entwicklungsplanung dreispitz - beim Planungsamt Basel-Stadt ...
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ENTWICKLUNGSPLANUNG<br />
DREISPITZ<br />
Baudepartement BS, Christoph Merian Stiftung<br />
Jurybericht Projektwettbewerb<br />
Kunstfreilager/ HGK<br />
Dezember 2007<br />
Auftragnehmer: Zweistufiger, anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren<br />
Verbindlichkeit: Weiterbeauftragungen gemäss Submissionsgesetz <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> und<br />
subsidiär SIA 142: Team 1. Rang für Neubau HGK; Teams 2. Rang für Umnutzung<br />
Freilager und Freiflächen<br />
Bau- und Verkehrsdepartement <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
Bau- und Umweltschutzdirektion <strong>Basel</strong>-Landschaft<br />
Gemeinde Münchenstein<br />
Christoph Merian Stiftung
Bericht<br />
des<br />
Beurteilungsgremiums<br />
Zweistufiger Projektwettbewerb<br />
im selektiven Verfahren<br />
Projektwettbewerb<br />
Entwicklung<br />
Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für<br />
Gestaltung und Kunst<br />
(HGK-FHNW)<br />
Veranstalter<br />
Christoph Merian Stiftung <strong>Basel</strong><br />
Baudepartement des Kantons <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>
Impressum<br />
© Baudepartement des Kantons <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
und Christoph Merian Stiftung, <strong>Basel</strong><br />
Redaktion<br />
Axel Schubert und Thomas Waltert, BD BS<br />
Ritter Giger Schmid Architekten SIA AG, <strong>Basel</strong><br />
Gestaltung und Realisation<br />
Beat Roth und Tobias Vollprecht<br />
für infarktundherz, <strong>Basel</strong>/Binningen<br />
Modellbilder<br />
Axel Schubert, BD BS<br />
Druck<br />
Werner Druck AG, <strong>Basel</strong><br />
Bezug<br />
Baudepartement des Kantons <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
Hochbau- und <strong>Planungsamt</strong><br />
Hauptabteilung Hochbau<br />
Münstergasse 11<br />
4001 <strong>Basel</strong><br />
Telefon +41 61 267 94 36<br />
Christoph Merian Stiftung<br />
St. Alban-Vorstadt 5<br />
4001 <strong>Basel</strong><br />
Telefon +41 61 226 33 33<br />
Schutzgebühr CHF 10.–<br />
<strong>Basel</strong> im Dezember 2007
Inhalt<br />
Anlass und Ziel 4<br />
Allgemeine Bedingungen 5<br />
Stufe 1<br />
Programm 7<br />
Beurteilungskriterien 9<br />
Vorprüfung 9<br />
Beurteilung Projekte 10<br />
Schlussfolgerungen 11<br />
Dokumentation Projekte 11<br />
Stufe 2<br />
Programm 31<br />
Beurteilungskriterien 32<br />
Vorprüfung 32<br />
Beurteilung Projekte 33<br />
Schlussfolgerungen und Empfehlungen 34<br />
Dokumentation Projekte 35<br />
Genehmigung durch das Beurteilungsgremium 80
Dreispitz mit Perimeter Kunstfreilager<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Freilager ca. 1950<br />
Transitlager (Gebäude 1)<br />
Dreispitz von Südost – Lage im Raum<br />
Freilager heute (Gebäude 15, 17)<br />
Helsinki-Strasse nach Süd
Anlass und Ziel<br />
Die der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zuge<br />
hörige Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) ist heu<br />
te auf sechs Standorte in <strong>Basel</strong> und Aarau verteilt. Es ist<br />
beabsichtigt, alle Institute und Einrichtungen der HGK am<br />
Standort des ehemaligen Zollfreilagers im kantonsgrenzü<br />
berschreitenden Dreispitzareal (<strong>Basel</strong>/Münchenstein) zu<br />
vereinen. Ziel des zweistufigen Wettbewerbs war einer<br />
seits die Findung von Lösungen für die städtebauliche Ein<br />
bindung sowie andererseits für die funktionelle Organisa<br />
tion und architektonische Ausprägung der Hochschule.<br />
Grundeigentümerin des 50 Hektar grossen Dreispitz ist die<br />
Basler Christoph Merian Stiftung (CMS). In der partner<br />
schaftlich organisierten Entwicklungsplanung Dreispitz<br />
soll gemeinsam mit den Kantonen <strong>Basel</strong><strong>Stadt</strong> und <strong>Basel</strong><br />
Landschaft sowie der Gemeinde Münchenstein der heute<br />
gewerblichindustriell geprägte und mit verschiedenen<br />
Dienstleistungs und Verkaufsnutzungen durchmischte ehemalige<br />
Materiallagerplatz zu einem mischgenutzten, urbanen<br />
Agglomerationsteil transformiert werden. Dabei soll<br />
der Dreispitz in Teilgebieten für neue Nutzungen wie Wohnen,<br />
Kultur oder Büronutzungen geöffnet werden. Grundlage<br />
der Entwicklungsplanung stellt die von Herzog & de<br />
Meuron erstellte «Vision Dreispitz» dar. Sie sieht im ehemaligen<br />
Bereich des Zollfreilagers – im östlichen Teil des<br />
Dreispitz und in der näheren Nachbarschaft zum Schaulager<br />
gelegen – einen «Campus des Bildes» vor. Diese Idee<br />
wurde von der CMS weiterentwickelt: Auf dem Wettbewerbsperimeter<br />
soll ein «Kunstfreilager» entstehen, ein Ort<br />
der Kunstproduktion, des Kunstbetriebes, wie auch der<br />
Kunstvermarktung und vermittlung. Neben der HGK sollen<br />
dabei nicht nur Galerien und Ateliers Platz finden, vielmehr<br />
soll am Standort auch die Chance für die Realisierung von<br />
Lofts genutzt werden, um gemeinsam mit weiteren Dienstleistungsnutzungen<br />
und Gewerbeeinrichtungen (z. B Gastronomiebetrieben)<br />
einen ArtCluster und ein belebtes und<br />
kunstorientiertes Quartier im Dreispitz zu entwickeln.<br />
Neben der Entwicklung und Realisierung der Hochschulbauten<br />
mit einer Nutzfläche von ca. 25 000 m2 GF gilt es,<br />
die erforderlichen planungsrechtichen Umzonungen für<br />
den gesamten, ca. 75 000 m2 grossen Perimeter des Zollfreilagers<br />
vorzunehmen.<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Ziele der Stufe 1 des Wettbewerbs waren die Erlangung<br />
eines städtebaulichen Konzeptes mit Nutzungszuteilung<br />
und konzeptionellen Vorschlägen für die Freiräume als Basis<br />
für die Erarbeitung des Quartierplanes, sowie die Selektion<br />
von circa sechs Büros für die Ausarbeitung eines<br />
Projektvorschlages für die HGKFHNW auf der Basis der<br />
von dem Beurteilungsgremium empfohlenen städtebaulichen<br />
Rahmenbedingungen und Nutzungszuteilungen.<br />
Ziele der Stufe 2 waren neben einem schlüssigen Gesamtkonzept<br />
für den Perimeter (Nutzungsverteilung, Erschliessung,<br />
Freifläche) die Erlangung eines Projektvorschlages<br />
für die HGKFHNW, welcher sich gemäss den vorgegebenen<br />
Kriterien zur Umsetzung am besten eignet.<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Allgemeine Bedingungen<br />
Auslober<br />
Veranstalter sind das Baudepartement des Kantons <strong>Basel</strong><br />
<strong>Stadt</strong> und die Christoph Merian Stiftung.<br />
Verfahrensbegleitung<br />
Büro Ritter Giger Schmid Architekten SIA AG, <strong>Basel</strong><br />
Wettbewerbsverfahren<br />
Der Projektwettbewerb wurde als zweistufiger, anonymer<br />
Projektwettbewerb mit Präqualifikation in Anlehnung an<br />
die SIAOrdnung 142 durchgeführt. Im Rahmen der Präqualifikation<br />
konnten sich Teams unter Angabe von Referenzen<br />
für die Teilnahme am Wettbewerb bewerben. Die<br />
Anonymität wurde erst nach Abschluss des Gesamtverfahrens<br />
aufgehoben. Die Kommunikation mit den Wettbewerbsteilnehmern<br />
erfolgte über einen externen Treuhänder.<br />
Präqualifikation<br />
Die folgenden 26 Büros wurden am 08.12.2006 aufgrund<br />
der vorgegebenen Kriterien durch das Beurteilungsgremium<br />
selektioniert:<br />
Staufer & Hasler Architekten AG, Frauenfeld<br />
Architektur Consult ZT GmbH, Graz<br />
Ortner & Ortner Baukunst, Berlin<br />
Baumschlager Eberle/Architectural Devices, St. Gallen<br />
Müller Sigrist Architekten AG, Zürich<br />
Marques AG, Dipl. Architekt ETH SIA BSA, Luzern<br />
e2a eckert eckert architekten ag, Zürich<br />
Luca Selva Architekten ETH BSA SIA AG, <strong>Basel</strong><br />
:mlzd, Biel<br />
Christ & Gantenbein AG Arch. ETH SIA BSA, <strong>Basel</strong><br />
Fierz Architekten AG, <strong>Basel</strong><br />
Buol & Zünd Architekten BSA, <strong>Basel</strong><br />
Caruso St John Architects llp, London<br />
Burkhard Meyer Architekten BSA AG, Baden<br />
Buchner Bründler AG BSA, <strong>Basel</strong><br />
Morger + Dettli Architekten AG, <strong>Basel</strong><br />
Erny & Schneider AG Architekten BSA SIA, <strong>Basel</strong><br />
Sergison Bates architects LLP, London<br />
sabarchitekten, <strong>Basel</strong><br />
UNDEND Architektur AG, Zürich<br />
Durisch + Nolli Architetti Sagl ETH SIA BSA, Lugano<br />
GIGON/GUYER, Dipl. Arch. ETH/BSA/SIA AG, Zürich<br />
Drexler Guinand Jauslin Architekten AG, Zürich<br />
SLIK Architekten, Zürich<br />
bhend.klammer dipl. architekten ETH SIA, Zürich<br />
Buehrer Brandenberger Kloter Tigges Arch., <strong>Basel</strong><br />
Preissumme<br />
Dem Beurteilungsgremium stand eine Gesamtpreissumme<br />
von CHF 250 000.– zur Verfügung. Die Preissumme für die<br />
Stufe 1 betrug CHF 120 000.–. Diese wurde zu gleichen Teilen<br />
als feste Entschädigung an die für die Stufe 2 gewählten<br />
Teams ausgerichtet. Die restliche Preissumme stand<br />
für Preise und Ankäufe der Stufe 2 zur Verfügung.<br />
5
Allgemeine Bedingungen<br />
BeurteilungSgremium<br />
Vorsitz<br />
Fritz Schumacher, Hochbau und <strong>Planungsamt</strong><br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> (HPA BS), Kantonsbaumeister<br />
Sachpreisrichter/Innen<br />
Christian Felber, Christoph Merian Stiftung (CMS),<br />
Direktor<br />
Lukas Lauper, Gemeinde Münchenstein, Gemeinderat<br />
Andreas Kressler, Immobilien <strong>Basel</strong>, Geschäftsleiter<br />
Peter Schäuble, Immobilien <strong>Basel</strong>,<br />
Leiter Facility-Management<br />
Joakim Rüegger, Erziehungsdepartement BS,<br />
Leiter Ressort Hochschulen<br />
Alois Müller, Hochschule für Gestaltung und Kunst,<br />
Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW),<br />
Direktor<br />
Ersatz Sachpreisrichter/Innen<br />
Niklaus Wild, Immobilien <strong>Basel</strong>,<br />
Leiter Portfoliomanagement<br />
Andreas Wenger, HGK-FHNW,<br />
Professor Innenarchitektur und Szenografie<br />
Walter Banga, Gemeinde Münchenstein,<br />
Gemeindepräsident<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Fachpreisrichter/Innen<br />
Felix Leuppi, CMS, Leiter Immobilien und Baurechte<br />
Bruno Chiavi, HPA BS, Leiter Hauptabteilung Hochbau<br />
Helen Bisang, Amt für Raumplanung BL,<br />
Leiterin Ortsplanung<br />
Brigitte FreiHeitz, Amt für Raumplanung BL,<br />
Kantonale Denkmalpflegerin<br />
Marc Bayard, Bauverwaltung Münchenstein,<br />
Leiter Raum und Umwelt<br />
Christian Mehlisch, Immobilien <strong>Basel</strong>,<br />
Portfoliomanager Verwaltungsvermögen<br />
Markus Kreienbühl, FHNW, Leiter Immobilien<br />
Harry Gugger, Professor für Architektur EPFL, <strong>Basel</strong><br />
Regula Lüscher Gmür, Architektin, Zürich/Berlin (Stufe 1)<br />
Andrea Deplazes, Professor für Architektur ETH, Zürich<br />
Wilhelm Natrup, Raumplaner, Zürich<br />
Christophe Girot, Professor für Landschaftsarchitektur<br />
ETH, Zürich<br />
Charlotte Rey, Mitglied Fachhochschulrat FHNW<br />
Nachnomination Fachpreisrichterin Stufe 2<br />
Elisabeth Boesch, Architektin, Zürich<br />
Ersatz Fachpreisrichter/Innen<br />
Nicolas Christ, HPA BS,<br />
Leiter Bereich Hochschulbauten<br />
Gilbert Davet, Bauverwalter, Münchenstein<br />
Experten/Expertinnen (nicht stimmberechtigt)<br />
Roger Stöcklin, CMS, Ökonomie<br />
Martin Walter, Dreispitz Verwaltung, Leiter<br />
Armin Binz, Professor FHNW Institut Energie am Bau<br />
Bettina Hamel, CMS, Freiraum<br />
Jürg Degen, HPA, Projektleitung Dreispitz<br />
Heidi Müller, Bundesamt für Berufsbildung<br />
und Technologie<br />
Axel Schubert, HPA, Projektleitung Dreispitz<br />
Peter Inäbnit, Amt für Raumplanung BL, Lärmschutz<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Stufe 1<br />
Programm<br />
Die Aufgabe des Wettbewerbs Stufe 1 war die Definition<br />
der städtebaulichen Volumen durch Positionierung der ge<br />
mäss Raumprogramm geforderten unterschiedlichen Nut<br />
zungen auf dem Perimeter, unter besonderer Berücksich<br />
tigung der Erschliessung und der vorhandenen Nutzungen,<br />
sowie die konzeptionelle Bearbeitung der Freiräume. Bei<br />
der Erarbeitung galt es, die folgenden Rahmenbedingun<br />
gen, die historische Entwicklung, sowie die Entwicklungs<br />
planung Dreispitz, besonders zu beachten.<br />
Städtebau<br />
Umgang mit den bestehenden Bebauungsmustern und<br />
Baustrukturen des durch den Schienengüterverkehr ge<br />
prägten Dreispitz bei gleichzeitigem Herausbilden eines<br />
prägnanten und unverwechselbaren Standorts für den Art<br />
Cluster.<br />
Denkmalpflege<br />
Integration verschiedener Bauten und Anlagen, die mit ihren<br />
spezifischen Ausmassen und ihren charakteristischen,<br />
architektonischen Merkmalen identitätsstiftend wirken, in<br />
das zu erarbeitende Projekt:<br />
OsloStrasse 1 – 7, 1922/24, Freilager (Gebäude 17)<br />
OsloStrasse 8 – 14, 1934, Freilager (Gebäude 14, 15)<br />
HelsinkiStrasse 7, 1964, Lagerhalle (Gebäude 3)<br />
Freiraum der Gleisanlagen zwischen Oslo und<br />
HelsinkiStrasse (zwischen Gebäuden 15, 14, 2<br />
und 11, 10, 3, 4)<br />
Einbettung Kunstfreilager<br />
Raumprogramm und Nutzungsverteilung<br />
Nachweis einer sinnvollen Verteilung des vorgegebenen<br />
Raumprogramms mittels eines Nutzungskonzepts. Inner<br />
halb des Planungsperimeters liegen u. a. das Gebäude des<br />
