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Musik Musik und und Herzblut für für die die Patienten 25 Jahre „Radio Ohrwurm“ im Krankenhaus Leonberg Am 4. April 1978 ging „Radio Ohrwurm“ als Patientenradio im Kreiskrankenhaus Leonberg erstmals auf Sendung. Seither machen Ehrenamtliche immer freitags von 19 bis 21 Uhr ein Hörfunkprogramm für die Patienten. Verändert haben sich in den 25 Jahren die Rahmenbedingungen. Vor allem, weil die Patienten heute viel kürzer im Krankenhaus sind und sie sich viel schwerer in die Programmgestaltung einbinden lassen. Ursel Schneider, inzwischen die „gute Seele“, ist seit Anfang an dabei. Sie hat zwischendurch lediglich mal zwei Jahre ausgesetzt. Rechtzeitig steuert die 71-Jährige am Freitagabend das Studio im Keller des Krankenhauses an. Heute ist sie zuständig für die Technik. An unzähligen Abenden saß sie selbst am Sprechmikrofon. Als Moderatorin kommt wenig später der „Teenager“ – Anmerkung von Ursel Schneider – der 17 derzeit tätigen Ehrenamtlichen dazu, die 58 Jahre alte Barbara 14 LEOAKTIV Kohm aus Warmbronn. Beide sind in ihren engen Kabinen bester Laune und überzeugen mit positiven Lebenseinstellungen. Dank an Doktor Weber Wenn um 19 Uhr, wie seit 25 Jahren unverändert, Ursel Schneider „San Marco“ von Rondo Veneziano als Erkennungsmelodie startet, wissen beide nicht, wie viele Zuhörer sie heute erreichen. Es sind aber vor allem die älteren Patienten, die den sogenannten „Zetteldamen“ eine Rückmeldung zukommen lassen, wenn diese die zuvor ausgeteilten Handzettel mit dem Programm wieder abholen. „Sie haben den härtesten Job, viele Patienten freuen sich über ein Gespräch und sie sehen viel Leid. Wer auf den Zetteln den Wunsch nach einem Gruß vermerkt wird dann via Krankenhausradio persönlich gegrüßt. Früher gehörten lange Kommentare über das Essen dazu. In dieser Woche schrieb ein Patient auf den Zettel, dass er sich Besuch wünscht. Ein anderer freut sich auf seine Entlassung und dankt Herrn Doktor Weber. Angerufen werden wir während der Sendung heute fast nicht mehr“, erzählt Schneider. Geblieben ist seit der Gründung der Bericht aus dem Kreissaal mit der Angabe der Anzahl der in der zurückliegenden Woche geborenen Kinder, das verbale Beiwerk des Moderators Barbara Kohm Ohrwurmradio braucht Nachwuchs Um auch weiterhin auf Sendung gehen zu können, braucht das Team des Ohrwurmradios dringend Verstärkung in allen Bereichen: Zetteldamen oder -herren, die den Kontakt zu den Patienten durch die Verteilung und das Einsammeln der Programme sicherstellen, MitarbeiterInnen, welche die Technik betreuen und die CDs auflegen und solche, welche die Sendung moderieren. Näheres bei Ursel Schneider, Telefon 07152-22791 oder freitagabends direkt im Studio im Keller des Krankenhauses. kf in Form von Gedichten, Geschichten oder Geschichtchen zu einem Thema und das globale Ziel, den Patienten zwei Stunden Abwechslung zu bieten, was Ursel Schneider pragmatisch formuliert: „Die Patienten sollen einfach was anderes hören, was nicht mit dem Krankenhaus zu tun hat. Sie müssen angesichts ihrer Situation auf andere Gedanken kommen und deshalb sollten wir so moderieren, dass sie in ihren Betten was zu lachen haben, zumindest schmunzeln und mitsummen können. Es soll ja eine positive Stimmung rübergebracht werden. Das ist mir wichtig. Deshalb brauchen wir positive Texte und Lieder und immer noch freuen sich welche, wenn sie ihre Grüße und Namen im Ohr hören.“ Elvis geht immer Weil ältere Patienten den Großteil der Hörer stellen, sind Volkslieder bei der Liedauswahl immer vertreten und die Liedtexte sind überwiegenddeutschsprachig. Mehr als drei engli- sche Titel finden sich selten bei den 20 Titeln, die Ursel Schneider zuhause an ihrem Computer für jede Sendung zusammenstellt. „Elvis geht dabei immer, ABBA mit „Waterloo“ direkt ins Ohr, „Brutto Sozialprodukt“ muntert auf. Dazu passen dann „Am Brunnen vor dem Tore“, das „Volkslieder-Medley“ von James Last und zur Beruhigung die „Kleine Nachtmusik“ von Mozart. Aber jetzt habe ich auch Deutsch-Rock-CDs gekauft und selbst Tokio Hotel haben wir im Fundus“, erläutert Schneider die Anpassung der Liedauswahl an die Patientenwünsche. Alfred Kauffmann Ursel Schneider Foto: kf, fotolia.de
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