Heft 216 - Ev. Küstervereinigung Westfalen-Lippe
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Andacht<br />
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst;<br />
ich bin der HERR.<br />
Es wäre doch ganz einfach!<br />
Vor einigen Wochen habe ich mir ein<br />
neues Navigationsgerät für mein Auto<br />
gekauft. Das alte war zwar noch intakt,<br />
jedoch umständlich zu bedienen. Es sollte<br />
nicht unbedingt unendlich viele Funktionen<br />
haben. Wichtig war mir, dass es ein gut<br />
funktionierendes Modell ist, das mich mit<br />
wenig Bedienung zuverlässig ans Ziel<br />
bringt. Nach der Neuerwerbung machte ich<br />
mich sogleich ans Auspacken. Und wie das<br />
bei vielen elektronischen Geräten heute ist,<br />
gab es keine gedruckte Bedienungsanleitung,<br />
sondern eine am Computerbildschirm<br />
lesbare CD-Rom. Nach der Auswahl<br />
der deutschen Sprache stand ich dann<br />
vor unendlich vielen Stichworten. Was man<br />
mit diesem Gerät nicht alles machen kann!<br />
Dazu eine Fülle von Hinweisen, Tips und<br />
Maßnahmen, die alle bestimmt ganz wichtig<br />
sind. Doch wozu sollte ich das alles wissen,<br />
eigentlich will ich doch nur mit meinem<br />
Auto von A nach B fahren – möglichst ohne<br />
Umwege schnell und sicher an mein Ziel<br />
kommen. Ich nahm also mein Navigationsgerät<br />
zur Hand, ließ die Gebrauchsanweisung<br />
links liegen und probierte einfach<br />
aus. Und siehe da: mit etwas Verstand,<br />
Bedächtigkeit und ein paar Versuchen war<br />
es kein Problem mehr, das Gerät zu bedienen.<br />
Wie oft geht es uns Menschen im Umgang<br />
miteinander genauso? Wir brauchen<br />
scheinbar zahlreiche Vorschriften und Gesetze,<br />
damit die Beziehungen zwischen mir<br />
und meinem Nächsten wenigstens halbwegs<br />
gelingen. Und dann ärgern ich mich trotzdem<br />
wieder, wenn mein Gegenüber sich<br />
anders verhält, wie ich es als richtig ansehe.<br />
In der Bibel findet sich ein Satz, der all<br />
diese Regelungen zusammenfasst in der<br />
einfachen Aussage: „Du sollst deinen<br />
Nächsten lieben wie dich selbst!“<br />
Nichts mehr fordert dieser Satz als ein<br />
wenig Freundlichkeit und Geduld gegenüber<br />
uns selbst und den Menschen, mit<br />
denen wir heute zusammenkommen. Ich<br />
glaube, wenn wir uns im Umgang mit unseren<br />
Mitmenschen einmal nicht hinter Gesetzen<br />
und Verordnungen verstecken, sondern<br />
mit Verstand und Einfühlungsvermögen,<br />
das Gott uns geschenkt hat, ein wenig<br />
Freundlichkeit an den Tag legen im Sinne<br />
des Bibelwortes, dann würde unser<br />
Miteinander in den meisten Fällen so gelingen<br />
wie Gott es gedacht hat. Wie wäre es,<br />
wenn wir einmal diesen Vers ganz in den<br />
Mittelpunkt unseres Handelns stellen? Ich<br />
glaube, dieses Verhalten würde uns neu<br />
den Blick öffnen für die Menschen, die Gott<br />
uns über den Weg schickt.<br />
Zur Unterstützung: Wir schreiben die Bibelstelle<br />
auf einen Zettel und le-<br />
gen oder hängen ihn dahin,<br />
wo wir jeden Tag hinschauen.<br />
Pfarrer<br />
Lars Kirchhof<br />
(3. Mose 19,18)<br />
Du sollst<br />
deinen<br />
Nächsten<br />
lieben<br />
wie dich<br />
selbst<br />
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