23.11.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2009 - Universalmuseum Joanneum

Jahresbericht 2009 - Universalmuseum Joanneum

Jahresbericht 2009 - Universalmuseum Joanneum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ILA<br />

Doppel-Helix über der<br />

Mur, Foto: Institut für<br />

Kunst im öffentlichen<br />

Raum<br />

TextBild MMIX<br />

ILA, „us“, Weitersfeld an der Mur, 19.9.-25.10.:<br />

Mitten über der Mur, die im Süden der Steiermark die Grenze zu Slowenien<br />

bildet, installierte der steirische Künstler ILA eine rotierende, mit geschliffenen<br />

Glaskörpern besetzte Doppel-Helix aus Edelstahl. Die Facetten<br />

der Kristalle spalten das Sonnenlicht auf und erzeugen intensive Farbreflexionen,<br />

die gleichermaßen auf beide Seiten des Flusses ausgesendet<br />

werden. „us“ nimmt Bezug auf die an diesem Ort als Selbstverständlichkeit<br />

ge- und erlebte grenzüberschreitende Verbundenheit und rückt die DNA<br />

als gemeinsames Grundprinzip aller Lebensformen auf einer universellen<br />

symbolischen Ebene ins Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />

„TextBild MMIX. 40 Sätze reisen durch die Steiermark“, 25.9.-4.11.:<br />

20 KünstlerInnen und 20 LiteratInnen waren unter dem Motto gleichgültig/<br />

gültig mit dem Jahr <strong>2009</strong> - dem Hier und Jetzt - konfrontiert. Innerhalb<br />

der generellen Vielschichtigkeit der öffentlichen Raumerfahrungen<br />

nahm der Text eine herausragende Stellung ein. Diesen aus den dichten<br />

Überlagerungen von Text und Bild in den unterschiedlichsten Kontexten,<br />

sei es der wirtschaftliche oder der politische, zu befreien und in dieser<br />

Verstärkung durch die Isolation wirken zu lassen, war Ziel des Projekts<br />

MMIX. Als Leuchtschrift tauchte ein Satz nur an einem Tag in einem Ort<br />

der Steiermark auf - am nächsten Tag war der Klein-LKW, Vehikel des<br />

ungewohnten, des fremden Texts in einer Zeit, in der das Fremdsein<br />

längst zum Störfaktor in der Gesellschaft geworden ist, verschwunden.<br />

Das Potenzial der Steiermark auslotend, wurden ausschließlich steirische<br />

KünstlerInnen und LiteratInnen eingeladen, ihren Text in die unterschiedlichsten<br />

steirischen Ortsbilder einzuschreiben: Kein Statement gegen das<br />

Internationale oder die Globalisierung, sondern das aufregende Risiko<br />

einer Konzentration, in der das Überschreiten der Grenzen zwischen den<br />

Kategorien Literatur und bildende Kunst in beiden Richtungen auf die<br />

Spitze getrieben wird.<br />

„<br />

(out)<br />

„out“, Graz, Foto:<br />

Institut für Kunst im<br />

öffentlichen Raum<br />

Osodi / Johansson<br />

Smith / Wintner<br />

(out)“, Graz, 26.9.-31.10.:<br />

Eine Gruppe von serbischen Kunstschaffenden der jüngeren Generation,<br />

vom Belgrader Bildhauer Mrdjan Bajić ausgewählt und betreut, formulierte<br />

ihre Fragen und Meinungen zur eigenen Identität, die nicht nur durch die<br />

Nation und/oder Religion bestimmt wird, an einem fremden Ort: Objekte<br />

und Interventionen waren in Graz präsent - entlang einer Route vom<br />

Schlossbergplatz über die Mur zum Südtiroler Platz. Bemerkenswert an<br />

diesem Projekt ist, dass eine Übertragung des Kontexts stattfand: Nicht<br />

Künstler, aus unterschiedlichen Richtungen herbeigerufen, traten auf,<br />

um ortsbezogen zu arbeiten, sondern VertreterInnen einer historisch wie<br />

zeitpolitisch selbst und von außen definierten Kultur formulierten ihre<br />

in ihrer und für ihre Heimat (mit)entscheidenden Positionen in der Grazer<br />

Innenstadt. Dazu erwarteten sie sich eine Auseinandersetzung in aller<br />

Öffentlichkeit, um diese Reflexionen anschließend wiederum in „ihr“ Land<br />

zu transferieren.<br />

George Osodi, Lars Johansson, „Real Energy World/Niger Delta“, Graz und<br />

Graz-Umgebung, Videowall am Jakominiplatz, 30.9.-14.10:<br />

Fotoarbeiten des nigerianischen Fotografen George Osodi, aufgenommen<br />

im Nigerdelta, wurden für einen Monat in den Grazer Stadtraum getragen.<br />

Auf öffentlichen Werbeflächen erschienen Bildbotschaften aus dem Leben<br />

in der Katastrophe: Die Erdölförderung durch internationale Konzerne<br />

hinterlässt seit den 1960-er Jahren post-apokalyptische Landschaften,<br />

verursacht durch Ölunfälle, Pipelineexplosionen und das Abfackeln von<br />

Erdgas. Menschenrechtsverletzungen, paramilitärische Einheiten und<br />

Massenproteste prägen den Alltag im Nigerdelta.<br />

Matt Smith & Sandra Wintner, AUDIOMOBILE | SSS - Social Sound Systems<br />

1, Graz, 27.11-29.11.:<br />

AUDIOMOBILE lud zu einer Erkundung von „Klangkarten“ (Sonic Maps)<br />

ein, während einer Fahrt in einem bequemen, den Dialog unter zufällig<br />

22 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!