Die Bedeutung der Baggerseen des Obermaintales als Freizeit- und ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Ergebnisse der Befragungen Näheren Aufschluß über die Besucherstruktur, ihre Herkunft sowie über ihre Bewertung der Baggerseen als Freizeit- und Erholungsgebiet sollte die Befragung ausgewählter Haushalte in Bamberg, Coburg, Kronach, Kulmbach, Staffelstein. Lichtenfels und Michelau sowie der Naherholer ergeben. Anhand dieser Daten werden auch die abschließenden Bewertungen mit Hilfe der "willingness-to pay"-Methode durchgeführt. Haushalte Insgesamt wurden dabei 2000 Fragebögen verschickt, von denen 555 ausgefüllt zurückgesendet wurden. Das entspricht einer durchschnittlichen Rücklaufquote von 27,8% und liegt damit in dem üblichen Rahmen bei derartigen Befragungen. Aus Tab. 4 werden die Versand- und Rücklaufquoten aus den verschiedenen Städten ersichtlich. Standorte Fragebogen zurück in % verschickt erhalten Bamberg 200 48 24 Coburg 200 54 27 Kronach 200 55 27,5 Kulmbach 200 47 23,5 Staffelstein 400 132 33 Lichtenfels 400 128 32 Michelau 400 91 23 Tab. 4: Rücklaufquoten der Befragung im Sommer 1988 aus den einzelnen Städten Quelle: Eigene Erhebungen, Bayreuth 1988 Die zurückgesandten Fragebögen waren nicht alle von Besuchern der Baggerseen ausgefüllt, sondern es wurde auch angegeben, daß die Baggerseen nie besucht würden. Hierfür wurden vor allem Alters- oder gesundheitliche Gründe angeführt. Einem Teil der angeschriebenen Personen war das Untersuchungsgebiet unbekannt. Teilweise wurden aber die Fragen zur Bewertung der Seen trotzdem ausgefüllt (Tab. 5). Standorte Beteiligung Nicht- Keine Antwort Beteiligung abs. in % abs. in % abs. in % Bamberg 28 58 9 19 ]1 23 Coburg 31 60 8 15 15 29 Kronach 29 53 9 16 17 31 Kulmbach 21 45 20 43 6 13 Staffelstein 121 92 7 5 4 3 Lichtenfels 98 77 17 13 13 10 Michelau 66 73 13 14 12 13 Tab. 5: Besucherquote an den Baggerseen 1988 Quelle: Eigene Erhebungen, Bayreuth 1988 Erwartungsgemäß ist die Zahl derer, die die Seen zu Freizeit- und Erholungszwecken nutzen, in den Städten, die im Untersuchungsgebiet liegen, deutlich höher. Dies schlägt sich sowohl in der durchschnittlichen Besuchs- Auswertung der Luftbilder häufigkeit, dem Besuchstag sowie in der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer nieder. Aufgrund der geringeren Entfernung werden die Seen häufiger täglich, mehrmals pro Woche oder einmal wöchentlich für kürzere Aufenthalte aufgesucht, auch werktags bzw. unabhängig vom Wochentag, während die Befragten mit Wohnort außerhalb des Untersuchungsgebietes aufgrund der größeren Entfernungen mit 55-72% angaben, überwiegend am Wochenende an die Seen zu fahren, wobei die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zum überwiegenden Teil einen halben Tag oder mehr beträgt (Tab. 6 bis 8). Fast alle der "auswärtigen" Befragten gaben an, mit dem Pkw an die Baggerseen zu fahren (86-100%). Dagegen sind bei den "ortsansässigen" Befragten das Fahrrad (24-58%) oder der Gang zu Fuß (11-37 %) von Bedeutung. Häufigkeit BA CO KC KU Staff. Lif. Mich. täglich - - - - 2,5 2,0 1,5 mehrm./Woche - 6,5 3,4 14,3 24,8 22,5 - 1 x/Woche 10,7 22,6 10,3 - 28,9 12,2 10,6 1 x/Monat 17,6 12,9 13,8 9,5 9,9 1l,2 6,1 mehrm./Jahr 25.0 35.5 24,1 28,6 24,0 25,5 34,8 seltener 46,4 22,6 48,3 47,6 9,9 23,5 34,8 K. A. - - - - - - 12,1 Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 Tab. 6: Besuchshäufigkeit an den Baggerseen im Obermaintal 1988 in % Quelle: Eigene Erhebungen, Bayreuth 1988 