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Vergiftung! - Aliud Pharma GmbH & Co. KG

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L<strong>Vergiftung</strong>enGeringe Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt, aber großesAspirationsrisiko! Durch eine direkte Kapillarschädigung kannes zu einer hämorrhagischen Bronchopneumonie und zumLungenödem kommen.• Symptome: Bei akzidenteller Ingestion sind vor allem Kinder gefährdet.Initial: Husten, Übelkeit, Erbrechen.Bei Aspiration: Husten, Dyspnoe und Zyanose; in schwerenFällen Lungenödem mit Hämoptoe sowie als HypoxiefolgeSomnolenz, Erregungszustände, cerebrale Krampfanfälleund Herzrhythmusstörungen.Bei Hautkontakt: Rötung und evtl. Blasenbildung.Röntgenologisch zeigen sich frühzeitig pneumonische Infiltrate,die bei massiver Aspiration bereits schon nach einerStunde auftreten können.• Therapie: Bei Ingestion von weniger als 1 ml/kg <strong>KG</strong> und fehlendeninitialen Symptomen Überwachung zu Hause. BeiAuftreten von Symptomen zum Kinderarzt oder in dieKinderklinik. Bei Ingestion von größeren Mengen immer Vorstellungin der Kinderklinik zum Ausschluss einer chemischenPneumonie. Die Pneumoniebehandlung ist symptomatisch.Bei Hautkontakt: Mit Wasser abspülen, benetzte Kleider entfernen.LAUGENZ. B. enthalten in Abflussreinigern, gewerblichen/maschinellenGeschirrspülmitteln.L• Symptome: Bei oraler Aufnahme verursachen Laugen Kolliquationsnekrosenvor allem in der Speiseröhre.Massive Schluckbeschwerden, Hypersalivation, Erbrechen,Schmerzen in Mund und Rachen sowie hinter dem Brustbein,Glottisödem, Gefahr der Ösophagus- und Magenperforation,Schock.Als Spätkomplikation sind häufig Ösophagusstrikturen zubeobachten.• Therapie: Die Verdünnungstherapie mit Wasser, schluckweisebis zu 500 ml, ist umstritten, kein Erbrechen auslösen, keineMagenspülung wegen Perforationsgefahr, keine Kohlegabe,da diese die endoskopische Beurteilung erschwert. BeiSchwellung im Rachenbereich evtl. rasche Intubation. Glucocorticoidebei Auftreten eines Glottisödems. Ösophagogastroduodenoskopie.Röntgenaufnahme von Thorax undAbdomen; zur Schmerz- und Infektionsbehandlung Gabevon Analgetika und Antibiotika, parenterale Ernährung.Bei beginnenden Strikturen Bougierung. Strikturprophylaxemit Glucocorticoiden wird in ihrem Wert kontrovers beurteilt.LEBENSMITTELVERGIFTUNGIm Gegensatz zu den infektiösen Durchfallerkrankungen, die z.T.auch über Lebensmittel übertragen werden, handelt es sich beider klassischen Lebensmittelvergiftung um die Ingestion von Enterotoxinen,die von bestimmten Bakterien in verdorbenen Lebensmittelnund damit bereits außerhalb des Körpers gebildet werden.Diese enterotoxinbildenden Bakterien sind: Staphylococcusaureus, Bacillus cereus, Clostridium perfringens und Clostridiumbotulinum. Staphylokokken-EnterotoxinHäufigste Nahrungsmittelvergiftung; meldepflichtig!• Symptome: Typisch sind Durchfälle mit gleichzeitigem Erbrechenohne Fieber, meist 2-4 Stunden nach der Mahlzeit.• Therapie: Gabe von Kohle, Elektrolyt- und Flüssigkeitssubstitution,Antiemetika. Antibiotika sind nicht erforderlich. Botulinus-ToxinExotoxin von Clostridium botulinum; letale Dosis ab 1 µg/kg<strong>KG</strong>; meldepflichtig! Vorkommen: in geräuchertem Fleisch ausHausschlachtungen, in hausgemachten Konserven. Die Toxinwirkungberuht auf einer Blockierung der AcetylcholinfreisetzungLan bestimmten Synapsen und im Bereich der motorischen Endplatte.• Symptome: Der Botulismus zeigt einen typischen phasenhaftenVerlauf:1. Phase der beschwerdefreien Latenz (12-36 Stunden).2. Phase der gastrointestinalen Symptomatik mit Übelkeit,Erbrechen, Durchfall.3. Phase der neurologischen Symptomatik mit primärem Befallder Hirnnerven (frühestens 24 Stunden nach der Giftaufnahme):· N. oculomotorius (N. III): Ptosis, Mydriasis, Akkommodationsstörungen.· N. abducens (N. VI): Strabismus convergens mit Doppelbildern.· N. glossopharyngeus (N. IX): Schluckstörungen, Mundtrockenheit.44 45

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