Alles zuviel! von Peter Walsh - Buch.de
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Unverkäufliche Leseprobe<br />
Cover fehlt<br />
<strong>Alles</strong> <strong>zuviel</strong>!<br />
<strong>von</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Walsh</strong><br />
Aus <strong>de</strong>m Amerikanischen<br />
<strong>von</strong> Ulrich Hoffmann<br />
ISBN 978-3-431-03745-6<br />
© 2008 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG<br />
Ehrenwirth
1. Zuhause ist es gar nicht schön<br />
Sie haben dieses <strong>Buch</strong> nicht ohne Grund in Hän<strong>de</strong>n. Ich<br />
meine das nicht spirituell. Sie haben es in Hän<strong>de</strong>n, weil Sie<br />
selbst zu <strong>de</strong>r Überzeugung gelangt sind o<strong>de</strong>r jemand, <strong>de</strong>m<br />
Sie etwas be<strong>de</strong>uten, glaubt, Ihr Leben wür<strong>de</strong> sich verbessern,<br />
wenn Sie sich <strong>von</strong> <strong>de</strong>r überwältigen<strong>de</strong>n Masse an Dingen in<br />
Ihrem Zuhause befreien könnten. Aber es gibt einen Grund,<br />
warum Sie solche Unmengen an Kram horten: <strong>Alles</strong>, was wir<br />
besitzen, ist mit einer Erinnerung und einem Gefühl verbun<strong>de</strong>n.<br />
Wir assoziieren oft eine Person, ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Ereignis<br />
o<strong>de</strong>r einen erinnernswerten Augenblick mit <strong>de</strong>n Dingen,<br />
die uns gehören. Wenn Sie einfach in ein Zimmer<br />
schauen könnten und wüssten, was Sie unbedingt brauchen<br />
und was Sie nie wie<strong>de</strong>r benutzen wer<strong>de</strong>n, hätten Sie kein<br />
Problem, aber so einfach ist das eben nicht. Meist sehen Sie,<br />
wenn Sie das ganze Zeug anschauen, lediglich ein gigantisches,<br />
nicht in <strong>de</strong>n Griff zu bekommen<strong>de</strong>s Durcheinan<strong>de</strong>r.<br />
Sie müssen Ihren Blick neu einüben, damit Sie Ihre Besitztümer<br />
aus <strong>de</strong>m richtigen Blickwinkel betrachten können. Sie<br />
müssen erkennen lernen, was sich in einem Zimmer befin<strong>de</strong>t<br />
und wie sein Wert einzuschätzen ist.<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> <strong>Buch</strong> bietet ein systematisches Programm,<br />
das ich in meinen Jahren als Aufräumexperte anhand <strong>de</strong>s<br />
Besuchs <strong>von</strong> Hun<strong>de</strong>rten <strong>von</strong> Häusern und <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />
Begegnung mit <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen entwickelt habe, <strong>de</strong>nen<br />
wir uns alle in <strong>de</strong>m schnellen, hektischen Leben stellen<br />
müssen, das für so viele <strong>von</strong> uns zur Norm gewor<strong>de</strong>n ist.<br />
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ZUHAUSE IST ES GAR NICHT SCHÖN
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ALLES ZUVIEL!<br />
Also vertrauen Sie mir: Es funktioniert. Atmen Sie tief durch.<br />
Halten Sie sich fest. Fangen wir an.<br />
SIND SIE EIN MESSIE?<br />
Haben Sie ein Aufräumproblem? Wie schlimm ist es? Machen<br />
Sie diesen Test, um es herauszubekommen.<br />
ORDNUNGSTEST<br />
1. Könnten Sie eine Party veranstalten, ohne vorher sauber zu<br />
machen?<br />
a) Die Gäste können vom Bo<strong>de</strong>n essen. Sie sollen ruhig<br />
kommen!<br />
b) Vielleicht morgen. Das Wohnzimmer ist unaufgeräumt,<br />
aber das kann ich in ein paar Stun<strong>de</strong>n herrichten.<br />
c) Äh, ich veranstalte hier keine Partys. Könnten wir nicht<br />
lieber bowlen gehen?<br />
2. Passen Ihre Kleidungsstücke in Ihren Schrank?<br />
a) Natürlich. Sie hängen dort nach Farben und Jahreszeiten<br />
geordnet.<br />
b) Sie passen schon hinein, schätze ich, aber ich habe<br />
keine Ahnung, was im obersten Fach liegt.<br />
c) Sie fallen mir auf <strong>de</strong>n Kopf, wenn ich die Tür öffne. Ist<br />
das <strong>de</strong>nn so schlimm?<br />
3. Wissen Sie ohne nachzusehen, wo sich Ihre Autoschlüssel,<br />
Ihre unbezahlten Rechnungen und Ihre Hausratversicherung<br />
befin<strong>de</strong>n?<br />
a) Selbstverständlich – soll ich sie holen?<br />
b) <strong>Alles</strong> außer <strong>de</strong>r Versicherungspolice – die muss irgendwo<br />
im Büro meines Mannes/meiner Frau/meines Partners sein.<br />
c) Klar – ich brauch bloß zehn Minuten, um sie zu fin<strong>de</strong>n.<br />
O<strong>de</strong>r vielleicht eine Stun<strong>de</strong>.
