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Rote Liste Lurche und Kriechtiere - LUGV - Land Brandenburg

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LANDESUMWELTAMTBRANDENBURG<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong> Artenlisten der <strong>Lurche</strong> (Amphibia)<strong>und</strong> <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia) des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>Beilage zu Heft 4, 2004Einzelverkaufspreis: 7,00 EuroNL<strong>und</strong>NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG


2 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004ImpressumHerausgeber:<strong>Land</strong>esumweltamt <strong>Brandenburg</strong>(LUA)Naturschutz <strong>und</strong> <strong>Land</strong>schaftspflegein <strong>Brandenburg</strong>Beilage zu Heft 4, 2004Schriftleitung:Beirat:Anschrift:Redaktionsschluss: 25.11.2004Layout/Druck/Versand:Titelbild:Vignette:Zitiervorschlag:LUA, Abt. Ökologie, Naturschutz,Wasser (ÖNW)Dr. Matthias HilleBarbara KehlLothar BlackertDr. Martin FladeDr. Lothar KalbeDr. Matthias KühlingDr. Bärbel LitzbarskiDr. Annemarie SchaepeDr. Thomas SchoknechtDr. Frank ZimmermannLUA, Schriftleitung N<strong>und</strong>LBbg<strong>Brandenburg</strong>PF 60106114410 PotsdamTel. 0331/27 76-2 16Fax 0331/27 76-1 83<strong>Brandenburg</strong>ische Universitätsdruckerei<strong>und</strong> VerlagsgesellschaftPotsdam mbHKarl-Liebknecht-Str. 24/2514476 GolmTel. 0331.56 89 0Fax 0331.56 89 16Paarungsverhalten bei Smaragdeidechsenim <strong>Brandenburg</strong>erLebensraumFoto: U. ProkophJ. HamannSchneeweiß, N.; Krone,A. & Baier, R. 2004:<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong> Artenlistender <strong>Lurche</strong> (Amphibia) <strong>und</strong><strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia) des <strong>Land</strong>es<strong>Brandenburg</strong>.Natursch. <strong>Land</strong>schaftspfl.Bbg. 13(4) BeilageNORBERT SCHNEEWEIß, ANDREAS KRONE,REINHARD BAIER<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong> Artenlisten der<strong>Lurche</strong> (Amphibia) <strong>und</strong> <strong>Kriechtiere</strong>(Reptilia) des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>InhaltsverzeichnisZusammenfassung 3Summary 41 Einleitung 42 Taxonomie <strong>und</strong> faunistischeGr<strong>und</strong>lagen 52.1 Taxonomischer Bearbeitungsstand 52.2 Gr<strong>und</strong>lage der Bewertung <strong>und</strong>faunistischer Bearbeitungsstand 63 Gefährdungsursachen <strong>und</strong>Risikofaktoren 83.1 <strong>Lurche</strong> (Amphibia) 83.2 <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia) 83.3 <strong>Liste</strong> der Gefährdungsfaktoren 94 <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong> Artenlisten 124.1 Erläuterungen zu den <strong>Liste</strong>n 124.2 Gefährdungskategorien 134.3 Methode 154.4 <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Lurche</strong> <strong>und</strong>Kommentare zu den Arten 154.5 <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Kriechtiere</strong> <strong>und</strong>Kommentare zu den Arten 225 Schutzmaßnahmen 275.1 <strong>Lurche</strong> (Amphibia) 285.2 <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia) 296 Bilanz der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n 306.1 <strong>Lurche</strong> (Amphibia) 326.2 <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia) 33Danksagung 33Literatur 33


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 3NORBERT SCHNEEWEIß, ANDREAS KRONE, REINHARD BAIER<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong> Artenlisten der <strong>Lurche</strong> (Amphibia)<strong>und</strong> <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia) des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>ZusammenfassungDie aktuelle <strong>Liste</strong> der in <strong>Brandenburg</strong> einheimischen<strong>Lurche</strong> <strong>und</strong> <strong>Kriechtiere</strong> umfasst 15 Amphibien-<strong>und</strong> 8 Reptilienarten. Mit dem Springfroschkonnte eine für <strong>Brandenburg</strong> „neue“ Amphibienartin die <strong>Liste</strong> aufgenommen werden.Bei den Amphibien sind 10 Arten einer Gefährdungskategorieder <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> zugeordnet, 3Arten sind stark gefährdet, 6 Arten gefährdet<strong>und</strong> eine Art ist extrem selten.Bei den Reptilien umfasst die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> insgesamt7 Arten, 3 Arten sind vom Aussterben bedroht,eine Art ist stark gefährdet <strong>und</strong> 2 Artensind gefährdet. Bei einer Art ist eine Gefährdunganzunehmen.Der Erhaltungszustand der Reliktpopulationender Europäischen Sumpfschildkröte <strong>und</strong> derSmaragdeidechse konnte durch intensive Schutzmaßnahmenverbessert werden. Beide Arten sindaber weiterhin vom Aussterben bedroht. <strong>Brandenburg</strong>trägt für diese Populationen aufgr<strong>und</strong>ihrer Vorpostensituation eine besondere Verantwortung.Gegenüber den <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n von 1992 habensich bei der Gefährdungseinschätzung umfangreicheÄnderungen ergeben. Insgesamt 10 Amphibienarten<strong>und</strong> 5 Reptilienarten wurden in ihrerGefährdung zurückgestuft bzw. konnten ausder <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> entlassen werden. Diese Veränderungenbei der Einstufung der Gefährdungsind überwiegend in der Neuformulierung derAbb. 1Feldsoll bei Trampe (Barnimplatte);Laichgewässer von Moorfrosch,Kammmolch <strong>und</strong> KnoblauchkröteFoto: N. Schneeweiß


4 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004Kategorien der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n durch die IUCN begründet,die erstmalig konsequent angewendetwurden.Für alle Arten werden die Bestandssituation<strong>und</strong> die Gefährdung kurz dargestellt. Eine <strong>Liste</strong>der aktuell wirksamen Gefährdungsursachen ergänztdie Darstellung. Als Hauptgefährdungsursachensind die Vernichtung von Lebensräumeninfolge von Eingriffen, die intensive Flächennutzunginsbesondere in der <strong>Land</strong>wirtschaft, derStraßenverkehr sowie die weiterhin intensiveEntwässerung der Feuchtgebiete zu nennen.SummaryThe current list of indigenous amphibians andreptiles in <strong>Brandenburg</strong> comprises 15 amphibianand 8 reptile species. The Agile Frog (Ranadalmatina) could be admitted to the <strong>Brandenburg</strong>herpetofauna as a „new“ species withinthe last decade.Ten amphibian species were classified to thecategories of the red list, 3 species are classified„endangered“, 6 species are classified „vulnerable“,and one species is „rare“ in <strong>Brandenburg</strong>.Reptiles appear on the red list with 7 species,3 species are classified „critical“, 1 speciesis „endangered“ and 2 species are classified„vulnerable“. One reptile species is believed tobe vulnerable.The state of conservation of the relict populationsof the European Pond Turtle (Emys orbicularis),and the Green Lizard (Lacerta viridis)was improved by intensive protection measures.<strong>Brandenburg</strong> carries a special responsibilityfor these two species because of geographicalisolation.Compared to the former red list published in1992 a number of changes accurs. Altogether 10amphibian species and 5 reptile species were reducedin categories of endangerment or releasedfrom the red lists. These changes mostly result inthe new definition of endangerment categoriesby the IUCN which were consistently applied.Situation and threats are shortly given for allspecies. In addition a list of main reasons forendangerment is presented. The main reasonsfor endangerment of amphibians and reptilesin <strong>Brandenburg</strong> are destruction of habitats, intensivelanduse especially agriculture, traffic,and intensive drainage of wetlands.1 EinleitungDem Reichtum an Gewässern <strong>und</strong> der Vielfaltan <strong>Land</strong>lebensräumen verdankt <strong>Brandenburg</strong>seine bis heute bemerkenswerten Amphibien<strong>und</strong>Reptilienbestände. Massenvorkommen vonRotbauchunke <strong>und</strong> Laubfrosch zum Beispiel inder Uckermark, in den Niederlausitzer Teichgebietenoder entlang der Elbe zeugen von ökologischweitgehend intakten Kulturlandschaften.Für zoologische Kostbarkeiten, wie die großräumigisolierten Reliktpopulationen der Smaragdeidechse<strong>und</strong> Europäischen Sumpfschildkrötespielen die bis in den ostdeutschen Raumspürbaren Einflüsse kontinentalen Klimas einewichtige Rolle. Amphibien- <strong>und</strong> Reptilienvorkommensind aufgr<strong>und</strong> ihrer eingeschränktenAktionsräume <strong>und</strong> spezifischen Bindungen anHabitate oft unmittelbar durch menschlicheEingriffe in den Naturhaushalt betroffen (HENLE& STREIT 1990). Unvermindert führen der Neu<strong>und</strong>Ausbau von Straßen, der Einsatz vonAgrochemikalien <strong>und</strong> die Entwässerung der<strong>Land</strong>schaft vielerorts zu drastischen Bestandseinbußen.Demgegenüber stehen vielfältigeAktivitäten, die sich direkt oder indirekt förderlichauf lokale Bestände auswirken. Hierzu zählendie Vernässungsprojekte in der Unteren Havelniederung,im Naturpark UckermärkischeSeen oder auch verschiedenste Vorhaben zumSchutz <strong>und</strong> zur Revitalisierung von Kleingewässern.Die Grünlandextensivierung, die Anlagevon Brachen im Ackerland bis hin zu Gewässerrandstreifenhaben in einigen Gebieten auch dasAngebot der <strong>Land</strong>lebensräume deutlich verbessert.So sind in <strong>Brandenburg</strong> für einige der gefährdetenAmphibienarten hier <strong>und</strong> da wiederleichte Ausbreitungsprozesse zu registrieren.Derzeit sind in <strong>Brandenburg</strong> 15 Amphibien- <strong>und</strong>8 Reptilienarten heimisch. Das entspricht imWesentlichen dem für das Gebiet historisch bekanntenArtenbestand dieser Gruppen (DÜRIGEN1897). Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden,dass Arten, wie Rotbauchunke <strong>und</strong> Laubfrosch,bereits großräumige Verbreitungslückenaufweisen <strong>und</strong> innerhalb des letzten Jahrh<strong>und</strong>ertsdie meisten Reliktvorkommen der Smaragdeidechse<strong>und</strong> Europäischen Sumpfschildkröte erloschensind. Mit dem Springfrosch ist die Herpetofaunades <strong>Land</strong>es in jüngster Zeit um eineSpezies reicher geworden.


