Ausgabe 6 - Dezember '10 / Januar ' - Markt Kraiburg am Inn
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<strong>Kraiburg</strong>er <strong>Markt</strong>blatt<br />
Ausstellung zum 100. Todestag<br />
Prälat Joseph Krandauers<br />
Prälat Joseph Krandauer wurde<br />
<strong>am</strong> 24. Oktober 1836 in Velden<br />
an der Vils geboren.<br />
Er war zu seiner Zeit eine bedeutende<br />
Persönlichkeit, nicht nur in<br />
<strong>Kraiburg</strong>. Das zeigen die Vielzahl<br />
seiner Titel:<br />
Hausprälat seiner Päpstlichen<br />
Heiligkeit, Erzbischöfl icher Geistlicher<br />
Rat, Dekan und Pfarrer,<br />
Distriktschulinspektor, Inhaber<br />
des Ehrenkreuzes des Ludwigsordens,<br />
Comptur des Ordens vom<br />
Hl. Grab mit Stern, und Ehrenbürger<br />
von <strong>Kraiburg</strong>.<br />
In seine <strong>Kraiburg</strong>er Schaffenszeit fi el die Erhebung der Expositur<br />
<strong>Kraiburg</strong> zu einer eigenständigen Pfarrei im Mai 1876. Am 10. Juni<br />
1877 wurde Joseph Krandauer als erster Pfarrer zu <strong>Kraiburg</strong> installiert.<br />
Von der d<strong>am</strong>aligen Barockkirche auf dem <strong>Markt</strong>platz kann man in<br />
verschiedenen Unterlagen lesen, sie sei in einem „desolaten Zustand“<br />
gewesen. D<strong>am</strong>als war der Glaube an den Fortschritt groß.<br />
Man stellte sich für die <strong>Kraiburg</strong>s Zukunft Industrieansiedlungen<br />
vor und d<strong>am</strong>it ein entsprechendes Bevölkerungswachstum.<br />
Warum dann nicht gleich eine neue große Kirche bauen, wo all die<br />
vielen Leute Platz haben?<br />
Prälat Krandauer ließ also die alte marode Kirche abtragen. Im<br />
Zeitalter des Historismus wollte er eine Hinwendung zur „altchristlichen<br />
Kunst“ und entschied sich deshalb für ein Gotteshaus im<br />
neuromanischen Stil.<br />
Am 5. Juni 1891 wurde der Grundstein gelegt und das Gebäude<br />
schließlich 1893 vollendet. Für die <strong>Inn</strong>enausmalung seiner neuen<br />
<strong>Markt</strong>kirche holte sich Krandauer den Garser Redemptoristenfrater<br />
Max Schmalzl. Dieser war zu seiner Zeit ein bedeutender Kirchenmaler<br />
und Illustrator zahlreicher Mess- und Gebetbücher. In<br />
dem für ihn typischen Nazarener-Stil gestaltete er 1896 die <strong>Inn</strong>endekoration<br />
des Kirchenraumes.<br />
Zu Krandauers Lebenswerk gehört nicht nur die Neuerrichtung<br />
von St. Bartholomäus. Er erwarb sich auch große Verdienste um<br />
den <strong>Markt</strong> <strong>Kraiburg</strong>, z. B. die Errichtung einer Schulstiftung <strong>am</strong><br />
Ort.<br />
6 <strong>Ausgabe</strong> 6 - <strong>Dezember</strong> 2010 / <strong>Januar</strong> 2011<br />
Nach 40jähriger Tätigkeit in <strong>Kraiburg</strong> starb Joseph Krandauer <strong>am</strong><br />
22. <strong>Dezember</strong> 1910 im Alter von 74 Jahren.<br />
Jürgen Schwab, Mesner in <strong>Kraiburg</strong>, war es ein besonderes Anliegen,<br />
einmal Krandauers Schaffen in <strong>Kraiburg</strong> zu würdigen und der<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren. Er trug zahlreiche Bilder, Fotos und<br />
schriftliche Unterlagen aus dem Pfarrarchiv und dem Gemeindearchiv<br />
zus<strong>am</strong>men. Besonders freut sich Schwab über einige<br />
Leihgaben aus dem Privatbesitz des Generalvikars der Erzdiözese,<br />
dessen Urgroßonkel Krandauer war.<br />
Anlässlich des 100. Todestages von Prälat Joseph Krandauer zeigt<br />
die Pfarrei <strong>Kraiburg</strong> Exponate aus seinem Leben und Wirken in<br />
<strong>Kraiburg</strong> und aus der <strong>Kraiburg</strong>er Kirchengeschichte.<br />
Die Ausstellung ist geöffnet:<br />
S<strong>am</strong>stag, 11.12.2010 von 16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Sonntag, 12.12.2010 von 11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Freitag, 17.12.2010 von 14.00 bis 18.00 Uhr<br />
S<strong>am</strong>stag, 18.12.2010 von 13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Sonntag, 19.12.2010 von 11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Generalvikar Prof. Dr. Dr. Peter Beer wird <strong>am</strong> Sonntag, 19. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>Kraiburg</strong> besuchen und in unserer <strong>Markt</strong>kirche einen festlichen<br />
Gedenkgottesdienst zelebrieren. Die musikalische Gestaltung dabei<br />
hat der Kirchenchor von St. Bartholomäus. Im Rahmen der<br />
Ausstellung werden auch Kirchenführungen angeboten.<br />
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