Transitlagers, in dem bis 2013 unverzollte Güter aus dem<br />
In und Ausland unter Zollkontrolle lagern (Gebäude 1).<br />
Dieses und andere Gebäude mit langfristigen Unterbaurechtsverträgen<br />
(Gebäude 19, 20) waren in ihrem Bestand<br />
mit ihrer Nutzung zu belassen. Sie standen deshalb für<br />
eine Hochschulnutzung nicht zur Verfügung. Zur generellen<br />
Disposition standen die Gebäude 2, 5, 10, 11, 13, 12, 16.<br />
geschossflächen (gF) oberirdisch in m total<br />
Neue Nutzungen<br />
HGK-FHNW 8 100<br />
Wohnen 1 700<br />
Dienstleistung und Kunst 7 00<br />
Verkauf und Gastronomie 1 000 58 000<br />
unveränderbare anzunehmende Nutzungen<br />
Neubau 9 1 00<br />
Neubau 00<br />
Gebäude 0 750<br />
Gebäude 19 5 050 11 800<br />
total gF oberirdisch auf Perimeter 69 800<br />
Parkierung<br />
Autos (Parkierungsanlage) 50 PP<br />
erweiterbar auf 50 – 80 PP<br />
Motos 1 0 PP<br />
Velos Bereich HGK FHNW 850 PP<br />
7
Stufe 1<br />
Verlärmung<br />
Einbezug des baulichen Schutzes gegen die heute beste<br />
hende und zukünftige Lärmbelastung unter Berücksichti<br />
gung der Immissionsgrenzwerte der Lärmempfindlichkeits<br />
stufe ES lll.<br />
Verkehr<br />
Aufzeigen eines Erschliessungskonzepts, insbesondere<br />
für den motorisierten Individualverkehr und den Langsam<br />
verkehr (inklusive Parkierung), unter besonderer Berück<br />
sichtigung der Vorgaben für den Lastwagenverkehr, den<br />
Güterschienenverkehr, die Anbindungsoptionen an den öf<br />
fentlichen Verkehr, sowie der Erfordernisse einer besseren<br />
Durchwegung des Perimeters für Fussgänger und einer<br />
verbesserten Anbindung an die umgebenden Grün und<br />
Freiräume des Parks Brüglingen östlich des Perimeters.<br />
Freiraum<br />
Anlage eines Platzes mit einer Mindestgrösse von 4 000 m2 bei einem Anteil an unversiegelter Fläche von circa 40 %.<br />
Zudem mussten in Anlehnung an ein bestehendes Freiraum<br />
und Grünraumkonzept für den Dreispitz Standorte<br />
für zwei bis drei baumbestandene PocketParks (je 400<br />
– 1 000 m2 ) aufgezeigt werden. Eine Entsiegelung sonstiger<br />
Freiflächen war, wo möglich, anzustreben; stillgelegte Bahngleise<br />
und Vorbereiche entlang der Gebäude waren ungefähr<br />
zur Hälfte als unversiegelte Bereiche mit Spontanvegetation<br />
abzubilden.<br />
Energie<br />
Vorschlag einer sparsamen Energieversorgung für alle<br />
Neubauten sowie Gebäudesanierungen auf dem Areal. Für<br />
Neubauten im Bereich Wohnen, Dienstleistungen und<br />
Schule war der MinergieP Standard anzustreben, für Umbauten<br />
war der Minergie Standard Vorgabe.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Wirtschaftliche Bauweise für Neubauten und hohe Wirtschaftlichkeit<br />
durch sinnvollen Umgang mit den bestehenden<br />
Strukturen.<br />
8<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Beurteilung Stufe 1<br />
BeurteilungSkriterien<br />
Grundlage zur Beurteilung der Resultate war nachfolgen<br />
der Kriterienkatalog:<br />
Städtebauliche und freiräumliche Intervention<br />
Nutzungskonzept<br />
Architektonischer Ausdruck<br />
Erschliessung und Parkierung<br />
Umgang mit Ressourcen, Bauten und Anlagen<br />
VorPrüFung<br />
25 Projekte wurden vollständig, termingerecht und ano<br />
nym eingereicht. Ein Projektteam hatte sich aus zeitlichen<br />
Gründen abgemeldet. Die eingereichten Projekte wurden<br />
gemäss den im Wettbewerbsprogramm gestellten Anfor<br />
derungen geprüft. Die Ergebnisse wurden tabellarisch auf<br />
gelistet und den Mitgliedern des Beurteilungsgremiums<br />
zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Vorprüfung Stufe 1<br />
wurden folgende Punkte geprüft:<br />
Vollständigkeit und Termingerechtigkeit der Abgabe<br />
Kontrolle der Flächenkennzahlen<br />
Einhaltung der Rahmenbedingungen Perimeter,<br />
Verkehr, Freiraum, Lärm und Ökologie<br />
Im Rahmen der Vorprüfung wurden zahlreiche Verstösse,<br />
beziehungsweise fehlende Nachweise festgestellt, welche<br />
jedoch als korrigierbar erachtet wurden und den Verfas<br />
ser/Innen keine Vorteile gegenüber anderen Projekten ver<br />
schafften.<br />
9
Stufe 1<br />
Beurteilung Projekte<br />
Vor dem ersten Rundgang wurden die Resultate der Vor<br />
prüfung durch deren Verfasser vorgestellt. Die in der Vor<br />
prüfung festgestellten Verstösse gegen die Bestimmungen<br />
wurden als geringfügig erachtet, weshalb alle 25 Projekte<br />
zur Jurierung zugelassen wurden.<br />
1. Jurytag<br />
Erster Rundgang<br />
In einem ersten Rundgang wurde jedes Projekt vom Vor<br />
prüfungsteam in Hinblick auf Nutzung, Verkehr und Umwelt<br />
kurz erklärt. Anschliessend wurden die Projekte von einem<br />
Mitglied des Gremiums erläutert und im Plenum anhand<br />
der vorgegebenen Kriterien diskutiert und beurteilt.<br />
Im ersten Rundgang wurden folgende 15 Projekte<br />
ausgeschieden:<br />
FOLLETT, HONGKONG, AKAZIE, STERNBILD,<br />
RANTANPLAN, BROADWAy BOOGIE WOOGIE,<br />
EFES, DURy_FREE, DREISPITZ, BUMM, ORIGAMI,<br />
THE HOOK, SILHOUETTE, G400B, THOMy<br />
Zweiter Rundgang<br />
Die verbleibenden Projekte wurden nochmals durch ein<br />
Mitglied des Beurteilungsgremiums gewürdigt und anhand<br />
der Modelle vom Plenum direkt miteinander verglichen und<br />
begutachtet. Auf Antrag hin wurde das in der ersten Runde<br />
ausgeschiedene Projekt THOMy im zweiten Rundgang<br />
nochmals beurteilt.<br />
In der zweiten Runde wurden folgende Projekte<br />
ausgeschieden:<br />
MEAT, SUKURU, ROHSCHLIFF, SEQUENCE SyNTAx<br />
SALIx, DREIHOCHDREI<br />
Nach dem zweiten Rundgang haben sich folgende<br />
Projekte für den Wettbewerb Stufe 2 qualifiziert:<br />
JIM, BALD, AS FOUND, HOFMANN, THOMy,<br />
SUPERBLOCKS<br />
10<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
2. Jurytag<br />
Kontrollrundgang<br />
Die von den Mitgliedern des Beurteilungsgremiums ver<br />
fassten Berichte zu den sechs ausgewählten Projekten wur<br />
den vorgelesen und vom Gremium wo nötig ergänzt.<br />
Anhand der Texte wurden die am ersten Jurytag ausge<br />
wählten Projekte nochmals beurteilt. Auf Wunsch des Be<br />
urteilungsgremiums wurde darauf das Projekt SUKURU<br />
nochmals mit dem Projekt SUPERBLOCKS verglichen. Das<br />
Projekt SUPERBLOCKS wurde ausgeschieden und anstel<br />
le SUKURU für die Stufe 2 des Wettbewerbs selektioniert.<br />
Qualifizierte Teams<br />
Für den Wettbewerb Stufe 2 haben sich folgende<br />
sechs Projekte definitiv qualifiziert:<br />
JIM, BALD, AS FOUND, HOFMANN, THOMy, SUKURU<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
ScHluSSFolgerungen<br />
Von den sechs für die Stufe 2 qualifizierten Projektvor<br />
schlägen vermochte kein Vorschlag in punkto städtebau<br />
licher Qualität so zu überzeugen, dass er als Basis für die<br />
Stufe 2 hätte ausgewählt werden können. Aus den in der<br />
Stufe 1 des Wettbewerbs gewonnen Erkenntnissen wurden<br />
daher Vorgaben für die städtebaulichen Rahmenbedingun<br />
gen für die Stufe 2 definiert.<br />
Vom Beurteilungsgremium wurde eine Arbeitsgruppe ein<br />
gesetzt, welche diese Vorgaben im Detail für das Pro<br />
gramm der Stufe 2 überarbeitete. Durch die Diskussion der<br />
Projekte innerhalb des Gremiums ergaben sich zudem<br />
neue vereinfachte Randbedingungen für die langfristige<br />
Lösung des LKWVerkehrs im Bereich Transitlager. Das<br />
Gremium beschloss zudem die Vorgaben für die Freiflächen<br />
freier zu definieren.<br />
Beschreibung und Dokumentation<br />
der rangierten Projekte aus der Stufe 1<br />
HoFmann<br />
Sukuru<br />
aS Found<br />
tHomy<br />
jim<br />
Bald<br />
11
Qualifiziert für Stufe 2<br />
HoFmann<br />
1<br />
HGK-FHNW<br />
Wohnen<br />
Dienstleistung<br />
Verkauf<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Morger + Dettli Architekten AG<br />
Spitalstrasse 8, 4056 <strong>Basel</strong><br />
Meinrad Morger, Fortunat Dettli,<br />
Martin Klein, Bernhard Radi,<br />
Katrin Rheingans, Benjamin Fuhrmann,<br />
Jasmin Zarali, Mareen Hoppe<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Die Verfasser behalten ökonomisch oder baugeschichtlich<br />
wertvolle Bausubstanz bei und beschränken die Neubauten<br />
auf die Schliessung der Baulücke gegen die EmilFreyStrasse<br />
mit einem Hochhaus. Damit wird die bestehende Dominanz<br />
des Transitlagerbaus gebrochen. Der heutige LKW<br />
Parkplatz wird zum zentralen grossen Platz. Hochhaus und<br />
Transitlager flankieren den südöstlichen Arealzugang und<br />
schaffen so eine Torsituation. Mit dem Abbruch ausgedienter<br />
Bausubstanz an der nordwestlichen Grenze wird das<br />
Quartier im Innern aufgebrochen und zum künftigen Broadway<br />
geöffnet. Trotz Beschränkung der Interventionen auf ein<br />
Minimum werden die gewünschte Nutzungen optimal zugeordnet<br />
und das Quartier im Innern wie nach Aussen angemessen<br />
geprägt.<br />
Hauptgebäude der HGK ist das Hochhaus. Werkstätten,<br />
Ateliers und Lager belegen das Gebäude 17 des ehemaligen<br />
Zollfreilagers. Der Neubau erlaubt, räumlich auf die speziellen<br />
Bedürfnisse einer Hochschule im Lehr und Infrastrukturbereich<br />
einzugehen. Mit einer transparenten Fassade<br />
sowie unterschiedlichen, den Nutzungen angepassten Stockwerkhöhen<br />
wird der grossmassstäbliche Baukörper angemessen<br />
gegliedert. Die Allokation der Werkstätten im alten<br />
Lagergebäude reduziert die Eingriffe an dessen schützenswerter<br />
Substanz auf ein Minimum.<br />
Für die Umnutzung des Transitlagers soll das Gebäude<br />
auf den Rohbau zurückgebaut werden. Die Geschossplatten<br />
des Skelettbaus dienen anschliessend als «gestapelte» Baufelder<br />
für den Einbau individueller Loftwohnungen. Der Vorschlag,<br />
die Lofts wie bei den «DominoHäuser» einzubauen<br />
erscheint verfolgenswert. Organisation und auch die Lage<br />
der Wohneinheiten im Erdgeschoss sind hinsichtlich des<br />
Lärms zu hinterfragen. Hier sollte eine Allokation schulnaher<br />
oder gewerblicher Nutzungen geprüft werden.<br />
Die Bauten entlang der HelsinkiStrasse sollen durch Neubauten<br />
für Dienstleistungsbetriebe, Ateliers, Studentenwohnungen<br />
usw. ersetzt werden. Dieser Ersatz ist wegen der<br />
Werthaltigkeit der bestehenden Bauten erst mittelfristig<br />
sinnvoll. Die lärmexponierte Lage setzt zudem angepasste<br />
Wohntypen voraus. Die vorgeschlagenen MaisonetteEinheiten<br />
eignen sich auf Grund ihrer Grösse und Gestaltung<br />
nur bedingt für studentisches Wohnen. Vorstellbar sind eher<br />
Atelierwohnungen.<br />
Die Freiflächen sind differenziert gestaltet. Für den neuen<br />
grossen Platz wird dabei Bezug genommen auf Plätze wie<br />
der Piazza di Campo in Siena oder der Bereich vor dem<br />
Centre Pompidou in Paris. Die mit ornamentgeschmückten<br />
Betonelementen belegten Platzflächen sind so gefaltet, dass<br />
sich um das Hauptgebäude eine sanfte arenaartige Mulde<br />
bildet. Ob der Vorschlag den grossen Platz in genügender<br />
Weise gliedert, ist fraglich. Differenzierte Vorschläge zu den<br />
Bespielungsmöglichkeiten wären für eine diesbezügliche<br />
Beurteilung nützlich. Mit dem einheitlichen Hartbelag auf<br />
der ganzen Fläche des Platzes wird die Vorgabe betreffend<br />
teilweiser Versickerungsfähigkeit negiert. Ein Anteil an un<br />
versiegelter Fläche von 40 % der Platzfläche ist anzubieten.<br />
Bei den übrigen Freiflächen sind Baumhaine das massge<br />
bende Gestaltungselement. Über die Belagsausbildung feh<br />
len Aussagen. Da diese Plätze aber nicht unterbaut sind,<br />
sind versickerungsfähige Beläge denkbar.<br />
Das Arealinnere bliebt dem Langsamverkehr vorbehalten.<br />
Bei der Arealanbindung an das <strong>dreispitz</strong>interne Verkehrssystem<br />
sowie an das externe MIV und ÖVNetz berücksichtigt<br />
der Vorschlag die Vorgaben nicht in allen Teilen.<br />
Insbesondere die Erschliessung des Transitlagers bis 2013<br />
ist nur bedingt möglich. Dem ruhenden Verkehr dienen Einstellhallen<br />
unter dem Hochhaus, den Neubauten an der HelsinkiStrasse,<br />
sowie dem Transitlager.<br />
Der Umgang mit den erhaltenswerten Bauten ist schonungsvoll.<br />
Der Neubau der Schule wird als Hochhaus zum<br />
gleichwertigen Partner des Transitlagers. Als Gesamtes<br />
passt auch die übrige Teppichbebauung in die Grossmassstäblichkeit<br />
dieser Bauten. Die zwei grossen Freiflächen an<br />
den Arealeingängen sind ebenfalls gleichgewichtig und tragen<br />
so zur städtebaulichen Ausgewogenheit des Entwurfes<br />
bei. Den Verfassern gelingt es mit diesem Konzept den neuen<br />
Cluster im Dreispitz zu akzentuieren und im <strong>Stadt</strong>körper<br />
zeichenhaft sichtbar zu machen.<br />
Bei Überarbeitung zu berücksichtigen<br />
Das Hochhaus ist zwar zur Unterbringung der Schule<br />
denkbar. Das Foyer, die Aula sowie die Mensa dienen aber<br />
ausserhalb der Unterrichtszeiten auch einer breiteren Öffentlichkeit<br />
(Abend und Ferienbetrieb). Sie sollten deshalb<br />
leichter vom öffentlichen Platz her erreichbar sein.<br />
Bedingt durch industrielle und gewerbliche Bestandsnutzungen<br />
kommt dem Lärmschutz besondere Bedeutung<br />
zu. Dies ist insbesondere bei Allokation und Gestaltung<br />
der Wohnbauten zu berücksichtigen.<br />
Abgebrochene und nicht ersetzte Bausubstanz führt zu<br />
einer Reduktion des Nutzungsmasses und damit zu einer<br />