4. Was befin<strong>de</strong>t sich gera<strong>de</strong> auf Ihrem Esszimmertisch?<br />
a) Holzpolitur und ein Lappen – ich mache gera<strong>de</strong> sauber.<br />
b) Ein paar Stapel mit Rechnungen – und die Bil<strong>de</strong>r meines<br />
Kin<strong>de</strong>s.<br />
c) So viel Zeug, dass ich <strong>de</strong>n Tisch nicht sehen kann.<br />
5. Wie viele Zeitschriften befin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>rzeit in Ihrem Haushalt?<br />
a) Drei – die aktuellen Ausgaben aller Magazine, die ich<br />
abonniert habe.<br />
b) Oh, je<strong>de</strong> Menge. Aber die brauche ich für die Arbeit.<br />
c) Ich habe je<strong>de</strong> Ausgabe <strong>von</strong> National Geographic, die jemals<br />
herausgekommen ist. Eine beachtliche Sammlung.<br />
6. Wie viele Papier- und Einkaufstüten bewahren Sie auf?<br />
a) Eine Handvoll – wir sammeln Altpapier darin.<br />
b) Eine übervolle Kiste plus ein paar extra. Man weiß ja nie,<br />
welche Größe man braucht.<br />
c) Je<strong>de</strong> Tüte, die ich bekomme.<br />
7. Beantworten Sie folgen<strong>de</strong> Fragen mit Ja o<strong>de</strong>r Nein:<br />
a) Wenn Sie eine Glühbirne auswechseln müssen, wissen<br />
Sie, wo Sie eine neue fin<strong>de</strong>n?<br />
b) Stecken all Ihre DVDs und CDs in ihren Hüllen?<br />
c) Liegt überall Kin<strong>de</strong>rspielzeug herum, außer im Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>m Spielbereich?<br />
d) Steht gebrauchtes Geschirr in <strong>de</strong>r Spüle?<br />
e) Liegen außer im Wäschekorb auch noch an<strong>de</strong>rswo<br />
schmutzige Kleidungsstücke herum?<br />
f) Gibt es in Ihrem Medizinschränkchen abgelaufene Medikamente?<br />
g) Sind alle Rechnungen bezahlt und alle Unterlagen abgeheftet?<br />
h) Passen Ihnen alle Kleidungsstücke in Ihrem Schrank?<br />
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ZUHAUSE IST ES GAR NICHT SCHÖN
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ALLES ZUVIEL!<br />
WIE ORDENTLICH SIND SIE?<br />
AUSWERTUNG:<br />
Fragen 1–6: Sie bekommen jeweils null Punkte, wenn a), einen<br />
Punkt, wenn b), zwei Punkte, wenn c) zutrifft.<br />
Frage 7: Sie bekommen je einen Punkt für die Antworten<br />
a) nein, b) nein, c) ja, d) ja, e) ja, f) ja, g) nein, h) nein.<br />
Addieren Sie nun all Ihre Punkte.<br />
TESTERGEBNIS:<br />
10–20 Punkte: Oh-oh. Sieht so aus, als seien Sie ein MESSIE.<br />
Erstaunlich, dass Sie einen Stift gefun<strong>de</strong>n haben, um diesen<br />
Test zu machen. Aber nehmen Sie es nicht zu schwer, fühlen Sie<br />
sich nicht machtlos: Der erste Schritt besteht darin, sich das<br />
Problem einzugestehen. Wir wer<strong>de</strong>n es Schritt für Schritt angehen<br />
und das Programm für Sie maßschnei<strong>de</strong>rn, damit Sie damit<br />
arbeiten können. Und vergessen Sie beim Lesen nicht, dass die<br />
erste Wegwerfrun<strong>de</strong> manchmal nicht reicht. Ein paar Monate<br />
nach <strong>de</strong>m ersten Aussortieren betrachten Sie dieselben Sachen,<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>nen Sie sich beim letzten Mal nicht trennen konnten,<br />
und bemerken, dass Sie sie seit <strong>de</strong>r Aufräumaktion nicht angerührt<br />
