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Die lokale Musik-Szene mit Leben füllen
Im Heckengäu findet im Herbst der erste Band Contest statt
Es gibt im musikalischen Bereich
mittlerweile eine Menge Contests.
So denken wir zumindest, wenn wir
den Fernseher einschalten. Doch
was ist mit unserer Region? Wo
spielt da im wörtlichen Sinne die
Musik? Junge Musiker und Bands
haben es vor allem in unseren Breitengraden
schwer, Fuß zu fassen.
Die Szene fehlt. Die Macher des 1.
„Heckengäu Band Contest“ wollen
das ändern. In Zusammenarbeit
mit den Jugendreferaten der
umliegenden Gemeinden ist ein
Konzept für einen gemeinnützigen
Wettbewerb entstanden, der
nicht auf Ellenbogen-Mentalität
setzt, sondern die Musiker zusammenbringen
soll. Robin Rosenberger
ist einer der Chef-Organisatoren
und der Wettbewerbsgedanke
ist für ihn nicht vordergründig.
„Es gibt nicht überall solche
Zentralen, wo sich die Bands
treffen. Eine solche Zentrale wollen
wir sein.“ Die Bands können
sich austauschen, gemeinsame
Auftritte vereinbaren und ein
Netzwerk bilden. „So hat das bei
uns auch angefangen. Da haben
sich immer die üblichen Verdächtigen
getroffen“, so Rosenberger
weiter. „Man kennt sich und die
Szene wird kleiner.“ Er selbst ist
mit seiner Heimsheimer Band
„Deadalous“ seit Jahren etabliert
und weiß, was in jungen Musikern
vorgeht. Der Contest wird
daher nicht nur auf den reinen
Wettbewerb begrenzt. Alle zwölf
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qualifizierten Bands werden im
Vorfeld bei einem Coaching-Tag
in der Ludwig-Uhland-Schule begleitet.
Hier wird es Workshops
zum Soundcheck, Bandimage,
Bühnenperformance und Studioarbeit
geben, aber auch spezifisch
auf bestimmte Instrumente
begrenzte Workshops. „Soundcheck
eine Pflichtveranstaltung“,
sagt Margot Rosenberger, die ihren
guten Geist ebenfalls in die
Organisation des Contests einbringt.
Contest im musikalischen
Niemandsland
Die nötige Disziplin ist eine wichtige
Eigenschaft, die neben der
Musik ebenfalls bewertet wird.
„Schon wegen der halben Stunde
Umbaupause muss der Soundcheck
flüssig ablaufen“, weist Robin
Rosenberger auf den straffen
Zeitplan hin. Für lange Trödeleien
und Tüfteleien ist auf der Bühne
also keine Zeit. „Dazu kommen
Sachen wie das Monitoring“, ergänzt
Rosenberger. Beim Monitoring
geht es um den reinen Sound
auf der Bühne, der mitentscheidend
für einen guten Auftritt ist.
Florian Hännig, inzwischen im
Kreisjugendreferat Pforzheim tätig,
hatte einst die Idee einer gemeinnützigen
Veranstaltung. „Er
hatte die Idee, dass man in diesem
musikalischen Niemandsland
einen Contest startet“, sagt
Robin Rosenberger. Seine Impul-
se und die Stärkung der jeweiligen
städtischen Institutionen
brachten dem Contest im Vorfeld
das nötige Standing ein, auf
Sponsorensuche zu gehen. Ein
Druckhaus beispielsweise sorgte
kostenlos für den Druck aller benötigten
Flyer und Plakate. Ein
Heimsheimer Autohaus stellt die
komplette Anlage, die während
des Contests zum Einsatz kommt.
„Die Akzeptanz war von vornherein
sehr groß, man musste nicht
so viel klinkenputzen“, freut sich
Robin Rosenberger, dass das Konzept
des Contests so großen Zuspruch
findet. Da der gemeinnützige
Gedanke im Vordergrund
steht, haben die Organisatoren
den Förderverein der Ludwig-Uhland-Schule
als Kooperationspartner
gewinnen können. Dessen
erster Vorsitzender Dr. Anastasios
Demiroglou ist ebenfalls
begeistert von der Idee. „Als wir
von der Idee gehört haben, wollten
wir sofort mitwirken und mithelfen.
Das Geld für den Förderverein
kommt wiederum den Jugendlichen
im Heckengäu zu Gute.“
Beste Voraussetzungen, um
das Ziel der Organisatoren zu erreichen:
den Heckengäu Band
Contest zu etablieren. „Wir möchten,
dass er ein Begriff wird“, betont
Robin Rosenberger. Zur Bewertung
der Bands wird es noch
ein Jury-Meeting geben, um die
Eckpunkte abzustecken. Denn ein
zweites „DSDS“ will der HGB Contest
nicht sein. „Also keine Ellen-
bogen“, sagt Rosenberger. „Es ist
schwierig, die Stile miteinander
zu vergleichen. Das geht eigentlich
gar nicht.“ Am Ende entscheidet
zugleich das Publikum mit,
was die Bewertung umso gerechter
macht. Die Preise für die
Bands sollten allerdings ein enormer
Ansporn sein. Der 1. Preis ist
eine professionelle Demo-Aufnahme
im Tonstudio „Recording
of Arts“ in Weil der Stadt, der
zweite Preis ein öffentlicher Auftritt
als Vorband der Heimsheimer
Band „Deadalous“. Ein professionelles
Fotoshooting und ein
100-Euro-Einkaufsgutschein beim
Musikhaus Lenz runden die attraktiven
Gewinne ab. Möglichst
gleichwertige, gute Preise zu vergeben,
ist den Organisatoren
damit absolut gelungen.
Bands können sich weiterhin
bewerben. Weitere Infos gibt es
unter www.hgb-contest.de.
Matthias Haug
Robin Rosenberger ist Chef-Organisator
des Band Contests und Bandmitglied
von “Deadalous”
Fotos: Deadalous, fotolia.de