordert<br />
zunehmend differenzierte Hilfen, die einzelfallbezogen<br />
bewertet und mit unterschiedlichen Kostensätzen und<br />
Finanzierungssystematiken verbunden sind. Vorrangig<br />
in den ambulanten Arbeitsfeldern führte dies zu einer<br />
verstärkten Anforderung an eine komplexe Planung<br />
und Steuerung der Hilfen mit gezielter Personaleinsatzplanung<br />
bei einer Vielfalt wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.<br />
Weiterhin erfolgte eine Auseinandersetzung mit den<br />
Anforderungen der UN-Konvention über die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderung, der Heimaufsichtsbehörden<br />
im Rahmen des Wohn- und Teilhabegesetzes<br />
zum Schutz der Menschen mit Behinderung sowie der<br />
Kostenträger im Zusammenhang mit der Reduzierung<br />
institutioneller Hilfeleistung zugunsten personenzentrierter<br />
Unterstützung.<br />
Das Vorrangprinzip „ambulant vor stationär“, Personenzentrierung<br />
statt Angebotsorientierung, Assistenz<br />
und Teilhabe statt Fürsorge, Betonung des Wunsch-<br />
und Wahlrechtes und Förderung größtmöglicher<br />
Selbstbestimmung prägten als zentrale Aspekte die<br />
Arbeit in der Behindertenhilfe.<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
Auf dieser Grundlage erfolgte eine verstärkte Auseinandersetzung<br />
mit den Kundenbedürfnissen und Kundenerwartungen<br />
mit dem Ergebnis, die Behindertenhilfe<br />
neu zu strukturieren und durch den Zusammenschluss<br />
differenzierter Angebote mit ausreichenden Betreuungsalternativen<br />
zu Wohnverbundsystemen zu entwickeln.<br />
Alle konzeptionellen Veränderungen zielten<br />
darauf ab, den Mensch mit Behinderung als Kunden<br />
mit Erwartungen an schnelle, � exible und passgenaue<br />
Hilfen zu betrachten, die zukünftig noch besser als bislang<br />
in den sich bis 2013 bildenden Wohnverbundsystemen<br />
sichergestellt werden sollen. Sieben Bewohner<br />
nutzten in <strong>2010</strong> das Angebot des Wechsels in eine für<br />
sie geeignete Wohnform.<br />
Jahresentwicklung<br />
Die Angebotsstruktur der Behindertenhilfe bietet mit<br />
ihren vielfältigen und differenzierten Wohnangeboten<br />
im stationären und ambulanten Bereich sowie ergänzenden<br />
Diensten für Menschen mit geistiger und<br />
Mehrfachbehinderung in Köln und Umgebung gute<br />
Voraussetzungen für die Etablierung von regionalen<br />
Wohnverbundsystemen mit den Zielsetzungen,<br />
eine bedarfsgerechte Versorgung durch optimierte<br />
und � exible Hilfen und Angebote zu sichern,<br />
die persönlichen Bedarfe der Menschen mit<br />
Behinderung in den Mittelpunkt zu stellen und die<br />
pädagogische Arbeit hieran zu orientieren,<br />
sie in Bezug auf die Selbsthilfe und Eigeninitiative<br />
zu unterstützen,<br />
Ressourcen im Sozial-/Nahraum zu nutzen,<br />
die Angebote durch Kooperationen und Vernetzung<br />
mit anderen Diensten zu verstärken.<br />
Dieser Ansatz gewinnt zunehmend an Bedeutung, da<br />
sich die Bedarfslagen der Menschen mit Behinderung<br />
immer mehr individualisieren und spezialisieren, bedarfsorientierte<br />
Betreuungssettings erforderlich sind<br />
und dabei bereits bestehende Strukturen sowie vorhandene<br />
Synergien im Alltag immer häu� ger nutzbar<br />
gemacht werden müssen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 7
8<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Der Bereich der Behindertenhilfe konnte quantitativ<br />
wie qualitativ weiterentwickelt werden.<br />
Grundlagen der Arbeit im Überblick<br />
Erweiterung der Leistungs-, Prüfungs- und Vergütungsvereinbarung<br />
im Ambulant Betreuten<br />
Wohnen<br />
regional: über fünf Regionen hinaus für die Stadt<br />
Leverkusen<br />
fachlich: über die Zielgruppe Menschen mit<br />
geistiger- und Mehrfachbehinderung hinaus für<br />
die weiteren Zielgruppe Menschen mit Körperbehinderungen,<br />
Autismus-Spektrum-Störungen,<br />
Gehörlosigkeit<br />
Umstellung des Hilfeplanverfahrens von IHP 2<br />
auf IHP 3<br />
Umstellung der Leistungserfassung von händisch<br />
auf EDV-gestützt (IHM)<br />
Die Anfragesituation gestaltete sich mit 303 Neuanfragen<br />
insgesamt expansiver als im Vorjahr. Die größte<br />
Nachfrage erfolgte in Köln.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
In vier Informationsveranstaltungen konnten 82 Teilnehmer<br />
über die Angebote der Behindertenhilfe informiert<br />
werden.<br />
GB2 Elternbroschüre js NachDruck2011 05.04.2011 09:35 Seite 1<br />
Sie möchten uns<br />
kennen lernen?<br />
Wir laden Sie ein.<br />
Die Jugend- und Behindertenhilfe.<br />
Die wirtschaftliche Situation stellte sich positiv dar.<br />
stationäre Hilfen 266 Wohnplätze<br />
ambulante Hilfen 265 Nutzer<br />
Mitarbeiter/-innen 200 Vollzeitkräfte<br />
Umsatz 17,0 Mio. €<br />
Die Belegung konnte in allen stationären Bereichen<br />
durchgängig sichergestellt werden, die verstärkte<br />
Nachfrage im ambulanten Bereich ging mit dem allgemeinen<br />
Trend in der Eingliederungshilfe einher.<br />
Von den insgesamt 303 Anfragen wurden 194 Anfragen<br />
in die Anfrageverwaltung aufgenommen und<br />
weiter verfolgt, da die Voraussetzungen in Bezug auf<br />
die vorliegenden Diagnosen sowie die wesentliche<br />
Behinderung erfüllt schienen. 109 Anfragen konnten<br />
aufgrund der Dringlichkeit und fehlender Platzkapazitäten<br />
nicht berücksichtigt werden. Die Anfragesituation<br />
machte weiterhin eine zunehmende Verlagerung<br />
innerhalb des Hilfesystems deutlich, was mit der Entwicklung<br />
der Eingliederungshilfe erklärbar ist.
Bei den stationären Wohnangeboten ist eine wachsende<br />
Tendenz in Richtung intensiv betreuten Wohnformen<br />
für Menschen mit Behinderung und hohem<br />
Hilfebedarf zu verzeichnen, was in den nächsten Jahren<br />
zu weitreichenden Veränderungen führen kann. Neben<br />
dem heilpädagogischen Auftrag gewinnt im Bereich der<br />
Eingliederungshilfe der p� egerische Aspekt eine immer<br />
größere Bedeutung, nicht zuletzt auch im Zusammenhang<br />
mit der demograp� schen Entwicklung. Dies wird<br />
Auswirkungen sowohl auf veränderte Anforderungen<br />
an die Fachlichkeit als auch auf die Entgeltsystematik<br />
nehmen.<br />
Die Klientel des Bereichs Verselbstständigung ist weiterhin<br />
eher rückläu� g, da die Schnittstelle zum Ambulant<br />
Betreuten Wohnen � ießend ist und hier die angestrebte<br />
Durchlässigkeit der Hilfen bereits greift.<br />
Erklärbar ist dies mit dem Tatbestand, dass immer<br />
mehr Menschen mit Behinderung das selbstständige<br />
Leben im eigenen Wohnraum außerhalb stationärer<br />
Einrichtungsformen bevorzugen und häu� g aus dem<br />
Elternhaus direkt in eine eigene Wohnung bzw. ambulante<br />
Wohngemeinschaft ziehen.<br />
Diesem Trend wird durch zunehmend differenzierte<br />
Wohnformen auch im ambulanten Bereich Rechnung<br />
getragen, wie z. B. Formen des benachbarten Wohnens,<br />
durch das die Eigenständigkeit in der eigenen<br />
Wohnung in Verbindung mit sozialer Anbindung im<br />
Rahmen einer Hausgemeinschaft mit bedarfsorientierten,<br />
� exiblen Hilfen gegeben ist.<br />
Im Zusammenhang mit dem weiteren Zuwachs im Betreuten<br />
Wohnen auf inzwischen 213 Nutzer ist somit<br />
eine gesteigerte Nachfrage nach ambulanten Wohnprojekten<br />
zu verzeichnen. Zum Jahresende lebten<br />
knapp ein Drittel aller Nutzer in ambulanten Wohnprojekten.<br />
Für einige stellte dies eine adäquate Alternative<br />
zu einer stationären Unterbringung dar.<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
Ambulante Wohnformen<br />
Einzel-/<br />
Paarwohnen<br />
Vorbereitung<br />
in der Herkunftsfamilie<br />
3<br />
145<br />
Gemäß der sozialpolitischen Forderung des Vorrangs<br />
ambulanter Hilfen hat in der Praxis somit bereits eine<br />
Angleichung der beiden Bereiche stationär/ambulant<br />
stattgefunden.<br />
stationäre<br />
Wohnplätze<br />
266<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 9<br />
65<br />
Kita<br />
35<br />
17<br />
FUD<br />
213<br />
Ambulante Wohngemeinschaften/<br />
-projekte<br />
BeWo<br />
(ambulante<br />
Maßnahme)<br />
Stand: 31.12.<strong>2010</strong>
10<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
Mit der Gesamtentwicklung einher steigen auch die<br />
veränderten fachlichen Anforderungen an die Mitarbeiterschaft<br />
in Bezug auf die Betreuung von Menschen<br />
unterschiedlichen Alters mit komplexen und hohen<br />
Betreuungsbedarfen in differenzierten Betreuungssettings.<br />
Einige Fachthemen im Überblick<br />
Einfache statt komplexe Sprache<br />
Unterstützte Kommunikationsformen –<br />
Ausbau der Gebärdenkompetenz<br />
Seniorenarbeit<br />
P� ege<br />
Freizeit, Kultur und Bildung<br />
Partizipative Beteiligungsformen<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Einer fachlichen Positionierung und Pro� lierung wird<br />
im Rahmen der Personalentwicklung durch ein umfassendes<br />
Fortbildungs- und Schulungsprogramm<br />
Rechnung getragen. Schwerpunktbereich war u. a.<br />
der Bereich der Menschen mit Autismus-Spektrum-<br />
Störungen. Um diese Zielgruppe noch kompetenter<br />
betreuen und fördern zu können, fand über sechs Monate<br />
