DRS 3 - SRF Schweizer Radio und Fernsehen
DRS 3 - SRF Schweizer Radio und Fernsehen
DRS 3 - SRF Schweizer Radio und Fernsehen
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Leistung ist unser Programm. Eine Bilanz. 2009<br />
1
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
2009 wird als wegweisendes Jahr in die Geschichte der<br />
SRG SSR eingehen. Mit dem Entscheid, <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
<strong>und</strong> das <strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong> ab 2011 unter einem Unternehmensdach<br />
zu vereinigen, stellte der<br />
Verwaltungsrat die Weichen für eine<br />
multimediale Zukunft. Nebst <strong>Radio</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Fernsehen</strong> gewinnt das Internet immer<br />
mehr an Bedeutung. Dieser Entwicklung<br />
wollen wir mit der Neuausrichtung<br />
unserer Unternehmen Rechnung tragen.<br />
Immer grössere Teile des Publikums<br />
möchten <strong>Radio</strong>, <strong>Fernsehen</strong> <strong>und</strong> Internet<br />
zeit- <strong>und</strong> ortsunabhängig konsumieren –<br />
<strong>und</strong> benützen dazu entsprechende<br />
mobile Geräte. Die Zahl nachgefragter<br />
SR <strong>DRS</strong>-Podcasts belegt diesen Trend<br />
eindrücklich: 2009 stiegen die Downloads<br />
um nicht weniger als 130 Prozent!<br />
Die hohe Nutzung im Internet <strong>und</strong> auf<br />
den traditionellen Verbreitungskanälen<br />
ist eine Anerkennung unseres hohen<br />
Qualitätsanspruchs. Sie soll uns auch in<br />
Zukunft Verpflichtung bleiben.<br />
Iso Rechsteiner<br />
Direktor <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
3
4<br />
Inhalt<br />
6Unternehmen <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> ist eine Unternehmenseinheit<br />
der SRG SSR idée suisse. Unter diesem<br />
Dach werden sechs <strong>Radio</strong>programme<br />
<strong>und</strong> drei Musikspartenprogramme produziert<br />
– 2009 mit einem Sendevolumen von<br />
80 400 St<strong>und</strong>en.<br />
11<br />
Kompetenz, Qualität <strong>und</strong><br />
hohe Standards<br />
Die Programmgestaltung von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> richtet sich nach dem Leistungsauftrag<br />
des B<strong>und</strong>esrates an die SRG SSR.<br />
17<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> – Jedem sein<br />
<strong>Radio</strong><br />
Sechs Programme, sorgfältig aufeinander<br />
abgestimmt, erfüllen unterschiedliche<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Ansprüche.<br />
20<br />
<strong>DRS</strong> 1 – Das <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
Das Programm für Information, Hintergr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Unterhaltung. 2009 mit mehr<br />
«Swissness» <strong>und</strong> einem neuen Nachmittagsprogramm.<br />
26<br />
<strong>DRS</strong> 2 – Kultur <strong>und</strong> Wissen<br />
Das Programm für klassische Musik, Jazz,<br />
Weltmusik <strong>und</strong> Einblick in Kultur, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft. 2009 mit viel<br />
«Wissen <strong>und</strong> Bildung» <strong>und</strong> einer Öffnung<br />
gegenüber neuem Publikum.<br />
32<br />
<strong>DRS</strong> 3 – Dein Live-<strong>Radio</strong><br />
Das Programm für Musik <strong>und</strong> News – mit<br />
Erweiterung des Angebots in Wirtschaft,<br />
digitale Welten <strong>und</strong> Sport. 2009 mit 700<br />
kommentierten Musiksendungen <strong>und</strong> einem<br />
temporären Studio auf dem B<strong>und</strong>esplatz.<br />
38<br />
<strong>DRS</strong> 4 News – Was die Welt bewegt<br />
Der Nachrichten- <strong>und</strong> Sportkanal mit Hintergr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Vertiefung – sieben Tage die<br />
Woche, an 365 Tagen, r<strong>und</strong> um die Uhr.<br />
2009 mit vielen Neuerungen <strong>und</strong> auch als<br />
TV-Spot.<br />
42<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle – Die Heimat im<br />
<strong>Radio</strong><br />
Das Programm für Volkskultur, Traditionelles<br />
<strong>und</strong> Heimat. Seit 2009 auf neuen Wellen –<br />
Digitalradio <strong>und</strong> Internet – <strong>und</strong> mit eigenem<br />
Volksmusikportal.
45<br />
<strong>DRS</strong> Virus – Das unerhörte <strong>Radio</strong><br />
Das Programm für neue Musik <strong>und</strong> jungen<br />
Lifestyle. 2009 mit Umzug ins <strong>Radio</strong>studio<br />
Zürich, einer Neuausrichtung <strong>und</strong> der Auszeichnung<br />
zum «<strong>Radio</strong> of the Year».<br />
48<br />
Informationen für alle Programme<br />
Die Abteilungen «Information» <strong>und</strong> «Regionalredaktionen»<br />
produzieren täglich <strong>und</strong><br />
aktuell sachgerechte <strong>und</strong> kompetente Informationssendungen.<br />
55<br />
drs.ch <strong>und</strong> «<strong>Radio</strong> to go»<br />
drs.ch – das Newsportal von SR <strong>DRS</strong>. 2009<br />
mit neuem Inhaltskonzept, zwei Auszeichnungen,<br />
einem Boom nach Podcasts <strong>und</strong><br />
steigenden Nutzungszahlen.<br />
58<br />
Gute Noten <strong>und</strong> intensive Nutzung<br />
Orientierung <strong>und</strong> Service durch <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> bleiben gefragt. Dies bestätigen<br />
auch 2009 qualitative Imageumfragen <strong>und</strong><br />
die quantitative Forschung.<br />
62<br />
Verantwortungsbewusster<br />
Arbeitgeber<br />
Gegen 1000 motivierte <strong>und</strong> kompetente<br />
Mitarbeitende prägen die Programme <strong>und</strong><br />
das Image von SR <strong>DRS</strong>. 2009 mit einem<br />
besonderen Gewicht auf Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />
64<br />
Wirtschaftliche<br />
Unternehmensführung<br />
Erschwerte Rahmenbedingungen erfordern<br />
umfassende Sparmassnahmen. Die Programmmittel<br />
werden nicht beschnitten.<br />
67<br />
Adressen<br />
Wo Sie uns finden …<br />
5
6<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> –<br />
Das Unternehmen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> ist eine Unternehmenseinheit<br />
der SRG SSR idée suisse. Es produziert sechs <strong>Radio</strong>-<br />
<strong>und</strong> drei Musikspartenprogramme mit einem Sendevolumen<br />
von 80 400 St<strong>und</strong>en im Jahr. Die einzelnen<br />
Profile sind sorgfältig aufeinander abgestimmt <strong>und</strong><br />
decken die breit gefächerten Ansprüche <strong>und</strong><br />
Bedürfnisse eines vielschichtigen Publikums ab.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> produziert sechs <strong>Radio</strong>programme – unter anderem im <strong>Radio</strong>studio Bern (Bild), dem Informationszentrum von SR <strong>DRS</strong>.
Legende<br />
Hintere Reihe: Rolf Hieringer, Stefan Brugger, Marco Meier, Béatrice Merlach, Guy Luginbühl,<br />
Heinz Gantenbein <strong>und</strong> Florian Galliker. Vordere Reihe: Robert Ruckstuhl, Iso Rechsteiner, Rudolf Matter<br />
<strong>und</strong> Christoph Gebel. (V.l.n.r.)<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> (SR <strong>DRS</strong>)<br />
Personalbestand 2009 (in Vollzeitstellen) 717.5<br />
Gründungsjahr 1931<br />
Programmleistungen Sendevolumen 2009<br />
80 400 St<strong>und</strong>en<br />
Marktanteil in der Deutschschweiz (Total SR <strong>DRS</strong> 2009)<br />
61.6 %<br />
Betriebsaufwand 2009 160.1 Mio. CHF<br />
Betriebsertrag 2009 158.0 Mio. CHF<br />
SRG SSR idée suisse<br />
Mit über 6 100 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
ist die <strong>Schweizer</strong>ische <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong><br />
Fernsehgesellschaft SRG SSR das mit Abstand<br />
grösste Unternehmen für elektronische<br />
Medien in der Schweiz. Es besteht<br />
aus sechs regionalen Unternehmenseinheiten:<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>, <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Fernsehen</strong> SF, <strong>Radio</strong> Télévision Suisse RTS,<br />
<strong>Radio</strong>televisione svizzera di lingua italiana<br />
RSI, <strong>Radio</strong> e Televisiun Rumantscha RTR <strong>und</strong><br />
Swissinfo. Diese Unternehmenseinheiten<br />
sind in den vier Sprachregionen mit sogenannten<br />
Regionalgesellschaften verankert<br />
<strong>und</strong> erfüllen eine Service public-Funktion.<br />
Das Angebot der SRG SSR ist national, multimedial<br />
<strong>und</strong> mehrsprachig. Ihre Leistungen<br />
im Dienste der Öffentlichkeit erbringt sie mit<br />
acht Fernseh- <strong>und</strong> 18 <strong>Radio</strong>programmen in<br />
den vier Landessprachen, auf ergänzenden<br />
Webseiten – bei Swissinfo in insgesamt zehn<br />
Sprachen – <strong>und</strong> einem Teletext-Service in<br />
Deutsch, Französisch <strong>und</strong> Italienisch.<br />
Weiterführende Informationen sind im<br />
Geschäftsbericht der SRG SSR <strong>und</strong> online<br />
auf srgssrideesuisse.ch zu finden. Diese<br />
Website präsentiert sich seit September<br />
2009 in einem neuen, emotionaleren Look<br />
mit vereinfachter Navigationsstruktur, verbesserter<br />
Lesbarkeit, mehr Bildern sowie<br />
vielen Zusatzinformationen <strong>und</strong> -tools. Sie<br />
Organisation <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>, 2009<br />
Direktor: Iso Rechsteiner<br />
Programmabteilungen <strong>und</strong> ihre Leiter<br />
<strong>DRS</strong> 1 / <strong>DRS</strong> Musikwelle: Christoph Gebel<br />
<strong>DRS</strong> 2: Marco Meier<br />
<strong>DRS</strong> 3 / <strong>DRS</strong> Virus: Robert Ruckstuhl<br />
<strong>DRS</strong> 4 News: Rudolf Matter<br />
Chefredaktor: Rudolf Matter<br />
Regionalredaktionen: Rolf Hieringer<br />
Dienstleistungsabteilungen <strong>und</strong> ihre Leiter/in<br />
Human Resources: Florian Galliker<br />
Finanzen + Services: Guy Luginbühl<br />
Infrastruktur: Stefan Brugger<br />
Kommunikation + Marketing: Béatrice Merlach<br />
Stabschef: Heinz Gantenbein<br />
ermög licht auch den direkten Zugang zu<br />
allen <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> Fernsehpodcasts der<br />
Unternehmenseinheiten.<br />
Die SRG idée suisse Deutschschweiz<br />
ist eine der vier Regionalgesellschaften der<br />
SRG SSR. Sie veranstaltet mit dem <strong>Schweizer</strong><br />
Fern sehen SF <strong>und</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> Fernseh-<br />
<strong>und</strong> <strong>Radio</strong>programme auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
der Konzession <strong>und</strong> im Rahmen der<br />
Unternehmenspolitik der SRG SSR. Weitere<br />
Informationen sind im Geschäftsbericht<br />
der SRG idée suisse Deutschschweiz <strong>und</strong><br />
im Internet unter srgdeutschschweiz.ch zu<br />
finden.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> (SR <strong>DRS</strong>) ist eine Unternehmenseinheit<br />
der SRG SSR. Mit <strong>DRS</strong> 1,<br />
<strong>DRS</strong> 2, <strong>DRS</strong> 3, <strong>DRS</strong> 4 News, <strong>DRS</strong> Musikwelle<br />
<strong>und</strong> <strong>DRS</strong> Virus produziert sie sechs <strong>Radio</strong>programme,<br />
die nach der Devise «Jedem<br />
sein <strong>Radio</strong>» unterschiedliche Bedürfnisse abdecken<br />
<strong>und</strong> vielfältige Ansprüche erfüllen.<br />
Ergänzende Angebote im Internet r<strong>und</strong>en<br />
die umfassende Palette ab. Das Unternehmen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> gliedert sich in neun<br />
gleichgestellte Abteilungen: Die Programmabteilungen,<br />
die Abteilung Information,<br />
welche alle Programme mit Nachrichten <strong>und</strong><br />
Informationssendungen beliefert sowie<br />
die Regionalredaktionen, welche in einer<br />
7
8<br />
eigenen Abteilung zusammengefasst sind.<br />
Hinzu kommen die vier Dienstleistungs-<br />
abteilungen. Die Leiterinnen <strong>und</strong> Leiter der<br />
einzelnen Abteilungen sowie der Stabschef<br />
bilden zusammen mit dem Direktor die<br />
Geschäftsleitung von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>.<br />
Neue Führung<br />
Am 1. Oktober 2009 hat Iso Rechsteiner<br />
sein Amt als Direktor von SR <strong>DRS</strong> angetreten.<br />
Der Verwaltungsrat der SRG idée suisse<br />
Deutschschweiz wählte den bisherigen<br />
Leiter Regionalredaktionen <strong>und</strong> stellver-<br />
tretenden <strong>Radio</strong>direktor im Juli 2009 zum<br />
Nachfolger von Walter Rüegg. Walter Rüegg<br />
leitete das Unternehmen während zehn<br />
Jahren erfolgreich. In dieser Zeit hat die<br />
Programmfamilie von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
Zuwachs von <strong>DRS</strong> Virus <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 4 News<br />
erhalten <strong>und</strong> das Komplementärprogramm<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle ist zum Vollprogramm ausgebaut<br />
worden. Der Marktanteil von SR <strong>DRS</strong><br />
in der Deutschschweiz stieg von 45.4 Prozent<br />
im Jahr 1999 auf 64.2 Prozent im Jahr<br />
2008. Mit dem Motto «Qualität bringt Quote»,<br />
der Devise «aktuell, publikumsnah, vernetzt»<br />
sowie der Forderung «Mehr Geld in<br />
die Programme» bekannte sich der studierte<br />
Nationalökonom <strong>und</strong> ausgewiesene Medien-<br />
manager unmissverständlich zum Programmschaffen<br />
als oberste Priorität seiner<br />
Unternehmens einheit.<br />
Sechs eigenständige Programme<br />
Als Service public-Unternehmen muss<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> alle gesellschaftlich<br />
wichtigen Segmente der Bevölkerung ansprechen.<br />
Diese Aufgabe löst das Unternehmen<br />
mit eigenständigen, jedoch sorgfältig<br />
aufeinander abgestimmten Programmen.<br />
Das Informations- <strong>und</strong> Unterhaltungsprogramm<br />
<strong>DRS</strong> 1, der Wissens- <strong>und</strong> Kultursender<br />
<strong>DRS</strong> 2, das Live- <strong>und</strong> Sportradio <strong>DRS</strong> 3, die<br />
volkstümliche <strong>DRS</strong> Musikwelle, das Jugendradio<br />
<strong>DRS</strong> Virus <strong>und</strong> das jüngste Mitglied<br />
der Programmfamilie, der Nachrichtenkanal<br />
<strong>DRS</strong> 4 News, decken ein umfassendes Spektrum<br />
an Information, Unterhaltung, Wissen,<br />
Hintergr<strong>und</strong>, Kultur <strong>und</strong> Service ab.<br />
Strategische Ziele<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> ist das führende Informationsmedium<br />
in der Deutschschweiz. Verwaltungsrat<br />
<strong>und</strong> Geschäftsleitung wollen<br />
diese starke Position quantitativ wie qualitativ<br />
behaupten. SR <strong>DRS</strong> richtet deshalb den<br />
Fokus in der Unternehmensführung auf die<br />
marktgerechte Programmentwicklung. Die<br />
wichtigsten strategischen Ziele sind nebst<br />
der Erfüllung des gesetzlichen Leistungs-<br />
<strong>und</strong> Programmauftrags, die Steigerung des<br />
gesellschaftlichen Werts, der Qualitätsführerschaft<br />
sowie der Reputation der<br />
Institution <strong>und</strong> ihrer Akzeptanz als Gebührenempfängerin<br />
in Politik <strong>und</strong> Öffentlichkeit.<br />
Einen markanten Schwerpunkt im Berichtsjahr<br />
bildete die geplante Medienkonvergenz<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong>. Umfassende Vorstudien<br />
aus mehreren gemischten Teilprojekt-<br />
Gruppen flossen in einen sogenannten<br />
Grobbericht ein, der – vom Verwaltungsrat<br />
verabschiedet – 2010 verfeinert wird. Die<br />
Fusion von SR <strong>DRS</strong> <strong>und</strong> SF ist per 1. Januar<br />
2011 geplant (siehe Box Seite 15).<br />
Stossrichtung <strong>und</strong> Zielsetzungen<br />
Die wichtigsten Zielsetzungen von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> lauten:<br />
– Optimierung von Mitteleinsatz <strong>und</strong><br />
Kostenentwicklung<br />
– Sicherung des finanziellen Spielraums<br />
<strong>und</strong> Umsetzung eines Massnahmenprogramms<br />
zur Reduktion des Defizits<br />
– Stärkung der Programmpolitik <strong>und</strong> Schärfung<br />
der verschiedenen Programmprofile<br />
– Festigung der Qualitätsführerschaft<br />
– Halten des Marktanteils in den herkömmlichen<br />
Distributionskanälen; Steigerung<br />
der Nutzung von Digitalradio (DAB / DAB+)<br />
– Steigerung des Bekanntheitsgrades des<br />
digitalen <strong>Radio</strong>s (DAB+), Zusammenarbeit<br />
mit den Privatradios beim weiteren<br />
Netzausbau<br />
– Weitere Verankerung von <strong>DRS</strong> 4 News<br />
<strong>und</strong> <strong>DRS</strong> Musikwelle im Markt<br />
– Erschliessung neuer Multimediamärkte<br />
(Ausbau «off air»-, Mobile-Angebote<br />
sowie Interaktivität im Netz)<br />
– Erhöhung der Betriebssicherheit <strong>und</strong><br />
Empfangbarkeit<br />
– Stärkung der Innovationsfähigkeit der<br />
Mitarbeitenden <strong>und</strong> somit der<br />
Programmangebote<br />
– Stärkung der Kompetenz der Mitarbeitenden<br />
<strong>und</strong> Verbesserung der Führungseffektivität<br />
auf allen Stufen
Swiss Satellite <strong>Radio</strong>:<br />
neu ein Teil von SR <strong>DRS</strong><br />
Swiss Satellite <strong>Radio</strong> (SSATR) ging 1998 aus<br />
dem ehemaligen Telefonr<strong>und</strong>spruch hervor<br />
<strong>und</strong> wurde räumlich wie administrativ dem<br />
damaligen <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> International<br />
(SRI) mit Sitz in Bern angegliedert. Dieses<br />
gab jedoch seine <strong>Radio</strong>tätigkeit 2004 auf.<br />
Die SRG SSR entschied 2007, SSATR organisatorisch<br />
der Unternehmenseinheit SR <strong>DRS</strong><br />
zu unterstellen. Seit September 2009 ist<br />
SSATR nun definitiv Teil von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>; das Team ist ins <strong>Radio</strong>studio<br />
Basel umgezogen.<br />
Swiss Satellite <strong>Radio</strong> produziert drei Musikspartenprogramme<br />
in den Bereichen Klassik,<br />
Jazz <strong>und</strong> Pop, die über Digitalradio<br />
(DAB), Internet, Kabel <strong>und</strong> Satellit empfangen<br />
werden können.<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Classic –<br />
das Klassikradio zum Entspannen<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Classic bietet dem klassikinteressierten<br />
<strong>Schweizer</strong> Publikum eine grosse<br />
Vielfalt an bekannten <strong>und</strong> auch weniger<br />
bekannten klassischen Werken – r<strong>und</strong> um<br />
die Uhr. Das Programm wird in drei Sprachversionen<br />
produziert – auf Deutsch als<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Classic, auf Französisch als<br />
<strong>Radio</strong> Suisse Classique <strong>und</strong> auf Italienisch<br />
als <strong>Radio</strong> Svizzera Classica. Das Nachtprogramm<br />
«Notturno» wird jede Nacht von<br />
<strong>DRS</strong> 2 <strong>und</strong> Rete Due übernommen.<br />
Ein Viertel der gespielten Musik<br />
stammt aus der Schweiz. Die Website<br />
radioswissclassic.ch bietet ein ausführliches<br />
Klassiklexikon sowie umfassende Informationen<br />
zu den Komponisten <strong>und</strong> Interpreten.<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Jazz – Jazz, Soul <strong>und</strong><br />
Blues r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Jazz ist das schweizweit empfangbare<br />
Jazz-Spartenprogramm der<br />
SRG SSR. Das Programm bietet einen Mix<br />
aus Jazz, Soul <strong>und</strong> Blues. Grosse Aufmerksamkeit<br />
schenkt das Programm den<br />
<strong>Schweizer</strong> Musikschaffenden: Fast ein Drittel<br />
der Musik auf <strong>Radio</strong> Swiss Jazz stammt<br />
aus der Schweiz, <strong>und</strong> zwischen 15.00 <strong>und</strong><br />
17.00 Uhr wird ausschliesslich Musik aus<br />
der Schweiz gespielt. Umfassende Informationen<br />
zu den gespielten Stücken <strong>und</strong> Interpreten,<br />
wie beispielsweise Biografien,<br />
Diskografien, Weblinks <strong>und</strong> Konzertpläne,<br />
finden sich auf der Website des Programms<br />
radioswissjazz.ch.<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Pop – Pop nonstop<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Pop ist der nationale Popsender<br />
der SRG SSR, der seit Jahren gezielt<br />
einheimische Musiktalente fördert. Über<br />
ein Viertel der ausgestrahlten Musik<br />
stammt aus der Schweiz. <strong>Radio</strong> Swiss Pop<br />
strahlt r<strong>und</strong> um die Uhr Musik aus. Die<br />
Website radioswisspop.ch bietet mit ihrem<br />
Poplexikon zahlreiche, ausführliche Informationen<br />
zu <strong>Schweizer</strong> Musikern (Biografien,<br />
Diskografien u.v.m.).<br />
Breites Web-Angebot<br />
Swiss Satellite <strong>Radio</strong> bietet im Internet zusätzliche<br />
Dienste an. Dazu gehören ein<br />
umfangreiches Webradio-Angebot mit verschiedenen<br />
Streaming-Formaten sowie<br />
umfassende Playlists mit detaillierten Informationen<br />
zu Musikstücken <strong>und</strong> Interpreten.<br />
Alle von SSATR gespielten Stücke können<br />
auf drei Monate zurück abgerufen <strong>und</strong><br />
Ausschnitte angehört werden. Zudem werden<br />
die Playlists bereits mehrere Tage im<br />
Voraus veröffentlicht. Bei <strong>Radio</strong> Swiss Classic<br />
kann überdies mit der Funktion «<strong>Radio</strong> à la<br />
carte» die Programmierung nach den Abspielzeiten<br />
beispielsweise des Lieblingskomponisten<br />
gesucht werden.<br />
R<strong>und</strong> 454 000 Personen in der Schweiz<br />
schalten täglich ein Programm von SSATR<br />
ein. Dessen Marktanteil ist in den letzten<br />
Jahren auf 2.8 Prozent gestiegen. Allerdings<br />
beziehen sich diese Zahlen nur auf<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer, welche vom <strong>Radio</strong>control-System<br />
ermittelt werden können.<br />
Die Webradio-Konsumenten, welche auf<br />
einen Fünftel der Hörerschaft geschätzt<br />
werden, fehlen in der Bilanz. Fast jeder<br />
dritte Hörer schaltete sich im vergangenen<br />
Jahr mit einem Digitalradio auf DAB zu.<br />
SSATR hat sich zum Ziel gesetzt, die zunehmende<br />
Verbreitung der digitalen <strong>Radio</strong>s<br />
zu nutzen <strong>und</strong> schweizweit seinen Marktanteil<br />
<strong>und</strong> seine Reichweite zu steigern.<br />
9
10<br />
SR <strong>DRS</strong> setzt auf qualitativ hochstehenden Journalismus <strong>und</strong> sucht die Nähe zu seinem Publikum – im Bild Moderator Dani Fohrler im Interview mit einem Hörer.
Mit hohen Standards<br />
zur Qualität<br />
Die Arbeit von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> orientiert sich<br />
am Leistungsauftrag, den das BAKOM der SRG SSR<br />
idée suisse erteilt hat. Als Unternehmen des<br />
Service public sieht sich SR <strong>DRS</strong> Tag für Tag mit<br />
hohen Ansprüchen des Publikums konfrontiert.<br />
Leitung <strong>und</strong> Mitarbeitende wollen diesen<br />
Erwartungen vollumfänglich gerecht werden.<br />
Unabhängig davon, welche Sendungen konsumiert<br />
<strong>und</strong> auf welchem Weg sie empfangen<br />
werden: Wer in der Schweiz <strong>Radio</strong> hört<br />
oder <strong>Fernsehen</strong> schaut, bezahlt Empfangsgebühren,<br />
deren Höhe der B<strong>und</strong>esrat<br />
festlegt. So steht es im <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> Fernsehgesetz<br />
RTVG. Die so erzielten Einnahmen<br />
belaufen sich auf r<strong>und</strong> 1.2 Milliarden Franken<br />
pro Jahr. Der grösste Teil davon geht<br />
an die SRG SSR idée suisse, die damit ihre<br />
<strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> TV-Programme finanziert. Aber<br />
auch private Veranstalter von Lokalradios<br />
oder Privatfernsehen erhalten einen Anteil<br />
(Gebühren-Splitting).<br />
Das <strong>Radio</strong>publikum attestiert <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> sehr hohe Standards hinsichtlich seiner journalistischen<br />
Leistungen. Gemäss einer repräsentativen<br />
Befragung vom Herbst 2009 vertrauen 60<br />
Prozent aller <strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> -hörer darauf,<br />
dass <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> sie rasch <strong>und</strong><br />
richtig informiert, wenn etwas Wichtiges passiert.<br />
Und 58 Prozent halten die Nachrichten <strong>und</strong><br />
Informationen von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> für die<br />
glaubwürdigsten aller <strong>Radio</strong>programme (siehe<br />
auch Tabelle auf Seite 13).<br />
Service public für die ganze Schweiz<br />
Wer Gebühren erhält, schuldet der Öffentlichkeit<br />
dafür einen «Service public». Art<br />
<strong>und</strong> Umfang dieser Gegenleistung legt das<br />
B<strong>und</strong>esamt für Kommunikation ( BAKOM )<br />
fest. Den umfassendsten Leistungsauftrag<br />
erhält dabei die SRG SSR: Sie muss <strong>Radio</strong>-<br />
<strong>und</strong> Fernsehprogramme für alle Sprachregionen<br />
der Schweiz anbieten.<br />
Die Details sind im Artikel 93 der B<strong>und</strong>esverfassung<br />
festgehalten. Dieser fordert<br />
– einen Beitrag zur freien Meinungsbildung;<br />
– die Berücksichtigung der Vielfalt des<br />
L a n d e s u n d s e i n e r B e v ö l k e r u n g ;<br />
– die Förderung des schweizerischen Kulturschaffens;<br />
– einen Beitrag zur Bildung;<br />
– die Erleichterung des Kontakts zu<br />
Auslandschweizern;<br />
– die Berücksichtigung der schweizerischen<br />
audiovisuellen Produktionen sowie<br />
– die Unterstützung europäischer<br />
Eigenleistungen.<br />
11<br />
Leistungsauftrag als oberstes<br />
Gebot für SR <strong>DRS</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> nimmt diese Verantwortung<br />
in der Gesamtheit seiner Programme<br />
wahr. In der Umsetzung des<br />
Leistungsauftrags trägt das Unternehmen<br />
mit seinen Sendungen zur politischen Meinungsbildung<br />
bei <strong>und</strong> prägt den gesellschaftlichen<br />
Diskurs mit. Bildung geniesst<br />
einen hohen Stellenwert in seinen Programmen.<br />
Nachrichten <strong>und</strong> Analysen schaffen<br />
Verständnis für die wichtigen Ereignisse in<br />
der Region, in der Schweiz <strong>und</strong> in der Welt.<br />
Oberste Gebote für die publizistische Leitung<br />
<strong>und</strong> alle Programmschaffenden sind<br />
Sachgerechtigkeit, Qualität, Vielfalt in der<br />
Berichterstattung <strong>und</strong> journalistische Unabhängigkeit.<br />
Die kulturellen Werte des<br />
Landes werden gepflegt, das Kulturschaffen<br />
wird angeregt <strong>und</strong> gefördert. Das Angebot<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> soll das Bedürfnis<br />
des Publikums nach Information, Kultur,<br />
Musik, Unterhaltung, Spiel <strong>und</strong> Entspannung<br />
ganzheitlich abdecken.
12<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> berichtet aktuell, unabhängig <strong>und</strong> ausgewogen – beispielsweise aus dem B<strong>und</strong>eshaus in Bern.
Qualitative Jahresstudie SR <strong>DRS</strong>, 2009 (Programmbeurteilung insgesamt)<br />
<strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> -hörer ab 15 Jahren, Deutsche Schweiz (Angaben in Prozent)<br />
Die besten Nachrichten <strong>und</strong> Informationen über aktuelle Ereignisse 56 37 5<br />
Am besten für das Verständnis des politischen Geschehens <strong>und</strong> seiner Hintergründe 61 29 3<br />
Macht am meisten für das kulturelle Leben in der Schweiz 59 32 2<br />
Die glaubwürdigsten Nachrichten <strong>und</strong> Informationen 58 35 4<br />
Die überzeugendste journalistische Qualität 56 36 5<br />
Die breiteste Palette von Ereignissen <strong>und</strong> Ansichten 52 41 4<br />
Geht den Dingen am besten auf den Gr<strong>und</strong> 57 35 4<br />
Informiert rasch <strong>und</strong> richtig, wenn etwas Wichtiges passiert 60 36 3<br />
Verschiedene Standpunkte zu einem Thema aus Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft 60 30 2<br />
Quelle: Face-to-face-Befragung, 1 588 Interviews<br />
Qualitätsstandards<br />
als Leitinstrumente<br />
Die Öffentlichkeit stellt hohe Ansprüche an<br />
die Arbeit von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. Qualität<br />
ist deshalb ein Kernanliegen von SR <strong>DRS</strong>.<br />
In seinen strategischen Zielen ist festgeschrieben,<br />
dass die Programmqualität erhalten<br />
<strong>und</strong> kontinuierlich verbessert sowie die<br />
Qualitätsführerschaft gefestigt werden soll.<br />
Dieser Vorgabe stellen sich die Programmschaffenden<br />
mit der wahrheitsgetreuen,<br />
fairen Wiedergabe von Fakten, kritischer Recherche,<br />
Distanz zu Machthabenden <strong>und</strong> Interessengruppen<br />
sowie der Orientierung an<br />
der Relevanz. Werte wie Kompetenz, Glaubwürdigkeit<br />
<strong>und</strong> Verlässlichkeit gehören zu<br />
den Gr<strong>und</strong>pfeilern des seriösen Journalismus,<br />
für den <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> täglich<br />
einsteht. Seine Journalistinnen <strong>und</strong> Journalisten<br />
sind korrekt in der Wiedergabe von<br />
Standpunkten, unparteiisch, offen nach<br />
allen Seiten <strong>und</strong> achten die Würde der<br />
Person. Dabei helfen ihnen publizistische<br />
Standards sowie verschiedene Strategien,<br />
Kontrollen <strong>und</strong> Instrumente der Qualitätssicherung,<br />
das angestrebte hohe Niveau zu<br />
erreichen <strong>und</strong> zu halten.<br />
Q-Check: das neue Monitoring-<br />
System für Qualität<br />
Doch nicht nur die Öffentlichkeit stellt hohe<br />
Ansprüche an die Qualität eines medialen<br />
Service public. Im Herbst 2007 schrieb erstmals<br />
auch das B<strong>und</strong>esparlament als Gesetzgeber<br />
der SRG SSR explizit vor, Qualitätsstandards<br />
für ihre Programme zu definieren, zu<br />
veröffentlichen <strong>und</strong> zu kontrollieren. Deshalb<br />
ergänzte SR <strong>DRS</strong> im vergangenen Jahr die bewährten<br />
Instrumente wie das Handbuch<br />
«Qualitätsjournalismus», Sprechtests für zukünftige<br />
Moderatorinnen <strong>und</strong> Moderatoren,<br />
das Unternehmensleitbild <strong>und</strong> das publizistische<br />
Leitbild mit einem weiteren, zusätzlichen<br />
Qualitätsinstrument. «Q-Check» heisst<br />
das neue Monitoring-System, welches die<br />
Qualität einer Sendung misst <strong>und</strong> beurteilt.<br />
Dabei bestimmt die Programmleitung <strong>Radio</strong><br />
(PLR) in Absprache mit dem Publikumsrat,<br />
welche vier Sendungen pro Jahr überprüft<br />
werden. Die PLR legt auch fest, nach welchen<br />
Kriterien sie analysiert werden sollen. Beurteilt<br />
wird eine Sendung nicht nur von den<br />
Mitgliedern der Programmleitung <strong>Radio</strong>; auch<br />
zuständige Tagesverantwortliche, Redaktionsleiter<br />
<strong>und</strong> weitere Mitarbeitende werden<br />
involviert. Parallel dazu wendet eine Monitoring-Gruppe<br />
des Publikumsrats bei ihrer<br />
Beurteilung denselben Kriterienraster an.<br />
Anschliessend werden die Auswertungen<br />
SR <strong>DRS</strong><br />
Kommerzielle Programme<br />
Ausländische Programme<br />
13<br />
von SR <strong>DRS</strong> mit denjenigen des Publikumsrats<br />
verglichen <strong>und</strong> diskutiert. Im vergangenen<br />
Jahr wurden nach einem Pilot mit der Sendung<br />
«<strong>DRS</strong> 3 digital» auch «Espresso» von<br />
<strong>DRS</strong> 1 sowie «<strong>DRS</strong> 2 à la carte» <strong>und</strong> die Info-<br />
Sendung «HeuteMorgen» mit dem Q-Check<br />
überprüft. Dabei hat sich gezeigt, dass sich<br />
das neue Beurteilungsinstrument <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />
mit dem Publikumsrat bewährt<br />
haben. Die Q-Checks zeigten auch Entwicklungsschwerpunkte;<br />
mit gezielten Massnahmen<br />
wird beispielsweise an der Moderation,<br />
am Ausbau des Gesprächsanteils oder an der<br />
Verbesserung des Webangebots gearbeitet.<br />
Der Erfolg dieser Massnahmen wird in weiteren,<br />
redaktionsinternen Q-Checks überprüft.<br />
SRG SSR lanciert eine Qualitätsdebatte<br />
Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit<br />
inhaltlichen <strong>und</strong> formalen Aspekten der Qualität<br />
<strong>und</strong> mit Qualitätsstandards findet nicht<br />
nur im Medienalltag statt. Die Debatte ist für<br />
die SRG SSR <strong>und</strong> ihre Unternehmenseinheiten<br />
von so grosser Bedeutung, dass sie diese auch<br />
in <strong>und</strong> mit der Öffentlichkeit führen will. Am<br />
10. November 2009 lancierte die SRG SSR mit<br />
dem ersten Qualitätssymposium eine Qualitätsdiskussion<br />
<strong>und</strong> initiierte damit den weiterführenden<br />
<strong>und</strong> längerfristigen Dialog zum<br />
Thema «Programmqualität im Service public».
