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Tirol.

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verläuft sehr professionell und diese Professionalität<br />

vor Ort zieht an.“<br />

Daher ist man auch bestrebt, längerfristig gemeinsame<br />

Wege zu beschreiten. Müllner: „Wir planen<br />

eine langfristige Zusammenarbeit. Freilich im<br />

Rahmen unserer Möglichkeiten. Aber wir haben<br />

bisher sehr gute Erfahrungen mit <strong>Tirol</strong> gemacht und<br />

wir brauchen zuverlässige Partner im klinischen<br />

Bereich.“<br />

auch bei Roche diagnostics hat man<br />

bislang überaus erfreuliche Erfahrungen in der Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Tirol</strong>er Forschungseinrichtungen<br />

gemacht. Roche Diagnostics hat es sich gemeinsam<br />

mit seinen österreichischen Partnern in Innsbruck<br />

und Graz zum Ziel gesetzt, das genetische Informationsmaterial<br />

und somit die Strategie eines Tumors<br />

zu knacken. Im Blut zirkulierende Tumorzellen machen<br />

diesen einerseits mobil, sind andererseits aber auch<br />

seine Schwachstelle. Sie weisen nämlich auch jene<br />

genetischen Veränderungen auf, die den Krebs so<br />

gefährlich machen und die es zu entziffern gilt. Daran<br />

arbeiten derzeit das Institut für Bioinformatik der<br />

Medizin-Universität Innsbruck und Roche Diagnostics<br />

im Rahmen eines Oncotyrol-Projektes gemeinsam mit<br />

der Medizinischen Universität Graz. Der Bioinformatik<br />

in Innsbruck kommt dabei die Aufgabe zu, das<br />

anfallende Datenmaterial zu verarbeiten.<br />

Erstes Ziel des Projektes ist es, die Richtigkeit des<br />

Ansatzes nachzuweisen und in der Folge immer<br />

bestens informiert zu sein über die „Denkweise“<br />

des Tumors. In Zukunft könnten diese zirkulierenden<br />

Tumorzellen zu entscheidenden Biomarkern werden,<br />

die eine zielgerichtete und personalisierte Therapie<br />

ermöglichen. Ein weiterer Vorteil dieses neuen<br />

Diagnoseverfahrens wäre, dass Blutabnahmen<br />

selbstverständlich ein viel geringerer Eingriff sind,<br />

als die Biopsien, die bisher nötig waren, um an<br />

Gewebeproben zu gelangen.<br />

Jochen Renzing und Thomas Fröhlich von Roche<br />

Diagnostics sehen in der Zusammenarbeit zahlreiche<br />

Vorteile: „Einer davon ist sicher die räumliche Nähe<br />

zwischen Innsbruck und Penzberg. Daneben sind<br />

es aber auch die vorhandene Infrastruktur und<br />

Expertise im Forschungsbereich, sowie der unbürokratische<br />

Ansatz zur Forschungsförderung des<br />

Landes <strong>Tirol</strong> durch die Standortagentur <strong>Tirol</strong>er<br />

Zukunftsstiftung und das Krebsforschungszentrum<br />

Oncotyrol.“<br />

Da man für das Projekt mit einer sehr großen Datenmenge<br />

rechnet, war es notwendig gewesen, sich<br />

nach einem Partner umzusehen, der diese bewältigen<br />

kann. In Innsbruck ist man fündig geworden:<br />

„Die neu gegründete Sektion für Bioinformatik<br />

unter der Leitung von Professor Zlatko Trajanoski<br />

besitzt eine besondere Stärke in der Anwendung<br />

der Bioinformatik als Werkzeug für Datenmanagement<br />

und Datenanalyse in der molekularen Medizin.“<br />

Derzeit befindet man sich zwar noch in der Anfangs-<br />

Foto: Echo/Friedle<br />

Lukas Huber (links), Jochen Renzing (Mitte) und Thomas Fröhlich (rechts) freuen sich über die<br />