eine Weiterquali� kation von 17 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter statt, die sich seitdem neben ihrer Alltagsarbeit<br />
in einer Kollegialen Beratungsgruppe gegenseitig<br />
unterstützen.<br />
Projekte<br />
Neubauprojekte<br />
Um der wachsenden Nachfrage nach „benachbartem<br />
Wohnen“ gerecht zu werden, ging im Mai <strong>2010</strong><br />
das sechste ambulante Wohnprojekt in Köln-Mülheim<br />
an den Start, wo 28 Nutzer des Ambulant Betreuten<br />
Wohnens in selbst angemieteten Wohnungen unterschiedlichste<br />
Formen der Unterstützung (die klassische<br />
BeWo-Betreuung, morgendliche Assistenz, Nachtwache<br />
etc.) in Anspruch nehmen.<br />
Im Sommer <strong>2010</strong> wurde das Neubauprojekt in der<br />
Ampèrestraße in Köln-Porz fertiggestellt. In den drei<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
stationären Wohngruppen wurden 24 Bewohner<br />
und Bewohnerinnen mit hohem und komplexem<br />
Hilfebedarf aufgenommen. Bei den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern mit Mehrfachbehinderung, P� egebedarf<br />
und z. T. stark herausfordernden Verhaltensweisen<br />
handelte es sich um ehemalige Bewohner der städtischen<br />
Kinderheime. Damit wurde die Zielvereinbarung,<br />
in der die Übernahme des gesamten Eingliederungshilfebereichs<br />
durch die JBM verankert war, umgesetzt.<br />
Zum Schuljahr <strong>2010</strong>/2011 zogen die Schülerinnen und<br />
Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses an ihren ehemaligen<br />
Standort in Hürth zurück. Nach einer einjährigen<br />
Zwischenunterbringung im St. Agnes-Domizil in<br />
Bonn freuten sich alle Beteiligten auf die Rückkehr in<br />
den modernen und barrierefreien Neubau.<br />
Kooperationen<br />
Beratung Persönliches Budget<br />
Die beiden Beraterinnen des „Persönliches Budget“<br />
der Geschäftsbereiche Jugend- und Behindertenhilfe<br />
und Die Sozialen Hilfen beteiligten sich im Oktober<br />
<strong>2010</strong> aktiv am bundesweiten Budgettag auf dem Kölner<br />
Neumarkt.<br />
Die Resonanz in Bezug auf eine Budgetberatung war<br />
relativ gering, doch diente diese Aktion der Marke „<strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Michaelshoven</strong>“, was durch vielfache positive<br />
Rückmeldungen seitens der Besucher und Interessenten<br />
an deren Leistungsangeboten deutlich wurde.<br />
Insgesamt war die Nachfrage an Beratung im laufenden<br />
Jahr schwankend und eher verhalten. Der Per-
sonenkreis der Menschen mit geistiger Behinderung<br />
nahm das Persönliche Budget kaum in Anspruch, was<br />
zum einen mit der ungeklärten Frage der Budgetassistenz<br />
und deren Finanzierung sowie der Zurückhaltung<br />
auf Kostenträgerseite erklärt werden kann.<br />
Verstärkt Anfragen erhielten die beiden Beraterinnen<br />
von unterschiedlichen regionalen wie überregionalen<br />
(Ausbildungen-)Einrichtungen für die Durchführung<br />
von Fortbildungen und Schulungen. Gemeinsame Beratungen<br />
fanden u. a. in Kooperation mit der KoKoBe<br />
Köln und KoKoBe REK statt.<br />
Kooperationen im Überblick<br />
Neben einer intensiven Zusammenarbeit im Trägerverbund<br />
der KoKoBe Köln, REK und RBK bestehen<br />
sowohl zu den Geschäftsbereichen innerhalb der<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong> als auch zu externen Anbietern<br />
Kooperationen in Zusammenhang mit den<br />
Themen<br />
P� ege und hauswirtschaftliche Versorgung<br />
Doppeldiagnose<br />
Autismus-Spektrum-Störung<br />
Freizeit, Kultur und Bildung<br />
Arbeit und Beschäftigung<br />
Beratung<br />
Projekte<br />
Tiergestützte Pädagogik<br />
Die Tiergestützte Pädagogik wurde in de� nierten Arbeitsfeldern<br />
der Kinder- und Jugendhilfe sowie Behindertenhilfe<br />
mit positiven Erfolgen erprobt.<br />
Dieser pädagogische Ansatz unterstützt die Förderung<br />
der Kommunikation, die Stärkung sozialer Kompetenzen<br />
bzw. sozialer Verhaltensweisen und des Beziehungsaufbaus.<br />
Durch das positive Zusammenspiel zwischen Tier, Bewohner/Nutzer<br />
und dem Pädagogen können Selbstvertrauen<br />
und Selbstachtung gestärkt werden, Aggressionen<br />
abgebaut und Ängste minimiert werden.<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
Ehrenamt für Menschen mit Behinderung<br />
In <strong>2010</strong> engagierten sich zwölf Nutzer des Ambulant<br />
Betreuten Wohnens in dem integrativen Projekt „Rollende<br />
Tafel Wesseling“ sowie bei der Ferienbetreuung<br />
für Mitarbeiter-Kinder. Menschen mit Behinderung haben<br />
hier die Möglichkeit, aus der Rolle des Hilfeempfängers<br />
in die des Helfers zu wechseln.<br />
Probewohnen Peter-Petersen Schule<br />
in Bergheim-Thorr<br />
Zum 3. Mal beteiligte sich JBM mit 3 weiteren BeWo-<br />
Anbietern an einem dreiwöchigen Projekt „Probewohnen“<br />
in einer Förderschule mit dem Schwerpunkt<br />
Geistige Entwicklung.<br />
Die Zielsetzung einer vorübergehend unterstützten<br />
selbstbestimmten Lebensführung wurde erfüllt. Die<br />
Schülerinnen und Schüler konnten Einblicke ins Betreute<br />
Wohnen gewinnen; Eltern äußerten sich positiv,<br />
dass sich ihre Söhne und Töchter in diesem Rahmen<br />
erproben konnten und sie selbst dem Ambulant Betreuten<br />
Wohnen mit weniger Ängsten und Vorbehalten<br />
begegnen können.<br />
Kontaktcafé<br />
Das Kontaktcafé als „offener Treff“ wurde von Menschen<br />
mit und ohne Behinderung genutzt, um in entspannter<br />
Atmosphäre Kontakte zu knüpfen, Freundschaften<br />
zu schließen, Erfahrungen und Meinungen<br />
auszutauschen und gelegentlich gemeinsam an Freizeitaktivitäten<br />
teilzunehmen. Insbesondere nutzten<br />
auch Mütter der „Begleiteten Elternschaft“ mit ihren<br />
Kindern diese Treffen, um sich mit anderen Müttern<br />
in vergleichbaren Lebenssituationen treffen zu können<br />
und ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 11
12<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
Besondere Angebote<br />
Speed-Dating in der Schatzkiste Köln<br />
Im ersten Quartal <strong>2010</strong> fand das zweite Speed-Dating<br />
der Schatzkiste, Partnervermittlung für Menschen mit<br />
Behinderung in der Bottmühle/Kölner Südstadt statt.<br />
Die Schatzkiste Köln besteht seit 2004; 360 Menschen<br />
mit Behinderung sind aktuell als Partnersuchende in<br />
der Kartei eingetragen. Im GiK (Veranstaltungskalender<br />
für Menschen mit Behinderung in Köln) besteht die<br />
Möglichkeit, Kontaktanzeigen zu schalten. Das Speed-<br />
Dating ist neben der klassischen Partnervermittlung<br />
ein weiteres Angebot der Schatzkiste, um aktiv neue<br />
Leute kennenzulernen oder auch einen Partner zu � nden.<br />
Freizeit- und Bildungsprogramm<br />
Freizeit<br />
Die Freizeitprogramme der stationären und ambulanten<br />
Bereiche wurden in den vergangenen Jahren<br />
kontinuierlich weiterentwickelt. Im Rahmen der angestrebten<br />
Vernetzung der Hilfen wurden die jeweiligen<br />
Angebote beider Bereiche gegenseitig geöffnet.<br />
Bei der Gestaltung des Programms wurden Wünsche<br />
und Anregungen (potentieller) Teilnehmer ebenso berücksichtigt<br />
wie die Aspekte „einfache Sprache“ und<br />
bildlich-symbolhafte Darstellung.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Bildung<br />
Erstmalig fand eine Bildungsreise für interessierte<br />
Bewohner und Nutzer nach Berlin zum Kongress<br />
„Inklusion – Rechte werden Wirklichkeit“ statt. Die<br />
UN-Konvention untermauert dieses Recht auf Erwachsenenbildung<br />
auch für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung im allgemeinen Bildungssystem, von dem<br />
niemand ausgeschlossen werden darf. Durch Fördermittel<br />
der Stiftung „einfach helfen“ konnte diese Reise<br />
ermöglicht werden.<br />
Kultur<br />
Bereits seit 2004 werden für Nutzer des Betreuten<br />
Wohnens sowie Bewohner der stationären Bereiche<br />
Kunstprojekte zu jeweils verschiedenen Themenstellungen<br />
angeboten.<br />
Zwar steht hier die Kunst im Vordergrund, doch wird<br />
über die gemeinsame Aktion das soziale Miteinander<br />
gefördert. Nicht selten entstehen hieraus freundschaftliche<br />
Beziehungen bzw. Interessengruppen, die über<br />
das jeweilige Kunstprojekt hinausgehen. Einmal jährlich<br />
� ndet eine Ausstellung in öffentlichen Räumen statt,<br />
in der Regel zum Tag der Menschen mit Behinderung.<br />
Auch diese Kunstprojekte werden seit Jahren durch<br />
Sponsoren gefördert.<br />
Freizeit- und<br />
Bildungsprogramm 2011<br />
2. Halbjahr<br />
für Erwachsene<br />
Die Jugend und Behindertenhilfe.<br />
26<br />
F<br />
REGELMÄSSIGE ANGEBOTE<br />
Stammtisch in der Büze<br />
Wir treffen uns ein Mal im<br />
Monat im Lokal vom<br />
Bürgerzentrum Ehrenfeld.<br />
Dies ist ein Treffen für Leute,<br />
die in der Gegend von<br />
Ehrenfeld, Bickendorf,<br />
Ossendorf, Nippes und<br />
Umgebung wohnen.<br />
Hier können Sie alte Bekannte wieder treffen<br />
oder neue Leute kennenlernen, die in Ihrer Nähe wohnen.<br />
Sie können das Angebot auch nutzen, um sich zu verabreden<br />
und etwas gemeinsam zu unternehmen.<br />
Wann? Jeden 3. Donnerstag,<br />
