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W elche Erfahrungen machen Sie in Ihrem Alltag mit - St-Pauli-Lemgo

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Legt alle das Kleid gegenseitiger Demut an,<br />

denn Gott stellt sich den Hochfahrenden<br />

<strong>in</strong> den Weg, aber den Demütigen<br />

gibt er Gnade!<br />

1. Petrusbrief 5, 5<br />

<strong>St</strong>olz & Demut<br />

helGe Seekamp<br />

an-Ge-dachT<br />

<strong>St</strong>ellen <strong>Sie</strong> sich e<strong>in</strong>e Wippe vor: auf der<br />

e<strong>in</strong>en sitzt „<strong>St</strong>olz“, auf der anderen Seite<br />

„Demut“. Beide müssen da se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>e<br />

ausgewogene Balance zu f<strong>in</strong>den.<br />

Denn was würde passieren, wenn der<br />

<strong>St</strong>olz alle<strong>in</strong> wäre? Aus <strong>St</strong>olz ohne die Ergänzung<br />

der Demut und Bescheidenheit würde<br />

sich sehr schnell Hochmut entwickeln. Auf<br />

der anderen Seite: Was würde die Übung<br />

der Demut <strong>mit</strong> uns <strong>machen</strong>, wenn e<strong>in</strong><br />

gesundes Selbstbewusstse<strong>in</strong> als Ausgleich<br />

fehlen würde? Demut verkehrt dann ihr<br />

positives Wesen und wird dazu führen, dass<br />

Menschen unterwürfig werden und sich<br />

unsicher fühlen und verhalten.<br />

Kann es also se<strong>in</strong>, dass wir <strong>mit</strong> unserer<br />

üblichen Kritik an der Demut <strong>in</strong> Wahrheit<br />

die übertriebene, verkehrte, selbstzerfleischende<br />

Demut abwehren wollen?<br />

Jeder braucht <strong>in</strong> Demut e<strong>in</strong>e Portion <strong>St</strong>olz<br />

und im <strong>St</strong>olz e<strong>in</strong>e Portion Demut.<br />

Wenn das alles so stimmt, braucht die Demut<br />

also immer die gewisse Portion <strong>St</strong>olz<br />

und jeder <strong>St</strong>olz muss sich möglichst durch<br />

demütige Bescheidenheit begrenzen lassen.<br />

Beide brauchen sich gegenseitig.<br />

Vielleicht hören <strong>Sie</strong> nun die Aufforderung,<br />

das „Kleid gegenseitiger Demut<br />

anzuziehen“, <strong>mit</strong> ganz anderen Ohren.<br />

Gesunde Demut führt eben nicht zur Selbstkasteiung,<br />

sondern bedeutet das genaue Gegenteil.<br />

Demut wird zur Rettung vor dem<br />

zerstörerischen Hochmut der Menschen.<br />

Und wie nötig brauchen wir solche<br />

Demut als rettende Mediz<strong>in</strong> gegen die<br />

urmenschliche Krankheit der Hybris (griechisch<br />

„Übermut, Anmaßung“), wie sie<br />

schon die alten Griechen als vermessene<br />

Haltung tadelten, die jeweils e<strong>in</strong> schlimmes<br />

Ende erwarten ließ. Die erleben wir nicht<br />

nur im globalen Ausmaß bei raffgierigen<br />

oder herrschsüchtigen Personen „da ganz<br />

oben“, sondern auch unter den sogenannten<br />

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