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 5Regional wurde bereits in früheren Jahren z. B.im ehemaligen Bezirk Cottbus (JORGA & KRÜGER1989) <strong>und</strong> in der Ostuckermark (WILKE 1993)die Gefährdungssituation der einheimischenAmphibien <strong>und</strong> Reptilien in Form von <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>nbewertet. Die letzte Bearbeitung der <strong>Rote</strong>n<strong>Liste</strong> für <strong>Lurche</strong> <strong>und</strong> <strong>Kriechtiere</strong> des <strong>Land</strong>es<strong>Brandenburg</strong> liegt bereits mehr als 10 Jahre zurück(BAIER 1992). Der fortgeschrittene Kenntnisstandzur Verbreitungs- <strong>und</strong> Gefährdungssituationder einzelnen Arten, die in den letztenJahren international vereinheitlichten Gefährdungskategoriensowie die festgelegten Bewertungskriterienmachten die Aktualisierung der<strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n zwingend notwendig.2 Taxonomie <strong>und</strong>faunistische Gr<strong>und</strong>lagen2.1 Taxonomischer BearbeitungsstandAn dieser Stelle wird nur auf wesentliche taxonomischeAspekte hinsichtlich der in <strong>Brandenburg</strong>heimischen Amphibien- <strong>und</strong> Reptilienarteneingegangen. Fragen subspezifischer Differenzierungwerden nur angesprochen, sofernsie für den Erhalt authentischer Populationeneine besondere Rolle spielen. Bei polytypischenArten sind die in <strong>Brandenburg</strong> vorkommendenSubspezies Tabelle 1 zu entnehmen. Von den21 in Deutschland vorkommenden Amphibienartenleben 15 in <strong>Brandenburg</strong>. Von den 13 inDeutschland heimischen Reptilienarten existieren8 in <strong>Brandenburg</strong>.<strong>Lurche</strong> (Amphibia)Alle drei in <strong>Brandenburg</strong> vorkommendenMolcharten gehören zur Familie Salamandridae<strong>und</strong> zur Gattung Triturus (Wassermolche). Beiletzterer handelt es sich um eine stammesgeschichtlichjüngere Verwandtschaftsgruppe innerhalbder Schwanzlurche (Caudata). Die übrigenheimischen Amphibien zählen zu den Froschlurchen(Anura). Unter ihnen sind sowohl Vertre-Tabelle 1: <strong>Liste</strong> der in <strong>Brandenburg</strong> vorkommenden Lurch- <strong>und</strong> Kriechtierarten, bei polytypischen Arten mit Angabeder SubspeziesDeutscher Artname Wissenschaftlicher Artname SubspeziesTeichmolch Triturus vulgaris LINNAEUS, 1758 vulgarisBergmolch Triturus alpestris LAURENTI, 1768 alpestrisKammmolch Triturus cristatus LAURENTI, 1768Rotbauchunke Bombina bombina LINNAEUS, 1761 bombinaKnoblauchkröte Pelobates fuscus LAURENTI, 1768 fuscusErdkröte Bufo bufo LINNAEUS, 1758 bufoKreuzkröte Bufo calamita LAURENTI, 1768 -Wechselkröte Bufo viridis LAURENTI, 1768 viridisLaubfrosch Hyla arborea LINNAEUS, 1758 arboreaTeichfrosch Rana kl. esculenta LINNAEUS, 1758 -Kleiner Wasserfrosch Rana lessonae CAMERANO, 1882 -Seefrosch Rana ridib<strong>und</strong>a PALLAS, 1771 -Moorfrosch Rana arvalis NILSSON, 1842 arvalisSpringfrosch Rana dalmatina BONAPARTE, 1840 -Grasfrosch Rana temporaria LINNAEUS, 1758 temporariaEuropäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis LINNAEUS, 1758 orbicularisZauneidechse Lacerta agilis LINNAEUS, 1758 argusSmaragdeidechse Lacerta viridis LAURENTI, 1768 viridisWaldeidechse Zootoca vivipara JACQUIN, 1787 -Blindschleiche Anguis fragilis LINNAEUS, 1758 fragilisSchlingnatter Coronella austriaca LAURENTI, 1768 austriacaRingelnatter Natrix natrix LINNAEUS, 1758 natrixKreuzotter Vipera berus LINNAEUS, 1758 berus


6 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004ter stammesgeschichtlich ursprünglicher Familienwie die Rotbauchunke (Fam. Discoglossidae– Scheibenzüngler, Gattung Bombina) oder dieKnoblauchkröte (Fam. Pelobatidae – Krötenfrösche,Pelobates fuscus) als auch Vertreterevolutiv jüngerer Gruppen wie die Echten Kröten(Fam. Bufonidae, 3 Arten der Gattung Bufo),der Laubfrosch (Fam. Hylidae, Hyla arborea)<strong>und</strong> die Echten Frösche (Fam. Ranidae, 6Arten der Gattung Rana) zu finden. Letztgenanntelassen sich in Deutschland in zwei optisch<strong>und</strong> genetisch gut unterscheidbare Gruppeneinordnen: zum einen in die bräunlich,grau oder gelblich gefärbten <strong>und</strong> mehr an terrestrischeHabitate geb<strong>und</strong>enen „Braunfrösche“<strong>und</strong> zum anderen in die mehr grün, olivbraungefärbten, vorrangig in aquatischen Habitatenlebenden „Wasser- oder Grünfrösche“.Unser häufigster einheimischer Wasserfrosch,der Teichfrosch (Rana kl. esculenta) stellt eineBesonderheit dar, denn es handelt sich bei ihmum keine „normale“ biologische Art, sondernum eine Hybridform, die ursprünglich ausKreuzungen zwischen dem Seefrosch Rana ridib<strong>und</strong>a<strong>und</strong> dem Kleinen Wasserfrosch R. lessonaehervorging. Dieser besondere Status wirdals Klepton betrachtet <strong>und</strong> entsprechend in derNamensgebung Rana kl. esculenta berücksichtigt.<strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia)Trotz ihrer unterschiedlichen stammesgeschichtlichenHerkunft werden noch immer verschiedeneVerwandtschaftsgruppen in der Klasse„<strong>Kriechtiere</strong>“ (Reptilia) zusammengefasst. Zureinheimischen Reptilienfauna zählt die einzigein Deutschland heimische Schildkrötenart (OrdnungTestudines – Schildkröten, Fam.: Emydidae– Sumpfschildkröten, Emys orbicularis). Ihrebodenständigen Vorkommen beschränkensich auf <strong>Brandenburg</strong> <strong>und</strong> die angrenzendenRegionen Mecklenburg-Vorpommerns (FRITZ2003, SCHNEEWEIß 2003). Autochthone Sumpfschildkrötengehören zur Nominatform orbicularis,die u. a. durch einen spezifischen mitochondrialenHaplotyp (II b) charakterisiertwerden kann (LENK et al. 1998 <strong>und</strong> 1999). DieserHaplotyp wurde bisher ausschließlich inNordostdeutschland <strong>und</strong> dem angrenzendenWestpolen nachgewiesen. In dem großen vonder Europäischen Sumpfschildkröte besiedeltenAreal werden gegenwärtig 13 Subspezies unterschieden(FRITZ 2003).Die übrigen in <strong>Brandenburg</strong> heimischen Reptiliengehören mit vier Eidechsen- <strong>und</strong> dreiSchlangenarten zu den Schuppenkriechtieren(Ordnung Squamata). Zu den Echsen zählt dieBlindschleiche (Fam. Anguinidae – Schleichen,Anguis fragilis) <strong>und</strong> drei Arten sogenannter„Echter Eidechsen“ (Fam. Lacertidae, GattungenLacerta <strong>und</strong> Zootoca). Für die Waldeidechsewird seit 1996 zunehmend der GattungsnameZootoca genutzt.Anhand von Kreuzungsexperimenten (RYKENA1991) <strong>und</strong> genetischen Untersuchungen (AMANNet al. 1997) hat sich gezeigt, dass die Smaragdeidechsenvorkommeninnerhalb Deutschlandszwei unterschiedlichen Arten zuzuordnen sind.So gehören die Reliktpopulationen in <strong>Brandenburg</strong>sowie der Arealausläufer entlang des Donautalsin Bayern nach wie vor zur Art Lacertaviridis, die Populationen im Rheingebiet dagegenzur Westlichen Smaragdeidechse (L. bilineata).Mit der Ringelnatter (Natrix natrix) <strong>und</strong> Glattnatter(Coronella austriaca) leben in <strong>Brandenburg</strong>zwei Natternarten (Fam. Colubridae –Nattern) <strong>und</strong> mit der Kreuzotter (Vipera berus)eine Otternart (Fam. Viperidae – Ottern).2.2 Gr<strong>und</strong>lage der Bewertung<strong>und</strong> faunistischerBearbeitungsstandZur Einstufung der einzelnen Arten in die vorgegebenenGefährdungskategorien wurdensowohl frühere (STRECK & WISNIEWSKI 1961, DO-NAT 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988,1989, 1990, JASCHKE 1984, SCHOBER 1986, NES-SING 1990 a, b, SCHIEMENZ & GÜNTHER 1994,GÜNTHER 1996) als auch aktuelle Erhebungenherangezogen <strong>und</strong> darüber hinaus regionalagierende Feldherpetologen befragt (s. u.). Das<strong>Brandenburg</strong>er Artenkataster „Herpetofauna2000“ (SCHNEEWEIß & BECKMANN 2000) umfasstderzeit ca. 43.000 Datensätze. Einen wesentlichenBeitrag zum aktuellen Kenntnisstand habenauch die zahlreichen amphibienökologischenGutachten, populationsökologische <strong>und</strong>faunistische Studien oder regionale Erfassungsprogrammeim Zuge von Amphibienschutzmaßnahmenan Straßen geleistet. Darüber hinaus


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 7wurde das faunistische Schrifttum gesichtet<strong>und</strong> die für <strong>Brandenburg</strong> wesentlichen Arbeitenim Text zitiert. Für einige Regionen <strong>Brandenburg</strong>sliegen aus den letzten Jahren Angabenzur Gefährdung einzelner oder mehrerer Artenvor (z.B. SCHNEEWEIß 1993, 1996 b, 2003, WILKE1993, 1995, ELBING 2000, DONAT & MÖCKEL2001, STOEFER & SCHNEEWEIß 2001 a).Abb. 2Rufendes Rotbauchunkenmännchen(Bombina bombina) in einemuckermärkischen FeldsollFoto: N. SchneeweißAbb. 3Kaulquappe der Rotbauchunke (Bombina bombina)Foto: N. Schneeweiß


