VdS-Journal 30 - FG - Spektroskopie
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Schwerpunktthema: <strong>Spektroskopie</strong><br />
7 Vergleich eigener Orbitalelementberechnungen nach unterschiedlichen<br />
Methoden mit Literaturwerten (Datenbasis 1931 bis 2008)<br />
Eine deutliche Steigerung der Genauigkeit<br />
wird mit der Verlängerung der<br />
Zeitbasis (Beobachtungszeitraum) durch<br />
Einbeziehung von verlässlichen Literaturmesswerten,<br />
die bis zum Anfang der<br />
spektroskopischen Doppelsternbeobachtungen<br />
zurückgehen können, erreicht.<br />
Aus Interesse habe ich in Abb. 5 alle mir<br />
zugänglichen Radialgeschwindigkeitsmessungen<br />
aus der Literatur mit meinen<br />
Messungen zusammengefasst. Abgesehen<br />
von einigen Ausreißern durch Fehlkalibrierungen<br />
liegen meine Werte im Streu-<br />
<strong>VdS</strong>-<strong>Journal</strong> Nr. <strong>30</strong><br />
bereich der professionellen Messungen.<br />
Die Radialgeschwindigkeiten ab 1931<br />
sind in Abb. 7 als Phasenplot mit den<br />
gefitteten Kurven dargestellt. Weitere Ergebnisse<br />
der erweiterten Datenbasis nach<br />
verschiedenen Auswertemethoden inkl.<br />
der Differenzenmethode (die nur spaltlose<br />
Messungen erfordert) sind in Tabelle 3<br />
gelistet.<br />
Die einfache Differenzenmethode (spaltlose<br />
Messungen, erste Ergebnisspalte der<br />
Tabelle 3) steht in der Genauigkeit den<br />
Methoden, welche mit absoluten Radi-<br />
algeschwindigkeiten arbeiten, in nichts<br />
nach! Dies ist auch nicht anders zu erwarten.<br />
Bei der Differenzenmethode<br />
wird nur der Abstand der Linienminima<br />
in Pixel und die Dispersion des Spektrographen<br />
(Å/Pixel) bei der benutzten<br />
Wellenlänge benötigt. Eine vollständige<br />
Kalibrierung der Spektren ist erst gar<br />
nicht erforderlich. Es gehen also weniger<br />
Kalibrierfehler in die Resultate ein<br />
wie im Falle der Bestimmung absoluter<br />
Radialgeschwindigkeiten. Damit eröffnet<br />
sich dem Amateur, der über einen mittelauflösenden<br />
spaltlosen Spektrographen<br />
verfügt, ein interessantes Arbeitsgebiet:<br />
Die Messung der Orbits von Doppelsternsystemen<br />
des Typs SB2. Ein geeignetes<br />
Einsteigerobjekt ist b Aur. Die Periode<br />
des 2 mag hellen spektroskopischen Doppelsterns<br />
beträgt rund vier Tage. In einer<br />
einzigen Schönwetterperiode von vier<br />
klaren Nächten kann man bereits eine<br />
komplette Periode ausmessen.<br />
Weiterführende Beispiele, Fotos meiner<br />
Apparatur, Pläne des selbstgebauten<br />
spaltlosen Spektrographen und Literatur<br />
finden Sie auf meiner Website, einführende<br />
Artikel auf der Website unserer<br />
Fachgruppe.<br />
Links:<br />
http://home.arcor.de/l.schanne/<br />
http://spektroskopie.fg-vds.de/<br />
Tabelle 3: Vergleich eigener Orbitalelementberechnungen nach unterschiedlichen Methoden mit Literaturwerten<br />
(Datenbasis 1931 bis 2008)