21.07./18.08./22.09./20.10./17.11.2011<br />
Wie spät? Ab 18:00 Uhr<br />
Wo? Im Bürgerzentrum Ehrenfeld<br />
Wie viel? keine Kosten, Geld für Getränke/Essen
Trends und Aussichten<br />
Mit der veränderten Organisationsstruktur ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für eine zukunfts- und<br />
wettbewerbsorientierte Arbeit im Geschäftsfeld Behindertenhilfe<br />
geschaffen, die ihren Fokus zukünftig<br />
noch stärker als bislang auf Kunden- und Marktorientierung<br />
setzen wird.<br />
Für die Behindertenhilfe bedeutet dies, dass die Menschen<br />
mit Behinderung „als Kunden in der Region“ –<br />
dort, wo sie leben oder leben möchten – verstärkt<br />
in den Mittelpunkt der Planung und Gestaltung von<br />
Betreuungsprozessen gestellt werden.<br />
Mit der Etablierung von Wohnverbundsystemen im<br />
Sozialraum kommen wir unserer Aufgabe nach, die<br />
lokal vorhandenen Angebote und Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Lebenssituation der Menschen mit<br />
Behinderung zu bündeln und aufeinander abzustimmen<br />
und damit Möglichkeiten für inklusive Angebote<br />
im Sozialraum zu schaffen. Darüber hinaus werden<br />
neue, bisher fehlende Leistungen im und für den Stadtteil<br />
entwickelt und Menschen mit Behinderung bei der<br />
Entfaltung von Aktivitäten im Stadtteil beraten.<br />
In diesem Zusammenhang gewinnt die strategische<br />
Planung zunehmend an Bedeutung, um die Umsetzung<br />
der anstehenden Veränderungsprozesse in allen fünf<br />
Regionen – Köln, REK, RBK, RSK und OBK – sowie perspektivisch<br />
Leverkusen – systematisch voranzutreiben.<br />
2. GESCHÄFTSFELD BEHINDERTENHILFE<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 13
14<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
GESCHÄFTSFELD KINDER- UND<br />
JUGENDHILFE<br />
Entwicklung im Bereich Erzieherische<br />
Hilfen<br />
Die seit drei Jahren steigende Nachfrage nach stationären<br />
Hilfen wird nach aktuellen Prognosen weiterhin<br />
anhalten. Insgesamt verzeichneten wir in <strong>2010</strong> 539 Anfragen,<br />
was u. a. dazu führte, dass bei den zur Verfügung<br />
stehenden, ausgelasteten Kapazitäten, der überwiegende<br />
Teil dieser Anfragen nicht bedient werden konnte.<br />
Die hohe Nachfrage bezieht sich verteilt sowohl auf<br />
die lokalen, regionalen als auch auf die überregionalen<br />
Jugendämter; insbesondere treten überregionale<br />
Kostenträger dort in Erscheinung, wo es um Leistungen<br />
im intensivpädagogischen Bereich zu speziellen<br />
Arbeitsschwerpunkten geht, z. B. ADHS, Asperger-<br />
Autismus oder Essstörungen.<br />
Die Ursachen für den hohen Bedarf an stationären Hilfen<br />
liegen zum einen in der Umsetzung der gesetzlichen<br />
Bestimmungen zum Kindesschutz § 8a SGB VIII. Zum<br />
anderen verzeichnen wir in den Begleitinformationen<br />
zu den Anfragen bei den diagnostischen Verfahren eine<br />
hohe Bereitschaft, Erziehungsschwierigkeiten der Eltern<br />
in den Zusammenhang mit psychiatrischen bzw. neurologischen<br />
Erkrankungen der Kinder zu stellen. Dies<br />
bedarf nicht selten der kritischen Überprüfung, da Ursache<br />
und Wirkung erzieherischer Schwierigkeiten von<br />
einer medizinischen Symptomatik schwer zu trennen<br />
sind. Nach eingehender Klärung stellt sich die Auftragslage<br />
nicht selten anders gewichtet und verändert dar.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
De facto gibt es eine steigende Zahl psychiatrischer<br />
Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, der wir<br />
durch spezialisierte Leistungen im stationären wie ambulanten<br />
Bereich Rechnung tragen.<br />
Seitens der Kostenträger werden in Anbetracht der<br />
hohen kommunalen Sozialbudgets deutliche Anstrengungen<br />
unternommen, den Kostenaufwand „Erzieherische<br />
Hilfen“ zu reduzieren. Man setzt auf unterschiedliche<br />
Konzepte und ein breites Spektrum praktikabler<br />
Lösungen: Zum einen werden die ambulanten Instrumente<br />
zur Prävention (z. B. „Frühe Hilfen“) intensiv<br />
ausgebaut, zum anderen werden stationär erzieherische<br />
Maßnahmen sehr individualisiert in Anspruch<br />
genommen, um einen hohen Wirkungsgrad und eine<br />
verbesserte Kostensteuerung zu erzielen. Einige Kommunen<br />
favorisieren (erneut) das Potenzial familialer<br />
Betreuungsformen (Erziehungsstellen, Fachp� egestellen<br />
etc.), jedoch wird auch hier deutlich, dass in Familiensystemen<br />
Grenzen auftauchen, wenn z. B. Kinder die<br />
soziale Dichte familiärer Bindungen nicht nutzen und<br />
konstruktiv verarbeiten können.<br />
Allein dieser Aspekt macht deutlich, dass die Erziehung<br />
in Wohngruppen weiterhin einen hohen Stellenwert<br />
einnehmen wird, allerdings nicht ohne dass diese<br />
Wohngruppen ihr Angebot methodisch spezi� zieren<br />
und weiterentwickeln. Diesem Anspruch folgend, haben<br />
wir u. a. mit dem Bereich der Heilpädagogischen<br />
Tagesförderung (HeTaf) eine Arbeitsstruktur entwickelt<br />
und organisiert, auf die wir später noch näher<br />
eingehen.<br />
Der Ausbau des pädagogischen Schwerpunktes<br />
„emotionale Störungen“, z. B. im Zusammenhang mit<br />
Asperger-Autismus und/oder herausforderndem Verhalten,<br />
sexueller Übergrif� gkeit etc., wurde in <strong>2010</strong><br />
ebenfalls durch die starke Nachfrage bestätigt.<br />
Durch den fachlichen Austausch mit den Kostenträgern,<br />
u. a. im Rahmen der jährlichen Qualitätsentwicklungsdialoge,<br />
sind wir im Sinne präventiver ambulanter<br />
Leistungen dabei, „frühe Hilfen“ verstärkt einzusetzen;<br />
dies bezieht sich insbesondere auf den Aufbau von Ressourcen<br />
bei den Eltern und die Stärkung der Rolle der<br />
Kinder (z. B. Elterntraining, videogestützte Elternberatung,<br />
„Marte Meo“, Haushaltsorganisation u. ä.). Mit<br />
dem Ziel, den zeitlichen Ablauf und den Hilfeprozess
(z. B. quali�zierte Rückführung) inhaltlich dynamischer<br />
zu gestalten, haben wir – wo die Voraussetzungen dies<br />
erlauben – <strong>2010</strong> damit begonnen, zielorientiert und<br />
systematisch stationäre mit ambulanten Hilfen zu verknüpfen.<br />
Die verbindliche, aktivierende Einbeziehung<br />
ermutigt die Eltern, schrittweise Verantwortung zu<br />
übernehmen und aus der Passivität herauszutreten.<br />
Als Ziel verfolgen wir an dieser Stelle, Fachkräfte aus<br />
dem stationären Bereich zunehmend in die Praxis<br />
ambulanter Hilfeleistungen einzubinden und umgekehrt,<br />
um Beziehungen im pädagogischen Kontext der<br />
Wohngruppe besser nutzen zu können. Zudem zeigt<br />
die Erfahrung mit Beratungsleistungen gegenüber Eltern<br />
im Hilfeprozess, dass oft die praktische Umsetzung<br />
des Erlernten fachlich begleitet werden muss, um<br />
für alle Beteiligten einen höheren Effekt zu erzielen.<br />
Dies kann z. B. in einem individuellen Konzept zur Familienhilfe<br />
bedeuten, mit relativ hohem Hilfeaufwand<br />
in die Unterstützung einzusteigen, um sukzessive mit<br />
der Umsetzung der erarbeiteten Ziele den Hilfeumfang<br />
und damit die Kosten spürbar zu reduzieren. Zur<br />
Stabilisierung des Erreichten werden nach Möglichkeit<br />
Ressourcen des familiären Umfeldes, wie auch des Sozialraums<br />
aktiviert und genutzt.<br />
Unsere Entscheidung, die ambulanten Hilfen überregional<br />
zu organisieren und gleichzeitig in der jeweiligen<br />
Region zu spezi�zieren, hat sich unter verschiedenen<br />
Aspekten als richtig herausgestellt: Zum einen<br />
erlauben uns niederschwellige Leistungen (z. B. soziale<br />
Gruppenarbeit § 29 SGB VIII) eine erste Verknüpfung<br />
mit der kommunalen Jugendhilfe, sodass wir hier in Folge<br />
oftmals zu komplementären Leistungen für Familien<br />
oder auch in der Einzelfallbetreuung nachgefragt werden.<br />
Eine besondere Attraktivität erhalten wir als freier<br />
Träger durch die breite Schnittstelle zur Behindertenhilfe.<br />
Im Zusammenhang der Vorüberlegungen zur<br />
sogenannten „Großen Lösung“, d. h. die Inklusion der<br />
minderjährigen Menschen mit einer Behinderung (Eingliederungshilfe)<br />
in die Kinder- und Jugendhilfe, stößt<br />
die enge Kooperation der beiden Geschäftsbereiche<br />
auf ein lebendiges Interesse bei den Jugendämtern.<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Ambulante Hilfen<br />
<strong>2010</strong> wurden die einzelnen Büros der Ambulanten<br />
Hilfen zur Erziehung mit den beiden Tagesgruppen zu<br />
einem Bereich zusammengefasst.<br />
Die Ambulanten Hilfen werden durch folgende Büros<br />
erbracht:<br />
Flexbüro Rheinisch-Bergischer Kreis<br />
(Regionalbereich I – Rheinisch-Berg. Kreis)<br />
Mobile Betreuung<br />
(Regionalbereich II – Stadt Köln)<br />
Flexbüro Zollstock<br />
(Regionalbereich II – Stadt Köln)<br />
Flexbüro Rhein-Erft-Kreis<br />
(Regionalbereich III – Rhein-Erft-Kreis)<br />
Die Zusammenfassung der einzelnen Teams zu einem<br />
Gesamtbereich ermöglicht es zunehmend, vorhandene<br />
Ressourcen und Synergien effektiver zu nutzen.<br />
Strukturen der jeweiligen Einrichtungen<br />
1. Mobile Betreuung<br />
Standort:<br />
Rubensstr. 32 , 50764 Köln-Innenstadt<br />
Personal:<br />