Besuchstag BA CO KC KU Staff. Lif. Mich. Werktags 7,] 6,5 - 9,5 12,4 8,2 6,1 Wochenende 57, I 54,8 72,4 6],9 27,3 23,5 37,9 unabhängig v. Wochentag 35,7 38,7 27,5 28,6 59,5 68,4 56,1 K. A. - - - - 0,8 - - Tab. 7: Besuchstag an den Baggerseen im Obermaintal 1988 in % Quelle: Eigene Erhebungen, Bayreuth 1988 Dauer BA CO KC KU Staff. Lif. Mich. 1 Stunde - - 3,4 23,8 17,4 18,4 12,1 2 Stunden 10,7 9,7 3,4 9,5 41,3 36,7 19,7 halben Tag 71,4 61,3 70,0 52,4 38,8 41,8 62,1 ganzen Tag 14,3 ]6,2 20,7 - 2,5 - 4,5 1 Wochenende 3,6 9,7 3,4 4,8 - - - länger - - - 4,8 - 2,0 - K. A. - 3,2 - 4,8 - 1,0 ],5 Tab. 8: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher an den Baggerseen im Obermaintal 1988 in % Quelle: Eigene Erhebungen, Bayreuth 1988 Nach den Aktivitäten befragt, die während des Aufenthaltes an den Baggerseen ausgeübt werden, wurden von den Befragten am häufigsten genannt (wobei Mehrfachnennungen möglich waren): 35
Ergebnisse der Befragungen - SchwimmenlBaden - Spazierengehen - Ausspannen/Faulenzen - Naturbeobachtung 64,0% 52,5% 51,5% 35,5% Bei diesen Angaben konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Befragten aus den verschiedenen Wohnorten festgestellt werden, gleiches gilt für die Bewertung der Seen nach Vorzügen, Nachteilen und fehlenden Einrichtungen. Als besondere Vorzüge der Baggerseen im Obermaintal werden, gereiht nach der Häufigkeit ihrer Nennungen, die Ruhe, die landschaftliche Lage, die Natur, mehr Platz und "schöner als im Freibad", das saubere Wasser sowie die Möglichkeiten zu verschiedenen Freizeitaktivitäten und die Wohnungsnähe angeführt. Weniger gut gefällt den befragten Personen - wobei der Anteil derer, die keine Angaben machten, mit einem Fünftel recht hoch war -, daß viele der Besucher ihren Abfall achtlos liegenlassen, daß zu viele Menschen an die Seen kommen (in Staffelstein und Lichtenfels werden besonders Coburger Besucher als störend empfunden), daß viele Leute mit dem Auto bis unmittelbar ans Ufer fahren, die Ufergestaltung (steile Ufer und fehlende Bäume und Sträucher), die "schlechte" Wasserqualität, der Lärm, den vor allem Jugendliche mit lauter Musik machen, die Campingplätze, daß Boote und Surfer auf den Seen sind und daß eine Reihe von Besuchern ihre Hunde mit an die Seen bringen, die dann Liegewiesen und das Wasser verunreinigen (die genannten Gründe wurden auch hier gereiht nach der Häufigkeit ihrer Nennungen aufgeführt). Auf die Frage, was an den Baggerseen fehlt, nannten die meisten Antwortenden sanitäre Anlagen, hauptsächlich WCs, aber auch Duschen. Weiterhin wurden fehlende Parkplätze, fehlende Ruhebänke, fehlende Naturruhezonen, Abfalleimer, Bäume und Sträucher sowie Spielwiesen und Spielplätze angeführt. Letztlich wurden auch fehlende Freizeitinfrastruktur-Einrichtungen von Umkleidekabinen über den Boots- und Liegestuhlverleih bis hin zum Kiosk genannt (ebenso wie bei den letzten beiden Fragen wurden auch hier die Nennungen nach ihrer Häufigkeit gereiht aufgelistet). Erstaunlicherweise machten zu dieser Frage zusammen fast ein Drittel der Befragten keine Angaben bzw. gaben an, daß an den Baggerseen nichts fehlen würde, die "Unerschlossenheit" würde gerade den Reiz des Gebietes ausmachen. Die Zahl der Besucher wurde werktags von über zwei Drittel der Antwortenden als kaum wahrnehmbar bzw. als nicht störend beurteilt. Demgegenüber sieht die Bewertung der Besucherzahlen an den Wochenenden anders aus: Hier liegt der Anteil derer, die die Besucher als störend oder sehr störend