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Tantra Sexueller Missbrauch/ Sexuelle Heilung April 2005 - NAGARI

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Die Entstehung und Ausübung von Täterverhalten wird unterschiedlich interpretiert.<br />

Einerseits wird es als Folge der männlichen Sozialisation und als Teil der männlichen<br />

Gesellschaftsordnung gesehen, das von Männern erwartet, über andere Macht auszuüben<br />

und sich zu "behaupten". Andererseits wird es verstanden als Ausdrucksmöglichkeit eines<br />

machtlosen Menschen, der <strong>Sexuelle</strong>n <strong>Missbrauch</strong> als Kompensation von Hilflosigkeit und<br />

Ohnmacht ausübt. Indem er sexuelle Gewalt anwendet, das Opfer demütigt und ihm<br />

demonstriert ein ‘richtiger Kerl’ zu sein, kann er sich beweisen, dass er mächtig und stark<br />

ist. Ein weiteres Erklärungsmodell zur Täterentwicklung besteht in der Annahme, dass sich<br />

das missbrauchte männliche Kind mit ehemaligen <strong>Missbrauch</strong>er identifiziert und hierin eine<br />

Möglichkeit sieht, eigene Opfererfahrungen und Ohnmachtsgefühle zu überwinden. Dies<br />

erklärt jedoch nicht, warum Mädchen, die ja um ein Vielfaches häufiger Opfer <strong>Sexuelle</strong>n<br />

<strong>Missbrauch</strong>s sind, diese Reaktion sehr viel seltener zeigen. Sehr viele Mädchen stehen sehr<br />

wenigen Jungen als Opfer gegenüber, werden aber sehr viel seltener später Täterinnen<br />

<strong>Sexuelle</strong>n <strong>Missbrauch</strong>s.<br />

Einige "typische" Merkmale von Tätern<br />

* Sie sind nicht in der Lage, ihre Bedürfnisse von denen des Kindes zu unterscheiden.<br />

* Kindliche Bedürfnisse nach Zuwendung und Zärtlichkeit deuten Täter im eigenen<br />

Interesse um als Verlangen des Kindes nach sexuellen Kontakten. Hieraus wird deutlich, dass<br />

es sich auf diesem Hintergrund in der Regel nicht um einmalige Taten, sondern um<br />

Wiederholungstaten handelt.<br />

* Nur selten sind die Täter männlicher Opfer homosexuelle Männer, sondern überwiegend<br />

heterosexuell orientiert. Oft sind sie verheiratet und die meisten von ihnen wären erstaunt,<br />

wenn man sie als homosexuell bezeichnen würde.<br />

In den letzten Jahren wurde bekannt, dass 1/3 der Täter Jugendliche (teilweise bis 21 Jahre)<br />

sind, 2/3 sind Erwachsene.<br />

Über die Vorbeziehung zwischen Opfer und Täter gibt es sehr unterschiedliche<br />

Darstellungen. Ging man bis vor einigen Jahren noch davon aus, dass die Täter "Fremde"<br />

sind, so ist im Gegensatz hierzu heute bekannt, dass sich Täter und Opfer kennen, ja sogar<br />

Verwandt sind. Etwa die Hälfte aller Täter kommt aus der direkten Familie (Vater[-figuren],<br />

Bruder, Großvater, Mutter, Schwester, Großmutter). Nur etwa 6% aller Täter sind dem Opfer<br />

vorher völlig unbekannt.<br />

* Die Täter sind nicht geisteskrank wie gerne angenommen wird, sondern zeigen im<br />

Verhältnis zur "Normalbevölkerung" keine vermehrten psychologischen Störungen; sie sind<br />

demnach normal entwickelte Persönlichkeiten.<br />

* <strong><strong>Sexuelle</strong>r</strong> <strong>Missbrauch</strong> ist in allen Gesellschaftsschichten vertreten und es lässt sich keine<br />

spezielle soziale Herkunft feststellen. Es handelt sich keinesfalls um ein Problem der sozial<br />

Schwachen oder geringer Gebildeten.<br />

* Untersuchungen haben gezeigt, dass sie keine einheitliche, typische Täterpersönlichkeit<br />

zeigen. Sie sind weder psychisch, noch im Sozialverhalten in irgendeiner Weise auffällig, im<br />

Gegenteil, sie sind eher unauffällig und den herrschenden Normen angepasst, was für sie<br />

der wirksamste Schutz gegenüber Anschuldigungen und Verdächtigungen ist.<br />

* Auffällig ist jedoch ihre ausgeprägte, sexistische Grundhaltung und ihr Anspruch auf<br />

Höherwertigkeit und Vormachtstellung von Männern gegenüber Frauen.<br />

Warum wird ein Mann zum Täter?

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