23.11.2012 Aufrufe

0800-1110222 - St. Laurentius Gaggenau

0800-1110222 - St. Laurentius Gaggenau

0800-1110222 - St. Laurentius Gaggenau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sprechen konnte; sie haben eine <strong>St</strong>imme gehört, die mutig den<br />

Glauben bekannt hat, die mutig für die Würde und die Rechte der<br />

Menschen gekämpft hat und mutig den Mächtigen der Erde ins<br />

Angesicht widerstehen konnte. Es war ein Mut, den Johannes Paul<br />

beinahe mit dem Leben bezahlt hätte. Denn auch das muss man<br />

sagen: Er hat als einziger Papst im 20. Jahrhundert auf dem<br />

Petersplatz in Ausübung seines Dienstes sein Blut vergossen. Und er<br />

hat mit Überzeugung und ohne faule Kompromisse die ganze<br />

katholische Glaubenslehre vertreten – ob gelegen oder ungelegen, ob<br />

man sie hören wollte oder nicht. Er hat die Seligpreisungen<br />

verkündet und gelebt – zum Beispiel „Selig sind die Frieden stiften!“<br />

Ich denke z. B. an seine deutlichen, geradezu prophetischen Worte<br />

zum Irakkrieg. Er hat die Menschen gesucht und wollte ihnen nahe<br />

sein – vor allem den Kleinen und Armen, den Entrechteten, den<br />

Kranken und allen, die keine Lobby in dieser Welt haben. Er ist zu<br />

den Menschen gegangen wie kein anderer Papst in der<br />

Kirchengeschichte. Es hat mich nach seinem Tod tief berührt: Bei<br />

einer Nahaufnahme des aufgebahrten Leichnams konnte man die<br />

Schuhe sehen mit den ausgebesserten Sohlenspitzen - wie zum<br />

Beweis dafür, dass er sich auf seinen Wegen zu den Menschen<br />

buchstäblich die Schuhe abgelaufen hat. Dass es dabei ganz<br />

besonders die jungen Menschen waren, die er gesucht hat, das haben<br />

in beeindruckender Weise die Weltjugendtage gezeigt. Ich erinnere<br />

mich noch an so manchen Pfarrer, der beim ersten Weltjugendtag<br />

skeptisch nachfragte, ob und was für Jugendliche da wohl kommen<br />

würden. Johannes Paul hat an das Gute im jungen Menschen so fest<br />

geglaubt, dass es zur Beschämung wurde für viele, die vor allem<br />

Negatives an der Jugend festzustellen meinen. „Ihr seid die Hoffnung<br />

der Welt! Ihr seid die Hoffnung der Kirche! Ihr seid meine<br />

Hoffnung!“ Wie oft hat er das den Jugendlichen auf allen<br />

Kontinenten zugerufen! Er hat aber auch die Orientierungslosigkeit<br />

und Hilflosigkeit der jungen Menschen in einer immer<br />

unüberschaubareren und diffuseren Welt gesehen. Er hat deutlich<br />

wahrgenommen, wie die Elterngeneration in Europa und<br />

Nordamerika den jungen Menschen zwar materielle Sicherheit und<br />

Wohlstand mit auf den Lebensweg geben hat, aber oft nicht imstande

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!