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Betriebszuständen im optimalen Bereich zu betreiben. Wann wie zugeheizt<br />

wird, ist in einem Kennfeld definiert, das im Motorsteuergerät hinterlegt ist<br />

(siehe Abbildung).<br />

iMMEr AM LiMit – so ArbEitEt Ein kEnnfELdtHErMostAt<br />

Um Schäden durch Überhitzung vorzubeugen, simuliert das System bei<br />

entsprechender Leistungsanforderung durch den Autofahrer (z. B. bei einem<br />

stärkeren durchtreten des Gaspedals) vorbeugend eine höhere Kühlmitteltemperatur<br />

– obwohl diese noch gar nicht gestiegen ist. diese bewusste<br />

(Fehl-)Information bringt das dehnstoffelement und damit den Ventilteller des<br />

Thermostats im Vorfeld in die richtige Stellung, um den Kühlmitteldurchfluss<br />

zu erhöhen – und schafft so die Voraussetzungen, um die optimale Temperatur<br />

trotz Volllast zu halten.<br />

Auch für den umgekehrten Fall ist das System gerüstet: Kündigt sich – beispielsweise<br />

durch Talfahrten ohne Gasbetätigung, sinkende Umgebungstemperatur<br />

oder Einstellung der Klimaanlage – eine unerwünschte Temperaturabsenkung<br />

an, greift der Kennfeldthermostat regulierend ein, indem der<br />

Heizwiderstand rechtzeitig entsprechend niedriger oder sogar gar nicht<br />

bestromt wird.<br />

durch die Kombination von herkömmlicher Regelung des Kühlmittelkreislaufs<br />

und Regulierung mittels Heizwiderstand werden die Motoraufwärmphasen<br />

verkürzt. Somit kann das Triebwerk schneller im optimalen Bereich<br />

arbeiten, was sich wiederum positiv auf Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß<br />

auswirkt.<br />

so viEL inforMAtion wiE nötig, so wEnig wiE MögLicH<br />

Um den Autofahrer nicht zu irritieren, finden das komplexe Zusammenspiel<br />

der Temperaturmanagement-Komponenten und die permanenten Eingriffe<br />

ins Kühlsystem, die ja eine stetige Veränderung der Kühlmitteltemperaturen<br />

mit sich bringen, unbemerkt unter der Haube statt. Ist im Armaturenbrett eine<br />

Temperaturanzeige vorhanden, wird diese so beeinflusst, dass sie sich bei<br />

den elektrischen Regeleingriffen nicht verändert. Lediglich bei Fehlern, defekten<br />

und extremen Temperaturabweichungen erscheint ein Warnhinweis in<br />

der Anzeigetafel.<br />

vorbEugEn ist bEssEr ALs nAcHArbEitEn<br />

Thermostate, Thermoschalter und Temperatursensoren sind wartungsfrei und<br />

auf die Lebensdauer eines Motors ausgelegt. In der Praxis werden jedoch<br />

durch Unfälle oder Fremdeinwirkungen immer wieder Komponenten des<br />

Kühlmittelkreislaufs beschädigt (defekt von Kühler oder Kühlmittelpumpe,<br />

Öffnen des Kühlsystems aufgrund von Zahnriemenwechsel und/oder Austausch<br />

der Wasserpumpe, Marderbiss am Kühlmittelschlauch, gerissener<br />

Keilriemen u. v. m.). Auch eine Vorschädigung durch thermische Überbeanspruchung<br />

oder die Verunreinigung durch Arbeiten am System sind Ausfallrisiken<br />

für Thermostate – und Ursachen für erneute Überhitzung bzw. den<br />

Ausfall des Systems. daher ist der generelle Austausch des defektteils, des<br />

Kühlmittels und aller Thermostate, Thermoschalter und Sensoren einem<br />

erneuten Reparaturvorgang vorzuziehen – er ist nicht nur wirtschaftlicher,<br />

sondern schützt auch vor Reklamationen und erhöht dadurch die Kundenzufriedenheit.<br />

zuM AbscHLuss: Luft rAus<br />

nach Arbeiten am Kühlmittelkreislauf sollten 30–60 Minuten Arbeitszeit eingeplant<br />

werden, um das System sorgfältig zu entlüften. Eine mangelhaft<br />

ausgeführte Entlüftung kann nach wenigen gefahrenen Kilometern zu einem<br />

defekt mit teuren Folgeschäden führen.<br />

typiscHEs kEnnfELd EinEr sportLiMousinE<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30405060708090100<br />

Last (%)<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

120110100<br />

130<br />

140<br />

150<br />

160<br />

180<br />

200<br />

© Behr Thermot-tronik GmbH<br />

Fahrzeuggeschwindigkeit (km/h)<br />

Typisches Kennfeld einer Sportlimousine. Um die im jeweiligen Betriebszustand optimale<br />

Kühlmitteltemperatur einzustellen, sind im Motorsteuergerät verschiedene vordefinierte<br />

Wenn-dann-Konstellationen (Sollwerte) hinterlegt: Aus Last und Fahrzeuggeschwindigkeit<br />

ergibt sich die ideale Kühlmitteltemperatur.<br />

EinzELtEiLE dEs dEHnstoffArbEitsELEMEnts<br />

Querschnitt eines herkömmlichen Thermostats.<br />

Kolben<br />

Führungsteil<br />

Stützscheibe<br />

Gummieinsatz<br />

Dehnstoff (Wachs)<br />

Dose<br />

Kühlmitteltemperatur (°C)<br />

© Behr Thermot-tronik GmbH<br />

© Behr Thermot-tronik GmbH<br />

AufbAu dEr kEnnfELdtHErMostAtE: scHnittdArstELLung<br />

Stecker<br />

Heizwiderstand<br />

Ventilteller<br />

Druckfeder<br />

Dose (Arbeitselement)<br />

Elastomereinsatz<br />

Arbeitskolben<br />

Führung (Kurzschlussteller)<br />

Gehäuse<br />

© Behr Thermot-tronik GmbH<br />

Querschnitt eines kennfeldgeregelten Thermostats mit elektrischen Anschlüssen und im<br />

Wachselement integriertem Heizwiderstand.<br />

tHEoriE & prAXis<br />

AFTERMARKET<br />

n e w s 13

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