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Macht Euren Herzschlag zum Soundtrack Eures Lebens! - leoaktiv.de

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Das Warmbronner Open Air überzeugt durch seinen Charme vom 22. bis 24. Juli<br />

Bereits <strong>zum</strong> 27. Mal fin<strong>de</strong>t in Warmbronn<br />

das Open Air statt. Seit <strong>de</strong>m<br />

Beginn <strong>de</strong>s Festivals Mitte <strong>de</strong>r<br />

1980er-Jahre hat sich einiges verän<strong>de</strong>rt.<br />

Nicht nur das Open Air ging<br />

durch diverse Höhen und Tiefen,<br />

auch das heutige Kulturverständnis<br />

und Überangebot an kommerziellen<br />

Veranstaltungen machen solchen lokalen<br />

Veranstaltungen zu schaffen.<br />

Gunnar Weber leitet das Open<br />

Air-Organisationsteam und hat<br />

zusammen mit einem engagierten<br />

Team ein neues Konzept erarbeitet,<br />

das nach <strong>de</strong>n „fetten Jahren“<br />

<strong>de</strong>r Rock Explosion Festivals<br />

einfach notwendig war. „Wir<br />

wollten das Risiko nicht mehr tragen“,<br />

sagt Weber. Vor allem die<br />

bekannten Zugpfer<strong>de</strong> wie früher<br />

„Die Happy“ o<strong>de</strong>r „J.B.O“ knabberten<br />

kräftig am Etat. Ein Bruch<br />

war notwendig, aber auch gefährlich.<br />

Die Erwartungshaltung<br />

war bei vielen Leuten nach <strong>de</strong>n<br />

„Rock Explosion“-Zeiten ausgerichtet.<br />

Gunnar Weber: „Damit<br />

hatten wir zu kämpfen.“ Doch<br />

die Macher <strong>de</strong>s Open Air haben<br />

ihr Konzept mittlerweile durchgesetzt;<br />

lokale Bands, internationale<br />

Bands, exotische Bands zu vereinen<br />

und die Veranstaltung <strong>de</strong>nnoch<br />

bezahlbar zu machen.<br />

„Statt 15 Euro früher kostet es<br />

heute nur noch 6 Euro beziehungsweise<br />

12 Euro für das ganze<br />

Wochenen<strong>de</strong>. Ein kleines, feines<br />

Festival“, sagt Weber nicht<br />

ohne Stolz. Die unterschiedlichen<br />

Stilrichtungen sowie das Rah-<br />

10<br />

LEOAKTIV<br />

menprogramm während <strong>de</strong>r<br />

Umbaupausen kommen an. So<br />

wird am Sonntag beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r Satiriker Martin Sonneborn,<br />

ehemaliger Chefredakteur <strong>de</strong>s Titanic-Magazins,<br />

eine Lesung abhalten.<br />

Die Organisation eines<br />

solchen Festivals beginnt meist<br />

im Oktober. Zuerst arbeitet das<br />

Team die Konzeption aus. Unterstützt<br />

wird es dabei von vielen<br />

Kräften: Philipp Reinhardt und<br />

Martin Riethmüller, die bei<strong>de</strong> zu<br />

<strong>de</strong>n „alten Hasen“ gehören, die<br />

aber wegen ihres Engagements<br />

unverzichtbar sind. O<strong>de</strong>r Jo Hauser,<br />

<strong>de</strong>r meistens das Booking<br />

übernimmt, also nach adäquaten<br />

Bands Ausschau hält. Jasmin<br />

Menrad und Melanie Ritzal sind<br />

explizit im Open Air-Team. Roman<br />

Stehle teilt die Helfer ein<br />

und kümmert sich um die IT. „Er<br />

ist das neueste Mitglied und am<br />

engagiertesten“, freut sich Weber.<br />

Des Weiteren sind Oliver Hil<strong>de</strong>brand,<br />

Miriam Perl und Felix<br />

3 Tage große Freiheit:<br />

Festival-Kultur in Reinstform<br />

Rank am Start. Beson<strong>de</strong>rs wichtig<br />

ist auch Peter Trinkle, <strong>de</strong>r die<br />

gesamte Soundtechnik mitbringt<br />

und so das Festival in diesem Bereich<br />

auf sehr professionelle Beine<br />

stellt. Dennoch ist Gunnar Weber<br />

froh, dass es bei allem Stress<br />

nicht allzu kommerziell zugeht.<br />

„Wir könnten das sicher gewinnorientierter<br />

machen“, sagt er lachend.<br />

„Aber die Gruppenarbeit<br />

ist wichtig und auch interessant.<br />

Es passieren immer wie<strong>de</strong>r die<br />

gleichen Fehler. Das macht aber<br />

irgendwo <strong>de</strong>n Charme aus.“ Die<br />

Open Air-Besucher wissen diesen<br />

Charme zu schätzen. Wenn es<br />

dann in die Produktionsphase<br />

geht, wird es vor allem in Sachen<br />

Einkäufe spannend. „Das Budget<br />

ist gering. Da müssen wir schauen,<br />

wo wir was drehen können,<br />

hier und da anrufen und verhan<strong>de</strong>ln”,<br />

sagt Weber. Zirka eine Woche<br />

vor <strong>de</strong>m Open Air beginnt<br />

die Durchführung. Aufbau, Festival,<br />

Abbau – eine Zeit, in <strong>de</strong>r viele<br />

Musik und geselliges Miteinan<strong>de</strong>r im Grünen: Open Air-Feeling pur!<br />

Foto: Michael Brehm<br />

Ehrenamtliche gar ihren Jahresurlaub<br />

opfern, um dabei zu sein.<br />

Am Vortag <strong>de</strong>s Open Air reist<br />

dann eine <strong>de</strong>r Bands aus Finnland<br />

an, um mit <strong>de</strong>m Open Air<br />

Team zu feiern und am Festivalgelän<strong>de</strong><br />

zu übernachten. Kurz<br />

gesagt: Open Air Feeling in seiner<br />

reinsten Form. Der Reiz, ein solches<br />

Open Air durchzuführen,<br />

geht jedoch weiter. Weber: „Der<br />

Reiz ist für uns, dass wir uns nicht<br />

festlegen wollen auf irgendwas<br />

und offen sind für alles. Wir starten<br />

beispielsweise freitags mit<br />

<strong>de</strong>m Metal-Brett, bevor wir am<br />

Sonntag mit Reggae aufhören.“<br />

Zu<strong>de</strong>m biete man eine Kulturveranstaltung<br />

an, die mit fünf, sechs<br />

Euro für je<strong>de</strong>n erschwinglich ist.<br />

„Und wir wollen Raum für Kommunikation<br />

bieten“, ergänzt er.<br />

Ein Raum, <strong>de</strong>r sich nicht über Verbote<br />

regelt, son<strong>de</strong>rn offenherzig<br />

zur Verfügung stehe. „Wir möchten<br />

nicht mit Verboten arbeiten.<br />

Deswegen haben wir beispielsweise<br />

auch keine „professionelle“<br />

Security.“ Die Besucher danken<br />

es, weil sie merken, in Warmbronn<br />

ein Festival <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren<br />

Art besuchen zu können. Freiheit,<br />

frische Luft, abwechslungsreiche<br />

Musik, ein kontrastreiches<br />

Rahmenprogramm, das alles für<br />

wenig Geld. Das Warmbronn<br />

Open Air verkörpert das, womit<br />

viele Festivals einmal angefangen<br />

haben, sich diesen Charme<br />

aber nicht bewahren konnten.<br />

www.openairwarmbronn.<strong>de</strong> mh<br />

Foto: Jan Hotttmann

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