Pressemappe LNdB 2012.pdf - Kulturring in Berlin eV

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Kunstfabrik HB55 Es ist, als würde Dornröschen jede Wimper ihrer Augen einzeln aufschlagen. Wie so viele Industriedenkmäler trat die einstige Margarinefabrik „Berolina“ mit ihren Erkern und Türmchen, Spitzgiebeln und Rundbögen auf, als wäre sie ein Schloss oder eine Burg, gut berlinerisch gelb-rot aus den farbigen Ziegeln der näheren Umgebung errichtet. 1909 war das, und ihr Architekt Karl Schramm war in den damals noch nicht zu Großberlin zusammengefassten Städten offenbar gut beschäftigt. Auch die Geschäfte mit der „Pflanzenbutter“ liefen so gut, dass 1916 in einer Qualität erweitert wurde, dass der Komplex heute unter Denkmalschutz steht. Um ihm jedoch seine Würde wiederzugeben, müssen viele Umbauten und Verunstaltungen der letzten Jahrzehnte beseitigt werden: rücksichtslos verkleinerte Fenster, abgehängte Decken, abgeschlagene Balkonbrüstungen, unsensible Hinzufügungen. Alle technischen Einrichtungen müssen erneuert, historische Gebäudeansichten mit modernen Bauvorschriften in Einklang gebracht werden. Nach der Wende gab es wohl Interessenten für das zu DDR- Zeiten von dem VEB Rohrleitungsbau genutzte Areal, aber keiner wagte sich an die Herkulesaufgabe. Erst seit die Property Herzbergstr. 55 GmbH & Co. KG im Jahr 2008 die Immobilie übernommen hat, geht es kleinschrittig, aber beharrlich voran. Sukzessiv, Raum für Raum, Stiege für Stiege, Fenster für Fenster wird repariert, ausgetauscht, erneuert. Im Vorderhaus wurden auf vier Stockwerken 40 Räume hergerichtet, im Fabrikgebäude die Sanitäranlagen saniert, und die Privatstraße, mit der das Gelände erschlossen wird, wurde aufwändig und historisch korrekt von der Teerdecke befreit und neu gepflastert (inklusive der Neuverlegung der Schienen, über die seinerzeit Güterzüge bis ans Werk fuhren). Seit kurzem steht den Mietern WLAN und provisorisch eine zweite Präsentationshalle zur Verfügung. Die Mieter, das sind Gewerbetreibende wie Kfz-Werkstatt oder Sackgroßhandel, vor allem aber Künstlerinnen und Künstler. Für keine Spezies des homo sapiens könnten derart vergangenheitsgesättigte Orte, die unzähligen, oft rätselhaften Spuren einstiger Nutzungen anregender sein, denn gleichgültig, welche Richtung und welche Sparte der oder die Betreffende vertritt, allen ist eine besondere Empfänglichkeit für die Poesie von Verfall und Umbruch eigen. Und zugegeben, Künstler sind aufgrund ihrer meist knappen Kassenlage eher bereit, die eine oder andere noch nicht behobene Unzulänglichkeit vielleicht doch als inspirierend und nicht störend zu betrachten. Inzwischen gehen rund 100 Künstler in unterschiedlich großen Räumen ihrer Arbeit nach. Es sind Bildhauer, Plastiker, Holzschnitzer darunter, Maler, Zeichner und Grafiker, ein Architekt, Video- und Performancekünstler. Sie vernetzen sich untereinander, es entstehen spontan Arbeitsgemeinschaften, und der berühmte Schwatz am Water- Cooler findet trotz nicht vorhandenem Water-Cooler statt (ein kühles Bier beim zweiwöchentlichen Stammtisch leistet da viel bessere Dienste). Die Kunstschaffenden vertreten gegenständliche ebenso wie abstrakte Ansätze, minimalistische wie opulente Stilrichtungen, gestische wie mathematisch abgezirkelte Herangehensweisen. Diese Vielfalt ist Programm und soll noch größer werden. Denn die Vision der Vermieter ist ein Standort für viele Kreative in einem historischen, denkmalgeschützten und irgendwann einmal auch vollständig wiederhergestellten Ambiente. Zentrale Eröffnungsfeier der Langen Nacht der Bilder am 15.09.2012 um 17.00 Uhr Herzbergstraße 55 10365 Berlin Tel. 26 39 96 70 www.hb55.de HB55 HB55 Lotte Guenther
Andre Kiehtreiber In einer magischen Legion mit Rose und Oskar hin zur Gegenwart. In den letzten 5 Jahren entstand eine Reihe großformatiger, gegenständlicher Ölbilder, deren Inhalt auf einem Schauspiel, einem Roman oder einem historischen Geschichtswerk eines der zehn deutschen Literaturnobelpreisträger basiert. Hier stand am Anfang immer der Name eines Preisträgers, dann die Auswahl eines Werkes und dessen Lektüre, und schließlich begann die Arbeit am Bild. A. Kiehtreiber: „Es handelt sich um einen Versuch, den erzählten Inhalt, beispielsweise eines Schauspiels von Paul Heyse in einem Bild zu verschmelzen, ohne dabei eine spezielle Szene aufzugreifen, so verlockend dies auch mitunter war. Dies alles aus meinem Verständnis heraus und ohne den Anspruch allgemeiner Gültigkeit. Die Werke der Nobelpreisträger sind ja auch Fenster zu unserer Geschichte: beginnend mit Mommsens Schilderung der römischen Antike über Heyses Preußen, Hauptmanns Weberaufstand, Manns Europa vor 1914; Hesse und Eucken zeigten neue Sichten, neue Wege und Grass zeichnete das Schicksal der Menschen abseits der Kriegsschlachten, Sachs‘ Gedichte holen das Individuum aus der Nacht von Auschwitz und Müller ruft den Leidensweg der Mitverlierer ins Bewusstsein, während Böll Mechanismen der Macht in unserer jüngeren Geschichte beobachtete.“ Ausstellung zur Langen Nacht der Bilder: „Jahrhunderte fliegen dahin“ - Ölbilder von Andre Kiehtreiber zu Werken Deutscher Literaturnobelpreisträger im Museum Kesselhaus, Herzbergstraße 79 (Haus 29), 10365 Berlin. Die Vernissage findet am 12.09.2012 um 19.00 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis zum 04.10.2012 zu besichtigen. Atelier Andre Kiehtreiber Emanuelstraße 10 10317 Berlin Tel. 01 63 - 1 39 22 98 www.andre-kiehtreiber.de Andre Kiehtreiber – Hungerengel Andre Kiehtreiber – Kolberg Andre Kiehtreiber – Gewalt
Seite 1 und 2: Die Lange Nacht der Bilder 2012 Nä
Seite 3 und 4: GALERIE 100 Die Galerie 100 wurde a
Seite 5 und 6: DAS WEITE THEATER und Hochschule f
Seite 7: Center Am Tierpark | Bärenschaufen
Seite 11 und 12: CAFÉ SIBYLLE Das traditionsreiche
Seite 13: Wir laden alle Interessenten ein, d

Pressemappe LNdB 2012.pdf - Kulturring in Berlin eV

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?