MOOSACHER WADLBEISSER <strong>Januar</strong> 2014Neue NachbarschaftWohnen folgt Werken22Auf einem traditionsreichen Industriegrundstückwerden bald Wohnungen stehen. Die Produktion vonMeiller zieht sich auf den südlichen Teil <strong>des</strong> Grundstückszurück.Mit der Eisenbahn kam Industrie nach <strong>Moosach</strong>.Ab 1892 gibt es in <strong>Moosach</strong> Bahnhof und Bahnanschluss.Der bedeutendste Industriebetrieb, der in diesemZusammenhang nach <strong>Moosach</strong> umzog, war dieWaggonfabrik Joseph Rathgeber. 1881 war die Fabrikzu einem der bedeutendsten europäischen Herstellervon Eisenbahnwaggons aufgestiegen, man fertigtesogar Luxuswagen für die Internationale Schlafwagengesellschaft,die unter anderem den Orient Expressbetrieb. Zu Beginn <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts verlagerte dieWaggonfabrik Joseph Rathgeber die Produktion ausder Maxvorstadt nach <strong>Moosach</strong>, auch um einen Gleisanschlusszu bekommen. In späteren Jahren wurdenbei Rathgeber Münchner Straßenbahnzüge vom TypM-Wagen, Rolltreppen und Aufzugstüren gefertigt.Heute produziert Rathgeber nichts mehr, die Aktiengesellschaftist Grundeigentümer <strong>des</strong> Werkes amMemminger Platz.Auf dem Werksgelände produziert heute einanderer Münchner Industriepionier: Die F.X. MeillerGmbH. Meiller hatte schon in den fünfziger Jahrenbegonnen, Anteile an Rathgeber zu erwerben, im Jahr1995 verlagerte sie die Produktion von der Arnulfstraßezum <strong><strong>Moosach</strong>er</strong> Bahnhof. Meiller ist ein weltweitführender Hersteller von Kipperaufbauten für Lastwagen:Dreiseiten-, Hinter-, Absetz- und Abrollkipper. AmStandort <strong>Moosach</strong> werden hauptsächlich Fahrgestellevon MAN mit Kippern bestückt. Alle Kipper werdenhydraulisch bewegt. Die gesamte Fertigung der Hydraulikfindet im Werk <strong>Moosach</strong> statt. Das ist so richtigMetallindustrie – in höchster Präzision, die Teleskopzylindermüssen ja nicht nur passen, sondern auchnoch das Hydrauliköl dicht halten.Aus verschiedenen Gründen haben sich die Eigentümervon Meiller entschlossen, die Werksflächezu verkleinern. Das Werk wird auf den Südteil <strong>des</strong>heutigen Grundstücks zurückgezogen. An der <strong>neue</strong>nEinfahrt an der Allacher Straße (genauer Ambossstraße)wird ein <strong>neue</strong>s Bürohaus gebaut. Die Fertigungshallenund Flächen für die LKW-Bestückung schließensich nach Norden an, die alten Hallen sind mittlerweilean der künftigen Grenze zur <strong>neue</strong>n Wohnbebauunggetrennt.Das alte Bürohaus und die nördlichen Hallenteilewerden abgerissen und durch Wohnhäuser ersetzt.Die alte Direktionsvilla und das Torhaus mit Türmchenam Memminger Platz bleiben als Denkmäler an die industrielleGeschichte erhalten.Nach einem ersten Versuch Ende <strong>des</strong> zwanzigstenJahrhunderts mit einem sogenannten Kerngebiet aufdem Nordteil <strong>des</strong> Werksgelän<strong>des</strong> soll nun ein Wohngebietentstehen. Es hat sich herausgestellt, dass einKerngebiet – hier ist Wohnen nur untergeordnet zulässig,ansonsten typisch innerstädtische Nutzungenwie Büro, Hotel, Einzelhandel – am Standort nichtentwickelt werden kann. In Zusammenarbeit mit derStadt hat der von Meiller beauftragte Architekt AndréPerret ein <strong>neue</strong>s Wohngebiet am Memminger Platzund entlang der Untermenzinger Straße entworfen.Es werden ca. 450 Wohnungen gebaut werden. DasMünchner Instrument der sozial gerechten Bodennutzungwird auch hier dafür sorgen, dass ein Anteil öffentlichgeförderter Wohnungen entstehen wird undKinderkrippen, Kindergarten, zwei Häuser für Kindermit 148 Plätzen, gleich mitgebaut werden. In demWohngebiet selbst wird es keine Autostraßen geben,aber öffentliche Grünflächen und Spielplätze. Die Erschließungerfolgt von außen.Nach U-Bahn, neu gestaltetem MemmingerPlatz, Hotel und Quartierszentrum am Bunzlauer Platzkriegt auch der Zwickel zwischen Bahn und UntermenzingerStraße ein <strong>neue</strong>s Gesicht – und die <strong><strong>Moosach</strong>er</strong><strong>neue</strong> Nachbarn.Alexander Reissl
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