haben. Es dauert eine Weile, sich an <strong>de</strong>n Gedanken zu gewöhnen,<br />
dass etwas, das Sie nicht benutzen, das nicht Teil Ihres<br />
Lebens ist und nicht Ihren Zielen dient, bloß Platzverschwendung<br />
ist. Aber Sie wer<strong>de</strong>n es schaffen, das verspreche ich Ihnen.<br />
3–9 Punkte: Gute Nachricht: Sie sind ein KREMPEL-OPFER. Das<br />
klingt vielleicht nicht wie eine gute Nachricht, aber es be<strong>de</strong>utet,<br />
dass Sie, wie so viele an<strong>de</strong>re, ein Opfer <strong>de</strong>r Flut <strong>de</strong>r Dinge<br />
gewor<strong>de</strong>n sind, die so schwer zu vermei<strong>de</strong>n ist, wenn man viel<br />
zu tun, zahlreiche Interessen, ein ausreichen<strong>de</strong>s Einkommen,
familiäre Erinnerungsstücke hat und stets neue Einkäufe<br />
macht und Werbung bekommt. Keine Sorge, mit einem vertretbaren<br />
Aufwand können Sie Ordnung schaffen und bewahren.<br />
0–2 Punkte: Gratuliere! Sie sind FREI VON KRIMSKRAMS.<br />
Klopfen Sie sich auf die Schulter, aber lassen Sie nicht nach.<br />
Nicht im Krempel zu versinken ist Arbeit. Gibt es einen Lagerraum<br />
o<strong>de</strong>r ein Büro, in <strong>de</strong>m sich Ihr Zeug doch sammelt? Dann<br />
können Sie gleich das Kapitel zum Thema aufschlagen und Ihr<br />
Problem ganz konkret anpacken. Und vergessen Sie nicht<br />
Schritt 6: Neue Rituale. Dieser Kalen<strong>de</strong>r mit monatlichen Anregungen<br />
wird Ihnen dabei helfen, Ihr Zuhause sauber und or<strong>de</strong>ntlich<br />
zu halten.<br />
SEHEN SIE SICH UM<br />
Irgendwie kriecht das Zeug ins Haus und übernimmt die<br />
Herrschaft. Manchmal kommt es einem fast vor, als könnten<br />
wir es gar nicht mehr wahrnehmen, als hätten unsere Sinne<br />
abgeschaltet. Es ist einfach da. Wir müssen je<strong>de</strong>n Tag darüber<br />
hinwegsteigen und drum herumgehen, und trotz<strong>de</strong>m scheinen<br />
wir unfähig zu sein, uns damit auseinan<strong>de</strong>rzusetzen. Betrachten<br />
Sie einmal diese typischen Symptome <strong>de</strong>s Überflusses.<br />
Vielleicht kommen sie Ihnen nur allzu bekannt vor?<br />
Wo sind all die Abstellflächen hin?<br />
Abstellflächen sind das erste Schlachtfeld, auf <strong>de</strong>m Sie <strong>de</strong>n<br />
Kampf gegen <strong>de</strong>n Krempel verlieren. Es ist nicht leicht, an<br />
Ihrem Schreibtisch zu arbeiten, weil sich lauter Papiere darauf<br />
stapeln? Und was ist mit <strong>de</strong>m Couchtisch? Wie lange<br />
liegen diese Zeitschriften schon da herum? Gibt es auf<br />
Ihrem Küchentresen genug Platz, um das Essen zuzubereiten,<br />
o<strong>de</strong>r steht er voll mit Küchengeräten und Frühstücks-<br />
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ZUHAUSE IST ES GAR NICHT SCHÖN
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ALLES ZUVIEL!<br />
flockenschachteln und Aufbewahrungsbehältern? Und die<br />
Oberseite <strong>de</strong>s Fernsehers ist kein Regal, ebenso wenig wie<br />
die Fensterbänke? Liegen lauter Kleidungsstücke auf Ihrem<br />
Bett? Und was ist mit <strong>de</strong>r größten Fläche in Ihrem Haus –<br />
