Jahresbericht 2010 - Diakonie Michaelshoven
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3. GESCHÄFTSFELD KINDER- UND JUGENDHILFE<br />
Qualitätsentwicklung/Standards<br />
Aufgrund der kontinuierlichen Vernetzung zwischen<br />
den einzelnen Teams des Bereiches wurde deutlich,<br />
dass die Abläufe bezüglich der Arbeitsstrukturen einer<br />
Vereinheitlichung bedürfen. Diese führt einerseits zu<br />
einer größeren, teamübergreifenden Handlungssicherheit,<br />
zum anderen ist somit das Angebot an die Kostenträger<br />
für diese vergleichbarer.<br />
Im Laufe des Jahres wurden einheitliche Dokumente<br />
zur Erstellung von Sachstand- und Clearingberichten<br />
sowie eine einheitliche Schweigep�ichtsentbindung<br />
entwickelt.<br />
Außerdem wurde dem Thema „Kindeswohlgefährdung“<br />
durch die Erstellung einer entsprechenden Verfahrensanweisung<br />
und den dazugehörigen Dokumenten<br />
Rechnung getragen.<br />
Themenschwerpunkte<br />
Kindeswohlgefährdung<br />
Im Bereich der Ambulanten Hilfen nimmt der Bereich<br />
um das Thema „Kindeswohlgefährdung“ einen zunehmenden<br />
Raum ein. Die Anzahl der Fälle, die bereits bei<br />
der Übernahme im sog. Graubereich angesiedelt sind,<br />
hat erheblich zugenommen. Dem Träger wird durch<br />
die Jugendämter wesentlich mehr Verantwortung für<br />
die Sicherstellung des Kindeswohls übertragen. Dies<br />
bedeutet auch die Erwartung der Kostenträger an<br />
die Mitarbeiter/-innen, dass diese die erforderliche<br />
Achtsamkeit und vor allem Fachlichkeit im Umgang<br />
mit diesem Thema haben. Von daher ist es von großer<br />
Bedeutung, dass die Mitarbeiter/-innen entsprechend<br />
geschult werden, um diesen an sie gestellten Anforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Für die Arbeit im Rahmen der Flexiblen Hilfen bedeutet<br />
die Häufung der Gefährdungssituationen eine Zunahme<br />
von Falleinschätzungen, die als Grundlage für<br />
die weitere Zusammenarbeit mit den Familien dienen.<br />
In diesem Zusammenhang ist die pädagogische Beratung<br />
durch den PSD sowie die Zusammenarbeit mit<br />
der Kinderschutzfachkraft Voraussetzung für eine fachlich<br />
fundierte Arbeit.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong><br />
Clearing<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Zunahme von<br />
Anfragen für Clearing-Aufträge. Die Kostenträger nutzen<br />
verstärkt die Möglichkeit, in einem zeitlich befristeten<br />
Rahmen durch die Mitarbeiter/-innen der Flexiblen Hilfen<br />
den tatsächlichen Hilfebedarf der Klienten abklären<br />
zu lassen, um eine entsprechende Empfehlung für eine<br />
anschließende Hilfeform zu erhalten.<br />
Um diese Arbeit quali�ziert durchzuführen, wird sie in<br />
der Regel von zwei Mitarbeiter/-innen gemacht. Dies<br />
hat den Vorteil, dass die unterschiedlichen Aspekte des<br />
Familiensystems besser wahrgenommen werden und<br />
weiterführende Angebote ef�zienter eingesetzt werden<br />
können. In diesem Zusammenhang wird seitens der<br />
Jugendämter vermehrt eine kurzfristige Diagnostik gewünscht.<br />
Im Rahmen der notwendigen Konkurrenzfähigkeit<br />
sollte diese zukünftig durch den PSD gegeben sein.<br />
Psychische Erkrankungen<br />
Auch im Bereich der Ambulanten Hilfen macht sich<br />
eine Zunahme der Fälle bemerkbar, in denen das<br />
Thema „Psychische Erkrankung“ – insbesondere der<br />
Eltern – Schwerpunkt ist. Die damit verbundenen Fragestellungen<br />
sind eng mit dem bereits benannten Thema<br />
„Kindeswohlgefährdung“ verbunden. Es geht vielfach um<br />
die Frage, inwieweit Eltern noch ihren Erziehungsauftrag<br />
wahrnehmen können und ab wann Handlungsbedarf im<br />
Sinne einer Unterbringung der Kinder besteht.<br />
In diesem Zusammenhang ist das Thema Sozialraum-<br />
und Netzwerkarbeit von großer Bedeutung. Vielfach gilt<br />
es zu prüfen, welche sozialen Netzwerke bereits bestehen,<br />
bzw. aufzubauen sind, um bei einem eventuellen<br />
vorübergehenden Ausfall eines Elternteils als Sicherheit<br />
dienen zu können.<br />
Rückführung<br />
Auf Anfrage des Jugendamtes Leverkusen wurde von<br />
uns ein spezielles Angebot zum Thema „Rückführung“<br />
entwickelt. Der dortige Kostenträger möchte durch eine<br />
kontinuierliche ambulante Begleitung der Familien die<br />
Verweildauer der Kinder in stationären Einrichtungen auf<br />
circa zwei Jahre begrenzen. Es fand ein intensiver Austausch<br />
mit den Mitarbeiter/-innen des dortigen Jugendamtes<br />
statt, dessen Ergebnisse in die Konzeptentwicklung<br />
mit ein�ossen. Es erfolgte die Beauftragung in einem Fall.