8 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 20043 Gefährdungsursachen <strong>und</strong>RisikofaktorenIm Folgenden sind die wesentlichen Gefährdungsfaktorenfür beide Artengruppen zusammengestellt.3.1 <strong>Lurche</strong> (Amphibia)Amphibien sind aufgr<strong>und</strong> ihres Lebenszyklussowohl auf aquatische als auch auf terrestrischeHabitate angewiesen. Während die <strong>Land</strong>lebensräumeals Sommerlebensraum <strong>und</strong> oftals Winterquartiere fungieren, sind alle in <strong>Brandenburg</strong>vorkommenden Amphibienarten fürdie Fortpflanzung auf Gewässer angewiesen.Auf Amphibien wirken deshalb in beiden Teilhabitatenunterschiedliche Gefährdungsfaktoren.Bis heute ist der unmittelbare Verlust anLebensräumen infolge menschlicher Eingriffeeiner der Hauptgefährdungsfaktoren. Der saisonaleWechsel zwischen den Habitaten bedingtdarüber hinaus zusätzliche Gefährdungen,da hierbei nicht selten Migrationen übermehrere Kilometer erfolgen. Daraus ergibt sichzum Beispiel eine besondere Bedrohung derAmphibien durch das in den letzten Jahrenenorm gestiegene Verkehrsaufkommen <strong>und</strong>den fortgesetzten Ausbau des Verkehrswegenetzes(SCHNEEWEIß 1994, MÖCKEL & STEIN 1998,WOLF & SCHNEEWEIß 2000, DONAT 2001). In diesemZusammenhang sei auf die besondere Situation<strong>Brandenburg</strong>s als Transitland mit derzentralen Lage Berlins verwiesen. Mit Hilfe vonSchutzanlagen werden auch in <strong>Brandenburg</strong>seit Anfang der 1990er Jahre an zahlreichenGefährdungspunkten die Verlustraten erheblichreduziert (WOLF & SCHNEEWEIß 2000, ACKERMANN2003, LEBER 2003). Der Effekt von AmphibienoderKleintiertunneln verringert sich jedoch beigrößeren Tunnellängen (> 25 m) erheblich(SCHNEEWEIß et al. 2003, SCHNEIDER et al. 2003).Verkehrsbedingt hohen Verlusten unterliegendie zum Teil noch individuenreichen Laubfroschvorkommenbspw. in der Uckermark(GÖTTSCHE et al. 2003) <strong>und</strong> in der Niederlausitz.Als Baumfrosch überwindet Hyla arborea problemlosdie meisten Typen herkömmlicher Amphibienleitsysteme(ZBIERSKY & SCHNEEWEIß 2003).Ein weiterer in den letzten Jahren rapide an Bedeutunggewinnender Einflussfaktor ist dieHäufung klimatischer Extreme (FLEHMIG 1995),die sich vor allem in Form heißer <strong>und</strong> niederschlagsarmerSommer negativ auf den Bestandder Kleingewässer auswirkt. Beschleunigte Verlandungsprozesseinfolge Eutrophierung <strong>und</strong>Aufgabe historischer Nutzungsformen habenähnliche Effekte (HAMEL 1988). Am stärkstendavon betroffen sind jahreszeitlich spät laichendeArten, wie Rotbauchunke, Laubfrosch,Wechsel- <strong>und</strong> Kreuzkröte.Weiterhin unvermindert wirkt ein breites Spektrumvon Agrochemikalien direkt <strong>und</strong> indirektauf die Amphibienbestände ein. Meist ist ihreWirkung schwer einzuschätzen. MineralischeDünger können beispielsweise zu schwerenVerätzungen mit Todesfolge führen (SCHNEEWEIß& SCHNEEWEIß 1999). Pestizide wirken sicheinerseits negativ auf das Nahrungsspektrumder Amphibien aus, andererseits unterliegendie Larven den unmittelbar toxischen Einflüssenverschiedener Wirkstoffe (GREULICH 2004).In jüngster Zeit wurden auch in <strong>Brandenburg</strong>schwer wiegende <strong>und</strong> zum Teil epidemisch verlaufendeKrankheiten bei Amphibien nachgewiesen(MUTSCHMANN 2001).3.2 <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia)Auch <strong>Kriechtiere</strong> wechseln in der Regel mehrfachim Jahr zwischen verschiedenen Teillebensräumen.So können Winterquartiere <strong>und</strong>Sommerlebensraum einer Kreuzotterpopulationmehrere h<strong>und</strong>ert Meter voneinander entferntliegen. Als gravierend muss der unmittelbareVerlust von Lebensräumen sowie die Trennungvon Teillebensräumen bei Baumaßnahmen betrachtetwerden. Dies betrifft insbesondereZauneidechse <strong>und</strong> Glattnatter, da deren Lebensräumenicht selten ruderalen Charakterhaben <strong>und</strong> daher meist nicht als schutzwürdigerkannt werden.Bei den Eier legenden Arten sind die Gelegeplätzezentrale <strong>und</strong> zugleich besonders sensibleBezugspunkte. Nicht selten werden die Brutender Ringelnatter in Komposthaufen aus Unkenntnisoder die der Eidechsen <strong>und</strong> Sumpfschildkrötenam Feldrain bei landwirtschaftlichenMaßnahmen zerstört (SCHNEEWEIß 2003).Zwischen Sommerlebensraum <strong>und</strong> Gelegeplatzüberwinden die Weibchen unter Umständen


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 9Abb. 4Ringelnatter (Natrix natrix) beimSonnenbad. Diese Schlangenartist an den <strong>Brandenburg</strong>er Gewässernweit verbreitet.Foto: I. Tetzlaffgrößere Distanzen, was zunehmend auch beidiesen Tieren zu Verkehrsopfern führt. Verhängnisvollist hierbei die Vorliebe, insbesonderevon Schlangen, für die Wärme spendendeOberfläche asphaltierter Verkehrswege.Unsere heimischen Eidechsen ernähren sich bevorzugtvon Insekten. Der unvermindert großräumigenAnwendung von Insektiziden in<strong>Land</strong>- <strong>und</strong> Forstwirtschaft sind sie damit unmittelbarausgesetzt (ELBING 2001 a, c).Ein spezifischer Aspekt der ehemaligen Truppenübungsplätze<strong>Brandenburg</strong>s oder auch derfrüheren Rieselfelder im Umland von Berlin istderen großflächige Sukzession. Insbesonderedie Zauneidechse <strong>und</strong> die Glattnatter müssendieser Entwicklung weichen. Andere Arten u. a.Blindschleiche <strong>und</strong> Waldeidechse gewinnenhier neuen Lebensraum. Günstige Reptilienhabitate,wie Sandtrockenrasen oder halboffeneRuderalgesellschaften weichen im Zuge der allgemeinenEutrophierung gebietsweise <strong>und</strong>zum Teil großflächig dichten <strong>Land</strong>reitgrasbeständenoder Hochstaudenfluren.Im Zusammenhang mit lokalen Rückgängen vonEidechsen werden auch Haustierbestände, vor allemHühner <strong>und</strong> Katzen, diskutiert (PETERS 1970).3.3 <strong>Liste</strong> der GefährdungsfaktorenIm Folgenden sollen die für die einheimischenAmphibien <strong>und</strong> Reptilien relevanten Gefährdungsursachenaufgelistet werden. Die <strong>Liste</strong>orientiert sich an den von KORNECK et al. (1998)zusammengestellten Gefährdungsfaktoren.1 Irreversible Lebensraum- bzw. Standortzerstörung1.1 irreversible Zerstörung durch Bebauung(Siedlungen, Gewerbe, Verkehrswegeu. a.)1.2 irreversible Zerstörung durch Abbaubzw. Abgrabung (Kies, Torf, Braunkohleu. a.)1.3 Zerstörung von Kleingewässern2 Reversible Lebensraum- bzw. Standortzerstörung2.1 reversible Zerstörung von Saumbiotopen<strong>und</strong> kleinräumigen Sonderstandorten(Feldraine, Hecken, Böschungen u.a.)2.2 intensive Freizeitnutzung2.3 reversible Absenkung des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels


10 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 20043 Entnahme <strong>und</strong> Beseitigung von Tieren3.1 Entnahme von Tieren durch privateSammler für die Terrarienhaltung4 Wasserbau4.1 Regulierung, Begradigung <strong>und</strong> Verbauvon Flüssen <strong>und</strong> kleinen Bächen (Eindeichung,Verrohrung, Beseitigung von Uferstrukturen)4.2 Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung5 Intensivierung der landwirtschaftlichenNutzung5.1 Entwässerung von Feuchtgebieten <strong>und</strong>Mooren5.2 intensive Beweidung5.3 Umwandlung von Grünland in Acker5.4 intensiver Ackerbau mit regelmäßiger Düngung,Herbizideinsatz <strong>und</strong> Tiefpflügen6 Nutzungsaufgabe mit nachfolgendemBrachfallen <strong>und</strong> Gehölzsukzession6.1 großflächige Nutzungsaufgabe auf ehemaligenTruppenübungsplätzen6.2 Aufgabe der Nutzung von Heide <strong>und</strong>nährstoffarmen Standorten7 Forstwirtschaftliche Nutzung, Rekultivierung7.1 Aufforstung waldfreier Flächen (Magerrasen,Ackerbrachen, Heideflächen u. a.)7.2 waldbauliche Maßnahmen (Düngung,Schädlingsbekämpfung, Technikeinsatz)7.3 Rekultivierungsmaßnahmen in der Berg-Abb. 5Feldsoll in intensiv bewirtschafteterAgrarlandschaft beiAngermünde. Starke Einträgean Agrochemikalien entwertendas Gewässer als Lebensraumfür Amphibien.Foto: N. SchneeweißAbb. 6Knoblauchkröten (Pelobatesfuscus) besiedeln bevorzugtsandige Böden <strong>und</strong> sind in derLage, sich im Substrat einzugraben.Foto: N. Schneeweiß


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 11baufolgelandschaft (Aufforstung, Restlochflutungu. a.)8 Jagd, Fischerei8.1 Anlage von Fütterungsstellen, Wildgehegen<strong>und</strong> Wildäckern8.2 Intensiv-Fischwirtschaft, Besatz natürlichfischfreier Gewässer8.3 unbeabsichtigter Fang in Reusen <strong>und</strong>Netzen9 Verdrängung durch nicht heimische Arten,Erhöhung der Prädation9.1 Einführung von Exemplaren exotischerArten oder gebietsfremder Unterarten9.2 Etablierung von Neozoen mit erhöhterPrädationswirkung (Waschbär, Marderh<strong>und</strong>,Ochsenfrosch)9.3 Prädation durch Haustiere10 Biologische/klimatische Risikofaktoren10.1 enge ökologische Bindung an gefährdeteLebensräume10.2 Abhängigkeit von fortdauernden menschlichenHilfsmaßnahmen10.3 besondere Empfindlichkeit gegenüberStraßenverkehr aufgr<strong>und</strong> ausgeprägterMigration10.4 Empfindlichkeit gegenüber klimatischenVeränderungen (Vorkommen an derArealgrenze)10.5 Trockenfallen von Gewässern <strong>und</strong>Feuchtgebieten/Mooren aufgr<strong>und</strong> klimatischerVeränderungenAbb. 7Das Kleingewässer im KirchenlandBernau (Barnim) wurdedurch Baumaßnahmen im unmittelbarenUmfeld als Lebensraumfür Amphibien entwertet.Foto: N. SchneeweißAbb. 8Infolge anhaltender Niederschlagsdefiziteverlanden gegenwärtigzahlreiche Amphibien-Laichgewässer. Schon im Juni2004 war der Behlensee (Uckermark)vollständig ausgetrocknet.Foto: N. Schneeweiß


