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Juli 2013 - Paracelsus-Gymnasium-Hohenheim

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Dass sich die lange und herzlich applaudierenden Premierenzuschauer über solche und andere Inhaltedes Shakespeareschen Dramas Gedanken machen können, das liegt vor allem an den wirklichherausragenden Schauspielern des Abends. Allen voran die beiden Titelhelden, Isabel Kremer undJakob Wolf. Im letzten Jahr noch als „Sugar“ naiv-blond, in diesem Jahr als – im Stück –Vierzehnjährige für den geliebten Romeo in den Tod gehend, da war schauspielerisch ein weiter Wegzurückzulegen. Überzeugend und glaubhaft ebenfalls Romeo, dem man gerne sein schmachtendes„Ich-bin-nicht-von-dieser-Welt: Ich liebe!“ abnahm. Dass er dann doch immer wieder geerdet wurde,dafür sorgten Romeos Freunde mit derb-deftig-anzüglichen Sprüchen und feinem Humor auchzwischen den Zeilen. <strong>Juli</strong>an Russ als Mercutio schaffte den Spagat zwischen Tragik und Komik dannsogar noch als erster der vielen Toten auf den Brettern liegend. Das Gute an Eberhard RiesesInszenierung war auch: Es gab ausreichend viele Rollen, um den vielen begeistert an der Theater-AGmitmachenden Schülerinnen und Schülern ihre Spielwiese zu bieten. Und die betrat das gesamteEnsemble lustvoll und mit einer schnell auf die Zuschauer überspringenden Heiterkeit. Wunderbar dieBallszene mit der Tanzeinlage zum „Lord of the Dance“. Da stimmte alles: Choreographie, Musik,Szenenbild und Schauspiel.Apropos Musik: Ganz großes Kino dieses Mal vom Schulorchester unter Leitung von Andreas Medler.Das nutzte die kurzen Umbaupausen, um sich einerseits prächtig zu profilieren und andererseits dierichtige Stimmung für das nächste Bühnenbild aufkommen zu lassen. Auch da kann man durchauseinen Solisten unter den vielen Könnern besonders hervorheben: Das Orgelsolo beim „Eye of theTiger“, gespielt von Simon Gelsdorf, war ein musikalischer Leckerbissen.Apropos Bühnenbild (Stephan Bronsert), apropos Kostüme (Michaela Bühl-Wallis), apropos Technik undLicht (Florian Frech und Lukas Linus Lauer): Das schönste Schauspiel und die bestenschauspielerischen Leistungen gehen relativ unbemerkt über die Bühne, wenn es das Bühnenbild, dasLicht und die Technik nicht gibt. Und dass die Kostüme passen müssen, versteht sich zwar von selbst,muss aber auch erst mal gemeistert werden. Das Kompliment an alle Sparten: Sie haben sich demNiveau der schauspielerischen Leistungen würdig erwiesen. Wie die Atmosphäre des ShakespeareschenVerona, der Palast, von der Ballszene bis hin in die Gruft auf die Cusanus-Bühnen gezaubert wurden –Chapeau!Sicher will jetzt der eine oder andere jetzt noch wissen, wie denn so die Story war. Na, wie es sichShakespeare ausgedacht hat: Zwei verfeindete Familien haben Sohn und Tochter, die sich ineinanderverlieben und es nicht schaffen, über das Gemetzel unter den Familienmitgliedern hinweg ihre Liebebehaupten zu können. Den Rest kennt man: Gift ist im Spiel, ein nicht zugestellter Brief – auch damalswar auf die Post kein Verlass – und am Ende liegen die Akteure allesamt tot auf der Bühne rum – undder Rest der Familien arbeitet im Schlussbild über den – toten – Liebenden mit dem Degen daran, alleAkteure im Jenseits wieder zu vereinen.Ein recht unversöhnlicher Schluss. Da ist die prächtige Inszenierung von Eberhard Riese ganz in derGegenwart angekommen. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass Shakespeare vor dem Hintergrund desJahres <strong>2013</strong> einen versöhnlichen Schluss mit Friede unter den feindlichen Familien niedergeschriebenhätte?Wer es übrigens nicht geschafft hat, in eine der sechs Vorstellungen zu gehen oder sich denTheaterabend auch mal im Fernsehen anschauen will: Man kann über die Theater-AG „Romeo und<strong>Juli</strong>a“ in beiden Besetzungen als DVD erwerben.Michael Mattig-GerlachSommerserenadeVielen Dank den zahlreichen Besuchern unserer Sommerserenade, die den Weg zu uns gefundenhaben! Zum wiederholten Male mussten wir aufgrund des Wetters (13 Grad, Schnürlregen) in denInnenraum der Schule ausweichen und konzertierten dabei zum ersten Mal im Musiksaal – eng, abertrocken.Das Programm war wie immer abwechslungsreich gestaltet von den Musik-AGs und hochkarätigenSolisten (Isabel Mandt (5a) an der Gitarre, Mark Aganin (7c), Klavier und Sophia Suckel (9a) Gesangund Gitarre), dabei gespickt mit Überraschungen und Experimenten.

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