Rückblick + Ausblick - Katholische Kirche St. Michael Bargteheide
Rückblick + Ausblick - Katholische Kirche St. Michael Bargteheide
Rückblick + Ausblick - Katholische Kirche St. Michael Bargteheide
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Blickpunkt<br />
Credo in unum Deum<br />
Ich glaube an den einen Gott<br />
Die Entstehung unseres Glaubensbekenntnisses<br />
Das Glaubensbekenntnis, so<br />
wie wir es heute kennen und<br />
beten, hat eine lange und verworrene<br />
Entstehungsgeschichte.<br />
Seinen Ursprung hat das Glaubensbekenntnis<br />
in formelhaften Sätzen von<br />
Glaubensinhalten. Diese bekenntnishaften<br />
Sätze wie „Jesus ist Gottes<br />
Sohn“ oder „Jesus ist Christus“ musste<br />
jeder Taufbewerber bei seiner Taufe<br />
sprechen, um seinen Glauben vor der<br />
Gemeinde zu bekennen.<br />
Durch Verkündigung und intensivere<br />
Auseinandersetzung mit dem Glauben<br />
wurden Gegensätze in den Glaubensaussagen<br />
sichtbar. Um zu klären, was<br />
davon der Bibel und der Lehre Jesu<br />
entsprach, wurden schließlich Bekenntnisse<br />
formuliert. Dadurch wollte<br />
man sich von Irrlehren abgrenzen<br />
und den wahren Glauben sichtbar<br />
machen. Aber es war gar nicht so einfach,<br />
ein zusammenhängendes Glaubensbekenntnis<br />
zu formulieren, weil<br />
in der Heiligen Schrift nur unreflektiert<br />
vom trinitarischen Geheimnis gesprochen<br />
wird. Das Problem bestand<br />
6<br />
in der Ausarbeitung einer geeigneten<br />
Begrifflichkeit, um sich Gott, Jesus und<br />
den Heiligen Geist in einer Person vorzustellen.<br />
Es entstanden unterschiedliche<br />
Formen und Abwandlungen des<br />
Monotheismus.<br />
Die beiden bekanntesten Richtungen<br />
bildeten der Adoptianismus und der<br />
Modalismus.<br />
Beim Adoptianismus wurde Christus<br />
als reiner Mensch gesehen. Erst durch<br />
seine Taufe im Jordan wurde er von<br />
göttlicher Kraft erfüllt und sozusagen<br />
von Gott adoptiert. Der Modalismus<br />
besagt, dass Gott drei unterschiedliche<br />
Erscheinungsformen besitzt.<br />
Einmal ist er Gott, dann Christus und<br />
beim nächsten Mal der Heilige Geist.<br />
Keine dieser beiden Richtungen konnte<br />
sich in der <strong>Kirche</strong> durchsetzen.<br />
Das Problem von unterschiedlichen<br />
Verständnissen der Trinität (Dreifaltigkeit)<br />
dauerte viele Jahre mit unterschiedlichen<br />
Akzenten an – bis<br />
zum ersten Konzil (Versammlung von<br />
Bischöfen und Theologen) in Nizäa im<br />
Jahre 325.