12 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004Abb. 9Moorfrosch (Rana arvalis) voreiner stationären Amphibienschutzanlagebei Laasow (Dahme-Spreewald)Foto: N. Schneeweiß10.6 Unterschreiten einer kritischen, minimalenPopulationsgröße (kleinste überlebensfähigePopulation)10.7 Besondere Empfindlichkeit gegenüberKrankheiten4 <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong>Artenlisten4.1 Erläuterungen zu den <strong>Liste</strong>nDie Artenliste <strong>und</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der Amphibiendes <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong> umfasst 15 Arten, diein den Tabellen 1 <strong>und</strong> 2 entsprechend der systematischenAnordnung aufgelistet sind. DieTabellen 1 <strong>und</strong> 3 enthalten die <strong>Liste</strong> der Reptilien,die 8 Arten umfasst.In den Tabellen 2 <strong>und</strong> 3 sind neben der Nennungdes deutschen Trivialnamens sowie deswissenschaftlichen Namens 4 Spalten mit Angabenzu:– den Gefährdungskategorien in der <strong>Rote</strong>n<strong>Liste</strong> <strong>Brandenburg</strong>s 1992 (RL BB 1992)(BAIER 1992)– den Gefährdungskategorien in der <strong>Rote</strong>n<strong>Liste</strong> <strong>Brandenburg</strong>s 2004 (RL BB 2004)– den Gefährdungskategorien in der <strong>Rote</strong>n<strong>Liste</strong> Deutschlands 1998 (RL D 1998)(BEUTLER et al. 1998)– den Gefährdungsursachen (GU) gemäß <strong>Liste</strong>im Kap. 3.3


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 134.2 GefährdungskategorienDie Definition der Gefährdungskategorien erfolgtein Anlehnung an SCHNITTLER et al. (1994)<strong>und</strong> in der Interpretation für <strong>Brandenburg</strong> (ZIM-MERMANN (1997). Sie entsprechen weitgehendeiner b<strong>und</strong>esweiten Vereinheitlichung durch dasB<strong>und</strong>esamt für Naturschutz. Den hier verwendetenKategorien wurden zum Vergleich dieinternational üblichen Kategorien in ihrer Neufassungdurch die International Union for Conservationof Nature and Natural Resources(IUCN 1994, SCHNITTLER et al. 1994) in Klammernangefügt. Die <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n enthalten Arten,die sich in <strong>Brandenburg</strong> regelmäßig vermehren,deren Bestände gefährdet sind oderfür deren Bestände eine Gefährdung in naherZukunft wahrscheinlich ist.0 Ausgestorben oder verschollen(EW Extinct in the Wild)In <strong>Brandenburg</strong> ausgestorbene, ausgerotteteoder verschollene Arten.Ihnen muss bei Wiederauftreten in der Regelbesonderer Schutz gewährt werden. Noch voretwa 50 Jahren in <strong>Brandenburg</strong> lebende, in derZwischenzeit mit Sicherheit oder großer Wahrscheinlichkeiterloschene Arten.Bestandssituation:– Arten, deren Populationen nachweisbarausgestorben sind bzw. ausgerottet wurden– Verschollene Arten, deren früheres Vorkommenbelegt ist, die jedoch seit längererZeit (seit mindestens 10 Jahren) verschw<strong>und</strong>ensind <strong>und</strong> trotz Suche nichtmehr nachgewiesen wurden <strong>und</strong> bei denender begründete Verdacht besteht, dass ihrePopulationen erloschen sind1 Vom Aussterben bedroht(CR Critical)In <strong>Brandenburg</strong> von der Ausrottung oder vomAussterben bedrohte Arten.Für sie sind Schutzmaßnahmen in der Regeldringend notwendig. Das Überleben dieser Artenin <strong>Brandenburg</strong> ist unwahrscheinlich, wenndie Gefährdungsfaktoren <strong>und</strong> -ursachen weiterhineinwirken oder bestandserhaltende Schutz<strong>und</strong>Hilfsmaßnahmen nicht unternommen werdenbeziehungsweise wegfallen.Bestandssituation:– Arten, die in <strong>Brandenburg</strong> nur in Einzelvorkommenoder wenigen, isolierten <strong>und</strong> kleinenbis sehr kleinen Populationen auftreten(sogenannte seltene Arten), deren Beständeaufgr<strong>und</strong> gegebener <strong>und</strong> absehbarerEingriffe aktuell bedroht sind <strong>und</strong> weiterenRisikofaktoren unterliegen– Arten, deren Bestände in <strong>Brandenburg</strong>durch lang anhaltenden starken Rückgangauf eine bedrohliche bis kritische Größe zusammengeschmolzensind– Arten, deren Rückgangsgeschwindigkeitim größten Teil ihres Areals in Deutschlandextrem hoch ist <strong>und</strong> die in vielen <strong>Land</strong>esteilensehr selten geworden oder verschw<strong>und</strong>ensindDie Erfüllung eines der Kriterien reicht zur Anwendungder Kategorie aus.2 Stark gefährdet(EN Endangered)Im nahezu gesamten Verbreitungsgebiet in<strong>Brandenburg</strong> erheblich gefährdete Arten.Wenn die Gefährdungsfaktoren <strong>und</strong> -ursachenweiterhin einwirken oder bestandserhaltendeSchutz- <strong>und</strong> Hilfsmaßnahmen nicht unternommenwerden beziehungsweise wegfallen, istdamit zu rechnen, dass die Arten innerhalb dernächsten 10 Jahre vom Aussterben bedrohtsein werden.Bestandssituation:– Arten mit ausschließlich kleinen Beständen,die aufgr<strong>und</strong> gegebener oder absehbarerEingriffe aktuell bedroht sind <strong>und</strong> weiterenRisikofaktoren unterliegen– Arten, deren Bestände im nahezu gesamtenVerbreitungsgebiet in <strong>Brandenburg</strong> signifikantzurückgehen <strong>und</strong> die in vielen <strong>Land</strong>esteilenselten geworden oder verschw<strong>und</strong>ensind– Die Vielfalt der von der Art besiedelten Lebensräumeist im Vergleich zu früher starkeingeschränkt.Die Erfüllung eines der Kriterien reicht aus.3 Gefährdet(VU Vulnerable)In großen Teilen des Verbreitungsgebiets in<strong>Brandenburg</strong> gefährdete Arten.Wenn die Gefährdungsfaktoren <strong>und</strong> -ursachenweiterhin einwirken oder bestandserhaltende


14 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004Schutz- <strong>und</strong> Hilfsmaßnahmen nicht unternommenwerden beziehungsweise wegfallen, istdamit zu rechnen, dass die Arten innerhalb dernächsten 10 Jahre stark gefährdet sein werden.Bestandssituation:– Arten mit regional kleinen oder sehr kleinenBeständen, die aufgr<strong>und</strong> gegebener oderabsehbarer Eingriffe aktuell bedroht sindoder die weiteren Risikofaktoren unterliegen– Arten, deren Bestände regional beziehungsweisevielerorts lokal zurückgehen<strong>und</strong> die selten geworden oder lokal verschw<strong>und</strong>ensind– Arten, die noch häufig, aber sehr starkdurch laufende menschliche Einwirkungenbedroht sind– Die Vielfalt der von der Art besiedelten Lebensräumeist im Vergleich zu früher eingeschränkt.Die Erfüllung eines der Kriterien reicht aus.G Gefährdung anzunehmen, aber StatusunbekanntArten, für die einzelne Untersuchungen eineGefährdung vermuten lassen, bei denen dievorliegenden Informationen aber für eine Einstufungin die Gefährdungskategorien 1 bis 3nicht ausreichen.R Extrem seltene Arten <strong>und</strong> Arten mitgeographischer RestriktionSeit jeher extrem seltene oder sehr lokal vorkommendeArten, für die kein merklicherRückgang <strong>und</strong> keine aktuelle Gefährdung erkennbarsind. Die wenigen <strong>und</strong> kleinen Vorkommenin <strong>Brandenburg</strong> können aber durchderzeit nicht absehbare menschliche Einwirkungenoder durch zufällige Ereignisse schlagartigausgerottet oder erheblich dezimiertwerden.Bestandssituation:– Arten mit sehr wenigen, aber stabilen Populationenin <strong>Brandenburg</strong>. Die Vorkommensind geographisch eng begrenzt, könnenaber hohe Individuenzahlen aufweisenV Zurückgehend, Art der VorwarnlisteArten, die merklich zurückgegangen aber aktuellnoch nicht gefährdet sind.Bestandssituation:– Arten sind in großen Teilen der von ihnenim Bezugsraum besiedelten Gebiete bereitsselten geworden.– Arten sind noch häufig bis mäßig häufig,aber an seltener werdende Lebensräumegeb<strong>und</strong>en.– Arten sind noch häufig, die Vielfalt der vonihnen besiedelten Lebensräume ist aber imVergleich zu früher eingeschränkt.– Arten haben keine oder nur wenige Lebensräumeverloren, sind aber dort in erheblichgeringerer Individuendichte als frühervorhanden.Die Erfüllung eines der Kriterien reicht aus.Beim Fortbestehen der bestandsreduzierendenEinwirkungen ist in naher Zukunft eine Einstufungin die Kategorie 3 „gefährdet“ wahrscheinlich.D Daten defizitär(dd Data Deficient)Arten, deren Verbreitung, Biologie <strong>und</strong> Gefährdungfür eine Einstufung in die anderen Kategoriennicht ausreichend bekannt ist, weil siebisher oft übersehen bzw. im Gelände nichtunterschieden wurden oder erst in jüngster Zeittaxonomisch untersucht wurden (es liegennoch zu wenige Angaben über Verbreitung,Biologie <strong>und</strong> Gefährdung vor) oder taxonomischkritisch sind (die taxonomische Abgrenzungder Art ist ungeklärt).* Derzeit nicht als gefährdet anzusehenAls nicht gefährdet sind Arten anzusehen, wennsie selten bis mäßig häufig sind <strong>und</strong> die Vielfaltder von ihnen besiedelten Lebensräume/Standorteim Vergleich zu früher nicht eingeschränktist oder die Arten in ihren Lebensräumen mit etwaunveränderter Individuendichte vorkommen<strong>und</strong> keine laufenden menschlichen Einwirkungendie Art unmittelbar bedrohen oder unvorhersehbargefährden können.** UngefährdetArten sind mit Sicherheit ungefährdet, wennsie häufig bis sehr häufig sind <strong>und</strong> Rückgangbzw. Gefährdung nicht feststellbar sind <strong>und</strong> dieVielfalt der von ihnen besiedelten Lebensräume/Standorteim Vergleich zu früher nicht eingeschränktist oder sie über das früher von ihnenbesiedelte Gebiet hinaus in Ausbreitungbegriffen sind.