14<br />
Das Unternehmensleitbild von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
Auftrag <strong>und</strong> Selbstverständnis<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> informiert, bildet <strong>und</strong> unterhält.<br />
– Als Unternehmen der SRG SSR idée suisse steht <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> für<br />
den Service public <strong>und</strong> im Dienst der Menschen in diesem Land.<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> trägt zur freien Meinungsbildung seines Publikums<br />
bei <strong>und</strong> baut mit an einer kulturell vielfältigen, solidarischen, demokratischen<br />
<strong>und</strong> offenen Gesellschaft.<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> hat die Welt im Auge, im Zentrum stehen die<br />
Schweiz <strong>und</strong> ihre Regionen.<br />
Wofür <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> stehen will<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> setzt sich hohe Qualitätsmassstäbe <strong>und</strong> ist in der<br />
Deutschschweiz Marktführer.<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> ist aktuell, unabhängig <strong>und</strong> unvoreingenommen.<br />
– Respekt vor der Würde des Menschen, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit<br />
<strong>und</strong> Fairness leiten unser Handeln.<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> geht auf die Bedürfnisse der Menschen in ihren<br />
gesellschaftlichen Lebenszusammenhängen <strong>und</strong> auf die Vielfalt der Interessen<br />
in der Bevölkerung ein.<br />
– Die Programme von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> sind unverwechselbar <strong>und</strong><br />
innovativ.<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> geht mit seinen Mitteln wirtschaftlich um <strong>und</strong> konzentriert<br />
sie auf seinen Auftrag.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>, seine Führung, seine Mitarbeitenden<br />
– Die Mitarbeitenden sind der wichtigste Pfeiler der Unternehmung.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> fördert ihre Professionalität <strong>und</strong> Kompetenz kontinuierlich<br />
<strong>und</strong> unterstützt sie mit einem hochstehenden Ausbildungsprogramm.<br />
– Wir orientieren uns am Interesse des Unternehmens <strong>und</strong> handeln als<br />
Team. Wir fördern die Chancengleichheit <strong>und</strong> pflegen die Sozialpartnerschaft<br />
im Sinne des Stammhauses.<br />
– Respekt <strong>und</strong> Wertschätzung sind die Basis unserer Zusammenarbeit. Wir<br />
kommunizieren offen, direkt <strong>und</strong> ehrlich, im Unternehmen <strong>und</strong> mit der<br />
Öffentlichkeit.<br />
– <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> setzt auf Eigenverantwortung <strong>und</strong> Eigeninitiative.<br />
Das Unternehmensleitbild –<br />
ein Wertevorrat<br />
Das Unternehmensleitbild von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> formuliert den Auftrag <strong>und</strong> das<br />
Selbstverständnis des Unternehmens, definiert<br />
seine Positionen im gesellschaftlichen<br />
Spannungsfeld <strong>und</strong> bekennt sich zu seinen<br />
Mitarbeitenden als wichtigstem Pfeiler der<br />
Unternehmung. Im Leitbild steht unter anderem,<br />
dass <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> mit seinen<br />
Programmen informiert, bildet <strong>und</strong><br />
unterhält – aktuell, unabhängig <strong>und</strong> unvoreingenommen.<br />
Betont werden weiter der<br />
Beitrag zur freien Meinungsbildung sowie<br />
der Wille zur Förderung einer kulturell vielfältigen,<br />
solidarischen, demokratischen <strong>und</strong><br />
offenen Gesellschaft. Gemäss seinem Leitbild<br />
hat <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> «die Welt im<br />
Auge, im Zentrum stehen die Schweiz <strong>und</strong><br />
ihre Regionen». Seine Stärke liegt in der<br />
lokalen Verankerung einer dezentralen Organisation.<br />
Mit sechs unverwechselbaren<br />
Programmen gehen qualifizierte <strong>und</strong> motivierte<br />
Mitarbeitende auf die Bedürfnisse der<br />
Menschen <strong>und</strong> die Vielfalt der Interessen in<br />
der Bevölkerung ein.<br />
Das publizistische Leitbild –<br />
«Aktuell! Publikumsnah! Vernetzt!»<br />
Mit «Aktuell! Publikumsnah! Vernetzt!» ist<br />
das publizistische Leitbild von SR <strong>DRS</strong> überschrieben.<br />
Es formuliert den Anspruch, das<br />
aktuellste <strong>und</strong> glaubwürdigste Tagesinformationsmedium<br />
<strong>und</strong> damit Qualitätsleader<br />
zu sein. Diesem Anspruch nach Aktualität<br />
wird <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> vor allem auch<br />
seit der Lancierung von <strong>DRS</strong> 4 News,<br />
dem 24-St<strong>und</strong>en-Informationsprogramm,<br />
gerecht. Sechs verschiedene SR <strong>DRS</strong>-Programme<br />
decken mit einer umfassenden<br />
Programmpalette die Erwartungen <strong>und</strong><br />
Bedürfnisse von Mehr- <strong>und</strong> Minderheiten<br />
in der deutschsprachigen, multikulturellen<br />
Schweiz ab. Mit den Regionaljournalen<br />
berichtet <strong>DRS</strong> 1 publikumsnah <strong>und</strong> aktuell<br />
direkt aus allen Deutschschweizer Landes-
teilen. Die Mitarbeitenden von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> versetzen sich in die Lage ihres<br />
Publikums <strong>und</strong> greifen Themen auf, welche<br />
die Zuhörer beschäftigen. Durchgehende<br />
musikalische Unterhaltung bieten die drei<br />
Spartenprogramme <strong>Radio</strong> Swiss Classic,<br />
<strong>Radio</strong> Swiss Jazz <strong>und</strong> <strong>Radio</strong> Swiss Pop (siehe<br />
Seite 9). Multimediale Angebote bringen<br />
SR <strong>DRS</strong> noch näher zum Publikum – zum<br />
Beispiel durch die Wissensplattform<br />
wissen.drs.ch, die interaktive Kinder-Website<br />
drspirando.ch, das Handy-Angebot<br />
drsmobil.ch, die Musik-Plattformen mx3.ch<br />
<strong>und</strong> VxM.ch oder durch die verschiedenen<br />
Podcast-Möglichkeiten. Die einzelnen<br />
Fachredaktionen von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
arbeiten vernetzt <strong>und</strong> sind in allen sechs<br />
Programmen präsent.<br />
Institutionalisierte Kontrollinstanzen<br />
Verfassung, Gesetz <strong>und</strong> Leistungsauftrag<br />
geben die Werte <strong>und</strong> Normen vor, an denen<br />
sich die Arbeit von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
orientiert. Über deren Einhaltung wachen<br />
beratende Organe wie der Publikumsrat der<br />
Trägerschaft SRG SSR idée suisse <strong>und</strong> institutionalisierte<br />
Kontrollinstanzen wie die<br />
Ombudsstelle oder als höchste Instanz die<br />
unabhängige Beschwerdeinstanz für <strong>Radio</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Fernsehen</strong> (UBI). Sie beurteilt als B<strong>und</strong>esbehörde<br />
Beschwerden gegen <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong><br />
Fernsehsendungen <strong>und</strong> stellt fest, ob ausgestrahlte<br />
redaktionelle Sendungen geltendes<br />
Recht verletzt haben oder eine rechtswidrige<br />
Verweigerung des Zugangs zum Programm<br />
vorliegt. Einen ausführlichen Bericht<br />
über die Tätigkeiten des Publikumsrates <strong>und</strong><br />
der Ombudsstelle wie auch eine Zusammenstellung<br />
der verschiedenen Beanstandungen<br />
druckt die SRG idée suisse Deutschschweiz<br />
jährlich in ihrem Geschäftsbericht ab.<br />
Weitere Informationen sind unter<br />
srgdeutschschweiz.ch zu finden.<br />
15<br />
Projekt Medienkonvergenz<br />
Als Medienkonvergenz bezeichnet die<br />
Kommunikationswissenschaft die Annäherung<br />
verschiedener Einzelmedien in<br />
Bezug auf wirtschaftliche, technische<br />
<strong>und</strong> inhaltliche Aspekte. Am 18. März<br />
2009 hat der Verwaltungsrat der<br />
SRG SSR idée suisse unter neh mens weit<br />
ge ltende Ziele <strong>und</strong> Ra hmen bedingungen<br />
für das Projekt «Me dien konvergenz <strong>und</strong><br />
Wirtschaft lichkeit» be schlossen. Damit<br />
will die SRG SSR Qualität <strong>und</strong> Vielfalt<br />
fördern <strong>und</strong> auf die veränderten Bedürfnisse<br />
des Publikums eingehen. Voraussetzung<br />
dafür ist die organi satorische<br />
Zu sammenführung der <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> Fernsehunternehmen<br />
<strong>und</strong> damit auch der<br />
Supportfunktionen pro Region. Im Verlauf<br />
des Jahres 2009 analysierten 13<br />
ge mischte Teilprojekt-Gruppen die Prozesse<br />
bei <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong> SF, evaluierten Synergie<br />
potenziale <strong>und</strong> erarbeiteten zusammen<br />
einen sogenannten Grobbericht,<br />
welchen der Verwaltungs rat im Dezember<br />
v e r a b s c h i e d e t e . D i e S t o s s r i c h t u n g e n , d i e<br />
dieser Grobbericht vor schlägt, bilden<br />
nun die Gr<strong>und</strong> lage für die Detailkonzept-<br />
Phase, welche 2010 in Angriff genommen<br />
wird. Am 1. Januar 2011 fällt dann der<br />
Startschuss für die neue trimediale<br />
Unter nehmens einheit der SRG Deutschschweiz<br />
– unter der Leitung eines<br />
Re gional direktors oder einer Re gionaldirektorin,<br />
der oder die im Juni 2010<br />
gewählt wird.
16<br />
Mit sechs unterschiedlichen <strong>Radio</strong>programmen spricht <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> alle Generationen an – im Bild Patricia Banzer von der <strong>DRS</strong> 1-Kinderredaktion.
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> –<br />
Jedem sein <strong>Radio</strong><br />
Zur Programmfamilie von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
gehören <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 2, <strong>DRS</strong> 3, <strong>DRS</strong> 4 News,<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> Virus. Sie sprechen<br />
unterschiedliche Publikumssegmente an, die das<br />
Medium <strong>Radio</strong> zunehmend auch über digitale<br />
Kanäle <strong>und</strong> das Internet konsumieren.<br />
Sechs eigenständige Programme<br />
Als Service public-Unternehmen muss<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> alle gesellschaftlich<br />
wichtigen Segmente der Bevölkerung ansprechen:<br />
alle Generationen, beide Geschlechter,<br />
sämtliche Bildungsgruppen,<br />
wertkonservative <strong>und</strong> progressive Kreise, urbane<br />
<strong>und</strong> ländliche Bevölkerungsschichten,<br />
<strong>Schweizer</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Schweizer</strong> wie Ausländerinnen<br />
<strong>und</strong> Ausländer. Sie alle zahlen in<br />
unserem Land Empfangsgebühren <strong>und</strong><br />
haben Anspruch auf die Befriedigung<br />
ihrer spezifischen Interessen. Dafür sorgen<br />
mit <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 2, <strong>DRS</strong> 3, <strong>DRS</strong> 4 News,<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> Virus sechs<br />
eigenständige, sorgfältig aufeinander abgestimmte<br />
Programme, die zusammen ein<br />
umfassendes Spektrum an Information,<br />
Unterhaltung, Wissen, Hintergr<strong>und</strong>, Kultur<br />
<strong>und</strong> Service abdecken.<br />
Steigender Anteil an<br />
<strong>Schweizer</strong> Musik<br />
Beim Medium <strong>Radio</strong> ist die ausgestrahlte<br />
Musik ein entscheidender Faktor für die<br />
Ein- <strong>und</strong> Umschaltentscheidungen des Publikums.<br />
Die Überprüfung, Anpassung <strong>und</strong><br />
wenn nötig Neuausrichtung der Musikprogrammierung<br />
gehören deshalb zu den permanenten<br />
Aufgaben der Programmleitung<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. In einer Gesamt-<br />
strategie haben Programmleiter <strong>und</strong> Musikchefs<br />
eine verbindliche Musikpolitik für<br />
sämtliche Programme von SR <strong>DRS</strong> definiert.<br />
Sie positioniert die einzelnen Programme<br />
musikalisch optimal <strong>und</strong> hebt sie voneinander<br />
ab. Ein besonderes Augenmerk gilt<br />
dabei der Gewichtung des einheimischen<br />
Musikschaffens. Der Anteil <strong>Schweizer</strong> Musik<br />
in den <strong>Radio</strong>programmen der SRG SSR<br />
nimmt stetig zu. Bei SR <strong>DRS</strong> verzeichnete<br />
vor allem <strong>DRS</strong> 3 einen starken Anstieg. In<br />
den letzten fünf Jahren hat der Anteil von<br />
13 auf 18 Prozent zugenommen – auch als<br />
Folge einer «Charta», welche <strong>Schweizer</strong><br />
Musikschaffende, Produzenten <strong>und</strong> <strong>Radio</strong>schaffende<br />
vor fünf Jahren unterzeichnet<br />
haben.<br />
Neues Publikum dank Online-<br />
Angeboten<br />
Immer mehr Menschen nutzen das <strong>Radio</strong><br />
nicht mehr nur über die traditionellen Kanäle.<br />
Das Internet gewinnt als zusätzliche Nutzungsmöglichkeit<br />
für <strong>Radio</strong>inhalte laufend<br />
an Bedeutung. Insbesondere jüngere Zielgruppen<br />
können über den Live-Stream<br />
tendenziell besser erreicht werden als über<br />
die herkömmlichen Verbreitungskanäle.<br />
Neue Publikumssegmente über attraktive<br />
Online-Angebote zu gewinnen, ist deshalb<br />
ein wichtiger Faktor für die Zukunft von<br />
17<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> geworden. Nach dem<br />
Relaunch seiner Internetseiten auf Anfang<br />
2008 präsentiert sich die Homepage von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> bereits seit Mitte August<br />
2009 erneut mit einem veränderten Inhaltskonzept.<br />
Die Website ist nicht mehr in<br />
erster Linie Einstiegs- <strong>und</strong> Verlinkungsportal<br />
für die Unterseiten der Programme, sondern<br />
ein vollwertiges Portal mit Fokus auf aktuelle<br />
Informationen, Nachrichten <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>geschichten.<br />
Mehr dazu auf drs.ch<br />
oder auf den Seiten 55 bis 57 dieser Bilanz.
18<br />
<strong>DRS</strong> 1 – Das <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> 1 ist mit täglich r<strong>und</strong> 1.9 Millionen<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern das meistgehörte<br />
<strong>Radio</strong>programm der deutschsprachigen<br />
Schweiz. Sein vielfältiges Angebot bietet<br />
neben umfassenden Informationen auch<br />
Service- <strong>und</strong> Ratgeberrubriken. Wissensvermittlung,<br />
Hörspiele, Unterhaltung <strong>und</strong><br />
Hintergründiges sind weitere Qualitätsmerkmale<br />
der Leistungen von <strong>DRS</strong> 1.<br />
<strong>DRS</strong> 2 – Kultur <strong>und</strong> Wissen<br />
<strong>DRS</strong> 2 ist <strong>Radio</strong> mit Lust am Tiefgang <strong>und</strong><br />
an den Bewegungen unserer Zeit. Mit klassischer<br />
Musik <strong>und</strong> Jazz. <strong>DRS</strong> 2 gewährt Einsicht<br />
in Kultur, Wissenschaft, Philosophie,<br />
Religion, Gesellschaft <strong>und</strong> Politik. Mit einem<br />
klärenden Blick auf das aktuelle Geschehen.<br />
<strong>DRS</strong> 2 mischt sich ein, spürt Zusammenhänge<br />
auf, informiert <strong>und</strong> reflektiert. <strong>DRS</strong> 2 lädt<br />
zu Klangreisen ein. Tag für Tag: kritisch, klar,<br />
kompetent.<br />
<strong>DRS</strong> 3 – Dein Live-<strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> 3 ist das führende Pop- <strong>und</strong> Rockradio<br />
der deutschsprachigen Schweiz. Unter dem<br />
Leitmotiv «Musik ist Information» bietet<br />
<strong>DRS</strong> 3 ein vielfältiges Musikprogramm mit<br />
entsprechenden Informationen <strong>und</strong> Hintergründen.<br />
<strong>DRS</strong> 3 informiert in stündlichen<br />
Nachrichtenbulletins, zweimal täglich in<br />
einem Informationsmagazin <strong>und</strong> in zahlreichen<br />
Beiträgen über die aktuellen<br />
Tagesthemen mit den Schwerpunkten<br />
Politik, Wirtschaft, Sport, IT/Neue Medien,<br />
Lifestyle <strong>und</strong> Service. <strong>DRS</strong> 3 ist das Leitprogramm<br />
für die Sportberichterstattung.
<strong>DRS</strong> 4 News – Was die Welt bewegt<br />
<strong>DRS</strong> 4 News ist ein Wortprogramm ohne<br />
Musik, mit einem Basisangebot zum Geschehen<br />
in Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Sport,<br />
ergänzt mit Themen aus Kultur, Medien, IT,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Bildung. Die Gr<strong>und</strong>struktur<br />
bilden Nachrichtenbulletins zur vollen<br />
<strong>und</strong> halben St<strong>und</strong>e r<strong>und</strong> um die Uhr, an<br />
365 Tagen im Jahr. <strong>DRS</strong> 4 News erfüllt den<br />
Wunsch des Publikums nach einem raschen<br />
Informationszugriff zu jeder Tages- <strong>und</strong><br />
Nachtzeit. Und mit seinen Direktübertragungen<br />
von Fussball- <strong>und</strong> Eishockey-Partien<br />
in voller Länge hat <strong>DRS</strong> 4 News ein altes<br />
<strong>Radio</strong>format neu entdeckt.<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle – Die Heimat<br />
im <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle ist ein Programm für Liebhaberinnen<br />
<strong>und</strong> Liebhaber traditioneller <strong>und</strong><br />
heimatverb<strong>und</strong>ener Klänge, von Schlagern<br />
<strong>und</strong> Tanzmusik. <strong>DRS</strong> Musikwelle sendet<br />
Nachrichten <strong>und</strong> Informationssendungen<br />
aus der <strong>DRS</strong> 1-Palette, ergänzt durch Ratgeber-<br />
<strong>und</strong> Servicethemen. Zu den Perlen des<br />
24-St<strong>und</strong>en-Programms gehören Hörspiele<br />
aus den Archiven von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>.<br />
19<br />
<strong>DRS</strong> Virus – Das unerhörte <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> Virus ist <strong>Radio</strong>, aber anders. <strong>DRS</strong> Virus<br />
liebt <strong>und</strong> lebt Musik. Beim jungen Programm<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> geht es<br />
um den neuen So<strong>und</strong> abseits des Mainstreams.<br />
Hier kann man neue Musik entdecken.<br />
<strong>DRS</strong> Virus ist multimedial, interaktiv<br />
<strong>und</strong> steht dank Chats, Blogs <strong>und</strong> Social-Media-Plattformen<br />
ständig im Dialog mit seinem<br />
Publikum. Über die Website drsvirus.ch<br />
können die <strong>DRS</strong> Virus-Hörerinnen <strong>und</strong><br />
-Hörer das <strong>Radio</strong>programm direkt beeinflussen.<br />
Ausserdem erhalten sie Infos zu Songs<br />
<strong>und</strong> Bands sowie Podcasts von DJ-Mixes<br />
<strong>und</strong> Musiksendungen.
20<br />
<strong>DRS</strong> 1 – Das <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> 1 ist das meistgehörte <strong>Radio</strong>programm der<br />
Schweiz <strong>und</strong> aus der Medienlandschaft nicht<br />
wegzudenken. Ein überarbeitetes Programmkonzept<br />
<strong>und</strong> ein neues Nachmittagsprogramm setzen noch<br />
stärker auf «Swissness» <strong>und</strong> Unverwechselbarkeit.<br />
<strong>DRS</strong> 1 will hoch hinaus – im Sommer 2009 schaffte es das Programm mit einer Expedition gar auf den 7134 Meter hohen Pik Lenin.
Mit täglich r<strong>und</strong> 1.9 Millionen Hörerinnen<br />
<strong>und</strong> Hörern ist <strong>DRS</strong> 1 unangefochtener Spitzen<br />
reiter in der <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong>landschaft.<br />
Zum hohen Marktanteil von 36.4 Prozent<br />
trägt ein Publikum aus allen Altersgruppen<br />
bei.<br />
Ein Programm für alle<br />
<strong>DRS</strong> 1 schlägt Brücken zwischen den Regionen,<br />
den Sprachgruppen, zwischen <strong>Schweizer</strong>n<br />
<strong>und</strong> Ausländern, zwischen sozialen<br />
Schichten. Mit offenem Blick nach aussen<br />
trägt <strong>DRS</strong> 1 zur Bildung der schweizerischen<br />
Identität bei <strong>und</strong> gibt Aufschluss über die<br />
Stellung der Schweiz in der Welt. Diese Vorgaben,<br />
die 2009 in einem überarbeiteten<br />
Programmkonzept festgehalten worden<br />
sind, erfüllt <strong>DRS</strong> 1 mit seinem Vollprogramm<br />
im Rahmen der Palette von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong>. Die Akzente liegen auf Information,<br />
Meinungsbildung, Unterhaltung, Kultur,<br />
Hörspielen, Literatur, Kinderprogrammen,<br />
Orientierung, Lebenshilfe <strong>und</strong> Serviceleistungen.<br />
Die Stärken von <strong>DRS</strong> 1 sind die<br />
kompetente <strong>und</strong> rasche Informationsvermittlung<br />
mittels Nachrichten- <strong>und</strong><br />
Hintergr<strong>und</strong>sendungen, die Hörspiel-<br />
Eigenproduktionen <strong>und</strong> Hörbücher, die<br />
Kindersendungen <strong>und</strong> die vielfältigen<br />
«schweizerischen» Inhalte. Umfassende Informationssendungen<br />
zu den Hauptsendezeiten<br />
am Morgen, Mittag <strong>und</strong> Abend<br />
verschaffen dem Publikum von <strong>DRS</strong> 1 einen<br />
Überblick über das aktuelle Geschehen in<br />
der Schweiz <strong>und</strong> ihren Regionen. Die Optik<br />
der Deutschschweizer Landesteile wird in<br />
Regionaljournalen, verbreitet in regionalen<br />
Splitprogrammen, vertieft.<br />
Weitere Programmentwicklungen<br />
<strong>DRS</strong> 1 hat 2009 weiter an Frische, Authentizität<br />
<strong>und</strong> Lebendigkeit gewonnen <strong>und</strong> setzt<br />
noch stärker als bisher auf «Swissness» <strong>und</strong><br />
Unverwechselbarkeit. Wesentlich dazu beigetragen<br />
hat die partielle Neugestaltung<br />
des Nachmittagsprogramms, das nebst den<br />
bisherigen, bewährten Inhalten um neue<br />
Sendungen <strong>und</strong> ein Wissensspiel r<strong>und</strong> um<br />
die <strong>Schweizer</strong> Kantone angereichert worden<br />
ist.<br />
Mit den Regionalredaktionen<br />
direkt vor Ort<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> hat gemäss Leitbild<br />
«die Welt im Auge, im Zentrum stehen die<br />
Schweiz <strong>und</strong> ihre Regionen». In Regionaljournalen<br />
<strong>und</strong> -nachrichten berichtet <strong>DRS</strong> 1<br />
mehrmals täglich direkt aus den Deutschschweizer<br />
Landesteilen. Die Mitarbeitenden<br />
der Studios in Aarau, Basel, Bern, Chur, Luzern,<br />
St.Gallen <strong>und</strong> Zürich sowie zahlreiche<br />
Inlandkorrespondentinnen <strong>und</strong> -korrespondenten<br />
berichten aktuell, publikumsnah <strong>und</strong><br />
vernetzt vor Ort. Seit Sommer 2009 intensivieren<br />
zwei zusätzliche Regionaljournal-<br />
Ausgaben auf <strong>DRS</strong> 1 im Anschluss an die<br />
Nachrichten von 11.00 Uhr <strong>und</strong> 16.00 Uhr die<br />
Berichterstattung aus den Regionen. Mehr<br />
dazu auch im Kapitel «Informationen für alle<br />
Programme» auf den Seiten 48 bis 53.<br />
Musik aus drei Jahrzehnten<br />
Obwohl <strong>DRS</strong> 1 ein stark inhaltsorientiertes<br />
Programm ist, hat die Musikauswahl in den<br />
letzten Jahren an Wichtigkeit gewonnen.<br />
Sie muss die unterschiedlichen musikalischen<br />
Vorlieben eines breit interessierten<br />
Publikums im Alter von über 45 Jahren berücksichtigen.<br />
Der Musik-Anteil von <strong>DRS</strong> 1<br />
variiert im Tagesverlauf zwischen 40 <strong>und</strong><br />
70 Prozent; am späteren Abend <strong>und</strong> in der<br />
Nacht steigt der Anteil markant. Gespielt<br />
werden Titel aus den Jahrzehnten von 1960<br />
bis 1990, welche das Zielpublikum musikalisch<br />
geprägt haben. Dazu kommen Klänge<br />
aus früheren oder späteren Jahren, die stilmässig<br />
oder musikhistorisch dazu passen.<br />
Die Palette enthält alle Sprachen, die aus<br />
schweizerischer Sicht in der Unterhaltungsmusik<br />
relevant sind (Deutsch, <strong>Schweizer</strong>deutsch,<br />
Englisch, Französisch, Italienisch<br />
<strong>und</strong> Spanisch) sowie einen rätoromanischen<br />
21<br />
Anteil. Die «Swissness», die das neue Programmkonzept<br />
von <strong>DRS</strong> 1 verstärkt ausspielt,<br />
schlägt sich in der vermehrten<br />
Programmierung von einheimischen Produktionen<br />
nieder. <strong>Schweizer</strong> Musik ist mit<br />
einem bis zwei Titeln pro St<strong>und</strong>e im Tages-<br />
<strong>und</strong> im Nachtprogramm vertreten.<br />
Die Aufwertung der <strong>DRS</strong> Musikwelle<br />
zum Vollprogramm für Volksmusik trug zur<br />
Schärfung des musikalischen Profils von<br />
<strong>DRS</strong> 1 bei. Zudem haben 2009 die neuen<br />
werktäglichen Musik-Special «Classics» mit<br />
Musik aus den 60er- bis in die frühen 80er-<br />
Jahre <strong>und</strong> die Verlegung des «Country<br />
Special» von <strong>DRS</strong> 3 auf <strong>DRS</strong> 1 dessen<br />
Musikkompetenz weiter erhöht.<br />
Hörspielförderung<br />
Das künstlerisch gestaltete Hörspiel ist bis<br />
heute die einzige genuine <strong>Radio</strong>kunstform<br />
geblieben. Das Spektrum reicht vom klassischen<br />
Hörspiel über Mischformen mit<br />
Musik bis hin zum Feature, der Originalton-<br />
Collage. Die Hörspielproduktion in Dialekt<br />
<strong>und</strong> Hochsprache fördert einheimische Autoren<br />
<strong>und</strong> bietet <strong>Schweizer</strong> Sprecherinnen<br />
<strong>und</strong> Sprechern Verdienstmöglichkeiten. So<br />
hat die Hörspielredaktion 2009 den siebten<br />
«Hunkeler»-Roman des Basler Schriftstellers<br />
Hansjörg Schneider als vierteilige Hörspielfolge<br />
produziert <strong>und</strong> ausgestrahlt. Wie die<br />
meisten seiner Hörspielproduktionen hat<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> auch diese auf CD veröffentlicht.<br />
Die Hörspielredaktion stellt ihre<br />
Produktionen auch für Workshops zur Verfügung<br />
oder speist sie in internationale Austauschprogramme<br />
ein. So wird ein echter<br />
Mehrwert für ein interessiertes <strong>und</strong> überdurchschnittlich<br />
engagiertes Publikum<br />
geschaffen, mit dem die Redaktion in<br />
öffentlichen Veranstaltungen regelmässig<br />
den direkten Kontakt sucht. Für ihre Arbeit<br />
wird sie immer wieder mit nationalen <strong>und</strong><br />
internationalen Preisen ausgezeichnet.
