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Rote Liste Lurche und Kriechtiere - LUGV - Land Brandenburg

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4 ROTE LISTEN LURCHE UND KRIECHTIERE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 13 (4) 2004Kategorien der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n durch die IUCN begründet,die erstmalig konsequent angewendetwurden.Für alle Arten werden die Bestandssituation<strong>und</strong> die Gefährdung kurz dargestellt. Eine <strong>Liste</strong>der aktuell wirksamen Gefährdungsursachen ergänztdie Darstellung. Als Hauptgefährdungsursachensind die Vernichtung von Lebensräumeninfolge von Eingriffen, die intensive Flächennutzunginsbesondere in der <strong>Land</strong>wirtschaft, derStraßenverkehr sowie die weiterhin intensiveEntwässerung der Feuchtgebiete zu nennen.SummaryThe current list of indigenous amphibians andreptiles in <strong>Brandenburg</strong> comprises 15 amphibianand 8 reptile species. The Agile Frog (Ranadalmatina) could be admitted to the <strong>Brandenburg</strong>herpetofauna as a „new“ species withinthe last decade.Ten amphibian species were classified to thecategories of the red list, 3 species are classified„endangered“, 6 species are classified „vulnerable“,and one species is „rare“ in <strong>Brandenburg</strong>.Reptiles appear on the red list with 7 species,3 species are classified „critical“, 1 speciesis „endangered“ and 2 species are classified„vulnerable“. One reptile species is believed tobe vulnerable.The state of conservation of the relict populationsof the European Pond Turtle (Emys orbicularis),and the Green Lizard (Lacerta viridis)was improved by intensive protection measures.<strong>Brandenburg</strong> carries a special responsibilityfor these two species because of geographicalisolation.Compared to the former red list published in1992 a number of changes accurs. Altogether 10amphibian species and 5 reptile species were reducedin categories of endangerment or releasedfrom the red lists. These changes mostly result inthe new definition of endangerment categoriesby the IUCN which were consistently applied.Situation and threats are shortly given for allspecies. In addition a list of main reasons forendangerment is presented. The main reasonsfor endangerment of amphibians and reptilesin <strong>Brandenburg</strong> are destruction of habitats, intensivelanduse especially agriculture, traffic,and intensive drainage of wetlands.1 EinleitungDem Reichtum an Gewässern <strong>und</strong> der Vielfaltan <strong>Land</strong>lebensräumen verdankt <strong>Brandenburg</strong>seine bis heute bemerkenswerten Amphibien<strong>und</strong>Reptilienbestände. Massenvorkommen vonRotbauchunke <strong>und</strong> Laubfrosch zum Beispiel inder Uckermark, in den Niederlausitzer Teichgebietenoder entlang der Elbe zeugen von ökologischweitgehend intakten Kulturlandschaften.Für zoologische Kostbarkeiten, wie die großräumigisolierten Reliktpopulationen der Smaragdeidechse<strong>und</strong> Europäischen Sumpfschildkrötespielen die bis in den ostdeutschen Raumspürbaren Einflüsse kontinentalen Klimas einewichtige Rolle. Amphibien- <strong>und</strong> Reptilienvorkommensind aufgr<strong>und</strong> ihrer eingeschränktenAktionsräume <strong>und</strong> spezifischen Bindungen anHabitate oft unmittelbar durch menschlicheEingriffe in den Naturhaushalt betroffen (HENLE& STREIT 1990). Unvermindert führen der Neu<strong>und</strong>Ausbau von Straßen, der Einsatz vonAgrochemikalien <strong>und</strong> die Entwässerung der<strong>Land</strong>schaft vielerorts zu drastischen Bestandseinbußen.Demgegenüber stehen vielfältigeAktivitäten, die sich direkt oder indirekt förderlichauf lokale Bestände auswirken. Hierzu zählendie Vernässungsprojekte in der Unteren Havelniederung,im Naturpark UckermärkischeSeen oder auch verschiedenste Vorhaben zumSchutz <strong>und</strong> zur Revitalisierung von Kleingewässern.Die Grünlandextensivierung, die Anlagevon Brachen im Ackerland bis hin zu Gewässerrandstreifenhaben in einigen Gebieten auch dasAngebot der <strong>Land</strong>lebensräume deutlich verbessert.So sind in <strong>Brandenburg</strong> für einige der gefährdetenAmphibienarten hier <strong>und</strong> da wiederleichte Ausbreitungsprozesse zu registrieren.Derzeit sind in <strong>Brandenburg</strong> 15 Amphibien- <strong>und</strong>8 Reptilienarten heimisch. Das entspricht imWesentlichen dem für das Gebiet historisch bekanntenArtenbestand dieser Gruppen (DÜRIGEN1897). Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden,dass Arten, wie Rotbauchunke <strong>und</strong> Laubfrosch,bereits großräumige Verbreitungslückenaufweisen <strong>und</strong> innerhalb des letzten Jahrh<strong>und</strong>ertsdie meisten Reliktvorkommen der Smaragdeidechse<strong>und</strong> Europäischen Sumpfschildkröte erloschensind. Mit dem Springfrosch ist die Herpetofaunades <strong>Land</strong>es in jüngster Zeit um eineSpezies reicher geworden.

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