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 154.3 MethodeAls Gr<strong>und</strong>lage für die Einschätzung der aktuellenGefährdungssituation wurden die Ergebnisse derArtkartierung im Rahmen des Projektes „Herpetofauna2000“ (SCHNEEWEIß & BECKMANN 2000)verwendet. Die Bewertung erfolgte im Wesentlichenanhand der aktuellen Populationsgrößensowie der Bestandsentwicklung der einzelnenArten in den letzten 10 Jahren. In dieBewertung wurden weiterhin landesweit sowiefür einzelne Arten auch lokal wirkende Gefährdungs-<strong>und</strong> Risikofaktoren einbezogen <strong>und</strong> absehbareBeeinträchtigungen mit berücksichtigt.Bei der Einschätzung der Gefährdungssituationwurden die neu formulierten Kriterien gemäßIUCN (1994) herangezogen (SCHNITTLER et al.1994, ZIMMERMANN 1997) <strong>und</strong> hierbei soweitmöglich der von SCHNITTLER & LUDWIG (1996)empfohlenen Vorgehensweise gefolgt. In deraktuellen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> sind außerdem die KategorienG, R <strong>und</strong> D neu eingeführt.4.4 <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Lurche</strong> <strong>und</strong> Kommentarezu den ArtenFamilie: SalamandridaeTeichmolch – Triturus vulgarisDie Vorkommen des Teichmolchs in <strong>Brandenburg</strong>sind derzeit nicht repräsentativ erfasst, jedochwird die Art überall dort gef<strong>und</strong>en, wo angeeigneten Habitaten entsprechende Kartierungenerfolgen. Vom Garten- über den Feuerlöschteichim Siedlungsgebiet bis hin zum Feldsollin der intensiv bewirtschafteten Ackerflächebesiedelt der Teichmolch eine Vielzahlunterschiedlichster Gewässertypen oft mit individuenreichenPopulationen. Unter den Amphibienzählt er zu den Pionierarten, die auchan neu entstandenen Gewässern schnell erscheinen.Lediglich Fließgewässer <strong>und</strong> Gewässermit starkem Fischbesatz werden gemieden.Bergmolch – Triturus alpestrisDer Bergmolch ist eine der seltensten Amphibienarten<strong>Brandenburg</strong>s. Die Vorkommen konzentrierensich auf den Fläming, die nordwestliche(DONAT & MÖCKEL 2001) <strong>und</strong> südlicheNiederlausitz. Es handelt sich hierbei um Relikteeiner nacheiszeitlichen Ausbreitung, die heuteisoliert dem geschlossenen Areal in seiner nordöstlichenRandlage vorgelagert sind. Die Vorkommenin der Niederlausitz erlitten in denletzten Jahren insbesondere infolge des Braunkohletagebausdrastische Bestandseinbußenoder wurden gänzlich vernichtet (DONAT &MÖCKEL 2001). Einige Populationen im Flämingsind durch den zunehmenden Straßenausbau<strong>und</strong> -verkehr beeinträchtigt. Die Art wird daherin <strong>Brandenburg</strong> als stark gefährdet eingestuft.Kammmolch – Triturus cristatusDer Kammmolch ist in <strong>Brandenburg</strong> weit ver-<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Lurche</strong> des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>Tabelle 2: Die <strong>Lurche</strong> <strong>Brandenburg</strong>s, <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>und</strong> Angaben zu den GefährdungsursachenArt Wissenschaftllicher Name RL BB 1992 RL BB 2004 RL D 1998 GefährdungsursachenTeichmolch Triturus vulgaris N ** -Bergmolch Triturus alpestris P 2 - 1.2, 1.3Kammmolch Triturus cristatus 2 3 3 1.3, 5.4, 8.2, 10.3Rotbauchunke Bombina bombina 1 2 1 5.1, 5.4, 8.2Knoblauchkröte Pelobates fuscus 3 * 2 1.3Erdkröte Bufo bufo 3 * - 10.3Kreuzkröte Bufo calamita 2 3 3 1.3, 7.3Wechselkröte Bufo viridis 2 3 2 1.3, 7.3Laubfrosch Hyla arborea 1 2 1.3, 5.4, 8.2Moorfrosch Rana arvalis 3 * 2 5.1, 5.3, 5.4Springfrosch Rana dalmatina - R 3 10.3Grasfrosch Rana temporaria 3 3 V 5.1, 8.2, 10.3Teichfrosch Rana kl. esculenta N ** -Kl. Wasserfrosch Rana lessonae 2 3 G 10.1, 10.5Seefrosch Rana ridib<strong>und</strong>a 2 3 3 4.1


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 19Abb. 13Rufender Laubfrosch (Hyla arborea)Foto: N. Schneeweißwurden im Zuge wirksamer Schutzmaßnahmenkleinräumige Ausbreitungsprozesse registriert.Großräumig ist die Art weiterhin bedroht vor allemdurch intensive <strong>Land</strong>wirtschaft <strong>und</strong> die Verlustegeeigneter Laichgewässer. In den letztenJahren erlitten <strong>Brandenburg</strong>er Populationendrastische Bestandseinbußen bedingt durch denzunehmenden Straßenausbau <strong>und</strong> -verkehr(GÖTTSCHE et al. 2003). Dieser Aspekt besitzt fürden Laubfrosch eine besondere Brisanz, da diemeisten Amphibienschutzanlagen für ihn keinwirksames Hindernis darstellen (ZBIERSKY &SCHNEEWEIß 2003).Familie: RanidaeTeichfrosch – Rana kl. esculentaDer Teichfrosch weist als Hybridart eine hoheökologische Plastizität auf. Er besiedelt beinahealle Gewässertypen <strong>und</strong> kann sich hierauch in den meisten Fällen erfolgreich fortpflanzen.Im Siedlungsbereich ist der Teichfroschdie häufigste Amphibienart <strong>und</strong> in derLage, neu geschaffene Gewässer schnell zubesiedeln.Die Art ist in <strong>Brandenburg</strong> nicht gefährdet.Kleiner Wasserfrosch – Rana lessonaeDer Kleine Wasserfrosch ist in <strong>Brandenburg</strong> nurlückenhaft verbreitet. Die Art wird jedoch aufgr<strong>und</strong>ihrer nicht einfachen Bestimmbarkeit oftübersehen, so dass sie insgesamt häufiger seindürfte als aktuelle Verbreitungskarten zu erkennengeben. Trotzdem wird der Kleine Wasserfroschals gefährdet betrachtet, da seine Lebensräumestarken Beeinträchtigungen unterliegen.So ist die Art vorrangig auf Kleingewässer<strong>und</strong> hier insbesondere auf Moorgewässerangewiesen. Bis in die Gegenwart fallen zahlreichedieser Habitate der Melioration <strong>und</strong> densinkenden Gr<strong>und</strong>wasserspiegeln zum Opfer.Seefrosch – Rana ridib<strong>und</strong>aIn <strong>Brandenburg</strong> besiedelt der Seefrosch vor allemdie Niederungen der Oder, Havel, Spree<strong>und</strong> Schwarzen Elster. Dort erreicht er, wie z. B.an der Oder, hohe Populationsdichten. Bei denmeisten Nachweisen handelt es sich jedoch umEinzeltiere bzw. individuenschwache Vorkommen.Aus den aktuellen Kartierungsergebnissendeuten sich auch größere Verbreitungslückenan.Bei der Einschätzung der Gefährdungssituationist zu berücksichtigen, dass der Seefrosch in


20 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004<strong>Brandenburg</strong> seine westliche Verbreitungsgrenzeerreicht. Die als Habitat bevorzugten ungestörtennaturnahen Uferbereiche sind in denstark eingedeichten <strong>und</strong> ausgebauten Flussauennicht durchgängig vorhanden. Darüber hinausbesteht unter Umständen ein Gefährdungsfaktorin der hybridogenetischen Reproduktionsweisedes Teichfrosches mit dem derSeefrosch in <strong>Brandenburg</strong> Mischpopulationenbildet (PLÖTNER 2001).Wegen seiner engen Bindung an die spezifischenLebensräume der Flussauen sowie seinerhohen Sensibilität gegenüber anthropogenenEinflüssen wird der Seefrosch als gefährdet eingestuft.Moorfrosch – Rana arvalisEr gehört in <strong>Brandenburg</strong> zu den häufigstenAmphibienarten, ist sowohl im landwirtschaftlichgeprägten Raum als auch in den Waldgebietenanzutreffen <strong>und</strong> erreicht vielerorts großePopulationsdichten.Die Art ist derzeit nicht als gefährdet anzusehen.Springfrosch – Rana dalmatinaDer Springfrosch ist wärmeliebender als diebeiden anderen einheimischen Braunfroscharten<strong>und</strong> bevorzugt trockenwarme Habitate imFlach- <strong>und</strong> Hügelland (SCHIEMENZ & GÜNTHER1994). Im Jahr 1995 gelang der Erstnachweisdes Springfrosches für <strong>Brandenburg</strong> (Obermdl.). Dieser F<strong>und</strong> im äußersten Süden <strong>Brandenburg</strong>s,im Anschluss an die stabilen Populationenin Sachsen, war zu erwarten <strong>und</strong> wirdals kleinareale Ausbreitungstendenz der Art gedeutet(BERGER & MEHNERT 1997). Ein weitererEinzelnachweis in Nordbrandenburg ohne direkteVerbindung zu anderen bekannten Populationendeutet darauf hin, dass die Art möglicherweiseüber bislang unbekannte, binnenländischeReliktvorkommen im norddeutschenTiefland verfügt. Spezifische Gefährdungsaspektefür den Springfrosch in <strong>Brandenburg</strong>sind bislang nicht bekannt.Grasfrosch – Rana temporariaDer Grasfrosch gehört neben der Erdkröte inDeutschland zu den häufigsten <strong>und</strong> nahezu flächendeckendverbreiteten Amphibienarten(SCHIEMENZ & GÜNTHER 1994, GÜNTHER 1996).Jüngere Erhebungen haben jedoch gezeigt,dass die Art im Gegensatz zum Moorfrosch dieackerbaulich bewirtschafteten Gr<strong>und</strong>moränennur mit individuenarmen Populationen besie-Abb. 14Moorfroschpaar (Rana arvalis)im Laichgewässer bei Biesenthal(Barnim) Foto: I. Tetzlaff