22<br />
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
Mit einer Reihe von Innovationen hat <strong>DRS</strong> 1<br />
im Jahr 2009 seinen Anspruch untermauert,<br />
das vielfältigste <strong>und</strong> kompletteste <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong>programm zu sein.<br />
Der neue Nachmittag auf <strong>DRS</strong> 1<br />
Seit Mitte 2009 präsentiert sich das Nachmittagsprogramm<br />
von <strong>DRS</strong> 1 frischer, authentischer<br />
<strong>und</strong> lebendiger. Die Sendezeit zwischen<br />
14.00 <strong>und</strong> 17.00 Uhr stellt die Schweiz ins<br />
Zentrum.<br />
Die Sendung «Siesta» wurde durch<br />
neue Sendungen mit Beiträgen über Hörbücher<br />
(«Hörbar»), M<strong>und</strong>art-Themen <strong>und</strong><br />
Brauchtum ersetzt. Ein neues M<strong>und</strong>art- <strong>und</strong><br />
Brauchtumsmagazin («Schwiiz <strong>und</strong> quer») bietet<br />
spannende Einblicke in die Sprach- <strong>und</strong><br />
Alltagskultur der Schweiz, ein neues Literaturmagazin<br />
(«WortOrt») nimmt das Publikum mit<br />
an Orte, welche Schriftsteller inspiriert <strong>und</strong><br />
Geschichten ausgelöst haben. Auch ein neues<br />
Wissensspiel («<strong>Schweizer</strong>meister») r<strong>und</strong> um<br />
die <strong>Schweizer</strong> Kantone erhöht die in diesem<br />
Programmabschnitt angestrebte «Swissness».<br />
Informationssendungen: Ausbau<br />
<strong>und</strong> Rochaden<br />
Auch die Abteilung Information wartete per<br />
Mitte 2009 mit etlichen Änderungen auf:<br />
Die Sendung «HeuteMorgen» wurde mit<br />
dem Programm von <strong>DRS</strong> 4 News zusammengelegt.<br />
Sie dauert neu eine Viertelst<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> wird jeweils zur vollen <strong>und</strong> zur halben<br />
St<strong>und</strong>e parallel auf <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 4 News <strong>und</strong><br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle respektive <strong>DRS</strong> 2 ausgestrahlt.<br />
Einen Wechsel in der redaktionellen<br />
Zuständigkeit gab es bei der «Presseschau»,<br />
die seit dem gleichen Termin nicht mehr bei<br />
der Abteilung Information, sondern bei der<br />
Programmleitung von <strong>DRS</strong> 1 liegt.<br />
Romandie <strong>und</strong> Tessin aktuell<br />
Seit März 2009 berichten abwechslungsweise<br />
zwei Journalisten aus der italienischen<br />
<strong>und</strong> der französischen Schweiz darüber, was<br />
die Bevölkerung in ihren Regionen beschäftigt<br />
<strong>und</strong> für Gesprächsstoff sorgt. Die Sendung<br />
«Romandie aktuell» respektive «Tessin<br />
aktuell» basiert auf einer Kooperation von<br />
<strong>DRS</strong> 1 mit dem Tessiner <strong>Radio</strong> RSI <strong>und</strong> dem<br />
Westschweizer <strong>Radio</strong> RSR <strong>und</strong> wird jeweils<br />
am Samstag um 10.10 Uhr ausgestrahlt.<br />
«Country Special» goes <strong>DRS</strong> 1<br />
Viele Jahre war der Dienstagabend bei<br />
<strong>DRS</strong> 3 ein Fixtermin für Liebhaber von Country-Music-Klängen.<br />
Im Berichtsjahr kam es<br />
zu einer Rochade des «Country Special» zu<br />
<strong>DRS</strong> 1. Die Sendung wird neu am Sonntagabend<br />
von 20.00 bis 22.00 Uhr auf <strong>DRS</strong> 1<br />
ausgestrahlt.<br />
«Rock’n’Roll <strong>und</strong> Edelweiss» –<br />
die letzte Sendung<br />
Sieben Jahre tourte Moderator Beat Antenen<br />
mit seiner Sendung «Rock’n’Roll <strong>und</strong><br />
Edelweiss» durchs Land, zeigte in unzähligen<br />
Live-Sendungen die vielen Facetten des<br />
<strong>Schweizer</strong> Musikschaffens <strong>und</strong> ermöglichte<br />
Begegnungen mit interessanten Gästen. Die<br />
letzte Sendung wurde am 28. August 2009<br />
aus Teufen gesendet.<br />
40 Jahre «Nachtexpress»<br />
Freitag ist «Nachtexpress»-Tag. Von 22.00<br />
bis 2.00 Uhr erfüllt <strong>DRS</strong> 1 Musikwünsche<br />
seiner Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer – dies seit<br />
40 Jahren. Am 4. Juli 1969 wurde die erste<br />
Wunschsendung ausgestrahlt. Am Freitag,<br />
26. Juni feierte die Sendung das Jubiläum<br />
mit Live-Publikum, Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern<br />
sowie mit Joschi Kühne <strong>und</strong> Marco Rima als<br />
Moderatoren.<br />
50 Jahre Kleinkunst<br />
Anlässlich der 50. <strong>Schweizer</strong> Künstlerbörse<br />
traf sich in Thun, was in der <strong>Schweizer</strong> Ka-<br />
barettszene Rang <strong>und</strong> Namen hat. <strong>DRS</strong> 1<br />
<strong>und</strong> die anderen ersten SRG SSR-<strong>Radio</strong>programme<br />
waren an der grossen viersprachigen<br />
<strong>Radio</strong>gala dabei.<br />
Ebenfalls aus der «Spasspartout»-<br />
Küche stammte ein Special mit Gisela Widmer,<br />
der früheren «Stimme aus London»,<br />
welche das <strong>DRS</strong> 1-Publikum seit Jahren<br />
mit der Satirerubrik «Zytlupe» vor die Lautsprecher<br />
holt. Am 9. September las sie,<br />
begleitet von ihren Musikern Marcel Oetiker<br />
<strong>und</strong> Albin Brun, im <strong>Radio</strong>studio Zürich einige<br />
ihrer Glossen vor Publikum.<br />
60 Jahre «Visite»<br />
Erstmals ausgestrahlt wurde die Sendung<br />
«Visite» mit Musik- <strong>und</strong> Genesungswünschen<br />
von Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern für ihre<br />
kranken Angehörigen am 7. Oktober 1949.<br />
Sie gehört mithin zu den ältesten Formaten<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. Das damalige<br />
«Wunschkonzert für die Kranken» wird jeweils<br />
am Freitagnachmittag von 15.00 bis<br />
16.00 Uhr ausgestrahlt. Zur Feier des Jubiläums<br />
sendete das «Visite»-Team am 9. Oktober<br />
2009 aus dem kleinsten Spital der<br />
Schweiz in Sta. Maria im Münstertal.<br />
Expedition auf den Pik Lenin<br />
Welche Auswirkungen haben extreme Höhenunterschiede<br />
auf den menschlichen Körper?<br />
Diese <strong>und</strong> andere Fragen stellte sich<br />
eine <strong>Schweizer</strong> Forschungsexpedition, die<br />
SR <strong>DRS</strong>-Redaktor Tommy Dätwyler vom<br />
24. Juli bis 24. August 2009 auf den 7 134<br />
Meter hohen Pik Lenin in Kirgistan begleitete.<br />
Seine Berichte aus dieser extremen Höhe<br />
wurden über eine Satelliten-Verbindung ins<br />
Programm von <strong>DRS</strong> 1 eingespiesen <strong>und</strong><br />
waren mit vielen Zusatzinformationen <strong>und</strong><br />
-materialien auf drs1.ch abrufbar.<br />
Schwerpunkt Alpen<br />
Vom 18. bis 25. September 2009 widmete<br />
<strong>DRS</strong> 1 den <strong>Schweizer</strong> Alpen eine Schwerpunktwoche.<br />
Unter dem Titel «Schwizer
Alpe – meh as gueti Ussichte uf <strong>DRS</strong> 1»<br />
nahmen verschiedene Sendungen <strong>und</strong> Redaktionen<br />
ihre Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer unter<br />
anderem mit nach Crans-Montana, wo eine<br />
Konferenz der internationalen Alpenschutzkommission<br />
CIPRA stattfand, zu Alpabzügen<br />
sowie zur Eröffnung der neuen Monte-<br />
Rosa-Hütte des <strong>Schweizer</strong>ischen Alpenclubs<br />
SAC. Auch diesen Schwerpunkt ergänzte<br />
ein ausführliches Dossier mit allen Beiträgen<br />
zum Nachhören <strong>und</strong> zusätzlichen Informationen<br />
wie Wandertipps <strong>und</strong> ein Alpen-Quiz<br />
auf drs1.ch.<br />
<strong>Radio</strong>tour von Visionen zur Realität<br />
Bereits zum sechsten Mal wurde 2009 das<br />
interregionale Projekt <strong>Radio</strong>tour realisiert, in<br />
welchem Programmschaffende <strong>und</strong> technisches<br />
Personal aus allen Sprachregionen<br />
eng zusammenarbeiten. Das Thema im Berichtsjahr<br />
lautete «Vision Schweiz. Vision<br />
Suisse. Vision Svizzera. Visiun Svizra» <strong>und</strong><br />
suchte in Zug, Lausanne, Lugano <strong>und</strong><br />
Samedan nach neuen Ideen <strong>und</strong> spürbaren<br />
Innovationen aus den Gebieten «Arbeit im<br />
internationalen Umfeld», «Mobilität <strong>und</strong> Lebensräume»,<br />
«universitäre Forschung» <strong>und</strong><br />
«Natur <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit». Das Ergebnis war<br />
auf allen ersten Programmen der SRG SSR<br />
zu hören.<br />
Legende<br />
Am 26. Juni 2009 feierte <strong>DRS</strong> 1 40 Jahre «Nachtexpress» – mit wortkräftiger Unterstützung durch Co-Moderator Marco Rima<br />
(rechts, im Gespräch mit Joschi Kühne).<br />
Hunkeler im Hörspiel<br />
Erstmals hat die Hörspielredaktion von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> 2009 einen «Hunkeler»-<br />
Kriminalroman des Schriftstellers Hansjörg<br />
Schneider in eine Hörspielfassung gebracht<br />
<strong>und</strong> vom 7. bis 28. September jeweils montags<br />
um 14.05 Uhr in vier Teilen ausgestrahlt.<br />
Der knorrige Basler Kommissar Peter Hunkeler<br />
löste seinen mittlerweile siebten Fall mit<br />
dem Titel «Die Goldene Hand» sowohl am<br />
<strong>Radio</strong> als auch auf dem SR <strong>DRS</strong>-Hörbuch aus<br />
dem Christoph Merian Verlag mit gewohnter<br />
Bravour.<br />
Preise für Hörspielautoren<br />
Mit Geri Dillier <strong>und</strong> Linard Bardill sind im<br />
vergangenen Jahr zwei Hörspielautoren von<br />
<strong>DRS</strong> 1 mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet<br />
worden. Geri Dillier hat für seine stimmigen,<br />
zugänglichen <strong>und</strong> qualitativ hochstehenden<br />
Hörspiele für Klein <strong>und</strong> Gross<br />
den «Prix <strong>Radio</strong>magazin 2009» erhalten.<br />
Und die Vereinigung zur Förderung <strong>Schweizer</strong><br />
Jugendkultur verlieh dem Hörspiel<br />
«Ami Sabi im Schneew<strong>und</strong>erland» von<br />
Linard Bardill das Prädikat «besonders<br />
empfohlen» <strong>und</strong> sprach ihm zudem die<br />
Auszeichnung «S’Goldig Chrönli 2009» zu.<br />
«Zytlupe» Nr. 1 vor Harry Potter<br />
Zum zweiten Mal wurden 2009 «Zytlupe»-<br />
Beiträge von Gisela Widmer zu einem<br />
Hörbuch zusammengestellt <strong>und</strong> mit dem<br />
Christoph Merian Verlag auf den CD-Markt<br />
gebracht. Die Verkaufsstatistik von Media<br />
Control hat für «Zytlupe 2» einen unerwarteten<br />
Erfolg ausgewiesen: Das Hörbuch der<br />
freien Autorin <strong>und</strong> Dozentin ging im Monat<br />
Juli 2009 öfter über die Ladentische als<br />
Topseller wie «Harry Potter» oder Donna-<br />
Leon-Krimis <strong>und</strong> erreichte Platz 1 der Verkaufshitparade.<br />
23<br />
Anerkennung für «100 Jahre ZGB»<br />
Zwar fällt die Ausstrahlung der Sendung<br />
nicht ins Berichtsjahr, wurde doch der<br />
«Doppelpunkt»-Beitrag von Regula Zehnder<br />
<strong>und</strong> Christian Schmid zum Thema «100 Jahre<br />
<strong>Schweizer</strong>isches Zivilgesetzbuch» bereits<br />
am 6. Dezember 2007 ausgestrahlt. Anderthalb<br />
Jahre später, am 13. Juni 2009, hat der<br />
<strong>Schweizer</strong>ische Anwaltsverband (SAV) die<br />
Sendung mit einem Nebenpreis <strong>und</strong> 2 000<br />
Franken prämiert, weil es ihr «ausgezeichnet<br />
gelungen sei, die Bedeutung dieses<br />
Gesetzeswerkes in Erinnerung zu rufen».
24<br />
Bei <strong>DRS</strong> 1 kommen die Kleinsten ganz gross heraus: Im Mai 2009 feierte «<strong>DRS</strong> Pirando» mit über h<strong>und</strong>ert<br />
Fans ein farbenfrohes Fest <strong>und</strong> stellte erstmals den neuen «<strong>DRS</strong> Pirando»-Song vor.<br />
Kinderradio «<strong>DRS</strong> Pirando»<br />
«Pirando» kann man nicht mehr verpassen.<br />
Seit Juli 2009 besteht die Möglichkeit,<br />
die beliebte Kindersendung von <strong>DRS</strong> 1 als<br />
Podcast auf den eigenen PC oder den mp3-<br />
Player zu laden <strong>und</strong> nachzuhören. Doch obwohl<br />
die Kinderredaktion von SR <strong>DRS</strong> dem<br />
Wandel ihrer jüngeren Hörerschaft zu routinierten<br />
Userinnen <strong>und</strong> Usern des World<br />
Wide Web beispielhaft Rechnung trägt,<br />
pflegt sie nach wie vor die unmittelbare<br />
persönliche Begegnung mit ihren kleinen<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern. Am grossen<br />
«Pirando»-Fest im Mai 2009 stürmten über<br />
h<strong>und</strong>ert 7- bis 14-jährige Fans das <strong>Radio</strong>studio<br />
Zürich, um die Live-Premiere des<br />
«Pirando»-Songs mitzuerleben. Und als Medienpartner<br />
der Van-Gogh-Ausstellung im<br />
Kunstmuseum Basel führte die Kinderredaktion<br />
den Malwettbewerb «PirandoColor»<br />
durch.<br />
Vom 6. bis 12. September 2009 rückte<br />
<strong>DRS</strong> 1 die Jüngsten unserer Gesellschaft in<br />
den Mittelpunkt <strong>und</strong> widmete ihnen eine<br />
ganze Themenwoche. Unter dem Motto<br />
«Kinder sind unser Programm» gaben viele<br />
Sendungen Einblick in den Kinder-Alltag, in<br />
Schule, Freizeit, Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften.<br />
Kinderwelt wird konvergent<br />
Im Berichtsjahr haben das <strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong><br />
SF <strong>und</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> im Rahmen<br />
der Medienkonvergenz-Strategie der<br />
SRG SSR an der Vision einer Multimedia-<br />
Kinderwelt gearbeitet. Das Pilotprojekt soll<br />
aufzeigen, in welcher Form SR <strong>DRS</strong> <strong>und</strong> SF<br />
künftig zusammenarbeiten können. Die geplante<br />
neue Kinderwelt in <strong>Radio</strong>, <strong>Fernsehen</strong><br />
<strong>und</strong> Internet soll einen gemeinsamen Namen,<br />
eine gemeinsame Bildsprache <strong>und</strong> eine<br />
gemeinsame Website bekommen <strong>und</strong> im<br />
Sommer 2010 realisiert sein. Seit dem<br />
1. November 2009 ist der bisherige Leiter<br />
Kinderprogramme von <strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong>,<br />
Thomas Grond, Projekt- <strong>und</strong> designierter<br />
Leiter der künftigen trimedialen<br />
Kinderredaktion. Seine Stellvertreterin ist<br />
Susanne Eberhart, Leiterin der Fachredaktion<br />
Kinder bei SR <strong>DRS</strong>.<br />
Ausblick<br />
<strong>DRS</strong> 1 hat sich in den vergangenen Jahren<br />
durch die konsequente Optimierung seiner<br />
Strukturen <strong>und</strong> die kontinuierliche Arbeit an<br />
Programminhalten eine herausragende<br />
Stellung als <strong>Schweizer</strong> Mehrheitsprogramm<br />
erarbeitet. <strong>DRS</strong> 1 will im <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong>markt<br />
auch im Jahr 2010 unangefochten die<br />
Nummer 1 bleiben. Im Programmbereich<br />
steht die Konsolidierung der neuen Programmstrukturen<br />
<strong>und</strong> -inhalte, vor allem im<br />
Nachmittagsprogramm, im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Ferner soll das Image des Programms mit<br />
dem Projekt «Mit <strong>DRS</strong> 1 in die Zukunft»<br />
gestärkt werden. Des Weiteren plant die<br />
Redaktion eine neue, für die Schweiz einzigartige<br />
M<strong>und</strong>artplattform.<br />
Für 35 Prozent der Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer ist<br />
<strong>DRS</strong> 1 die erste Wahl, wenn sie das politische<br />
Geschehen <strong>und</strong> seine Hintergründe verstehen<br />
wollen. 35 Prozent des <strong>Radio</strong>publikums bescheinigen<br />
<strong>DRS</strong> 1, am besten von allen <strong>Radio</strong>s über<br />
die Lebensbedingungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />
in der Schweiz zu berichten.
Abschied von einer grossen Autorin <strong>und</strong> Kolumnistin: Am 9. September 2009 lud Gisela Widmer das <strong>DRS</strong> 1-Publikum für ihre letzte «Zytlupe» ins <strong>Radio</strong>studio Zürich ein.<br />
25
26<br />
<strong>DRS</strong> 2 – Kultur <strong>und</strong> Wissen<br />
<strong>DRS</strong> 2 ist das Kulturradio der Schweiz. Es regt zum<br />
Denken an, wirft Themen auf <strong>und</strong> bietet Vertiefung.<br />
<strong>DRS</strong> 2 unterhält sein Publikum intelligent mit Wort<br />
<strong>und</strong> Musik. Für das kulturelle Leben in unserem<br />
Land ist das Programm unverzichtbar.<br />
Seit über 40 Jahren fördert <strong>DRS</strong> 2 das <strong>Schweizer</strong> Jazz-Schaffen. Diese Arbeit würdigte der Literatur- <strong>und</strong> Jazz-Kritiker Peter Rüedi am Schaffhauser Jazz-Festival.
<strong>DRS</strong> 2 wendet sich an ein reifes, bildungsnahes<br />
<strong>und</strong> gut situiertes Publikum, das seine<br />
Themen aus den Bereichen klassische Musik,<br />
Kultur <strong>und</strong> Wissen gezielt auswählt. R<strong>und</strong><br />
400 000 Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer schalten täglich<br />
<strong>DRS</strong> 2 ein. Mit einem Marktanteil von<br />
4.2 Prozent <strong>und</strong> einer Reichweite von knapp<br />
9 Prozent in der Deutschschweiz hat <strong>DRS</strong> 2<br />
seine Akzeptanz gegenüber dem Vorjahr<br />
halten können <strong>und</strong> ist damit eines der<br />
meistgenutzten Kulturradios Europas.<br />
Mit verschiedenen Massnahmen hat die<br />
Programmleitung im vergangenen Jahr eine<br />
Erschliessung neuer Publikumssegmente<br />
aller Altersschichten angestrebt <strong>und</strong> sich<br />
inhaltlich wie formal vor allem für jüngere<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer geöffnet.<br />
Mehr als Kultur<br />
<strong>DRS</strong> 2 setzt auf weit mehr als nur Kultur im<br />
engeren Sinn. Das Programm befasst sich<br />
nebst klassischer Musik, Jazz, Weltmusik,<br />
Literatur <strong>und</strong> Theater ebenso intensiv mit<br />
Gesellschaft, Wissenschaft, Religion, Ethik,<br />
Zeitgeist <strong>und</strong> Philosophie. <strong>DRS</strong> 2 vermittelt<br />
<strong>und</strong> reflektiert das kulturelle, politische <strong>und</strong><br />
gesellschaftliche Geschehen in der Schweiz<br />
<strong>und</strong> im Ausland. Das Programm leistet damit<br />
einen wesentlichen Beitrag zur «idée suisse»<br />
der SRG SSR <strong>und</strong> an den Service public-Auftrag<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. Jeden Tag<br />
kommen Fachleute zu Wort, die sich zu<br />
wichtigen Themen unserer Zeit äussern <strong>und</strong><br />
damit Orientierungshilfe leisten.<br />
Klassik, Jazz, Weltmusik<br />
Das Musikprogramm trägt wesentlich zur<br />
Unverwechselbarkeit von <strong>DRS</strong> 2 bei. Es hebt<br />
sich klar von jeder Art Formatradio ab. Die<br />
Auswahl reicht von klassischer Musik aller<br />
Stile <strong>und</strong> Epochen über ein breites Jazz-Repertoire<br />
bis zur Weltmusik. Der Anteil an<br />
<strong>Schweizer</strong> Musik im Gesamtprogramm beträgt<br />
r<strong>und</strong> 16 Prozent. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist <strong>und</strong><br />
bleibt <strong>DRS</strong> 2 der Klassiksender, der sich mit<br />
einer differenzierten <strong>und</strong> kommentierten<br />
Programmierung von den Internetradios dieser<br />
Sparte abhebt. Mit zwölf Sendest<strong>und</strong>en<br />
pro Woche ist das Programm aber auch im<br />
Bereich Jazz führend. Bei <strong>DRS</strong> 2 sind in den<br />
letzten 20 Jahren über 600 Jazz-Produktionen<br />
entstanden, mit denen vor allem die<br />
kleine, aber feine <strong>Schweizer</strong> Jazz-Szene begleitet<br />
<strong>und</strong> gefördert wird; nicht zuletzt mit<br />
Übertragungen von den grossen <strong>Schweizer</strong><br />
Jazz-Festivals. Mit solchen öffentlichen Auftritten<br />
will <strong>DRS</strong> 2 in Zukunft vermehrt seine<br />
Verbindung zum Musikbetrieb unseres<br />
Landes stärken. Stark an Bedeutung gewonnen<br />
hat in den letzten Jahren die «Weltmusik».<br />
Mit dieser «dritten Farbe» auf seiner<br />
Musikpalette verfolgt <strong>DRS</strong> 2 auch das Ziel,<br />
über musikalische Inhalte vermehrt jüngere<br />
Zuhörerinnen <strong>und</strong> Zuhörer anzusprechen.<br />
Stark in Wissen <strong>und</strong> Bildung<br />
Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Innovation sind<br />
die zentralen Säulen einer modernen Gesellschaft.<br />
Die <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> TV-Konzession,<br />
welche der B<strong>und</strong>esrat der SRG SSR im<br />
November 2007 erteilt hat, erwähnt ausdrücklich<br />
die SRG-«Bildungsplattform».<br />
Bereits 2008 hat <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> das<br />
Projekt «<strong>DRS</strong> Wissen» als Teil dieser Plattform<br />
lanciert. Einer seiner Schwerpunkte<br />
war der Ausbau des Internet-Angebots der<br />
Wissenschaftsredaktion von <strong>DRS</strong> 2. In zahlreichen<br />
Wissensdossiers bietet <strong>DRS</strong> 2 seither<br />
auch im Internet eine sorgfältig aufbereitete<br />
Vertiefung aktueller Themen aus Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Bildung. Das Angebot stiess von<br />
Anfang an auf grosse Akzeptanz bei den<br />
Usern: 2009 generierte der Wissensblog auf<br />
<strong>DRS</strong> 2 jeden Monat durchschnittlich 4 770<br />
Page Impressions (Quelle: NetAudit). Die Zusammenarbeit<br />
mit externen Partnern aus<br />
Lehre, Forschung <strong>und</strong> Universitäten, die relevante<br />
Inhalte auf diesem Internet-Wissenskanal<br />
platzieren wollen, soll weiter ausgebaut<br />
werden. Die Sendung «Wissenschaft <strong>DRS</strong> 2»<br />
thematisiert Forschen <strong>und</strong> Forschungsergebnisse,<br />
informiert über gesellschaftliche Aus-<br />
27<br />
wirkungen <strong>und</strong> stellt kritische Fragen nach<br />
dem Nutzen. Sie berichtet aktuell <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert<br />
über Neues in den Naturwissenschaften,<br />
in Medizin <strong>und</strong> Technik, schlägt Brücken zu<br />
angrenzenden Wissenschaften wie Wirtschaft,<br />
Psychologie <strong>und</strong> Soziologie, verfolgt<br />
die Forschungs- <strong>und</strong> Bildungsdebatte der<br />
Politik <strong>und</strong> richtet dabei ein besonderes<br />
Augenmerk auf den Forschungsplatz<br />
Schweiz. Die Sendung erreicht jeweils einen<br />
beachtlichen Marktanteil von 4.7 Prozent,<br />
<strong>und</strong> der Sendungs-Podcast erfreut sich<br />
grosser Beliebtheit. Das Team der Wissenschafts-Redaktion<br />
produziert jedoch nicht<br />
nur Beiträge für die eigene halbstündige<br />
Sendung, sondern auch für <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 3<br />
<strong>und</strong> die Abteilung Information. Hier reicht<br />
die Palette vom kurzen Newsbeitrag bis<br />
zur halbstündigen, monothematischen<br />
Sendung.<br />
Offen für alle Generationen<br />
Wissensdurst, Bildungshunger <strong>und</strong> Freude<br />
an der Musik hängen nicht vom Alter ab.<br />
<strong>DRS</strong> 2 betrachtet es als seine Aufgabe, ein<br />
Programm für ältere Menschen zu machen.<br />
Ohne die Ansprüche dieser überdurchschnittlich<br />
treuen Stammhörerinnen <strong>und</strong><br />
-hörer zu enttäuschen, will <strong>DRS</strong> 2 aber mit<br />
einem breit gefächerten Angebot immer<br />
wieder neue Publikumsschichten aller Generationen<br />
gewinnen. Ihnen macht es sein Programm<br />
auf möglichst vielen multimedialen<br />
Plattformen zugänglich. Das Internet begleitet<br />
<strong>und</strong> bereichert die <strong>Radio</strong>sendungen; aufwändige<br />
Produktionen werden konsequent<br />
als Podcast angeboten <strong>und</strong> sind so zunehmend<br />
zeit- <strong>und</strong> ortsunabhängig hörbar.<br />
<strong>DRS</strong> 2 hält auch Kontakt zum Medium <strong>Fernsehen</strong><br />
<strong>und</strong> entwickelt medienkonvergente<br />
Sendekonzepte. Damit reagiert es auf die<br />
multimedialen Entwicklungen <strong>und</strong> veränderten<br />
Nutzergewohnheiten.
