0800-1110222 - St. Laurentius Gaggenau
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sprechen konnte; sie haben eine <strong>St</strong>imme gehört, die mutig den<br />
Glauben bekannt hat, die mutig für die Würde und die Rechte der<br />
Menschen gekämpft hat und mutig den Mächtigen der Erde ins<br />
Angesicht widerstehen konnte. Es war ein Mut, den Johannes Paul<br />
beinahe mit dem Leben bezahlt hätte. Denn auch das muss man<br />
sagen: Er hat als einziger Papst im 20. Jahrhundert auf dem<br />
Petersplatz in Ausübung seines Dienstes sein Blut vergossen. Und er<br />
hat mit Überzeugung und ohne faule Kompromisse die ganze<br />
katholische Glaubenslehre vertreten – ob gelegen oder ungelegen, ob<br />
man sie hören wollte oder nicht. Er hat die Seligpreisungen<br />
verkündet und gelebt – zum Beispiel „Selig sind die Frieden stiften!“<br />
Ich denke z. B. an seine deutlichen, geradezu prophetischen Worte<br />
zum Irakkrieg. Er hat die Menschen gesucht und wollte ihnen nahe<br />
sein – vor allem den Kleinen und Armen, den Entrechteten, den<br />
Kranken und allen, die keine Lobby in dieser Welt haben. Er ist zu<br />
den Menschen gegangen wie kein anderer Papst in der<br />
Kirchengeschichte. Es hat mich nach seinem Tod tief berührt: Bei<br />
einer Nahaufnahme des aufgebahrten Leichnams konnte man die<br />
Schuhe sehen mit den ausgebesserten Sohlenspitzen - wie zum<br />
Beweis dafür, dass er sich auf seinen Wegen zu den Menschen<br />
buchstäblich die Schuhe abgelaufen hat. Dass es dabei ganz<br />
besonders die jungen Menschen waren, die er gesucht hat, das haben<br />
in beeindruckender Weise die Weltjugendtage gezeigt. Ich erinnere<br />
mich noch an so manchen Pfarrer, der beim ersten Weltjugendtag<br />
skeptisch nachfragte, ob und was für Jugendliche da wohl kommen<br />
würden. Johannes Paul hat an das Gute im jungen Menschen so fest<br />
geglaubt, dass es zur Beschämung wurde für viele, die vor allem<br />
Negatives an der Jugend festzustellen meinen. „Ihr seid die Hoffnung<br />
der Welt! Ihr seid die Hoffnung der Kirche! Ihr seid meine<br />
Hoffnung!“ Wie oft hat er das den Jugendlichen auf allen<br />
Kontinenten zugerufen! Er hat aber auch die Orientierungslosigkeit<br />
und Hilflosigkeit der jungen Menschen in einer immer<br />
unüberschaubareren und diffuseren Welt gesehen. Er hat deutlich<br />
wahrgenommen, wie die Elterngeneration in Europa und<br />
Nordamerika den jungen Menschen zwar materielle Sicherheit und<br />
Wohlstand mit auf den Lebensweg geben hat, aber oft nicht imstande