Abwertung der Grundstücke.<br />
Ausmass und Gestaltung des grossen Platzes sind zu<br />
überprüfen. Bespielungsvorschläge und möglichkeiten<br />
sind aufzuzeigen. Der geforderte 40 %ige Anteil von versickerungsfähiger<br />
Fläche ist nachzuweisen.<br />
Die Grösse der sogenannten PocketParks übersteigt<br />
eher das geforderte Mass.<br />
Die Verkehrsführung ist anhand der Vorgaben des Programms<br />
Stufe 2 zu überprüfen.<br />
Die Erschliessung der Tiefgarage im Bereich Hochhaus<br />
liegt auf einer Parzelle mit einem privaten Baurecht. Eine<br />
Rampenlösung ausserhalb des Vorplatzbereiches des Gebäudes<br />
19 ist anzubieten.<br />
1
Qualifiziert für Stufe 2<br />
Sukuru<br />
1<br />
HGK-FHNW<br />
Wohnen<br />
Dienstleistung<br />
Verkauf<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Müller Sigrist Architekten AG<br />
Hildastrasse 14a, 8004 Zürich<br />
Pascal Müller, Peter Sigrist,<br />
Mareike Neumann, Michael Meyer<br />
Spezialisten<br />
Dipol Landschaftsarchitekten GmbH, <strong>Basel</strong><br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Städtebauliche und freiräumliche Interventionen<br />
Das Projekt ergänzt die bestehende Struktur mit Neubauten,<br />
die die unterschiedlichen Gebäudehöhen integrativ<br />
verbinden. Der städtebaulich interessante Hauptakzent<br />
wird mit einem als «Leuchtturm» bezeichneten hohen Gebäude<br />
in die Mitte des Ensembles gesetzt. Unverständlich,<br />
dass sich darin nicht die Hauptnutzerin HGK allein befindet,<br />
sondern eine wilde Mischung von Wohnen etc. Entgegen<br />
der bestehenden linearen Struktur werden zwei grossflächige<br />
Gebäude in die Leerstellen an der FlorenzStrasse<br />
und an der EmilFreyStrasse gesetzt. Diese beiden neuen<br />
Elemente überzeugen in der dargestellten Form noch nicht.<br />
Der Abbruch und Abbau des Gebäudes 11 bringt keine<br />
städtebauliche Verbesserung und ist unwirtschaftlich.<br />
Hauptelemente des Freiraumkonzepts sind ein baumbestückter,<br />
formwilder Platz zwischen Transitlager und<br />
Leuchtturm und ein weiterer bewusst unmöbliert belassener<br />
Dreiecksplatz, verbunden durch die OsloStrasse.<br />
Der grosse Platz wird eindeutig von den Gebäuden dominiert<br />
und lässt die Stirnseite des Gebäudes 19 in den Hintergrund<br />
treten. Die Ausgestaltung der zwei Plätze sollte<br />
im Zusammenhang mit der Nutzungsanordnung nochmals<br />
überdacht werden. Die Bäume sind generell mit wenig Gestaltungswillen<br />
übers Gelände gestreut. Insgesamt sind<br />
gute Ansätze vorhanden, damit das Ganze mehr wird als<br />
die Addition einzelner Teile.<br />
Nutzungskonzept<br />
Die Nutzungsverteilung der HGK auf verschiedene Gebäude<br />
ist prinzipiell attraktiv, da sie die unterschiedlichen<br />
Qualitäten der Alt und Neubauten gut zur Geltung bringt<br />
und auf natürliche Art für Bewegung und damit Belebung<br />
im Quartier sorgt. Des Guten zuviel ist die Nutzungsmischung<br />
im Gebäude <strong>beim</strong> Leuchtturm und im Haus E. Das<br />
Unterbringen der Nutzungen der HGK auf der Verbindungslinie<br />
von Broadway bis «PlatzPark EmilFreyStrasse» gibt<br />
der Schule die gewünschte Präsenz im Quartier, darf aber<br />
noch etwas konzentrierter sein, um einen guten Gebrauchswert<br />
zu gewährleisten. Die Nutzungsmischung von Schule,<br />
Wohnen und Dienstleistung rund um den «PlatzPark» ist<br />
gut nachvollziehbar. Zu hinterfragen ist, ob der Park hierfür<br />
das richtige städtebauliche Bindeglied ist. Die Anordnung<br />
der Wohnungen mit einer zweiseitigen Orientierung<br />
ist vorteilhaft und kann die bestehenden Lärmbelastungsprobleme<br />
entschärfen. Dieses gute Prinzip wird leider <strong>beim</strong><br />
Transitlager nicht angewendet.<br />
Architektonischer Ausdruck<br />
Das Projektteam suggeriert mit den Visualisierungen einen<br />
leichten transparenten Stil für die Neubauten und einen<br />
pfleglichen Umgang mit der erhaltenswerten Bausubstanz.<br />
Die Assoziativillustrationen von Leuchtturm bis Studenten<br />
kneipe lassen auf einen munteren Umgang mit dem En<br />
semble hoffen.<br />
Erschliessung und Parking<br />
Die Fussgänger Velo und PKWErschliessung im Gelände<br />
ist grösstenteils funktionell und praktikabel. Zu nachbar<br />
schaftlichen Komplikationen Anlass gibt vermutlich die<br />
Flächeninanspruchnahme im Bereich FlorenzStrasse Ost.<br />
Umgang mit Ressourcen Bauten und Anlagen<br />
Der Umgang mit dem Bestehenden ist grösstenteils rücksichtsvoll.<br />
Das auf den ersten Blick sperrige Volumen des<br />
Transitlagers wird umgenutzt und gut in die Gesamtanlage<br />
integriert. Der erhaltenswerte Sichtbetonbau gewinnt mit<br />
der Freilegung seiner Nordseite an Stellenwert. Die übrigen<br />
erhaltenswerten Bauten werden belassen und mit<br />
sinnvollen Nutzungen belegt. Richtigerweise werden auch<br />
die ortstypischen Elemente der Rampen und Geleisefelder<br />
belassen. Die Ausführung der Gebäude im Minergie/MinergieP<br />
Standard ist möglich, mit Fragezeichen bei den<br />
grossen Fassadenabwicklungen verursacht durch die Höfe<br />
<strong>beim</strong> Transitlager und im Haus E.<br />
Zu beachten<br />
Das Beurteilungsgremium sieht nicht ein, dass der Abbruch<br />
des vor wenigen Jahren erstellten Gebäudes 11 notwendig<br />
ist. Hier muss eine Alternative aufgezeigt werden.<br />
Im Weiteren ist das Beurteilungsgremium der Ansicht, dass<br />
eine Mischung von Hochschulnutzung mit anderen Nutzungen<br />
wie <strong>beim</strong> Haus E und Leuchtturm unerwünscht ist.<br />
Schlussendlich ist bei den Wohnungen die Lärmproblematik<br />
zu beachten. Eine zweiseitige Orientierung der Wohnungen<br />
ist daher erwünscht.<br />
15
Qualifiziert für Stufe 2<br />
aS Found<br />
1<br />
HGK-FHNW<br />
Wohnen<br />
Dienstleistung<br />
Verkauf<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Christ & Gantenbein AG<br />
Architekten ETH SIA BSA<br />
Spitalstrasse 12, 4056 <strong>Basel</strong><br />
Emanuel Christ, Christoph Gantenbein,<br />
Julia Tobler, Berend Frenzel, Marion Clauss,<br />
Tabea Lachenmann, Marcus Müller<br />
Spezialisten<br />
August Künzel,<br />
Landschaftsarchitekten AG, <strong>Basel</strong><br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Das Projekt AS FOUND respektiert die bestehende Bebauungsstruktur<br />
des DreispitzAreals und baut an ihr weiter.<br />
Die UmnutzungsStrategie zeigt ein gutes Verständnis der<br />
existierenden Bausubstanz. Alle denkmalgeschützten Gebäude<br />
bleiben erhalten und werden teilweise transformiert.<br />
Die urbane Komposition entwickelt eine Vielzahl von Typen,<br />
wie Hallen, mehrgeschossige Lagergebäude, Bürohäuser<br />
und Werkstätten. Gewisse Gebäude versuchen Akzente<br />
in der rigiden städtebaulichen Struktur einzusetzen,<br />
dies schafft ein urbanes Quartier mit einer sehr spezifischen<br />
hybriden Identität.<br />
Die Konzipierung der Schulanlage durch ein «Dreihäuser»Konzept<br />
ist klar und grosszügig. Das allgemeine System<br />
wirkt sehr funktional und eng verknüpft mit einem<br />
grossen Angebot an Nutzungen. Der Vorschlag für die<br />
neuen Lofthäusern im Quartier zeigt eine klare Sorgfalt an<br />
Vielfalt in ein gut integriertes Quartier. Leider platzieren die<br />
Projektverfasser das gesamte Wohnungsangebot in Neubauvolumen.<br />
Offenbar haben sie kein Vertrauen, dass<br />
Wohnen in der bestehenden Substanz möglich ist. Die<br />
Künstlerateliers sind nur am Rand des zentralen Platzes<br />
vorgesehen. Es wäre sicherlich wünschenswert gewesen,<br />
diese mehr im Herzen des Schulkonzeptes am Platz einzutragen.<br />
Die Etappierung stellt eine sorgfältige Methodik dar, einen<br />
neuen <strong>Stadt</strong>teil «peu à peu» zu bauen, das grösste<br />
Handicap des Entwurfs ist jedoch die Missachtung der<br />
Programmvorgabe, wonach das Transitlager (Gebäude 1)<br />
nicht zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Der Vorschlag<br />
von einem temporären Containerdorf zeigt ein<br />
gutes Verständnis für die zeitlich beschränkten Nutzungsmöglichkeiten,<br />
wird aber in der dargestellten Form als<br />
nicht sehr praktikabel eingestuft.<br />
Das Projekt AS FOUND leidet an einem unklaren Aussenraumkonzept.<br />
Auf einer Seite zeigt es ein grosses Vertrauen<br />
in die stark industrielle Ästhetik des bestehenden<br />
Quartiers, auf der andern Seite bleibt die Wahl von romantischen<br />
Baumklumpen mitten im Aussenraum widersprüchlich<br />
und unverständlich. Die neuen Komponenten Wohnen<br />
– vor allem der Teil «Wohnen am Platz» vermag mit den<br />
vorgeschlagenen Volumen städtebaulich nicht zu befriedigen.<br />
Der Nachweis der LKWErschliessung ab 2013 über die<br />
NeapelStrasse (Bereich TransitlagerPlatz) wurde nicht<br />
erbracht. Die geforderte Aufrechterhaltung dieser LKW<br />
Erschliessung ist nur bei einer Modifikation der Freiraumkonzeption<br />
möglich.<br />
Das Projekt AS FOUND, könnte zu einer exemplarischen<br />
Transformation des Gewerbeareals Dreispitz führen. Mit<br />
einer klaren Etappierung (obschon mit dem Containerdorf<br />
für das Projekt kaum realisierbar) und der weiteren Nutzung<br />
der bestehenden Bausubstanz, verspricht man ein<br />
sehr lebendiges neues Quartier schaffen zu können. Das<br />
kann aber nur passieren, wenn ein gleich starkes Aussen<br />
raum wie Innenraumkonzept zur Anwendung kommt.<br />
Empfehlungen zur Weiterbearbeitung<br />
In der nächsten Phase sind die Nutzungen zwingend ge<br />
mäss Programm zu platzieren. Das Transitlager steht als<br />
Schulgebäude nicht zur Verfügung.<br />
Die Formulierungen des Aussenraumes sind zu präzisieren.<br />
Die Raumfigur des «Campus» müsste bis an die Emil<br />
FreyStrasse führen, ohne irgendwelche Camouflage oder<br />
Hindernis. Im Projekt wirkt der Zugang von der EmilFrey<br />
Strasse noch sehr suburban und ungeschickt. Dieser Bereich<br />
ist entsprechend intensiv zu überarbeiten. Ein grösseres<br />
Spiel mit den starren urbanen Qualitäten der<br />
bestehenden Aussenräume wäre wünschenswert.<br />
Insgesamt schöpfen die Projektverfasser zu wenig Potential<br />
aus dem DreispitzAreal mit seinen gewachsenen<br />
Strukturen.<br />
Wir empfehlen mehr Vertrauen in die inhärenten Qualitäten<br />
des Standorts, um mehr Leben und Sichtbarkeit nach<br />
Aussen zu richten.<br />
17
Qualifiziert für Stufe 2<br />
tHomy<br />
18<br />
HGK-FHNW<br />
Wohnen<br />
Dienstleistung<br />
Verkauf<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Luca Selva Architekten ETH BSA SIA AG<br />
Viaduktstrasse 14, 4051 <strong>Basel</strong><br />
Luca Selva, Anouk Benon, David Gschwind,<br />
Alex Pipoz, Corinne Huwyler, Judith Kappes<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Städtebau und Freiraumgestaltung<br />
Es ist eine einfache und prägnante städtebauliche Figur die<br />
das Projekt THOMy auszeichnet. Einerseits wird die beste<br />
hende, ortstypische Zeilenstruktur verstärkt und über die<br />
formale Anpassung an das Erschliessungsmuster zu einer<br />
ablesbaren Grossform zusammengefasst. Andererseits wird,<br />
im Zusammenspiel mit dem Transitlager, durch das mar<br />
kante Neubauvolumen für die HGK eine neue städtebauliche<br />
Dimension geschaffen. Ein dreiecksförmiger, die Tiefe des<br />
Areals auslotender Platz schafft eine grosszügige Öffnung<br />
zur EmilFreyStrasse und verhilft der Schule zu einem prominenten<br />
Auftritt. Gleichzeitig verändert diese Massnahme<br />
die Erscheinung des Transitlagers. Es scheint nicht mehr<br />
bezugslos in der Landschaft zu stehen. Durch Unterbrechungen<br />
der Zeilenbebauung entstehen im Innern der Anlage<br />
kleinere, räumlich klar gefasste und wohlproportionierte<br />
Freiräume. Diese schaffen im Campus eine überraschende<br />
Offenheit und erlauben die Durchquerung der Zeilen. Die expressive<br />
Volumetrie des Gebäudes 3 wird durch die Zuordnung<br />
eines solchen Freiraums geschickt in Szene gesetzt.<br />
Im Ganzen entsteht ein ausgewogenes Freiraumangebot,<br />
das in seiner leider sehr schematischen und plakativen Darstellung,<br />
die räumliche und gestalterische Vielfalt nur erahnen<br />
lässt, das aber das Potenzial besitzt die unterschiedlichsten<br />
Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
Nutzungskonzept<br />
Das Nutzungskonzept überzeugt durch eine realistische und<br />
sinnvolle Durchmischung. Die Schule ist als Campus um den<br />
zentralen Neubau gruppiert. Die Werkstätten und Ateliers<br />
sind in die bestehenden Gebäude eingelagert. Die restlichen<br />
Funktionen der Schule sind im Neubau zentriert. Im Erdge<br />
schossbereich umgeben Dienstleistungen und Verkauf die<br />
Schulnutzung. Dabei wird das bestehende Angebot berück<br />
sichtigt (z.B. Sammlung Herzog). In den Obergeschossen ist<br />
das Wohnen über das Areal verteilt. Unterstützt durch die<br />
unterschiedlichen Gebäudeformen, die mit entsprechenden<br />
Grundrisstypologien belegt sind, entsteht ein reichhaltiges<br />
Wohnungsangebot.<br />
Architektonischer Ausdruck<br />
Die präzise gewählten Wohnungstypologien und noch abstrakten<br />
Ansichten lassen einen dem Ort und Planungsstand<br />
adäquaten architektonischen Ausdruck erkennen. Auch die<br />
Anordnung der Schulmensa im Transitlager zeigt eine präzise<br />