28<br />
Der <strong>DRS</strong> 2 Kulturclub<br />
Der <strong>DRS</strong> 2 Kulturclub bleibt eine Ausnahmeerscheinung<br />
unter vergleichbaren Vereinigungen.<br />
Seine Mitglieder bezahlen zusätzlich<br />
zur Konzessionsgebühr einen jährlichen Mitgliederbeitrag<br />
<strong>und</strong> dokumentieren damit<br />
ihre Verb<strong>und</strong>enheit mit einem Kultursender<br />
mit hohem Qualitätsanspruch. Für die Un ternehmenseinheit<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> <strong>und</strong><br />
die Leitung von <strong>DRS</strong> 2 bedeutet der Kulturclub<br />
mehr als ein «Fanclub» oder eine weitere<br />
Trägerschaftsvariante. Mit dem Einfluss<br />
von über 13 000 Mitgliedern im Rücken hat<br />
der Club auch kultur- <strong>und</strong> medienpolitische<br />
Bedeutung erlangt. 2009 wurden erneut gegen<br />
80 Reisen, Streifzüge <strong>und</strong> andere Angebote<br />
realisiert. Im Januar organisierte der<br />
<strong>DRS</strong> 2 Kulturclub ein Gespräch mit dem Geiger<br />
Daniel Hope. Im März lud er seine Mitglieder<br />
anlässlich eines «Hörpunkt»-Tages<br />
zum Konzert «In 80 Minuten um die Welt»<br />
mit dem Rastrelli Cello Quartett ins <strong>Radio</strong>studio<br />
Basel ein. Die beliebten Clubreisen<br />
führten 2009 nach Toulouse, Montpellier<br />
<strong>und</strong> Budapest.<br />
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
<strong>DRS</strong> 2-Vormittag «à la carte»<br />
Mit Jahresbeginn 2009 hat <strong>DRS</strong> 2 sein wortlastiges<br />
Vormittagsprogramm zwischen<br />
10.00 <strong>und</strong> 11.00 Uhr moderat angepasst.<br />
Neu dominiert in dieser St<strong>und</strong>e klassische<br />
Musik, die durch kurze Wortbeiträge unterbrochen<br />
wird. Nebst der täglichen «Feuilleton-R<strong>und</strong>schau»,<br />
einer Übersicht über die<br />
Kulturberichterstattung in den Printmedien<br />
<strong>und</strong> der Kurzeinschaltung «100 Sek<strong>und</strong>en<br />
Wissen» wurden nach den 10.00 Uhr-Nachrichten<br />
neue Kurzrubriken wie «F<strong>und</strong>stücke»<br />
aus den <strong>Radio</strong>archiven, das Filmquiz<br />
«Film ab» oder die Theaternotizen «Bühne<br />
frei» eingeschoben. Die Online-Redaktion<br />
vertieft zu diesem Sendetermin in «Netzgespräche»<br />
Fragen aus dem Wissensblog <strong>und</strong><br />
die Hörbuchredaktion von <strong>DRS</strong> 1 stellt in der<br />
«Hörbox» ein Hörbuch vor. Bereits hat auch<br />
der Publikumsrat der SRG SSR Deutschschweiz<br />
die Neuerung kommentiert <strong>und</strong><br />
eine positive Bilanz gezogen.<br />
«Kontext»-Debatte im Zwei<br />
Die wöchentliche «Debatte im Zwei» im<br />
Rahmen der Sendung «Kontext» ist bereits<br />
neun Monate nach ihrer Einführung zu<br />
einem wichtigen Fixpunkt im Programm von<br />
<strong>DRS</strong> 2 geworden. In diesem Sendegefäss<br />
wird stets ein dringliches, aktuelles Thema<br />
aus Kultur, Wissen <strong>und</strong> Gesellschaft von<br />
mindestens zwei, allenfalls drei der besten<br />
Experten ihres Fachs diskutiert. Die angestrebte<br />
Einmischung von <strong>DRS</strong> 2 in den<br />
öffentlichen Diskurs ist damit gelungen.<br />
«Hörpunkt» gestrafft<br />
Im April 2009 wurde der «Hörpunkt», ein<br />
beliebtes Aushängeschild von <strong>DRS</strong> 2, erstmals<br />
in überarbeiteter, gekürzter <strong>und</strong> ge-<br />
straffter Form ausgestrahlt. Der einem einzigen<br />
Thema gewidmete <strong>Radio</strong>tag dauert<br />
neu von 9.00 bis 15.00 Uhr <strong>und</strong> wird nach<br />
einem kreativen Intermezzo aus der Küche<br />
der Jazz-Redaktion ab 17.00 Uhr in voller<br />
Länge zweitausgestrahlt. Der neue «Hörpunkt»<br />
hat seine thematische Offenheit<br />
behalten, bietet aber dank der zeitlichen<br />
Beschränkung mehr Möglichkeiten für<br />
Experimente. Eine Auswahl der «Hörpunkt»-<br />
Sendungen ist als Doppel-CD im <strong>Radio</strong>kiosk<br />
unter drs.ch erhältlich.<br />
200 Jahre Mendelssohn<br />
Verschiedene <strong>DRS</strong> 2-Redaktionen leisteten<br />
2009 einen Beitrag zur Sendereihe «Zu Ehren<br />
von Felix Mendelssohn». In der Woche vom<br />
1. bis 9. Februar würdigten die Sendungen<br />
«Nachklang», «Mendelssohn Diagonal»,<br />
«Diskothek im Zwei» <strong>und</strong> «Im Konzertsaal»<br />
den 200. Geburtstag des populären Komponisten<br />
des «Hochzeitsmarsches» <strong>und</strong> des<br />
«Sommernachtstraums». Den Auftakt<br />
machte eine integrale Ausstrahlung von<br />
Mendelssohns grossem Oratorium «Elias»<br />
am 1. Februar von 21.00 bis 23.15 Uhr.<br />
«Reflexe» zu Kultur <strong>und</strong> Krise<br />
In einer locker programmierten Sendereihe<br />
zum Thema «Die Kultur zur Krise» widmete<br />
sich «Reflexe» ab 16. März 2009 der Frage,<br />
wie sich die aktuelle Krise auf die Kultur<br />
auswirkt. Angesprochen wurden die Verflechtungen<br />
<strong>und</strong> Abhängigkeiten von Kultur<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft via Sponsoring <strong>und</strong> andere<br />
Partnerschaften. Aber auch die Hoffnung<br />
der Öffentlichkeit, dass Exponenten der Kultur<br />
aus ihrer Auseinandersetzung mit der<br />
Krise Erkenntnisse zu einem Ausweg aus ihr<br />
gewinnen, war ein Thema. Der Politkünstler<br />
<strong>und</strong> Präsident der Akademie der Künste<br />
Berlin, Klaus Staeck, plädierte in der Eröffnungssendung<br />
für eine kämpferische, kritische<br />
Kultur, der Soziologe Heinz Steinert<br />
ana lysierte «Krisen-Bilder» <strong>und</strong> der Sozialpsychologe<br />
Harald Weizer antwortete auf
die Frage, wie die Gesellschaft mit der Krise<br />
umgeht <strong>und</strong> ob sich die Finanz- von anderen<br />
Krisen unterscheide.<br />
Zusammen mit <strong>DRS</strong> 4 News in<br />
Locarno<br />
Im offenen Zeltpavillon produzierten die<br />
Filmredaktion von <strong>DRS</strong> 2 <strong>und</strong> die Tessiner<br />
<strong>DRS</strong> 2-Kulturkorrespondentin zusammen mit<br />
einem <strong>DRS</strong> 4 News-Redaktor vom 6. bis 14.<br />
August 2009 sieben 25-minütige Magazine<br />
vom Filmfestival Locarno. Die Sendungen<br />
wurden auf <strong>DRS</strong> 2 <strong>und</strong> auf <strong>DRS</strong> 4 News ausgestrahlt<br />
<strong>und</strong> später wiederholt.<br />
20 Jahre Mauerfall<br />
Im Oktober 2009 erinnerte sich die Welt an<br />
den Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989,<br />
den darauf folgenden Zusammenbruch des<br />
Ostblocks <strong>und</strong> die damit eingeleitete Neuordnung<br />
Europas. <strong>DRS</strong> 2 hat diese historischen<br />
Ereignisse in der achtteiligen Serie<br />
«W<strong>und</strong>er, Wende, Wandel» aufgearbeitet.<br />
Vom 7. bis 16. August 2009 beleuchteten<br />
die Sendungen «Kontext», «Reflexe»,<br />
«Passage2» <strong>und</strong> «Perspektiven» die Wende<br />
mit Historikern, Osteuropaexperten <strong>und</strong> damals<br />
direkt Betroffenen aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln.<br />
<strong>DRS</strong> 2 live vom Bahnhof Baden: Für den «Hörpunkt» vom 2. November 2009 fängt Moderatorin Gabriela Kägi Stimmen von Schülern ein.<br />
Hörspielpraktika <strong>und</strong> -premiere<br />
Im Jahr 2008 hat <strong>DRS</strong> 2 drei jungen Autorinnen<br />
<strong>und</strong> Autoren die Möglichkeit geboten,<br />
ein einmonatiges Praktikum in der<br />
Redaktion Hörspiel zu absolvieren <strong>und</strong> in<br />
qualifizierter Begleitung ein eigenes Hörspielprojekt<br />
zu erarbeiten. Diese Hörspiele<br />
wurden 2009 gesendet. Mit «schraffur» des<br />
Schlagzeugers Fritz Hauser realisierte <strong>DRS</strong> 2<br />
das erste Hörspiel in 5.1 Surro<strong>und</strong>-Technik,<br />
dessen Uraufführung vor Publikum in der<br />
Basler «Gare du Nord» ein Erfolg war.<br />
Festivals in Schaffhausen <strong>und</strong><br />
Willisau<br />
Wenn sich in Schaffhausen <strong>und</strong> Willisau die<br />
internationale Jazz-Szene zum Festival trifft,<br />
ist <strong>DRS</strong> 2 dabei. In Schaffhausen 2009 sogar<br />
zum 20. Mal, was Anlass bot, das Festival im<br />
Kulturzentrum Kammgarn mit einem Rencontre<br />
der <strong>Schweizer</strong> Jazz-Szene zu ehren.<br />
Auch dieses Jahr schnitt die Jazz-Redaktion<br />
die Konzerte beider Festivals mit; nicht nur<br />
zur späteren Ausstrahlung im eigenen Programm,<br />
für welches in den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten über 600 Jazz-Produktionen<br />
entstanden sind. Viele der Aufnahmen<br />
erscheinen auch auf der 2009 produzierten<br />
10-CD-Box mit <strong>Schweizer</strong> Jazz-Musik. Ohne<br />
solche professionelle Produktionen sei die<br />
Deutschschweizer Jazz-Szene schwer vor-<br />
stellbar, attestierte Literatur- <strong>und</strong> Jazz-Kritiker<br />
Peter Rüedi <strong>DRS</strong> 2 in seiner Schaffhauser<br />
Laudatio.<br />
Festivalsommer der Weltklasse<br />
Auch im Sommer 2009 übertrug <strong>DRS</strong> 2 vom<br />
5. Juli bis 30. September insgesamt 58 Konzerte<br />
aus den Sälen der sommerlichen Klassik-Festivals.<br />
Das Spektrum umfasste das<br />
«Lucerne Festival» im Kultur- <strong>und</strong> Kongresszentrum<br />
KKL in Luzern, den «Boswiler Sommer»<br />
in der Kirche in Boswil, das «Menuhin<br />
Festival Gstaad» in der Kirche Saanen, die<br />
«BBC Proms» in der Londoner Royal Albert<br />
Hall <strong>und</strong> die «Salzburger Festspiele» im<br />
dortigen Festspielhaus. Die Übertragungen<br />
erfolgten wie immer direkt, in voller Konzertlänge<br />
<strong>und</strong> kompetent kommentiert.<br />
29<br />
Künstlergespräche<br />
Als Mehrwert seiner Festival-Konzertübertragungen<br />
pflegte <strong>DRS</strong> 2 den Kontakt zu<br />
den auftretenden Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstlern<br />
<strong>und</strong> verschaffte seinem Publikum wo<br />
möglich den Blick hinter die Kulissen. Im<br />
Rahmen des «Lucerne Festival 2009»<br />
vermittelte <strong>DRS</strong> 2 seinem Publikum Begegnungen<br />
mit dort auftretenden Künstlerinnen<br />
<strong>und</strong> Künstlern. Das Publikum konnte<br />
die «Künstlergespräche» mit Magdalena<br />
Kožená, Jörg Widmann, Heinz Holliger, Kaija
30<br />
Saariaho <strong>und</strong> Yefim Bronfman entweder<br />
bei freiem Eintritt live vor Ort mitverfolgen<br />
oder aufgezeichnet in den Sendungen<br />
«Parlando» <strong>und</strong> «Musik unserer Zeit» nachhören.<br />
Die Unterhaltung wurde in den Muttersprachen<br />
der Gesprächspartner geführt<br />
<strong>und</strong> für die <strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> -hörer auf<br />
Deutsch zusammengefasst.<br />
Spitzenforschung Schweiz<br />
Vom 11. Juli bis 15. August 2009 machte<br />
«Wissenschaft <strong>DRS</strong> 2» die Spitzenforschung<br />
in der Schweiz zum Thema. In einer Sommerserie<br />
beleuchteten <strong>und</strong> hinterfragten<br />
Redaktorinnen <strong>und</strong> Redaktoren der Fachredaktion<br />
Wissen sechs «Nationale Forschungsschwerpunkte»<br />
(NFS). Die NFS<br />
gehören zu den grössten <strong>und</strong> wichtigsten<br />
Forschungsinitiativen der letzten Jahre <strong>und</strong><br />
sind von hoher strategischer Bedeutung für<br />
die Forschungslandschaft, Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Gesellschaft unseres Landes. In die aktuellen<br />
20 Schwerpunkte hat die Schweiz in<br />
den letzten vier Jahren r<strong>und</strong> 250 Millionen<br />
Franken investiert. Die <strong>DRS</strong> 2-Beiträge widmeten<br />
sich den Themen «Mobile Sensoren»,<br />
«Neue Therapien für Rückenmark- <strong>und</strong> Gehirnerkrankungen»,<br />
«Emotionenforschung»,<br />
«Pflanzenökologie», «Nachhaltigkeitsforschung»<br />
<strong>und</strong> «High Tech im Operationssaal».<br />
Ausblick<br />
Nachdem für <strong>DRS</strong> 2 in den vergangenen<br />
Jahren die inhaltliche Optimierung des<br />
Programms im Vordergr<strong>und</strong> stand, will sich<br />
die Programmleitung 2010 auf vorhandenes<br />
Verbesserungspotenzial im formalen Bereich<br />
konzentrieren. <strong>DRS</strong> 2 soll in Zukunft durchlässiger,<br />
leichter <strong>und</strong> offener anmuten als<br />
heute. Um dieses Ziel zu erreichen, soll das<br />
Programm-Layout überarbeitet, verbessert<br />
<strong>und</strong> konsequenter bewirtschaftet werden.<br />
Dazu gehören die Erneuerung der mittlerweile<br />
zehn Jahre alten Signete <strong>und</strong> anderer<br />
Layout-Elemente sowie die Überprüfung der<br />
Moderation als hörbarer Auftritt des<br />
Programms.<br />
Aus der Sicht des Publikums leistet <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> einen wichtigen Beitrag zum kulturellen<br />
Leben in der Schweiz: 59 Prozent der<br />
Deutschschweizer Bevölkerung sind der Ansicht,<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> investiere – verglichen mit<br />
anderen <strong>Radio</strong>stationen – am meisten in das<br />
kulturelle Leben in der Schweiz. Als besondere<br />
Stärke von <strong>DRS</strong> 2 bezeichnen 9 Prozent aller<br />
<strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> -hörer, dass dieses Programm<br />
immer wieder Interessantes <strong>und</strong> Wissenswertes<br />
aus Kultur, Kunst <strong>und</strong> Literatur<br />
sendet. Auch Themen aus Wissenschaft <strong>und</strong> Bildung<br />
werden stark mit <strong>DRS</strong> 2 in Verbindung<br />
gebracht.
<strong>DRS</strong> 2 überträgt jedes Jahr eine Vielzahl von Konzerten, wie zum Beispiel hier jenes des Elina Duni Quartetts am Jazz-Festival in Schaffhausen.<br />
31
32<br />
<strong>DRS</strong> 3 – Dein Live-<strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> 3 ist das führende Deutschschweizer Pop-<br />
<strong>und</strong> Rockprogramm mit einem hohen Anteil an<br />
<strong>Schweizer</strong> Produktionen <strong>und</strong> Live-Sendungen. Ein<br />
neues Nachmittagsprogramm, 700 kommentierte<br />
Musiksendungen, 20 Jahre Maloney <strong>und</strong> ein<br />
temporäres Studio auf dem B<strong>und</strong>esplatz sind nur<br />
einige Highlights des vergangenen Jahres.<br />
Die bekannte <strong>Schweizer</strong> Band Lovebugs begeisterte das Publikum in der Basler Kuppel am 24. Januar 2009 an einem exklusiven <strong>DRS</strong> 3-Showcase.
R<strong>und</strong> 1.3 Millionen Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer<br />
schalten täglich <strong>DRS</strong> 3 ein. 2009 belief sich<br />
sein Marktanteil auf 16.7 Prozent. Damit<br />
steht das grösste Pop- <strong>und</strong> Rockmedium der<br />
Schweiz in seiner Vielfalt im Deutschschweizer<br />
Medienmarkt einzigartig da. Das Programm<br />
richtet sich an jung gebliebene<br />
Erwachsene <strong>und</strong> bietet ihnen aktuelle Pop-<br />
<strong>und</strong> Rockmusik für ihren Tagesablauf, rasche<br />
Orientierung <strong>und</strong> substanzielle Vertiefung.<br />
Im Jahr 2009 hat <strong>DRS</strong> 3 den Nachmittag<br />
publizistisch gestärkt <strong>und</strong> zu diesem Zweck<br />
vermehrt Möglichkeiten zur Vertiefung der<br />
Tagesaktualität sowie der Programmierung<br />
von Live-Sportberichten <strong>und</strong> Schwerpunktaktionen<br />
geschaffen. Um das Nachmittagsprogramm<br />
aktueller <strong>und</strong> interaktiver zu<br />
machen, ist seit März 2009 jedem Wochentag<br />
ein fixer Themenschwerpunkt aus den<br />
Bereichen «Kultur <strong>und</strong> Lifestyle» zugeordnet:<br />
Film, DVD <strong>und</strong> TV-Premieren am Montag,<br />
Bücher <strong>und</strong> Hörbücher am Dienstag,<br />
Computergames am Mittwoch, Lifestyle am<br />
Donnerstag <strong>und</strong> Neue Musik von der Fachredaktion<br />
Musik am Freitag. Diese Neuerungen<br />
haben den Wortanteil des Programmabschnitts<br />
zwar leicht erhöht; das hierfür<br />
festgelegte Verhältnis von 25 Prozent Wort /<br />
zu 75 Prozent Musik wird aber eingehalten.<br />
Musik <strong>und</strong> Aktualität<br />
Nach der Devise «Musik ist Information»<br />
setzt <strong>DRS</strong> 3 stark auf den Bereich Musikkultur.<br />
Das Kern-Musikrepertoire von <strong>DRS</strong> 3<br />
umfasst sowohl aktuelle Titel als auch Hits<br />
aus den 80er- <strong>und</strong> 90er-Jahren. Erweitert<br />
deckt es die 70er-Jahre ab sowie<br />
Rhythm’n’Blues, New Soul, World Music<br />
<strong>und</strong> Reggae Pop. Zu diesem musikalischen<br />
Gr<strong>und</strong>angebot liefert <strong>DRS</strong> 3 seinem Publikum<br />
News zu Produktionen <strong>und</strong> Konzerten<br />
der <strong>Schweizer</strong> Szene <strong>und</strong> bildet wichtige<br />
Trends ab. Im Tagesprogramm werden alle<br />
relevanten Entwicklungen <strong>und</strong> Neuerscheinungen<br />
vorgestellt, in den abendlichen<br />
kommentierten Musiksendungen finden<br />
Hintergr<strong>und</strong>informationen, Interviews <strong>und</strong><br />
Live-Konzerte Platz. <strong>DRS</strong> 3 produziert jährlich<br />
700 kommentierte Musiksendungen,<br />
überträgt r<strong>und</strong> 50 Konzerte live <strong>und</strong> stellt<br />
Neuigkeiten in gegen 1 000 Musikbeiträgen<br />
vor. Schwerpunkte zur Geschichte der<br />
populären Musik ergänzen das Angebot.<br />
Der Musikanteil im Tagesprogramm beträgt<br />
r<strong>und</strong> 70 Prozent.<br />
<strong>DRS</strong> 3-Hörerinnen <strong>und</strong> -Hörer sind aber<br />
auch interessiert an rascher Orientierung<br />
<strong>und</strong> Vertiefung der politischen, wirtschaftlichen,<br />
kulturellen <strong>und</strong> sportlichen Aktualitäten.<br />
Von der Abteilung Information<br />
bezieht <strong>DRS</strong> 3 nebst den stündlichen Nachrichten<br />
mit «Info 3» zwei tägliche Informationsmagazine<br />
<strong>und</strong> berichtet ausserhalb<br />
dieser Gefässe vertieft über aktuelle Ereignisse<br />
aus den Bereichen Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Börse. Zusätzlich greift die Redaktion die<br />
aktuellen <strong>und</strong> relevanten Themen des Tages<br />
auf <strong>und</strong> vertieft sie mit einem besonderen<br />
Ansatz oder aus einem speziellen Blickwinkel.<br />
<strong>DRS</strong> 3 geht in seiner Berichterstattung<br />
immer wieder neue Wege, sucht – wenn immer<br />
möglich live – das Gespräch mit Fachleuten,<br />
Beobachtern <strong>und</strong> Betroffenen. Wer<br />
<strong>DRS</strong> 3 hört, ist offen für politische <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />
Themen, interessiert an Wirtschaft,<br />
neuen Technologien, Sport <strong>und</strong><br />
Lifestyle sowie neugierig auf musikpublizistische<br />
News <strong>und</strong> Trends. Dafür spricht auch<br />
die grosse Beachtung von Hintergr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
Diskussionssendungen wie «Input» <strong>und</strong><br />
«Focus».<br />
<strong>DRS</strong> 3 ist die Sport-Leitkette von SR <strong>DRS</strong> <strong>und</strong> berichtet aktuell von nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Sportereignissen. Im Bild: Sportchef Christoph Sterchi.<br />
33<br />
<strong>Schweizer</strong> Pop- <strong>und</strong> Rock-Kultur<br />
auf <strong>DRS</strong> 3<br />
Mit einem hohen Anteil an <strong>Schweizer</strong> Musik<br />
steht die aktive Förderung <strong>Schweizer</strong> Musikschaffender<br />
im Mittelpunkt des Programms<br />
von <strong>DRS</strong> 3. Mindestens zwei Mal pro St<strong>und</strong>e<br />
wird <strong>Schweizer</strong> Musik gespielt. So fördert<br />
das Programm die <strong>Schweizer</strong> Pop- <strong>und</strong><br />
Rock-Kultur, hat täglich die aktuellen News<br />
aus der Szene, zeigt musikhistorische Zusammenhänge<br />
auf <strong>und</strong> vernetzt sie mit der<br />
Aktualität. Eigenproduktionen <strong>und</strong> Live-<br />
Übertragungen von Konzerten setzen jene<br />
Akzente, die <strong>DRS</strong> 3 unverwechselbar machen<br />
<strong>und</strong> gegenüber der wachsenden<br />
Konkurrenz profilieren. Aus dieser starken<br />
Position heraus will <strong>DRS</strong> 3 in allen Regionen<br />
der Deutschschweiz die Marktführerschaft<br />
erreichen.<br />
Spiele <strong>und</strong> Unterhaltung<br />
Jeden Samstagnachmittag wird bei <strong>DRS</strong> 3<br />
«Uri, Schwyz <strong>und</strong> Untergang» gespielt. Die<br />
Quizshow, in der <strong>Schweizer</strong> Kantone gegeneinander<br />
antreten, hat sich zum Publikumsmagneten<br />
am Wochenende entwickelt. So<br />
spielt <strong>DRS</strong> 3 nebst seiner Musik- <strong>und</strong> Informationskompetenz<br />
auch immer wieder sein<br />
Flair für Spielerisches <strong>und</strong> Unterhaltendes<br />
aus. Rubriken <strong>und</strong> Sendungen wie «ABC<br />
<strong>DRS</strong> 3», «Bäsefrässer», der Privatdetektiv<br />
«Philip Maloney», der «Brief von Peter<br />
Schneider» oder die kombinierte <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong><br />
TV-Talkshow «nachtwach» sind – zum Teil<br />
seit Jahren <strong>und</strong> Jahrzehnten – aus dem<br />
<strong>DRS</strong> 3-Programm nicht mehr wegzudenken.<br />
Wirtschaft – dreimal täglich<br />
Nicht erst die Wirtschaftskrise hat eine jüngere<br />
Generation vermehrt für Nachrichten<br />
aus der Finanzwelt, Wirtschaft <strong>und</strong> Börse<br />
sensibilisiert. Deshalb hat <strong>DRS</strong> 3 schon vor
34<br />
<strong>DRS</strong> 3 fördert das einheimische Musikschaffen <strong>und</strong> kürt jeweils die «Swiss Top»-Band des<br />
Jahres. 2009 durfte sich im Zürcher Mascotte die Band Marvin über ihren ersten Platz freuen.<br />
einiger Zeit das Sendegefäss «<strong>DRS</strong> 3 Wirtschaft»<br />
eingeführt. Wirtschaftsjournalisten<br />
informieren dreimal täglich vertieft über Aktualitäten,<br />
Hintergründe <strong>und</strong> Entwicklungen<br />
in der nationalen <strong>und</strong> internationalen Wirtschaft.<br />
2009 machte <strong>DRS</strong> 3 im Umfeld des<br />
«Swiss Economic Forum» (SEF) in Thun die<br />
aktuelle Wirtschaftskrise zum Thema einer<br />
Schwerpunktwoche. Vom 11. bis 17. Juni<br />
ging die Redaktion der Frage nach, wie sich<br />
die Wirtschaftskrise auf kleinere <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen in der Schweiz auswirkt.<br />
Aktuelle Sportberichterstattung<br />
Seit 2007 ist <strong>DRS</strong> 3 auch Sport-Leitkette von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. Seine Sportfachleute<br />
berichten laufend mit Einschaltmoderationen,<br />
kurzen Live-Einschaltungen oder flächendeckenden<br />
Live-Übertragungen über<br />
Ereignisse in den grossen Publikumssportarten.<br />
In jedem Fall sollen sportinteressierte<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer innert 20 Minuten<br />
über einen wichtigen Anlass informiert sein<br />
<strong>und</strong> in einer täglichen Zusammenfassung<br />
die wichtigsten Resultate <strong>und</strong> Hintergründe<br />
des Sport-Tages vermittelt bekommen. Nach<br />
der Bewältigung der ersten grossen Herausforderung<br />
in Form der Fussball-Europameisterschaft<br />
2008 vor der eigenen Haustür<br />
konnten Redaktion, Moderation <strong>und</strong> Technik<br />
2009 wieder zum «courant normal»<br />
zurückkehren.<br />
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
Neuer Nachmittag<br />
Seit März 2009 haben Lifestyle-Themen,<br />
Filmkritiken, Bücher- <strong>und</strong> Computergame-<br />
Besprechungen ihren festen Platz im Nachmittagsprogramm<br />
von <strong>DRS</strong> 3. Die Rubriken<br />
«Film-Tipp» am Montag, «Buch-Tipp» am<br />
Dienstag, «Game-Tipp» am Mittwoch,<br />
«Style-Tipp» am Donnerstag <strong>und</strong> «Neue<br />
Musik» stärken den <strong>DRS</strong> 3-Nachmittag publizistisch<br />
<strong>und</strong> machen ihn aktueller, interaktiver<br />
<strong>und</strong> wertender.<br />
<strong>DRS</strong> 3 – weltweit<br />
Die <strong>Schweizer</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Schweizer</strong> im Ausland<br />
sind für die SRG SSR seit jeher eine<br />
wichtige Anspruchsgruppe. Während die<br />
«fünfte Schweiz» früher von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> International nur über Kurzwellen-<br />
<strong>und</strong> später Satellitenfrequenzen bedient<br />
werden konnte, gehören heute für Ausland-<br />
<strong>Schweizer</strong>innen <strong>und</strong> -<strong>Schweizer</strong> auch die<br />
Sendungen von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> dank<br />
Internet <strong>und</strong> Webradio ganz selbstverständlich<br />
zum Medienkonsum. Umgekehrt erhalten<br />
sie bei <strong>DRS</strong> 3 seit 2009 auch regelmässig<br />
eine Stimme im Special «<strong>DRS</strong> 3 – weltweit».<br />
Jeden Sonntag zwischen 23.00 <strong>und</strong> 24.00<br />
Uhr erzählen <strong>DRS</strong> 3-Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer<br />
aus dem Ausland von ihren Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Erlebnissen.<br />
Stolz auf <strong>Schweizer</strong> Orte<br />
Ein Reporterteam von <strong>DRS</strong> 3 reiste im Sommer<br />
2009 durchs Land. In der Serie «Unsere<br />
Schweiz – Orte, auf die wir stolz sind» berichteten<br />
unter anderem Thomas Zuber-<br />
bühler, Alex Blunschi <strong>und</strong> Stephan Lütolf<br />
von Orten, die für die Schweiz von grosser<br />
Bedeutung sind.<br />
Neuer «Reggae Special»<br />
Rechtzeitig auf die Ferienzeit brachte <strong>DRS</strong> 3<br />
seine Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer mit einem neuen<br />
«Special» in Sommerstimmung. Seit dem<br />
7. Juli 2009 gehört der Dienstagabend von<br />
20.00 bis 22.00 Uhr den verschiedenen Facetten<br />
des Reggaes. Simon Steuri präsentiert<br />
jede Woche Neuheiten, Klassiker <strong>und</strong><br />
Coverversionen von Dancehall über<br />
Dubstep, Ragga Two Tone, Dub <strong>und</strong> Ska.<br />
Zweites «nachtwach»-Jahr<br />
Die gemeinsame Talksendung «nachtwach»<br />
wird seit Februar 2007 jeden Montag nach<br />
Mitternacht von <strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> zeitgleich <strong>und</strong> live ausgestrahlt.<br />
Barbara Bürer unterhält sich darin<br />
mit Anrufenden über ein jeweils vorgegebenes<br />
Thema. Nach zwei Jahren hat die<br />
Sendung nicht nur ihren festen Platz in beiden<br />
Medien <strong>und</strong> die Gunst des Publikums,<br />
sondern auch die Anerkennung des Publikumsrats<br />
der SRG Deutschschweiz gewonnen.<br />
Er gibt der Themen auswahl <strong>und</strong> der<br />
Moderation gute Noten <strong>und</strong> anerkennt,<br />
dass «nachtwach» einem offensichtlichen<br />
Bedürfnis nach ungezwungenem Reden <strong>und</strong><br />
Zuhören entgegenkomme.<br />
Vielfältiger «Focus»<br />
Bänz Friedli, Iris Radisch, Johann Schneider-<br />
Ammann: Drei von gegen 50 Persönlichkeiten,<br />
welche 2009 Gast in der Sendung<br />
«Focus» waren. Die Hintergr<strong>und</strong>sendung,<br />
jeweils montags von 20.00 bis 21.00 Uhr,<br />
befragt bereits seit vielen Jahren Menschen<br />
aus Politik, Wirtschaft, Kultur <strong>und</strong> Sport<br />
nach dem «Wie» <strong>und</strong> dem «Weshalb». Die
Gäste bestimmen dann auch die musikalischen<br />
Einlagen. Machart, Länge der Sendung,<br />
Auswahl der Gäste <strong>und</strong> vor allem<br />
auch die Moderation fanden 2009 ebenfalls<br />
die Zustimmung des Publikumsrats der<br />
SRG Deutschschweiz.<br />
20 Jahre Maloney<br />
Über 300 «haarsträubende Fälle», jede<br />
Menge Whiskey <strong>und</strong> haufenweise Leichen:<br />
Seit 1989 findet Philip Maloney auf <strong>DRS</strong> 3<br />
jeden Mörder, immer sonntags in drei Teilen<br />
zwischen 11.00 <strong>und</strong> 12.00 Uhr. Der Privatdetektiv<br />
<strong>und</strong> sein Gegenspieler von der<br />
Polizei sind der Fantasie des Schriftstellers<br />
Roger Graf entsprungen <strong>und</strong> mittlerweile<br />
landesweit so populär, dass ihre Darsteller<br />
Michael Schacht <strong>und</strong> Jodoc Seidel schweizweit<br />
auf Lesetournee gehen. Und ein Ende<br />
ist weder geplant noch abzusehen.<br />
«So geht das!»<br />
«Swiss Top Final»<br />
Erfolgreich fortgeführt wurde 2009 auch<br />
die Serie «Swiss Top», mit welcher <strong>DRS</strong> 3 viel<br />
versprechende <strong>Schweizer</strong> Musikerinnen,<br />
Musiker <strong>und</strong> Bands fördert <strong>und</strong> ihre Chancen<br />
für einen überregionalen Erfolg vergrössern<br />
will. Die Sendung wird am zweitletzten<br />
Samstag eines Monats von 21.00 bis 22.00<br />
Uhr in der zweiten St<strong>und</strong>e des «CH Special»<br />
ausgestrahlt. Der Sieger erhält einen Förderpreis<br />
von Fr. 10 000, der jeweils am «Swiss<br />
Top»-Finale übergeben wird. Am 19. Januar<br />
2009 war es die Band Marvin, die als Sieger<br />
des 2008er-Finals mit den zweitplatzierten<br />
«Churchhill» auf der Bühne des «Mascotte»<br />
stand.<br />
Für die glücklichen Gewinnerinnen <strong>und</strong> Gewinner eines begehrten <strong>DRS</strong> 3-Showcase-Tickets<br />
spielte Daniel Merriweather am 16. Juni 2009 seine bekanntesten Hits.<br />
Showcase mit Merriweather<br />
Mit «Stop Me» eroberte der australische<br />
Rythm’n’Blues-Sänger Daniel Merriweather<br />
die <strong>Schweizer</strong> Hitparade. Am 16. Juni 2009<br />
kehrte er mit einem neuen Album in die<br />
Schweiz zurück <strong>und</strong> stellte seine neuen<br />
Songs in einem exklusiven Showcase im<br />
Club Seefeld-Razzia einem kleinen <strong>DRS</strong> 3-<br />
Publikum vor. Das Konzert wurde am<br />
19. Juni ab 20.00 Uhr auf <strong>DRS</strong> 3 gesendet.<br />
Sportliche Höhepunkte<br />
Nach der Herausforderung, die das Jahr<br />
2008 mit der Fussball-Europameisterschaft<br />
vor der eigenen Studiotür an Redaktion,<br />
Moderation <strong>und</strong> Technik von <strong>DRS</strong> 3 gestellt<br />
hatte, bedeutete 2009 eine Rückkehr zur<br />
Normalität. Allerdings hielt auch dieses Jahr<br />
für die Sport-Leitkette von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> einige erwartete oder überraschende<br />
Highlights bereit. Zu letzterem gehörte der<br />
Höhenflug der ZSC Lions in die europäische<br />
Eishockey-Champions League mit den entsprechenden<br />
Live-Spielberichten. Eingeplant<br />
waren hingegen die Reportagen von den<br />
Qualifikationsspielen der <strong>Schweizer</strong> Fussball-Nationalmannschaft<br />
für die Fussball-<br />
WM 2010 in Südafrika <strong>und</strong> diejenige über<br />
die alpinen <strong>und</strong> nordischen Ski-Weltmeisterschaften<br />
in Val d’Isère <strong>und</strong> Liberec. Diese<br />
reicherte <strong>DRS</strong> 3 mit Porträts der Medaillenhoffnungen<br />
<strong>und</strong> Interviews mit Ex-Skistars<br />
von Maria Walliser bis Brigitte Oertli in den<br />
Morgensendungen an.<br />
Neue Trägerschaft für «mx3.ch»<br />
Die Internet-Plattform «mx3.ch» ist im<br />
Herbst 2006 von der SRG SSR als Versuchsprojekt<br />
lanciert worden <strong>und</strong> hat sich<br />
innerhalb der vergangenen zwei Jahre zu<br />
einer wichtigen Plattform für die <strong>Schweizer</strong><br />
Unterhaltungs-, Pop- <strong>und</strong> Rockmusik entwi-<br />
35<br />
ckelt. Gegen 11 000 <strong>Schweizer</strong> Bands haben<br />
sich in dieser Zeit auf dem <strong>Schweizer</strong> Musikportal<br />
von <strong>DRS</strong> 3, <strong>DRS</strong> Virus, Couleur 3,<br />
Rete Tre <strong>und</strong> <strong>Radio</strong> Rumantsch registriert<br />
<strong>und</strong> so ihre Musik den Programm-, Konzert-<br />
<strong>und</strong> Eventveranstaltern sowie dem Publikum<br />
zugänglich gemacht. 2009 hat die SRG SSR<br />
die Plattform an die neue Betreibergesellschaft<br />
mxlab ag ausgelagert, an der neben<br />
der h<strong>und</strong>ertprozentigen SRG SSR-Tochter<br />
Telvetia S.A. auch die <strong>Schweizer</strong>ische Gesellschaft<br />
für die Rechte der Urheber musikalischer<br />
Werke (SUISA) <strong>und</strong> die <strong>Schweizer</strong>ische<br />
Interpretengesellschaft (SIG) beteiligt sind.<br />
Mit dem Einbezug von SUISA <strong>und</strong> SIG sind<br />
nun die Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler indirekt<br />
an der Musikplattform beteiligt.<br />
Ausblick<br />
Da bei <strong>DRS</strong> 3 Ende 2009 die meisten Pendenzen<br />
in den Bereichen Struktur, Betrieb<br />
<strong>und</strong> Technik erledigt worden sind, steht 2010<br />
wieder die Arbeit am <strong>und</strong> im Programm im<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Eine von der Agenda vorgegebene<br />
Priorität ist dabei die Fussball-Weltmeisterschaft<br />
in Südafrika, welche <strong>DRS</strong> 3 vor<br />
Ort verfolgen wird.<br />
Von Januar bis November 2010 plant<br />
die <strong>DRS</strong> 3-Redaktion eine neue musikalische<br />
Jahresserie zur <strong>Schweizer</strong> Pop-Geschichte.<br />
Ein Rückblick im März widmet sich dem ersten<br />
Jahrzehnt des neuen Jahrtausends <strong>und</strong><br />
soll Musik, Innovationen, gesellschaftliche<br />
Entwicklungen <strong>und</strong> politische Trends der<br />
«Nuller»-Jahre einordnen.