4,94 Vollzeitstellen – 5 Mitarbeiter/-innen inklusive Leitungsanteil<br />
der Teamleiterin;<br />
Teamleitung Frau Wagner, ab August auch Teamleitung<br />
des Flexbüros Zollstock<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
INSPE, Verselbstständigung (Stufenmodell)<br />
Im Zuge der engen Vernetzung mit der Flex Zollstock<br />
durch eine gemeinsame Teamleitung erfolgte auch die<br />
Übernahme von Aufträgen im Bereich der Familienhilfe.<br />
Beauftragende Jugendämter:<br />
Überwiegend Jugendämter aus dem Bereich Köln<br />
Aufgrund des zunehmenden Bekanntheitsgrades in<br />
den umliegenden Kreisen und des besonderen Angebotes<br />
der Trainingswohnungen kam es vermehrt zu<br />
Anfragen von Kostenträgern außerhalb des Stadtgebietes<br />
von Köln.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 15
16<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
2. Flexbüro Zollstock<br />
Standort:<br />
Theophanostr. 34, 50969 Köln-Zollstock<br />
Personal:<br />
7,53 Vollzeitstellen – 11 Mitarbeiter/-innen<br />
Teamleitung bis August <strong>2010</strong> Herr Osenberg;<br />
ab August Frau Wagner<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
SPFH, Arbeit mit Roma-Familien<br />
Im Zuge der engen Vernetzung mit der Mobilen Betreuung<br />
durch eine gemeinsame Teamleitung erfolgte<br />
auch vermehrt die Übernahme von INSPE-Anfragen.<br />
Beauftragende Jugendämter der Städte:<br />
Überwiegend durch das Bezirksjugendamt Rodenkirchen,<br />
aufgrund des Auftrags als Schwerpunktträger.<br />
3. Flexbüro Rhein Erft Kreis<br />
Standort:<br />
Luxemburger Str. 313, 50354 Hürth<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
4,21 Vollzeitstellen – 9 Mitarbeiter/-innen<br />
Teamleitung seit Januar <strong>2010</strong> Frau Schack<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
Alle Angebote der Ambulanten Hilfen zur Erziehung<br />
Beauftragende Jugendämter der Städte:<br />
Hürth, Wesseling, Frechen, Kerpen, Pulheim, Bergheim,<br />
Erftstadt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
4. Flexbüro Rheinisch-Bergischer Kreis<br />
Standort:<br />
Pestalozziweg 77, 51503 Rösrath-Stephansheide<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
2,28 Vollzeitstellen – 4 Mitarbeiter/-innen<br />
Teamleitung bis April <strong>2010</strong> Herr Bartels,<br />
ab April <strong>2010</strong> Frau Baldus<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
Ambulante Hilfen im Zusammenhang mit dem<br />
Schwerpunkt „Autismus“; alle Angebote der Ambulanten<br />
Hilfen zur Erziehung.<br />
Beauftragende Jugendämter der Städte:<br />
Bergisch Gladbach, Rösrath, Lohmar<br />
Mitarbeiterquali�kationen:<br />
Die an die Mitarbeiter/-innen gestellten Anforderungen<br />
im Bereich der Ambulanten Hilfen zur Erziehung<br />
haben sich im Laufe der letzten Jahre zunehmend verändert.<br />
Dadurch ist es immer wichtiger, entsprechend quali�zierte<br />
Mitarbeiter/-innen einzusetzen, bzw. diese weiter<br />
zu quali�zieren. Auch im Zuge der zunehmenden<br />
Konkurrenz im Ambulanten Bereich ist dies ein wichtiger<br />
Punkt für die Sicherung der Anfragenkontinuität.<br />
Die Teams bieten folgende spezielle Leistungsangebote,<br />
die von den Kostenträgern regionsübergreifend angefragt<br />
werden können:<br />
Schuldnerberatung<br />
Marte Meo<br />
Systemische Beratung<br />
Konfrontationspädagogik<br />
Spezielle Elterntrainings<br />
(z. B. Starke Eltern – Starke Kinder)<br />
Besondere Kenntnisse in der Arbeit mit<br />
Roma-Familien<br />
Besondere Kenntnis in der Arbeit mit<br />
delinquenten Jugendlichen
Belegungsstatistik<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Aufgeführt sind die Neuaufnahmen in <strong>2010</strong> und die beauftragenden Jugendämter.<br />
Mobile Betreuung<br />
1<br />
2<br />
2<br />
1<br />
Flexbüro Rhein-Erft-Kreis<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
2<br />
2<br />
1 1<br />
2 1 2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
6<br />
Rodenkirchen<br />
Ehrenfeld<br />
Innenstadt<br />
Chorweiler<br />
Bergisch Gladbach<br />
Hürth<br />
Kerpen<br />
Pulheim<br />
Wesseling<br />
Frechen<br />
Bergheim<br />
K-Ehrenfeld<br />
K-Rodenkirchen<br />
K-Lindenthal<br />
K-Kalk<br />
Düren<br />
Euskirchen<br />
Celle<br />
Geilenkirchen<br />
Flexbüro Zollstock<br />
1<br />
2<br />
Flexbüro Rheinisch-Bergischer Kreis<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
24<br />
1<br />
2<br />
2<br />
Rodenkirchen<br />
Mühlheim<br />
Innenstadt<br />
Lindenthal<br />
Porz<br />
Kerpen<br />
Rösrath<br />
Lohmar<br />
Rodenkirchen<br />
Porz<br />
Hürth<br />
Pulheim<br />
Düren<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 17
18<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Qualitätsentwicklung/Standards<br />
Aufgrund der kontinuierlichen Vernetzung zwischen<br />
den einzelnen Teams des Bereiches wurde deutlich,<br />
dass die Abläufe bezüglich der Arbeitsstrukturen einer<br />
Vereinheitlichung bedürfen. Diese führt einerseits zu<br />
einer größeren, teamübergreifenden Handlungssicherheit,<br />
zum anderen ist somit das Angebot an die Kostenträger<br />
für diese vergleichbarer.<br />
Im Laufe des Jahres wurden einheitliche Dokumente<br />
zur Erstellung von Sachstand- und Clearingberichten<br />
sowie eine einheitliche Schweigep�ichtsentbindung<br />
entwickelt.<br />
Außerdem wurde dem Thema „Kindeswohlgefährdung“<br />
durch die Erstellung einer entsprechenden Verfahrensanweisung<br />
und den dazugehörigen Dokumenten<br />
Rechnung getragen.<br />
Themenschwerpunkte<br />
Kindeswohlgefährdung<br />
Im Bereich der Ambulanten Hilfen nimmt der Bereich<br />
um das Thema „Kindeswohlgefährdung“ einen zunehmenden<br />
Raum ein. Die Anzahl der Fälle, die bereits bei<br />
der Übernahme im sog. Graubereich angesiedelt sind,<br />
hat erheblich zugenommen. Dem Träger wird durch<br />
die Jugendämter wesentlich mehr Verantwortung für<br />
die Sicherstellung des Kindeswohls übertragen. Dies<br />
bedeutet auch die Erwartung der Kostenträger an<br />
die Mitarbeiter/-innen, dass diese die erforderliche<br />
Achtsamkeit und vor allem Fachlichkeit im Umgang<br />
mit diesem Thema haben. Von daher ist es von großer<br />
Bedeutung, dass die Mitarbeiter/-innen entsprechend<br />
geschult werden, um diesen an sie gestellten Anforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Für die Arbeit im Rahmen der Flexiblen Hilfen bedeutet<br />
die Häufung der Gefährdungssituationen eine Zunahme<br />
von Falleinschätzungen, die als Grundlage für<br />
die weitere Zusammenarbeit mit den Familien dienen.<br />
In diesem Zusammenhang ist die pädagogische Beratung<br />
durch den PSD sowie die Zusammenarbeit mit<br />
der Kinderschutzfachkraft Voraussetzung für eine fachlich<br />
fundierte Arbeit.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Clearing<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Zunahme von<br />
Anfragen für Clearing-Aufträge. Die Kostenträger nutzen<br />
verstärkt die Möglichkeit, in einem zeitlich befristeten<br />
Rahmen durch die Mitarbeiter/-innen der Flexiblen Hilfen<br />
den tatsächlichen Hilfebedarf der Klienten abklären<br />
zu lassen, um eine entsprechende Empfehlung für eine<br />
anschließende Hilfeform zu erhalten.<br />
Um diese Arbeit quali�ziert durchzuführen, wird sie in<br />
der Regel von zwei Mitarbeiter/-innen gemacht. Dies<br />
hat den Vorteil, dass die unterschiedlichen Aspekte des<br />
Familiensystems besser wahrgenommen werden und<br />
weiterführende Angebote ef�zienter eingesetzt werden<br />
können. In diesem Zusammenhang wird seitens der<br />
Jugendämter vermehrt eine kurzfristige Diagnostik gewünscht.<br />
Im Rahmen der notwendigen Konkurrenzfähigkeit<br />
sollte diese zukünftig durch den PSD gegeben sein.<br />
Psychische Erkrankungen<br />
Auch im Bereich der Ambulanten Hilfen macht sich<br />
eine Zunahme der Fälle bemerkbar, in denen das<br />
Thema „Psychische Erkrankung“ – insbesondere der<br />
Eltern – Schwerpunkt ist. Die damit verbundenen Fragestellungen<br />
sind eng mit dem bereits benannten Thema<br />
„Kindeswohlgefährdung“ verbunden. Es geht vielfach um<br />
die Frage, inwieweit Eltern noch ihren Erziehungsauftrag<br />
wahrnehmen können und ab wann Handlungsbedarf im<br />
Sinne einer Unterbringung der Kinder besteht.<br />
In diesem Zusammenhang ist das Thema Sozialraum-<br />
und Netzwerkarbeit von großer Bedeutung. Vielfach gilt<br />
es zu prüfen, welche sozialen Netzwerke bereits bestehen,<br />
bzw. aufzubauen sind, um bei einem eventuellen<br />
vorübergehenden Ausfall eines Elternteils als Sicherheit<br />
dienen zu können.<br />
Rückführung<br />
Auf Anfrage des Jugendamtes Leverkusen wurde von<br />
uns ein spezielles Angebot zum Thema „Rückführung“<br />
entwickelt. Der dortige Kostenträger möchte durch eine<br />
kontinuierliche ambulante Begleitung der Familien die<br />
Verweildauer der Kinder in stationären Einrichtungen auf<br />
circa zwei Jahre begrenzen. Es fand ein intensiver Austausch<br />
mit den Mitarbeiter/-innen des dortigen Jugendamtes<br />
statt, dessen Ergebnisse in die Konzeptentwicklung<br />
mit ein�ossen. Es erfolgte die Beauftragung in einem Fall.
