V erz ä ll R edaktion - KG Stadtgarde Funken Rot-Wiss Ratingen e.V.
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S t i e f e l , d e r r o t - w i s s e K a t e r<br />
Wat kann et Schöneres noch jeben als in <strong>Ratingen</strong> zu leben? Auch für unseren<br />
Kater Stiefel is uns Stadt einfach der Gipfel. In Hubbelrath kam unser Held vor<br />
jut 4 Jahren ob de Welt, genau jesaat , ich sag et bloß, wor et ob nem<br />
Buurehoff. Er wuchs in einem Rudel auf, Katzen gab es da zu Hauf. Die Katzen<br />
wurden zwar gefüttert, doch mit wat, dat wor erschütternd.<br />
Mit aldem K<strong>ä</strong>s, schimmliger Woosch und och nix Richtiges für de Doosch.<br />
Vom Tierschutzverein wurd er geschnappt und damit hat er Glück gehabt.<br />
Der Tierarzt h<strong>ä</strong>tt nit lang gefackelt, ihn untersucht, kastriert und ihm dat<br />
Öhrchen t<strong>ä</strong>towiert. Und meint, ist jetzt nit übertrieben, de Kater wird jetzt<br />
krank jeschrieben. Er s<strong>ä</strong>t: „De darf jetzt nit mehr raus, un sucht für ihn jetzt<br />
ein zu Haus.“Matsch und Dreck“ tat er verkünden, bereiten dem Kerlchen kein<br />
Vergnügen. Et is dann wirklich so jekommen, min Frau h<strong>ä</strong>tt sich des Stiefels<br />
angenommen. In einem Korb wurd er jetragen. Zum Auto, dann wurd<br />
losjefahren. Von Hubbelrath in Richtung Stadt, de kleene Kerl de wor janz<br />
platt:„<strong>Ratingen</strong>, wat is dat schön, dat hann ich a<strong>ll</strong> noch nit jesehn.“<br />
Dat Haus zum Haus mit dem schönen Weiher, der Pitter un Paul, auweia,<br />
auweia. Der Kornsturm und der Dicke Turm, das Bürgerhaus, die Oberstroß, a<strong>ll</strong><br />
dat fand er einfach riesengroß. Er schmiedet dann sofort den Plan, dat kick ich<br />
mich aleen mal an. Sein Frauchen verwöhnte ihn dann sehr, mit Streicheln,<br />
Leckerchen und mehr. Sie nahm ihn gern auf ihren Arm, es war immer trocken<br />
und schön warm. Die beiden hatten sich sehr lieb, doch eines Tages kam der<br />
Trieb. Es klingelte mal an der Tür, min Frau macht op, fott wor dat Tier. Die<br />
Sonn am Himmel schien parat wie für ne Stadtbummel jemaat. De Stiefel, der<br />
lief dann los, als eeschtes ob de Oberstroß. Er fand dat Leewe richtig schön, so<br />
viel Jesch<strong>ä</strong>fte he zu sehn. Dann stund der Marktplatz om Programm, kickt sich<br />
do de 3 Könige an. Als n<strong>ä</strong>chstes ging et en de Bechemer Stroß. Ein Schild weist<br />
Richtung S-Bahnhof. Ihm taten schon die Pfötchen weh und auch die Richtung<br />
stimmte eh. Am S-Bahnhof kam er dann an, jetzt fing der Schlamassel richtig<br />
an. Am Bahnsteig wor de kleene Kerl. Die S-Bahn kam, die Tür ging op, wat so<strong>ll</strong><br />
ich sagen, de Stiefel der is mitjefahre. Zitternd saß er unterm Sitz und macht<br />
vor Angst en kleene Pfütz. Nach einer Stunde, der Kater raus, dat h<strong>ä</strong>lst de ja im<br />
Kopp nit aus. „Wo bin ich hier?“ tat er sich fragen, doch keiner konnte ihm dat<br />