Lektüre des Ortes. Unter Ausnützung der bestehenden<br />
Rampenanlage sind hier attraktive Aussensitzplätze angeordnet.<br />
Leider ist diese Anordnung nicht zulässig da das<br />
Transitlager erst ab 2013 zur Verfügung steht.<br />
Erschliessung und Parkierung<br />
Zur Erschliessung sind spärliche Angaben gemacht. Die vor<br />
geschlagene LKW Erschliessung über die NeapelStrasse<br />
steht im Widerspruch zur platzartigen Öffnung zur EmilFrey<br />
Strasse. Die Zufahrt zum Autoparking ist wegen der Lage<br />
der Einfahrt unnötig kompliziert. Die Umlegung der Rampe<br />
zum Parking Gebäude 19 bedingt eine Verschiebung der un<br />
terirdischen Einfahrt. Ansonsten ist die Parkierung gut ge<br />
löst, das Autoparking etappierbar und die Fahrradparkplät<br />
ze sind dezentral im direkten Bezug zu den unterschiedlichen<br />
Nutzungen angeordnet.<br />
Umgang mit Ressourcen und Strukturen<br />
Das Projekt pflegt einen schonungs und sinnvollen Umgang<br />
mit den vorhanden Ressourcen und Strukturen. Die vorgeschlagenen<br />
kompakten Volumen lassen eine problemlose<br />
Einhaltung des geforderten MinergieStandards erwarten.<br />
Das Projekt ist stufengerecht ausgearbeitet und gewährleistet<br />
damit eine eindeutige und widerstandsfähige städtebauliche<br />
Grundlage für einen Projektvorschlag für die HGK. Dabei<br />
sind die wiederholt auftretenden Dreiecksformen als<br />
Mittel zu verstehen, welche die städtebauliche Konzeption<br />
lesbar machen. Diese Konzeption lässt sich aber auch mit<br />
einer anderen formalen Fassung umsetzen und gewährt somit<br />
auch den notwendigen architektonischen Spielraum.<br />
Empfehlungen zur Weiterbearbeitung<br />
Die doch sehr rigide Anwendung der Dreiecksform ist zu<br />
überdenken. Es muss untersucht werden mit welchen ande<br />
ren formalen Massnahmen die Fassung des Campus ge<br />
schaffen werden kann. Diese Untersuchung ist auch aus der<br />
Sicht der Gebäudeorganisation zwingend. Es darf nicht sein,<br />
dass die Klarheit der städtebaulichen Figur mit einer man<br />
gelnden Flächeneffizienz und Nutzungsflexibilität erkauft<br />
wird. Auch die Aufgabe einer gewissen, gerade im Schulh<br />
ausbau, gewünschten räumlichen Neutralität ist zu vermei<br />
den. Die bei der Erschliessung aufgezeigten Probleme müs<br />
sen behoben werden. Die durch die LKW Durchfahrt bedingte<br />
Abtrennung des keilförmigen Platzes von der EmilFrey<br />
Strasse ist nicht zulässig. Die Verkehrsführung ist anhand<br />
der revidierten Vorgaben zu überarbeiten. Insbesondere ist<br />
aufzuzeigen, wie der Platz bei der bis 2013 notwendigen Zufahrt<br />
zur Rampe des Transitlagers funktioniert. Die Organisation<br />
des Platzes, insbesondere in der Tiefenstaffelung,<br />
muss aufgezeigt werden. Es muss die notwendige Zonierung<br />
zwischen der EmilFreyStrasse und dem hinteren Ende<br />
des Platzes ausgewiesen werden. Hier kann zum Beispiel<br />
die geforderte unversiegelte Fläche von 40% des gesamten<br />
Platzes zur Strukturierung des Platzes einen Beitrag leisten.<br />
Für die im Transitlager angeordnete Schulmensa muss ein<br />
anderer Standort vorgeschlagen werden. Falls nach 2013<br />
Schulnutzungen im Transitlager untergebracht werden dies<br />
Zusatznutzungen sein, welche nicht im Wettbewerbsprogramm<br />
enthalten sind.<br />
19
Qualifiziert für Stufe 2<br />
jim<br />
0<br />
HGK-FHNW<br />
Wohnen<br />
Dienstleistung<br />
Verkauf<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Erny & Schneider AG Architekten BSA SIA<br />
St. AlbanVorstadt 68a, 4052 <strong>Basel</strong><br />
Martin Erny, Karl Schneider, Tanja Raufer,<br />
Christine Siemonsen, Alice Geller,<br />
Eva Hardeweg, Sina Palic, Noriaki Fujishige<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Städtebauliche und freiräumliche Konzeption<br />
Die Verfasser legen ihrem Vorschlag für die Transformation<br />
des Arealbereichs eine integrative Sicht zugrunde und<br />
ordnen dieser die baulichen Eingriffe mehrheitlich unter –<br />
durch Aufbau auf der vorgefundenen Erschliessungs und<br />
Bebauungsstruktur und Übernahme der Volumetrie. Lediglich<br />
der stark störende Trakt des Gebäudes 16 wird durch<br />
einen dreigeschossigen Kubus ersetzt. Die Eingriffe zeigen<br />
die erwünschte Rücksichtnahme auf die erhaltenswerten<br />
Objekte und den Charakter des Ortes. Die Baukuben schaffen<br />
im Dialog mit den Aussenräumen eine spezielle Atmosphäre<br />
des «NichtEndgültigen» – des Transportes, der<br />
Lagerung, des Umschlags.<br />
Das Freiraumkonzept ist mit den bestehenden Aussenräumen<br />
(Übergangsräume zur FlorenzStrasse) und den<br />
neu formulierten PocketParks sowie dem zentralen Freiraum<br />
nördlich des Transitlagers ökologisch sinnvoll und<br />
hinsichtlich Erlebniswert und Nutzbarkeit vielfältig. Die<br />
vorgeschlagene Durchwegung für Fussgänger über PocketParks,<br />
Rampen, Treppen und GebäudeDurchgänge<br />
dürfte die Durchlässigkeit v.a. auch zum Broadway ermöglichen,<br />
muss aber im Detail noch hindernisfreier ausgestaltet<br />
werden. Die Zugänglichkeit für den Veloverkehr und die<br />
Veloparkierung sind durch Vermeidung von Niveaudifferenzen<br />
sicher zu stellen.<br />
Das Transitlager wird um zwei Geschosse aufgestockt,<br />
durch innen liegende Terrassen aufgebrochen und in seiner<br />
Tiefe reduziert. Dieser Ansatz widerspricht der im<br />
nördlichen Arealteil vertretenen planungsphilosophischen<br />
Haltung und verhilft diesem Gebäude zu einer Bedeutung,<br />
die seiner Nutzung zu Wohnzwecken nicht angemessen<br />
ist.<br />
Architektonischer Ausdruck<br />
Das zweizeilig gegliederte Schulgebäude an der EmilFrey<br />
Strasse nimmt das bestehende Bebauungsmuster auf und<br />
führt es weiter. Der östliche Flügel der Schule befindet sich<br />
zudem auf einer fremden Baurechtsparzelle. Der Aussenraum<br />
bleibt durch die Setzung der Volumen mehrdeutig<br />
lesbar. Die kleinteiligen und vielschichtigen räumlichen<br />
Eingriffe (z.B. «<strong>Stadt</strong>pergola») wirken teilweise unentschieden<br />
und werden der Bedeutung der Schule und des öffentlichen<br />
Aussenraums nicht gerecht. Das Transitlager ist<br />
aufgrund seiner Mehrhöhe nicht in die Bebauungsstruktur<br />
integriert. Der dargestellte architektonische Ausdruck ist<br />
pragmatisch und scheint auf der konzeptionellen Grundhaltung<br />
zu basieren.<br />
Nutzung und Etappierung<br />
Insgesamt ist der Ansatz sehr von der Nutzbarkeit und Bespielbarkeit<br />
des Freiraumes aus gedacht und zielt auf eine<br />
hohe Interaktionsdichte ab. Das Konzept basiert auf der<br />
Anordnung der Schulnutzung an zwei Standorten, welche<br />
zugleich Anbindungsknoten an den öffentlichen Verkehr<br />
darstellen. Dieses Splitten bietet die Möglichkeit der Ein<br />
gliederung von Werkstätten usw. in die attraktive Substanz<br />
des Freilagers und entspricht der «Vision Dreispitz», Gale<br />
rien, Bildung und Forschung auch in ehemaligen Lagerhal<br />
len unterzubringen – im Sinne eines <strong>Stadt</strong>umbaus in klei<br />
nen Schritten.<br />
Schlussfolgerung und Weiterbearbeitung<br />
Die Strategie des Aufbaus auf dem Bestand kann weiter<br />
verfolgt werden unter der Prämisse, dass die räumlichen<br />
und gestalterischen Eingriffe konsequent daraus abgelei<br />
tet werden. Insbesondere ist das zweizeilig strukturierte<br />
Gebäude an der EmilFreyStrasse volumetrisch seiner<br />
Bedeutung als Hochschule entsprechend auszubilden und<br />
eine klare Definition des zentralen Aussenraumes herbeizuführen.<br />
Die fremde Baurechtsparzelle östlich des Gebäudes<br />
19 darf nicht überbaut werden. Das Transitlager ist<br />
in einer der planerischen Grundhaltung angepassten Art<br />
umzunutzen. Die Auffindbarkeit – und damit die Adresse<br />
der Schule – sowie die Orientierungsmöglichkeit innerhalb<br />
des Campus bleiben noch zu lösende Aufgaben.<br />
1
Qualifiziert für Stufe 2<br />
Bald<br />
HGK-FHNW<br />
Wohnen<br />
Dienstleistung<br />
Verkauf<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
GIGON/GUYER<br />
Dipl. Arch. ETH/BSA/SIA AG<br />
Carmenstrasse 28, 8032 Zürich<br />
Anette Gigon, Mike Guyer,<br />
Raphaela Schacher, Ivana Vukoja,<br />
Brigitte Rüdel, Karsten Buchholz,<br />
Nina Richner, Basil Morscher<br />
Spezialisten<br />
Dr. Lüchinger & Meyer,<br />
Bauingenieure AG, Zürich<br />
Schweingruber Zulauf,<br />
Landschaftsarch. BSLA, Zürich<br />
BAKUS<br />
Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich<br />
b+p baurealisation ag,<br />
Kostenplaner, Zürich<br />
Enz & Partner GmbH,<br />
Verkehrsplaner, Zürich<br />
IPB Ingenieurbüro<br />
für Energie & Haustechnik, Sarnen<br />
IBG Engineering,<br />
Elektroingenieure, St. Gallen<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Der Vorschlag besticht durch eine überzeugende Aufnahme<br />
und Ergänzung der bestehenden städtebaulichen Situation.<br />
Die Hochschule für Gestaltung und Kunst wird durch<br />
die Anordnung der Bauten und Verteilung der Nutzungen<br />
zur zentralen und prägenden Einrichtung des Areals. Dies<br />
wird insbesondere durch die Setzung eines neuen grösseren<br />
Hochschulgebäudes an der EmilFreyStrasse erreicht.<br />
Der zentrale Platz erhält durch diese Intervention einen<br />
räumlichen Abschluss. Um ihn gruppieren sich neben der<br />
Hochschule Galerien, Dienstleistungen und Verkauf. Das<br />
Transitlager wird umgebaut und als Wohngebäude genutzt.<br />
Die Bauvolumen, der Platz und die PocketParks<br />
wirken von ihrer Dimension und Anordnung einfach und<br />
wie eine logische Weiterentwicklung der vorhandenen Typologien<br />
des Dreispitzareals. Die Nutzungen und Gestaltung<br />
der öffentlichen Aussenräume und Gebäudevorzonen<br />
der Schulen, Galerien und Restaurants sind standortgerecht<br />
und haben gute Dimensionen. Die Gestaltung des<br />
grossen Platzes mit Bäumen etc. wird durch eine kostspielige<br />
Überdeckung der Tiefgarage erkauft und kann bisher<br />
qualitativ und ökologisch nicht überzeugen.<br />
Die geschützten Bauten werden für Werkstatt und<br />
Ateliernutzungen der Hochschule sowie für Galerien, Detailhandel<br />
und Gastronomie genutzt. Der Neubau an der<br />
Ecke Oslo/FlorenzStrasse schafft einen städtebaulich akzentuierten<br />
Abschluss der Zeile und kann gemeinsam mit<br />
dem ehemaligen Zollfreilager (Gebäude 17) einen Schwerpunkt<br />
der Ausbildungsbereiche der Schule bilden, die<br />
durch ihre Produktionen und Ausstellungen zum öffentlich<br />
wahrnehmbaren Auftritt einer Gestaltungshochschule beitragen.<br />
Neben dem Umbau des Transitlagers wird die Wohnnutzung<br />
in einem Neubau an der HelsinkiStrasse (Abriss<br />
Gebäude 11 und 10) und auf ein neues städtebaulich markantes<br />
Gebäude am Abschluss der Ecke Oslo/Neapel<br />
Strasse konzentriert. Die Verfasser vermeiden durch diese<br />
Anordnung weitgehend eine gebäudeweise Mischung von<br />
Nutzungen. Im Neubau an der HelsinkiStrasse und im<br />
Transitlager wird das Erdgeschoss bewohnt. Die vorgeschlagenen<br />
städtebaulichen Massnahmen zur Schaffung<br />
eines Wohnumfeldes in diesen Bereichen können noch<br />
nicht überzeugen. In das heutige Transitlager werden drei<br />
Innenhöfe in das Gebäudevolumen geschnitten, die die<br />
Bautypologie nachteilig verändern und ist wirtschaftlich<br />
unsinnig.<br />
Das Areal ist aus verschiedenen Richtungen erschlossen.<br />
Für ÖVPassagiere wird der Zugang von der Tramhaltestelle<br />
Ruchstrasse an der EmilFreyStrasse und vom<br />
Broadway erfolgen. Für die Velo und PWErschliessung ist<br />
die Zufahrt über das Tor 13 (FlorenzStrasse) vorgesehen.<br />
Der Schwerlastverkehr soll ab 2013 nicht mehr über die<br />
NeapelStrasse erfolgen, obwohl eine Strassenverbindung<br />
um das ehemalige Transitlager weiterhin gegeben ist.<br />
Die Lösungsvorschläge für die PWZufahrten und Parkierung<br />
sind einfach, logisch und weitgehend konfliktfrei<br />
mit den Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum.<br />
Den Projektverfassern gelingt es eine überzeugende<br />
städtebauliche Anordnung der Bauten vorzuschlagen und<br />
attraktive öffentliche Räume zu formulieren. Die funktionale<br />
und logische Aufteilung, insbesondre der Hochschulnutzung,<br />
bildet ein gute Grundlage für die weitere Arbeit.<br />
Schlussfolgerung und Weiterbearbeitung<br />
In der nächsten Phase sind die Qualitäten und die technische<br />
und wirtschaftliche Machbarkeit der öffentlichen<br />
Räume (Überdeckung, Bepflanzung, Versickerung), zu vertiefen.<br />
Die Wohnnutzung an der HelsinkiStrasse kann mit den<br />
bisherigen Qualitäten nicht überzeugen. Die Nutzung der<br />
EG mit privaten Aussenräumen wird als unzweckmässiger<br />
Vorschlag im raue Umfeld (Lärm, Verkehr, Nachbarschaft<br />
Hochschulen und Galerien) beurteilt. Auch der Umbau des<br />
Transitlagers in der vorgeschlagenen Form und Art (Höfe,<br />
EGNutzung) überzeugt nicht. Hier sind städtebaulicharchitektonische<br />
Anpassungen notwendig, die die vorhandene<br />
Bausubstanz besser nutzen und wirtschaftlicher sind<br />
(Wohntypen ohne grosse Innenhöfe etc.) und im EG Bereich<br />
andere Nutzungen zulassen.<br />
Das Projekt hat nach Einschätzung des Beurteilungsgremiums<br />
ein grosses Potential für eine zukunftsweisende<br />
Entwicklung des Campus des Bildes.