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 21delt bzw. gänzlich meidet (SCHNEEWEIß 1996 a,SCHNEEWEIß & BECKMANN 1999). Nach aktuellenfaunistischen Daten trifft dies auch auf großeTeile der degradierten Niedermoore (Herpetofauna2000) <strong>und</strong> Flussauen <strong>Brandenburg</strong>s zu(MÜLLER 1995). Stellenweise besitzt der Grasfroschim Vergleich zum Moorfrosch bereits regelrechteVerbreitungslücken (JASCHKE 1984,Abb. 15Blänke im Grünland bei Neugrimnitz (Barnim) – ein typisches Laichgewässer für Rotbauchunke, Laubfrosch, Moorfrosch<strong>und</strong> andere Arten.Foto: N. SchneeweißAbb. 16Rufender Seefrosch (Rana ridib<strong>und</strong>a)im OdertalFoto: I. Tetzlaff


22 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Kriechtiere</strong> des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>BERGER et al. 1999). In waldreichen Regionen istder Grasfrosch dagegen weiterhin weit verbreitet<strong>und</strong> häufig. Obwohl für den Grasfrosch dieBevorzugung von Waldgebieten bekannt ist,zeichnen sich im Vergleich zu der früher nahezuflächendeckenden Verbreitung dieser Art injüngerer Zeit zunehmend deutliche Bestandsrückgängein der Fläche ab. Zu den Ursachendieser Entwicklung dürften die Zerschneidungder Lebensräume dieser relativ beweglichenAmphibienart, die Strukturverarmung der Agrarlandschaft<strong>und</strong> die Trockenlegung bzw. Verlandungwichtiger Laichgewässer zählen. Aufgr<strong>und</strong>der vielerorts registrierten Bestandsrückgängedes Grasfroschs wird die Art als gefährdet eingestuft.4.5 <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Kriechtiere</strong> <strong>und</strong>Kommentare zu den ArtenFamilie: EmydidaeEuropäische Sumpfschildkröte– Emys orbicularisDer Status der Europäischen Sumpfschildkrötewurde in <strong>Brandenburg</strong> im Rahmen eines Arten-Tabelle 3: Die <strong>Kriechtiere</strong> <strong>Brandenburg</strong>s, <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>und</strong> Angaben zu den GefährdungsursachenArt Wissenschaftl. Name RL BB 1992 RL BB 2004 RL D 1998 GefährdungsursachenSumpfschildkröte Emys orbicularis 1 1 1 3.1, 9.1, 8.3, 10.3, 10.6Zauneidechse Lacerta agilis 2 3 3 2.1, 6.1, 6.2, 7.1Smaragdeidechse Lacerta viridis 1 1 1 3.1, 6.1, 7.2, 10.4, 10.6Waldeidechse Zootoca vivipara 3 G - 2.1, 5.1, 7.1Blindschleiche Anguis fragilis 3 ** - 7.2, 10.3Glattnatter Coronella austriaca 1 2 2 2.1, 6.1, 6.2, 7.1, 7.2, 7.3Ringelnatter Natrix natrix 2 3 3 2.2, 5.1, 10.3Kreuzotter Vipera berus 1 1 2 1.2, 5.1, 5.2, 5.3, 10.3Abb. 17Weibchen von Emys orbicularis aus NordbrandenburgFoto: N. Schneeweiß


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 23Abb. 18Waldweiher in der Uckermark. Lebensraum der Europäischen Sumpfschildkröte <strong>und</strong> weiterer Reptilien- <strong>und</strong> AmphibienartenFoto: N. Schneeweißschutzprojektes innerhalb der letzten 10 Jahregut untersucht (SCHNEEWEIß 2003). Danach istein Großteil der historisch bekannten Vorkommen(PAEPKE 1977) erloschen. Bislang wurdenlediglich sechs kleine <strong>und</strong> überalterte Reliktvorkommennachgewiesen. Unmittelbar am nordwestlichenArealrand der Art existieren diesebereits unter klimatisch suboptimalen Bedingungen(SCHNEEWEIß & JABLONSKY 2000, SCHNEE-WEIß 2003). Verbreitungsschwerpunkt der voneinanderisolierten Vorkommen ist der <strong>Brandenburg</strong>erNordosten. Entgegen der Darstellungin STEINICKE et al. (2002) sind die <strong>Brandenburg</strong>er<strong>und</strong> westpolnischen Reliktvorkommenals Vorposten-Populationen zu bewerten, dasie sowohl mehr als 100 km von den nächstgelegenenvitalen Populationen im östlichen Polenentfernt sind, als auch eigenständige Evolutionseinheitendarstellen (LENK et al. 1998,1999, FRITZ et al. 2004). Deutschland ist somitim besonderen Maße für diese Vorkommenverantwortlich (SCHNEEWEIß & FRITZ 2000).Ursache des Bestandsrückgangs war im 20.Jahrh<strong>und</strong>ert vor allem der Verlust geeigneter Eiablageplätzebedingt durch intensive <strong>Land</strong>wirtschaft<strong>und</strong> Aufforstung. Außerdem fielen zahlreicheTiere bis in jüngste Vergangenheit derReusenfischerei zum Opfer. Die Absenkung derGr<strong>und</strong>wasserspiegel <strong>und</strong> Niederschlagsdefizitebeschleunigen die Verlandung aquatischer Habitate.Neue Gefahren stellen der Ausbau desVerkehrswegenetzes in bislang abgelegenenRegionen <strong>und</strong> die Aussetzung allochthoner E.orbicularis bzw. exotischer Wasserschildkrötendar (SCHNEEWEIß 2001 b <strong>und</strong> 2003).Sämtliche Vorkommensgebiete stehen unterSchutz (Naturschutzgebiete, FFH) <strong>und</strong> unterliegeneinem gezielten Management. Die bereitsseit Mitte der 1990er Jahre realisiertenSchutzmaßnahmen (SCHNEEWEIß 1998) bewirkenallmählich eine Bestandsverjüngung <strong>und</strong>zunehmend erfolgreiche Reproduktion imFreiland. Aufgr<strong>und</strong> der äußerst geringen Anzahlder Vorkommen <strong>und</strong> Individuen muss dieArt weiterhin als vom Aussterben bedrohtgelten.


24 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004Familie: LacertidaeWaldeidechse – ZootocaviviparaDie Waldeidechse hatte starke Bestandseinbrüchein den 1960er <strong>und</strong> 70er Jahren des vorigenJahrh<strong>und</strong>erts aufgr<strong>und</strong> der großflächigen Entwässerung<strong>und</strong> Nutzungsintensivierung der<strong>Brandenburg</strong>er Luchgebiete. Die Bestände habensich seitdem auf niedrigem Niveau stabilisiert.Die Art ist mit geringer Individuendichtelandesweit verbreitet <strong>und</strong> in den typischen Habitaten,vor allem der Wälder <strong>und</strong> Moore, regelmäßiganzutreffen. Aufgr<strong>und</strong> der überwiegendkleinen Bestände besteht jedoch ein erhöhtesGefährdungspotenzial. Zusätzliche Hinweiseaus einigen Regionen zu Bestandsrückgängen(<strong>Land</strong>kreis Märkisch Oderland, P. Streckenbach,mdl. Mitt.) lassen eine Gefährdung derWaldeidechse annehmenZauneidechse – Lacerta agilisDie Zauneidechse ist die in <strong>Brandenburg</strong> amweitesten verbreitete Eidechsenart. In geeignetenHabitaten ist sie bis heute nahezu in allen<strong>Land</strong>esteilen zu finden. Infolge der Zunahmevon Brachen <strong>und</strong> Ruderalflächen konnten inden 1990er Jahren sogar regionale Ausbreitungsprozessebeobachtet werden. Dies trifftzum Beispiel für die ehemaligen Rieselfelder imUmland von Berlin <strong>und</strong> die Sukzessions- bzw.Rekultivierungsflächen der Tagebauhalden zu.Trotzdem sind individuenreiche Vorkommennur noch selten zu finden. Großflächig leidetdie Art unter Habitatverlusten infolge von Eutrophierung<strong>und</strong> unter dem Insektizideinsatz inKiefernforsten.Smaragdeidechse – Lacerta viridisMit Ausnahme eines Wiederansiedlungsgebietesbeschränkt sich die Verbreitung der Smaragdeidechsein Norddeutschland heute auf die südöstlicheSander- <strong>und</strong> Seentallandschaft desB<strong>und</strong>eslandes <strong>Brandenburg</strong> (Niederlausitz). Dieweithin isolierten Reliktvorkommen befindensich an der nordwestlichen Arealgrenze. Sie sindals Vorposten-Populationen zu bewerten, für dieDeutschland im besonderen Maße verantwortlichist (ELBING 2001 b, STEINICKE et al. 2002).Dank umfassender Feldstudien (ELBING 1996,Abb. 19Rotrückiges Männchen der Zauneidechse (Lacerta agilis) bei Joachimsthal (Barnim)Foto: N. Schneeweiß


