Stadtmagazin Rheinberg ? Ausgabe Nr.6

ganz kuhl
„Hey!“– oder besser gesagt „Muh!“ Dieses Mal
hieß es für uns 4 „Drecksklamotten anziehen“,
und „Nicht zimperlich sein!“, denn wir sollten
auf dem Bauernhof der Familie Rötgens in
Wallach einiges über Kühe, die es hier am
Niederrhein so viel gibt, erfahren und mit
anpacken. Landwirt Theo Rötgens hat uns
den Schnellkurs in Sachen „Milchvieh“ erteilt
und das haben wir davon behalten:
Clip- und klar!
Das Kälbchen
bekommt seinen
Personalausweis.
„Mischen possible“.
Hier wird das
Futter gemixt.
Alex hat Spaß mit dem Nuckeleimer. Die anderen aber auch.
Simon füttert die „Halbstarken“.
Also, Kälbchen nennt man entweder männliches oder weibliches Rind. Die männlichen Rinder werden dann bis zum
Alter von 24 Monaten Jungbullen, danach Altbullen genannt. Oder sie heißen Ochsen, wenn sie kastriert sind. Die weiblichen
Rinder nennt man Mutterkühe, für das Aufziehen der Kälbchen auf der Wiese, oder Milchkühe, für die
Produktion von Milch. Mit etwa 15 Monaten sollen die weiblichen Rinder besamt werden, wenn sie Milch liefern
sollen. Das kann über eine künstliche Befruchtung aus einer
Samenbank oder auf natürlichem Weg durch einen Deckbullen
geschehen. Die Kuh ist dann 9 Monate lang trächtig. Schon 1 Tag
nach der Geburt werden Mutter und Kind getrennt. Die Mutterkuh
liefert jetzt ganz viel Milch, die eigentlich für das Kälbchen bestimmt ist. Das
Kälbchen wird mit einem Nuckeleimer ernährt. Das sah lustig aus, als Alex
das mal ausprobiert hat. Meistens macht das bei Rötgens Carla,Theos Frau. Sie
ist auch dafür zuständig, den Kleinen ihren „Personalausweis“ nämlich die
Ohrmarke zu verpassen. Da steht eine Nummer drauf, mit der man bei einem
späteren Verkauf immer weiß, woher das Tier kommt. Ein Kälbchen sollte
bei unserem Besuch eine Ohrmarke bekommen – das musste einer von uns
machen! Nur Lara hat sich getraut. Landwirt Theo hielt das Kälbchen fest und
Lara hat mit einer Zange die Marke genau in der Mitte des Ohrs festgemacht.
Nach 6-8 Wochen kommen die Kleinen aus der „Krabbelgruppe“ in die
„Vorschule“. Hier dürfen sie dann schon das gleiche Mischfutter fressen, wie die Großen – nur eben weniger. In dem
Futter sind Maissilage, Grassilage, Heu, Sojaschrot und Mineralien. Damit eine Kuh nicht nur das frisst, was sie
besonders mag, muss es gemischt werden. Dafür gibt es Maschinen, aber wir sollten das mal machen. Dafür hat Bauer Theo
alles auf den Boden gestellt, was eine Durchschnittskuh so am Tag verspeist. Da haben wir nicht schlecht gestaunt,
denn das waren riesige Mengen. 50 kg verdaut eine Kuh pro Tag mit ihren 4 Mägen. Dazu kommen 80-120 Liter
Wasser, bei manche Kühen sogar über 150 Liter. Daraus stellt die Kuh 40 Liter Milch am Tag her, Spitzenkühe
schaffen sogar über 50 Liter*. Gemolken wird 2 x täglich mit einer Maschine. Dabei stehen 8 Kühe gleichzeitig im Melkstand.
Das kann Carla Rötgens zwar auch alleine schaffen, aber Theos Mutter Marlene hilft kräftig mit. Nach dem Melken
gelangt die Milch in einen Tank, in dem sie auf 4 Grad gekühlt wird. Alle 2 Tage wird die Milch dann abgeholt. Sie wird
dann haltbarer und keimfrei gemacht.
Jetzt wissen wir erst einmal, wieviel Arbeit und Geld in einer Kuh steckt. Warum die Milchbauern so wenig für einen Liter
Milch bekommen fragen wir erst gar nicht, wir haben schon genug Informationen im Kopf.
Danke für den klasse Schnellkurs, Theo Rötgens!
Damen und
Herren
Salon
Volker Janssen
Die 4
Ich glaub, hier geht’s um mich!
Julia ist sichtlich
beeindruckt.
Die Kühe bekommen
natürlich keine Farbe
zu trinken, die sind
von Natur aus
schwarz-weiß.
Die Eimer sind nur
dazu da, um zu
zeigen, wieviel eine
Kuh am Tag so
trinkt.
*Eine Durchschnitts-
Kuh produziert im
Jahr ca. 8.000 Liter
Milch.
Kinder bis 5 Jahre 7,40 G
Kinder bis 14 Jahre 10,60 G
Mi. u. Do. KINDERTAG
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