Weitere Projekte der Stufe 1<br />
roHScHliFF<br />
SternBild<br />
rantanPlan<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Drexler Guinand Jauslin Architekten AG<br />
Wildbachstrasse 48, 8008 Zürich<br />
Hans Drexler, Marc Guinand, Daniel Jauslin,<br />
Deniz Demiroglu<br />
Staufer & Hasler Architekten AG<br />
Dipl. Arch. ETH SIA BSA<br />
Industriestrasse 23, 8500 Frauenfeld<br />
Sascha Mayer, Sandra Frei, Ramona Gähler<br />
Architektur Consult ZT GmbH<br />
Körblergasse 100, 8010 Graz, Österreich<br />
Peter Zinganel, Martin Priehse,<br />
Eva Maria Silberschneider, Jakob Böhme,<br />
Marc Ziegenfuss, Constanze Barthel<br />
Spezialisten<br />
Modellbau Schuller<br />
taska grafik, Martin Hofbauer<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
dreiSPitZ<br />
Bumm<br />
meat<br />
Ortner & Ortner Baukunst<br />
Gesellschaft von Architekten mbH<br />
Leibnizstrasse 60, 10629 Berlin, Deutschland<br />
Manfred Ortner, Laudris Ortner,<br />
Markus Penell, Christopher Kühn<br />
Spezialisten<br />
Topotek1, Garten und Landschaftsplanung,<br />
Berlin<br />
SLIK Architekten<br />
Hardstrasse 219, 8005 Zürich<br />
Lukas Kueng, Ramias Steinemann,<br />
Steffen Lemmerzahl<br />
Spezialisten<br />
Hansjörg Jauch,<br />
Landschaftsarchitekt BSLA, Zürich<br />
TEAMverkehr Zug, Cham<br />
Martin Lienhard, dipl. Phys. ETH/SIA<br />
Bau u. Raumakustik/Lärmschutz,<br />
Langenbruck BL<br />
Baumschlager Eberle/Architectural Devices AG<br />
Davidstrasse 38, 9000 St. Gallen<br />
Carlo Baumschlager, Jesko Hutter,<br />
Hans U. Grassmann, Robert UrbanekZeller,<br />
Tomasz Walecki, Piet Wolf<br />
Spezialisten<br />
KuBuS Freiraumplanung, Berlin<br />
Landschaftsarchitekt Ralph Witte<br />
5
Weitere Projekte der Stufe 1<br />
SuPerBlockS<br />
SilHouette<br />
akaZie<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
sabarchitekten ag<br />
Blauenstrasse 19, 4054 <strong>Basel</strong><br />
Markus Kägi, Andreas Reuter,<br />
Dominique Salathé, Thomas Schnabel,<br />
David Merz, Marco Merz, Alexandre Noël,<br />
Wynd van der Woude<br />
Spezialisten<br />
Adrian König, Bilder<br />
Müller Schmid Landschaftsarchitekten, Zürich<br />
WGG Schnetzer Puskas, Ingenieure, <strong>Basel</strong><br />
Stierli + Ruggli, Verkehr<br />
Burkhard Meyer Architekten BSA AG<br />
Martinsbergstrasse 40, 5400 Baden<br />
Tobias Burger, Oliver Dufner, Christiane Illing,<br />
Daniel Krieg, Adrian Meyer, Patrick Rüdisüli<br />
Sergison Bates architects LLP<br />
44 Newman Street, London W1T 1QD,<br />
United Kingdom<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit Nicolas Hünerwadel Architekt, <strong>Basel</strong><br />
Stephen Bates, Aidan Hodgkinson,<br />
Steffen Jürgensen, Timo Keller,<br />
Paolo Scianna, Jonathan Sergison,<br />
Carla Smyth, Lillianna Wild<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
duty_Free<br />
SeQuence SyntaX SaliX<br />
BroadWay Boogie Woogie<br />
e2a eckert eckert architekten ag<br />
Hardturmstrasse 76, 8005 Zürich<br />
Piet Eckert, Wim Eckert, Vesna Brandestini,<br />
David P. Lieser<br />
Spezialisten<br />
Vetsch Nipkow Partner AG,<br />
Lanschaftsarchitekten BSLA, Zürich<br />
Durisch + Nolli Architetti Sagl ETH SIA BSA<br />
Via Coremmo 4, 6900 Lugano<br />
Pia Durisch, Aldo Nolli, Alberto Figuccio,<br />
Oscar Maradiaga, Niccolo Nessi,<br />
Margherita Pusterla<br />
Spezialisten<br />
Sophi Ambroise, Landschaftsplanung<br />
Marques AG<br />
Dipl. Architekt ETH SIA BSA<br />
Rankhofstrasse 3, 6006 Luzern<br />
Daniele Marques, Fanny Hofmann<br />
Spezialisten<br />
Appert & Zwahlen, Landschaftsarchitekten<br />
Rapp AG, Verkehrsingenieure, <strong>Basel</strong><br />
7
Weitere Projekte der Stufe 1<br />
dreiHocHdrei<br />
origami<br />
Follett<br />
8<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
:mlzd<br />
Mattenstrasse 81, 2503 Biel<br />
Pat Tanner, Lars Mischkulnig,<br />
Claude Marbach, Roman Lehmann,<br />
Daniele Di Giacinto, Ulrich Gradenegger,<br />
Stefan Leiseifer, Ralph Büchel<br />
Spezialisten<br />
Philipp Schaerer, Visualisierung, Zürich<br />
Fierz Architekten AG<br />
Leimenstrasse 76, 4051 <strong>Basel</strong><br />
Peter Fierz, Stefan Bringolf, Christof Flück,<br />
Philipp Moser, Andreas Kimling, SuPyo Lee<br />
Spezialisten<br />
Jacob Landschaftsarchitekten GmbH, <strong>Basel</strong><br />
Rapp Infra AG, Verkehrsplanung, <strong>Basel</strong><br />
Buol & Zünd Architekten BSA<br />
Greifengasse 1, 4058 <strong>Basel</strong><br />
Sebastian von Doering, Matthias Aebersold,<br />
Stéphane Lippitsch, Vincenzo Maddalena,<br />
Juri Schönenberger, Thomas Fischnaller<br />
Spezialisten<br />
Imhof und Nyfeller, Rendering, Zürich<br />
Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Hongkong<br />
g400B<br />
tHe Hook<br />
UNDEND Architektur AG<br />
Schöntalstrasse 21, 8004 Zürich<br />
Dieter Vischer, Raffael Baur, Urs Egg,<br />
Hanna Kronstrand, Robert Ostmann<br />
Spezialisten<br />
Emch+Berger AG, Verkehrsplaner, Zürich<br />
Buchner Bründler Architekten BSA<br />
Utengasse 19, 4058 <strong>Basel</strong><br />
Daniel Buchner, Andi Bründler,<br />
Nicole Johann, Raul Mera, Felix Engelhardt,<br />
Claudia Furer, Bülend Yigin<br />
Buehrer Brandenberger Kloter Tigges<br />
Architekten<br />
Hochstrasse 111, 4053 <strong>Basel</strong><br />
Leif Bennett, Basile Bornand,<br />
Oliver Brandenberger, Stephan Buehrer,<br />
Suzanne Courvoisier, Tobias Eichenberger,<br />
Stephanie Hirth, Andrea Klaes,<br />
Adrian Kloter, Daniel Tigges<br />
9
Weitere Projekte der Stufe 1<br />
eFeS<br />
0<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
bhend.klammer dipl. architekten ETH SIA<br />
Hardstrasse 219 K1, 8005 Zürich<br />
Christof Bhend, Sergej Klammer, Gaby Kägi,<br />
Eckart Kühne<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Stufe 2<br />
Programm<br />
Die Aufgabe der Stufe 2 war die Entwicklung eines Projekt<br />
vorschlags für die HGKFHNW. Neben der Verfeinerung<br />
der städtebaulichen Aussagen unter Nachweis des Raum<br />
programms im Perimeter wurden insbesondere das ge<br />
stalterische und funktionale Potential, die Wirtschaftlich<br />
keit sowie die Einhaltung der energietechnischen Vorgaben<br />
der Vorschläge beurteilt.<br />
Gegenüber dem Programm der Stufe 1 wurden für die<br />
Stufe 2 gemäss den Anforderungen der Bearbeitungsaufgabe<br />
sowie den Erkenntnissen der Beiträge der Stufe 1<br />
verschiedenen Punkte des Programms weiter spezifiziert.<br />
Besonders zu berücksichtigen waren dabei die folgenden<br />
Vorgaben.<br />
Städtebau<br />
Aufgrund der Wettbewerbsresultate der Stufe 1 hat die von<br />
dem Beurteilungsgremium eingesetzte Fachgruppe in Zusammenarbeit<br />
mit Fachgremien und der Bauherrschaft die<br />
städtebaulichen Rahmenbedingen für die Bebauung des<br />
Wettbewerbsareals überarbeitet. Diese bildeten die Basis<br />
für die Stufe 2 des Wettbewerbs. Insbesondere handelte es<br />
sich hierbei um Rahmenvorgaben wie Grössen für verschiedene<br />
Baufelder, sowie erlaubte Bauhöhen.<br />
Für die Gebäude 4 und 9 hat sich kurzfristig eine weitergehende<br />
Verfügbarkeit ergeben. Darum sollte im Rahmen der<br />
gesamtstädtebaulichen Konzeption überprüft werden, inwieweit<br />
eine Wohnnutzung ab 20 m Höhe über einer gewerblichen<br />
Nutzung städtebaulich verträglich und erwünscht<br />
ist.<br />
Raumprogramm und Nutzungsverteilung<br />
Nach den Ergebnissen der Stufe 1 bevorzugen die CMS als<br />
Grundeigentümerin und Gebäudeeigentümerin – hinsichtlich<br />
der Nutzungsverteilung für den Gesamtperimeter des<br />
Kunstfreilagers – sowie die HGK – hinsichtlich der Konzeptionierung<br />
der Hochschule – eine Nutzungsverteilung, die<br />
die Unterbringung eines Teils der Räume der HGK im Freilager<br />
(Gebäude 17) vorsieht. Im Rahmen der Stufe 2 wurden<br />
hierfür von der HGK weitere Vorgaben gemacht. Es<br />
wurde eine Raumgruppierung nach Raumtypen gegenüber<br />
einer nach Instituten präferiert, um eine langfristige Nutzungsflexibilität<br />
zu sichern.<br />
Damit ergaben sich folgende, gegenüber Stufe 1 teilweise<br />
angepasste Vorgaben: Für alle Nutzungen standen<br />
die Gebäude 12, 13, 16, 17 zur Verfügung. Für Hochschulnutzung<br />
standen die Gebäude 1, 2, 3, 5, 10, 11, 14, 15 nicht<br />
weiter zur Verfügung, wobei die CMS die Absicht hat, die<br />
Gebäude 14 und 15 längerfristig als Atelier, oder Ausstellungsräume<br />
oder für Galerien zu nutzen. Das Gebäude 11<br />
darf nur umgebaut und nicht ersetzt werden. Aufgrund längerfristiger<br />
Verträge standen die Gebäude 4, 9, 19, 20,<br />
nicht zur Verfügung.<br />
Verkehr<br />
Es wurde eine verbindliche Vorgabe für die Erschliessung<br />
durch den Lastwagenverkehr südlich des Transitlagers<br />
(Gebäude 1) gesetzt. Im Bereich Langsamverkehr konnte<br />
eine Anbindung an die Grün und Freiräume an die Brüglinger<br />
Ebene auch im Bereich des heutigen Platzraumes<br />
nachgewiesen werden.<br />
Energie<br />
Alle Neubauten für die Hochschule waren nach MinergieP<br />
Standard für Schulbauten zu entwerfen. Für Sanierungen<br />
galt unverändert der Minergie Standard, wobei bei Konflikten<br />
mit Aspekten des Denkmalschutzes letzterer höher<br />
zu gewichten war.<br />
Wirtschaftlichkeit HGK<br />
Es galt ein Kostendach von 70 Mio. CHF (Gesamtbaukosten<br />
BKP 1, 2, 4 und 5). Planung und Realisierung waren auf<br />
Unterschreitung des Kostendachs auszurichten. Die Einhaltung<br />
des Kostendachs bildet ein Kriterium für die Beurteilung<br />
der Projekte.<br />
1
Stufe 2<br />
Beurteilung Stufe 2<br />
BeurteilungSkriterien<br />
Grundlage der Beurteilung der Stufe 2 war nachfolgender<br />
Kriterienkatalog:<br />
Städtebauliche und freiräumliche Intervention<br />
Erschliessung und Parkierung<br />
Erfüllung des Raumprogramms, Organisation<br />
der Gebäude (Funktionalität)<br />
Architektonischer Ausdruck<br />
Umgang mit Ressourcen, Bauten und Anlagen,<br />
Anforderungen MinergieStandards<br />
Wirtschaftlichkeit, im Zusammenhang mit Umgang<br />
mit der bestehenden Bausubstanz<br />
Umgang mit schützenwerten Bauten<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
VorPrüFung<br />
Teilnehmende aus der Stufe 1<br />
JIM, BALD, AS FOUND, HOFMANN, THOMy, SUKURU<br />
Die Projekte für die Stufe 2 wurden unter neuen Kennwörtern<br />
eingereicht.<br />
Inhalte der Vorprüfung<br />
Die eingereichten Projekte wurden gemäss den im Wettbewerbsprogramm<br />
Stufe 2 gestellten Anforderungen unter<br />
Beizug von Experten geprüft. Die Ergebnisse wurden tabellarisch<br />
aufgelistet und den Mitgliedern des Beurteilungsgremiums<br />
zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Vorprüfung<br />
Stufe 2 wurden folgende Punkte geprüft:<br />
Vollständigkeit und Termingerechtigkeit der Abgabe<br />
Kontrolle der Flächenkennzahlen<br />
Einhaltung der Kostenvorgabe anhand einer einheitlichen<br />
und vergleichbaren Kostenevaluation durch<br />
Kostenexperten<br />
Einhaltung der Rahmenbedingungen Perimeter,<br />
Verkehr, Freiraum, Lärm und Ökologie<br />
Beurteilung des Potenzials in Hinblick auf die<br />
geforderte Einhaltung des Minergie und MinergieP<br />
Standards durch einen Energieexperten<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Ergebnis der Vorprüfung<br />
Sechs Projekte wurden vollständig, termingerecht und an<br />
onym eingereicht. Von einem Projektteam wurde mit der<br />
Abgabe des Modells ein zusätzlicher Plan eingereicht. Die<br />
ser wurde für die Beurteilung nicht berücksichtigt.<br />
Bei zwei Projekten wurden Verstösse gegen Vorgaben<br />
von Parzellenabständen festgestellt.<br />
Mehrere Projekte wiesen wesentliche Mängel<br />
im Bereich Erfüllung des MinergieP Standards auf.<br />
Der Lärmproblematik wurde in Hinblick auf<br />
den Gesamtperimeter bei allen Projekten zu wenig<br />
Rechnung getragen (Wohungen an der Helsinki<br />
Strasse). Die Gebäude der HGK lassen sich bei allen<br />
Projekten ausser FARO ohne Veränderung der<br />
Nutzungsverteilung, jedoch mit Anpassungen an<br />
Fassaden und Grundrissen umsetzen.<br />
Bei der Parkierung verstossen alle Beiträge gegen<br />
die Vorgaben hinsichtlich der strikten Beibehaltung<br />
der Einstellhalleneinfahrt des Gebäudes 19.<br />
Bei den Grünflächen wurden teilweise keine unversiegelten<br />
Flächen nachgewiesen. Bei den festgestellten<br />
Verstössen gegen die Forderungen gemäss<br />
Programm sind Überarbeitungen möglich.<br />
Bei den von externen Experten ermittelten Vergleichskosten<br />
wurde der vorgegebene Kostenrahmen bei<br />
allen Projekten überschritten.<br />
Vor dem ersten Rundgang wurden die Resultate<br />
der Vorprüfung durch deren Verfasser im Überblick<br />
vorgestellt. Vom Gremium wurde der Beschluss<br />
gefasst, alle Projekte zur Beurteilung zuzulassen.<br />
Beurteilung Projekte<br />
1. Jurytag<br />
Erster Rundgang<br />
In einem ersten Rundgang wurde jedes Projekt vom Vorprüfungsteam<br />
in Hinblick auf Verkehr, Energie, Umwelt und<br />
Kosten kurz vorgestellt. Anschliessend wurden die Projekte<br />
von einem Mitglied des Beurteilungsgremiums erläutert<br />
und im Plenum anhand der vorgegebenen Kriterien<br />
diskutiert und beurteilt.<br />
Im ersten Rundgang wurden folgende Projekte<br />
ausgeschieden:<br />
TOOL, ARTIST<br />
2. Jurytag<br />
Zweiter Rundgang<br />
In einem zweiten Rundgang wurden die Projekte anhand<br />
der Texte des Beurteilungsgremiums nochmals besprochen.<br />
Im Anschluss wurden die vier verbleibenden Projekte<br />
miteinander verglichen und anhand der vorgegebenen Kriterien<br />
beurteilt.<br />
Das Beurteilungsgremium nahm folgende Rangierung vor:<br />
1. Rang ARMIN 45 000.–<br />
2. Rang FARO 40 000.–<br />
3. Rang KING KONG 30 000.–<br />
4. Rang ST. PETERSBURG<br />
5. Rang TOOL<br />
5. Rang ARTIST<br />
15 000.–
Stufe 2<br />
ScHluSSFolgerungen und emPFeHlungen<br />
Das Beurteilungsgremium stellte fest, dass die Aufgabe,<br />
welche den Teams im Wettbewerb gestellt wurde, sehr<br />