<strong>de</strong>m Fußbo<strong>de</strong>n? Ist <strong>de</strong>r Fußbo<strong>de</strong>n einfach verschwun<strong>de</strong>n?<br />
Wenn die Abstellflächen bei Ihnen zu Hause unter einer<br />
Flut <strong>von</strong> Gegenstän<strong>de</strong>n begraben sind, dann ist es jetzt Zeit,<br />
sie zurückzuerobern.<br />
Erfüllt alles seinen Zweck?<br />
Woran merken Sie, dass Sie <strong>zuviel</strong>e Sachen haben? Die große,<br />
grelle Warntafel, die Ihnen das anzeigt, pflege ich »Systemüberlastung«<br />
zu nennen. Eine Überlastung <strong>de</strong>s Systems tritt<br />
auf, wenn die Zimmer ihre Funktion verlieren. Auf einem<br />
Küchentresen sollte man Essen zubereiten, aber er wird zum<br />
Regalbrett. Ein Schreibtisch verwan<strong>de</strong>lt sich in eine Ablagefläche,<br />
auf <strong>de</strong>r sich Papierstapel türmen. Sie haben vielleicht<br />
<strong>zuviel</strong> Geschirr für Ihre Küche, also lan<strong>de</strong>t welches im<br />
Waschraum. Meine Klienten Owen und Gina taten etwas<br />
Ähnliches – er bewahrte seine medizinischen Bücher in <strong>de</strong>r<br />
Gästeba<strong>de</strong>wanne auf. Im schlimmsten Fall wird es zum Hin<strong>de</strong>rnislauf,<br />
ein Zimmer zu durchqueren. Gina bewahrte eifrig<br />
alle Kleidungsstücke auf, die ihr Sohn Michael jemals getragen<br />
hatte, und füllte damit einen Raum, <strong>de</strong>r ein wun<strong>de</strong>rvolles<br />
Spielzimmer für Michael hätte sein können.<br />
Eine Systemüberlastung entwickelt sich langsam. Es ist<br />
nicht so, dass Sie eines Tages nach unten gehen und die Entscheidung<br />
fällen, dass Sie <strong>de</strong>n Keller lieber mit alten Gartenmöbeln<br />
und ausrangierten Klamotten vollstellen, als einen<br />
Ort zu haben, in <strong>de</strong>m Ihre Familie in Ruhe Filme gucken<br />
kann. Sie treffen einfach keine Entscheidungen mehr darüber,<br />
wie Sie <strong>de</strong>n Raum nutzen wollen, weil Sie verzweifelt<br />
damit beschäftigt sind, nach einem Platz Ausschau zu halten,<br />
wo das Zeug hinkann. Und wenn Dinge in Räumen
ALLES ZUVIEL!<br />
4<br />
Ehrenwirth in <strong>de</strong>r Verlagsgruppe Lübbe<br />
Titel <strong>de</strong>r amerikanischen Originalausgabe: »It’s All too Much«<br />
Für die Originalausgabe:<br />
Copyright © 2007 by <strong>Peter</strong> <strong>Walsh</strong><br />
Published by arrangement with FREE PRESS, a division of<br />
Simon & Schuster, New York<br />
Für die <strong>de</strong>utschsprachige Ausgabe:<br />
Copyright © 2008 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Übersetzung: Ulrich Hoffmann<br />
Textredaktion: Anita Krätzer<br />
Lektorat: Daniela Thiele<br />
Satz: Dörlemann Satz, Lemför<strong>de</strong><br />
Gesetzt aus <strong>de</strong>r Rotis<br />
Druck und Einband: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm<br />
Alle Rechte, auch die <strong>de</strong>r fotomechanischen und elektronischen<br />
Wie<strong>de</strong>rgabe, vorbehalten.<br />
Printed in Germany<br />
ISBN 978-3-431-03745-6<br />
5 4 3 2 1<br />
Sie fin<strong>de</strong>n uns im Internet unter: www.luebbe.<strong>de</strong><br />
Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.<strong>de</strong>