24.11.2012 Aufrufe

entwicklungsplanung dreispitz - beim Planungsamt Basel-Stadt ...

entwicklungsplanung dreispitz - beim Planungsamt Basel-Stadt ...

entwicklungsplanung dreispitz - beim Planungsamt Basel-Stadt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Projektbeschrieb<br />

und wirkt, wie z.B. vor dem nördlichen Eingang des Ersatz­<br />

baus 16, wenig präzis. Ein nach Örtlichkeit differenzierter<br />

Erlebniswert und ein arealspezifisches Ambiente sind nicht<br />

auszumachen.<br />

Erschliessung und Parkierung<br />

Bei der ÖV­Anbindung gehen die Verfasserinnen von einer<br />

Verschiebung der Ruchfeld­Haltestelle in den Bereich des<br />

Hauptbaus aus. Die über Tor 13 vorgesehene MIV­Erschliessung<br />

soll arealintern im Schritttempo erfolgen. Die Zufahrt<br />

zur bestehenden Einstellhalle wird parallel zum Gebäude<br />

19 an die Emil­Frey­Strasse verlegt. Die internen Verbindungen<br />

zwischen den aufwändig aufgesplitteten Parkierungsanlagen<br />

werden mit den geplanten Abmessungen kaum<br />

funktionieren. Durch die vorgesehene Wohnnutzung im Erdgeschoss<br />

des Transitlagers sind die Vorgaben für die Gesamterschliessung<br />

ab 2013 nicht erfüllt. Die Schulstandorte<br />

Emil­Frey­ und Florenz­Strasse liegen diagonal im<br />

Bearbeitungsperimeter und sind lediglich über indirekte<br />

Fusswegverbindungen untereinander verbunden. Die Durchlässigkeit<br />

zum zentralen Freiraum wird mit einem Durchbruch<br />

im Bereich von Gebäude 14 auf Niveau Anlieferungsrampe<br />

verbessert, erfordert aber eine Querung der Gleise.<br />

Die Durchwegung über Pocket­Parks auf Zugangsniveau<br />

soll bis zum Broadway fortgesetzt werden. Die Velozugänglichkeit<br />

en niveau erfolgt über Oslo­ und Neapel­Strasse<br />

oder über verschiedene Rampen, wobei die Veloparkingerschliessung<br />

Teile der Parzelle 20 in Anspruch nimmt.<br />

Nutzungskonzept<br />

Das Konzept basiert auf der Anordnung der Schulnutzung<br />

an vier Standorten. Im Hauptbau an der Emil­Frey­Strasse<br />

ist die Aula untergebracht. Das Freilager, welches Werkstätten,<br />

Ateliers und Mensa beinhaltet, ist über zwei gläserne<br />

Passerellen mit dem Neubau 16 verbunden. Dort<br />

befinden sich – in sehr lärmbelasteter Lage – die Hauptunterrichtsräume.<br />

Weitere Werkstätten mit direkter Anlieferung<br />

sind im westlichen Zwischenbau 12 angeordnet. Der<br />

attraktiven Substanz des Freilagers wird bei der Gestaltung<br />

der Unterrichtsräume wenig zur Geltung verholfen und<br />

funktionale Aspekte (Belichtung) bleiben unberücksichtigt.<br />

Die Nutzung zu Wohnzwecken erfolgt vorwiegend im<br />

Transitlager, an der Neapel­Strasse und an der lärmbelasteten<br />

Helsinki­Strasse, wo mit einem schützenden Vorbau<br />

reagiert wird. Die Nutzbarkeit des Freiraumes wird, bis auf<br />

den Aussenbereich der Mensa südlich des Freilagers und<br />

einer Aussenwerkstätte bei Gebäude 12, nicht weiter definiert.<br />

Architektonischer Ausdruck<br />

Hinsichtlich der architektonischen Gestaltung wird von der<br />

Strategie einer Kontrastbildung zwischen bestehenden mu­<br />

ralen oder vorwiegend geschlossenen Lagerhäusern und<br />

ergänzenden Glaskörpern ausgegangen. Die Verfasser/Innen<br />

haben die Absicht, über die transparente Gestaltung<br />

die Nutzungen des Lehrens und Forschens ablesbar zu machen.<br />

Die Auskragung der Aula <strong>beim</strong> Hauptgebäude vermag<br />

jedoch weder die Bedeutung der HGK noch den Eingang<br />

in das Hauptgebäude ausreichend zu signalisieren.<br />

Das Zurückspringen einzelner bandförmiger Gebäudeteile<br />

scheint unabhängig vom Ort lediglich auf der Funktionalität<br />

zu beruhen und hinterlässt einen eher beliebigen Eindruck.<br />

Der beabsichtigte Bezug von Aussen­ und Innenraum<br />

kommt nicht zustande – auch nicht über die schematisch<br />

wirkenden im Platzbelag eingeschriebenen Buchstaben,<br />

welche bis in das Foyer weitergeführt werden. Vielmehr<br />

wird der künftige Besucher durch die Gleichartigkeit der<br />

Fassaden und der Eingänge irritiert. Einen ähnlich unspektakulären<br />

– aber «glatt geschliffenen» Eindruck hinterlassen<br />

die beiden Gebäude mit Schulnutzung an der Florenz­<br />

Strasse. Einzig die schutzwürdigen Bauten, die charakteristischen<br />

Laderampen und die Plattform vor dem Freilager<br />

erinnern durch ihre Weiterexistenz an die arealtypischen<br />

Tätigkeiten. Eine Atmosphäre, welche die Rohheit der ehemaligen<br />

Gewerbenutzung und des Güterumschlags oder<br />

die produktive Kunststätte erahnen liesse, kann jedoch mit<br />

der kubischen und architektonischen Ausformulierung sowie<br />

der gewählten Materialisierung und Textur nicht herbeigeführt<br />

werden.<br />

Umgang mit Ressourcen<br />

Durch das Freispielen der Stirnseite des Freilagers und das<br />

Belassen der schützenswerten Objekte wird auf die Bausubstanz<br />

Rücksicht genommen. Die Realisierbarkeit von<br />

Minergie­P Projekten dürfte aber aufgrund des Glasanteils<br />

und der Lichthöfe ohne konzeptionelle und konstruktive<br />

Änderungen kaum möglich sein. Insgesamt dürfte die Bilanz<br />

der Wirtschaftlichkeit durch die teilweise komplizierte<br />

Fassadenabwicklung, die aufwändige Konstruktionsart und<br />

die Splittung des Betriebs auf verschiedene Gebäude negativ<br />

ausfallen. Der Hauptfreiraum entspricht hinsichtlich<br />

des Anteils an unversiegelter Fläche mit ca. 15 % nicht den<br />

Wettbewerbsvorgaben und lässt eine ökologische Vernetzung<br />

in diesem Bereich nicht verwirklichen.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die räumlichen und gestalterischen Eingriffe werden zwar<br />

von der Strategie des Aufbaus auf dem Bestand abgeleitet,<br />

vermögen aber der Bedeutung der Schule und des öffentlichen<br />

Aussenraums nicht gerecht zu werden. Örtlichkeiten<br />

mit hohem Identifikationspotential und attraktiver arealtypischer<br />

Atmosphäre sowie eine Hochschul­Adresse können<br />

mit dem vorliegenden Projekt nicht geschaffen werden.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!