komplex und anforderungsreich war. Keines der eingereichten<br />
Projekte vermochte vollumfänglich den Anforderungen<br />
zu genügen. Insbesondere vermochte kein Projekt<br />
sowohl für den Neubauteil der Schule als auch für den Umbau<br />
von Gebäude 17 zu überzeugen. Das Beurteilungsgremium<br />
empfiehlt daher das Projekt HGK in zwei Teilprojekte<br />
aufzusplitten und die Verfasser nachfolgender Projekte zur<br />
Weiterbearbeitung wie folgt zu beauftragen:<br />
Projekt ARMIN: Neubau<br />
Projekt FARO: Umbau Gebäude 17<br />
Bei der Weiterbearbeitung sind folgende Kritikpunkte besonders<br />
zu berücksichtigen:<br />
ARMIN<br />
Wirtschaftlicheres Verhältnis von HNF zu GF<br />
Lage der Mensa und Bibliothek<br />
Vereinfachung des Tragwerks<br />
Lage der Erschliessungskerne an der Fassade<br />
Erreichen von MinergieP Standard im Einklang<br />
mit Fassadengestaltung<br />
Architektonischer Auftritt, Erkennbarkeit der<br />
Hochschulnutzung<br />
Lärmschutz insbesondere gegen die<br />
EmilFreyStrasse<br />
FARO<br />
Neue Erschliessungskerne<br />
Bessere Belichtung der Atelierflächen<br />
Architektonische Qualität des Erd und Untergeschosses<br />
ist auch in den Obergeschossen erwünscht<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Für die Ausarbeitung des Quartierplans sowie die Planung<br />
der Feiraumgestaltung, welche Gegenstand einer separa<br />
ten Weiterbearbeitung sein wird, empfiehlt das Gremium<br />
folgende Punkte zu berücksichtigen:<br />
Eine Anbindung aus dem neuen Platz heraus an den<br />
Grünraum der Brüglinger Ebene ist wünschenswert.<br />
Diese Frage ist gegebenenfalls separat in einem<br />
weiteren Verfahren zu behandeln<br />
Das bestehende Rampensystem soll nicht eliminiert<br />
werden, schiefe Ebenen sind daher zu überdenken<br />
Geeignete Lösungen zu Fragen des Freiraumes<br />
könnten mittels Varianzverfahren gesucht werden<br />
Der im Projekt ARMIN vorgeschlagene PocketPark<br />
nördlich des Gebäude 15 soll räumlich festgehalten<br />
werden<br />
In der Zeile HelsinkiStrasse soll innerhalb der Bauten<br />
im Altbestand ein weiterer PocketPark definiert<br />
werden (siehe z. B. Projekt ARMIN)<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
HoFmann<br />
Sukuru<br />
aS Found<br />
tHomy<br />
jim<br />
Bald<br />
Beschreibung und Dokumentation<br />
der weiterbearbeiteten Projekte der Stufe 1<br />
armin<br />
Faro<br />
king kong<br />
St. PeterSBurg<br />
artiSt<br />
tool<br />
5
1. Rang (Gesamtkonzeption/Weiterbearbeitung Neubau)<br />
HoFmann<br />
armin<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Morger + Dettli Architekten AG<br />
Spitalstrasse 8, 4056 <strong>Basel</strong><br />
Meinrad Morger, Fortunat Dettli, Bernhard Radi,<br />
Jasmin Zarali, Matthias Forster, Martin Klein,<br />
Kim Ravenshorst, Christian Deis, Mareen Hoppe<br />
Spezialisten<br />
Conzett Bronzini Gartmann AG, Statik, Chur<br />
Stokar + Partner AG, Haustechnik, <strong>Basel</strong><br />
PPEngeneering, Fassadenplaner, <strong>Basel</strong><br />
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich<br />
Prof. Dr. Mario Fontana, Brandschutz, Zürich<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Städtebau<br />
Der städtebaulichkonzeptionelle Ansatz des Vorschlages<br />
sieht mit Ausnahme der Werkstätten und Ateliers die Konzentration<br />
aller Räume der Hochschule in einem Hochhausneubau<br />
vor. Die Situierung dieses neuen Hochschulgebäudes<br />
in der bestehenden Baulücke gegen die EmilFrey<br />
Strasse fördert die Zusammenfassung des Gefüges von<br />
Einzelbauten zu einem Ganzen und die klare Definition der<br />
angestrebten Freiräume im Innern des Quartiers. Mit seiner<br />
Volumetrie, seiner Gliederung sowie seiner Materialisierung<br />
setzt sich der Bau von der bestehenden in Charakter<br />
und Höhenentwicklung recht homogenen Bebauung<br />
ab, markiert damit aber sowohl für das umstrukturierte<br />
Quartier als auch für den Hochschulstandort zeichenhafte<br />
Präsenz. Die bestehenden Lager und Verwaltungsgebäude<br />
werden mit geringfügigen Eingriffen und unter Berücksichtigung<br />
ihrer oekonomischen und baugeschichtlichen<br />
Werte neu genutzt.<br />
Vorgesehen ist die Unterbringung der Ateliers und Werkstätten<br />
der Hochschule im Gebäude des ehemaligen Zollfreilagers.<br />
Der Ersatz der bestehenden Bauten an der Helsinki<br />
und OsloStrasse ist erst langfristig vorgesehen.<br />
Zwischenzeitlich sollen hier aber in den Erdgeschossen<br />
der neuen Quartiernutzung angepasste Einrichtungen wie<br />
Läden, Gastrobetriebe, Ateliers usw. untergebracht werden.<br />
Das Gebäude des Transitlagers soll sobald wie möglich<br />
für Wohnzwecke bereit gestellt werden.<br />
Architektonische und konstruktive Gestaltung<br />
Die architektonische und konstruktive Ausbildung des<br />
Hochhausneubaus ist leider der Qualität des städtebaulichen<br />
Ansatzes nicht adäquat. Der Vorschlag entspricht<br />
mit den freien, der jeweiligen Nutzungszuteilung angepassten<br />
Grundrissgliederungen sowie mit den grosszügigen<br />
Aufenthalts und Kommunikationszonen verteilt auf<br />
alle Geschosse weitgehend dem Typus einer Hochschule.<br />
Die räumliche Grosszügigkeit wird aber mit wesentlichen<br />
funktionalen Nachteilen erkauft. Die Konzentration von<br />
rund 8 000 m2 Hauptnutzfläche in einem so kompakten Gebäude<br />
sowie die Beschränkung auf 10 Geschosse führt zu<br />
einer extremen Gebäudetiefe. Damit vermehren sich zwar<br />
die Möglichkeiten für freie Grundrissgestaltung, bei einer<br />
Gebäudetiefe von 41 m auf 41 m ist das Gebäudezentrum<br />
aber kaum mehr natürlich zu belichten. Bei lichten Raumhöhen<br />
von teilweise nur rund 3 m verringert sich der Lichteinfall<br />
zusätzlich. Die Randbereiche entlang den raumhoch<br />
verglasten Fassaden werden mehrheitlich durch die zwei<br />
Treppenhäuser, die Liftvorplätze sowie die Aufenthaltsund<br />
Verkehrsflächen, d.h. Nebennutzflächen belegt. Die<br />
Hauptnutzräume weisen als Folge mehrheitlich Übertiefen<br />
auf oder müssen gar auf direktes Tageslicht verzichten.<br />
Die Zuordnung der Funktionen im Hauptbau ist mit Aus<br />
nahme der Bibliothek und der Mensa sinnvoll. Eine bessere<br />
Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit wie sie beispielsweise<br />
die Aula, die Ausstellungshalle und die Cafeteria aufweisen,<br />
wäre zumindest für den Bibliotheksbereich wünschenswert.<br />
Das Rampensystem, welches die öffentlich zugänglichen<br />
Bereiche untereinander verbindet, ist aufwendig und<br />
hat in der Nutzbarkeit seine Grenzen. Das vorgeschlagene<br />
Tragwerkskonzept mit weitgespannten Decken sowie die<br />
Beschränkung auf wenige tragende Vertikalelemente im<br />
Innern erleichtern die Umsetzung des Konzeptes mit weitgehend<br />
freier Nutzungszuordnung in den Obergeschossen<br />
und ermöglicht, die Konstruktionselemente (Decken) in<br />
das Konzept für die Raumkonditionierung einzubeziehen.<br />
Die Höhe der Deckenkonstruktion wirkt sich auf die Geschossigkeit<br />
des Gebäudes aber negativ aus.<br />
Beim Umbau des Zollfreilagers wird mit der Verlegung<br />
der Erschliessungskerne in die Gebäudemitte und der Aufhebung<br />
des Mittelganges mehr Nutzfläche gewonnen.<br />
Demgegenüber steht jedoch der Verlust einer hausinternen<br />
Verbindung zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen.<br />
Die Werkstätten im Untergeschoss sowie im<br />
Dachgeschoss haben mehrheitlich kein Tageslicht. In den<br />
Atelierräumen ist die Belichtung ebenfalls ungenügend.<br />
Räume für die Unterbringung haustechnischer Anlagen<br />
fehlen.<br />
Energetische Zielsetzung<br />
Das Konzept zur Erfüllung der energetischen Zielsetzung<br />
gemäss Programm sind massgebende Kriterien für die architektonische<br />
und konstruktive Durchbildung des Projektvorschlages.<br />
Die Kompaktheit des Hauptgebäudes der<br />
Hochschule unterstützt die Erreichung des angestrebten<br />
MinergieP Standards. Dieser Vorteil ist aber wegen der<br />
grossen Verglasungsflächen (auch gegen Norden) zu relativieren.<br />
Den Verfassern ist durchaus bewusst, was für Folgen<br />
der hohe Glasanteil hat. Sie schlagen deshalb in den<br />
Erläuterungen kompensatorische Massnahmen mit Einsatz<br />
sehr innovativer Technologien sowie teilweiser Schliessung<br />
der Fassaden vor. Die vorgeschlagenen Bauelemente<br />
sind aber grösstenteils noch nicht marktreif und allesamt<br />
kostenintensiv. Die vorgesehene Gliederung der Fassaden<br />
in transparente, transluzente und opake Flächen ist aus<br />
den Plänen nicht ersichtlich.<br />
Freiräume<br />
Mit einheitlichem Einsatz von Elementen wie Betonbelag,<br />
wasserdurchlässige Kieschaussierungen, Baumhaine und<br />
dynamische Spontanvegetation wird das Quartier auch mit<br />
der Gestaltung der Freiräume zu einem Ganzen zusammengefasst.<br />
Das Zentrum bildet der grosse <strong>Stadt</strong>platz.<br />
Dessen Baumbepflanzung dient nicht nur der Gliederung<br />
des Grossraumes sondern ist auch verbindendes Element<br />
7
1. Rang (Gesamtkonzeption/Weiterbearbeitung Neubau)<br />
armin<br />
zu den das Quartier umgebenden Räumen. Die zur Verbin<br />
dung der bestehenden Bauten des Quartiers vorgeschla<br />
gene Geländemodulation mit einer Abfolge von Rampen<br />
widerspricht der Zielsetzung, den durch die aktuelle Nut<br />
zung geprägten Charakter der Bauten und ihrer Umgebung<br />
weitgehend beizubehalten. Die schiefen Ebenen erschweren<br />
die Nutzung und die Begehbarkeit.<br />
Im Falle einer Weiterverfolgung der Idee einer Fussgängerverbindung<br />
zwischen dem neuen Quartier und der Parklandschaft<br />
Brüglingen müssen sowohl die Anbindung an<br />
den Zentrumsplatz als auch insbesondere die landschaftsschützerischen<br />
wie denkmalpflegerischen Randbedingungen<br />
im Parkbereich sorgfältig überprüft und gesichert werden<br />
(Machbarkeit, Festlegung des Ortes, Gestaltung). Dafür<br />
und für die definitive Gestaltung der Freiräume empfiehlt es<br />
sich, ein Varianzverfahren ins Auge zu fassen.<br />
Verkehr<br />
Die für die zweite Stufe neu vorgegebene Erschliessungsmöglichkeit<br />
für den Schwerverkehr wird genutzt. Im<br />
Hinblick auf die Umwandlung des Transitlagers für Wohnzwecke<br />
wird eine Einhausung des Trassees der Güterbahnhaupterschliessung<br />
vorgeschlagen. Mit der Aufhebung von<br />
Niveaudifferenzen zwischen den einzelnen Bauten soll der<br />
Langsamverkehr erleichtert werden. Eine gemeinsame Er<br />
8<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
schliessung der Einstellhalle an der FlorenzStrasse und<br />
der Einstellhalle unter dem neuen Hochhaus ist grundsätzlich<br />
möglich und sinnvoll, bedingt aber das Einverständnis<br />
der Baurechtnehmer auf der Nachbarparzelle. Die Einstellhallen<br />
und Veloparkplätze an der HelsinkiStrasse und Oslo<br />
Strasse sind erst langfristig möglich.<br />
Beurteilung und Vorgaben<br />
Der Vorschlag besticht insbesondere durch sein städtebauliches<br />
Konzept. Zur Erreichung einer adäquaten Qualität<br />
in der architektonischen und der konstruktiven Gestaltung<br />
sowie bezüglich der Funktionalität bedarf es aber<br />
einer tiefgreifenden Überarbeitung der Hochschulbauten.<br />
Beim Hauptbau ist dabei der Ansatz eines der Hochschulnutzung<br />
angemessenes, kommunikationsförderndes Grundrissystems<br />
soweit wie möglich beizubehalten und zu vertiefen.<br />
Mit dem Ziel, eine ausreichende Belichtung der<br />
Hauptnutzräume zu gewährleisten und das Verhältnis zwischen<br />
Hauptnutzflächen und Gesamtgeschossflächen zu<br />
verbessern, soll insbesondere die Tragstruktur vereinfacht<br />
und die Lage der Erschliessungskerne überprüft werden.<br />
Die Konstruktion der Aussenhülle soll die Erreichung des<br />
MinergieP Standards ermöglichen ohne dass unausgereifte,<br />
kostenintensive Technologien bemüht werden.<br />
Dabei soll die allseitig gleichwertige Ausstrahlung des<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Solitärbaus beibehalten werden und die Nutzung als Hoch<br />
schulbau ablesbar bleiben. Die Gliederung der Funktionen<br />
in reine Hochschul sowie öffentlich zugängliche Bereiche<br />
ist mit einer Umplatzierung der Bibliothek zu stärken.<br />
Die Unterbringung der Werkstätten und Ateliers im ehemaligen<br />
Zollfreilager kann nicht in der vorgeschlagenen<br />
Form umgesetzt werden. Eine interne Verbindung zwischen<br />
den Arbeitsbereichen sowie Tageslicht in den Werkstätten<br />
ist unabdingbar.<br />
Für die Entwicklung des Gesamtprojekts bleibt der<br />
Kostenrahmen von CHF 72 Mio. massgebend. Die Rahmenbedingungen<br />
für die Subventionierung durch den Bund<br />
sind zu beachten.<br />
9
1. Rang (Gesamtkonzeption/Weiterbearbeitung Neubau)<br />
armin<br />
0<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
1. Rang (Gesamtkonzeption/Weiterbearbeitung Neubau)<br />
armin<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
2. Rang (Weiterbearbeitung Gebäude 17)<br />
Sukuru<br />
Faro<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Müller Sigrist Architekten AG<br />
Hildastrasse 14a, 8004 Zürich<br />
Pascal Müller, Peter Sigrist, Maria Astiaso, Anne Beling,<br />
Michael Meyer, Marco Kistler<br />
Spezialisten<br />
Dipol Landschaftsarchitekten GmbH, <strong>Basel</strong><br />
Kartec, Bauingenieure, Zürich<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Das Projekt FARO setzt mit einem schlanken gut proportionierten<br />
Turmgebäude ein markantes Zeichen und verhilft<br />
damit der HGK zu einem unübersehbaren Auftritt. Eine<br />
Landmarke, die nicht überwältigend sein will, sondern<br />
leicht und lichterfüllt.<br />
FARO kommt der Komplexität der vorgefundenen Situation<br />
mit einem Konzept der Vielfalt und Einbindung entgegen,<br />
und bespielt den ganzen Campus mit Nutzungen der<br />
HGK. Bewusst ziehen sich die Zusatznutzungen nicht in<br />
