Report - Deutsche Selbsthilfegruppe für Sauerstoff-Langzeit ...
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KOLLOQUIUM BAD REICHENHALL<br />
sofort 36 Monate oder 100 Stunden rezeptiert<br />
werden. Danach kann erst nach einer<br />
Reha wieder Lungensport bei der Krankenkasse<br />
angefordert werden.<br />
Lungensportgruppe vorgestellt<br />
Herr Dr. Peter Holländer, niedergelassener<br />
Arzt in Bad Reichenhall, der langjährige<br />
Erfahrung in der <strong>Sauerstoff</strong>-<strong>Langzeit</strong>-<br />
Therapie vorweisen kann, stellte seine Lungensportgruppe<br />
vor, die er im Rahmen einer<br />
beachtenswerten Eigeninitiative gegründet<br />
hat.<br />
In seiner Gruppe nehmen zwei <strong>Sauerstoff</strong>-Patienten<br />
regelmäßig und mit großer<br />
Begeisterung am Lungensport teil. Er ist ein<br />
vorbildliches Beispiel, was man mit persönlichem<br />
Einsatz bewegen kann. Aber<br />
auch er fühlt sich durch die restriktiven<br />
Vorschriften in seiner Arbeit eingeengt und<br />
alleine gelassen<br />
Forderungen der<br />
<strong>Selbsthilfegruppe</strong><br />
Nach den Vorträgen entwickelte sich eine<br />
heftige Diskussion, die – bedingt durch<br />
den Zeitrahmen – nicht zu Ende geführt<br />
werden konnte. Die Vorsitzende, Frau Dr.<br />
Birgit Krause-Michel, fasste dann noch<br />
einmal die Forderung der <strong>Selbsthilfegruppe</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Sauerstoff</strong>-<strong>Langzeit</strong>-Therapie<br />
zusammen.<br />
Die <strong>Selbsthilfegruppe</strong> fordert:<br />
1. Jedem Patienten mit einer <strong>Sauerstoff</strong>-<br />
<strong>Langzeit</strong>-Therapie muss die Möglichkeit<br />
gegeben werden, an einer Lungensportgruppe<br />
teilzunehmen. Die Ausschlusskriterien<br />
bzw. Zulassungskriterien<br />
erfüllt wohl kein <strong>Sauerstoff</strong>patient,<br />
daher haben sie <strong>für</strong> den <strong>Sauerstoff</strong>patienten<br />
auch keine Gültigkeit.<br />
2. Um die rechtliche Situation zu klären,<br />
sollten die Patienten vor Beginn eines<br />
Trainings eine entsprechende Erklärung<br />
abgeben, die den Arzt aus der<br />
Haftung entlässt<br />
3. Jedem Patienten, der eine <strong>Sauerstoff</strong>-<br />
<strong>Langzeit</strong>-Therapie benötigt, muss vorher<br />
eine Reha bewilligt bekommen,<br />
bei dem die individuelle Leistungsfähigkeit<br />
und ein auf seinen Gesundheitszustand<br />
abgestimmtes Trainingsprogramm<br />
festgelegt werden. Es ist<br />
grundsätzlich nicht erforderlich, dass<br />
ein Arzt bei dem Training dabei ist.<br />
Sinnvoll wäre aber eine aktuelle Rufbereitschaft<br />
eines Arztes. Ideal ist ein<br />
Training in einer Reha-Klinik oder in<br />
einem Krankenhaus, bei dem eine<br />
Arztbereitschaft gewährleistet ist.<br />
4. Zur Sicherheit der Patienten wird ein<br />
Pulsoxymeter <strong>für</strong> die Übungs-Gruppe<br />
gefordert.<br />
5. Vor Beginn des Trainings sollte jeder<br />
Patient schriftlich mitteilen, wie sein<br />
momentaner Gesundheitszustand ist<br />
und ob er aus seiner Sicht an der Lungensportgruppe<br />
teilnehmen kann.<br />
6. <strong>Sauerstoff</strong>-Patienten sollten in eigenen<br />
Gruppen üben.<br />
7. Die Bezeichnung Lungensportgruppe<br />
ist <strong>für</strong> viele Patienten abschreckend,<br />
da sie Leistung vorschreibt, die sie oft<br />
nicht erfüllen können. Besser wäre<br />
Lungenübungsgruppe oder vielleicht<br />
ein ADL-Training. Alle Teilnehmer<br />
wurden daher aufgefordert, eine treffendere<br />
Bezeichnung zu suchen. Die<br />
Web-Seite der <strong>Sauerstoff</strong> <strong>Selbsthilfegruppe</strong><br />
eignet sich in diesem Zusammenhang<br />
als ein hervorragendes Forum<br />
<strong>für</strong> diese besonderen Probleme.<br />
8. Jeder LOT-Patient sollte lebenslänglich<br />
an einem individuellen Kraft- und<br />
Ausdauertraining teilnehmen, denn<br />
seine Krankheit wird sich nicht verbessern.<br />
Sie kann aber lange Zeit stabil<br />
gehalten werden, wenn man selbst<br />
etwas dazu beiträgt: denn Sport ist Leben(squalität)!<br />
Der Workshop endete mit dem Bewusstsein,<br />
dass längst nicht alle Fragen geklärt<br />
sind und dass es wichtig ist, neue Leitlinien<br />
hinsichtlich des Lungensportes zu erstellen!<br />
Dr. Birgit Krause-Michel<br />
8 REPORT Ausgabe 2. Halbjahr 2008