bislang äußerst professionelle zusammenarbeit zwischen oncotyrol und Roche diagnostics.<br />

phase, doch ein paar Punkte sind Jochen Renzing<br />

und Thomas Fröhlich schon aufgefallen: „Die große<br />

gegenseitige Kooperationsbereitschaft, überzeugende<br />

wissenschaftliche Vorarbeiten und ein überdurchschnittliches<br />

Engagement unserer Partner.“<br />

Alles Faktoren, die für einen zukünftigen Ausbau<br />

der Zusammenarbeit sprechen.<br />

Bei der Standortagentur des Landes, der<br />

Zukunftsstiftung <strong>Tirol</strong>, freut man sich natürlich über<br />

ein derart positives Echo und sieht sich im eingeschlagenen<br />

Weg bestätigt. Geschäftsführer Harald<br />

Gohm: „Ein spezialisierter, kleiner Wirtschaftsraum<br />

wie <strong>Tirol</strong> braucht besondere Konzepte, um auf dem<br />

Radar des Weltmarktes sichtbar zu sein. Dichte Vernetzung<br />

von Spitzenforschung wie im Kompetenzzentrum<br />

Oncotyrol ist ein solches. Und das Konzept<br />

geht auf.“ Maschen dieses Netzwerkes sind die Leopold-<br />

Franzens-Universität Innsbruck, die Medizin-Universität<br />

Innsbruck und die Privatuniversität UMIT in Hall.<br />

Außerdem die <strong>Tirol</strong>er Landeskrankenanstalten, zahlreiche<br />

in- und ausländische Partner aus der Industrie,<br />

sowie namhafte Bildungseinrichtungen weltweit, wie<br />

die Harvard Medical School in Boston oder die Ludwig-<br />

Maximilians-Universität in München. Mitfinanziert<br />

wird Oncotyrol vom Staat Österreich, sowie vom Land<br />

<strong>Tirol</strong> bzw. anteilig der Steiermark.<br />

Neben dem Rennen um die attraktivsten Partner<br />

aus der Industrie findet auch noch der um die besten<br />

Köpfe statt. So konnte die Zukunftsstiftung das ihre<br />

dazu beitragen, dass mit Professor Zlatko Trajanoski<br />

ein führender Spezialist auf dem Gebiet der<br />

Bioinformatik nach Innsbruck geholt werden konnte.<br />

Sie hat es durch ihre finanzielle Unterstützung<br />

ermöglicht, dass Trajanoski sechs Personen aus<br />

seinem Kernteam von Graz mit nach Innsbruck<br />

nehmen konnte. „Dass wir Zlatko Trajanoski, die<br />

Kapazität für Bioinformatik im deutschsprachigen<br />

Raum, im letzten Jahr an die Medizinische Universität<br />

Innsbruck berufen konnten, hat die Entscheidung<br />

von Roche ebenfalls unterstützt“, ist Professor<br />

Lukas Huber, der wissenschaftliche Leiter von Oncotyrol,<br />

überzeugt.<br />

Für Harald Gohm, den Geschäftsführer der Zukunftsstiftung<br />

ist auch klar, wohin der eingeschlagene<br />

Weg weiter gehen soll, nachdem man nun internationale<br />

Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: „Die<br />

Auslandsinvestitionen für Oncotyrol sind ein wichtiger<br />

Indikator dafür, dass Standort und Zeit reif<br />

dafür sind, gezielt an Ansiedlungen von Unternehmen<br />

im Feld der personalisierten Krebsmedizin zu<br />

arbeiten.“ Dabei sei man in der idealen Lage, Standortentscheidungen<br />

mit gezielten Förderungen zu<br />

unterstützen.<br />

Mit modernster Sequenziertechnologie soll das Gefährdungspotenzial von im Blut zirkulierenden<br />

Tumorzellen besser erforscht werden.<br />

Foto: Roche<br />

STandoRT <strong>Tirol</strong><br />

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