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 252000 <strong>und</strong> 2001 a) konnten derzeit in <strong>Brandenburg</strong>fünf überwiegend stabile <strong>und</strong> vitale, jedochmeist individuenschwache Reliktpopulationenermittelt werden. Als aktuelle Gefährdungsfaktorengelten vor allem der Waldbrand, der Einsatzvon Bioziden in den Kiefernforsten <strong>und</strong> Habitatverlusteinfolge Sukzession.Mit dem Ziel die Populationen zu stabilisieren<strong>und</strong> langfristig zu sichern, wurde ein komplexesSchutzprogramm erstellt (ELBING 2001 c) <strong>und</strong> inder Anfangsphase verwirklicht. So erfolgte inden Jahren 1996 bis 1999 auch ein Wiederansiedlungsversuchmit ausgesetzten Nachzuchttierenin der Nähe eines historischen Vorkommens(SCHNEEWEIß 2001 a). Aufgr<strong>und</strong> der geringenZahl an Vorkommen <strong>und</strong> deren nach wievor starke Bedrohung wird die Art weiterhin alsvom Aussterben bedroht angesehen.Familie: AnguinidaeBlindschleiche – Anguis fragilisFür die Blindschleiche existieren in <strong>Brandenburg</strong>keine systematischen Untersuchungen.Artnachweise beruhen meist auf Zufallsf<strong>und</strong>en.Dabei handelt es sich häufig um Totf<strong>und</strong>e aufWegen <strong>und</strong> Straßen.Aufgr<strong>und</strong> der engen Bindung an Waldstandorteist die Blindschleiche in <strong>Brandenburg</strong> weitverbreitet <strong>und</strong> kann als häufig eingeschätztwerden. Gefährdungen gehen vom zunehmendenWegeausbau <strong>und</strong> dem verstärkten Technikeinsatzin Waldgebieten aus. In Siedlungsnähestellen streunende Katzen als Prädatoreneine zusätzliche Gefahr dar. Das großräumigeVorkommen der Art in <strong>Brandenburg</strong> ist jedochnicht gefährdet.Familie: ColubridaeGlattnatter – Coronella austriacaDie Glattnatter hat in <strong>Brandenburg</strong> ein ausgesprochenfragmentiertes Verbreitungsmuster.Die wenigen Schwerpunkte ihres Vorkommenssind voneinander isoliert <strong>und</strong> konzentrierensich auf den Barnim, das OstbrandenburgischeHeide- <strong>und</strong> Seengebiet, die Beelitzer Heide,den Fläming <strong>und</strong> die Niederlausitz. Insgesamtist die Art im Süden des <strong>Land</strong>es weiter verbreitetals im Norden. Aus dem Nordwesten Bran-Abb. 20Glattnatter (Coronella austriaca) im Naturschutzgebiet Schönower Heide (Barnim)Foto: N. Schneeweiß


26 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004denburgs sind keine Vorkommen bekannt.Jüngste Untersuchungen im Barnim (A. Simang,mdl. Mitt.) haben gezeigt, dass ein Großteil historischbekannter Vorkommen (STRECK 1965)erloschen ist. Die Populationen in <strong>Brandenburg</strong>weisen überwiegend geringe Individuendichtenauf. Bevorzugte Habitate sind ruderaleStrukturen, die sich oft in Siedlungsnähe, aufTruppenübungsplätzen oder entlang von Bahntrassenbefinden. Zu den aktuellen Gefährdungsfaktorenzählen der Ausbau des Verkehrswegesystems,der Einsatz schwerer Technik inden Forsten sowie die Beseitigung wesentlicherHabitatstrukturen im Zuge von Sanierungsmaßnahmen.Als Gr<strong>und</strong>lage von Schutzprogrammenbedarf es weiterer faunistischer Untersuchungen.Ringelnatter – Natrix natrixDie einzige noch weit verbreitete <strong>und</strong> in einigenGebieten häufige Schlangenart <strong>Brandenburg</strong>sist die Ringelnatter. Trotzdem sind auchfür diese Art in weiten Teilen des <strong>Land</strong>es Bestandseinbußenzu verzeichnen. AugenfälligeVerbreitungslücken zeichnen sich vor allem inder Prignitz <strong>und</strong> im Fläming ab (Herpetofauna2000). Als Rückgangsursachen spielen gegenwärtiganthropogen <strong>und</strong> klimatisch bedingteVerluste an Feuchtgebieten <strong>und</strong> Gewässern sowieder Mangel <strong>und</strong>/oder die Beeinträchtigungvon Gelegeplätzen (z. B. Komposthaufen) eineRolle. Der Ausbau des Wegesystems insbesonderein Erholungsgebieten führt zu zahlreichenVerkehrsopfern.Familie: ViperidaeKreuzotter – Vipera berusIn <strong>Brandenburg</strong> ist die Kreuzotter heute nurnoch punktuell anzutreffen (BECKMANN 2002).Der Großteil früherer Vorkommen ist erloschen.Aktuelle Erhebungen im Unteren Havellanddokumentieren einen ungemindertenRückgang der Art (N. Otte, mdl. Mitt.). Die etwaszahlreicheren Vorkommen in der Niederlausitz<strong>und</strong> im Elbe-Elster-<strong>Land</strong> litten in denAbb. 21In einer uckermärkischen Kreuzotterpopulation(Vipera berus)überwiegen melanistische Tiere.Foto: N. Schneeweiß


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 27Abb. 22Jungtier der Kreuzotter (Vipera berus) aus der Niederlausitz.letzten Jahren vor allem unter den Habitatverlusteninfolge der durch den Tagebau bedingtenGr<strong>und</strong>wasserabsenkung (M. Stein, mdl.Mitt.). Die wenigen Populationen in Nordbrandenburgsind individuenarm <strong>und</strong> weiträumigisoliert, sofern ihr Status überhaupt bekannt ist.Verursacht wird dieser Rückgang bis heutedurch großräumige Melioration der Luchgebiete<strong>und</strong> Aufgabe historischer Nutzungsformen –vor allem der Wiesennutzung.Der weitere flächenhafte Rückgang der Art istnur aufzuhalten, wenn es gelingt, den Zustandder Lebensräume der bestehenden Populationendeutlich zu verbessern.5 SchutzmaßnahmenGr<strong>und</strong>lage jeglicher Schutzmaßnahmen ist dieKenntnis über die Verbreitung <strong>und</strong> Dynamikder Arten im Raum <strong>und</strong> ihre Ansprüche an dieFoto: N. SchneeweißUmwelt. Vergleichbar mit anderen B<strong>und</strong>esländernmuss für <strong>Brandenburg</strong> eingeschätzt werden,dass die faunistischen Daten gerade überdie schwer erfassbaren Amphibien- <strong>und</strong> Reptilienartennoch lückenhaft sind. Eine solideKenntnis ihrer Verbreitung im <strong>Land</strong>e ist aberGr<strong>und</strong>stein nicht nur für Artenschutzprogramme,sondern auch unmittelbar für einen effektivenSchutz vor Eingriffen. Es sei daher an dieserStelle dazu aufgerufen, die Kartierung derAmphibien <strong>und</strong> Reptilien <strong>Brandenburg</strong>s zuunterstützen. An derNaturschutzstation Rhinluch<strong>Land</strong>esumweltamt <strong>Brandenburg</strong>Nauener Straße 6816833 LinumE-Mail: norbert.schneeweiss@lua.brandenburg.deoder: agena@herpetopia.deTel.: 033922/90255Fax: 033922/90254


28 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004wird in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzb<strong>und</strong><strong>Land</strong>esverband <strong>Brandenburg</strong> e.V. das Artenkataster„Herpetofauna 2000“ geführt. Beobachtungsdaten,die Informationen über Tierart,genauen F<strong>und</strong>ort, Datum, Anzahl, Lebensraumusw. enthalten sollten, werden hier gerneentgegengenommen.5.1 <strong>Lurche</strong> (Amphibia)Entscheidend für den Erhalt bzw. die Regenerationder in <strong>Brandenburg</strong> heimischen Amphibienbeständeist die Sicherung sowie Verbesserungihrer Lebensräume <strong>und</strong> hier vorrangig derLaichgewässer. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des sichverdichtenden Straßennetzes kommt dem Verb<strong>und</strong>der Gewässer <strong>und</strong> <strong>Land</strong>lebensräume <strong>und</strong>somit dem Erhalt unzerschnittener <strong>Land</strong>schaftbesondere Bedeutung zu. Krötenzäune oderstationäre Amphibienschutzanlagen könnendie Verluste zwar eindämmen, stellen jedochoft keine Lösung des Konfliktes dar (SCHNEEWEIßet al. 2003, SCHNEIDER et al. 2003). Die Neuanlage<strong>und</strong>/oder Revitalisierung von Gewässern<strong>und</strong> <strong>Land</strong>lebensräumen (BMVBW 2000) wirdals Ausgleich von Eingriffen immer noch nichtadäquat berücksichtigt.Dem unverkennbar einsetzenden Klimawandellässt sich im Sinne des Amphibienschutzes nurdurch stärkeren Wasserrückhalt in der <strong>Land</strong>schaftbegegnen. Die Vergabe der entsprechendenFördermittel in <strong>Brandenburg</strong> sollte zukünftigmehr als bisher die Revitalisierung der Kleingewässereinbeziehen, denn gerade sie könntenaufgr<strong>und</strong> ihrer Vielzahl (mehrere 10.000 imB<strong>und</strong>esland!) eine wichtige Speicherfunktion fürdas Oberflächenwasser übernehmen.Der Verbrauch von Agrochemikalien ist nachwie vor immens. Ein chemikalienfreier Randstreifenvon 10-20 m um die Gewässer wirdvon einzelnen <strong>Land</strong>wirten bereits in Eigeninitiativeeingehalten. Auch in einigen Schutzgebietenzum Beispiel im Barnim <strong>und</strong> in der Uckermarkwurden mit Hilfe von Fördermitteln (Vertragsnaturschutz<strong>und</strong> Kulturlandschaftsprogramm)entsprechende Randstreifen eingerichtet(GREULICH & SCHNEEWEIß 1996).Ausgeräumte Agrarlandschaften bieten unserenAmphibienpopulationen zu wenig Lebensraum(DÜRR et al. 1999, SCHNEEWEIß & SCHNEIDERAbb. 23Das extensiv bewirtschaftete Teichgebiet an der Blumberger Mühle (Uckermark) bietet individuenreichen Amphibienpopulationengünstige Laichgewässer (u.a. Bombina bombina, Hyla arborea).Foto: N. Schneeweiß


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 292003). Schlaginterne Nassstellen <strong>und</strong> Kleinstgewässersind wertvolle Trittsteinbiotope <strong>und</strong>Refugien – vor allem für die Jungtiere. Im Rahmender Stilllegung sind sie vorrangig zu berücksichtigen(BERGER et al. 1999). Die Neuanlagevon Feldgehölzen <strong>und</strong> geeigneten Strukturen(z. B. Lesesteinhaufen/wälle, Totholz) alswichtige <strong>Land</strong>lebensräume <strong>und</strong> Winterquartieresollten noch stärker im Rahmen von Ausgleich-<strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen gefordert werden.Bei zahlreichen Baumaßnahmen werdendiese wichtigen Habitate beeinträchtigt oderzerstört – oft ohne Ersatz!Vielversprechend erscheint die Ausweisung vonSchutzgebieten unter besonderer Berücksichtigungder Rotbauchunke (entsprechend FFH-Richtlinie). Gerade hier sollte es gelingen, denBestand <strong>und</strong> die Qualität der Amphibienlebensräumeentscheidend zu verbessern.Im Umgang mit alten Hecken, Streuobstwiesen<strong>und</strong> Parks werden Amphibien kaum berücksichtigt.Dabei befinden sich gerade hier ihre<strong>Land</strong>lebensräume <strong>und</strong> Winterquartiere. DieVielzahl von Sanierungs- <strong>und</strong> Pflegemaßnahmenist fachgerecht anzuleiten. Reisig, Stubben<strong>und</strong> Gestein bieten Amphibien Deckung vorPrädatoren <strong>und</strong> klimatischen Schutz. Sie sollteneinem oft fragwürdigen Ordnungssinn nichtgeopfert werden.5.2 <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia)Den meisten Reptilienarten mangelt es an geeignetenLebensräumen in unserer <strong>Land</strong>schaft.Hier sind vor allem die offenen <strong>und</strong> halboffenenWegsäume <strong>und</strong> Waldränder zu nennen,die entweder infolge erhöhter Nährstofffrachtenoder maximaler landwirtschaftlicher Flächennutzungentwertet werden. Die aktuellenAnsätze der Agrarförderung eröffnen dem Erhaltbzw. der Regeneration dieser Strukturenneue Möglichkeiten.Auf Verkehrswegen erleiden auch Reptilienpopulationendramatische Verluste. Soweit möglich,sollten daher vor allem in entsprechendenLebensräumen landwirtschaftliche Wege oderRadwanderwege mit wassergeb<strong>und</strong>ener Deckeausgestattet werden. Auf diese Weise sind siefür Reptilien weniger attraktiv <strong>und</strong> führen somitzu geringeren Verlusten.Abb. 24Ehemalige Kiesgrube bei Bralitz (Neuenhagener Insel, Oder) Lebensraum von Zauneidechse (Lacerta agilis), Ringelnatter (Natrixnatrix), Wechselkröte (Bufo viridis), Rotbauchunke (Bombina bombina) <strong>und</strong> weiteren Amphibien- <strong>und</strong> ReptilienartenFoto: N. Schneeweiß