36<br />
«Jeder Rappen zählt » –<br />
Die grosse Spendenaktion<br />
von <strong>DRS</strong> 3, SF zwei <strong>und</strong><br />
der Glückskette<br />
Wie selten eine Spendenaktion zuvor hat «Jeder<br />
Rappen zählt» die Deutschschweiz bewegt. In den<br />
kalten Dezemberwochen sammelten <strong>DRS</strong> 3 <strong>und</strong><br />
SF zwei über 9 Millionen Franken für die Malariabekämpfung.<br />
Das erste grosse Konvergenzprojekt<br />
wurde so zu einem vollen Erfolg.<br />
Bereits im November begann bei <strong>DRS</strong> 3 <strong>und</strong><br />
SF zwei die Berichterstattung zum Thema<br />
Malaria, einer vergessenen Katastrophe, die<br />
jährlich über eine Million Opfer fordert. Auf<br />
diese Weise wurde eine thematische «Rampe»<br />
aufgebaut, ehe die eigentliche Spendenwoche<br />
startete. Vorgängig hatte sich das<br />
<strong>DRS</strong> 3-Moderationstrio Judith Wernli,<br />
Nik Hartmann <strong>und</strong> Mario Torriani in Laos,<br />
Mosambik <strong>und</strong> Tansania vor Ort ein Bild<br />
gemacht über eine der gefährlichsten<br />
Infektionskrankheiten der Welt <strong>und</strong> ihre<br />
verheerenden Auswirkungen.<br />
Spendenwoche in Bern mobilisierte<br />
die Bevölkerung<br />
Den Höhepunkt der Spendenaktion erlebte<br />
die Schweiz mit der finalen Sammelwoche<br />
vom 14. bis 19. Dezember 2009 auf dem<br />
B<strong>und</strong>esplatz in Bern. Judith Wernli, Nik<br />
Hartmann <strong>und</strong> Mario Torriani sendeten live<br />
<strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr aus einem Glascontainer,<br />
in dem sie nicht nur arbeiteten, sondern<br />
auch wohnten. Trotz Eiseskälte pilgerten<br />
Gross <strong>und</strong> Klein, Prominente <strong>und</strong> «Normalbürger»<br />
nach Bern <strong>und</strong> sorgten für Stimmung.<br />
Mit kleinen <strong>und</strong> grossen Aktionen<br />
auf dem B<strong>und</strong>esplatz, per Telefon oder SMS<br />
wurde nonstop gespendet. So kamen über<br />
9 Millionen Franken zusammen, die zu 100<br />
Prozent an die Hilfswerke, die Malariaprojekte<br />
betreiben, fliessen.<br />
Trimediales Projekt in Perfektion<br />
Mit Berichten, Interviews, Erläuterungen<br />
<strong>und</strong> Dossiers wurde ein Beitrag zur Meinungsbildung<br />
geleistet. Insbesondere das<br />
Internet mit seinen interaktiven Tools wurde<br />
aktiv genutzt, womit vor allem auch ein jüngeres<br />
Zielpublikum angesprochen wurde.<br />
Auf jrz.ch konnten sich die User jederzeit<br />
informieren – über den Spendenstand, das<br />
Projekt allgemein, die Aktionen <strong>und</strong> Auktionen;<br />
dazu gabs Bilder, Videos <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>geschichten.<br />
Wegweisendes Konvergenzprojekt<br />
Das Projekt «Jeder Rappen zählt» hat aber<br />
noch eine weitere erfreuliche Seite. Es galt<br />
als «Leuchtturm» in Sachen Konvergenz,<br />
ähnlich wie beispielsweise die geplante<br />
Zusammenführung der Kinderredaktionen<br />
(siehe Seite 24). Die enge Zusammenarbeit<br />
mit SF über alle Abteilungsgrenzen hinweg<br />
war <strong>und</strong> ist wegweisend für die Medienkonvergenz.
37<br />
37
38<br />
<strong>DRS</strong> 4 News – Was die Welt<br />
bewegt<br />
<strong>DRS</strong> 4 News, das Informationsprogramm von<br />
SR <strong>DRS</strong>, fasst laufend das Neueste <strong>und</strong> Wichtigste<br />
zusammen <strong>und</strong> thematisiert Hintergründe <strong>und</strong><br />
Auswirkungen von Ereignissen. Zwei Jahre nach<br />
seiner Einführung spricht <strong>DRS</strong> 4 News ein grosses<br />
Stammpublikum an <strong>und</strong> verzeichnet sehr gute<br />
Quoten <strong>und</strong> Kennzahlen.<br />
<strong>DRS</strong> 4 News informiert 24 St<strong>und</strong>en täglich in<br />
raschem Rhythmus über Aktualitäten <strong>und</strong><br />
Hintergründe aus Politik, Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Sport. Dieses Basisangebot wird regelmässig<br />
um Themen aus Kultur, Medien, IT, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Bildung ergänzt. Seine Gr<strong>und</strong>struktur<br />
bilden die Nachrichtenbulletins zur<br />
vollen <strong>und</strong> halben St<strong>und</strong>e. Mit dieser Programmstruktur<br />
entspricht <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> dem nachgewiesenen Bedürfnis des<br />
Publikums, Informationen am <strong>Radio</strong> dann<br />
abzuholen, wenn es in seinen Tagesablauf<br />
passt. <strong>DRS</strong> 4 News ergänzt die Angebotspalette<br />
von SR <strong>DRS</strong> in dessen Kernkompetenz,<br />
der Information. Nach nur zwei Jahren verzeichnete<br />
<strong>DRS</strong> 4 News im Jahr 2009 bereits<br />
einen Marktanteil von 0.5 Prozent <strong>und</strong> eine<br />
Reichweite von 6.1 Prozent.<br />
Information im Mittelpunkt<br />
<strong>DRS</strong> 4 News kommt ohne Musik aus. Sein<br />
Angebot ist auf Menschen ausgerichtet, die<br />
überdurchschnittlich an aktueller Information<br />
interessiert sind. <strong>DRS</strong> 4 News geht dabei<br />
über das Informationsangebot der übrigen<br />
Programme hinaus <strong>und</strong> erweitert das Informationsangebot<br />
der Primetime-Sendungen<br />
um weiteren Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> zusätzliche<br />
Analyse. Im Tagesverlauf befragen Redaktionsmitglieder<br />
Akteure aus Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
zu aktuellen Themen, verfolgen diese<br />
weiter <strong>und</strong> holen Reaktionen ein. Berichtsgebiet<br />
ist die Welt, selbstverständlich mit<br />
einem besonderen Fokus auf die Schweiz.<br />
Themen aus deren Regionen werden behandelt,<br />
wenn sie von überregionalem Interesse<br />
sind oder eine Region besonders prägen.<br />
Informationen über die Finanzmärkte sind<br />
fester Bestandteil des Programms mit täglichen<br />
Schaltungen nach Zürich, New York<br />
<strong>und</strong> Frankfurt.<br />
Die Live-Berichterstattung stellt eine<br />
besondere, eigenständige journalistische<br />
Darstellungsform auf <strong>DRS</strong> 4 News dar. Der<br />
Sender bietet seinem Publikum die Gelegenheit,<br />
relevante Ereignisse aus Politik <strong>und</strong><br />
Wirtschaft direkt <strong>und</strong> live in voller Länge<br />
zu verfolgen. Live-Übertragungen gehören<br />
zum publizistischen Markenkern des Senders.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt setzt<br />
<strong>DRS</strong> 4 News in der vielfältigen <strong>und</strong> ausführlichen<br />
Sportberichterstattung, die von der<br />
Resultatvermittlung bis zu Übertragungen<br />
von Sportanlässen <strong>und</strong> nationalen Meisterschaften<br />
reicht.<br />
«on air» <strong>und</strong> «online»<br />
<strong>DRS</strong> 4 News verknüpft auf beispielhafte<br />
Weise <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> Internet. Neben der<br />
«on air»-Verbreitung über Digitalradio<br />
(DAB / DAB+), Kabelnetze <strong>und</strong> Satellit hat die<br />
Redaktion im Internet ein umfangreiches<br />
Informations angebot mit radiospezifischen<br />
Inhalten platziert. Dort lassen sich unter<br />
der Adresse drs4news.ch Dossiers <strong>und</strong><br />
Nachrichten aus der gesamten Themenpalette<br />
von <strong>DRS</strong> 4 News nachlesen. Jeden<br />
Morgen, Mittag <strong>und</strong> Abend finden Internet-<br />
User überdies aktuelle Podcasts zum Tagesgeschehen<br />
sowie am Wochenende zu<br />
ausgewählten Talks <strong>und</strong> den «Best of ...»-<br />
Sendungen.<br />
Marketing mit TV-Spots<br />
2009 hat <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> das Marketing<br />
für sein Programm <strong>DRS</strong> 4 News intensiviert<br />
mit dem Ziel, dessen Bekanntheit <strong>und</strong><br />
Reputation in der Öffentlichkeit zu steigern.<br />
TV-Spots im Mai <strong>und</strong> November, die Platzierung<br />
von Webbannern auf verschiedenen<br />
Internetseiten von Deutschschweizer Medien<br />
<strong>und</strong> <strong>Radio</strong>-Trailer in SR <strong>DRS</strong>-Programmen<br />
sollten das Programm als unverzichtbaren<br />
Mehrwert weiter im Markt verankern.
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
Fusion von «HeuteMorgen» <strong>und</strong><br />
<strong>DRS</strong> 4 News<br />
Seit dem 6. Juli 2009 sind die Redaktionen<br />
von <strong>DRS</strong> 4 News <strong>und</strong> «HeuteMorgen» zusammen<br />
in einem Team, das die gesamte<br />
Morgenprimetime von 6.00 bis 9.00 Uhr<br />
produziert. Die Flaggschiff-Sendung<br />
«HeuteMorgen» auf <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 2 <strong>und</strong><br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle dauert neu eine Viertelst<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> ist gleichzeitig Teil des Gesamtprogramms<br />
von <strong>DRS</strong> 4 News. Auch das<br />
Sendungskonzept hat sich entwickelt: Neu<br />
gehören Interviews mit wichtigen Akteuren<br />
aus Politik <strong>und</strong> Wirtschaft ebenso zum<br />
Sendungsprofil wie Ausblicke auf wichtige<br />
Themen des neuen Tages.<br />
«Thema der Woche»<br />
Unter diesem Titel produziert <strong>DRS</strong> 4 News<br />
wöchentlich Gespräche zu wichtigen Ereignissen<br />
<strong>und</strong> latent aktuellen Themen. So<br />
etwa zu diversen Aspekten der Finanz- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftskrise, der Grippe-Pandemie oder<br />
der Klimaproblematik, aber auch zu Themen<br />
wie der sicherheitspolitischen Entwicklung<br />
Das <strong>DRS</strong> 4 News-Team um Cathy Flaviano trifft sich zweimal am Tag <strong>und</strong> bespricht die aktuellen Themen r<strong>und</strong> um Politik, Wirtschaft,<br />
Sport <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />
in Südamerika, der Zukunft der schweizerischen<br />
Post, oder der Bilanz nach einem<br />
Jahr Barack Obama.<br />
Im Herbst stand mit den Wahlen in<br />
Deutschland ein Grossereignis an, welches<br />
<strong>DRS</strong> 4 News bereits im Vorfeld intensiv<br />
begleitete, unter anderem mit einer Gesprächsreihe<br />
zum Wahlkampf mit Tissy<br />
Bruns, der politischen Chefkorrespondentin<br />
des Berliner «Tagesspiegel».<br />
Die regelmässigen, innenpolitischen<br />
Schwerpunkte bilden die Sessionen in<br />
Bern <strong>und</strong> die Abstimmungssonntage.<br />
<strong>DRS</strong> 4 News begleitete die Abstimmungs-<br />
Termine jeweils mit fünfstündigen Live-Sendungen,<br />
die die eidgenössischen, aber auch<br />
wichtige kantonale oder kommunale Vorlagen<br />
thematisierten, Reaktionen <strong>und</strong> Einschätzungen<br />
zeigten <strong>und</strong> mit den Analysen<br />
des Politologen Georg Lutz als Studiogast<br />
ergänzt wurden.<br />
Am 20. Januar 2009 hat <strong>DRS</strong> 4 News<br />
anlässlich der Feierlichkeiten zur Amtseinsetzung<br />
von Barack Obama erneut seine<br />
Kompetenz als Live-Sender unter Beweis gestellt.<br />
Ein Redaktionsteam hat die Inauguration<br />
mit der Ansprache <strong>und</strong> der Vereidigung<br />
des neuen US-Präsidenten parallel für <strong>DRS</strong> 1<br />
<strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 4 News übertragen <strong>und</strong> kommentiert.<br />
Live ausgestrahlt wurden aber auch<br />
andere wichtige Ereignisse wie der Wahltag<br />
in Deutschland sowie viele Medienkonferenzen,<br />
zum Beispiel des B<strong>und</strong>esrats oder<br />
des B<strong>und</strong>esamts für Ges<strong>und</strong>heit (BAG). Ein<br />
besonderes Highlight waren die Live-Reportagen<br />
von der Eishockey-WM in der<br />
Schweiz.<br />
39<br />
WEF-Spezial<br />
Das themenreiche World Economic Forum<br />
(WEF) vom 28. Januar bis 1. Februar 2009 in<br />
Davos stellte die Redaktion von <strong>DRS</strong> 4 News<br />
vor eine besondere Herausforderung. In Ergänzung<br />
zu den klassischen News-Formaten<br />
deckte das Programm die Veranstaltung mit<br />
einer täglichen Spezialsendung am frühen<br />
Morgen <strong>und</strong> einer Talk-Sendung mit WEF-<br />
Teilnehmenden aus der Medienbranche ab.<br />
<strong>DRS</strong> 4 News in Locarno<br />
Im offenen Zeltpavillon produzierte Redaktor<br />
Eric Facon zusammen mit der Filmredaktion<br />
von <strong>DRS</strong> 2 <strong>und</strong> der Tessiner <strong>DRS</strong>-2-Kulturkorrespondentin<br />
vom 6. bis 14. August 2009<br />
sieben 25-minütige Magazine vom Filmfestival<br />
Locarno. Die Sendungen wurden auf<br />
<strong>DRS</strong> 4 News zweimal täglich ausgestrahlt.
40<br />
«Best of …» – Rückblick am<br />
Wochenende<br />
Programmfläche <strong>und</strong> Redaktionskapazität<br />
von <strong>DRS</strong> 4 News sind genügend gross, um<br />
wichtige <strong>und</strong> interessante Beiträge nicht<br />
schon nach der Erstausstrahlung im Archiv<br />
abzulegen. Nebst der Ablage in der elektronischen<br />
Schatzkammer drs4.ch ermö g licht<br />
eine sinnvolle Politik der mehrfachen Ausstrahlung<br />
vielen Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern auch<br />
den mittelfristigen Zugang zu wichtigen<br />
Inhalten im regulären Programm. Dies dank<br />
redaktionell überarbeiteten Rubriken wie<br />
«Best of Inland» <strong>und</strong> «Best of Ausland».<br />
Diese fassen nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Themen der Woche im Rückblick zusammen<br />
<strong>und</strong> sammeln die wichtigsten Ausgaben von<br />
«Sport im Gespräch» oder der grossen<br />
Themen aus Kultur, IT <strong>und</strong> den Neuen<br />
Medien. Am Wochenende angeboten wird<br />
auch die Wiederholung der Beiträge zum<br />
«Thema der Woche», konzentriert in einer<br />
halbstündigen Sendung.<br />
Wochenend-Talks auf <strong>DRS</strong> 4 News<br />
«Kulturstammtisch»<br />
«Facebook», «Zeitungssterben», «Hauptstadt<br />
Zürich <strong>und</strong> die Rest-Schweiz» waren<br />
drei der vielen Themen, die 2009 im «Kulturstammtisch»<br />
zur Sprache kamen. Am<br />
«Kulturstammtisch» von <strong>DRS</strong> 4 News unterhält<br />
sich Gastgeber Eric Facon in einer lockeren<br />
Gesprächsr<strong>und</strong>e mit Stammgästen.<br />
«Zeitblende»<br />
Im Gespräch mit einem Gast werden historische<br />
Ereignisse besprochen, die zu ihrer<br />
Zeit breite Diskussionen ausgelöst hatten<br />
<strong>und</strong> deren Auswirkungen noch heute spürbar<br />
sind. 2009 beispielsweise die Atomdebatte<br />
in der Schweiz vor 40 Jahren, die<br />
Tsunami-Katastrophe vor fünf Jahren, das<br />
Drogenelend am Platzspitz oder der Fall des<br />
Eisernen Vorhangs vor 20 Jahren. Gast ist jeweils<br />
ein Akteur oder eine Expertin, der oder<br />
die das Ereignis selbst miterlebt oder sich<br />
eingehend damit beschäftigt hat. O-Töne<br />
von damals erleichtern es dem Publikum, in<br />
eine andere Zeit einzutauchen. Anlass des<br />
Gesprächs ist in der Regel ein Jubiläum oder<br />
ein Geburts- oder Todestag. Gastgeber ist<br />
Samuel Burri.<br />
Der «Montagstalk»<br />
Zwei Gäste diskutieren am Montag morgen<br />
über die grossen Themen, die uns alle beschäftigen<br />
– vor allem mit Blick auf die<br />
Agenda der bevorstehenden Woche, aber<br />
auch mit Blick zurück aufs Wochenende.<br />
Von den Gästen ist nicht Expertenwissen<br />
gefragt, sondern die Meinungsäusserung<br />
interessierter Zeitgenossen. Gäste sind<br />
Oswald Sigg, Hugo Schittenhelm, Lukas Niederberger,<br />
Grégoire Vuilleumier alias Greis,<br />
Lukas Bärfuss , Heliane Canepa, Thomas<br />
Held, Corinne Schmidhauser, Madeleine<br />
Schuppli <strong>und</strong> Paola Ghillani.<br />
«Korrespondenten-Talk»<br />
Der «<strong>DRS</strong> 4 News Talk» von Chefredaktor<br />
Rudolf Matter am Wochenende hat sich fest<br />
im Programm von <strong>DRS</strong> 4 News etabliert.<br />
Rudolf Matter diskutiert mit Auslandskorrespondenten,<br />
die aus der Schweiz berichten,<br />
die nationalen Aktualitäten aus Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Politik. Stammgäste sind Jürgen Dunsch<br />
(Frankfurter Allgemeine Zeitung), Haig<br />
Simonian (Financial Times), Torsten Riecke <strong>und</strong> Oliver Stock (Handelsblatt).<br />
Der wöchentliche Blick in die<br />
anderen Sprachregionen<br />
Die Woche in der Romandie <strong>und</strong> im Tessin<br />
ist seit Sendestart fixer Bestandteil des Wo-<br />
chenendprogramms von <strong>DRS</strong> 4 News: Was<br />
hat die Menschen in der Westschweiz <strong>und</strong><br />
im Tessin bewegt, welches waren die grossen<br />
Themen in Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Sport<br />
in den anderen Sprachregionen, aus welcher<br />
Perspektive sehen Westschweizer <strong>und</strong> Tessiner<br />
die nationalen Ereignisse in Politik, Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Sport? Auf diese Fragen geben<br />
Ron Hochuli <strong>und</strong> Gerhard Lob aufschlussreiche<br />
Antworten.<br />
Lob vom Publikumsrat<br />
<strong>DRS</strong> 4 News erhielt im vergangenen Jahr<br />
Feedback vom Publikumsrat der SRG<br />
Deutschschweiz. Die externe Qualitätskontrollstelle<br />
kam zum Schluss, das Programm<br />
des Informationsradios sei zuverlässig,<br />
schnell <strong>und</strong> qualitativ hochstehend <strong>und</strong> dadurch<br />
für viele Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer schon<br />
nach kurzer Zeit unverzichtbar geworden.<br />
Ausblick<br />
<strong>DRS</strong> 4 News plant für 2010 den Ausbau seiner<br />
erfolgreichen Palette an Talk-Formaten<br />
um einen Wissenschaftstalk in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>DRS</strong> 2, um ein Gespräch mit den<br />
Auslandkorrespondenten <strong>und</strong> um ein<br />
wöchentliches Gespräch mit dem prominenten<br />
Ökonomen Klaus Wellershoff. Die<br />
vom Publikum geschätzte breite Berichterstattung<br />
an den eidgenössischen Abstimmungssonntagen<br />
soll weiter optimiert <strong>und</strong><br />
das Live-Magazin zum Filmfestival Locarno<br />
auf <strong>DRS</strong> 4 News ausgebaut werden. Zu<br />
einem der herausragenden Termine des Jahres,<br />
soweit solche voraussehbar sind, wird<br />
sicher die Fussballweltmeisterschaft mit<br />
<strong>Schweizer</strong> Beteiligung in Südafrika gehören.
Chefredaktor Rudolf Matter im Gespräch mit Haig Simonian (Financial Times) <strong>und</strong> Torsten Riecke (Handelsblatt) im «<strong>DRS</strong> 4 News Talk».<br />
41
42<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle – Die Heimat<br />
im <strong>Radio</strong><br />
Die <strong>DRS</strong> Musikwelle steht für Heimatliebe, Volkskultur,<br />
Brauchtum <strong>und</strong> Tradition. Als eigenständiges<br />
Vollprogramm im Rahmen der Palette von SR <strong>DRS</strong><br />
stellt sie <strong>Schweizer</strong> Volksmusik ins Zentrum. Die<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle gilt als Vorreiterin für die Einführung<br />
des digitalen <strong>Radio</strong>empfangs (DAB/DAB+) in<br />
der Schweiz.<br />
Die <strong>DRS</strong> Musikwelle ist ein eigenständiges<br />
Programm mit Musik im Zentrum, ergänzt<br />
durch das Informationsangebot von <strong>DRS</strong> 1.<br />
Service <strong>und</strong> Ratgeber, Bildung <strong>und</strong> Wissen,<br />
Hörspiele, Unterhaltung <strong>und</strong> schweizerische<br />
Kultur erweitern die Palette, die thematisch<br />
ganz auf das Kernpublikum ausgerichtet ist.<br />
Dieses ist eher älter, traditionell bürgerlich<br />
<strong>und</strong> sowohl in der städtischen Agglomeration<br />
wie auch auf dem Land zu Hause. Die<br />
Investition in die Aufwertung vom Komplementär-<br />
zum Vollprogramm hat sich ausbezahlt;<br />
die Reichweite 2009 beträgt<br />
6.3 Prozent, das sind durchschnittlich r<strong>und</strong><br />
287 000 Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer. Die Abschaltung<br />
des Mittelwellen-Senders Beromünster<br />
Ende 2008 verlief reibungslos <strong>und</strong> hatte<br />
kaum Auswirkungen auf die Akzeptanz des<br />
Programms.<br />
Heimatliche Musik <strong>und</strong> Information<br />
Der Morgen, der Mittag <strong>und</strong> der Abend sind<br />
auch bei der <strong>DRS</strong> Musikwelle Informationszeiten;<br />
vormittags <strong>und</strong> nachmittags stehen<br />
mit den Gratulationen <strong>und</strong> einem Wunschkonzert<br />
beliebte Unterhaltungselemente auf<br />
dem Programm. Am Wochenende bilden<br />
Live- <strong>und</strong> Sondersendungen aus den Sparten<br />
Volksmusik <strong>und</strong> Hörspiele die Schwerpunkte.<br />
Die <strong>DRS</strong> Musikwelle wird vor allem<br />
tagsüber mehrheitlich moderiert.<br />
Hoher Musikanteil<br />
Die Musik bildet mit einem Anteil von 79<br />
Prozent den Schwerpunkt im Programm der<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle. Das Angebot umfasst ein<br />
breites Spektrum traditioneller Stile wie<br />
Schlager, Chansons <strong>und</strong> Canzoni, instrumentale<br />
Tanzmusik, Dixieland, internationale<br />
Folklore bis hin zu leichter Klassik <strong>und</strong><br />
Operette. Vor allem aber bietet das Programm<br />
den Fre<strong>und</strong>en der <strong>Schweizer</strong> Volksmusik<br />
<strong>und</strong> des volkstümlichen Schlagers<br />
eine Heimat. In dieser Sparte hat die<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle den Anspruch, führend im<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong>markt zu sein.<br />
Interaktivität<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer der <strong>DRS</strong> Musikwelle<br />
haben in der Regel weniger Übung im Umgang<br />
mit Online-Medien. Deshalb geschieht<br />
ihr Einbezug ins Programm auch mit den<br />
klassischen Formen Telefon, Brief, Postkarte<br />
oder Zeitungstalons. Trotzdem macht auch<br />
die <strong>DRS</strong> Musikwelle ihre Programmleistungen<br />
über drsmusikwelle.ch online zugänglich<br />
<strong>und</strong> versieht sie mit Mehrwert<br />
durch Karten, Bilder <strong>und</strong> Links, welche auch<br />
die anderen SR <strong>DRS</strong>-Programme anbieten.<br />
Die beste Referenz für die volksmusikalische<br />
Kompetenz der <strong>DRS</strong> Musikwelle im Online-<br />
Bereich ist jedoch das Volksmusik-Portal<br />
VxM.ch.<br />
Empfang über Digitalradio<br />
Die <strong>DRS</strong> Musikwelle war zusammen mit<br />
<strong>DRS</strong> 4 News Leitmedium für die Einführung<br />
von Digitalradio (DAB) in der Schweiz. Seit<br />
der Abschaltung des Mittelwellen-Senders<br />
Beromünster erfolgt die Verbreitung der<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle ausschliesslich über Digitalradio<br />
(DAB/DAB+), Kabel, Satellit <strong>und</strong> Internet.<br />
Im Jahresverlauf 2009 gewann die<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle stetig hinzu, der Marktanteil<br />
lag im zweiten Semester bei 4.1 Prozent.<br />
Die <strong>DRS</strong> Musikwelle hatte über die<br />
Frequenz Mittelwelle 531 auch viele Hörerinnen<br />
<strong>und</strong> Hörer in der welschen Schweiz.<br />
Sie mussten nach der Abschaltung von<br />
«Beromünster» vorübergehend auf ihr Lieblingsprogramm<br />
verzichten. Dank Digitalradio<br />
ist die <strong>DRS</strong> Musikwelle nun aber in der<br />
Romandie wieder zu empfangen: Seit Mitte<br />
Oktober 2009 gehört das Programm zum<br />
Digitalradio-Ensemble DAB+ der französischsprachigen<br />
Schweiz.
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
Das Jahr nach «Beromünster»<br />
Anfangs 2009 lag ein Schwerpunkt der Aktivitäten<br />
der <strong>DRS</strong> Musikwelle auf der Nachbearbeitung<br />
der Abschaltung des Senders<br />
Beromünster. Die Abschaltung wurde im<br />
Programm begleitet; im Zentrum stand<br />
dabei der Service für die Hörerinnen <strong>und</strong><br />
Hörer. Im Oktober 2009 entschied die<br />
Dienststelle Hochschulbildung, Kultur <strong>und</strong><br />
Sport des Kantons Luzern, dass der grosse<br />
Sendeturm aufgr<strong>und</strong> seiner kulturhistorischen<br />
Bedeutung <strong>und</strong> seiner Stellung in<br />
der Technikgeschichte unter Denkmalschutz<br />
gestellt wird.<br />
«Glocken der Heimat» im Internet<br />
Die Rubrik «Glocken der Heimat» gehört zu<br />
den ältesten Sendungen von SR <strong>DRS</strong>. Eine<br />
Auswahl der Klänge ist seit Mai 2009 auch<br />
im Internet abrufbar. Nach Regionen unterteilt<br />
<strong>und</strong> ergänzt mit Informationen zum Geläut<br />
<strong>und</strong> zur Kirche sind auf der Website<br />
drsmusikwelle.ch gegen 100 Glockengeläute<br />
zu finden <strong>und</strong> zu hören. Auf der interaktiven<br />
Seite können Fans auch ihrem<br />
Melanie <strong>und</strong> Annemarie Oesch zu Gast beim <strong>DRS</strong> Musikwelle-Showcase am 24. September 2009 im Studio Zürich.<br />
Lieblingsgeläute zum Titel «Glocken des<br />
Jahres» verhelfen.<br />
Ausgedehntes Älpler-Wunschkonzert<br />
Im Sommer 2009 strömten über 2 000 Älplerinnen<br />
<strong>und</strong> Älpler auf den Urnerboden<br />
zum 18. Spezial-«Wunschkonzert». Die ursprünglich<br />
zweistündige Direktübertragung<br />
am <strong>DRS</strong> 1-«Wunschkonzert», montags um<br />
20.00 Uhr, hat sich zu einer Grossveranstaltung<br />
mit Beginn vor Ort bereits ab 13.00<br />
Uhr entwickelt. Neu konnte das <strong>Radio</strong>publikum<br />
ab 18.00 Uhr in der Sendung «Fiirabigmusig<br />
live» das Wunschkonzert auf der<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle verfolgen.<br />
Showcase mit Oesch’s<br />
«Volksmusik ist International» nannte die<br />
Überflieger-Formation «Oesch’s die Dritten»<br />
ihr neues Album, das sie am 24. September<br />
2009 in einem <strong>DRS</strong> Musikwelle-Showcase<br />
im <strong>Radio</strong>studio Zürich 120 Fans exklusiv präsentierten.<br />
Das Konzert wurde tags darauf<br />
von 20.00 bis 21.00 Uhr in der Sendung<br />
«So tönts» ausgestrahlt.<br />
Hörerreise durch Russland<br />
Die <strong>DRS</strong> Musikwelle organisierte im Herbst<br />
2009 zum dritten Mal mit Hotelplan eine<br />
Flussfahrt für Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer. Nach<br />
der Donau <strong>und</strong> dem Rhein legten 50 <strong>DRS</strong><br />
43<br />
Musikwelle-Fans in Begleitung von Moderationsduo<br />
Jörg Stoller <strong>und</strong> Walter Andreas<br />
Müller die Strecke St. Petersburg – Moskau<br />
auf dem Wasserweg zurück. Im Programm<br />
schlug sich die erlebnisreiche Reise in verschiedenen<br />
Einschaltungen nieder. Das Reisetagebuch<br />
war auf drsmusikwelle.ch zu lesen.<br />
Weihnachtskonzert<br />
Wenige Jahre nach ihrer Einführung haben<br />
die öffentlichen Weihnachtskonzerte der<br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle bereits Tradition. Am vierten<br />
Adventssonntag 2009 bescherten die <strong>DRS</strong>-<br />
Singers unter der Leitung von Christoph<br />
Cajöri, das Trio Claudia Muff <strong>und</strong> Schriftstellerin<br />
Elisabeth Zurbrügg dem Publikum im<br />
<strong>Radio</strong>studio Zürich einen besinnlichen Abend.<br />
Das Konzert wurde am 23. Dezember von<br />
20.00 bis 21.00 Uhr auf der <strong>DRS</strong> Musikwelle<br />
ausgestrahlt.<br />
Musik <strong>und</strong> Geschichten<br />
Das «Musikwelle-Magazin» vom Dienstagvormittag<br />
hat 2009 eine neue Rubrik erhalten.<br />
In «Musik <strong>und</strong> Geschichten» erzählen<br />
Musikredaktorinnen <strong>und</strong> -redaktoren seit<br />
letztem Jahr um 10.45 Uhr Geschichten<br />
über bekannte <strong>Schweizer</strong> Interpretinnen<br />
<strong>und</strong> Interpreten der Sparten Unterhaltungsmusik,<br />
Schlager <strong>und</strong> Volksmusik von den<br />
Nilsen Brothers bis Monica Morell.
44<br />
Mit seiner volkstümlichen Musik spricht die <strong>DRS</strong> Musikwelle Jung <strong>und</strong> Alt an.<br />
Volksmusikportal VxM.ch<br />
«VxM.ch» heisst die grösste Internet-Plattform<br />
für Volksmusik in der Schweiz. Seit<br />
Januar 2009 können sich auf dieser Plattform<br />
Volksmusik-Formationen in allen vier<br />
Landessprachen mit ihren Porträts <strong>und</strong><br />
Kompositionen präsentieren <strong>und</strong> ihre eigene<br />
Musik zum Kauf oder Download anbieten.<br />
Auf diese Weise steigern sie ihren Bekanntheitsgrad<br />
<strong>und</strong> können sich gezielt einem<br />
breiten Publikum vorstellen. In den ersten<br />
Monaten nach der Lancierung des Portals<br />
registrierten sich gegen 600 Formationen;<br />
Ende Juli 2009 wurde der 1000. Titel hochgeladen.<br />
Die Musik-Redaktion der <strong>DRS</strong><br />
Musikwelle durchsucht dieses Archiv regelmässig<br />
nach hörenswerten Klängen. Seit<br />
24. Oktober 2009 ist das Portal in allen<br />
vier Landessprachen sowie in Englisch<br />
abrufbar. Neu beteiligen sich neben<br />
der <strong>DRS</strong> Musikwelle auch die <strong>Radio</strong>pro -<br />
gramme La Première, Rete Uno <strong>und</strong> <strong>Radio</strong><br />
Rumantsch an der Volksmusikplattform.<br />
Ausblick<br />
2010 will die <strong>DRS</strong> Musikwelle ihre Position<br />
als Vollprogramm für Volksmusik <strong>und</strong> Volkskultur<br />
weiter ausbauen. Die 2009 neu eingeführten<br />
Sendungen <strong>und</strong> Internetangebote<br />
werden weiterent wickelt <strong>und</strong> optimiert.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zum schweizerischen<br />
Kulturschaffen leisten die Programme von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> mit der Auswahl der gesendeten<br />
Musik. Der Anteil von <strong>Schweizer</strong> Musik am<br />
Gesamtmusikprogramm beträgt 24 Prozent.<br />
Bei der <strong>DRS</strong> Musikwelle sind sogar 40 Prozent<br />
der gespielten Musiktitel schweizerischen Ursprungs.