Sozialraumorientierung<br />
Aufgrund des Einsatzes der Ambulanten Hilfen im unmittelbaren<br />
Umfeld der Kinder und Jugendlichen, kommt<br />
der Sozialraumarbeit ein spezieller Stellenwert zu. Besonders<br />
im Stadtgebiet von Köln ist das Thema fortgeschritten.<br />
Im Rahmen der Einrichtung sogenannter Sozialraumteams<br />
ist das Thema entsprechend fortgeschritten.<br />
Die Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> ist in<br />
zwei derartigen Teams als Schwerpunktträger tätig. Die<br />
benannten Mitarbeiter/-innen nehmen an den Sitzungen<br />
der Sozialraumteams und der dort statt�ndenden Fallberatung<br />
teil.<br />
Im Rahmen der Schwerpunktträgerschaft wird seitens<br />
der Stadt Köln verstärkt die Entwicklung und Durchführung<br />
von Sozialraumprojekten gefordert. <strong>2010</strong> wurde<br />
das Projekt „Volle Schulranzen“ durch die Stiftung „wir<br />
helfen“ und die Gruppenarbeit im Rahmen der Roma-<br />
Arbeit durch Bezirksmittel gefördert.<br />
2011 sind verschiedene Projekte geplant. Im Juni <strong>2010</strong><br />
fand ein gemeinsamer Teamtag der am Sozialraumteam<br />
Zollstock teilnehmenden ASD-Mitarbeiter/-innen der<br />
Stadt und der JBM statt. Dieses Treffen zur Besprechung<br />
von aktuellen Fragestellungen rund um das Thema Sozialraumorientierung,<br />
aber auch zum Thema des gemeinsamen<br />
Miteinanders war positiv.<br />
Der geplante Teamtag des zweiten Sozialraumteams<br />
musste aufgrund der personellen Situation bei der Stadt<br />
auf das Jahr 2011 verschoben werden.<br />
Die Tatsache, dass aufgrund von Sparmaßnahmen bei der<br />
Stadt Köln nur noch jeweils zwei Mitarbeiter/-innen des<br />
Schwerpunktträgers an den Sitzungen der Sozialraumteams<br />
teilnehmen können, wird bedauert. Es erweist sich<br />
als nachteilig, dass die ursprünglich angedachte Ausgewogenheit<br />
der Beteiligten von Stadt und Träger nun nicht<br />
mehr gewährleistet ist. Versuche, diese Entwicklung wieder<br />
rückgängig zu machen, waren bisher nicht erfolgreich.<br />
Der sozialraumorientierte methodische Ansatz in den<br />
Kommunen der Kreise Rhein-Erft und Rhein-Berg ist<br />
sehr stark von der aktuellen Entwicklung in den jeweiligen<br />
Städten abhängig. Hier macht sich auch die große<br />
�ächenmäßige Ausdehnung der Kreise bemerkbar. So<br />
musste beispielsweise im Rahmen eines Angebotes der<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Sozialen Gruppenarbeit (gemeinsam mit dem Neukirchener<br />
Erziehungsverein) in Bergheim ein zusätzlicher<br />
Fahrdienst installiert werden, um die Teilnehmer/-innen<br />
zum Austragungsort und zurück zu bringen.<br />
Auch das Angebot eines Frauenfrühstücks in den Räumlichkeiten<br />
in Hürth musste aufgrund der ungünstigen<br />
Verkehrsanbindungen eingestellt werden.<br />
Die Erfahrung in den Flächenkreisen zeigt immer mehr,<br />
dass es schwierig ist, ein eigenständiges Angebot im Sozialraum<br />
zu installieren. Vielmehr geht es hier verstärkt<br />
darum, die vorhanden Angebote kennenzulernen, weiterzuentwickeln<br />
und die Familien dort entsprechend<br />
hinzuführen.<br />
Präventionsarbeit<br />
Besonders im Rhein-Erft-Kreis liegt der Schwerpunkt<br />
der Jugendhilfe auf dem Bereich „Prävention“. Die einzelnen<br />
Jugendämter richten zunehmend entsprechende<br />
Fachstellen ein. Gemeinsam mit dem Neukirchener<br />
Erziehungsverein wurde dem Jugendamt Hürth ein<br />
Angebot zum Thema § 8a SGB VIII – Kindesschutz gemacht.<br />
Dieses wurde im Rahmen einer gemeinsamen<br />
Schulung von Grundschullehrern und Mitarbeiter/-innen<br />
des Offenen Ganztags durchgeführt.<br />
Zusammenarbeit mit den Kostenträgern<br />
<strong>2010</strong> wurde mit der überwiegenden Zahl der Kostenträger<br />
ein Gespräch im Rahmen des Qualitätsentwicklungsdialoges<br />
geführt. Außerdem �nden bei Bedarf<br />
Gespräche mit den zuständigen Vertretern der Jugendämter<br />
zur Weiterentwicklung der Angebotsstruktur statt.<br />
Resumee/Ausblick<br />
Die Zusammenführung der einzelnen Einrichtungen<br />
der Ambulanten Hilfen im Jahr <strong>2010</strong> hat zu einer Konzentration<br />
der Angebote und damit zu einer höheren<br />
Präsenz bei den Kostenträgern geführt.<br />
Die gezielte Nutzung der vorhandenen Ressourcen hat<br />
sich positiv auf die Möglichkeiten ausgewirkt, die Anfra-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 19
20<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
gen fachlich fundiert und zeitnah bedienen zu können.<br />
Seitens der Kostenträger wurde diese Entwicklung<br />
begrüßt. Die Zusammenarbeit mit den Jugendämtern<br />
gestaltet sich durchweg positiv und bedarfsorientiert.<br />
Im Rahmen des großen Angebotsspektrums der Jugendhilfeträger<br />
ambulanter Hilfen, zeichnet sich die<br />
JBM durch ihre hohe Flexibilität und Fachlichkeit aus.<br />
Hinzu kommen die enge interne Vernetzung zwischen<br />
ambulanten und stationären Leistungen sowie eine<br />
große Präsenz.<br />
Zur fachlichen und qualitativen Weiterentwicklung ist<br />
für das Jahr 2011 die Schulung aller Mitarbeiter/-innen<br />
zum Thema „§ 8a SGB VIII“ geplant.<br />
Die Mitarbeiter/-innen sollen zu bestimmten Themen<br />
wie „Systemische Beratung“, „Konfrontationspädagogik“,<br />
„Umgang mit psychischen Erkrankungen“, etc. an<br />
entsprechenden Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
teilnehmen.<br />
Ergebnisse, Daten, Fakten<br />
Statistische Auswertung der Anfragen für den<br />
Bereich Erzieherische Hilfen für <strong>2010</strong><br />
Anfrageart<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> erhielten wir insgesamt 539 Anfragen<br />
für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen<br />
im stationären und ambulanten Bereich. Hier konnte<br />
eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von rund<br />
16 % verzeichnet werden. Der kontinuierliche Anstieg<br />
der Anfragen ist, wie oben erwähnt, auf verschiedene<br />
Ursachen zurückzuführen. In erster Linie sind dies die<br />
Bestimmungen hinsichtlich § 8 a Kindesschutz SGB VIII,<br />
die die zuständigen Stellen bei entsprechenden Hinweisen<br />
und Signalen dazu veranlassen, erzieherische<br />
Hilfen anzufordern. Dazu zählen bei entsprechend<br />
deutlichen Gefährdungsmomenten letztendlich auch<br />
die stationären Hilfen.<br />
Eine weitere Ursache liegt in dem Leistungspro�l unserer<br />
Arbeitsschwerpunkte, da z. B. Angebote zum<br />
Thema ADHS, Essstörungen und Asperger Autismus<br />
überregional bekannt sind und mittlerweise bundesweit<br />
nachgefragt werden. Der Bekanntheitsgrad dieser<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Angebotsschwerpunkte resultiert u. a. aus unserer Präsenz<br />
auf Fachtagungen, Messen und Veranstaltungen,<br />
wo diese Informationen auch informell transportiert<br />
werden. Die hohen Bedarfe für diese spezi�schen Leistungen<br />
machen deutlich, wo lokal – insbesondere in<br />
ländlichen Regionen – solche Leistungen nicht verfügbar<br />
sind und deshalb ortsferne Lösungen in Anspruch<br />
genommen werden müssen.<br />
Aus dem rasanten Anstieg der Inanspruchnahme ambulanter<br />
erzieherischer Hilfen vor circa vier Jahren –<br />
teilweise um bis zu 300 % in einzelnen Kommunen<br />
– erklärt sich der aktuelle Bedarf an stationären Hilfen:<br />
Wenn ambulante Leistungen auch langfristig die gesetzten<br />
Ziele nicht erreichen können, wird oft in der<br />
Konsequenz eine stationäre Maßnahme erforderlich.<br />
Hinweis: Die Anfragen zur begleitete Elternschaft werden<br />
aufgrund der Besonderheit dieses Angebotes statistisch<br />
parallel auch im Bereich der Behindertenhilfe<br />
aufgeführt.<br />
Der Schwerpunkt der Anfragen lag, wie bereits im<br />
Vorjahr, auf den Intensivangeboten:<br />
Angebote Anfragen<br />
Regelangebot 65<br />
Intensivangebot 231<br />
Verselbstständigung 22<br />
IPM 11<br />
Erziehungsstellen 18<br />
Tagesgruppe 7<br />
Begl. Elternschaft 25<br />
INSPE 18<br />
SPFH 40<br />
ambulante Verselbstständigung 9<br />
Clearing 7<br />
sonstige 47<br />
ohne Nennung 39<br />
gesamt 539
Anfragen für stationäre und teilstationäre Angebote <strong>2010</strong><br />
11<br />
22<br />
187<br />
25<br />
231<br />
Regelangebote<br />
Intensivangebote<br />
Verselbstständigung<br />
(Haus Ruth)<br />
IPM<br />
Erziehungsstellen<br />
Tagesgruppe<br />
begleitete Elternschaft<br />
Die Anfragen für den Bereich der ambulanten Hilfen<br />
gliederten sich wie folgt auf:<br />
Anfragen für ambulante Angebote <strong>2010</strong><br />
39<br />
47<br />
65<br />
18<br />
7<br />
9<br />
40<br />
INSPE<br />
SPFH<br />
ambulante Verselbstständigung<br />
Clearing<br />
sonstige<br />
ohne Nennung<br />
Im Gegensatz zum Vorjahr hielten sich die Anfragen für<br />
Jungen (244 Anfragen) bzw. Mädchen (226 Anfragen) in<br />
etwa die Waage.<br />
Der Schwerpunkt lag hier bei den Jungen in der Alterskategorie<br />
6 bis 12 Jahre und bei den Mädchen bei 15<br />
bis 17 Jahren. Weiterhin wurden Hilfen im Bereich der<br />
am-bulanten Betreuung für 23 Familien sowie 21 ohne<br />
weitere Nennung angefragt. Im Bereich der ambulanten<br />
Hilfen konnten nicht alle Anfragen in die Altersstruktur<br />
eingegliedert werden, da hierzu keine ausreichenden Informationen<br />
vorlagen.<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Anfragende Stellen<br />
Die Anfragen erfolgten zum größten Teil von den jeweils<br />
zuständigen Kostenträgern, wobei Anfragen der Jugendämter<br />
der Stadt Köln als Hauptbeleger mit 207 Anfragen<br />
(rund 40 %) den größten Anteil hatten.<br />
Anfragene Stellen<br />
120<br />
16<br />
40<br />
29<br />
69<br />
33<br />
207<br />
Jugendämter der Stadt Köln<br />
Jugendämter Rhein.-Berg. Kreis<br />
Jugendämter Rhein-Erft-Kreis<br />
Jugendämter Rhein-Sieg-Kreis<br />
andere Jugendämter<br />
