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Jakob Lorber - Offenbarung

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unendlichen Mannigfaltigkeiten in der kleinen, ursprünglichen<br />

Tierwelt.<br />

Wenn nun die Seele eines feiner organisierten Menschen gewisserart<br />

leidend — ohne zu wissen wie und woher — zur<br />

Anschauung solcher in der Wirklichkeit vorhandenen Formen<br />

gelangt, saget, rühren diese nun von einer phantastischen<br />

Scheinbarkeit oder von einer unphantastischen Wirklichkeit<br />

her? Und fürs zweite, so die Seele aus den vorhandenen Wirklichkeits-Abdrücken<br />

in sich neue Bilder zusammenstellt, rühren<br />

diese von einer Scheinbarkeit oder Wirklichkeit her? So ihr<br />

dieses nur ein wenig durchdenket, so wird es euch ja augenblicklich<br />

klarwerden müssen, daß aus nichts durchaus nichts<br />

gemacht werden kann. Oder könnet ihr wohl behaupten, daß ein<br />

Spiegel auch imstande sei, irgendein formelles Gebilde (das gar<br />

nicht existiert) auf Augen zu werfen? Die Unmöglichkeit werdet<br />

ihr sicher ohne weitere Erklärung einsehen.<br />

So aber die Seele als Aufnahmegefäß gleich ist einem nach allen<br />

Seiten überaus fein polierten Spiegel, woher und wodurch soll<br />

sie dann in Konflikt mit allerartigen Wesen treten, wenn diese<br />

ihr nicht irgend in aller Wirklichkeit objektiv begegnen werden?<br />

Solches wäre unmöglicher, als daß jemand von seinen eigenen<br />

Gedanken aussagen möchte, er habe manchmal wirkliche,<br />

manchmal bloß scheinbare Gedanken. Ich aber sage euch: Wer<br />

da vermöchte scheinbare und wirkliche Gedanken voneinander<br />

wohlbegreiflich abzusondern, den müßte Ich ins uralte Testament,<br />

und zwar in die Gesellschaft des Adam verweisen, und<br />

zwar in jene Zeitperiode, da Adam, durch die Lüge der Schlange<br />

verleitet, weiser und verständiger werden wollte als Ich Selbst.<br />

Aus diesem möget ihr wohl hinreichend entnehmen, daß die<br />

dritte Frage ein wenig aus hohler Luft gegriffen ist. Und so ist<br />

auch die fünfte Frage ein wenig verdächtig, wenn ihr bedenket,<br />

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