<strong>DRS</strong> Virus – Das unerhörte<br />
<strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> Virus ist das Angebot von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> für musikinteressierte junge Erwachsene.<br />
Im Zentrum seines Programms stehen neue Musik<br />
<strong>und</strong> Popkultur – abseits des Mainstreams.<br />
<strong>DRS</strong> Virus ist das interaktivste <strong>und</strong> multimedialste<br />
aller Programme der SR <strong>DRS</strong>-Palette. Nach zehn<br />
Jahren im Markt hat es sich komple mentär zu<br />
<strong>DRS</strong> 3 neu positioniert.<br />
<strong>DRS</strong> Virus richtet sich an junge Menschen<br />
zwischen 15 <strong>und</strong> 25 Jahren – <strong>und</strong> an Musikinteressierte<br />
jeden Alters. Im Zentrum des<br />
Programms stehen Musikthemen <strong>und</strong> urbaner<br />
Lifestyle. Gemeinsam mit <strong>DRS</strong> 3 ist<br />
<strong>DRS</strong> Virus das <strong>Radio</strong> für jene 49 Prozent der<br />
<strong>Schweizer</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Schweizer</strong>, die unter 50<br />
Jahre alt sind. Um sich klarer von <strong>DRS</strong> 3 abzugrenzen,<br />
hat sich <strong>DRS</strong> Virus im Herbst<br />
2009 als dessen Komplementärprogramm<br />
neu positioniert – mit neuester Musik abseits<br />
des Mainstream. Durch den Umzug unter<br />
das <strong>DRS</strong> 3-Dach des <strong>Radio</strong>studios Zürich<br />
sind die beiden Programmketten im September<br />
2009 näher zusammengerückt <strong>und</strong><br />
schöpfen nun ihre Synergien optimal aus.<br />
Das Programm von <strong>DRS</strong> Virus wird über<br />
Digitalradio (DAB, DAB+), Internet, Kabel,<br />
<strong>und</strong> Satellit verbreitet <strong>und</strong> täglich von fast<br />
80 000 Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern genutzt.<br />
Musik, Lifestyle, Information<br />
Im Tagesprogramm von <strong>DRS</strong> Virus dominiert<br />
die Musik. Im Schnitt beträgt ihr Anteil 85<br />
bis 90 Prozent, davon sind 80 Prozent Neuheiten<br />
mit einem Fokus auf <strong>Schweizer</strong> Produktionen.<br />
Während den Primetimes am<br />
Morgen, am Nachmittag, am Vorabend <strong>und</strong><br />
Abend wird das Programm live moderiert.<br />
Die Moderatorinnen <strong>und</strong> Moderatoren kennen<br />
die Szene <strong>und</strong> sprechen die gleiche<br />
Sprache wie ihre Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer.<br />
Interviews, Albumbesprechungen, Party-<br />
<strong>und</strong> Konzerttipps, Film- <strong>und</strong> Game-Rezensionen<br />
sowie Nachrichten zur vollen St<strong>und</strong>e<br />
ergänzen das <strong>DRS</strong> Virus-spezifische Informationsangebot.<br />
Das gesprochene Wort gilt<br />
jenen Themen, welche die Publikumszielgruppe<br />
interessieren. <strong>DRS</strong> Virus setzt auf das<br />
Internet <strong>und</strong> seine Communities.<br />
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
45<br />
Musiknews-Ticker<br />
Seit Anfang Februar 2009 liefert der neue<br />
«Musiknews-Ticker» auf drsvirus.ch die<br />
wichtigsten Meldungen aus der jungen<br />
<strong>Schweizer</strong> Musikszene <strong>und</strong> News aus dem<br />
internationalen Pop Business. Die Redaktion<br />
stellt werktags mehrere Meldungen in den<br />
Ticker: Song-Entdeckungen, Hinweise auf<br />
Konzerte <strong>und</strong> Releases, Albumbesprechungen,<br />
spannende Interview-Aussagen<br />
von Musikern <strong>und</strong> mehr. Die Musiknews von<br />
<strong>DRS</strong> Virus werden auch als RSS-Feed <strong>und</strong><br />
Twitterfeed angeboten <strong>und</strong> können so von<br />
Usern in eigene Blogs oder ins Facebook-<br />
Profil eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />
Hörer-DJs in der Nacht <strong>und</strong> am<br />
Vormittag<br />
Ebenfalls seit Februar liegt das nächtliche<br />
Musikprogramm von <strong>DRS</strong> Virus in den<br />
Händen der Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer. Sie können<br />
am virtuellen DJ-Pult auf virus.ch die<br />
«<strong>Schweizer</strong> Nacht» von 22.00 Uhr (samstags<br />
24.00 Uhr) bis 6.00 Uhr selbst programmieren<br />
– seit Dezember neu auch von Montag
46<br />
Die Moderatorinnen <strong>und</strong> Moderatoren von <strong>DRS</strong> Virus, wie hier Rosanna Grüter, spielen Musik abseits des Mainstream.<br />
bis Freitag am Vormittag von 10.00 bis<br />
11.00 Uhr. Die von den «PC-DJs» gewählten<br />
Songs werden sofort im Programm von<br />
<strong>DRS</strong> Virus gespielt. So unterstützt das Programm<br />
zum einen <strong>Schweizer</strong> Musiker <strong>und</strong><br />
sorgt zum anderen für ein interaktives<br />
<strong>Radio</strong>-Erlebnis bei seinen Hörerinnen <strong>und</strong><br />
Hörern.<br />
Musiker als Moderatoren<br />
Das Programmkonzept von <strong>DRS</strong> Virus sieht<br />
vor, dass dessen Moderatorinnen <strong>und</strong> Moderatoren<br />
Szenekenner sein müssen. Doch<br />
wer kennt die Szene besser als die aktiven<br />
Musikerinnen <strong>und</strong> Musiker? Seit dem Relaunch<br />
von September 2009 sitzen vermehrt<br />
Persönlichkeiten aus der kulturellen Szene<br />
vor dem <strong>DRS</strong> Virus-Mikrofon: Soulsänger<br />
Seven (in einer völlig neuen Rolle), der<br />
HipHopper David «Knackeboul» Kohler,<br />
Rocksänger Peter Steger von Huck Finn,<br />
Delilahs-Sängerinnen Muriel Rhyner <strong>und</strong><br />
Isa Eder sowie Tobias Gees alias DJ Johny<br />
Holiday von Brandhärd <strong>und</strong> DJ Mental X<br />
gestalten <strong>und</strong> präsentieren ihre eigenen<br />
Sendungen. Hinzu kommen fast monatlich<br />
spezielle Sendungen, die von internationalen<br />
Musikern gestaltet werden, z.B. von der<br />
deutschen HipHop-Combo Blumentopf oder<br />
der Indie-Rock-Gruppe Editors.<br />
freestyle.ch-Band gesucht<br />
Vom 10. bis 21. August 2009 konnte das<br />
Publikum auf drsvirus.ch die Band auswählen,<br />
die am grössten Freestyle-Sportevent<br />
vom 26. September in Zürich vor 20 000<br />
Besuchern abrocken würde. Nach «Granny<br />
Smith» (2007) <strong>und</strong> «Duality of Mind» (2008)<br />
setzten sich in diesem Jahr «The Vibes» gegen<br />
100 Mitbewerber als freestyle.ch-Band<br />
durch.<br />
Umzug <strong>und</strong> Relaunch<br />
Kurz nach den Sommerferien 2009 zog<br />
<strong>DRS</strong> Virus von Basel in neue Senderäume ins<br />
<strong>Radio</strong>studio Zürich. Am 1. September 2009<br />
startete das Programm mit einem überarbeiteten<br />
Konzept <strong>und</strong> unter dem Motto<br />
«<strong>Radio</strong>. Aber anders.» in sein zweites Jahrzehnt.<br />
Seit dem Relaunch setzt <strong>DRS</strong> Virus<br />
noch stärker auf neue Musik <strong>und</strong> So<strong>und</strong><br />
abseits des Mainstream <strong>und</strong> hat sich dadurch<br />
klar als Komplementärprogramm zu<br />
<strong>DRS</strong> 3 positioniert. Damit ist <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> in einem schwierigen finanziellen<br />
Umfeld die Profilierung eines Angebots gelungen,<br />
das in der bisherigen SR <strong>DRS</strong>-Palette<br />
fehlte. Der Neustart wurde nicht nur mit<br />
neuen Inhalten <strong>und</strong> Strukturen auf dem<br />
Sender dokumentiert, sondern auch mit sogenannten<br />
«Dance Mob»-Überraschungsauftritten<br />
einer professionellen Tanztruppe<br />
mit lautsprecherbestückten Bikes in verschiedenen<br />
<strong>Schweizer</strong> Städten.<br />
<strong>Schweizer</strong> Musiker für Signete<br />
Ein Relaunch beinhaltet in der Regel auch<br />
ein neues akustisches Layout. In der Kreationsphase<br />
unterstrich <strong>DRS</strong> Virus einmal<br />
mehr seine Verb<strong>und</strong>enheit mit der einheimischen<br />
Szene <strong>und</strong> arbeitete eng mit<br />
<strong>Schweizer</strong> Musikern zusammen. Aus den<br />
eingereichten Loops, Riffs <strong>und</strong> Hooks aus<br />
den Bereichen HipHop, Indie-Rock <strong>und</strong><br />
Electro wurden anschliessend im gegen-<br />
seitigen Austausch die Signete produziert,<br />
die seit 1. September 2009 die akustische<br />
Visitenkarte von <strong>DRS</strong> Virus sind.<br />
Neue Inhalte, neue Stimmen<br />
Nebst der Morgenshow <strong>und</strong> anderen Sendungen<br />
hat mit dem Relaunch auch der<br />
Nachmittag eine Neuausrichtung erfahren.<br />
Jeweils von Montag bis Freitag von 14.00 bis<br />
17.00 Uhr moderieren Robin Rehmann <strong>und</strong><br />
Rebecca Villiger eine multimediale Nachmittagsshow,<br />
in deren Zent rum der unmittelbare<br />
Austausch mit dem <strong>Radio</strong>publikum steht. Regelmässig<br />
sind prominente Gäste aus Musik,<br />
Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft im Studio <strong>und</strong> stellen<br />
interessante musikalische Neuheiten vor.<br />
<strong>DRS</strong> Virus ergänzt dies wöchentlich durch<br />
neue Video-Folgen auf seiner Website.
Mit Bikes, Musik <strong>und</strong> Tanz überraschte der «Dance Mob» von <strong>DRS</strong> Virus in verschiedenen <strong>Schweizer</strong> Städten die Nachtschwärmer.<br />
Indie-Rock am Abend<br />
Jeweils am Dienstagabend präsentieren das<br />
Online-Musikmagazin «78s» <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> Virus<br />
von 20.00 bis 22.00 Uhr eine gemeinsame<br />
Sendung zu Trends <strong>und</strong> Neuheiten in der<br />
Pop-Musik. Die Moderatorin Barbara Weber<br />
stellt aktuellen Indie-So<strong>und</strong> verschiedener<br />
Schattierungen vor. In der Sendung gibt<br />
es ausserdem Hinweise, Kommentare <strong>und</strong><br />
Diskussionen zu aktuellen Ereignissen im<br />
Pop-Zirkus.<br />
«<strong>Radio</strong> of the Year»<br />
Am <strong>Radio</strong>Day 2009 erhielt <strong>DRS</strong> Virus zum<br />
zweiten Mal nach 2007 die begehrte Branchenauszeichnung<br />
«<strong>Radio</strong> of The Year». Die<br />
Jury honorierte damit die Tatsache, dass<br />
kein <strong>Radio</strong> in der Deutschschweiz in den<br />
letzten zehn Jahren, in Prozent gerechnet,<br />
mehr Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer gewonnen hat<br />
als das «junge Programm» von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>.<br />
<strong>Radio</strong> auf drsvirus.ch<br />
Die Website drsvirus.ch ist nicht nur ein<br />
nützlicher Begleiter, sondern ein zentraler<br />
<strong>und</strong> unverzichtbarer Bestandteil des Programms<br />
<strong>und</strong> seiner Gestaltung. Auf der<br />
Website erhalten Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer In-<br />
formationen zu allen neuen Songs, sie können<br />
die verschiedenen Musiksendungen<br />
nachhören oder sie als Podcast herunterladen.<br />
<strong>DRS</strong> Virus bietet exklusive DJ-Mixes,<br />
Neuvorstellungen von Tracks <strong>und</strong> Interviews<br />
mit Musikerinnen <strong>und</strong> Musikern zum Download<br />
auf Player an. Über drsvirus.ch kann<br />
das Publikum aber auch das Live-<strong>Radio</strong>programm<br />
beeinflussen, wie in der «<strong>Schweizer</strong><br />
Nacht» abends ab 22.00 Uhr. Tagsüber<br />
steht Spielernaturen der «Musik-Combat»<br />
zur Verfügung: Wer mehr Fre<strong>und</strong>e mobilisiert,<br />
die dabei helfen, den «Gegner» zu<br />
besiegen, sagt, was im <strong>Radio</strong> gespielt wird.<br />
Ausblick<br />
47<br />
<strong>DRS</strong> Virus will 2010 das neue Konzept als<br />
komplementäres Programm zu <strong>DRS</strong> 3 weiter<br />
umsetzen <strong>und</strong> brachliegende Synergien ausschöpfen.<br />
Dies soll in einem ersten Schritt<br />
zur Optimierung des Images <strong>und</strong> in einem<br />
zweiten zur Steigerung der Reichweite beitragen.<br />
Erreicht werden soll das über einen<br />
Ausbau der Szene-Sendungen, unter anderem<br />
mit wöchentlichen Sendereihen von<br />
nationalen, aber auch internationalen Kulturschaffenden<br />
<strong>und</strong> DJs zu musikalischen<br />
Trends <strong>und</strong> Schwerpunkten. Mit der regelmässigen<br />
Berichterstattung über Trends <strong>und</strong><br />
Szene-Neuheiten aus den europäischen<br />
Hotspots London, Berlin, Wien, Barcelona<br />
<strong>und</strong> Paris auf der Website <strong>und</strong> im <strong>Radio</strong> soll<br />
ein weiteres Projekt realisiert werden. Alle<br />
Angebote werden dabei konsequent bimedial<br />
entwickelt – fürs <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> Internet.<br />
Seit Dezember 2009 findet eine gemeinsame<br />
Planung redaktioneller Inhalte mit der<br />
Sendung «Musicnight» von <strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong><br />
SF statt. Die <strong>DRS</strong> Virus-Rubrik<br />
«<strong>Schweizer</strong> Act der Woche», in der neue<br />
<strong>Schweizer</strong> Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler vorgestellt<br />
werden, wird neu gemeinsam mit<br />
«Musicnight» von SF produziert. Weitere<br />
Inhalte sind in Vorbereitung.
48<br />
Informationen für alle<br />
Programme<br />
Die Abteilung Information <strong>und</strong> ihre Regionalredaktionen<br />
sind in allen sechs Programmen von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> präsent. Aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Nachrichten <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>sendungen bilden<br />
sich täglich H<strong>und</strong>erttausende von Menschen<br />
in der Deutschschweiz eine Meinung zum<br />
aktuellen Geschehen im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />
Die Informationssendungen von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Gesellschaft, Kultur <strong>und</strong> Sport finden<br />
überdurchschnittliche Beachtung <strong>und</strong> geniessen<br />
einen hohen Stellenwert in der Meinungsbildung<br />
eines Millionenpublikums. Um<br />
diesen verantwortungsvollen Auftrag kompetent<br />
wahrnehmen zu können, setzt sich<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> anspruchsvolle Qualitätsstandards.<br />
Für sechs von zehn Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer sind die<br />
Programme von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> erste<br />
Wahl, wenn sie sich über die verschiedenen<br />
Standpunkte im politischen bzw. wirtschaftlichen<br />
Geschehen <strong>und</strong> die jeweiligen Hintergründe orientieren<br />
wollen. 56 Prozent des <strong>Radio</strong>publikums<br />
bescheinigen <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>, mit seinen<br />
Programmen am meisten von allen <strong>Radio</strong>s dazu<br />
beizutragen, dass die verschiedenen politischen<br />
Parteien, aber auch Gewerkschaften, Arbeitgeber<br />
<strong>und</strong> die verschiedenen Glaubensrichtungen<br />
einen Gedankenaustausch miteinander pflegen.<br />
«Information»: In<br />
sechs Programmen<br />
präsent<br />
Die Abteilung Information von SR <strong>DRS</strong> ist<br />
mit Nachrichten <strong>und</strong> Informationssendungen<br />
in allen sechs Programmen präsent.<br />
Kompetenz, Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> Verlässlichkeit<br />
zeichnen ihre Beiträge aus. Zu den<br />
Sendungen der im Studio Bern angesiedelten<br />
Abteilung gehören die Nachrichten r<strong>und</strong><br />
um die Uhr, die Flaggschiffe «HeuteMorgen»,<br />
«Rendez-vous», «Tagesgespräch», «Echo der<br />
Zeit» <strong>und</strong> «Info 3», die in den Primetimes<br />
morgens, mittags <strong>und</strong> abends die relevanten<br />
Tagesaktualitäten in konzentrierter<br />
Form aufarbeiten. Ebenfalls aus Bern kommen<br />
die wöchentlichen Formate «Samstagsr<strong>und</strong>schau»,<br />
«International» <strong>und</strong> «Trend».<br />
Die Sendung «Rendez-vous» erreicht täglich<br />
r<strong>und</strong> 700 000 Zuhörende, «HeuteMorgen»<br />
gar 950 000 Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer. Dieses<br />
erfolgreiche Sendegefäss ist 2009 auf eine<br />
knappe Viertelst<strong>und</strong>e verlängert worden<br />
<strong>und</strong> ist seither Teil des Gesamtprogramms<br />
von <strong>DRS</strong> 4 News. Die Abteilung Information<br />
baut ihr vielfältiges Angebot laufend aus<br />
<strong>und</strong> investiert in allen Zuständigkeitsbe-
Das Informationszentrum im Studio Bern ist das Herzstück der Abteilung Information.<br />
reichen permanent in die Qualität ihrer Programme.<br />
Eine solche Investition ist das neue<br />
Newscenter im <strong>Radio</strong>studio Bern, das 2009<br />
offiziell dem Betrieb übergeben werden<br />
konnte.<br />
In Sachen Wirtschaft<br />
Wirtschaftliche Zusammenhänge bestimmen<br />
das gesellschaftliche Umfeld. Die Berichterstattung<br />
über Themen der Wirtschaft<br />
gehört deshalb zum journalistischen Kerngeschäft<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. Zusätzlich<br />
zu den Nachrichten, den klassischen<br />
Informationsgefässen <strong>und</strong> den Regionaljournalen,<br />
die regelmässig Wirtschaftsthemen<br />
aufgreifen, bietet SR <strong>DRS</strong> mit «Trend» am<br />
Samstag um 8.15 Uhr ein Gefäss, das ausschliesslich<br />
diese Thematik behandelt. Auch<br />
<strong>DRS</strong> 3 hat mit «<strong>DRS</strong> 3 Wirtschaft» eine<br />
Rub rik, die von Montag bis Freitag dreimal<br />
täglich ausgestrahlt wird, <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 4 News<br />
berichtet mehrmals täglich über die Entwicklung<br />
auf den Finanzmärkten. Auch<br />
in weiteren Sendungen von SR <strong>DRS</strong> wie<br />
«Espresso» oder «Doppelpunkt» auf <strong>DRS</strong> 1<br />
werden regelmässig Wirtschaftsthemen behandelt<br />
oder Persönlichkeiten aus der Wirtschaft<br />
vorgestellt. Das Krisenjahr 2009<br />
stellte die Wirtschaftsredaktion vor besondere<br />
Herausforderungen.<br />
Das B<strong>und</strong>eshaus als wichtiger<br />
Schauplatz<br />
Die Inlandberichterstattung ist ein zentraler<br />
Schwerpunkt der aktuellen Information von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. SR <strong>DRS</strong> misst den Entscheiden<br />
im Parlament <strong>und</strong> im B<strong>und</strong>esrat<br />
eine grosse Bedeutung zu <strong>und</strong> berichtet<br />
kontinuierlich über die Sessionen, aus den<br />
wichtigen Kommissionen <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esrat.<br />
Infos zum Sport<br />
Die Berichterstattung über sportliche Ereignisse<br />
gehört seit jeher zu den populärsten<br />
Angeboten des Mediums <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> entspricht<br />
nach wie vor einem grossen Hörerbedürfnis.<br />
Bei <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> ist sie<br />
Teil des Informationsauftrags <strong>und</strong> wird von<br />
der Fachredaktion Sport der Abteilung Information<br />
wahrgenommen. Als Leitkette für<br />
die Sportberichterstattung liefert in erster<br />
Linie <strong>DRS</strong> 3 dem Publikum Informationen<br />
zum aktuellen Sportgeschehen im In- <strong>und</strong><br />
Ausland, mit Analysen, Prognosen <strong>und</strong><br />
Hintergr<strong>und</strong>geschichten. Auf <strong>DRS</strong> 4 News<br />
werden regelmässig Live-Reportagen von<br />
Fussball- <strong>und</strong> Eishockey-Spielen ausgestrahlt.<br />
49<br />
<strong>DRS</strong> 4 News – mehr Information<br />
Unter der Verantwortung der Abteilung Information<br />
sendet seit Herbst 2007 auch das<br />
24-St<strong>und</strong>en-Programm <strong>DRS</strong> 4 News Aktualitäten<br />
aus Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Sport, Wissenschaft,<br />
Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft. <strong>DRS</strong> 4<br />
News liefert schnelle, qualitativ hochwertige<br />
Informationen <strong>und</strong> thematisiert Hintergründe<br />
<strong>und</strong> Auswirkungen von Ereignissen <strong>und</strong><br />
Entwicklungen. Das Nachrichten-Spartenprogramm<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> wird im<br />
<strong>Radio</strong>studio in Bern produziert. Dessen Aufbau<br />
<strong>und</strong> Etablierung hat wertvolle Synergien<br />
ermöglicht sowie Potenzial <strong>und</strong> Output der<br />
Abteilung Information optimiert. Weitere<br />
Informationen zu <strong>DRS</strong> 4 News sind auf den<br />
Seiten 38 bis 40 zu finden.<br />
«Information» im Studio:<br />
Newscenter in Bern<br />
Die Infrastruktur der neuen Studios der Abteilung<br />
Information <strong>und</strong> des Regionaljournals<br />
Bern Freiburg Wallis ist nicht nur auf die<br />
aktuellen, sondern auch auf zukünftige<br />
Produktions- <strong>und</strong> Sendeprozesse ausgerichtet.<br />
Das neue Informationszentrum mit<br />
mehreren Senderegien <strong>und</strong> -studios ist mit<br />
hochmoderner Technik ausgerüstet <strong>und</strong><br />
ermöglicht eine effiziente Produktion. Die<br />
Abteilung Information verfügt darin über<br />
eine eigene Sendezone mit einer Sende
50<br />
Südamerika<br />
Ulrich Achermann<br />
Santiago de Chile<br />
USA<br />
Max Akermann<br />
San Francisco<br />
regie, einem Sprechstudio, zwei Nachrichtenregien<br />
<strong>und</strong> einer Assistenzregie,<br />
ferner über eine Vorproduktionszone mit<br />
zwei Produktionsregien <strong>und</strong> den dazugehörigen<br />
Studios. Eingebettet in die<br />
Infrastruktur der Informationsabteilung<br />
sind mit eigenen Produktionsmitteln auch<br />
<strong>DRS</strong> 4 News, die Online-Redaktion der<br />
Information <strong>und</strong> der Sport.<br />
«Information» von unterwegs:<br />
Korrespondentennetz<br />
In einer Zeit, in der sich immer mehr gedruckte<br />
<strong>und</strong> elektronische Medien in ihrer<br />
Auslandsberichterstattung auf Agenturquellen<br />
abstützen, pflegt <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
aus Überzeugung weiterhin ein ausgedehntes<br />
Netz von fest stationierten <strong>und</strong><br />
reisenden Auslandkorrespondentinnen <strong>und</strong><br />
-korrespondenten auf vier Kontinenten.<br />
20 Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die sich 15<br />
Vollzeitstellen teilen, verfolgen täglich das<br />
internationale Geschehen <strong>und</strong> berichten<br />
über aktuelle Ereignisse, deren Hintergründe<br />
<strong>und</strong> Folgen. Dieses Netz ist ein wichtiger Teil<br />
der Programmstrategie der Abteilung Information.<br />
Es wurde im Verlauf des Jahres<br />
2009 durch interne Stellenverlagerungen<br />
moderat ausgebaut. So wurden die Pensen<br />
in Grossbritannien, Frankreich, Italien, Brüssel<br />
<strong>und</strong> Südosteuropa aufgestockt, <strong>und</strong> im<br />
Italien<br />
Massimo Agostinis<br />
Rom<br />
USA<br />
Peter Voegeli<br />
Washington<br />
Afrika<br />
Ruedi Küng<br />
Reisekorrespondent<br />
U K / I r l a n d<br />
Martin Alioth<br />
Julianstown<br />
Frankreich<br />
Rudolf Mäder<br />
Paris<br />
E U / N AT O / B e n e l u x<br />
Urs Bruderer<br />
Brüssel<br />
Naher Osten<br />
Iren Meier<br />
Beirut<br />
Spätherbst konnte auch der verwaiste Indien-Posten<br />
in New Delhi wieder besetzt<br />
werden. Der technologische Fortschritt hat<br />
die Arbeitsbedingungen auf Aussenstationen<br />
<strong>und</strong> Reportagereisen weiter verbessert.<br />
Dank des 2009 erstmals eingesetzten<br />
«Mobile Computing» findet die Sende-<br />
Infrastruktur nun in einem mittelgrossen<br />
Rucksack Platz <strong>und</strong> ermöglicht eine qualitativ<br />
hochstehende Live-Übertragung von jedem<br />
Ort der Welt aus.<br />
Nach Ansicht des <strong>Radio</strong>publikums leistet SR <strong>DRS</strong><br />
einen wesentlichen Beitrag zur freien Meinungsbildung<br />
<strong>und</strong> spielt eine wichtige Rolle als Dialogplattform<br />
zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Interessengruppen. Gemäss der<br />
Publikumsumfrage vom Herbst 2009 attestieren<br />
60 Prozent aller Deutschschweizer <strong>Radio</strong>hörerinnen<br />
<strong>und</strong> -hörer <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> die Führungsrolle,<br />
wenn es darum geht, sich ein Bild von<br />
den verschiedenen Standpunkten in Politik,<br />
Wirt schaft <strong>und</strong> Gesellschaft zu machen.<br />
Diplomatischer Korrespondent / UNO<br />
Fredy Gsteiger<br />
Genf<br />
Iberien / Maghreb<br />
Alexander Gschwind<br />
Reisekorrespondent<br />
Indien / Pakistan / Sri Lanka<br />
Karin Wenger<br />
Delhi<br />
Deutschland<br />
Ursula Hürzeler<br />
Berlin<br />
Deutschland (Vertretung)<br />
Fritz Dinkelmann<br />
Berlin<br />
R u s s l a n d / G U S - St a a t e n<br />
Peter Gysling<br />
Moskau<br />
Osteuropa<br />
Marc Lehmann<br />
Prag<br />
C h i n a / Ko r e a / J a p a n /<br />
I n d o c h i n a / T h a i l a n d<br />
Urs Morf<br />
Peking<br />
Balkan<br />
Walter Müller<br />
Belgrad<br />
Griechenland / Zypern /<br />
Tü r ke i / N o r d i ra k<br />
Werner Van Gent<br />
At h e n<br />
Australien<br />
Urs Wälterlin<br />
Sydney<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
Das Jahr 2009 war von einer Vielzahl von<br />
grossen Themen geprägt, welche in den Informationssendungen<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> entsprechend intensiv begleitet wurden.<br />
100%<br />
30%<br />
Angebot am frühen Morgen 15% ausgebaut.<br />
80%<br />
100%<br />
60%<br />
35%<br />
15%<br />
65%<br />
Ausbau zur Primetime<br />
45%<br />
2009 hat die Abteilung Information ihr<br />
Das Erfolgsformat «HeuteMorgen» ist auf<br />
eine Viertelst<strong>und</strong>e ausgedehnt worden <strong>und</strong><br />
wird nun zusätzlich zu <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 2 <strong>und</strong><br />
<strong>DRS</strong> Musikwelle auch im Spartenprogramm<br />
<strong>DRS</strong> 4 News ausgestrahlt. Die innere Struktur<br />
der Sendung hat sich dabei den erfolgreichen<br />
Vorbildern «Rendez-vous» <strong>und</strong><br />
«Echo der Zeit» weiter angenähert: Nach<br />
dem Start mit den Schlagzeilen <strong>und</strong> einem<br />
Nachrichtenüberblick folgen Hintergr<strong>und</strong>beiträge,<br />
Analysen, Korrespondentenberichte<br />
<strong>und</strong> Live-Interviews mit Akteuren<br />
aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur<br />
<strong>und</strong> Sport.<br />
Inauguration live<br />
Am 20. Januar 2009 hat die Abteilung Information<br />
anlässlich der Feierlichkeiten zur<br />
Amtseinsetzung von Barack Obama die
20 Korrespondentinnen <strong>und</strong> Korrespondenten von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> verbinden die Schweiz mit der Welt. Aus Russland berichtet<br />
Peter Gysling – hier im Bild mit einer vertriebenen Frau aus Südossetien.<br />
Inauguration mit der Ansprache <strong>und</strong> der<br />
Vereidigung des neuen US-Präsidenten parallel<br />
für <strong>DRS</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 4 News übertragen<br />
<strong>und</strong> kommentiert.<br />
Höhepunkt B<strong>und</strong>esratswahl<br />
Zur Wahl des Nachfolgers von B<strong>und</strong>esrat<br />
Pascal Couchepin durch die B<strong>und</strong>esversammlung<br />
am 16. September 2009 sendete<br />
die Abteilung Information bereits am Vortag<br />
von 20.00 bis 22.00 Uhr ein «Doppelpunkt<br />
Forum». Die Sondersendung zur Wahl auf<br />
<strong>DRS</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 4 News begann dann am<br />
Wahltag bereits um 7.15 Uhr <strong>und</strong> wurde<br />
nach erfolgter Kür von FDP-Ständerat Didier<br />
Burkhalter mit einer Live-Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />
auf <strong>DRS</strong> 4 News abger<strong>und</strong>et.<br />
Schwerpunkte Inland<br />
2009 beschäftigte sich die Abteilung Information<br />
mit verschiedenen Eidgenössischen<br />
Volksabstimmungen: der Verlängerung der<br />
Personenfreizügigkeit, der Einführung des<br />
biometrischen Passes, der Aufnahme der<br />
Komplementärmedizin in die Krankenversicherungs-Gr<strong>und</strong>versorgung,<br />
der IV-Zusatzfinanzierung,<br />
dem Verzicht auf die Allgemeine<br />
Volksinitiative vom 27. September<br />
<strong>und</strong> der überraschend erfolgreichen Minarettverbots-Initiative.<br />
Ein weiteres Thema<br />
war die Halbzeit der laufenden Legislatur in<br />
den eidgenössischen Räten. Besonderen<br />
Umfang erreichte auch die Berichterstattung<br />
r<strong>und</strong> um die b<strong>und</strong>esrätlichen Entscheide<br />
zum Bankgeheimnis.<br />
Schwerpunkte Ausland<br />
Neben dem World Economic Forum (WEF)<br />
in Davos, über das mit einer täglichen Spezialsendung<br />
mit Talk-Elementen berichtet<br />
wurde, befassten sich Redaktion <strong>und</strong> Korrespondenten<br />
2009 unter anderem mit dem<br />
Gaza-Krieg, den Parlamentswahlen in Israel,<br />
Indien, Iran, Portugal <strong>und</strong> Afghanistan, den<br />
Präsidentschaftswahlen im Iran <strong>und</strong> in<br />
Algerien sowie mit den Wahlen ins Europaparlament<br />
<strong>und</strong> in den Deutschen B<strong>und</strong>estag.<br />
Weitere Schwerpunkte bildeten Jahrestage<br />
wie «20 Jahre Mauerfall» oder «5 Jahre<br />
Tsunami». Zum Jahresschluss setzte das<br />
«Echo der Zeit» am 7. Dezember einen Programmakzent<br />
in Form einer umfassenden<br />
Serie <strong>und</strong> einer Sondersendung zum Klimagipfel<br />
in Kopenhagen.<br />
Schwerpunkte Sport<br />
Zusätzlich zur Berichterstattung über das reguläre<br />
Sportgeschehen in der Schweiz <strong>und</strong><br />
im Ausland berichtete die Fachredaktion<br />
Sport den Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern von<br />
<strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 3 <strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 4 News 2009 über<br />
die Ski-Weltmeisterschaft der Alpinen in<br />
51<br />
Val d’Isère <strong>und</strong> der Nordischen in Liberec,<br />
reportierte live alle Spiele der Eishockey-<br />
Weltmeisterschaft in Bern <strong>und</strong> Kloten<br />
<strong>und</strong> verfolgte die Rad-Weltmeisterschaft<br />
in Mendrisio sowie die Tour de France.<br />
Die Qualifikationsserie der <strong>Schweizer</strong> Fussball-Nationalmannschaft<br />
für die Weltmeisterschaft<br />
2010 in Südafrika sowie die<br />
Tennis-Turniere in Melbourne, Paris, New<br />
York, Gstaad <strong>und</strong> Basel gehörten ebenfalls<br />
zum Sportprogramm von SR <strong>DRS</strong>. Zudem<br />
realisierte die Fachredaktion Sport als exklusiven<br />
Service von <strong>DRS</strong> 4 News mittels Konferenzschaltungen<br />
aus allen <strong>Schweizer</strong> Stadien<br />
über 100 Live-Reportagen von den nationalen<br />
Fussball- <strong>und</strong> Eishockeymeisterschaften.<br />
Auszeichnungen<br />
Einen besonderen Akzent setzte im Sommer<br />
die Serie «Das liebe Geld» (im «Rendezvous»<br />
<strong>und</strong> im «Echo der Zeit»), die sich in<br />
Reportagen vielfältig mit den wirtschaftlichen<br />
Aspekten des Lebens auseinandersetzte.<br />
Ein besonders gut gelungener<br />
Beitrag von Peter Maurer wurde von der<br />
Basler <strong>Radio</strong>stiftung ausgezeichnet.<br />
2009 ebenfalls ausgezeichnet wurden<br />
Susanne Brunner <strong>und</strong> Emil Lehmann, die<br />
beiden Interviewer im «Tagesgespräch». Die<br />
Branchenzeitschrift «<strong>Schweizer</strong> Journalist»<br />
wählte sie zu Journalisten des Jahres.