30 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004Die negativen Auswirkungen der großflächigenInsektizideinsätze für die Reptilienfauna sindkaum abschätzbar (ELBING 2001 a, c). Hierbeiist die Aussparung von Schutzgebieten <strong>und</strong>wertvollen Reptilienvorkommen eine Minimalforderung!Die inzwischen langjährigen Schutzprojekte fürSmaragdeidechse <strong>und</strong> Europäische Sumpfschildkrötezeigen die ersten Erfolge <strong>und</strong> müssenmit unverminderter Aufmerksamkeit fortgesetztwerden (SCHNEEWEIß 2004, ELBING 2001 c).Stärkere Zuwendung müssen zukünftig die wenigen<strong>und</strong> überwiegend stark bedrohten Kreuzottervorkommenerfahren (BECKMANN 2002).Eine entscheidende Rolle hierbei spielen die Revitalisierungdegradierter Moore <strong>und</strong> die extensiveMahd möglichst klein strukturierter Wiesen(OTTE & SCHNEEWEIß 2003).6 Bilanz der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>nEinige der gefährdeten Amphibien- <strong>und</strong> Reptilienarten<strong>Brandenburg</strong>s konnten in ihrer Gefährdungskategoriezurückgestuft bzw. sogaraus der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> entlassen werden (vgl. BAI-ER 1992). Dies ist in erster Linie auf die konsequenteAnwendung der vorliegenden IUCN-Kriterien (SCHNITTLER et al. 1994) zurückzuführen.Darüber hinaus hat sich der Kenntnisstandzu einzelnen Arten in den letzten Jahren wesentlichverbessert (s. Kap. 2.2 <strong>und</strong> 4.3). In denmeisten Fällen ist die Herabstufung nicht aufeine Vergrößerung oder Stabilisierung der Beständezurückzuführen. Für die überwiegendeAnzahl der Arten ist sogar ein weiterer Bestandsrückgangzu verzeichnen. Jedoch wurdenfür einige Populationen, z. B. bei Rotbauch-Abb. 25Porträt eines Wechselkrötenmännchens (Bufo viridis)Foto: I. Tetzlaff


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 31Abb. 26Naturschutzgebiet „Urwald Breitefenn“(Uckermark). <strong>Land</strong>lebensraumverschiedener Amphibien<strong>und</strong>Reptilienarten (u. a. Trituruscristatus, Bombina bombina, Bufobufo, Rana arvalis, Anguis fragilis,Zootoca vivipara).Foto: N. Schneeweißunke <strong>und</strong> Laubfrosch, im Zusammenhang mitSchutzmaßnahmen Stabilisierungs- <strong>und</strong> Ausbreitungsprozesseregistriert.Obwohl <strong>Brandenburg</strong> bis heute über Vorkommenseiner historisch bekannten Amphibien<strong>und</strong>Reptilienarten (SCHULZ 1845, FRIEDEL 1886,DÜRIGEN 1897) verfügt, sind doch – vor allemseit Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts – dramatischeBestandsverluste zu beklagen. Die in <strong>Brandenburg</strong>vom Aussterben bedrohten Arten existierennur noch in kleinen, voneinander isoliertenReliktpopulationen. Zum Teil unterschreiten dieIndividuenzahlen hier bereits die Grenzen minimalüberlebensfähiger Populationen (Bsp.: EuropäischeSumpfschildkröte, Smaragdeidechse).Stark gefährdete Arten, wie Rotbauchunke<strong>und</strong> Laubfrosch, weisen bereits große Verbreitungslückenauf.Resümierend ist einzuschätzen, dass die <strong>Brandenburg</strong>erAmphibien- <strong>und</strong> Reptilienfauna mitihren vielen Besonderheiten nur dann zu erhaltenist, wenn es gelingt, die vielfältigen Aktivitätenzum Schutz der Arten insbesondereauch die Umsetzung der FFH-Richtlinie <strong>und</strong>die begonnenen Schutzprogramme kontinuierlichvoranzutreiben <strong>und</strong> auf maßgebliche Flächenanteileder Verbreitungsgebiete auszudehnen.


32 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 20046.1 <strong>Lurche</strong> (Amphibia)Von den 15 in <strong>Brandenburg</strong> heimischen Amphibienartenwurden 10 Arten (67 %) einerGefährdungskategorie der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> zugeordnet.Danach sind mit Rotbauchunke, Laubfrosch<strong>und</strong> Bergmolch 3 Arten (20 %) als starkgefährdet sowie 7 Arten (47 %) als gefährdeteingestuft. Der Springfrosch, der für <strong>Brandenburg</strong>sals „neue“ Art in die Artenliste aufgenommenwurde, ist aufgr<strong>und</strong> seines kleinräumigenVorkommens an der <strong>Land</strong>esgrenze zuSachsen der Kategorie „R“ zugeordnet. DieKnoblauchkröte, die Erdkröte <strong>und</strong> der Moorfroschsind derzeit nicht als gefährdet anzusehen<strong>und</strong> der Teichmolch sowie Teichfrosch sindungefährdet.Die im Ergebnis des „Herpetofauna 2000“-Projektesverbesserte Datenlage zeigt für denKammmolch (Kat. 3) <strong>und</strong> die Rotbauchunke(Kat. 2) einen etwas günstigeren Erhaltungszustandals Anfang der 1990er Jahre vorausgesetztwurde (BAIER 1992). Der Bergmolch mussteaufgr<strong>und</strong> jüngster Erkenntnisse (DONAT &MÖCKEL 2001) zwei Kategorien höher (vgl. BAIER1992) als „stark gefährdet“ eingestuft werden.Abb. 27Blocksteinpackungen in einerehemaligen Stein- <strong>und</strong> Kiesgrubebei Groß Ziethen (Barnim)Lebensraum von Zauneidechse(Lacerta agilis) <strong>und</strong>Ringelnatter (Natrix natrix).Die Steinwälle bieten zahlreichenReptilien <strong>und</strong> Amphibiengünstige Verstecke <strong>und</strong> Winterquartiere.Foto: N. Schneeweiß


ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004 336.2 <strong>Kriechtiere</strong> (Reptilia)Von den 8 in <strong>Brandenburg</strong> einheimischen Reptilienartenwurden 7 Arten (88 %) einer Gefährdungskategorieder <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> zugeordnet.Aktuelle Studien haben für die EuropäischeSumpfschildkröte (SCHNEEWEIß 2003, PAUL2004), Smaragdeidechse (ELBING 2000) <strong>und</strong>Kreuzotter (BECKMANN 2002, N. Otte, M. Steinmdl.) untersetzt, dass die <strong>Brandenburg</strong>er Populationendieser 3 Arten (38%) unmittelbar vomAussterben bedroht sind. Die Glattnatter ist inihrem Bestand stark gefährdet <strong>und</strong> Zauneidechsesowie Ringelnatter sind als gefährdeteingestuft. Für die Waldeidechse ist eine Gefährdunganzunehmen; nur die Blindschleicheist ungefährdet.DanksagungZunächst sei dem Fachausschuss Feldherpetologiedes NABU-<strong>Land</strong>esverbandes <strong>Brandenburg</strong>für die konstruktive Unterstützung der vorliegendenneuen Bearbeitung der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> gedankt.An dieser Stelle sei auch den vielen Mitstreiterngedankt, die sich mit großem Engagementan der Kartierung der in <strong>Brandenburg</strong>heimischen Amphibien <strong>und</strong> Reptilien beteiligen.Für ihre Unterstützung im Rahmen dervorliegenden Bewertung der Gefährdungskategoriengilt folgenden Personen unser besondererDank: Heidrun Beckmann (Linum), RalfDonat (Fürstlich Drehna), Norbert Otte (Berlin),Jörg Plötner (Berlin), Anne Simang (Berlin),Michael Stein (Kittlitz), Peter Streckenbach(Beeskow), Immo Tetzlaff (Zepernick) <strong>und</strong>Manfred Wolf (Berlin).LiteraturACKERMANN, M. 2003: Funktionskontrolle einer ACO-Amphibienschutzanlage.In: GLANDT et al. 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34 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004ELBING, K. 2001a: Die Smaragdeidechsen: zwei (un)gleicheSchwestern. Bochum: Laurenti Verl. 143 S.ELBING, K. 2001b: Übersicht über Verbreitung <strong>und</strong> Status derReliktpopulationen von Lacerta viridis (LAURENTI 1768) immitteleuropäischen Tiefland. In: ELBING, K. & NETTMANN, H.-K.(eds.): Beiträge zu Naturgeschichte <strong>und</strong> zum Schutz der Smaragdeidechsen(Lacerta s. str.). Mertensiella, vol. 13, Meckenheim:Dt. Ges. Herpetologie Terrarienk<strong>und</strong>e (DGHT) e. V.: 150-158ELBING, K. 2001c: Das Artenschutzprogramm „Smaragdeidechse“Lacerta viridis (LAURENTI 1768) des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>.In: ELBING, K. & NETTMANN, H.-K. (eds.): Beiträge zu Naturgeschichte<strong>und</strong> zum Schutz der Smaragdeidechsen (Lacerta s.str.). Mertensiella, vol. 13, Meckenheim: Dt. Ges. HerpetologieTerrarienk<strong>und</strong>e (DGHT) e. 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