sagen. Watt so<strong>ll</strong> ich Euch noch lang v<strong>erz</strong><strong>ä</strong><strong>ll</strong>e, der arme Stropp, der wor in Kö<strong>ll</strong>e.<br />
Wo bin ich he bloß hingekomme? Et wor am regnen, kinne Sonne. Die Lütt he<br />
spreche nit, sie singe, tut a<strong>ll</strong>es eigenartig klinge. So´n komisch Zeug, sieht aus<br />
wie Bier, Kölsch nennen es die Leute hier. Es wird, wer h<strong>ä</strong>tte das gedacht, in<br />
Reagenzgl<strong>ä</strong>schen jebracht. Viel M<strong>ä</strong>nner hier, dat is kein Sch<strong>erz</strong>, im lila Minirock<br />
und mit „nem N<strong>erz</strong>“. Selbst ne Jungfrau hört er dann, ist in dieser Stadt ein<br />
Mann. Watt so<strong>ll</strong> ich he, ich weed bekloppt und wi<strong>ll</strong> he schne<strong>ll</strong>stens wieder fott.<br />
In´s sonnige <strong>Ratingen</strong> zurück, wie mach ich dat bei meinem Glück? Doch zum<br />
Heimweh kam der Hunger, de kleene Kater hat echt Kummer. Er kam zum<br />
Brauhaus namens „Früh“, sein Magen knurrte wie noch nie. Er sah nen Mann mit<br />
K<strong>ä</strong>s da sitzen, den tat er sich dann schne<strong>ll</strong> stibitzen. Der Kölsche schreit,<br />
erschrocken schaut: „De h<strong>ä</strong>t minne „Halve Hahn“ geklaut.“<br />
Stiefel hat sich dann noch schne<strong>ll</strong> versteckt, doch hatte das jetzt keinen Zweck.<br />
Auf einmal stand vor ihm ein Mann, en Uniform hatte der an, nimmt liebevo<strong>ll</strong><br />
den Stiefel auf seinen Arm. Wo jeht et hin, du Katzemann? Wie dat Leewe nun<br />
mal ist, de Mann dat wor en Polizist. Er nahm den Kater mit auf seine Wache,<br />
die Ko<strong>ll</strong>egen worn am lache. Ne Beamtin kam doch dann und sah sich dat<br />
Tierche genauer an. Ihr kam es sehr verd<strong>ä</strong>chtig vor, de Kater hat en T<strong>ä</strong>too im<br />
Ohr. So wurde Stiefel identifiziert, es ist dann wirklich so passiert, nach einer<br />
Stunde tat sich was, de kleene Kerl, de wud janz blass. Ein Auto aus <strong>Ratingen</strong><br />
kam, er wurd janz klein, dat wird doch nit die Mama sein. Tats<strong>ä</strong>chlich am<br />
Steuer saß auch „sin Frau“. Er begrüßt sie freudig mit „Miau“. Die to<strong>ll</strong>ste Tour<br />
in seinem Leben tat et jetzt für ihn nun jeben. „Die schönste Strecke“, sag ich<br />
nur, „von Köln nach <strong>Ratingen</strong> retour.“Ein paar Worte nun zum Schluss. Die<br />
Geschichte jing jut us. Doch wat von üch noch kinner weiß, Stiefels Fe<strong>ll</strong>farbe ist<br />
rot und weiß, wie die Farben unserer Stadt. Der Kater haut he nie mehr ab,<br />
denn: Wat kann et Schöners noch jeben, als mit de <strong>Rot</strong>e Funke in <strong>Ratingen</strong><br />
zu leeven. Frei nach Michael Sodowski, Düsseldorf, aus der Sicht 2 eines Katers<br />
von Andreas Dick<br />
Unsere<br />
Tanzpaare<br />
Celina &<br />
Timon<br />
Cara &<br />
Sven<br />
Sarah &<br />
Maik