14 III Zusammenfassung der Ergebnisse Wie die Ausführungen gezeigt haben, wäre eine Komplettschließung <strong>des</strong> B<strong>und</strong>eskriminalamtes am Standort Meckenheim äußerst kritisch zu bewerten. Selbst wenn man die polizeifachlichen Fragen <strong>und</strong> Notwendigkeiten gegeneinander abwägt – was hier nicht geschehen soll – so gibt es doch keinen Gr<strong>und</strong>, das <strong>BKA</strong> in Meckenheim zu 100% zu schließen. Vielmehr ist deutlich geworden, wie sehr vor allem die Stadt <strong>des</strong> <strong>Standortes</strong> selbst, Meckenheim, aber auch die umliegenden Gemeinden, auf einen Verbleib <strong>des</strong> <strong>BKA</strong> <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Nicht-Umzug der Menschenmassen nach Berlin angewiesen sind. Nicht nur die schon bestehende Infrastruktur wäre ohne <strong>BKA</strong> stark gefährdet, sondern auch für die Zukunft geplante Maßnahmen müssten hartnäckig hinterfragt werden. <strong>Die</strong> Schaffung neuer Siedlungsstrukturen wie beispielsweise dem Wohnpark „Weilerfeld“ in Rheinbach scheint bei einer <strong>BKA</strong>-Schließung in Meckenheim genauso fraglich wie die Bebauung <strong>des</strong> „Merler Keils“ in Meckenheim, denn in der regionalen Umgebung gäbe es Leerstände von Häusern <strong>und</strong> Wohnungen in einer Anzahl, die es kaum erlauben sollte, zusätzlich neue Flächen anzubieten. Den dadurch in Mitleidenschaft gezogenen Immobilienmarkt übertrifft in der Wichtigkeit der möglichen Auswirkungen einer <strong>BKA</strong>- Verlagerung noch das nicht auszuschließende „Geschäftesterben“, worauf Händler <strong>und</strong> Geschäftsleute sowohl am Neuen Markt als auch in der Hauptstraße in einer Gemeinschaftsaktion aufmerksam machten. So wurden die Schaufenster der Läden großflächig zugeklebt, um das Erscheinungsbild eines „Einkaufszentrums ohne Einkaufsmöglichkeiten“ zu symbolisieren (siehe Material 4 <strong>und</strong> 5, S.36; Material 9, S.37). Den Schrecken über diese (vorläufige) Entscheidung teilen in der Region im Prinzip alle, was angesichts der ausgesprochenen Meinungen meiner Interviewpartner nur allzu verständlich ist. <strong>Die</strong> Aussicht Georg Wiefhoffs, von den drei Metzgereien in Adendorf, Rheinbach <strong>und</strong> Meckenheim im Falle eines <strong>BKA</strong>-Umzugs min<strong>des</strong>tens eine schließen zu müssen, ist für die regionale Wirtschaft ebenso wenig verheißungsvoll – sondern beängstigend – wie Martin Weihsweilers Prognose, dass vor allem kleinere, von Kleinaufträgen lebende Handwerksfirmen mit einer geringen Beschäftigtenzahl wohl kaum eine Chance hätten, dauerhaft zu bestehen. Somit sind alle Geschäftsleute, sowohl in Handel, Handwerk <strong>und</strong> Gewerbe, zu den negativ Betroffenen zu zählen.
15 Ursache für diese Vorhersagen sind zu erwartenden Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur, die demnach in direktem Zusammenhang mit der <strong>wirtschaftliche</strong>n Wichtigkeit <strong>des</strong> <strong>BKA</strong>-<strong>Standortes</strong> Meckenheim steht – für die Region, aber ganz besonders für Meckenheim.