bibliotheken heute bibliotheken heute - Landesbibliothekszentrum ...
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Kleinere Beiträge · Tagungen, Fortbildungen<br />
die Integrationsproblematik in den<br />
westlichen Bundesländern und insbesondere<br />
in den Großstädten und<br />
Ballungszentren deutlich höher als im<br />
Osten Deutschlands und in ländlichen<br />
Gebieten zu sein . erst wenige Städte<br />
in den neuen Bundesländern haben<br />
Integrationsbeauftragte . einige Bibliotheken<br />
engagieren sich in der interkulturellen<br />
Arbeit, auch deshalb, weil<br />
sie durch politisch geförderte Projekte<br />
einen Imagegewinn und eine festere<br />
Verankerung ihrer Bibliothek erhoffen<br />
.<br />
Nach angeregter Diskussion kommen<br />
die Fachstellenvertreter zu folgenden<br />
erkenntnissen, die sie verstärkt in ihre<br />
Arbeit einfließen lassen wollen:<br />
· Information der Öffentlichen Bibliotheken<br />
über interkulturelle Arbeit<br />
und Migrationsproblematik, Sensibilisierung<br />
für die Migranten-Thematik<br />
· Weitergabe von Best-Practice-Beispielen<br />
aus anderen Orten<br />
· Anbieten von geeigneten Fortbildungsveranstaltungen<br />
· Bewusstsein entwickeln für die stärkere<br />
pädagogische Ausrichtung der<br />
Arbeit von Bibliothekaren<br />
· erweiterung der Fachstellen-Webseiten<br />
für die IK-Thematik mit Links<br />
und Tipps, Verbreitung der umfassenden<br />
Webseite www.interkulturellebibliothek.de<br />
Lobbyarbeit in Sparzeiten<br />
Am 9 . November fand im erbacher<br />
Hof in Mainz die diesjährige gemeinsame<br />
Bibliothekskonferenz der hauptamtlich<br />
geleiteten Bibliotheken in<br />
Rheinland-Pfalz statt . Hauptreferent<br />
war Gerald Schleiwies, Bibliotheksleiter<br />
der Stadt Frechen .<br />
Frechen ist eine Stadt vor den Toren<br />
von Köln, mit ca . 50 .000 einwohnern<br />
und einem derzeit noch ausgeglichenen<br />
Haushalt . Aber auch in einer<br />
solch finanziell recht komfortablen<br />
Situation ist es unbedingt notwendig,<br />
mit den Kunden, der Verwaltung und<br />
der Politik im Gespräch zu bleiben, sich<br />
als Bibliothek mit einem für alle transparenten<br />
Konzept als unverzichtbare<br />
einrichtung klar zu positionieren .<br />
Dass es begriffliche Ungenauigkeiten<br />
gibt, was die Abgrenzung zwischen<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit<br />
· Initiierung und Unterstützung von<br />
IK-Projekten durch das Land<br />
· Hilfe beim entwickeln von mehrsprachigen<br />
Informationsflyern für<br />
Bibliotheken<br />
· Bereitstellung von Buch- und Medienpaketen<br />
für „Deutsch als Zweitsprache“<br />
sowie von niederschwelligen<br />
Angeboten für deutsche<br />
bildungsferne Schichten<br />
· In Baden-Württemberg hat die<br />
Fachstelle Stuttgart eine Broschüre<br />
„Bibliothek interkulturell“ erarbeitet<br />
und herausgegeben, die angefordert<br />
werden kann<br />
· Stärkere Berücksichtigung bei Lesereisen<br />
von Autor/innen mit Migrationshintergrund<br />
Zum Abschluss der Jahrestagung<br />
wählten die Mitglieder der Fachkonferenz<br />
der Bibliotheksfachstellen in<br />
Deutschland einen neuen Vorstand:<br />
Günter Pflaum (<strong>Landesbibliothekszentrum</strong><br />
Rheinland-Pfalz, Büchereistelle<br />
Neustadt), der als Vorsitzender für<br />
weitere vier Jahre im Amt bestätigt<br />
wurde sowie die neuen Stellvertretenden<br />
Vorsitzenden Ingrid Veigel-<br />
Schendzielorz (Fachstelle für das<br />
öffentliche Bibliothekswesen beim<br />
Regierungspräsidium Stuttgart), Alexander<br />
Budjan (Hessische Fachstelle für<br />
Öffentliche Bibliotheken bei der Hessischen<br />
Landesbibliothek Wiesbaden)<br />
betrifft, wurde von Schleiwies kurz erwähnt,<br />
er legte aber den Schwerpunkt<br />
des Referats auf Beispiele aus der Bibliothekspraxis<br />
.<br />
Wer nach außen gehen will, so sein<br />
erster Ratschlag, muss vor allem sein<br />
eigenes Haus kennen, darauf achten,<br />
dass Angebot, Präsentation und Service<br />
stimmen . Was positiv nach außen<br />
wirkt, ist aus seiner Sicht immer auch<br />
Lobbyarbeit .<br />
Kritik äußerte der Referent daran,<br />
dass viele Kolleginnen und Kollegen<br />
das Internet noch nicht als Visitenkarte<br />
der Bibliothek wahrgenommen haben,<br />
dem Webauftritt viel zu wenig Bedeutung<br />
beimessen . Und dies, obwohl der<br />
erste Kontakt zur Bibliothek inzwischen<br />
häufig über das Internet zustande<br />
kommt .<br />
und Petra Büning (Referat Öffentliche<br />
Bibliotheken bei der Bezirksregierung<br />
Düsseldorf) . Nach acht Jahren aus dem<br />
Vorstand ausgeschieden sind Günter<br />
Bassen (Büchereizentrale Niedersachsen),<br />
Klaus Dahm (Landesfachstelle für<br />
das öffentliche Bibliothekswesen bei<br />
der Bayerischen Staatsbibliothek in<br />
München) sowie Dr . Stienke Kalbfuss<br />
(Kultusministerium Saarbrücken) .<br />
Jürgen Seefeldt<br />
Der neue Vorstand der Fachkonferenz<br />
der Bibliotheksfachstellen:<br />
(v.l.n.r.) Günter Pflaum, Ingrid Veigel-<br />
Schendzielorz, Alexander Budjan und<br />
Petra Büning. Foto: Klaus Dahm<br />
Schleiwies gab zahlreiche praktische<br />
Tipps für die Gestaltung von Jahresberichten,<br />
für Kooperationsmodelle vor<br />
Ort, für die Betreuung von Sponsoren<br />
und die Organisation der Pressearbeit .<br />
Sein Plädoyer: Bibliotheken sollten mit<br />
guten Nachrichten an die Öffentlichkeit<br />
gehen . Das bringt positive Resonanz<br />
und Sympathie .<br />
Am Nachmittag berichtete Annette<br />
Münzel vom Projekt „Wartezimmer<strong>bibliotheken</strong>“<br />
in Wittlich sowie vom<br />
Schulprojekt „ProLesen“ . Sigrid de<br />
Raaf stellte ebenfalls zwei Schulprojekte<br />
der Stadtbücherei Bad Dürkheim<br />
vor . Thomas Oberholthaus vom LBZ<br />
zog ein positives Resumee des diesjährigen<br />
LeSeSOMMeRs . elke eberle und<br />
Günter Pflaum warben für die neuen<br />
Projekte der AG „Lesespaß aus der Bü-<br />
<strong>bibliotheken</strong> <strong>heute</strong> 5 (2009) 4 173