ein einziges neues Gebäude zurück, sondern erhalten jeweils<br />
ein eigenes, angepasstes Gefäss.<br />
Die gekonnt gesetzten Neubauvolumen ergeben ein attraktives<br />
städtebauliches Gewebe von Aussenräumen und<br />
Festkörpern. Es entstehen keine undefinierten Restflächen,<br />
sondern aufenthaltsfreundliche Plätze für unterschiedliche<br />
Nutzungen. Mit Nonchalance wird dem Gebäude 19 und<br />
dem Transitlager jegliche Dominanz genommen, ohne sie<br />
dabei zu erdrücken.<br />
Maximal verwirklicht ist mit dem dezentralen Konzept<br />
die Möglichkeit von öffentlicher Einsichtnahme in – und<br />
Teilnahme an den Aktivitäten der HGK. Die Enfilade der<br />
Angebote startet bei der künftigen Tramstation im Norden<br />
mit einem neutral gehaltenen DreiecksPlatz, der als Vorraum<br />
für die ebenerdige Ausstellungshalle dient und von<br />
dieser für Aussenveranstaltungen miteinbezogen werden<br />
kann, oder auch als Werkplatz für die Ateliers zur Disposition<br />
steht. Das Ausstellungsgebäude ist mit einem grosszügigen<br />
Foyer ausgestattet, das separat benutzt, aber<br />
auch der Ausstellungsfläche zuschlagbar ist. Im Obergeschoss<br />
befindet sich die Bibliothek mit RundumAusblick<br />
und gutem Potential als heiterer Studierort.<br />
An die andere Seite des Dreispitzplatzes grenzt das<br />
AtelierWerkstattgebäude der HGK. Der Arbeit in den Werkstätten<br />
wird ein hoher Stellenwert und grosse Sichtbarkeit<br />
zugemesen, indem die zur Fussgängerebene erhöhte Decke<br />
des Untergeschosses partiell entfernt wird und damit<br />
der Blick von der OsloStrasse her direkt in die hohen Werkhallen<br />
gehen kann.<br />
Das Freilagergebäude bleibt als Ortszeuge freigestellt,<br />
wird gleichzeitig aber sehr geschickt mit einer Plattform<br />
auf Rampenhöhe und dazugehörigem Untergeschoss an<br />
das neue Hochhaus angedockt. Leider entspricht die Belichtung<br />
nicht den Anforderungen<br />
Als weitere Station steht ein intimer PocketPark südlich<br />
des Ausstellungsgebäudes bereit. Er ist als lauschiger<br />
Platz unter Bäumen ausgebildet, der den Endpunkt des<br />
Gleisfeldes definiert. Zu erwarten ist hier auch ein schöner<br />
Blick aus der Ausstellungshalle und der Bibliothek ins<br />
Grüne.<br />
Am Endpunkt der OsloStrasse sitzt der Eingang zum<br />
TurmHaus, das die «Büropool»Räume beherbergt. Empfangen<br />
wird man auch hier von einer öffentlichen Nutzung<br />
in Form einer Cafeteria, die sich südwärts zum grossen<br />
Platz hin orientiert. Ein privaterer, spektakulärer Rück<br />
zugs und Begegnungsort wird zuoberst im Turm mit einer<br />
Art DozentinnenFoyerBar und Dachterrasse angeboten.<br />
Pro Geschoss sind <strong>beim</strong> Hochhaus maximal 18 Einzelbü<br />
ros plus Lagerräume und Besprechungsraum möglich.<br />
Als Schlusspunkt steht das Collegiengebäude am<br />
grossen Platz und schirmt diesen vom Durchgangsstras<br />
senlärm ab. Es bietet im Erdgeschoss die Mensa mit Gar<br />
tensitzplätzen an. In den oberen Geschossen sind Seminar<br />
räume, Hörsäle und Aula untergebracht, die alle von<br />
Tageslicht profitieren können.<br />
Die Aufteilung der HGKNutzungen auf drei neue Gebäude<br />
ermöglicht eine Quartierstruktur mit einer Vielzahl<br />
von ausgezeichneten Orten innerhalb und ausserhalb der<br />
Bauten. Erkauft wird dieser Vorteil mit teilweise längeren<br />
Wegen für die HGK im Vergleich zu einem EinHausKonzept.<br />
Schwächen zeigt das Projekt bei der Ausgestaltung der<br />
Grundrisse in den Obergeschossen des Freilagers. Im Gegensatz<br />
zum luftigen Erdgeschoss dominiert hier ein enger,<br />
finsterer Gang ohne jeglichen Zusatznutzen. Die Ateliers<br />
sind nichts weiter als pragmatisch abgepackt.<br />
Überstrahlt wird dieser Nachteil von den zweigeschossigen<br />
Werkstatthallen. Die Öffnung des Untergeschosses<br />
zum Erdgeschoss gibt den Werkstätten einen angemessenen<br />
Stellenwert und hohe räumliche Attraktivität.<br />
Die Erfüllung der verlangten Energiestandards ist nur<br />
mit kompensatorischen Massnahmen möglich, aber ohne<br />
wesentliche architektonischen Veränderungen.<br />
In der Lärmbeurteilung wird das Projekt als möglich mit<br />
Veränderungen an Fassade und/oder Grundriss eingestuft.<br />
Bei den Kosten ist ein ökonomisches Verhältnis HNF/<br />
GF eruiert worden. Das Projekt ist eher kostengünstig.<br />
Beim Verkehr gibt es konzeptionelle Mängel für die<br />
LKWErschliessung ab 2013, die jedoch behebbar erscheinen.<br />
Nachbesserungen im Detail sind nötig, so z. B. bei den<br />
dysfunktionalen Einstellhallen.<br />
Die geforderten Freiflächen sind in Form von Pocket<br />
Parks und 4 500 m2 grossem Platz vorhanden, ebenso der<br />
Nachweis von 40 % unversiegelter Fläche.<br />
Insgesamt überzeugt das städtebauliche Konzept. Zweifel<br />
sind angemeldet im Hinblick auf die uneinheitliche Statur<br />
und Ausstrahlungskraft der drei neuen Bauten.<br />
5
2. Rang (Weiterbearbeitung Gebäude 17)<br />
Faro<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
2. Rang (Weiterbearbeitung Gebäude 17)<br />
Faro<br />
8<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
2. Rang (Weiterbearbeitung Gebäude 17)<br />
Faro<br />
50<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
3. Rang<br />
aS Found<br />
king kong<br />
5<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Christ & Gantenbein AG Architekten ETH SIA BSA<br />
Spitalstrasse 12, 4056 <strong>Basel</strong><br />
Emanuel Christ, Christoph Gantenbein, David Vaner,<br />
Laura Schneider, Carla Ingendoh, Anette Schick,<br />
Michal Czerwinski, Franziska Beyeler<br />
Spezialisten<br />
Dr. Manuel Alvarez und ZPF Ingenieure AG, Statik, <strong>Basel</strong><br />
Waldhauser Haustechnik AG, <strong>Basel</strong><br />
Zwicker + Schmid, Verkehrsplanung, <strong>Basel</strong><br />
August Künzel Landschaftsarchitekten AG, <strong>Basel</strong><br />
Meyer Dudesek Architekten, Visualisierung, Zürich<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Die Verfasser des Projektes KING KONG zeigen ein mutiges<br />
städtebauliches Konzept und versuchen sowohl einen<br />
optischen als auch einen physischen Sprung hinüber<br />
in die benachbarte Landschaft der Brüglinger Ebene zu<br />
schaffen. Über den gesamten Platz sind zahlreiche unterschiedliche<br />
Baumklumpen verstreut. Der Platz führt nach<br />
Süden bis zum Haupteingang eines markanten Neubaus<br />
für die Hochschule. Das städtebauliche Projekt versucht<br />
offensichtlich einen klaren Bruch zum ehemaligen industriellen<br />
Charakter des Areals Dreispitz zu schaffen. Durch<br />
eine aussergewöhnliche architektonische Atmosphäre und<br />
Massstäblichkeit, schafft das Projekt KING KONG einen<br />
identitätsstiftenden Beitrag für die neue Hochschule.<br />
Das neue Hochschulgebäude versucht mit einem «Kopfbau»<br />
eine neue funktionale Verbindung. mit dem Freilager<br />
(Ateliers) herzustellen. Im Altbau selbst werden wesentliche<br />
Anforderungen einer Hochschulnutzung ungenügend<br />
erfüllt. Der spektakuläre Rücksprung des Erdgeschosses<br />
und des 1. Obergeschosses hat leider wenig Wirkung auf<br />
den Freiraum (Grünplatz) und bedient nur wenige öffentliche<br />
Nutzungen, weil die topographische Beziehung zwischen<br />
Gebäude und Umgebung unklar bleibt. Das Gebäude<br />
zeigt (mit Hilfe eines Kraftakts) eine sehr spannende<br />
Struktur und Innenvolumetrie. Mit den gewählten Dimensionen<br />
und Strukturen hat das Gebäude aber wenig wirtschaftliches<br />
und energetisches Potential.<br />
Das vorgeschlagene Wohnquartier an der Helsinki<br />
Strasse zeigt grundsätzliche Probleme in Hinblick auf die<br />
Lärmsituation, und stellt eine allgemeine Frage bezüglich<br />
städtebaulicher Vorgehensweise und Integration des Programms<br />
(Nutzungsverteilung).<br />
Neben der interessanten architektonischen Figur für<br />
das Hochschulgebäude, stellt sich die Frage bezüglich Anlage<br />
und Ausgestaltung des sehr problematischen Grünplatzes,<br />
welcher sich zur EmilFreyStrasse hin öffnet.<br />
Die Architektur stellt eine starke und ausgezeichnete symbolische<br />
Wirkung für die Schule dar, wirkt aber nicht als<br />
allgemeines Symbol fürs das gesamte Quartier. Grundsätzlich<br />
ist das Projekt weder überzeugend für einen grossen<br />
Teil des Wohnens noch für das Gewerbe überzeugend.<br />
Das neue Schulgebäude rückt im Gelände viel zu weit zurück<br />
und erschwert eine klare Hierarchie in der Aussenraumgestaltung.<br />
Beim eingereichten Vorschlag fehlt auch ein allgemeines<br />
Verkehrskonzept fürs Quartier mit klaren Vorgaben<br />
für Langsamverkehr und Fussgänger. Die Forderungen<br />
nach PocketParks und einer besseren Durchlässigkeit im<br />
Quartier bleiben leider unerfüllt.<br />
Fehlende Aussagen zu Versickerungsflächen – wie<br />
ökologische Spontanvegetationsflächen – widersprechen<br />
grundsätzlich der erwähnten Landschaftsidee des Pro<br />
jektes. Im Allgemeinen wirkt KING KONG mit seinem unde<br />
finierten Grünplatz noch viel zu impressionistisch und hat<br />
wenig Bezug zur Realität des DreispitzAreals. In diesem<br />
Fall, wäre mehr Kontrast, Klarheit und räumliche Hierarchie<br />
anstelle einer Art der Camouflage wünschenswert gewesen.<br />
5
3. Rang<br />
king kong<br />
5<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
3. Rang<br />
king kong<br />
5<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
3. Rang<br />
king kong<br />
58<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
4. Rang<br />
tHomy<br />
St. PeterSBurg<br />
0<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Luca Selva Architekten ETH BSA SIA AG<br />
Viaduktstrasse 14, 4051 <strong>Basel</strong><br />
Luca Selva, David Gschwind, Alex Pipoz, Cella Hubel<br />
Spezialisten<br />
Büro Thomas C. Boyle Bauingenieur BE MSCE SIA, Zürich<br />
Waldhauser Haustechnik AG, Münchenstein<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Das Projekt ST. PETERSBURG nutzt die in der ersten Stufe<br />
vorgelegte vielversprechende städtebauliche Setzung als<br />
Grundlage für die Weiterentwicklung. Die BasisElemente<br />
des Entwurfs sind nach wie vor das durch die Gleisgeometrie<br />
geprägte Feld der Zeilenbauten zwischen Neapelund<br />
FlorenzStrasse, der mächtige Bau des Transitlagers<br />
und dazwischen aufgespannt eine grosse dreieckige, zur<br />
EmilFreyStrasse offene Fläche. In der Stufe 1 komplettierte<br />
noch ein grossformatiger dreieckiger Bau für die<br />
Fachhochschule das Feld der Zeilenbauten und blieb der<br />
dreieckige Platz leer, so wird im überarbeiteten Entwurf<br />
die Zeile des Freilagergebäudes verlängert, und auf dem<br />
offenen Platz steht neu ein turmartiges Gebäude von<br />
rhomboider Grundfläche, gemäss Projektverfasser «präzise<br />
gesetzt wie ein Verkehrsteiler». Feinfühlig und gelungen<br />
sind die kleineren Freiräume, die PocketParks. Sie schreiben<br />
sich ebenfalls der strengen Geometrie der Zeilenstruktur<br />
ein, sei es als überdeckter Zwischenraum zwischen<br />
zwei Häusern, sei es als volumenbildendes Rankgerüst,<br />
das eine Zeile zu Ende baut.<br />
Geändert haben sich allerdings die Bedeutung und Nutzung<br />
der Gebäude und ihre Rolle in der nach wie vor einfachen<br />
und prägnanten städtebaulichen Figur. Stand in der<br />
Stufe 1 das grosse dreieckige Hauptgebäude der Hochschule<br />
direkt am dreieckigen Platz und war mit seiner Ausstrahlung<br />
dem Transitlager ein kräftiges Gegenüber, so<br />
ordnet sich das neue Hauptgebäude in die Zeilenbebauung<br />
ein und ist trotz extravaganter Fassade zum Platz nicht<br />
mehr das markante Zeichen für die Hochschule. Diese Rolle<br />
macht ihm das Hochhaus, der Pylon, streitig, doch vermag<br />
es darin nicht zu überzeugen. Zu unvermittelt und beziehungslos<br />
steht es auf der leider völlig unstrukturierten<br />
Platzfläche.<br />
Die Hochschulnutzungen sind auf plausible Art auf drei<br />
Gebäude verteilt: im Freilager die Ateliers und Werkstätten,<br />
im an das Freilager anschliessenden Hauptgebäude die<br />
Aula, Hörsäle und Unterrichtsräume und im Pylon die Cafeteria,<br />
die Bibliothek, Räume für die Dozenten und für die<br />
Forschung. Unbefriedigend und ein falsches Signal ist die<br />
Platzierung von einigen wenigen exklusiven Wohnungen<br />
zuoberst im Pylon, zudem ist ihre Erschliessung durch das<br />
ansonsten reine Schulgebäude problematisch.<br />
Die drei Gebäude mit den Hochschulnutzungen sind<br />
von ihrer Struktur her recht unterschiedlich. Trotzdem ist<br />
die – recht schematische und unausgereifte – Grundrissentwicklung<br />
aller drei Gebäude verwandt, eine gewisse<br />
Scheu vor dem rechten Winkel ist ihnen gemeinsam. Im<br />
Gebäude des Freilagers resultiert allerdings weniger das<br />
vermutlich angestrebte reizvolle Spiel schräggestellter<br />
Wände im Kontrast zur Strenge der vorgegebenen schüt<br />
zenswerten Bausubstanz; im Gegenteil, die schräggestell<br />
ten Wände wirken beliebig, ihr Verhältnis zum Bestand ist<br />
konfliktreich. Die Konstruktion der angehängten grossfor<br />
matigen Balkone ist in der dargestellten Form wenig glaub<br />
würdig. Der Pylon weist ein wirtschaftlich gutes Verhältnis<br />
von Hauptnutzfläche zu Geschossfläche auf, leider auf<br />
Kosten einer zweckmässigen Erschliessung der Büroge<br />
schosse und auf Kosten von Privacy und Stauraum für die<br />
Arbeitsplätze.<br />
Im architektonischen Ausdruck der beiden Neubauten ist<br />
ein starker Gestaltungswille ablesbar, doch fällt die Er<br />
scheinung des Hauptgebäudes mit seiner frei durchbro<br />
chenen Schaufassade (eine KunstamBauIntervention?)<br />
und der Rückfassade mit den gängigen langrechteckigen<br />
Schulhausfenstern auseinander. Beim Pylon ist die unru<br />
hige Befensterung – eine allzu direkt aus der Bilderwelt<br />
bürgerlicher Interieurs des 19. Jahrhunderts übernommene<br />
und auf die Fassade applizierte Folie – für ein Gebäude<br />
