0800-1110222 - St. Laurentius Gaggenau

„Als es schon Morgen wurde ...“ (Joh 21, 4)
Gedanken zum diesjährigen Osterbildchen
Auch in diesem Jahr haben wir den guten Brauch weitergeführt und
Osterbildchen drucken lassen. Dienten sie früher dazu, die
Osterkommunikanten zu zählen, sollen sie heute Anregung zur
Betrachtung, zum Nachdenken und zum Gebet sein. Wie im letzten Jahr ist
das Osterbild auch diesmal eine Buchmalerei aus dem Salzburger Missale,
einem Messbuch also, das um 1480 entstanden ist. Es illustriert eines der
Osterevangelien. Petrus und andere Jünger hatten eine ganze Nacht
erfolglos Fische fangen wollen. Der Evangelist schreibt: „Als es schon
Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass
es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu
essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz
auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie
warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische
war es.“ (Joh 21,4-6) Der bekannte geistliche Schriftsteller,
Exerzitienmeister und Priestererzieher Johannes Bours, der 1988 an Krebs
starb, sagte in seiner letzten gesendeten Morgenansprache, den nahen Tod
schon vor Augen, über dieses Evangelium: „Es geht um die Frage: Hat
alles noch Sinn? Erfüllt sich unser Leben? ... Die Arbeit einer ganzen
Nacht – leere Netze. Die Mühe eines ganzen Lebens – leere Netze. Ist es so