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Rochlitzer Anzeiger Seite 10 11. Oktober 2012 Porphyrtag auf dem Rochlitzer Berg – einem der schönsten Naturwunder Deutschlands Mehrere Hundert Wanderlustige waren am 16. September auf den Beinen, ließen sich vom herrlichen Spätsommerwetter ins Freie locken und feierten auf dem Rochlitzer Berg die fünfte Auflage des Porphyrtages. Auf dem Gelände am Waldschlösschen begrüßte Holger Quellmalz, Vorsitzender des Vereins Bergbau Seelitz bereits am Morgen rund 40 Gäste zu seinem Fachvortrag über die edlen Steine Sachsens. Er referierte über die Entstehung von Amethysten, Achaten und Flussperlmuscheln, ging auf Fundstätten wie St. Egidien oder auch Wiederau bei Rochlitz ein und präsentierte großformatige Bilder von der Verarbeitung der Edelsteine zu einzigartigen Schmuckstücken, die diverse Möbel, Halsketten und Königskronen zieren. Für eine kleine Ausstellung, die im Festzelt zu sehen war, hatten Vereinsmitglieder und Gleichgesinnte echte Raritäten ihrer Edelsteinsammlungen mitgebracht. Wer selbst in den Besitz eines Topas’ oder Jaspis’ kommen wollte, vorausgesetzt man verfügte über das nötige Kleingeld, dürfte bei der benachbarten Mineralienbörse fündig geworden sein. Zeitgleich gegen 10:00 Uhr brachen drei Wandergruppen aus Rochlitz, Seelitz und Wechselburg zu einer Sternwanderung in Richtung Friedrich-August-Turm auf. Unerschrockene Wanderfreunde zog es in die alten Steinbrüche abseits des Porphyrlehrpfades. Im Foto: Porphyrzahn im Seidelbruch Pünktlich zur Eröffnung, am frühen Nachmittag, die durch die Bürgermeister der gastgebenden Gemeinden, Rochlitz, Kerstin Arndt, Seelitz, Thomas Oertel sowie Wechselburg durch den stellvertretenden Bürgermeister Stefan Theumer, vorgenommen wurde, hatten die 72 Wanderfreunde ihr Ziel – den Gipfel des Rochlitzer Berges erreicht. Bühnenauftritt von Schülern der Regenbogen-Grundschule Foto: Heiko Hellfeuer Danach erlebten die Gäste Bühnenaufführungen der Rochlitzer Regenbogen-Grundschüler und von den Knirpsen aus der Kita in Wechselburg. Ferner gab es Steinmetzvorführungen zu bestaunen sowie anregende Mitmach-Aktivitäten vom CVJM Seelitz und der Naturschutzstation Weiditz. Der Porphyr selbst kam ebenfalls nicht zu kurz. Eine Führung entlang des Porphyrlehrpfades und der Steinbrüche, die Steffi Brandl, ausgebildete Gästeführerin des Heimat- und Verkehrsvereins Rochlitzer Muldental, fachkundig begleitete rundete den Tag des Geotops ab. Gisela und Peter Träger waren aus Wermsdorf angereist, um, wie sie selbst meinten, dem Rochlitzer Berg endlich mal wieder einen Besuch abzustatten. „Hier haben wir uns vor 50 Jahren kennengelernt“, erzählt Peter Träger, der schon lange nicht mehr hier war. Der Fachvortrag am Vormittag hat beiden sehr gut gefallen, als verbesserungswürdig schätzen sie allerdings die Ausschilderung des Porphyrlehrpfades ein. Klaus Kalenborn, Geschäftsführer der Vereinigten Porphyrbrüche, der für die Veranstaltung sein Gelände am Waldschlösschen zur Verfügung gestellt hatte, zog für den Tag eine positive Bilanz. Zum einen freute er sich über die vielen Besucher, zum anderen über den gestiegenen Bekanntheitsgrad des Rochlitzer Porphyrs. Über die Heinz-Sielmann-Stiftung und weiterer Partner war über die Sommermonate bundesweit zur Wahl des schönsten Naturwunders Deutschlands aufgerufen worden. Zur Auswahl standen 30 Geotope zwischen Nordsee und den Bayerischen Alpen. Als schönstes Naturwunder wurde die Felseninsel Helgoland gekürt, die fast doppelt so viele Stimmen auf sich vereinen konnte wie das zweitplatzierte Naturwunder – die Saarschleife bei Mettlach. Der Rochlitzer Porphyrtuff landete bei der Abstimmung auf Platz 4 und verdrängte große Namen wie das Elbsandsteingebirge, die Kreideküste Rügen, Vulkaneifel oder auch die Fränkische Schweiz und den Pfälzer Wald auf dahinterliegende Ränge. Klaus Kalenborn: „Es ist eine tolle Leistung, dass sich so viele begeisterte Porphyrliebhaber mit der Region verbunden fühlen und deshalb ihre Stimme dafür abgegeben haben. Die Bürger von Rochlitz, Seelitz und Wechselburg haben gezeigt, dass sie um den Berg herum eine Gemeinschaft sind. Dieses wird alljährlich auch durch den Porphyrtag deutlich. Die gemeinsame Aufgabe der drei Partner ist es nun dieses erdgeschichtliche Erbe weiterhin zu pflegen und zu erhalten, damit der Rochlitzer Berg ein Leuchtturm für diese Region bleibt.“ Oberbürgermeisterin Kerstin Arndt: „Daran, dass der Rochlitzer Berg mit seinem roten Porphyr zu den schönsten Naturwundern Deutschlands zählt, gab es für mich nie einen Zweifel. Deshalb freut mich die Platzierung bei der Umfrage der Heinz-Sielmann-Stiftung umso mehr. Und dass ich mit dieser Meinung nicht die Einzige bin, hat der riesige Zuspruch zu unserem 5. Porphyrfest auf dem Rochlitzer Berg gezeigt.“ Jörg Richter C M Y K
C M Y K Rochlitzer Anzeiger Seite 11 11. Oktober 2012 Holger Quellmalz (li. stehend) während seines Vortrages „Die edlen Steine Sachsens“ Vereinsmitglieder und Sammlerfreunde hatten eine kleine Edelsteinpräsentation vorbereitet. Achat – Ausstellungsstück von Manfred Mahlig, Geringswalde Nach dem Mittagessen konnten sich Frederike und Jonas auf dem Abenteuerspielplatz ein wenig austoben. Petra Leonhardt (li.) musste bei Esel Freddy zunächst Überzeugungsarbeit leisten, der zeigte sich soeben mal von seiner störrischen Seite. Der kleine Moritz bewahrte Geduld und wurde dafür mit einem Ausritt belohnt. Fotos: Jörg Richter Das Team der Bäckerei Krause (Foto) hatte gemeinsam mit Eis- Krause Wechselburg und der Rochlitzer Fleisch- und Wurstwaren AG die gastronomische Versorgung übernommen. Appetit auf frischgebackenen Kuchen verspürte auch Thomas Oertel (re.), Bürgermeister der Gemeinde Seelitz, der mit Kerstin Arndt, Oberbürgermeisterin der Stadt Rochlitz und Stefan Theumer, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Wechselburg den Porphyrtag eröffnete.
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