Jahresbericht 2010 - Diakonie Michaelshoven
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für die Porzer Bürger zur Debatte. Die Resonanz zeigte:<br />
Hier gilt es weiterhin durch Öffentlichkeitsarbeit mit den<br />
Vertretern des Bezirks, aber auch mit den Bürgern in der<br />
Nachbarschaft des Projektes, konstruktiv im Kontakt zu<br />
bleiben, um die bevorstehende Arbeit nicht zusätzlich<br />
durch Vorbehalte in der Öffentlichkeit zu belasten.<br />
Die politischen Parteien begrüßten das Projekt im Kinder-<br />
und Jugendhilfeausschuss der Stadt Köln, da aus<br />
Sicht der Fraktionen ein solches Angebot für die Stadt<br />
Köln seit Langem dringend benötigt wird.<br />
„Volle Schulranzen“<br />
Als Schwerpunktträger im Stadtbezirk Rodenkirchen haben<br />
wir uns mit Unterstützung der Stiftung „wir helfen“<br />
des Kölner Stadtanzeigers sowie des Bezirkes Rodenkirchen<br />
für die Unterstützung von Kindern im Stadtteil<br />
Zollstock engagiert.<br />
Das Projekt „Volle Ranzen Zollstock“ konzentriert sich<br />
erfolgreich auf die Verteilung von Schul- und Unterrichtsmaterial<br />
an Kinder, denen die materiellen Rahmenbedingungen<br />
fehlen.<br />
Musikprojekt<br />
Das ebenfalls im Stadtbezirk Rodenkirchen im Stadtteil<br />
Godorf initiierte Musikprojekt verzeichnet deutliche<br />
Fortschritte in seiner Wirkung auf die Hausgemeinschaft<br />
der Roma-Familien in der städti-schen Unterkunft. Es gab<br />
in <strong>2010</strong> eine Reihe von Auftritten dieser Gruppe, die<br />
auch im Stadtteil Godorf wiederholt angefordert wird<br />
und so die Bewohner des Hauses mit dem Wohnumfeld<br />
in Kontakt bringt.<br />
Ausblick<br />
Sozialraumorientierung<br />
Aktivierung von Kooperationspartnern im Hilfekontext<br />
Die inhaltliche Bilanz unserer Arbeit in dem breiten<br />
Spektrum der Leistungen „Erzieherische Hilfen“<br />
lässt eindeutig auf den Trend schließen, dass die Hilfen<br />
zukünftig noch konsequenter auch institutionell<br />
(z. B. mit Kindertagesbetreuung, Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Schulen, Ausbildungsstätten etc.) verknüpft<br />
werden müssen. Kinder und Jugendliche sind ohne die<br />
fachlich begleitende Vermittlung mit den Übergängen<br />
3. GESCHÄFTSFELD KINDER – UND JUGENDHILFE<br />
zwischen den Unterstützungsformen oft überfordert.<br />
Hier ist es unsere Aufgabe, diese Entwicklung zu unterstützen.<br />
Hierzu gehört es zum einen die trägerspezi�sche<br />
Versäulung zu überwinden. Zum anderen<br />
müssen die Kooperationen zu Kindertageseinrichtungen,<br />
Schulen sowie Kinder und Jugendpsychiatrie konsequent<br />
weiterentwickelt werden. Unter Berücksichtigung<br />
sozialräumlicher Bedarfslagen und Ressourcen<br />
haben wir im Jahr <strong>2010</strong> weitere wichtige Erfahrungen<br />
sammeln können. Die Bereitstellung von Schulräumen<br />
und entsprechender pädagogischer Begleitung vor Ort<br />
an unserem Standort in Stephansheide steht hier exemplarisch<br />
für den konkreten Nutzen einer Kooperation<br />
mit den Schulen und der Schulverwaltung. Die<br />
Arbeit des Martin-Luther-Hauses und des Axenfeldhauses<br />
wird in enger und verbindlicher Kooperation<br />
mit den Kinder- und Jugendpsychiatrien der Stadt Köln<br />
stehen.<br />
Familiale Hilfeformen<br />
Ohne Zweifel werden in den kommenden Jahren die<br />
familiären Systeme deutlicher als bisher in die Unterstützung<br />
zu involvieren sein: Dort, wo der Rahmen es erlaubt,<br />
werden Eltern zur Mitwirkung in die Hilfeprozesse<br />
für ihre Kinder vermehrt einbezogen. Damit ändert sich<br />
die Rolle der Eltern gegenüber den pädagogischen „Pro-<br />
�s“ erheblich und es erschließen sich für alle Beteiligten<br />
neue Möglichkeiten, aber auch fachliche Anforderungen.<br />
Erzieherische Hilfen für die Altersgruppe der unter<br />
zwölfjährigen Kinder werden nach Möglichkeit in Zukunft<br />
familiäre Konstellationen (z. B. sozialpädagogische<br />
Lebensgemeinschaft (SPLG)) bevorzugt eingerichtet.<br />
Die Individualisierung der Maßnahmen lässt den Rahmen<br />
einer „quali�zierten“ Familie mit ihren konstanten<br />
sozialen Bindungen geeignet erscheinen, um gravierende<br />
Entwicklungsstörungen dieser zu kompensieren. Dennoch<br />
wird die Betreuungs- und Beziehungssituation der<br />
Wohngruppe für diejenigen Kinder und Jugendlichen offen<br />
sein müssen, die die soziale Dichte einer Familie nicht<br />
(mehr) nutzen können.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Jugend- und Behindertenhilfe <strong>Michaelshoven</strong> <strong>2010</strong> 25