2009 Juni - August - Kirche Mascherode

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2 Gemeinde aktiv Konfirmation am 2. Mai (von links nach rechts): Florian Steinicke, Isabell Zang, Janine Eichler, Nastassja Hoppe, Alexander Baron, Henri Gehrt, Lennart Jensen, Ole Jungclaus, Moritz Hirsbrunner, Kim Behrendt. Konfirmation am 3. Mai (von links nach rechts): Antonia Burgtorf, Lena Heinisch,Natascha Simons, Kim-Julia Goedeke, Janina Behring, Sarah Köhler,Chiara Harlander, Jan-Frederick Musiol.
Impuls Liebe Leserin, lieber Leser! In einem kleinen Hafen irgendwo in Südeuropa liegt ein Fischer in seinem Boot und döst. Ein Tourist kommt vorbei, sieht das malerische Bild und macht ein Foto. Vom Klicken wacht der Fischer auf, und der Tourist beginnt ein Gespräch. „Sie werden heute einen guten Fang machen.“ Der Fischer schüttelt den Kopf. – „Aber das Wetter ist doch gut?“ Der andere nickt. „Also werden Sie rausfahren?“ Kopfschütteln des Fischers. Der Tourist, der allmählich nervös wird: „Wieso, fühlen Sie sich nicht wohl?“ Der Fischer spricht endlich: „Ich fühle mich großartig. Aber ich war heute schon draußen.“ – „Und? Pfarrer Harald Bartling War der Fang gut?“ – „Sehr gut. So gut, dass es für drei Tage reicht.“ „Hören Sie,“ sagt der Tourist. „Ich will mich ja nicht in Ihren Job einmischen. Aber stellen Sie sich vor, Sie würden heute noch einmal rausfahren, und jeden Tag, an dem das Wetter gut ist. Wissen Sie, was dann passieren würde? Spätestens in einem Jahr könnten Sie sich ein zweites Boot kaufen. Sie könnten Ihren eigenen Fischhandel aufmachen, und dann…“ - „Dann?“ „Dann,“ schwärmt der Tourist, „könnten Sie ganz beruhigt in der Sonne sitzen und dösen und auf das herrliche Meer schauen.“ „Aber das tue ich doch jetzt schon,“ sagt der Fischer. „Ich sitze ganz beruhigt in der Sonne und döse. Nur Ihr Klicken hat mich gestört.“ „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ hat Heinrich Böll diese Geschichte genannt. Sie karikiert sehr genau ein Denken, nach dem das Leben in zwei Bereiche zerfällt: Tages Arbeit, abends Gäste. Erst die Pflicht, dann das Vergnügen. Elf Monate sollst du arbeiten und dich mühen, um dann im Urlaub endlich so leben zu können, wie du eigentlich leben möchtest. Muss das eigentlich sein? Wäre es nicht besser, wir würden auch im Alltag so leben, dass genug Zeit für uns selbst bleibt? Könnten wir nicht unsere Arbeit so gestalten, dass wir sie als sinnvoll und lohnend empfinden, ohne uns mit dem Gedanken an eine spätere Belohnung trösten zu müssen? Dann wäre auch der Urlaub keine Flucht aus der Wirklichkeit, sondern ein Freiraum, um neue Lebensmöglichkeiten zu entdecken und längst vergessene Zugänge zum Glück wieder zu finden. Aber nicht, um sie nach ein paar Wochen voller Bedauern zurückzulassen, sondern um sie mit nach Haus zu nehmen. Ich wünsche Ihnen eine erholsame (und anregende) Sommerzeit! Herzlichst Ihr 3
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