Das Leben hier mit aller FreudBewegt mich nicht so tief,Macht meine Stimme nicht so starkWie deine große Lieb.So will ich bis zum letzten TagLobpreisen meinen Herrn,So will ich falten meine HändUnd laß mein Stimme hörn.16. WindhamDaniel Read (1757–1836)<strong>Text</strong>: Isaac Watts, Hymns and Spiritual Songs (1707)Quelle : The Village Harmony (Exeter, 5. Ausgabe, 1800)Breit ist die Straße in den Tod,Und viele wandern sie daher,Jedoch ist schmal der Weisheit Pfad,Nur hier und da ein Wanderer.“Verleugne dich und nimm das Kreuz”,War des Erlösers großes Wort.Gold würd zu Tand, wenn die NaturGewänne diesen Himmelsort.Herr, laß mich hoffen nicht umsonst,Erschaffe neu Herz und Verstand!Dies haben Heuchler nie erreichtUnd Abtrünnige nie gekannt.17. Ode on Music(Ode an die Musik)Oliver Holden (1765–1844)<strong>Text</strong>: Alexander Pope (1688–1744)Quelle: American Harmony (Boston, 1792)Ihr Musen, steigt herab und singt,Haucht Instrumenten Atem ein,Erweckt den Klang der Saiten fein,Macht, daß die Leier klingt.Laßt in wehmütigem KlangFlöten klagen ihren Sang,Laßt Trompeten laut erschallen,Bis von Dächern ringsumherSchrille Echos widerhallen.Während in langgedehnten TönenDie feierlichen Orgeln dröhnen,Hört, hört die Musen, sanft und klarLieblich fallen in das Ohr.Nun immer lauter klingt’s durchs LandUnd füllt den Himmel bis zum Rand.18. All Saints(Allerheiligen)Amariah Hall (1758–1827)<strong>Text</strong>: Isaac Watts, Hymns and Spiritual Songs (1707)Quelle: The Columbian Harmonist No. 2 (New Haven, 1794)Ach käm der Herr hierher zu mir,Dann flöge mein’ Seele schleunigst fort,Flög furchtlos durch des Todes Tor,Und fühlte nicht die Schrecken dort.Herr Jesus macht das TotenbettAls wie ein Daunenkissen weich.Leg ich den Kopf an seine Brust,Geh süß ich ein ins Totenreich.19. Rainbow(Regenbogen)Timothy Swan (1758–1842)<strong>Text</strong>: Psalm 117, Isaac Watts, Psalms (1719)Quelle: The Worcester Collection of Sacred Harmony(Worcester, 2. Ausgabe, 1788)Die Berge stehn durch deine Kraft,Gott ewiglicher Macht.Das Meer wird still auf dein GeheißDie Stürme lassen nach.Die Jahreszeiten, Monat’, Stund’,Erd, Himmel, Luft sind dein;Fällt warmer Regen, kann nur GottDer große Schöpfer sein.Die Ackerfurche trinkt sich satt,Das Korn wächst wunderbar.Dein Segen leuchtet überall,Dein’ Güte krönt das Jahr.20. SchenectadyNehemiah Shumway (1761–1843)<strong>Text</strong>: Isaac Watts (1674-1748)Quelle: William Little und William Smith,The Easy Instructor (Albany, 2. Ausgabe, 1805)Singt, alle Menschen auf der ErdUnd macht des Schöpfers Lob bekannt;Gepriesen sei sein Name lautVon jeder Zunge, jedem Land.Dein Gnade währet ewiglich,Mit Wahrheit geht dein Wort einher,Dein Lob erklingt von Land zu LandBis daß die Sonne scheint nie mehr.
21. GreenwichDaniel Read (1757–1836)<strong>Text</strong>: Psalm 73, Isaac Watts, Psalms (1719)Quelle: The Columbian Harmonist (New Haven, 1797)O Herr, wie war ich doch so dumm,Zu klagen, murren, hadern sehr,Daß Böse man mit hohem RangBedachte und mit Stolz und Ehr.Doch ach, ihr End, ihr schrecklich End!Dein Heiligtum hat ’s mich gelehrt:Auf glatten Felsen stehen sie,Darunter wogt das Feuermeer!Nun laß sie mit der Höhe prahlen,Nie wieder werd ich neidisch sein:Sie mögen stehn mit frecher Stirn,Und stürzen ab in ewge Pein.Die eitlen Freuden fliehn so schnell,Wie Träume, wenn man ist erwacht.Das, was sie singen lieblich süß –Ein Vorspiel ist ’s zu ihrer Plag.22. Decay(Verfall)Stephen Jenks (1772–1856)<strong>Text</strong>: Psalm 103, Isaac Watts, Psalms (1719)Quelle: The Delights of Harmony (Dedham, 1805)Mein Leben ist wie Gras,Wie eine frühe Blum;Ein scharfer Wind bläst übers Feld –Und schon welkt sie dahin.23. Evening Hymn(Abendchoral)Elisha West (1756–nach 1808)<strong>Text</strong>: John Leland (1754-1841)Quelle: The Musical Concert (Northhampton, 1802)Vorbei der Tag, die Schatten schonDes Abends nahn mit MachtO, laßt uns alle denken dran:Nah ist die Todesnacht.Wir streifen unsre Kleider abUnd legen uns zu Bett.Wie bald entkleidet uns der TodVon allem, was uns wert!Und wenn wir früh aufstehnUnd sehn die helle Sonn,Laßt uns den Lauf beginnen froh,Gewinnen reichen Lohn.Und wenn die Zeit ist umUnd wir hinscheiden tun,Dann mögen wir zu dir eingehn,An deinem Busen ruhn.Übersetzung: Ingeborg Neumann