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Einige persönliche Gedanken zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. Am 1. Mai 2011 wird in Rom Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Er wurde am 18. Mai 1920 als Karol Wojtyla in Wadowice in Polen geboren. Am 16. Oktober 1978 wurde er zum Papst gewählt. Über 26 Jahre führte er die katholische Kirche. Er starb am 2. April 2005. Liebe Pfarrgemeinde! Als bekannt wurde, dass Papst Johannes Paul II. am 1. Mai diesen Jahres seliggesprochen wird, habe ich mich von Herzen darüber gefreut. Ich habe mich immer wieder ernsthaft gefragt, ob ich wohl Priester geworden wäre, wenn es diesen Papst nicht gegeben hätte. Denn es war damals ein Schreiben dieses Papstes an die jungen Christen zum Welttag der Geistlichen Berufe, das mich in der 12. Klasse die Entscheidung treffen ließ, das Theologiestudium zu beginnen. Während ich diese Zeilen schreibe, kommt mir so manches wieder in Erinnerung. In eindringlicher, fast beschwörender Weise hatte der neu gewählte Papst bei seiner Amtseinführung den Menschen auf der ganzen Welt mehrmals zugerufen: „Habt keine Angst!“ Wie gut und notwendig war und ist dieses Wort in einer von so vielen Ängsten gepeinigten Welt! Ich habe noch den Klang seiner Stimme im Ohr – in den Anfangsjahren war sie kräftig und voll Energie. Mit zunehmendem Alter und fortschreitender Krankheit wurde sie schwächer und schwerer verständlich. Aber überhört werden konnte sie im Stimmengewirr dieser Welt nicht. Die Menschen haben seine Stimme gehört, selbst als er nicht mehr
sprechen konnte; sie haben eine Stimme gehört, die mutig den Glauben bekannt hat, die mutig für die Würde und die Rechte der Menschen gekämpft hat und mutig den Mächtigen der Erde ins Angesicht widerstehen konnte. Es war ein Mut, den Johannes Paul beinahe mit dem Leben bezahlt hätte. Denn auch das muss man sagen: Er hat als einziger Papst im 20. Jahrhundert auf dem Petersplatz in Ausübung seines Dienstes sein Blut vergossen. Und er hat mit Überzeugung und ohne faule Kompromisse die ganze katholische Glaubenslehre vertreten – ob gelegen oder ungelegen, ob man sie hören wollte oder nicht. Er hat die Seligpreisungen verkündet und gelebt – zum Beispiel „Selig sind die Frieden stiften!“ Ich denke z. B. an seine deutlichen, geradezu prophetischen Worte zum Irakkrieg. Er hat die Menschen gesucht und wollte ihnen nahe sein – vor allem den Kleinen und Armen, den Entrechteten, den Kranken und allen, die keine Lobby in dieser Welt haben. Er ist zu den Menschen gegangen wie kein anderer Papst in der Kirchengeschichte. Es hat mich nach seinem Tod tief berührt: Bei einer Nahaufnahme des aufgebahrten Leichnams konnte man die Schuhe sehen mit den ausgebesserten Sohlenspitzen - wie zum Beweis dafür, dass er sich auf seinen Wegen zu den Menschen buchstäblich die Schuhe abgelaufen hat. Dass es dabei ganz besonders die jungen Menschen waren, die er gesucht hat, das haben in beeindruckender Weise die Weltjugendtage gezeigt. Ich erinnere mich noch an so manchen Pfarrer, der beim ersten Weltjugendtag skeptisch nachfragte, ob und was für Jugendliche da wohl kommen würden. Johannes Paul hat an das Gute im jungen Menschen so fest geglaubt, dass es zur Beschämung wurde für viele, die vor allem Negatives an der Jugend festzustellen meinen. „Ihr seid die Hoffnung der Welt! Ihr seid die Hoffnung der Kirche! Ihr seid meine Hoffnung!“ Wie oft hat er das den Jugendlichen auf allen Kontinenten zugerufen! Er hat aber auch die Orientierungslosigkeit und Hilflosigkeit der jungen Menschen in einer immer unüberschaubareren und diffuseren Welt gesehen. Er hat deutlich wahrgenommen, wie die Elterngeneration in Europa und Nordamerika den jungen Menschen zwar materielle Sicherheit und Wohlstand mit auf den Lebensweg geben hat, aber oft nicht imstande
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