bibliotheken heute bibliotheken heute - Landesbibliothekszentrum ...
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Kleinere Beiträge · Aus dem <strong>Landesbibliothekszentrum</strong><br />
tausend Briefe der beiden aneinander<br />
sind erhalten . Teilweise täglich schrieben<br />
sich die beiden, um neue Nähe<br />
nach räumlicher Trennung zu suchen .<br />
Neben der erstmaligen Auswertung<br />
der Briefe im Literaturarchiv Marburg<br />
erschloss Marion Tauschwitz weitere<br />
unveröffentlichte Quellen und reiste<br />
auf den Spuren des exils unter ande-<br />
rem nach Italien und Santo Domingo .<br />
Die Zuhörer lernten die Probleme einer<br />
Lyrikerin kennen, die sowohl bei<br />
ihrem Mann als auch im deutschen<br />
Literaturbetrieb um ihre Anerkennung<br />
kämpfen musste . Untermalt von<br />
Domins Gedichten, zeichnete Marion<br />
Tauschwitz ein einfühlsames Bild des<br />
Menschen Hilde Domin, einer leiden-<br />
Bernhard Vogel (rechts unten), ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-<br />
Pfalz und Thüringen, gab den zahlreich erschienenen Zuhörern Einblick in seine<br />
freundschaftliche Verbundenheit mit Hilde Domin. Foto: Klaus Knobloch<br />
schaftlichen, außergewöhnlichen Persönlichkeit<br />
und unermüdlichen Kämpferin<br />
für ihre Souveränität als Frau und<br />
Schriftstellerin . Mit lang anhaltendem<br />
Applaus bedankte sich das Publikum<br />
bei der Biografin .<br />
Ute Bahrs<br />
Die Biografin Marion Tauschwitz zeichnete<br />
ein einfühlsames Bild über die<br />
Schriftstellerin Hilde Domin.<br />
Foto: Klaus Knobloch<br />
Bibliothek und Gymnasium, eine Jahrhunderte lange Beziehung<br />
Wie eng – nicht nur in der Gründungsphase<br />
im 16 . Jahrhundert – die<br />
Verbindung zwischen Gymnasium und<br />
Bibliothek über die Jahrhunderte hinweg<br />
bis in die heutige Zeit sein kann,<br />
machten besonders die letzten Veranstaltungen<br />
der Bibliotheca Bipontina,<br />
dem nun 450 Jahre alten kleinsten<br />
Standort des <strong>Landesbibliothekszentrum</strong>s,<br />
deutlich .<br />
Vor der Kulisse der höchst informativen<br />
aktuellen Ausstellung über Zeugnisse<br />
einer solchen Beziehung im heutigen<br />
Bestand der Bibliothek, ging es<br />
in den Beiträgen wieder um „Begegnungen:<br />
Beiträge ehemaliger des Herzog-Wolfgang-Gymnasiums“<br />
. Durchweg<br />
sehr gut besucht, liefern diese<br />
doch Stadt-, Gesellschafts-, Schul- und<br />
Bibliotheksgeschichte Zweibrückens,<br />
haben die Vortragenden hier spezielle<br />
Themen aus der Geschichte ihrer<br />
Schule aufgegriffen . So zum Beispiel<br />
der Oberbürgermeister Zweibrückens,<br />
Prof . Dr . H . Reichling, auch ein „ehemaliger“,<br />
der die vielseitige Persönlichkeit<br />
seines früheren Schulleiters, Dr . H .<br />
W . Apffel, mit einer Lesung aus dessen<br />
Werken und Briefen lebendig werden<br />
ließ . Jener „Phaedagogus Bipontinus“<br />
prägte als überzeugter Altphilologe<br />
nicht nur Generationen von Schülern,<br />
sondern auch die Bibliotheca Bipontina,<br />
der er vorstand und nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg auf- und ausbaute .<br />
Bei seinem Vortrag „Die Pfarrer- und<br />
Dichterfamilie Aulenbach und das humanistische<br />
Gymnasium in Zweibrücken“<br />
warf Pfarrer Dr . B . H . Bonkhoff<br />
einen Blick in die seit dem 16 . Jahrhundert<br />
in der Bibliotheca Bipontina<br />
erhaltenen Matrikel der Schule und<br />
verstand es, die trockenen Daten dreier<br />
Generationen der Pfälzer Familie<br />
Aulenbach aus dieser Liste mit Leben<br />
zu füllen . Auch hierbei ist wieder die<br />
enge Verknüpfung von Schule und<br />
Bibliothek zu verzeichnen, denn viele<br />
der Schriften der ehemaligen Gymnasiasten,<br />
insbesondere des renommierten<br />
Dichters Friedrich Aulenbach, fanden<br />
ihren Weg in die Bibliotheca Bipontina,<br />
wo man stets bemüht war, die Arbeiten<br />
ehemalige Schüler zu dokumentieren<br />
. So geschah dies auch im Fall eines<br />
der bekanntesten Zweibrücker Gymnasiasten,<br />
dem zeitweiligen Angehörigen<br />
des George-Kreises Alfred Schuler .<br />
Dieser war Beiträger zu einem Album<br />
amicorum aus dem 19 . Jahrhundert,<br />
das Prof . Dr . J . Schöndorf aus dem Besitz<br />
seines Großvaters unter dem Titel<br />
„Schülerfreundschaften . Kultur- und<br />
Zeitgeschichte im Spiegel des Stammbuchs<br />
eines Zweibrücker Gymnasiasten<br />
aus der Kaiserzeit“ vorstellte . Wie das<br />
im historischen Bestand der Bibliotheca<br />
Bipontina befindliche Stammbuch<br />
des Schülers Jakob Semler aus dem 16 .<br />
Jahrhundert, so bietet auch das Schöndorfsche<br />
wichtige einblicke in die Bil-<br />
<strong>bibliotheken</strong> <strong>heute</strong> 5 (2009) 4 183