dieser Nutzung und Bedeutung fehl am Platz.<br />
Erschliessung und Parkierung sind generell befriedigend<br />
gelöst, die Veloparkierung längs der EmilFreyStrasse ist<br />
jedoch wenig plausibel. Die (verlegte) Abfahrt zur Einstellhalle<br />
19 wird genutzt, um ab dieser Stelle den Brückenschlag<br />
zum Brüglinger Park zu machen, was aber nicht<br />
weiter thematisiert wird.<br />
Gute Noten erhält das Projekt in Bezug auf seinen Umgang<br />
mit Ressourcen. Die Gebäudevolumen sind kompakt, der<br />
Minergiestandard ist mit wenigen Anpassungen zu erreichen.<br />
Das Projekt weist auch wirtschaftliches Potential auf<br />
und die Baukosten überschreiten den Zielwert nur geringfügig.<br />
Das Projekt zeichnet sich durch eine klare städtebauliche<br />
Setzung aus, die allerdings sorgfältiger und differenzierter<br />
hätte verfolgt werden müssen, um ihre Stringenz zu belegen.<br />
Zu bedauern ist der schematische Umgang mit dem<br />
grossen Freiraum. Sowohl im architektonischen Ausdruck<br />
wie in der Durchbildung der Grundrisse vermag das Projekt<br />
in seiner jetzigen Form nicht zu genügen.<br />
1
4. Rang<br />
St. PeterSBurg<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
4. Rang<br />
St. PeterSBurg<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
4. Rang<br />
St. PeterSBurg<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
5. Rang<br />
jim<br />
artiSt<br />
Städtebauliche und freiräumliche Konzeption<br />
Die Konzeption basiert auf der vorgefundenen Erschliessungs<br />
und Bebauungsstruktur und übernimmt die Massstäblichkeit<br />
der vorhandenen Volumina. Das eigentliche<br />
Hauptgebäude der Hochschule wird an der EmilFrey<br />
Strasse platziert und umgibt zusammen mit Transitlager,<br />
den Bauten 14 und 15 und dem Freilager einen grossflächigen<br />
Freiraum. Das Gebäude 16 wird durch einen Neubau<br />
ersetzt, welcher Zugänge zur OsloStrasse aufweist, aber<br />
mit dem Haupteingang zur FlorenzStrasse orientiert ist.<br />
Der schmale Zwischenbau 12 wird ergänzt und umgenutzt.<br />
Pocket Parks sind zwischen den Gebäuden 15 und 16 sowie<br />
10 und 11 vorgesehen. Mit der Setzung des Hauptge<br />
8<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Erny & Schneider AG Architekten BSA SIA<br />
St. AlbanVorstadt 68a, 4052 <strong>Basel</strong><br />
Martin Erny, Karl Schneider, Tanja Raufer,<br />
Christine Siemonsen, Alice Geller, Eva Hardeweg,<br />
Domenica Tress, Noriaki Fujishige<br />
Spezialisten<br />
editBilder, Zürich<br />
bäudes und der moderaten Dimensionierung durch Ein<br />
fügen in die bestehende Zeilenstruktur wird der zentrale<br />
Freiraum ungenügend definiert. Der Solitär steht «verloren»<br />
am Rande des grossflächigen, grösstenteils versiegelten<br />
Platzes, welcher v.a. auf der Südseite einen breiten Über<br />
gang zum baumgesäumten Strassenrandraum offen lässt.<br />
Mit den in der Zeilenstruktur situierten PocketParks und<br />
zwei triangelförmigen baumbestandenen Resträumen an<br />
der FlorenzStrasse, wird einer Verteilung unversiegelter<br />
Flächen im Sinne von Trittsteinen quantitativ entsprochen.<br />
Die Baumgruppe nördlich des Transitlagers schränkt die<br />
Funktionalität für MIV und LW ein. Die Art der Baumpflanzungen<br />
ist nicht von der Charakteristik des Ortes abgeleitet<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
und wirkt, wie z.B. vor dem nördlichen Eingang des Ersatz<br />
baus 16, wenig präzis. Ein nach Örtlichkeit differenzierter<br />
Erlebniswert und ein arealspezifisches Ambiente sind nicht<br />
auszumachen.<br />
Erschliessung und Parkierung<br />
Bei der ÖVAnbindung gehen die Verfasserinnen von einer<br />
Verschiebung der RuchfeldHaltestelle in den Bereich des<br />
Hauptbaus aus. Die über Tor 13 vorgesehene MIVErschliessung<br />
soll arealintern im Schritttempo erfolgen. Die Zufahrt<br />
zur bestehenden Einstellhalle wird parallel zum Gebäude<br />
19 an die EmilFreyStrasse verlegt. Die internen Verbindungen<br />
zwischen den aufwändig aufgesplitteten Parkierungsanlagen<br />
werden mit den geplanten Abmessungen kaum<br />
funktionieren. Durch die vorgesehene Wohnnutzung im Erdgeschoss<br />
des Transitlagers sind die Vorgaben für die Gesamterschliessung<br />
ab 2013 nicht erfüllt. Die Schulstandorte<br />
EmilFrey und FlorenzStrasse liegen diagonal im<br />
Bearbeitungsperimeter und sind lediglich über indirekte<br />
Fusswegverbindungen untereinander verbunden. Die Durchlässigkeit<br />
zum zentralen Freiraum wird mit einem Durchbruch<br />
im Bereich von Gebäude 14 auf Niveau Anlieferungsrampe<br />
verbessert, erfordert aber eine Querung der Gleise.<br />
Die Durchwegung über PocketParks auf Zugangsniveau<br />
soll bis zum Broadway fortgesetzt werden. Die Velozugänglichkeit<br />
en niveau erfolgt über Oslo und NeapelStrasse<br />
oder über verschiedene Rampen, wobei die Veloparkingerschliessung<br />
Teile der Parzelle 20 in Anspruch nimmt.<br />
Nutzungskonzept<br />
Das Konzept basiert auf der Anordnung der Schulnutzung<br />
an vier Standorten. Im Hauptbau an der EmilFreyStrasse<br />
ist die Aula untergebracht. Das Freilager, welches Werkstätten,<br />
Ateliers und Mensa beinhaltet, ist über zwei gläserne<br />
Passerellen mit dem Neubau 16 verbunden. Dort<br />
befinden sich – in sehr lärmbelasteter Lage – die Hauptunterrichtsräume.<br />
Weitere Werkstätten mit direkter Anlieferung<br />
sind im westlichen Zwischenbau 12 angeordnet. Der<br />
attraktiven Substanz des Freilagers wird bei der Gestaltung<br />
der Unterrichtsräume wenig zur Geltung verholfen und<br />
funktionale Aspekte (Belichtung) bleiben unberücksichtigt.<br />
Die Nutzung zu Wohnzwecken erfolgt vorwiegend im<br />
Transitlager, an der NeapelStrasse und an der lärmbelasteten<br />
HelsinkiStrasse, wo mit einem schützenden Vorbau<br />
reagiert wird. Die Nutzbarkeit des Freiraumes wird, bis auf<br />
den Aussenbereich der Mensa südlich des Freilagers und<br />
einer Aussenwerkstätte bei Gebäude 12, nicht weiter definiert.<br />
Architektonischer Ausdruck<br />
Hinsichtlich der architektonischen Gestaltung wird von der<br />
Strategie einer Kontrastbildung zwischen bestehenden mu<br />
ralen oder vorwiegend geschlossenen Lagerhäusern und<br />
ergänzenden Glaskörpern ausgegangen. Die Verfasser/Innen<br />
haben die Absicht, über die transparente Gestaltung<br />
die Nutzungen des Lehrens und Forschens ablesbar zu machen.<br />
Die Auskragung der Aula <strong>beim</strong> Hauptgebäude vermag<br />
jedoch weder die Bedeutung der HGK noch den Eingang<br />
in das Hauptgebäude ausreichend zu signalisieren.<br />
Das Zurückspringen einzelner bandförmiger Gebäudeteile<br />
scheint unabhängig vom Ort lediglich auf der Funktionalität<br />
zu beruhen und hinterlässt einen eher beliebigen Eindruck.<br />
Der beabsichtigte Bezug von Aussen und Innenraum<br />
kommt nicht zustande – auch nicht über die schematisch<br />
wirkenden im Platzbelag eingeschriebenen Buchstaben,<br />
welche bis in das Foyer weitergeführt werden. Vielmehr<br />
wird der künftige Besucher durch die Gleichartigkeit der<br />
Fassaden und der Eingänge irritiert. Einen ähnlich unspektakulären<br />
– aber «glatt geschliffenen» Eindruck hinterlassen<br />
die beiden Gebäude mit Schulnutzung an der Florenz<br />
Strasse. Einzig die schutzwürdigen Bauten, die charakteristischen<br />
Laderampen und die Plattform vor dem Freilager<br />
erinnern durch ihre Weiterexistenz an die arealtypischen<br />
Tätigkeiten. Eine Atmosphäre, welche die Rohheit der ehemaligen<br />
Gewerbenutzung und des Güterumschlags oder<br />
die produktive Kunststätte erahnen liesse, kann jedoch mit<br />
der kubischen und architektonischen Ausformulierung sowie<br />
der gewählten Materialisierung und Textur nicht herbeigeführt<br />
werden.<br />
Umgang mit Ressourcen<br />
Durch das Freispielen der Stirnseite des Freilagers und das<br />
Belassen der schützenswerten Objekte wird auf die Bausubstanz<br />
Rücksicht genommen. Die Realisierbarkeit von<br />
MinergieP Projekten dürfte aber aufgrund des Glasanteils<br />
und der Lichthöfe ohne konzeptionelle und konstruktive<br />
Änderungen kaum möglich sein. Insgesamt dürfte die Bilanz<br />
der Wirtschaftlichkeit durch die teilweise komplizierte<br />
Fassadenabwicklung, die aufwändige Konstruktionsart und<br />
die Splittung des Betriebs auf verschiedene Gebäude negativ<br />
ausfallen. Der Hauptfreiraum entspricht hinsichtlich<br />
des Anteils an unversiegelter Fläche mit ca. 15 % nicht den<br />
Wettbewerbsvorgaben und lässt eine ökologische Vernetzung<br />
in diesem Bereich nicht verwirklichen.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die räumlichen und gestalterischen Eingriffe werden zwar<br />
von der Strategie des Aufbaus auf dem Bestand abgeleitet,<br />
vermögen aber der Bedeutung der Schule und des öffentlichen<br />
Aussenraums nicht gerecht zu werden. Örtlichkeiten<br />
mit hohem Identifikationspotential und attraktiver arealtypischer<br />
Atmosphäre sowie eine HochschulAdresse können<br />
mit dem vorliegenden Projekt nicht geschaffen werden.<br />
9
5. Rang<br />
artiSt<br />
70<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
5. Rang<br />
artiSt<br />
7<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
5. Rang<br />
Bald<br />
tool<br />
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Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
GIGON/GUYER<br />
Dipl. Arch. ETH/BSA/SIA AG<br />
Carmenstrasse 28, 8032 Zürich<br />
Anette Gigon, Mike Guyer, Raphaela Schacher,<br />
Ivana Vukoja, Brigitte Rüdel, Karsten Buchholz,<br />
Nina Richner, Basil Morscher<br />
Spezialisten<br />
Dr. Lüchinger & Meyer, Bauingenieure AG, Zürich<br />
Schweingruber Zulauf, Landschaftsarch. BSLA, Zürich<br />
BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich<br />
b+p baurealisation ag, Kostenplaner, Zürich<br />
Enz & Partner GmbH, Verkehrsplaner, Zürich<br />
IPB Ingenieurbüro für Energie & Haustechnik, Sarnen<br />
IBG Engineering, Elektroingenieure, St. Gallen<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Projektbeschrieb<br />
Das Projekt TOOL führt die vorgefundene städtebauliche<br />
Struktur mit einfachen Mitteln (Neubauten in Zeilenstruk<br />
tur, Abmessungen der Bauten) überzeugend fort. Es ge<br />
lingt den Projektverfassern aber nicht, für die Hochschule<br />
den angestrebten eigenen Ausdruck zu finden und eine<br />
Landmark zu setzen.<br />
Der neue Hauptbau der Fachhochschule an der EmilFrey<br />
Strasse ist gut situiert. Es entsteht ein zentraler Platzraum<br />
mit vielfältigen angrenzenden Nutzungen. Der architekto<br />
nische Ausdruck des Gebäudes, wie auch der anderen<br />
Neubauten, entspricht jedoch nicht dem einer Hochschule<br />
und wird der gestellten Aufgabe nicht gerecht. Die Gestal<br />
tung des zentralen Platzes spielt mit landschaftsarchitek<br />
tonischen Elementen der 50er Jahre mit grünen Inseln und<br />
Baumgruppen. Die vermittelte Atmosphäre ist für das Quar<br />
tier Dreispitz untypisch und kann auch im Umfeld der neu<br />
en Hochschule nicht überzeugen. Die Vorgaben zur Versi<br />
ckerung sind nicht erfüllt, da unter dem Platz die neue<br />
Garage angeordnet ist. Die PocketParks haben eine gute<br />
Lage. Die mögliche Nutzung als ergänzender Aussenraum<br />
für die Hochschule ist ein ansprechender und guter Vorschlag<br />
Auch die PocketParks können aber bezüglich der<br />
Gestaltungselemente nicht überzeugen.<br />
Das Projekt erfüllt die Vorgaben der Erschliessung weitgehend.<br />
Ungelöst ist die Zufahrt in die bestehende Garage.<br />
Die Massnahmen zur Erfüllung der Energievorgaben, Minergie<br />
für Altbauten und MinergieP für Neubauten, sind<br />
überzeugend und schlüssig nachgewiesen. Die angestrebte<br />
Wirtschaftlichkeit kann das Projekt jedoch deutlich nicht<br />
erreichen.<br />
Das Raumprogramm wird erfüllt. Die gewählte Aufteilung<br />
der Hochschulnutzung auf drei Gebäude schränkt die Alltagstauglichkeit<br />
ein. Insbesondere die Ausgliederung der<br />
Werkstätten in ein eigenes Gebäude, getrennt von den<br />
sonstigen Unterrichtsräumen, kann funktional nicht überzeugen.<br />
Der Umgang mit dem Gebäudebestand ist umsichtig und<br />
zurückhaltend. Die Anforderungen der Hochschule an hochwertige<br />
Ausbildungs und Arbeitsplätze kann in einzelnen<br />
Gebäuden deshalb in Teilen nicht erfüllt werden. Die Aufteilung<br />
der Nutzungen auf die Neu und Altbauten sowie die<br />
einzelnen Geschosse ( z.B. Ausstellung im Dach) wird den<br />
Anforderungen der Hochschule nicht gerecht und nutzt die<br />
Möglichkeiten des Standortes, die öffentlichwirksamen Bereiche<br />
der Ausbildung zu präsentieren, zu wenig.<br />
Es ist schade, dass die funktionalen und architektonischen<br />
Mängel gravierend sind und das erkennbare städtebau<br />
liche Potential des Projektes so nicht zum Tragen kommt.<br />
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5. Rang<br />
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Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
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Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
5. Rang<br />
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Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)
Genehmigung durch<br />
das Beurteilungsgremium<br />
Fritz Schuhmacher<br />
Christian Felber<br />
Lukas Lauper<br />
Andreas Kressler<br />
Peter Schäuble<br />
Joakim Rüegger<br />
Alois Müller<br />
Felix Leuppi<br />
Bruno Chiavi<br />
Helen Bisang<br />
Marc Bayard<br />
Christian Mehlisch<br />
Markus Kreienbühl<br />
Harry Gugger<br />
Regula LüscherGmür<br />
Andrea Deplazes<br />
Wilhelm Natrup<br />
Christophe Girot<br />
Charlotte Rey<br />
Brigitte FreiHeitz<br />
Elisabeth Boesch<br />
80<br />
entschuldigt<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Dezember 2007<br />
Projektwettbewerb Entwicklung Kunstfreilager/Dreispitz<br />
Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz (HGK-FHNW)