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Tantra Sexueller Missbrauch/ Sexuelle Heilung April 2005 - NAGARI

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Dies geschieht zur Genüge durch ungeschickte und herumexperimentierende Jugendliche<br />

und später durch den «reifen», erwachsenen Liebhaber, der nach wie vor die Befriedigung<br />

der animalischen Natur zu seinem Götzen macht.<br />

Aber sind wir denn nur Tiere? Sind wir nicht etwas Anderes, das in so vielfältiger Weise<br />

gegen den animalischen Instinkt in uns allen ankämpft? Legt das nicht eine profundere<br />

Bewegung nahe? Vielleicht ein fundamentales Streben zurück zum ursprünglichen Wissen<br />

der Kamasutra-Menschen, die beim Liebesakt keine Scham kannten und nicht heimlich etwas<br />

Persönliches in ihn hineintrugen, weil alles für die Schönheit des Liebens hingegeben wurde.<br />

Nach den experimentellen Jahren und der Stufe des reifen Liebhabers dürfen wir uns nicht<br />

weiter in die Sinne verstricken, sondern müssen sie entmaterialisieren. Dies geschieht durch<br />

Liebe. Und letztlich durch die Liebe des Mannes für das weibliche Prinzip in der Frau. Er<br />

muss seine Lippen entmaterialisieren, indem er die Frau bewusst überall küsst und nicht nur<br />

ihre intimen Bereiche; gleichzeitig atmet er tief ihre feinen weiblichen Emanationen ein,<br />

welche die Nase nicht riechen kann. Es darf dabei keine sexuellen Bilder, keine Fantasien<br />

geben, kein Sicherregen, kein «Wissen» davon, was du tust; nur das Tun, ohne Gedanken<br />

oder Interpretation. (Der Akt des Tuns ohne Interpretation, ohne ein Ziel erreichen zu wollen,<br />

ist die seltenste spirituelle Lebensform.) Der Sinn dieses göttlichen Liebens ist einfach, das<br />

zu geniessen, was jetzt da ist. Das Resultat ist nicht sinnlich, nicht denkwürdig, das heisst,<br />

es kann nicht erinnert werden, aber es ist nie vergessen, weil es den Geist in den Sinnen<br />

erweckt.<br />

Der Tastsinn muss auch transformiert werden, und zwar durch das liebende Umarmen und<br />

Streicheln ohne sexuelles Sicherregen. Aus den Fingern, den Händen und letztlich dem<br />

ganzen Körper muss das Grapschen und die Ungeduld herausgenommen werden. Wieder<br />

wird dabei der wunderbare Zustand der Abwesenheit irgendeiner Absicht wirklich, ausser<br />

der, einfach zu lieben und die Subtilität dessen, was da ist, zu geniessen.<br />

Die Frau tut genau dasselbe bei der Transformation ihrer Sinne. Sie muss ihre Liebe des<br />

männlichen Prinzips, nicht des Mannes, verwirklichen. Denn das Weibliche in der Frau und<br />

das Männliche im Mann sind von Gott geschaffen. Der Mann und die Frau dagegen sind von<br />

der Zeit und der Erfahrung geschaffen. Schliesslich wird, nach vielen Jahren des<br />

partnerschaftlichen Liebens in der Art, wie ich es zu beschreiben versucht habe, die<br />

Sterblichkeit des tierischen Anteils überwunden in der reinen Bewusstheit der Liebe,<br />

beziehungsweise Gottes.<br />

Barry Long ist ein spiritueller Lehrer, dessen Lehre alle Bereiche des spirituellen Lebens<br />

abdeckt, unter anderem Beziehungen und körperliche Liebe. Sein Buch «Making Love -<br />

Sexual Love the Divine Way» ist in fünf Sprachen übersetzt worden, darunter auch ins<br />

Deutsche («<strong>Sexuelle</strong> Liebe auf göttliche Weise», ISBN 3-00-003954-6).

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