andere Einrichtungen<br />
Angehörige<br />
Die Anfragesituation durch die Jugendämter der Stadt<br />
Köln stellt sich wie folgt dar:<br />
Jugendämter der Stadt Köln<br />
68<br />
24<br />
13<br />
8<br />
29<br />
31<br />
34<br />
JA Köln-Chorweiler<br />
JA Köln-Kalk/-Innenstadt<br />
JA Köln-Lindenthal/Ehrenfeld<br />
JA Köln-Mülheim<br />
JA Köln-Nippes<br />
JA Köln-Porz<br />
JA Köln-Rodenkirchen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 21
22<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Anfragenbearbeitung<br />
Von den Anfragen konnten in <strong>2010</strong> insgesamt 110 Anfragen<br />
bedient werden, d. h. es kam zu einer Aufnahme<br />
im stationären oder ambulanten Bereich.<br />
Abgesagt werden mussten aus unterschiedlichen Gründen<br />
255 Anfragen.<br />
Absagegründe<br />
143<br />
19<br />
Weiterhin wurden 28 Anfragen auf die Warteliste<br />
aufgenommen, weitere 121 Anfragen waren (Stand<br />
31.12.<strong>2010</strong>) noch offen und in Bearbeitung.<br />
Die Phase vom Zeitpunkt der Anfrage bis zum Aufnahmetag<br />
liegt, wie auch im Vorjahr, in der Regel bei bis zu<br />
max. 8 Wochen, wobei es bei einem großen Teil schon<br />
innerhalb von 14 Tagen zu einer Aufnahme kommen<br />
konnte:<br />
Regionale Verteilung<br />
59<br />
34<br />
bis zu 2 Wochen 48<br />
bis zu 4 Wochen 36<br />
bis zu 8 Wochen 19<br />
bis zu 12 Wochen 7<br />
JA Köln-Chorweiler<br />
JA Köln-Kalk/-Innenstadt<br />
JA Köln-Lindenthal/Ehrenfeld<br />
JA Köln-Mülheim<br />
JA Köln-Nippes<br />
JA Köln-Porz<br />
JA Köln-Rodenkirchen<br />
Der größte Teil der Anfragen betraf den Bereich Köln,<br />
wobei hier nicht berücksichtigt werden konnte, ob aufgrund<br />
der weiteren Bearbeitung der Anfrage ggfs. eine<br />
Belegung in einem anderen als dem angefragten Bereich<br />
gegebenfalls erfolgte.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong>
Ereignisse und Entwicklungen <strong>2010</strong><br />
aus den Regionalbereichen<br />
Weiterentwicklung des Kinder- und Jugenddorfes<br />
Stephansheide zu einem Zentrum für Familien und<br />
Kinder und Ausbau der Hilfen für Kinder und Jugendliche<br />
mit einer seelischen Behinderung (§ 35a SGB VIII).<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> haben wir damit begonnen, die Kompetenzen<br />
der Heilpädagogischen Intensivgruppen sowie der<br />
sozialpädagogischen Familienhilfe an unserem Standort<br />
Stephansheide in der Nähe von Rösrath (Rheinisch-<br />
Bergischer Kreis) stärker miteinander zu verknüpfen und<br />
den Standort konzeptionell zu einem Zentrum für Kinder<br />
und Familien weiterzuentwickeln. Kern der Idee ist<br />
es dabei, die pädagogische Arbeit mit Kindern und deren<br />
Familien mit einem fachlichen Pro� l aus zu statten, das<br />
den anspruchsvollen Fragestellungen durch passgenaue<br />
Unterstützung für die Kinder und ihre Familien entgegenkommt.<br />
Im Vordergrund stehen hierbei zu einem das<br />
Alter der Kinder und die mögliche Perspektive zur Rückführung<br />
der Kinder in ihre Herkunftsfamilien. Es gilt dabei,<br />
die Aspekte der Familien- und Elternarbeit mit der Entwicklung<br />
der Kinder konsequent zu verbinden und die<br />
bestehende Infrastruktur mit den therapeutischen sowie<br />
die Kompetenz fördernden Leistungen (Schulische Förderung)<br />
einzubeziehen.<br />
Vor dem Hintergrund weiter steigender Anfragen der<br />
Jugendämter für stationäre Hilfen für Kinder und Jugendliche<br />
mit Autismusspektrumsstörungen haben wir die<br />
stationären und ambulanten Hilfen für diese Zielgruppe<br />
auch im zurückliegenden Jahr weiterentwickelt und<br />
ausgebaut. Ein Augenmerk lag im vergangenen Jahr insbesondere<br />
auf dem Bereich der beru� ichen Perspektiven<br />
für Jugendliche mit Asperger Autismus. Zum einen<br />
konnten wir durch den Ausbau der Fahrradwerkstatt am<br />
Standort Stephansheide entsprechende Quali� zierungsmaßnahmen<br />
entwickeln. Durch die Anerkennung als<br />
Ausbildungsstätte für Fahrradmonteure bzw. Fahrradmechaniker<br />
konnten wir entsprechende Ausbildungsplätze<br />
schaffen. Darüber hinaus haben wir in Kooperation mit<br />
dem Berufsförderungswerk Köln, Quali� zierungsmaßnahmen<br />
entwickelt, die derzeit im Rahmen eines Piloten<br />
erprobt werden.<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Heilpädagogische Tagesförderung (HeTaf)<br />
Alle Kinder und Jugendlichen der stationären Angebote<br />
können bei Bedarf heilpädagogische, tagesstrukturierende<br />
(Bildungs-)Leistungen nutzen. Hindergrund ist u. a. die<br />
häu� g ungelöste Beschulungsfrage bei Kindern und Jugendlichen,<br />
die in Regel- oder Förderschulen kurz oder<br />
mittelfristig keine Aufnahme � nden können oder wollen<br />
und oft nach einer Reihe erfolgloser Maßnahmen zu uns<br />
kommen. Auf der Grundlage eines individuell de� nierten<br />
Bildungsbegriffs fördern wir in gezielter Form ihre<br />
vorhandenen Kompetenzen und Orientierungen, um<br />
den Blick auf persönliche Perspektiven frei zu machen.<br />
Konkret stehen hierzu breit gefächerte Angebote handwerklicher<br />
Aktivitäten zur Verfügung (Fahrradwerkstatt,<br />
Werken mit Holz und Metall) sowie ein breites Spektrum<br />
erlebnispädagogischer Elemente, die unter Anleitung<br />
von den Wohngruppen organisiert werden. In Abstimmung<br />
mit dem Schulamt der Stadt Rösrath steht ein<br />
Lehrer zur Beschulung derjenigen Kinder zur Verfügung,<br />
für die der Übergang zum Schulbesuch langfristig gestaltet<br />
werden muss.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 23
24<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Rechte von Kindern und Jugendlichen<br />
Kinder- und Jugendparlamente<br />
Die pädagogische Arbeit in den Wohngruppen, die<br />
einerseits durch die Fachlichkeit der Mitarbeiter geprägt<br />
wird, benötigt aufseiten der Kinder und Jugendlichen ein<br />
Instrument, das ihnen kontinuierlich in einem verbindlichen<br />
Rahmen die Mitbestimmung und Mitsprache für<br />
ihre Belange sichert. Sowohl am Standort Stephansheide<br />
als auch am Standort in <strong>Michaelshoven</strong> wurden dazu<br />
Kinder- und Jugendparlamente ins Leben gerufen, die –<br />
noch von Fachkräften begleitet – dieses Konzept umsetzen<br />
mit dem Ziel, möglichst viele Kinder und Jugendliche<br />
zu erreichen.<br />
Projekte und Kooperationen<br />
Handlungskonzept „Konfrontative Pädagogik“<br />
Planmäßig wurden in <strong>2010</strong> auf breiter Ebene alle Fachkräfte<br />
der Teams in den stationären Hilfen in den Methoden<br />
der konfrontativen Pädagogik ausgebildet. Anlass<br />
war seinerzeit die Intention, den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern professionelle Handlungsspielräume im<br />
Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Gruppenalltag<br />
zu erschließen, aber auch Grenzen des Handelns<br />
deutlich zu machen. Gerade in Bezug auf die zunehmend<br />
auftretenden Gewalteskalationen in Wohngruppen<br />
geriet es zu zentraler Bedeutung, dass Fachkräfte<br />
hier Handlungssicherheit gewinnen: Dies gelingt in der<br />
komplexen Struktur eines großen Jugendhilfeträgers nur<br />
in einem gemeinsam entwickelten methodischen Kanon,<br />
der durch diese umfangreichen Schulungen auf unterschiedlichen<br />
Ebenen erfolgreich vermittelt wurde. Zeitgleich<br />
wurden elf „Bleib Cool“-Trainer ausgebildet, die<br />
zukünftig für Gruppentrainings für Kinder und Jugendliche<br />
zur Verfügung stehen. Bereits heute ist festzustellen,<br />
dass die Mitarbeiter der Wohngruppen das erworbene<br />
Aktionsspektrum im Zusammenhang mit Gewaltereignissen<br />
und Übergrif� gkeit nutzen und die Verarbeitung<br />
solcher Episoden in einem fachlich deutlich höheren<br />
Maße vollzogen wird.<br />
Im konzeptionell gleichen methodischen Kontext wurde<br />
das Interventionsprojekt für gewalttätige Jugendliche<br />
„Roter Punkt“, eine Kooperation zwischen Jugend und<br />
Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong>, der AWO Sommerberg,<br />
der Stadt Rösrath sowie der Polizei und der Staats-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
anwaltschaft auch in <strong>2010</strong> weiter fortgesetzt. Das dort<br />
angewandte Training für jugendliche Straftäter kommt<br />
im Zusammenhang mit einer richterlichen Au� age zum<br />
Tragen, um Jugendlichen zeitnah die Konsequenz ihres<br />
Handelns deutlich spürbar zu machen.<br />
Projekt Porz: Martin-Luther-Haus und Axenfeldhaus<br />
Das im Auftrag des Jugendamtes der Stadt Köln in Kooperation<br />
mit der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim<br />
bereits in 2009 begonnene Projekt konnte im zurückliegenden<br />
Jahr <strong>2010</strong> entscheidend vorangetrieben werden.<br />
Neben der Konzepterstellung, die nach intensiven Beratungen<br />
mit den Mitarbeiter/-innen des Jugendamtes und<br />
des Landesjugendamtes verabschiedet wurde, wurde die<br />
notwendige Leistungs- und Entgeltvereinbarung mit der<br />
Stadt Köln rati� ziert.<br />
Seit Oktober <strong>2010</strong> liegt die Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes<br />
Rheinland für beide Häuser, Martin-<br />
Luther-Haus (acht Plätze) und Axenfeldhaus (15 Plätze),<br />
als Voraussetzung für den Baubeginn vor; desgleichen<br />
sind die Entgelt- und Leistungsvereinbarungen mit dem<br />
Jugendamt der Stadt Köln abgeschlossen. Noch im Dezember<br />
erfolgte der Baubeginn mit Niederlegung der<br />
vorhandenen Gebäudestruktur auf dem ausgewiesenen<br />
Grundstück in Köln-Porz.<br />
Im Vorfeld der Bauphase fand im Rat des Bezirks Köln-<br />
Porz sowohl eine Anhörung des Projektplans gegenüber<br />
den Ratsfraktionen im Bezirk statt; gemeinsam mit dem<br />
Bürgermeister des Bezirks, dem Vertreter des Jugendamtes<br />
der Stadt Köln und den kooperierenden freien Trägern<br />
