Weihnachten 2010 - Nossner Rundschau
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Gymnasium<br />
Nossen<br />
Am 5. November <strong>2010</strong> führte<br />
das englischsprachige „White<br />
Horse Theatre“, welches bereits<br />
im Gymnasium zu Gast war<br />
drei Stücke für Unterstufe,<br />
Mittelstufe und Oberstufe auf.<br />
In leichtem Englisch verfasst,<br />
führte uns das Unterstufenstück<br />
„The Weasel in the Sack“ in die<br />
Zeit der Grimmschen Märchen.<br />
Algernon und Marmaduke<br />
werden von ihrer Mutter<br />
aus Geldmangel in die Welt<br />
geschickt, um dort ihr Glück<br />
(und Reichtum für die Familie)<br />
zu finden. Ein Jahr später eilt<br />
ihre Schwester Fred ihnen nach<br />
und kann durch ihre Gutmütigkeit<br />
und Unerschrockenheit<br />
den Drachen besiegen, der<br />
ihre Brüder und viele andere<br />
Leute gefangen hält. Letztendlich<br />
stellt sich heraus, dass Fred<br />
in Wirklichkeit eine Prinzessin<br />
ist, die nach ihrer Geburt von<br />
ihrer leiblichen Mutter gestohlen<br />
und von Algernons und<br />
Marmadukes Mutter aufgezogen<br />
worden war. Durch lustige<br />
Dialoge und Redewendungen<br />
und farbenprächtige, außergewöhnliche<br />
Kostüme als auch<br />
durch überzeugende schauspielerische<br />
Leistungen der 4<br />
Engländer und mittels Interaktion<br />
mit dem Publikum, wurde<br />
das Stück gut aufgenommen<br />
und sicher auch von den meisten<br />
Schülern problemlos verstanden.<br />
12<br />
Das nachfolgende Stück „Sticks<br />
and Stones“ für die Mittelstufe<br />
setzte sich mit der Problematik<br />
‚Bullying’ auseinander und<br />
beleuchtete dieses Thema nicht<br />
nur aus der Sicht der betroffenen<br />
Teenager Tony and Ruth,<br />
sondern auch aus der Sicht von<br />
Jim und Lauren, die für die<br />
Misere und Verzweiflung der<br />
beiden verantwortlich sind. Es<br />
wurde verdeutlicht, dass häusliche<br />
Gewalt (Jim wurde vom<br />
Vater geschlagen) und Minderwertigkeitskomplexe<br />
(Lauren)<br />
die Ursachen für das Verhalten<br />
der tyrannisierenden Personen<br />
sind. Entscheidend aber ist die<br />
Rolle der Zuschauer: nur sie<br />
können bewirken, dass ‚Bullies’<br />
von ihren Opfern ablassen. Und<br />
diese Aussage betraf uns deshalb<br />
alle. Die in verschiedenen<br />
Rollen schlüpfenden Darsteller<br />
von Tony, Ruth und der Gangs<br />
wussten ebenso zu brillieren wie<br />
die Darsteller von Lauren und<br />
Jim. Wegen der abwechslungsreichen<br />
Erzählebenen des<br />
Stückes und der ansonsten klar<br />
strukturierten Handlung konnte<br />
auch dieses Stück in mittelschwerem<br />
Englisch gut verstanden<br />
werden.<br />
„Oliver Twist“, das Oberstufenstück,<br />
ist eigentlich kein klassisches<br />
Theaterstück. Die<br />
Romanvorlage von Charles<br />
Dickens wurde aber vom Regisseur<br />
des „White Horse Theatre“,<br />
Peter Griffith, als Bühnenfassung<br />
umgeschrieben. In<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
in England spielend handelt es<br />
von den harten Erfahrungen<br />
des Protagonisten Oliver Twist<br />
in seiner Kindheit. Nach eini-<br />
<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> I Weihnachtsausgabe <strong>2010</strong><br />
White Horse in town<br />
„Let’s talk about bullying“<br />
gen Schicksalswendungen wendet<br />
sich alles zum Guten: Olivers<br />
Feinde sterben oder werden<br />
eingekerkert, er bekommt<br />
die Erbschaft seines Vaters und<br />
sein Halbbruder (Monks) wird<br />
verbannt.<br />
Die Akteure setzten das Stück<br />
mit Bravour um, indem sie die<br />
für die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
typische Kleidung trugen,<br />
der Zeit entsprechend agierten<br />
(Ted mit seinem Rock ’n Roll<br />
Tanz) und auch den dargestellten<br />
Personen verschiedene Dialekte<br />
verpassten. So sprach Bill<br />
Sikes in starkem Slang, Mr.<br />
Brownlow in dem für die englische<br />
Oberschicht eher typischen<br />
Standard-Englisch. Faszinierend<br />
war die simple, aber geniale<br />
Kulisse: ein drehbarer Wäscheständer<br />
verkörperte die verschiedenen<br />
Örtlichkeiten, zwei<br />
Kisten die Särge, Wände und<br />
Stühle. Lobenswert war auch<br />
das authentische Spiel der Darsteller<br />
mit allen Facetten von<br />
Emotionen. Da alle Schauspieler<br />
sonst in normalem Umgangsenglisch<br />
sprachen, hatte mögli-<br />
Viel Beifall für das Musical „Papa Mia!“<br />
cherweise der ein oder andere<br />
Schüler ein paar Verständnisschwierigkeiten.<br />
Insgesamt<br />
sollte der Inhalt des Stückes aber<br />
verstanden worden sein.<br />
Ein großes Dankeschön an die<br />
fleißigen Helfer Sebastian,<br />
Felix, Christoph, Max, Marwin<br />
und Paul aus der Jahrgangsstufe<br />
11, die tatkräftig beim Aufbauen,<br />
Umbauen, Ausladen<br />
und Beladen geholfen haben!<br />
Vielen Dank an alle Schüler –<br />
sie bekamen ein Extra-Lob von<br />
den Schauspielern wegen ihrer<br />
Aufmerksamkeit, Interessiertheit<br />
und des sehr guten Verhaltens<br />
während der Aufführungen!<br />
Die Schauspieler waren<br />
besonders von eurer Spontanität<br />
in „Sticks and Stones“<br />
angetan – das unterscheidet<br />
euch von fast allen anderen<br />
Schulen, in denen sie bisher<br />
aufgetreten waren. Großer<br />
Dank auch an die EnglischlehrerInnen<br />
für die Unterstützung!<br />
Auf ein Wiedersehen mit den<br />
White Horse-Leuten in zwei<br />
Jahren! A. Rosetz<br />
(im Namen der Fachschaft Englisch)<br />
Am 3. und 4. Dezember präsentierten<br />
die Schüler des<br />
Grundkurses 12 das Musical<br />
„Papa mia! 3 Väter sind 2<br />
zuviel“ in der voll besetzten<br />
Aula des Gymnasiums Nossen.<br />
Mit viel Beifall belohnten die<br />
Zuschauer die jungen Künstler.<br />
Die bekannten Melodien wurden<br />
von den Akteuren sehr gut<br />
gesungen, die Tanzeinlagen<br />
spritzig und schwungvoll „auf<br />
der Musicalbühne“ dargeboten.<br />
Das Bühnenbild passte prima<br />
und die Technik setzte die Szenen<br />
in das richtige Licht. Ein<br />
großes Lob an alle Beteiligten!<br />
U. Riese