52<br />
KorrespondentIn<br />
Solothurn<br />
Hauptstudio <strong>und</strong> Regionalredaktion BE FR VS<br />
Bern<br />
KorrespondentIn<br />
Freiburg<br />
KorrespondentIn<br />
Lausanne<br />
KorrespondentIn<br />
Brig<br />
Hauptstudio <strong>und</strong> Regionalredaktion BS BL<br />
Basel<br />
KorrespondentIn<br />
Lugano<br />
Aus den Regionen:<br />
sieben Redaktionen<br />
unter einem Dach<br />
Die sieben Regionalredaktionen in Aarau,<br />
Basel, Bern, Chur, Luzern, St. Gallen <strong>und</strong><br />
Zürich sind wichtige Stützpfeiler des Informationsangebots<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>.<br />
Sie sind in einer Programmabteilung unter<br />
eigener Leitung zusammengefasst. Siebenmal<br />
täglich informieren die Regionaljournale<br />
publikumsnah, aktuell <strong>und</strong> zeitgleich aus allen<br />
Deutschschweizer Landesteilen. Mit viel<br />
Engagement widmen sich die Regionalredaktionen<br />
den regionalen Themen <strong>und</strong><br />
produzieren qualitativ hochstehende Sendungen<br />
– professionell <strong>und</strong> zuverlässig.<br />
Zusätzlich beliefern die Regionaljournale<br />
<strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 2, <strong>DRS</strong> 3, <strong>DRS</strong> 4 News <strong>und</strong> die Informationssendungen<br />
von SR <strong>DRS</strong> mit überregional<br />
interessierenden Informationen aus<br />
den verschiedenen Regionen. Im Jahr 2009<br />
waren diverse kantonale Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen<br />
im Wallis, Obwalden, Aargau<br />
<strong>und</strong> Solothurn programmbestimmend; in<br />
Zürich beschäftigte inbesondere die Wahl<br />
ins Stadtpräsidium.<br />
Regionalstudio AG SO<br />
Aarau<br />
Eine Besonderheit innerhalb der Regionaljournale<br />
ist die Regionalredaktion Graubünden.<br />
Anders als bei den übrigen Regionalredaktionen<br />
beschränkt sich die Berichterstattung<br />
des Regionaljournals Graubünden auf die<br />
Wochentage Montag bis Freitag <strong>und</strong> den<br />
Abend. Jeweils um 17.30 Uhr berichten vier<br />
Redaktionsmitglieder aus dem eigenen Studio<br />
im Churer Medienhaus über Bündner<br />
Themen. Morgens, mittags <strong>und</strong> an den Wochenenden<br />
sind Beiträge <strong>und</strong> Nachrichten<br />
aus Graubünden in den Sendungen des<br />
Regionaljournals Ostschweiz zu hören.<br />
Wechsel in der Leitung<br />
Iso Rechsteiner, der 2006 als erster Abteilungsleiter<br />
Regionalredaktionen in die Geschäftsleitung<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
gewählt wurde, übernahm per 1. Oktober<br />
2009 das Amt des Direktors von SR <strong>DRS</strong>. Zu<br />
seinem Nachfolger hat der Verwaltungsrat<br />
der SRG Deutschschweiz Rolf Hieringer<br />
gewählt, den bisherigen Leiter der Nachrichtenredaktion<br />
von SR <strong>DRS</strong>. Er ist seit dem<br />
1. November 2009 für die publizistische,<br />
personelle <strong>und</strong> finanzielle Führung der Abteilung<br />
Regionalredaktionen verantwortlich.<br />
KorrespondentIn<br />
Schaffhausen<br />
Hauptstudio <strong>und</strong> Regionalredaktion ZH SH<br />
Zürich<br />
Regionalstudio Ostschweiz<br />
St. Gallen<br />
Regionalstudio Zentralschweiz<br />
Luzern<br />
Regionalredaktion Graubünden<br />
Chur<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> produziert seine sechs Programme<br />
in den drei Hauptstudios von Basel, Bern<br />
<strong>und</strong> Zürich sowie in den Regional studios Aarau,<br />
Chur, Luzern <strong>und</strong> St. Gallen (in den drei Hauptstudios<br />
ist ebenfalls je eine Regionalredaktion beheimatet).<br />
Ausbildung<br />
Die Regionalredaktionen kümmern sich aktiv<br />
um ihren Nachwuchs <strong>und</strong> bieten deshalb<br />
angehenden Journalistinnen <strong>und</strong> Journalisten<br />
regelmässig Stages von 18 Monaten<br />
Dauer an. Im Jahr 2009 waren drei solcher<br />
Stellen in den Redaktionen Basel, St. Gallen<br />
<strong>und</strong> Zürich besetzt. Aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise<br />
kleinen Teams, der Übersichtlichkeit<br />
von Sendegebiet <strong>und</strong> Themenfächer eignet<br />
sich eine Regionalredaktion für diese Ausbildung<br />
«on the job» besonders gut.<br />
Für Regionalkorrespondenten <strong>und</strong> die<br />
Equipe der Sendung «Regional-Diagonal»<br />
wurden zwei Workshops «Story Telling» mit<br />
dem <strong>Schweizer</strong> Schriftsteller Peter Stamm<br />
angeboten.
Innovationen,<br />
Schwerpunkte <strong>und</strong><br />
Highlights 2009<br />
Erfolgreiche<br />
Gemeinschaftsproduktion<br />
Die erste gemeinsame Wochenproduktion<br />
der Regionalredaktionen von SR <strong>DRS</strong> für die<br />
ganze Schweiz ist überaus erfolgreich gestartet.<br />
Im ersten Jahr nach ihrer Lancierung<br />
hat die 15-minütige Sendung «Regional-<br />
Diagonal – D Wuche quer dur d Schwiz» auf<br />
<strong>DRS</strong> 1 mit durchschnittlich 470 000 Hörerinnen<br />
<strong>und</strong> Hörern einen bemerkenswert<br />
hohen Marktanteil von 43.7 Prozent erreicht.<br />
Das Magazin ist jeweils samstags nach den<br />
Zwölf-Uhr-Nachrichten auf <strong>DRS</strong> 1 zu hören<br />
<strong>und</strong> am Sonntag als Zweitausstrahlung um<br />
17.15 Uhr auf der <strong>DRS</strong> Musikwelle.<br />
Fasnachts-Special<br />
Erstmals haben die Regionalredaktionen<br />
im ersten Quartal 2009 ein gemeinsames<br />
«Fasnachtsmagazin» auf <strong>DRS</strong> 1 produziert,<br />
um die Vielfalt dieser Tradition zu dokumentieren<br />
<strong>und</strong> den Fokus über die Traditionsfasnacht<br />
Basel hinaus zu erweitern. Als<br />
Hommage an die Baslerinnen <strong>und</strong> Basler<br />
wurde zusätzlich die Vorfasnachtsveranstaltung<br />
«Drummeli» live übertragen.<br />
Ausbau der<br />
Regionalberichterstattung<br />
Seit dem 8. Juni 2009 informiert <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> noch intensiver aus den Regionen.<br />
Von Montag bis Freitag stehen den<br />
Regionalredaktionen neu nach den Nachrichten<br />
von 11.00 Uhr <strong>und</strong> 16.00 Uhr zwei<br />
zusätzliche Regionaljournal-Termine für ihre<br />
Berichterstattung über Politik, Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Kultur aus den Deutschschweizer<br />
Regionen zur Verfügung.<br />
regionaljournal.ch<br />
mit neuem Auftritt<br />
Im Berichtsjahr ist der Online-Auftritt der<br />
Regionaljournale erfolgreich überarbeitet<br />
worden. Nach dem Relaunch haben sich die<br />
Seitenaufrufe auf regionaljournal.ch im Vergleich<br />
zum gleichen Zeitraum im Vorjahr<br />
verdoppelt.<br />
Regionaljournal als Podcast<br />
Die Abendsendungen aller sieben Regionalredaktionen<br />
können seit August 2009 jeweils<br />
ab 18.00 Uhr über regionaljournal.ch<br />
als Podcast heruntergeladen werden. Damit<br />
trägt SR <strong>DRS</strong> der zunehmend mobilen <strong>und</strong><br />
zeitunabhängigen Nutzung seines Angebots<br />
auch im Bereich der Regionalinformation<br />
Rechnung.<br />
«Hofberichterstattung» aus der<br />
ganzen Schweiz<br />
Die Redaktorinnen <strong>und</strong> Redaktoren der<br />
Regionaljournale besuchten während ihrer<br />
gemeinsamen Sommeraktion unter dem<br />
Motto «Hofberichterstattung» die Hofkirche<br />
Luzern <strong>und</strong> deren Organisten, die Hofbibliothek<br />
des Schlosses Arenenberg, Schloss-,<br />
Bauern-, Hinter- <strong>und</strong> andere Höfe. Die Serie<br />
kam nicht nur beim Publikum, sondern auch<br />
bei der Programmkommission der <strong>Radio</strong>genossenschaft<br />
Bern Freiburg Wallis gut an.<br />
Ausblick<br />
53<br />
Die Abteilung Regionalredaktionen legt<br />
auch 2010 grossen Wert auf Qualitätssicherung;<br />
unter anderem wird das Profil der<br />
Polit-Berichterstattung einem umfassenden<br />
Check unterzogen. Im Ausbildungsbereich<br />
wird das Modul «Story Telling» für alle redaktionell<br />
Mitarbeitenden angeboten. Und<br />
im Hinblick auf die bevorstehende Einführung<br />
der Medienkonvergenz von <strong>Radio</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Fernsehen</strong> ist eine Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
mit den regionalen Korrespondentinnen<br />
<strong>und</strong> Korrespondenten vom<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Fernsehen</strong> geplant.
54<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> passt sein Angebot den veränderten Nutzungsbedingungen an <strong>und</strong> baut auf ein multimediales Konzept.
drs.ch <strong>und</strong> «<strong>Radio</strong> to go» –<br />
Ein Multimediakonzept<br />
Das Medium <strong>Radio</strong> wird zunehmend von einem<br />
Publikum genutzt, das auch souverän mit<br />
dem Internet umgeht <strong>und</strong> dort seinen Bedarf an<br />
zeit- <strong>und</strong> ortsunabhängiger Information <strong>und</strong><br />
Unterhaltung deckt. <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> hat<br />
deshalb auch 2009 sein multimediales Konzept<br />
weiter ausgebaut.<br />
Der Gewinn neuer Publikumssegmente über<br />
attraktive Online-Angebote ist ein wichtiger<br />
Faktor für die Zukunft von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong>. Ziel ist es, den Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern<br />
möglichst viele Inhalte auf möglichst vielen<br />
Trägern, «on air» <strong>und</strong> «off air», zu jedem<br />
beliebigen Zeitpunkt <strong>und</strong> auf jedem gewünschten<br />
Gerät verfügbar zu machen.<br />
<strong>DRS</strong> Online wird zur News-Plattform<br />
Seit dem grossen Internet-Relaunch von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> Mitte Januar 2008 erfüllt<br />
die Website drs.ch eine Vielzahl individueller<br />
Bedürfnisse der Userinnen <strong>und</strong> User.<br />
Sie ist Quelle aktueller <strong>und</strong> programmbegleitender<br />
Informationen, Audioarchiv,<br />
Nachschlagewerk, Interaktions- <strong>und</strong> Identifikations-Plattform<br />
<strong>und</strong> in zunehmendem<br />
Mass auch <strong>Radio</strong>empfänger. Anlässlich der<br />
Preisverleihung des «Best of Swiss Web<br />
Award 2009» erhielt die Website von<br />
SR <strong>DRS</strong> gleich zwei Auszeichnungen: Bronze<br />
in der Kategorie «Technology Quality» <strong>und</strong><br />
Silber in der Kategorie «Public Affairs». In<br />
der Gesamtwertung schaffte es drs.ch sogar<br />
unter die zwölf besten der 300 eingereichten<br />
Projekte.<br />
Seit Mitte August 2009 präsentiert sich<br />
die Haupt-Website von SR <strong>DRS</strong> mit einem<br />
veränderten Inhaltskonzept. drs.ch ist zu einer<br />
News-Plattform ausgebaut geworden.<br />
Der Fokus liegt neu auf aktuellen Informationen,<br />
Nachrichten <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>geschichten.<br />
Erst in zweiter Linie bleibt die<br />
Website auch Einstiegs- <strong>und</strong> Verlinkungsportal<br />
für die Unterseiten der verschiedenen<br />
Programme von SR <strong>DRS</strong>.<br />
Auch im Jahr 2009 hat die Nutzung<br />
der SR <strong>DRS</strong>-Webseiten mit einem Wachstum<br />
von 27 Prozent weiter zugenommen. Pro<br />
Monat wurden im Jahresdurchschnitt über<br />
5.8 Millionen Zugriffe <strong>und</strong> 1.2 Millionen<br />
Visits gezählt.<br />
Internetradio im Aufwind<br />
Über 60 Prozent der Haushalte in der<br />
Schweiz verfügen über einen Highspeed-<br />
Internet-Anschluss. Somit sind die Voraussetzungen<br />
für das <strong>Radio</strong>hören im Netz bei<br />
mehr als der Hälfte der Bevölkerung gegeben.<br />
Entsprechend steigt die <strong>Radio</strong>nutzung<br />
über das Internet weiterhin stark an. Bei<br />
der überwiegenden Mehrheit der Livestream-Hörer<br />
liegt die Nutzungsdauer bei<br />
beachtlichen 60 Minuten pro Einschaltung.<br />
Deshalb ist der Ausbau der Empfangsmöglichkeit<br />
von Audio <strong>und</strong> Livestreams über Internet<br />
als Erweiterung der konventionellen<br />
UKW-Verbreitung <strong>und</strong> dem Aufbau der Digitalradio-Nutzung<br />
für alle SRG SSR-<strong>Radio</strong>s<br />
unabdingbar für die Behauptung der Marktposition.<br />
55<br />
Podcasting erlebt einen Boom<br />
Was bisher aus urheberrechtlichen Gründen<br />
nicht möglich war, ist seit dem 2. Februar<br />
2009 Realität. Neu dürfen <strong>Radio</strong>sendungen<br />
mit Musik urheberrechtsgeschützter Tonträger<br />
in hoher Audioqualität online zugänglich<br />
gemacht werden. In einer Testphase<br />
wurden 2009 19 Musiksendungen neu als<br />
Podcast <strong>und</strong> Audio-on-demand angeboten.<br />
Die Musik-Podcasts verbleiben während<br />
28 Tagen im Internet.<br />
Podcasting – das Herunterladen von<br />
Hördateien auf den eigenen Computer oder<br />
einen portablen Player – erlebt derzeit einen<br />
Boom. Insgesamt 7 4<br />
Sendungen der sechs<br />
Programme von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> werden<br />
als Podcast für mp3-Player wie iPod<br />
oder andere Abspielgeräte angeboten <strong>und</strong><br />
können so unabhängig von Ausstrahlungszeitpunkt<br />
<strong>und</strong> eigenem Standort gehört<br />
werden. Damit entspricht SR <strong>DRS</strong> dem<br />
wachsenden Bedürfnis nach zeit- <strong>und</strong> ortsunabhängiger<br />
Information <strong>und</strong> Unterhaltung.<br />
Seit Dezember 2008 sind Podcasts<br />
auch mit Handys über drsmobil.ch abrufbar.<br />
Die Podcast-Nutzung kann noch nicht<br />
mit Net-Metrix erhoben werden. Zurzeit ist<br />
lediglich der Download pro Monat mit Hilfe<br />
der Logfile-Analysen zahlenmässig nachweisbar.<br />
Im März 2009 wurde erstmals die<br />
2 Millionen-Marke überschritten. Im ganzen
56<br />
Die mobile <strong>Radio</strong>nutzung nimmt stetig zu. Vor allem die jüngere Generation setzt auf Podcasts <strong>und</strong> <strong>Radio</strong>-on-demand.<br />
Jahr registrierte SR <strong>DRS</strong> insgesamt 24 Millionen<br />
Podcast-Abrufe. Einzelne Sendungen<br />
wie «Echo der Zeit», «Input», «Focus» oder<br />
«<strong>DRS</strong> 3 digital» verzeichnen bis zu 18 000<br />
Downloads pro Episode.<br />
Aber auch die neuen Musik-Podcasts,<br />
welche seit Anfang 2009 im Angebot von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> sind, erfreuen sich<br />
grosser Beliebtheit <strong>und</strong> haben massgeblich<br />
zu diesem Erfolg beigetragen.<br />
<strong>Radio</strong>-on-demand<br />
<strong>Radio</strong>-on-demand macht den individuellen<br />
Zugriff auf Sendungen von SR <strong>DRS</strong> möglich.<br />
Nach der Ausstrahlung können alle Sendungen<br />
während mindestens einer Woche<br />
nachgehört werden. Ausgenommen waren<br />
bisher aus urheberrechtlichen Gründen<br />
Hörspiele <strong>und</strong> Musiksendungen. 2009<br />
konnten jedoch dem Publikum in einer Testphase<br />
20 Musiksendungen als Audio-on-<br />
demand-Angebote zugänglich gemacht<br />
werden. Ausgewählte Informations- <strong>und</strong><br />
Hintergr<strong>und</strong>sendungen werden speziell<br />
aufbe reitet <strong>und</strong> sind als Archivsendungen<br />
dauerhaft online abrufbar.<br />
drsmobil.ch<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> strebt an, möglichst<br />
viele seiner Inhalte auf jedem wichtigen Distributionsvektor,<br />
«on air» <strong>und</strong> «off air», zu<br />
jedem Zeitpunkt <strong>und</strong> auf jedem Gerät verfügbar<br />
zu machen. Im Zuge dieser Strategie<br />
wurde im Dezember 2008 auch drsmobil.ch<br />
aufgeschaltet. Die Seite optimiert ausgewählte<br />
Inhalte von drs.ch für die Nutzung<br />
auf mobilen Geräten.<br />
Die Zeitschrift «Anthrazit» zeichnete<br />
die Plattform bereits einige Wochen nach<br />
der Lancierung aus. Laut der Branchenpublikation<br />
gehört drsmobil.ch zu den besten<br />
Handy-Webseiten der Schweiz. Bewertet<br />
wurden Inhalt, Nutzwert, Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
Gestaltung <strong>und</strong> Innovation.<br />
Neben der Übermittlung von Kurznachrichten,<br />
Verkehrsinformationen <strong>und</strong><br />
Wetterprognosen ermöglicht die Mini-Website,<br />
beliebte Sendungen als Audio-on-demand<br />
nachzuhören oder als Podcasts aufs<br />
Handy zu laden. Weitere Funktionen sind<br />
die Suche nach UKW-Frequenzen <strong>und</strong> Musiktiteln<br />
der laufenden Programme sowie<br />
«Mail-ins-Studio».<br />
drspirando.ch – aktueller <strong>und</strong><br />
interaktiver<br />
Die Kinder- <strong>und</strong> Jugendsendung «<strong>DRS</strong><br />
Pirando» entführt ihre jungen Hörerinnen<br />
<strong>und</strong> Hörer in Abenteuerwelten, die ihre<br />
Entdeckungslust wecken. Dies geschieht<br />
zunehmend auch über das Medium Internet,<br />
zu dem Kinder <strong>und</strong> Jugendliche ver-<br />
mehrt selbstverständlichen Zugang haben.<br />
Entsprechend interaktiv ist drspirando.ch,<br />
die Webplattform von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
für Kinder. Die jungen Surferinnen <strong>und</strong><br />
Surfer haben die Möglichkeit, ihr <strong>Radio</strong>programm<br />
aktiv mitzugestalten. Ihre Beiträge<br />
<strong>und</strong> Ideen fliessen direkt in die Sendungen<br />
ein. Auf drspirando.ch können sie zudem<br />
eigene Blogs schreiben, Nachrichten an<br />
andere User versenden, Beiträge als Podcast<br />
herunterladen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr Geschichten<br />
kostenlos abrufen.
<strong>Radio</strong>kiosk – einer der 100 nützlichsten<br />
E-Shops der Schweiz<br />
<strong>Radio</strong>kiosk, der E-Shop von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong>, hat im September 2009 auf die Plattform<br />
von drs.ch gewechselt <strong>und</strong> ist nun auch auf<br />
den einzelnen Programmseiten integriert. Die<br />
neu aufgesetzte Website bietet mehr Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> ist noch benutzerfre<strong>und</strong>licher. Im<br />
E-Shop kann das Publikum bestellen, was es<br />
bei <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> gehört hat: Musik-<br />
CDs, Hörbücher, Bücher <strong>und</strong> Spiele. Zusätzlich<br />
besteht die Möglichkeit, Ausschnitte aus Tonträgern<br />
abzuspielen <strong>und</strong> Playlists zu erstellen.<br />
Das Magazin «Anthrazit» hat den <strong>Radio</strong>kiosk<br />
in die «Top 100 der nützlichsten<br />
E-Shops der Schweiz» aufgenommen. Der<br />
<strong>Radio</strong>kiosk spielt eine wichtige Rolle bei der<br />
Publikumsbindung. Die Verkaufsplattform bietet<br />
den Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern einen zentralen<br />
Mehrwert.<br />
Digitalradio – Das <strong>Radio</strong> der Zukunft<br />
Über Jahrzehnte war die Ultra-Kurzwelle (UKW) die dominierende Technologie<br />
bei der <strong>Radio</strong>verbreitung. Mit Digitalradio (DAB) vollzog die SRG SSR den nächsten<br />
Technologiesprung: Digitalradio ist – wie UKW – über die Luft zu empfangen,<br />
vermag aber wesentlich mehr Programme in einer hohen Qualität, ohne<br />
Störungen <strong>und</strong> ohne Frequenzwechsel zu verbreiten. Wie alle digitalen Produkte<br />
wird auch das Digitalradio kontinuierlich weiterentwickelt. Die Nachfolgetechnologie<br />
heisst DAB+. Bei diesem Standard wird ein zusätzliches<br />
Codierungsverfahren eingesetzt. DAB+ bietet Platz für zusätzliche <strong>Radio</strong>programme<br />
<strong>und</strong> ermöglicht eine noch bessere Klangqualität. Die neue Technologie<br />
hat sich in der Schweiz inzwischen durchgesetzt. Seit über einem Jahr sind im<br />
Handel ausschliesslich DAB+-Digitalradios erhältlich. Mit einem solchen Gerät<br />
lassen sich aber auch alle DAB-ausgestrahlten Programme empfangen. Ziel ist,<br />
ab Ende 2012 alle <strong>Radio</strong>programme der SRG SSR in der ganzen Schweiz im neuen<br />
Standard DAB+ zu verbreiten. Eine Übergangszeit bis spätestens 2015 soll<br />
den Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern den Wechsel auf DAB+ ermöglichen. Die UKW-Verbreitung<br />
der SRG SSR <strong>Radio</strong>programme bleibt weiterhin bestehen.<br />
Neue Angebote auf DAB+<br />
Seit Oktober 2009 sendet die <strong>DRS</strong> Musikwelle auch in der Romandie. Mit der<br />
Aufhebung der Mittelwelle musste die Romandie vorübergehend auf den Luftempfang<br />
der <strong>DRS</strong> Musikwelle verzichten, was viele enttäuschte Reaktionen<br />
auslöste. <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> forderte daraufhin bei der SRG SSR <strong>und</strong> dem<br />
BAKOM einen Digitalradio-Platz für die <strong>DRS</strong> Musikwelle in der Westschweiz,<br />
der am 15. Oktober 2009 «on air» ging. Auch im Tessin profitiert das Publikum<br />
von der neuen Technologie. Neu sind hier <strong>DRS</strong> 1 <strong>und</strong> La Première nebst UKW<br />
auch auf DAB+ zu hören. In Graubünden sendet die SRG SSR bereits seit Oktober<br />
2008 alle <strong>Radio</strong>programme der Deutschschweizer Programmpalette im DAB+-<br />
Format. In der Deutschschweiz wurde neu World <strong>Radio</strong> Switzerland (WRS) aufgeschaltet,<br />
das englischsprachige Programm der SRG SSR.<br />
Privatradios auf DAB+<br />
Bis Oktober 2009 betrieb die SRG SSR vier Digitalradio-Sendegebiete. Am<br />
15. Oktober 2009 hat nun die private SwissMediaCast AG ein neues Programmangebot<br />
lanciert. Damit gelangen mehrere Privat- sowie zusätzliche SRG <strong>Radio</strong>-<br />
Programme ebenfalls in den Genuss einer Digitalradio-Verbreitung. Diese<br />
erfolgt zunächst in den Ballungszentren von Basel, Bern <strong>und</strong> Zürich, reicht aber<br />
bereits jetzt weit über diese Gebiete hinaus. Bis 2012 soll die ganze Deutschschweiz<br />
abgedeckt sein. Noch ist unklar, welche Programme das neue Ensemble<br />
im Endausbau umfassen wird.<br />
Digitalradio-Kampagne<br />
Von Mai bis Juni <strong>und</strong> von November bis Dezember 2009 warben TV-Spots,<br />
<strong>Radio</strong>-Trailer, <strong>und</strong> Internetaktionen für die neue Digitalradio-Technologie. Begleitet<br />
wurden die Spots von breit angelegten Marketing-Massnahmen an den<br />
Verkaufsstellen von Digitalradios. Die ganze Aktion wurde mit den Herstellern,<br />
Importeuren <strong>und</strong> Händlern koordiniert.<br />
Ende 2008 waren in der Schweiz bereits 200 000 Digitalradios in Betrieb. Im vergangenen<br />
Jahr stieg die Zahl der verkauften <strong>Radio</strong>s markant an. Bis Ende 2009<br />
standen bereits über 400 000 Digitalradios in den <strong>Schweizer</strong> Stuben.<br />
Ein Bruchteil der UKW-Kosten<br />
Digitalradio bietet nicht nur dem Publikum bestechende Vorteile. Der SRG SSR<br />
erwächst mit der digitalen Verbreitung ihrer <strong>Radio</strong>programme ein grosses Sparpotenzial:<br />
Kostet die Distribution eines einzigen <strong>Radio</strong>programms (z.B. <strong>DRS</strong> 1)<br />
über UKW jährlich knapp 8 Millionen, so betragen die Kosten mit der DAB-Technologie<br />
nur r<strong>und</strong> 0.7 Millionen Franken.<br />
Internetplattformen:<br />
drs.ch, drs1.ch, drs2.ch, drs3.ch, drs4news.ch,<br />
drsmusikwelle.ch, drsvirus.ch<br />
Wissensplattform: wissen.drs.ch<br />
Kinderplattform: drspirando.ch<br />
Mobile Plattform: drsmobil.ch<br />
<strong>Radio</strong>-Shop im Internet:<br />
drs.ch (über Icon <strong>Radio</strong>kiosk) – oder radiokiosk.ch<br />
57<br />
57
58<br />
Gute Noten <strong>und</strong> intensive<br />
Nutzung<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> steht beim <strong>Schweizer</strong> Publikum<br />
in unverändert hoher Gunst. Seine anhaltende<br />
Beliebtheit lässt sich mit den Instrumenten der Publikumsforschung<br />
kontinuierlich <strong>und</strong> wissenschaftlich<br />
messen. Im Jahr 2009 hat <strong>Radio</strong>control einige<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Veränderungen in der Stichprobe<br />
<strong>und</strong> Mess methode vorgenommen.<br />
Die Publikumsforschung ist eine wichtige<br />
Brücke zwischen Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern<br />
<strong>und</strong> Programmschaffenden. Sie hilft der<br />
Unternehmensleitung <strong>und</strong> den Programmverantwortlichen<br />
bei der Planung <strong>und</strong> Kontrolle<br />
des Leistungsauftrags sowie bei der<br />
Definition <strong>und</strong> Überprüfung von Unternehmenszielen.<br />
Sie liefert auch wichtige<br />
Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen für die Ausgestaltung<br />
des Programmangebots.<br />
Veränderungen erkennen<br />
Gesellschaftliche Veränderungen ziehen Änderungen<br />
im Mediennutzungsverhalten<br />
nach sich. Inhalte werden zusehends digital<br />
angeboten. Die Technologien im Bereich der<br />
elektronischen Medien entwickeln sich rasant.<br />
Zudem werden ihre Angebote immer<br />
differenzierter <strong>und</strong> individueller abrufbar,<br />
<strong>und</strong> die Menge an vermittelten Informationen<br />
nimmt exponentiell zu. Deshalb steigen<br />
die Wichtigkeit der Kompetenz von<br />
Programmschaffenden sowie die Bedeutung<br />
der Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit <strong>und</strong><br />
Vielfalt eines Mediums. Die Ergebnisse regelmässig<br />
durchgeführter Umfragen bestätigen,<br />
dass diese Werte vom Publikum<br />
geschätzt <strong>und</strong> als wichtiger «Service public»<br />
eingestuft werden. <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> erfüllt<br />
diesen Auftrag seit Jahren erfolgreich.<br />
Das zeigt sich bei ausserordentlichen Ereig-<br />
nissen wie Naturkatastrophen oder wichtigen<br />
politischen Ereignissen im In- <strong>und</strong> Ausland,<br />
wo die Programme <strong>und</strong> die Website<br />
von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> überdurchschnittlich<br />
intensiv genutzt werden. Dies schlägt<br />
sich folgerichtig auch in den Marktdaten<br />
nieder.<br />
Quantitative Forschung<br />
Marktanteil <strong>und</strong> Reichweite sind die beiden<br />
wichtigsten quantitativen Eckwerte, an denen<br />
die Veranstalter von <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> Fernsehprogrammen<br />
Wirkung <strong>und</strong> Erfolg beim<br />
Publikum ablesen. Über 2.9 Millionen Personen<br />
hören täglich <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>.<br />
Während der Hauptsendezeiten am<br />
Morgen, Mittag <strong>und</strong> am frühen Abend<br />
ent scheiden sich regelmässig mindestens<br />
2.3 Millionen <strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> -hörer<br />
für das Programmangebot von SR <strong>DRS</strong>.<br />
Im Jahr 2009 beträgt der Marktanteil der<br />
Programme von SR <strong>DRS</strong> 61.6 Prozent.<br />
Neue Erhebungsmethoden<br />
Die Daten zur Reichweite <strong>und</strong> zum Marktanteil<br />
für die <strong>Radio</strong>programme von SR <strong>DRS</strong><br />
<strong>und</strong> der privaten Veranstalter werden von<br />
der Publica Data AG erhoben, die zu 100<br />
Prozent im Besitz der unabhängigen Stiftung<br />
Mediapulse ist. Sie geben Aufschluss<br />
über Interessen, Motive <strong>und</strong> Nutzungsge-<br />
wohnheiten des Publikums. Per 1. Januar<br />
2009 hat dieses Forschungsinstitut seine<br />
Erhebungsmethoden in einigen wichtigen<br />
Punkten geändert. Eine andere Gebietsaufteilung,<br />
eine Änderung des Gewichtungsverfahrens,<br />
ein neues Modell der<br />
«Mediawatch» <strong>und</strong> die Erhöhung der Messfrequenz<br />
beeinflussen die Daten markant<br />
<strong>und</strong> verunmöglichen das Weiterführen von<br />
Langzeitvergleichen. Der <strong>Radio</strong>markt sieht<br />
sich mit einer neuen «Währung» konfrontiert,<br />
welche den Vergleich mit den Vor-<br />
jahren nicht zulässt. Auch mit der neuen<br />
Forschungs-Währung erfreut sich SR <strong>DRS</strong><br />
beim Publikum grosser Beliebtheit.<br />
Das Publikum schätzt SR <strong>DRS</strong><br />
Ob das Publikum die Programme von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> hört <strong>und</strong> wie lange,<br />
wird mit der so genannten «Mediawatch»<br />
erhoben. Dieses Aufzeichnungsgerät wird<br />
von einem repräsentativ ausgewählten Personenkreis<br />
eine gewisse Zeit getragen <strong>und</strong><br />
registriert alle in ihrer Umgebung empfangenen<br />
<strong>Radio</strong>signale für eine spätere Auswertung.<br />
Damit kennt die Forschung aber<br />
lediglich die Nutzung <strong>und</strong> weiss noch nicht,<br />
wie das Publikum die Programmleistungen<br />
von SR <strong>DRS</strong> qualitativ beurteilt. Dieser Wert<br />
wird mit Hilfe von jährlich r<strong>und</strong> 1 600 persönlichen<br />
Interviews in der Deutschschweiz
Marktanteile <strong>Radio</strong> 2009 SR <strong>DRS</strong> gesamt: 61.6 %<br />
<strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> <strong>Radio</strong>hörer ab 15 Jahren, Deutsche Schweiz (Angaben in Prozent)<br />
28.8% Kommerzielle CH<br />
1.6% Andere SRG-<strong>Radio</strong>s<br />
(RSR, RSI, RR)<br />
2.9% SSATR<br />