stand das Projekt in einer öffentliche Fragestunde
für die Porzer Bürger zur Debatte. Die Resonanz zeigte:<br />
Hier gilt es weiterhin durch Öffentlichkeitsarbeit mit den<br />
Vertretern des Bezirks, aber auch mit den Bürgern in der<br />
Nachbarschaft des Projektes, konstruktiv im Kontakt zu<br />
bleiben, um die bevorstehende Arbeit nicht zusätzlich<br />
durch Vorbehalte in der Öffentlichkeit zu belasten.<br />
Die politischen Parteien begrüßten das Projekt im Kinder-<br />
und Jugendhilfeausschuss der Stadt Köln, da aus<br />
Sicht der Fraktionen ein solches Angebot für die Stadt<br />
Köln seit Langem dringend benötigt wird.<br />
„Volle Schulranzen“<br />
Als Schwerpunktträger im Stadtbezirk Rodenkirchen haben<br />
wir uns mit Unterstützung der Stiftung „wir helfen“<br />
des Kölner Stadtanzeigers sowie des Bezirkes Rodenkirchen<br />
für die Unterstützung von Kindern im Stadtteil<br />
Zollstock engagiert.<br />
Das Projekt „Volle Ranzen Zollstock“ konzentriert sich<br />
erfolgreich auf die Verteilung von Schul- und Unterrichtsmaterial<br />
an Kinder, denen die materiellen Rahmenbedingungen<br />
fehlen.<br />
Musikprojekt<br />
Das ebenfalls im Stadtbezirk Rodenkirchen im Stadtteil<br />
Godorf initiierte Musikprojekt verzeichnet deutliche<br />
Fortschritte in seiner Wirkung auf die Hausgemeinschaft<br />
der Roma-Familien in der städti-schen Unterkunft. Es gab<br />
in <strong>2010</strong> eine Reihe von Auftritten dieser Gruppe, die<br />
auch im Stadtteil Godorf wiederholt angefordert wird<br />
und so die Bewohner des Hauses mit dem Wohnumfeld<br />
in Kontakt bringt.<br />
Ausblick<br />
Sozialraumorientierung<br />
Aktivierung von Kooperationspartnern im Hilfekontext<br />
Die inhaltliche Bilanz unserer Arbeit in dem breiten<br />
Spektrum der Leistungen „Erzieherische Hilfen“<br />
lässt eindeutig auf den Trend schließen, dass die Hilfen<br />
zukünftig noch konsequenter auch institutionell<br />
(z. B. mit Kindertagesbetreuung, Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Schulen, Ausbildungsstätten etc.) verknüpft<br />
werden müssen. Kinder und Jugendliche sind ohne die<br />
fachlich begleitende Vermittlung mit den Übergängen<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER – UND JUGENDHILFE<br />
zwischen den Unterstützungsformen oft überfordert.<br />
Hier ist es unsere Aufgabe, diese Entwicklung zu unterstützen.<br />
Hierzu gehört es zum einen die trägerspezi�sche<br />
Versäulung zu überwinden. Zum anderen<br />
müssen die Kooperationen zu Kindertageseinrichtungen,<br />
Schulen sowie Kinder und Jugendpsychiatrie konsequent<br />
weiterentwickelt werden. Unter Berücksichtigung<br />
sozialräumlicher Bedarfslagen und Ressourcen<br />
haben wir im Jahr <strong>2010</strong> weitere wichtige Erfahrungen<br />
sammeln können. Die Bereitstellung von Schulräumen<br />
und entsprechender pädagogischer Begleitung vor Ort<br />
an unserem Standort in Stephansheide steht hier exemplarisch<br />
für den konkreten Nutzen einer Kooperation<br />
mit den Schulen und der Schulverwaltung. Die<br />
Arbeit des Martin-Luther-Hauses und des Axenfeldhauses<br />
wird in enger und verbindlicher Kooperation<br />
mit den Kinder- und Jugendpsychiatrien der Stadt Köln<br />
stehen.<br />
Familiale Hilfeformen<br />
Ohne Zweifel werden in den kommenden Jahren die<br />
familiären Systeme deutlicher als bisher in die Unterstützung<br />
zu involvieren sein: Dort, wo der Rahmen es erlaubt,<br />
werden Eltern zur Mitwirkung in die Hilfeprozesse<br />
für ihre Kinder vermehrt einbezogen. Damit ändert sich<br />
die Rolle der Eltern gegenüber den pädagogischen „Pro-<br />
�s“ erheblich und es erschließen sich für alle Beteiligten<br />
neue Möglichkeiten, aber auch fachliche Anforderungen.<br />
Erzieherische Hilfen für die Altersgruppe der unter<br />
zwölfjährigen Kinder werden nach Möglichkeit in Zukunft<br />
familiäre Konstellationen (z. B. sozialpädagogische<br />
Lebensgemeinschaft (SPLG)) bevorzugt eingerichtet.<br />
Die Individualisierung der Maßnahmen lässt den Rahmen<br />
einer „quali�zierten“ Familie mit ihren konstanten<br />
sozialen Bindungen geeignet erscheinen, um gravierende<br />
Entwicklungsstörungen dieser zu kompensieren. Dennoch<br />
wird die Betreuungs- und Beziehungssituation der<br />
Wohngruppe für diejenigen Kinder und Jugendlichen offen<br />
sein müssen, die die soziale Dichte einer Familie nicht<br />
(mehr) nutzen können.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 25
26<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
ENTWICKLUNG IM BEREICH<br />
KINDERTAGESBETREUUNG<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> erweiterte sich der Kitaverbund der <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Michaelshoven</strong> auf acht Einrichtungen. Im September<br />
konnte die neue integrative fünfgruppige Kindertageinrichtung<br />
in Köln-Porz in Betrieb genommen werden. Im<br />
Stadtteil Porz-Urbach entstand diese Einrichtung inmitten<br />
eines Neubaugebietes. In diesem Stadtteil haben<br />
viele junge Familien ihr neues Zuhause gefunden. Die<br />
Kindertageseinrichtung schließt eine Versorgungslücke<br />
für Kinder unter Jahren bzw. drei bis sechs Jahren mit<br />
und ohne Behinderung.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Evangelisches Familienzentrum Wesseling<br />
In Wesseling haben die beiden Kindertageseinrichtungen<br />
Apfelbaum und Pusteblume im Auftrag der Stadt<br />
Wesseling im vergangenen Jahr mit der Vorbereitung zur<br />
Zerti� zierung als Verbundfamilienzentrum begonnen. Im<br />
August 2011 soll die Anerkennung als Familienzentrum<br />
durch die Zerti� zierungsstelle erfolgen.<br />
Über die Kernaufgabe der Bildung und Betreuung von<br />
Kindern bis zum Schulalter hinaus, nehmen die beiden<br />
Kindertagestätten als Evangelisches Familienzentrum<br />
Wesseling die Bedürfnisse der ganzen Familie in den Blick.<br />
Neue integrative Kindertageseinrichtung<br />
Hürth<br />
In Hürth-Hermülheim haben im Jahr <strong>2010</strong> die Bauarbeiten<br />
für die neue von der Stadt Hürth geplante<br />
integrative fünfgruppige Kindertageseinrichtung begonnen.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong> wird auf Wunsch<br />
der Stadt Hürth die Trägerschaft für diese Einrichtung<br />
übernehmen. Im Gegenzug wird die evangelische Kirchengemeinde<br />
Hürth ihre zweigruppige Kindertageseinrichtung<br />
schließen. Die <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong><br />
und die evangelische Kirchengemeinde werden in Kooperation<br />
das evangelische Pro� l der neuen Einrichtung<br />
gestalten. Die Mitarbeiterinnen werden mit Inbetriebnahme<br />
der neuen Einrichtung zur Jugend- und<br />
Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> wechseln.
PSYCHOSOZIALER DIENST UND HEIL-<br />
PÄDAGOGISCHE TAGESFÖRDERUNG<br />
Die Anforderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im Bereich Betreuung, Erziehung und Beratung<br />
haben sich in den letzten Jahren stark verändert.<br />
Die komplexen Problemstellungen der Klientel sind<br />
nur auf der Basis einer interdisziplinären und verbindlichen<br />
Zusammenarbeit aller Berufsgruppen und aller<br />
Arbeitsbereiche zu bewältigen.<br />
Im Folgenden sind die sich aus diesen Zusammenhängen<br />
ergebenden Weiterentwicklungen in <strong>2010</strong> der Bereiche<br />
PSD und HeTaf exemplarisch beschrieben.<br />
Psychosozialer Dienst (PSD)<br />
Zur Sicherstellung der notwendigen fachlichen Professionalität<br />
einerseits und der Notwendigkeit der Stabilisierung<br />
der Systeme andererseits bedarf es einer<br />
Integration der fachlichen Kompetenzen auch aus dem<br />
Bereich des Fachdienstes PSD.<br />
Erste Priorität haben zukünftig die internen Anforderungen<br />
aus den Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe<br />
(insbesondere der Intensivgruppen) und der Behindertenhilfe<br />
(Heilpädagogisches Zentrum).<br />
Die spezi�schen fachlichen Kompetenzen (therapeutischer<br />
Blickwinkel, Beratungskompetenz, heilpädagogische<br />
Kompetenz etc.) wurden sukzessive seit Herbst<br />
2009 durch die Zuordnung von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern zu dem fachlichen bzw. Handlungskonzept<br />
der jeweiligen Wohngruppe/Arbeitsfeld stärker<br />
verankert.<br />
Besonderen Wert legen die Mitarbeiter des PSD auf<br />
die kontinuierliche Begleitung der pädagogischen Arbeit<br />
im Rahmen der Fall- und Fachberatung, der individuellen<br />
Hilfe- und Erziehungsplanung und der Krisenprävention<br />
und -intervention.<br />
Die Neustruktur wurde in <strong>2010</strong> weiter für alle<br />
Wohngruppen und Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe<br />
umgesetzt. Dort konnte eine „Versor-<br />
4. FACHDIENSTE<br />
gungsdichte“ von 100 % erreicht werden. Die<br />
Wohngruppen des Heilpädagogischen Zentrums<br />
werden ebenfalls zu 100 % beraterisch versorgt.<br />
Im Herbst <strong>2010</strong> und (geplant für Frühjahr 2011)<br />
wurde eine erste Auswertung der Neustruktur gemeinsam<br />
mit den Mitarbeitern des PSD und den<br />
Bereichsleistern der Kinder- und Jugendhilfe und<br />
Behindertenhilfe durchgeführt.<br />
Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter/-innen in den<br />
Kompetenzbereichen des GB II als Teilnehmer oder<br />
Koordinatoren involviert (z. B. ADHS, Arbeit in Familien<br />
und sozialen Bezugssystemen, Beratung und<br />
Hilfen bei grenzverletzendem Verhalten, Beratung<br />
und Moderation, Doppeldiagnose, Partizipation,<br />
Traumapädagogik, Essstörungen, Eltern sein und Eltern<br />
werden).<br />
Im Rahmen des Themenkomplexes Grenzverletzende<br />
Verhaltensweisen wurde durch Mitarbeiter<br />
des PSD ein Fortbildungskonzept zum Thema Prävention<br />
von sexuellen Übergriffen und sexueller<br />
