entwicklungsplanung dreispitz - beim Planungsamt Basel-Stadt ...
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Projektbeschrieb<br />
Die Verfasser behalten ökonomisch oder baugeschichtlich<br />
wertvolle Bausubstanz bei und beschränken die Neubauten<br />
auf die Schliessung der Baulücke gegen die EmilFreyStrasse<br />
mit einem Hochhaus. Damit wird die bestehende Dominanz<br />
des Transitlagerbaus gebrochen. Der heutige LKW<br />
Parkplatz wird zum zentralen grossen Platz. Hochhaus und<br />
Transitlager flankieren den südöstlichen Arealzugang und<br />
schaffen so eine Torsituation. Mit dem Abbruch ausgedienter<br />
Bausubstanz an der nordwestlichen Grenze wird das<br />
Quartier im Innern aufgebrochen und zum künftigen Broadway<br />
geöffnet. Trotz Beschränkung der Interventionen auf ein<br />
Minimum werden die gewünschte Nutzungen optimal zugeordnet<br />
und das Quartier im Innern wie nach Aussen angemessen<br />
geprägt.<br />
Hauptgebäude der HGK ist das Hochhaus. Werkstätten,<br />
Ateliers und Lager belegen das Gebäude 17 des ehemaligen<br />
Zollfreilagers. Der Neubau erlaubt, räumlich auf die speziellen<br />
Bedürfnisse einer Hochschule im Lehr und Infrastrukturbereich<br />
einzugehen. Mit einer transparenten Fassade<br />
sowie unterschiedlichen, den Nutzungen angepassten Stockwerkhöhen<br />
wird der grossmassstäbliche Baukörper angemessen<br />
gegliedert. Die Allokation der Werkstätten im alten<br />
Lagergebäude reduziert die Eingriffe an dessen schützenswerter<br />
Substanz auf ein Minimum.<br />
Für die Umnutzung des Transitlagers soll das Gebäude<br />
auf den Rohbau zurückgebaut werden. Die Geschossplatten<br />
des Skelettbaus dienen anschliessend als «gestapelte» Baufelder<br />
für den Einbau individueller Loftwohnungen. Der Vorschlag,<br />
die Lofts wie bei den «DominoHäuser» einzubauen<br />
erscheint verfolgenswert. Organisation und auch die Lage<br />
der Wohneinheiten im Erdgeschoss sind hinsichtlich des<br />
Lärms zu hinterfragen. Hier sollte eine Allokation schulnaher<br />
oder gewerblicher Nutzungen geprüft werden.<br />
Die Bauten entlang der HelsinkiStrasse sollen durch Neubauten<br />
für Dienstleistungsbetriebe, Ateliers, Studentenwohnungen<br />
usw. ersetzt werden. Dieser Ersatz ist wegen der<br />
Werthaltigkeit der bestehenden Bauten erst mittelfristig<br />
sinnvoll. Die lärmexponierte Lage setzt zudem angepasste<br />
Wohntypen voraus. Die vorgeschlagenen MaisonetteEinheiten<br />
eignen sich auf Grund ihrer Grösse und Gestaltung<br />
nur bedingt für studentisches Wohnen. Vorstellbar sind eher<br />
Atelierwohnungen.<br />
Die Freiflächen sind differenziert gestaltet. Für den neuen<br />
grossen Platz wird dabei Bezug genommen auf Plätze wie<br />
der Piazza di Campo in Siena oder der Bereich vor dem<br />
Centre Pompidou in Paris. Die mit ornamentgeschmückten<br />
Betonelementen belegten Platzflächen sind so gefaltet, dass<br />
sich um das Hauptgebäude eine sanfte arenaartige Mulde<br />
bildet. Ob der Vorschlag den grossen Platz in genügender<br />
Weise gliedert, ist fraglich. Differenzierte Vorschläge zu den<br />
Bespielungsmöglichkeiten wären für eine diesbezügliche<br />
Beurteilung nützlich. Mit dem einheitlichen Hartbelag auf<br />
der ganzen Fläche des Platzes wird die Vorgabe betreffend<br />
teilweiser Versickerungsfähigkeit negiert. Ein Anteil an un<br />
versiegelter Fläche von 40 % der Platzfläche ist anzubieten.<br />
Bei den übrigen Freiflächen sind Baumhaine das massge<br />
bende Gestaltungselement. Über die Belagsausbildung feh<br />
len Aussagen. Da diese Plätze aber nicht unterbaut sind,<br />
sind versickerungsfähige Beläge denkbar.<br />
Das Arealinnere bliebt dem Langsamverkehr vorbehalten.<br />
Bei der Arealanbindung an das <strong>dreispitz</strong>interne Verkehrssystem<br />
sowie an das externe MIV und ÖVNetz berücksichtigt<br />
der Vorschlag die Vorgaben nicht in allen Teilen.<br />
Insbesondere die Erschliessung des Transitlagers bis 2013<br />
ist nur bedingt möglich. Dem ruhenden Verkehr dienen Einstellhallen<br />
unter dem Hochhaus, den Neubauten an der HelsinkiStrasse,<br />
sowie dem Transitlager.<br />
Der Umgang mit den erhaltenswerten Bauten ist schonungsvoll.<br />
Der Neubau der Schule wird als Hochhaus zum<br />
gleichwertigen Partner des Transitlagers. Als Gesamtes<br />
passt auch die übrige Teppichbebauung in die Grossmassstäblichkeit<br />
dieser Bauten. Die zwei grossen Freiflächen an<br />
den Arealeingängen sind ebenfalls gleichgewichtig und tragen<br />
so zur städtebaulichen Ausgewogenheit des Entwurfes<br />
bei. Den Verfassern gelingt es mit diesem Konzept den neuen<br />
Cluster im Dreispitz zu akzentuieren und im <strong>Stadt</strong>körper<br />
zeichenhaft sichtbar zu machen.<br />
Bei Überarbeitung zu berücksichtigen<br />
Das Hochhaus ist zwar zur Unterbringung der Schule<br />
denkbar. Das Foyer, die Aula sowie die Mensa dienen aber<br />
ausserhalb der Unterrichtszeiten auch einer breiteren Öffentlichkeit<br />
(Abend und Ferienbetrieb). Sie sollten deshalb<br />
leichter vom öffentlichen Platz her erreichbar sein.<br />
Bedingt durch industrielle und gewerbliche Bestandsnutzungen<br />
kommt dem Lärmschutz besondere Bedeutung<br />
zu. Dies ist insbesondere bei Allokation und Gestaltung<br />
der Wohnbauten zu berücksichtigen.<br />
Abgebrochene und nicht ersetzte Bausubstanz führt zu<br />
einer Reduktion des Nutzungsmasses und damit zu einer<br />
Abwertung der Grundstücke.<br />
Ausmass und Gestaltung des grossen Platzes sind zu<br />
überprüfen. Bespielungsvorschläge und möglichkeiten<br />
sind aufzuzeigen. Der geforderte 40 %ige Anteil von versickerungsfähiger<br />
Fläche ist nachzuweisen.<br />
Die Grösse der sogenannten PocketParks übersteigt<br />
eher das geforderte Mass.<br />
Die Verkehrsführung ist anhand der Vorgaben des Programms<br />
Stufe 2 zu überprüfen.<br />
Die Erschliessung der Tiefgarage im Bereich Hochhaus<br />
liegt auf einer Parzelle mit einem privaten Baurecht. Eine<br />
Rampenlösung ausserhalb des Vorplatzbereiches des Gebäudes<br />
19 ist anzubieten.<br />
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