0.1% <strong>DRS</strong> Virus<br />
3.8% <strong>DRS</strong> Musikwelle<br />
0.5% <strong>DRS</strong> 4 News<br />
5.1% Ausland<br />
Mittelwerte Montag – Sonntag, 24 St<strong>und</strong>en, Quelle: <strong>Radio</strong>control<br />
Der Marktanteil dokumentiert den Anteil von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
am Volumen der gesamten Deutschschweizer <strong>Radio</strong>nutzung.<br />
4.2% <strong>DRS</strong> 2<br />
16.7% <strong>DRS</strong> 3<br />
erhoben. Die Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer bewerten<br />
dabei Stärken <strong>und</strong> Schwächen von<br />
SR <strong>DRS</strong>. Diese Informationen sind eine wichtige<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Bestrebungen des<br />
Unternehmens, seine Stärken auszubauen<br />
<strong>und</strong> sich durch Vielfalt <strong>und</strong> Unverwechselbarkeit<br />
von anderen <strong>Radio</strong>programmen<br />
abzuheben. Die höchste Bewertung seines<br />
Angebots erzielt SR <strong>DRS</strong> nach wie vor im<br />
Bereich der aktuellen <strong>und</strong> vertiefenden<br />
Informationsleistungen sowie der Hintergr<strong>und</strong>angebote.<br />
Sie alle leisten einen wichtigen<br />
Beitrag zur Meinungsbildung. Ähnlich<br />
hoch bewertet das Publikum die journalistische<br />
Qualität, die Vielfalt, die Verlässlichkeit<br />
<strong>und</strong> die Glaubwürdigkeit von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>. Das beweist, dass der Marktführer<br />
im <strong>Radio</strong> bereich seinen Service<br />
public-Auftrag erfüllt <strong>und</strong> vom Publikum<br />
entsprechend hoch geschätzt wird.<br />
Steigende Nutzung der Online-<br />
Angebote von SR <strong>DRS</strong><br />
Auch im Jahr 2009 ist der Aufwärtstrend<br />
bei der Nutzung des Internets weiterhin ungebrochen.<br />
Pro Monat wurden im Jahresdurchschnitt<br />
über 5.8 Millionen Zugriffe <strong>und</strong><br />
1.2 Millionen Visits auf die Website von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> gezählt. Die Podcast-<br />
Nutzung kann zurzeit lediglich mit Hilfe der<br />
Logfileanalysen ausgewiesen werden. Im<br />
36.4% <strong>DRS</strong> 1<br />
Tagesreichweite <strong>Radio</strong> 2009<br />
<strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> <strong>Radio</strong>hörer ab 15 Jahren, Deutsche Schweiz (Angaben in Prozent)<br />
Mittelwerte Montag – Sonntag, 24 St<strong>und</strong>en, Quelle: <strong>Radio</strong>control<br />
Jahr 2009 verzeichnete SR <strong>DRS</strong> pro Monat<br />
durchschnittlich über zwei Millionen Podcast-Abrufe.<br />
Öffentliche Debatte am<br />
<strong>Radio</strong>symposium<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> leistet im Rahmen der<br />
Forschung auch regelmässig Beiträge zur öffentlichen<br />
Debatte über Medien <strong>und</strong> ihren<br />
Einfluss auf das gesellschaftliche Leben.<br />
Mit einem alljährlichen «<strong>Radio</strong>symposium»<br />
richtet sich SR <strong>DRS</strong> an sozialwissenschaftlich<br />
Interessierte, Medienschaffende <strong>und</strong> Medienwissenschaftler.<br />
Die sechste Veranstaltung<br />
widmete sich am 14. Oktober 2009<br />
dem Thema «Krise der Wirtschaft – Krise<br />
des Journalismus?». Verschiedene Referierende<br />
beleuchteten unterschiedliche<br />
Facetten der Wirtschaftskrise sowie Mechanismen,<br />
Abhängigkeiten <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
des Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftsjournalismus.<br />
Das Symposium war mit r<strong>und</strong> 200 Teilnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Teilnehmer gut besucht.<br />
Auch eine grössere Anzahl von Wirtschaftsvertretern<br />
fühlte sich vom Thema angesprochen.<br />
89.8% <strong>Radio</strong> gesamt<br />
64.0% SR <strong>DRS</strong> gesamt<br />
41.3% <strong>DRS</strong> 1<br />
8.8% <strong>DRS</strong> 2<br />
28.6% <strong>DRS</strong> 3<br />
6.1% <strong>DRS</strong> 4 News<br />
6.3% <strong>DRS</strong> Musikwelle<br />
1.7% <strong>DRS</strong> Virus<br />
7.0% SSATR<br />
9.6% Andere SRG-<strong>Radio</strong>s<br />
51.4% Kommerzielle CH<br />
24.1% Ausland<br />
Die Reichweite beschreibt die Anzahl Personen, die täglich ein Programm von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> hören.<br />
57 Prozent der <strong>Radio</strong>hörerinnen <strong>und</strong> -hörer bescheinigen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>, den Dingen am<br />
besten von allen <strong>Radio</strong>s auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen.<br />
Und 52 Prozent des Publikums sind der Meinung,<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> biete die breiteste Palette<br />
von Ereignissen <strong>und</strong> Ansichten, <strong>und</strong> beurteilen<br />
dieses Angebot als wesentlichen Aspekt ihrer<br />
Meinungsbildung. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nennen<br />
56 Prozent des gesamten Deutschschweizer<br />
<strong>Radio</strong>publikums ein Programm von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>, wenn sie nach demjenigen <strong>Radio</strong> gefragt<br />
werden, welches sie von der journalistischen<br />
Qualität her am meisten überzeugt.<br />
59
60<br />
Preise <strong>und</strong> Auszeichnungen<br />
Die Qualität der Programme von <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> steht <strong>und</strong> fällt mit der Kompetenz<br />
der Menschen, welche sie herstellen.<br />
Die Programmschaffenden haben auch im<br />
2009 wieder Preise <strong>und</strong> Auszeichnungen für<br />
überdurchschnittliche Leistungen erhalten.<br />
Die Berner Stiftung für <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> <strong>Fernsehen</strong><br />
zeichnete Luzia Stettler für ihren «Siesta»-<br />
Bericht «Familientreffen der Kummer-Buben»<br />
<strong>und</strong> das Team des Regionaljournals Bern<br />
Freiburg Wallis für einen Beitrag über den<br />
ersten Sozialbericht des Kantons Bern aus.<br />
Ihrem Kollegen Maurice Velati vom Regionaljournal<br />
Aargau Solothurn sprach eine<br />
Fachjury unter der Leitung des früheren<br />
SF-Direktors Peter Schellenberg den 11. Medienpreis<br />
Aargau/Solothurn in der Sparte<br />
<strong>Radio</strong> zu, <strong>und</strong> zwar für einen Beitrag über<br />
den Sackgebührenentscheid in der Gemeinde<br />
Oberentfelden. Roland Wermelinger,<br />
Redaktor beim Regionaljournal Ostschweiz<br />
<strong>und</strong> Regionalkorrespondent von SR <strong>DRS</strong>, erhielt<br />
den Ostschweizer <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> Fernsehpreis<br />
2009 zugesprochen für seine Beiträge,<br />
die «ein Hörgenuss seien <strong>und</strong> durch ihre<br />
radiofone Machart überzeugten», wie die<br />
Jury ihren Entscheid begründete. Die <strong>DRS</strong> 2-<br />
Wissenschaftsredaktorin Katharina Bochsler<br />
erhielt für ihre «Kontext»-Sendung «Wie wir<br />
wurden, was wir sind – Die Evolution des<br />
Menschen» den «Prix Média» der Akademien<br />
der Wissenschaft Schweiz. Der<br />
<strong>Schweizer</strong>ische Anwaltsverband (SAV) zeichnete<br />
Regula Zehnder <strong>und</strong> Christian Schmid<br />
für einen Beitrag zum Thema «100 Jahre<br />
ZGB» aus. Weiter sind die Autoren Guy<br />
Krneta <strong>und</strong> Pedro Lenz an den Hörspiel-<br />
tagen 2009 in Zons bei Köln mit dem<br />
«SchnippZ»-Preis für innovative <strong>Radio</strong>-Kurzformen<br />
ausgezeichnet worden. Ebenfalls<br />
aus der Hörspielredaktion geehrt wurde<br />
Geri Dillier mit dem «Prix <strong>Radio</strong>magazin<br />
2009». Linard Bardill <strong>und</strong> Päivi Stalder erhielten<br />
«S’Goldig Chrönli 2009» für ihr Hörspiel<br />
«Ami Sabi im Schneew<strong>und</strong>erland».<br />
Ein besonders gut gelungener Beitrag aus<br />
der Sommerserie «Das liebe Geld» (im<br />
«Rendez-vous» <strong>und</strong> im «Echo der Zeit») von<br />
Peter Maurer wurde von der Basler <strong>Radio</strong>stiftung<br />
ausgezeichnet. Den ersten Preis<br />
in der Hauptkategorie «Der genaue Blick»<br />
vergab der Russische Medienverband<br />
Media Sojus an Peter Gysling für seine<br />
«International»-Reportage «Russlands<br />
<strong>Radio</strong>fon – Nachfragen leicht gemacht<br />
Industrie an der Wolga – schwierige Wende<br />
Richtung West». 2009 ebenfalls ausgezeichnet<br />
wurden Susanne Brunner <strong>und</strong> Emil<br />
Lehmann, die beiden Interviewer im «Tagesgespräch».<br />
Die Branchenzeitschrift<br />
«<strong>Schweizer</strong> Journalist» wählte sie zu Journalisten<br />
des Jahres. Zu internationalen Lorbeeren<br />
kam zudem Swiss Satellite <strong>Radio</strong>, dessen<br />
Leiterin Musikprogrammierung <strong>und</strong> Marketing<br />
& Kommunikation Larissa Erismann von<br />
der WorldDMB den «Per Erik Selemark<br />
Award» erhielt, einen jährlich verliehenen<br />
Preis für die Verdienste um die Einführung<br />
von Digital Audio Broadcasting. Eine Übersicht<br />
der Preise <strong>und</strong> Auszeichnungen ist auf<br />
der Website drs.ch aufgeschaltet.<br />
Seit 2002 steht den Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> die Anlaufstelle<br />
«<strong>Radio</strong>fon» offen. Unter der Nummer 0848 80 80 80 oder der Adresse<br />
radiofon@srdrs.ch nehmen r<strong>und</strong> zehn Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter Lob <strong>und</strong><br />
Reklamationen entgegen <strong>und</strong> beantworten telefonisch <strong>und</strong> schriftlich Fragen zu<br />
den Programmen von SR <strong>DRS</strong>. Pro Woche werden durchschnittlich 850 Anrufe,<br />
800 E-Mails <strong>und</strong> 70 Briefe sowie Faxanfragen bearbeitet.<br />
<strong>Radio</strong>fon: 0848 80 80 80
Referenten wie Professor Kurt Imhof widmeten sich am 6. <strong>Radio</strong>symposium der Frage «Krise der Wirtschaft – Krise des Journalismus?».<br />
61
62<br />
Verantwortungsbewusster<br />
Arbeitgeber<br />
Die r<strong>und</strong> 1000 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> prägen das Programm <strong>und</strong> das<br />
Image ihres Unternehmens. SR <strong>DRS</strong> legte auch im<br />
vergangenen Jahr besonderes Gewicht auf ihre<br />
berufliche Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />
Die fachlichen <strong>und</strong> technischen Ansprüche<br />
an die <strong>Radio</strong>schaffenden sind hoch <strong>und</strong><br />
verändern sich im Zuge des angepassten<br />
Mediennutzungsverhaltens. Verantwortungsbewusstsein,<br />
Engagement <strong>und</strong> stetig<br />
wachsendes Know-how der Mitarbeitenden<br />
stellen die hohe qualitative Leistung sämtlicher<br />
Programme sicher.<br />
SR <strong>DRS</strong> als Arbeitgeber<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> profiliert sich als verantwortungsbewusster<br />
<strong>und</strong> fortschrittlicher<br />
Arbeitgeber. Dazu gehört eine Entlöhnung,<br />
die den Anforderungen, dem Markt <strong>und</strong><br />
der Leistung in fairer Art Rechnung trägt.<br />
SR <strong>DRS</strong> entwickelt Arbeitszeitmodelle, die<br />
sowohl den betrieblichen Zielsetzungen als<br />
auch den gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> den Bedürfnissen der Mitarbeitenden<br />
entsprechen. Das Unternehmen setzt sich<br />
für gute Sozialleistungen, für das Wohl <strong>und</strong><br />
für den Schutz seiner Mitarbeitenden ein.<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit sind ein wichtiges<br />
Anliegen. Viele Arbeitnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Arbeitnehmer der SRG SSR sind im Syndikat<br />
<strong>Schweizer</strong> Medienschaffender (SSM)<br />
organisiert. Zwischen dem Arbeitnehmerverband<br />
<strong>und</strong> der SRG SSR besteht ein Gesamtarbeitsvertrag.<br />
Personalpolitik<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> erfüllt eine gesellschaftspolitisch<br />
wichtige Funktion, mit der<br />
hohe Erwartungen der Gesellschaft an seine<br />
Leistungen verb<strong>und</strong>en sind. Das Unternehmen<br />
kann sie nur erfüllen, wenn es seine<br />
Ressourcen optimal einsetzt <strong>und</strong> seine Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter im Sinne des<br />
Gesamtunternehmens konstruktiv <strong>und</strong> engagiert<br />
zusammenwirken.<br />
Die Personalpolitik von SR <strong>DRS</strong> legt<br />
Zielsetzungen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />
fest, damit alle Mitarbeitenden ihren Beitrag<br />
zur Erfüllung der gemeinsamen Aufgabe<br />
<strong>und</strong> zur Erreichung der Unternehmensziele<br />
erbringen <strong>und</strong> dabei ihre Fähigkeiten entfalten<br />
<strong>und</strong> einsetzen können. Die Basis dafür<br />
ist eine Unternehmenskultur des gegenseitigen<br />
Vertrauens, der Offenheit, des<br />
menschlichen Umgangs miteinander <strong>und</strong><br />
der gegenseitigen Respektierung von<br />
Rechten <strong>und</strong> Pflichten. Leitbild <strong>und</strong> Programmauftrag<br />
von SR <strong>DRS</strong> bilden die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Personalpolitik.<br />
Führungsgr<strong>und</strong>sätze mit drei<br />
Maximen<br />
Die Führungskräfte von <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> verpflichten sich einem Leitbild <strong>und</strong> den<br />
Führungsgr<strong>und</strong>sätzen. Sie handeln integer,<br />
fair, unvoreingenommen <strong>und</strong> verantwor-<br />
tungsbewusst gegenüber Mitarbeitenden,<br />
Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Sie entwickeln umsetzbare<br />
Strategien <strong>und</strong> Innovationen <strong>und</strong><br />
kommunizieren diese stufengerecht. Sie setzen<br />
Ressourcen gezielt <strong>und</strong> professionell ein<br />
<strong>und</strong> handeln unternehmerisch im Sinne der<br />
Gesamtorganisation.<br />
Die Geschäftsleitung von SR <strong>DRS</strong> hat<br />
2008 neue Führungsgr<strong>und</strong>sätze formuliert.<br />
Ihr Kern sind die drei Handlungsmaximen:<br />
– Wir führen SR <strong>DRS</strong> als ein Unternehmen.<br />
– Wir fördern Initiative <strong>und</strong> die Übernahme<br />
von Verantwortung.<br />
– Wir schaffen Vertrauen durch Offenheit<br />
<strong>und</strong> Verlässlichkeit.<br />
Die Maximen betonen wichtige Elemente<br />
aus den Führungsgr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> wollen<br />
sie so lebendig halten. Sie sollen dem Unternehmen,<br />
den Führungskräften <strong>und</strong> den Mitarbeitenden<br />
neuen Spirit verleihen, sie zur<br />
Übernahme von Verantwortung <strong>und</strong> Initiative<br />
ermuntern <strong>und</strong> damit die Entwicklung<br />
auf allen Ebenen fördern.<br />
Führend im Bereich<br />
Chancengleichheit<br />
Das Bewusstsein für Chancengleichheitsanliegen<br />
ist bei <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> weit verbreitet<br />
<strong>und</strong> gut verankert. SR <strong>DRS</strong> gehört in<br />
Sachen Gleichberechtigung zu den führenden<br />
Unternehmen der Schweiz.
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung als<br />
Investition in die Programmqualität<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> legt besonderen Wert<br />
auf die berufliche Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
der Mitarbeitenden. Die Ausbildungsangebote<br />
von SR <strong>DRS</strong> stärken die fachlichen <strong>und</strong><br />
sozialen Kompetenzen <strong>und</strong> tragen zur Professionalisierung<br />
<strong>und</strong> zur internen Vernetzung<br />
bei.<br />
Seit 2006 ist der Bereich Ausbildung<br />
von SR <strong>DRS</strong> organisatorisch der <strong>Radio</strong>direktion<br />
angegliedert. Das Team besteht aus elf<br />
Mitarbeitenden <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 50 internen <strong>und</strong><br />
externen Trainern. Ausbildungsschwerpunkte<br />
liegen in den Bereichen journalistische<br />
Gr<strong>und</strong>ausbildungen inklusive Sprechtraining,<br />
Führungsausbildung, persönliche<br />
Weiterbildung <strong>und</strong> Ausbildungen in Medien-<br />
<strong>und</strong> Informationstechnologien.<br />
Die Rückmeldungen der Kursteilnehmenden<br />
haben gezeigt, dass das Programm<br />
2009 den Vorstellungen entsprochen hat.<br />
Entsprechend verstärkt wurden im vergan -<br />
genen Jahr die massgeschneiderten Angebote<br />
<strong>und</strong> das Redaktionscoaching. 2009<br />
haben r<strong>und</strong> 1 200 Kursteilnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Kursteilnehmer r<strong>und</strong> 80 interne Weiterbildungskurse,<br />
die teilweise mehrmals durchgeführt<br />
worden sind, besucht. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr zeigt sich die Verlagerung auf<br />
massgeschneiderte Angebote deutlich.<br />
SR <strong>DRS</strong> legt besonderen Wert auf professionelle Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung. Ein multimediales Kursangebot bereitet die Journalistinnen<br />
<strong>und</strong> Journalisten bereits heute auf die neuen Herausforderungen der Medienkonvergenz vor.<br />
SR <strong>DRS</strong> als Ausbildungsbetrieb<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> ist auch ein Lehrbetrieb<br />
<strong>und</strong> bietet vielen Jugendlichen eine<br />
f<strong>und</strong>ierte Ausbildung an. 2009 befanden<br />
sich bei SR <strong>DRS</strong> 11 Lernende in Ausbildung:<br />
5 KV-Lernende, 3 Informatik-Lernende,<br />
1 Multimediaelektroniker, 2 Informations-<br />
<strong>und</strong> Dokumentationsassistenz-Lernende.<br />
Seit August 2007 bietet SR <strong>DRS</strong> in diesen<br />
Berufen auch Schnupperlehren an. Diese<br />
dauern zwischen zwei <strong>und</strong> fünf Tagen.<br />
SR <strong>DRS</strong> gibt mit diesem Angebot jungen<br />
Menschen die Möglichkeit, einen Beruf<br />
näher kennenzulernen.<br />
Stage-Austausch SR <strong>DRS</strong> <strong>und</strong> SF<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> schreibt jährlich sechs<br />
Stage-Stellen aus, drei davon in den Regionaljournalen<br />
<strong>und</strong> je eine bei <strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 2<br />
<strong>und</strong> <strong>DRS</strong> 3. Die Ausbildung der Stagiaires<br />
dauert in der Regel 18 Monate. Auf diese<br />
Weise trägt <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> zur Aus-<br />
bildung junger <strong>Radio</strong>journalistinnen <strong>und</strong><br />
-journalisten bei <strong>und</strong> vermittelt ihnen das<br />
Handwerk von Gr<strong>und</strong> auf. Neu bieten<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> <strong>und</strong> das <strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Fernsehen</strong> den Stagiaires die Möglichkeit,<br />
während der Ausbildung ein vier- bis sechswöchiges<br />
Praktikum bei der jeweils anderen<br />
Unternehmenseinheit zu absolvieren. Die<br />
63<br />
Stagiaires von SR <strong>DRS</strong> können also Fernsehluft<br />
schnuppern, <strong>und</strong> umgekehrt werden<br />
jene von SF zukünftig auch in den <strong>Radio</strong>studios<br />
anzutreffen sein.<br />
Ausblick<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> benötigt zur Bewältigung<br />
seiner anspruchsvollen Aufgaben innovative,<br />
leistungsfähige <strong>und</strong> gut geführte<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter auf allen<br />
Stufen. Dieser Tatsache will die Geschäftsleitung<br />
2010 mit einem wiederum breit gefächerten<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebot<br />
Rechnung tragen <strong>und</strong> die Kompetenzen der<br />
Mitarbeitenden auf allen Ebenen weiter fördern.<br />
Damit wachsen automatisch auch die<br />
Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> das Innovationspotenzial<br />
des Unternehmens. Die neuen Führungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
sollen im Unternehmen<br />
gelebt werden <strong>und</strong> neuen Spirit verleihen.
64<br />
Wirtschaftliche<br />
Unternehmensführung<br />
Die sinkenden Sponsoringerträge <strong>und</strong> die teuerungsbedingt<br />
schwindenden Gebühreneinnahmen<br />
stellen <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> vor grosse finanzielle<br />
Herausforderungen. Die erschwerten Rahmenbedingungen<br />
erfordern umfassende Sparmassnahmen.<br />
Die Programmmittel sollen jedoch nicht beschnitten<br />
werden.<br />
Empfangsgebühren an die<br />
SRG SSR idée suisse<br />
Wer in der Schweiz <strong>Radio</strong> hört oder <strong>Fernsehen</strong><br />
schaut, bezahlt Empfangsgebühren.<br />
Und zwar unabhängig davon, welche Sendungen<br />
konsumiert <strong>und</strong> auf welchem Weg<br />
diese empfangen werden. Das steht im<br />
B<strong>und</strong>esgesetz über <strong>Radio</strong> <strong>und</strong> <strong>Fernsehen</strong><br />
(RTVG). Die Höhe der Gebühren wird vom<br />
B<strong>und</strong>esrat festgelegt; eingezogen werden<br />
sie von der Inkassofirma Billag. Die letzte Erhöhung<br />
erfolgte im April 2007 um 2.5 Prozent.<br />
Privatpersonen bezahlen monatlich<br />
14.10 Franken für den <strong>Radio</strong>- <strong>und</strong> 24.40<br />
Franken für den Fernsehempfang. 2009 kamen<br />
auf diesem Weg r<strong>und</strong> 1.23 Milliarden<br />
Franken zusammen.<br />
Der Grossteil dieser Einnahmen geht an<br />
die SRG SSR. Sie erfüllt damit den Leistungsauftrag,<br />
den ihr ihre Konzession auferlegt.<br />
Aus dem sogenannten «nationalen Topf»<br />
teilt sie den regionalen Unternehmenseinheiten<br />
ihre Mittel nach einem fein austarierten<br />
System zu, das den zahlreichen<br />
politischen, gesellschaftlichen, kulturellen<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt regionalen Ansprüchen<br />
gerecht wird. Weiter erhalten private <strong>Radio</strong>-<br />
<strong>und</strong> Fernsehveranstalter einen Beitrag aus<br />
dem Gebühren-Splitting. Und schliesslich<br />
decken die Einzüge die Ausgaben für die<br />
Verwaltung der Sendefrequenzen durch das<br />
B<strong>und</strong>esamt für Kommunikation BAKOM sowie<br />
die Inkasso-Kosten der Billag. Für die<br />
Transparenz ihrer Rechnungslegung <strong>und</strong> der<br />
Gehälter der Geschäftsleitung übernimmt<br />
die SRG SSR die Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
nach Swiss GAAP FER <strong>und</strong> hält sich an<br />
den Swiss Code of Best Practice for Corporate<br />
Governance (economiesuisse).<br />
Finanzierung von<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
Die weitgehende Finanzierung durch Gebühren<br />
ist ein Privileg, das <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong><br />
<strong>DRS</strong> nicht nur die Erfüllung eines detaillierten<br />
Leistungsauftrags auferlegt, sondern<br />
auch den gänzlichen Verzicht auf klassische<br />
<strong>Radio</strong>spot-Werbung zur Folge hat. Die Konzessionsbehörde<br />
sorgt mit dieser Regelung<br />
dafür, dass die privaten, kommerziellen <strong>Radio</strong>veranstalter<br />
auf dem Werbemarkt nicht<br />
vom Service public-<strong>Radio</strong> konkurrenziert<br />
werden. <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> wird nach<br />
betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt.<br />
Das Unternehmen finanziert sich zu r<strong>und</strong><br />
92 Prozent aus den Mitteln, welche ihm die<br />
SRG SSR zuweist. Dazu kommen sechs Prozent<br />
aus eigenen kommerziellen Erträgen,<br />
insbesondere aus Sponsoring-Verträgen.<br />
Weitere verschiedene Dienstleistungen generieren<br />
r<strong>und</strong> zwei Prozent an Einnahmen.<br />
Dem Betriebsertrag stehen der Aufwand für<br />
Programmherstellung <strong>und</strong> Betrieb sowie die<br />
Gehälter <strong>und</strong> Sozialleistungen für die Mitarbeitenden<br />
gegenüber.<br />
Erschwerte Rahmenbedingungen<br />
fordern Sparvorgaben<br />
Die SRG SSR <strong>und</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
sehen sich in den kommenden Jahren mit<br />
grossen finanziellen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Gründe dafür sind sinkende<br />
Sponsoringerträge, stagnierende Gebühreneinnahmen<br />
<strong>und</strong> Sparauflagen der SRG SSR.<br />
Das Betriebsergebnis von SR <strong>DRS</strong> hat 2009<br />
mit einem Defizit von r<strong>und</strong> 2.1 Millionen<br />
Franken abgeschlossen. Die mittelfristigen<br />
Zielsetzungen sehen vor, im Jahr 2010 ein<br />
Defizit von 1 Million Franken nicht zu überschreiten.<br />
Ab 2011 muss SR <strong>DRS</strong> wieder ein<br />
ausgeglichenes Ergebnis erreichen, um die<br />
Unternehmensreserve von mindestens<br />
5 Millionen Franken ausweisen zu können.<br />
Dank umfangreichen Sparmassnahmen<br />
wird <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> das Budget 2010<br />
gegenüber 2009 um über 4 Millionen Franken<br />
verringern <strong>und</strong> das Defizit auf 1 Million<br />
Franken reduzieren. Diese Sparmassnahmen<br />
werden nicht auf Kosten des Programms<br />
gehen, sondern in den Strukturkosten realisiert.<br />
Die Mittel, die ins hörbare Produkt<br />
fliessen, sollen nicht beschnitten werden.
Die Finanzlage von SR <strong>DRS</strong> präsentiert sich<br />
somit in einem soliden Zustand.<br />
Ausblick<br />
Den erschwerten finanziellen Rahmenbedingungen<br />
will <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> mit einer<br />
weiteren Steigerung seiner Produktivität auf<br />
allen Niveaus begegnen. Dadurch kann das<br />
Unternehmen seine heutige Leistungspalette<br />
ohne Abstriche weiter anbieten <strong>und</strong><br />
gleichzeitig die Programmentwicklung <strong>und</strong><br />
Qualitätssicherung ohne Abstriche weiterverfolgen.<br />
Wichtigste Zahlen in Kürze<br />
in Mio. CHF 2009<br />
Mittelzuweisungen 145.6<br />
Kommerzieller Ertrag 11.1<br />
Übriger Ertrag <strong>und</strong> Erlösminderungen 1.3<br />
Betriebsertrag 158.0<br />
Personalaufwand 100.8<br />
Programm- <strong>und</strong> Produktionsaufwand 19.8<br />
Übriger Betriebsaufwand 35.8<br />
Abschreibungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen 3.7<br />
Betriebsaufwand 160.1<br />
Jahresergebnis -2.1<br />
65
66<br />
Die Sammelaktion «Jeder Rappen zählt» im Kampf gegen Malaria war mit über 9 Millionen Franken Spenden nicht nur finanziell ein voller Erfolg …
Herausgeber <strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong>,<br />
Kommunikation + Marketing,<br />
Postfach, 8042 Zürich<br />
Gestaltung Die Gestalter AG, St. Gallen<br />
Fotos SR <strong>DRS</strong>; Foto Seite 41: SF/Oscar Alessio<br />
Auflage 3 000<br />
Publikationsdatum 2 5.<br />
März 2010<br />
Adressen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
Direktion<br />
Novarastrasse 2, 4059 Basel<br />
Postfach, 4002 Basel<br />
Telefon 061 365 34 11<br />
Fax 061 365 34 83<br />
<strong>Radio</strong>studio Basel<br />
Novarastrasse 2, 4059 Basel<br />
Postfach, 4002 Basel<br />
Telefon 061 365 34 11<br />
Fax 061 365 32 50<br />
Neben der Direktion befinden sich<br />
im <strong>Radio</strong>studio Basel <strong>DRS</strong> 2, die Regionalredaktion<br />
BS BL <strong>und</strong> Swiss Satellite <strong>Radio</strong><br />
(SSATR).<br />
<strong>Radio</strong>studio Bern<br />
Schwarztorstrasse 21, 3007 Bern<br />
Postfach, 3000 Bern 14<br />
Telefon 031 388 91 11<br />
Fax 031 388 95 20<br />
Im <strong>Radio</strong>studio Bern befinden sich<br />
die Abteilung Information, <strong>DRS</strong> 4 News,<br />
die Regionalredaktion BE FR VS <strong>und</strong><br />
<strong>DRS</strong> online.<br />
<strong>Radio</strong>studio Zürich<br />
Brunnenhofstrasse 22, 8057 Zürich<br />
Postfach, 8042 Zürich<br />
Telefon 044 366 11 11<br />
Fax 044 366 11 12<br />
Im <strong>Radio</strong>studio Zürich befinden sich<br />
<strong>DRS</strong> 1, <strong>DRS</strong> 3, <strong>DRS</strong> Virus, <strong>DRS</strong> Musikwelle,<br />
die Regionalredaktion ZH SH sowie<br />
die Abteilungen Finanzen + Services,<br />
Human Resources, Infrastruktur <strong>und</strong><br />
Kommunikation + Marketing.<br />
Regionalstudio Aargau Solothurn<br />
Bahnhofstrasse 88, 5000 Aarau<br />
Postfach, 5001 Aarau<br />
Telefon 062 832 50 50<br />
Fax 062 832 50 55<br />
Regionalstudio Zentralschweiz<br />
Inseliquai 8, 6005 Luzern<br />
Postfach, 6002 Luzern<br />
Telefon 041 227 24 24<br />
Fax 041 227 24 20<br />
Regionalstudios Ostschweiz<br />
Rorschacherstrasse 150, 9006 St. Gallen<br />
Postfach 128, 9006 St. Gallen<br />
Telefon 071 243 22 11<br />
Fax 071 243 22 00<br />
Via da Masans 2, 7002 Chur<br />
Telefon 081 255 74 80<br />
Fax 081 255 74 88<br />
www.drs.ch<br />
<strong>Radio</strong>fon: 0848 80 80 80<br />
67
68<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong><br />
Novarastrasse 2<br />
Postfach<br />
CH-4002 Basel<br />
Tel. +41 (0)61 365 34 11<br />
Fax +41 (0)61 365 32 50<br />
www.drs.ch<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Radio</strong> <strong>DRS</strong> – ein Unternehmen der