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VERSCHIEDENESrliche Sterbenger Wildtierkinderlich freiwillig! „Wild-Warner“ sollten per Gesetz zur absolutenPflicht werden. Außerdem sollte es nicht dem Fahrer überlassenbleiben, ob er anhält oder nicht. Vielmehr sollte das Fahrzeug miteiner „Notstopp-Funktion“ ausgerüstet sein, die sich durch den„Wild-Warner“ automatisch in Gang setzt, sodass der Schlepperinnerhalb kürzester Zeit zum Stehen kommt.Da in Teilen unserer Gesellschaft das Leben von jungen Wildtierennur einen geringen Stellenwert hat, nimmt man deren Todbilligend in Kauf. Nach dem Motto: „Wo gehobelt wird, da fallenSpäne“.Einem großen Teil der Bevölkerung ist dieser traurige Nebeneffektder Agrarindustrie jedoch unbekannt. Kein Wunder, dennweder die politisch Verantwortlichennoch die Landwirte habenInteresse am Bekanntwerden. Niemandwill schließlich als „Bambi-Mörder“ dastehen.Selbst der späteren Heuernte fallenimmer noch sehr viele Rehkitzezum Opfer. Diese sind dann zwarmeist schon größer und könntenflüchten, aber sie bleiben beim Herannahenlandwirtschaftlicher Maschinenim hohen Gras, der vermeintlichenDeckung liegen, wasihr Schicksal besiegelt.In dem vorliegenden Beispiel (Fotos) wurde eine Wiese in derNähe von Bad Kreuznach / Rheinland- Pfalz gemäht, in der sichzwei Rehkitze befanden. Das eine Kitz wurde durch das Mähwerksofort getötet, dem zweiten wurden alle vier Beine gebrochen.Der Landwirt ließ es einfach liegen. Zufälligerweise am Ort desGeschehens, hörten ein Bekannter und ich das erbärmliche Klagendes Tierkindes. Wir brachten es zum Tierarzt, der das kleineReh von seinen Leiden erlöste, indem er es einschläferte. Wärenwir nicht vor Ort gewesen, wäre das Tier langsam und qualvollgestorben, denn dem Landwirt war sein Schicksal anscheinendvollkommen egal.Ein großer Teil der Unfälle mit jungen Wildtieren könnte durcheinfache Vergrämungsaktionen einige Tage vor dem Mähen verhindertwerden, wie z. B. durch Pfosten mit flatternden Bändernoder Kunststoff-Tüten. In den meisten Fällen würde die Muttermit ihren Jungen, zumindest wenn sie schon größer sind, diesenBereich verlassen und sich eine andere Bleibe suchen. Eine weitereMöglichkeit bestünde darin, das Areal mit angeleinten Hundenzu durchkämmen; dies hätte durch den Geruch der Hunde eineähnliche Reaktion der Rehmutter zur Folge. Da aber ein zusätzlicherAufwand damit verbunden ist, unterbleiben diese wichtigenMaßnahmen.Wenn der Landwirt an der zu mähenden Grasfläche außen beginntund sich dann kontinuierlich, immer im Kreis fahrend, zumMittelpunkt der Wiese bewegt, flüchten die Rehkitze auch deshalbnicht, weil sie ständig von der Gefahr umkreist werden. Siebleiben im hohen Gras liegen und werden durch das Mähwerkentweder getötet oder verstümmelt. Würde der Landwirt in derMitte der Wiese mit dem Mähen anfangen und sich dann nachaußen vorarbeiten, ließe sich eingroßer Teil dieser Tiertragödienverhindern. Die Tiere würden dasFeld verlassen, weil für sie die Gefahrimmer aus derselben Richtungkäme und sie nicht ständig umkreistwürden.Leider wird aber weiter nach deralten Methode von außen zumMittelpunkt gemäht. Entweder istdie Erkenntnis, dass mit einer verändertenArbeitsweise vielen Tierkinderndas Leben gerettet werdenkönnte, den meisten Landwirtennicht bekannt oder sie ignorieren es einfach, was wahrscheinlicherist. Ihre „Argumente“: „Das haben wir schon immer so gemacht,warum sollten wir etwas ändern?“ oder „Wir können nicht auf allesachten!“ Für den typischen Landwirt zählt der Profit. Das Lebeneines Tieres, ob Rehkitz, Hase, Kuh oder Kalb, ist für ihn nurdann interessant, wenn damit Geld zu verdienen ist.Es ist allerhöchste Zeit, dass die zuständige Ministerin (Ilse Aigner/ CSU) Gesetze erlässt, die das Leben Tausender Tierkinderin freier Natur retten.Meine abschließende Bitte an Sie, verehrte Leserinnen und Leser:Wenn Sie zufälligerweise einem Landwirt beim Mähen begegnen,machen Sie ihn darauf aufmerksam, dass sich in seiner Wieseein paar Rehkitze oder junge Feldhasen befinden könnten. EinenVersuch, ihn zur Rücksichtnahme auf Tiere zu bewegen, ist diesallemal wert - es geht schließlich um Leben und Tod.Udo DautermannStellv. Vorsitzender LV Rheinland-PfalzFotoquelle: Udo DautermannZeitenWENDE Nr. 3831

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