Gewalt erstellt und erste Wohngruppenteam – BewohnerInnen<br />
geschult.<br />
Alle Mitarbeiter des PSD und einige Mitarbeiter<br />
des HeTaf nahmen an der internen Schulung zur<br />
Konfrontativen Pädagogik teil.<br />
Fachbereich Autismus<br />
Information und Beratung, Diagnostik und Therapie<br />
zum Themenkomplex Autismus für pädagogische<br />
Mitarbeiter/-innen und Bewohner/-innen sind wesentliche<br />
Bestandteile im professionellen Umgang mit dem<br />
Thema Autismus.<br />
Neben fachlichen Informationen über unterschiedliche<br />
Ausprägungen von Autismus und einem verstehenden<br />
Umgang mit diesen Menschen steht auch die spezielle<br />
inhaltliche Beratung und Fortbildung im Vordergrund.<br />
In <strong>2010</strong> wurde in Kooperation mit der UNI-Köln<br />
eine erste Therapiegruppe angeboten und erfolgreich<br />
durchgeführt. Für 2011 ist eine weitere Therapiegruppe<br />
geplant.<br />
Die verantwortlichen Mitarbeiter/-innen p�egen<br />
eine sehr konstruktive Kooperation mit der Institution<br />
„Stiftung Die Gute Hand“.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 27
28<br />
4. FACHDIENSTE<br />
In diesem Kontext entstand eine Kooperation mit der<br />
Psychiatrischen Klinik Merheim. Die Klinik ist für uns<br />
zentraler Ansprechpartner für die Krisenintervention<br />
von Menschen mit Autismus in Köln. Die Mitarbeiter/<br />
-innen der zuständigen Klinikstationen wurden durch<br />
Frau Marquass und eine Kollegin der Stiftung Die Gute<br />
Hand im Bereich Autismus geschult.<br />
Als eine weitere gemeinsame Maßnahme wurde<br />
ein Konzept zur tagesstrukturierende und arbeitstherapeutischen<br />
Maßnahme für Jugendliche und<br />
erwachsene Menschen nach §35a SGBVIII erstellt.<br />
Für 2011 sind Gespräche mit Kostenträgern (Stadt<br />
Köln) geplant.<br />
Durch die Teilnahme an externen Fachtagungen und<br />
Fachgremien sowie durch die externe Referententätigkeit<br />
unserer Mitarbeiter ist der Fachbereich sehr gut<br />
im Netzwerk Autismus integriert.<br />
Fachbereich Unterstützende<br />
Kommunikationshilfen (UK)<br />
Die Angebote differenzieren sich in direkte Angebote<br />
für die jeweiligen Nutzer und in Beratungsangebote<br />
für die pädagogischen Mitarbeiter/-innen der Wohngruppenteams.<br />
Über den Kompetenzbereich UK wird die konzeptionelle<br />
Weiterentwicklung und die Implementierung<br />
des Themenkomplexes, insbesondere im Geschäftsfeld<br />
der Behindertenhilfe, sichergestellt.<br />
Die Etablierung konnte weiter durch die enge Verzahnung<br />
mit den Wohngruppen der Behindertenhilfe<br />
gesichert werden.<br />
Die Mitarbeiter/-innen des Fachbereiches UK führen<br />
Einzelförderungen, Fortbildungen und Fach-<br />
Praxistage durch.<br />
Die Anwendung der Methode der Gestützten<br />
Kommunikation (FC) wird weiterhin extern begleitet<br />
und supervidiert.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Fachbereich Tiergestützte Pädagogik<br />
Auf dem Hintergrund aktueller fachlicher Erkenntnisse<br />
im Bereich „Tiergestützte Pädagogik“ in den Arbeitsfeldern<br />
Kinder- und Jugendhilfe und Behindertenhilfe<br />
wurde im Geschäftsbereich 2 eine Rahmenkonzeption<br />
erarbeitet und verabschiedet sowie ein entsprechender<br />
Kompetenzbereich eingerichtet.<br />
In Ergänzung zum Bereich „Heilpädagogisches Reiten“<br />
(Reitbereich Standort <strong>Michaelshoven</strong>) sollen weitere<br />
spezi� sche Angebote und Konzepte im Bereich „Tiergestützte<br />
Pädagogik“ aufgebaut und entwickelt werden.<br />
Im Rahmen des Kompetenzbereiches Tiergestützte<br />
Pädagogik werden die Hund-Mensch-Teams ehrenamtlich<br />
von einer Tierärztin betreut und geschult.<br />
Die Theoretische Prüfung der Hundehalter ist abgeschlossen.<br />
Die Eignungstestung der Hunde wird<br />
in 2011 abgeschlossen und individuell, je nach Entwicklungsstand<br />
der Hunde, terminiert.<br />
In <strong>2010</strong> sind zusätzlich zwei Hund-Mensch-Teams<br />
aus dem Ambulant Betreuten Wohnen im Status<br />
„Gäste“ der Hund-Mensch-Ausbildungsgruppe dazugestoßen.<br />
Da alle Hund-Mensch-Teams die im<br />
Qualitätsmanagement festgelegten Standards erfüllen<br />
müssen. Die Verlängerung der Pilotphase wird<br />
bis Ende 2011/Beginn 2012 angeraten. Zu diesem<br />
Zeitpunkt wäre einerseits die Ausbildung der Hunde<br />
abgeschlossen, andererseits gegebenenfalls noch<br />
eine wissenschaftliche Auswertung möglich.
Da die wissenschaftliche Begleitung noch nicht etabliert<br />
ist, aber derzeit Kontakt zu einer Studentin<br />
hergestellt ist, die gegebenenfalls ihre Diplomarbeit<br />
zu dem Thema schreiben wird und somit die Begleitung<br />
übernehmen könnte, ist dieser Aspekt zu<br />
einem späteren Zeitpunkt zu bewerten.<br />
Heilpädagogische Tagesförderung (HeTaf)<br />
Das Projekt Ambulante Fahrradwerkstatt konnte in<br />
<strong>2010</strong> abgeschlossen werden. Die Nachfrage bzw.<br />
der Bedarf besteht sowohl intern bei den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong><br />
als auch im Sozialraum Rösrath.<br />
Mit der Erweiterung des Angebotes haben die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer die Möglichkeit im regelmäßigen<br />
Kundenkontakt Erfahrungen, im Umgang mit<br />
Kunden zu erhalten und mit realen Anforderungen im<br />
Rahmen „Arbeit“ konfrontiert zu werden.<br />
In den gleichen Räumen wurde durch eine zusätzliche<br />
Personalstelle die Holzwerkstatt etabliert und<br />
dient als sinnvolle Ergänzung des Bereiches Lernbereich<br />
Werkstatt.<br />
Die Übermittagsbetreuung durch den Bereich<br />
Schulische- und beru�iche Bildung wurde umgesetzt<br />
und wird auch über das Jahr <strong>2010</strong> weiter fortgeführt.<br />
Im Rahmen von BASS 12 – 63: Geld oder Stelle –<br />
Sekundarstufe I bieten wir ein Betreuungsangebot<br />
für eine Pädagogische Übermittagsbetreuung an der<br />
Käthe-Kollwitz-Schule (Förderschule mit dem Förderschwerpunkt<br />
Lernen, Emotionale und Soziale Entwicklung,<br />
Sprache) in Rösrath an.<br />
Durch die ehrenamtliche Unterstützung der Mitarbeiter<br />
der Ford-Werke konnte in diesem Jahr<br />
neuer Sand auf den Paddocks der Reitanlage verteilt<br />
werden. Durch die Unterstützung der Stiftung<br />
„einfach helfen“ konnten darüber hinaus zwei neue<br />
Pferde angeschafft werden.<br />
4. FACHDIENSTE<br />
Insgesamt besteht ein sehr intensiver und fruchtbarer<br />
Kontakt zur Stiftung „einfach helfen“ und zum Ehrenamtskoordinator<br />
der <strong>Diakonie</strong> <strong>Michaelshoven</strong>.<br />
Im Arbeitsbereich am Standort <strong>Michaelshoven</strong><br />
wurde in <strong>2010</strong> erstmalig auch ein Bewohner der<br />
Jugendhilfe im Rahmen des Pilotprojektes mit dem<br />
Berufsförderungswerk Köln (Autismus) betreut.<br />
Der Kontakt zu den Gemeinnützigen Werkstätten in<br />
Sürth konnte weiter intensiviert werden und somit<br />
kreative, nutzerorientierte Betreuungskonzepte umgesetzt<br />
werden.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 29
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5. ZENTRALE PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN<br />
ZENTRALE PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN<br />
Behindertenhilfe<br />
Inbetriebnahme der stationären Wohneinrichtung<br />
mit 24 Plätzen in Köln-Porz<br />
Inbetriebnahme des ambulanten Wohnprojektes<br />
in Köln-Kalk<br />
Einweihung des neuen Gebäudes des Internates<br />
für körperbehinderte Schüler und Schülerinnen<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hürth<br />
Baubeginn der Außenwohngruppe des Dietrich-<br />
Bonhoeffer Hauses mit fünf Plätzen in Hürth<br />
Baubeginn der der neuen Wohneinrichtung mit<br />
24 Plätzen in Köln-Kalk<br />
Baubeginn der neuen Wohneinrichtung mit acht<br />
Plätzen in Köln-Ostheim<br />
Start der regionalen Wohnverbünde<br />
Erzieherische Hilfen<br />
Baubeginn der neuen Wohngruppe Martin-Luther-<br />
Haus in Köln-Porz<br />
Planung einer neuen Wohngruppe für Kinder<br />
mit Autismusspektrumstörung im Rheinisch-<br />
Bergischen Kreis<br />
Kindertagesbetreuung<br />
Inbetriebnahme der neuen integrativen fünf-<br />
gruppigen Kindertageseinrichtungen in Köln-Porz<br />
Planung der neuen integrativen fünfgruppigen<br />
Kindertageseinrichtung in Hürth<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong>
Geschäftsführung<br />
Wolfgang Schmidt<br />
Pfarrer-te-Reh-Str. 2, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-100<br />
Fax 0221 2945-120<br />
E-Mail w.schmidt@diakonie-michaelshoven.de<br />
Geschäftsbereich Kinder- und Jugendhilfe<br />
„Erzieherische Hilfen“<br />
Günter Potthast<br />
Pfarrer-te-Reh-Str. 1, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-109<br />
Fax 0221 2945-504<br />
E-Mail g.potthast@diakonie-michaelshoven.de<br />
Geschäftsbereich Kinder- und Jugendhilfe<br />
„Kindertagesbetreuung“<br />
Jochen Zanders<br />
Pfarrer-te-Reh-Str. 1, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-513<br />
Fax 0221 2945-504<br />
E-Mail j.zanders@diakonie-michaelshoven.de<br />
6. ANSPRECHPARTNER<br />
Geschäftsbereich Behindertenhilfe<br />
Ute Herbst<br />
Pfarrer-te-Reh-Str. 2, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-106<br />
Fax 0221 2945-140<br />
E-Mail u.herbst@diakonie-michaelshoven.de<br />
Zentrale Anfragestelle der Behindertenhilfe<br />
Koordinationsstelle Wohnen<br />
Marianne Teupen<br />
Pfarrer-te-Reh-Str. 2, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-121<br />
Fax 0221 2945-140<br />
E-Mail m.teupen@diakonie-michaelshoven.de<br />
Fachdienste „Psychosozialer Dienst“ und<br />
„Heilpädagogische Tagesförderung“<br />
Ludger Reinders<br />
<strong>Michaelshoven</strong>er Str. 1, 50999 Köln<br />
Telefon 0221 2945-134<br />
Fax 0221 2945-140<br />
E-Mail l.reinders@diakonie-michaelshoven.de<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 31