empfinden, zwischen 28 und 55%. Bei der Beurteilung der Seen und der Seeumfelder hinsichtlich der Anzahl der Bäume und Sträucher, der Rasenflächen, der naturnahen Wiesen, der Uferpflanzen, der Sitzgelegenheiten sowie der Möglichkeiten ans Wasser zu kommen, ergab sich folgendes Bild (Tab. 9): 36 Ausstattung mit. zu wenig ausreichend zu viel - Bäume und Sträucher 38,1 54,1 1,0 - Rasentlächen 20,6 68,8 1,8 - naturnahe Wiesen 24,4 61,7 2,0 - Uferpllanzen 30,7 47.0 6,6 - Wasservögel 57,1 32,0 - - Sitzgelegenheiten 62,2 28,7 0,8 - Möglichkeiten, anS Wasser zu kommen 22,3 65,7 2,8 Tab. 9: Bcwertung des Seen-Umfeldes durch die Besucher Quelle: Eigcne Erhebungen. Bayreuth 19RR Die Ausweisung eines FKK-Geländes befürworten 37,3% der befragten Personen, wobei für diese Entscheidung als Gründe - gereiht nach der Häufigkeit der Nennungen - die FKK-Anhängerschaft, Toleranzgründe sowie fehlende Möglichkeiten in der Region angeführt wurden. 11,6% der Befürworter begründen ihre Entscheidung mit der Tatsache, daß dann an den Baggerseen kein "wildes" FKK mehr betrieben wird. Dagegen lehnen 54,3'% der Antwortenden die Ausweisung eines FKK-Geländes mit folgenden Begründungen ab (gereiht nach der Häufigkeit der Nennungen): - moralische Gründe; - durch die Abgrenzung eines Areals für eine bestimmte Nutzergruppe geht dies der Allgemeinheit zu Erholungszwecken verloren; - "paßt nicht in die Gegend". Knapp 10% der ablehnenden Personen tun dies, weil sie ein Reglement des FKKs für nicht notwendig halten. 6,1% der Befragten gaben an, daß ihnen die Ausweisung eines FKK-Geländes egal sei. Die Ausweisung eines Baggersees als Motorsportgewässer wird dagegen von über 90% der Befragten wegen des dadurch entstehenden Lärms, der Umwelt- und Wasserverschmutzung, des Gestanks durch die Abgase, der geringen Größe der Seen, der Störung der im und am Wasser lebenden Tiere sowie der Unfallgefahr und der bereits bestehenden Möglichkeit, auf dem Main westlich von Bamberg (Gründe gereiht nach der Häufigkeit der Nennungen) abgelehnt. Die Befürworter tun dies überwiegend aus Toleranzgründen oder weil sie selbst Motorbootfahrer sind. Die Altersstruktur der antwortenden Personen zeigt Tab. 10, wobei auffällt, daß ältere Leute nur relativ wenig geantwortet haben, während diese bei der Gruppe, die angab, die Baggerseen nie zu besuchen, deutlich am stärksten vertreten waren. Altersstufen BA CO KC KU Stafr. Lif. Mich. bis 25 Jahre 17,9 19,4 6,9 9,5 9,9 13,3 7,6 26-40 Jahre 35,7 22,6 34,5 19.0 35,5 10,2 39,4 41-55 Jahre 28.6 35,5 34,5 61,9 26,4 31,6 24,2 56-65 Jahre 14,3 6,5 10.3 9,5 19,0 40,8 15,2 66 und älter 3,6 12,9 13,8 - 8,3 2,0 6,1 Tab. 10: Altersstruktur der Besucher an den Baggerseen im Obermaintal 1988 in % Quelle: Eigene Erhebungen, Bayreuth 1988
Seite 1 und 2: SCHRIFTENREIHE DER BAYERISCHEN SAND
Seite 3 und 4: Vorwort Die Baggerseen des Obermain
Seite 5: Die Bedeutung der Baggerseen des Ob
Seite 8: Landesenrwicklungspolitische und re
Seite 13: Für die Gewinnung von Sanden und K
Seite 16 und 17: Methodische Konzeption und empirisc
Seite 18: Analyse des Erholungswertes der Bag
Seite 23 und 24: Abb.5: Baggerseen bei Trieb. Freige
Seite 27: Abb.15: Baggerseen bei Schönbrunn.
Seite 31: Analyse des Erholungswenes der Bagg
Seite 35: Auswertung der Luflbilder Analyse d
Seite 40 und 41: etreiben oder weil sie der Meinung
Seite 45: Schlußfolgerungen ziehungskraft un

Die Bedeutung der Baggerseen des Obermaintales als Freizeit- und ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?