Nr.1 - Fachhochschule Wiener Neustadt
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f eature.<br />
Erfolg durch<br />
Zusammenarbeit<br />
die autorin<br />
Dr. Beatrix Karl, am<br />
10. Dezember 1967<br />
geboren, studierte<br />
Rechtswissenschaften<br />
an der Karl-Franzens-<br />
Universität Graz (Abschluss<br />
des Doktoratsstudiums<br />
mit ausgezeichnetem<br />
Erfolg am 15. November<br />
1995). Als Abgeordnete<br />
zum Nationalrat war sie<br />
Sprecherin der ÖVP für<br />
Wissenschaft und Forschung.<br />
Seit 26. Jänner 2010 ist Dr.<br />
Beatrix Karl Bundesministerin<br />
für Wissenschaft und<br />
Forschung.<br />
link<br />
www.bmwf.gv.at<br />
Die Kraft der Innovation<br />
Gut ausgebaute Netzwerke steigern die Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Das gilt auch für die <strong>Fachhochschule</strong>n, analysiert Wissenschaftsministerin<br />
Beatrix Karl in ihrem fhacts-Gastkommentar.<br />
Die österreichischen <strong>Fachhochschule</strong>n garantieren<br />
eine qualitätsvolle und praxisnahe Ausbildung bei<br />
flexibleren Ausbildungszeiten und einer allgemein<br />
kürzeren Studiendauer. Damit tragen die <strong>Fachhochschule</strong>n<br />
wesentlich zur Stärkung des Innovationspotenzials<br />
des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes<br />
Österreich bei. Doch nicht nur für Österreich,<br />
auch für die Anforderungen in der internationalen<br />
Berufswelt sind Absolventinnen und Absolventen der<br />
österreichischen <strong>Fachhochschule</strong>n gut vorbereitet.<br />
Mit dem wachsenden Studien-Angebot hat sich auch<br />
die Studierendenzahl auf mittlerweile mehr als 36.000<br />
Studierende erhöht. Diese Entwicklungen belegen,<br />
dass sich die <strong>Fachhochschule</strong>n eindeutig als zweite<br />
akademische Säule neben den Universitäten etabliert<br />
haben und mit ihren individuellen Angeboten hoch<br />
qualifizierte Spezialisten ausbilden.<br />
Zeitgleich zur erfolgreichen Performance der Entwicklungszahlen<br />
hat sich auch das Stimmungsbild der<br />
Bevölkerung zugunsten der <strong>Fachhochschule</strong>n verändert.<br />
Erfreulich sind etwa die Ergebnisse hinsichtlich<br />
des Vergleichs zu den Universitäten: Hier können die<br />
<strong>Fachhochschule</strong>n vor allem durch Leistung, Ausbildung<br />
und Fortschritt punkten. In diesen Bereichen<br />
werden die <strong>Fachhochschule</strong>n zum Teil dreimal so oft<br />
genannt wie österreichische Universitäten. Gleichzeitig<br />
wünschen sich rund 40 Prozent der Befragten vermehrt<br />
internationale Kooperationen von <strong>Fachhochschule</strong>n.<br />
Die erfolgreiche Positionierung im österreichischen<br />
Hochschulbereich, die quantitative und qualitative<br />
Entwicklung sowie die steigende Zustimmung in<br />
der Bevölkerung sind das Ergebnis konsequenten<br />
Engagements und zukunftsorientierter, strategischer<br />
Ausrichtung aller Verantwortungsträger in diesem<br />
noch relativ jungen Tertiärbereich. Strategische Ausrichtungen<br />
stehen dabei in einem sich ständig veränderndem<br />
Handlungsfeld von Rahmenbedingungen<br />
und zukünftigen Trends. Um sich langfristig im<br />
Spitzenfeld von Innovation und Wettbewerb halten<br />
zu können, bedarf es neben den eigenen Strukturen<br />
auch einer Zusammenarbeit, sowohl mit gleichartigen<br />
und gleichwertigen Einrichtungen, als auch mit<br />
Partnerunternehmen in Wirtschaft und Industrie, um<br />
den Bedarf in der Berufs- und Arbeitswelt rechtzeitig<br />
erfassen und decken zu können.<br />
Zweifellos stellt sich die Frage, welchen Einfluss Netzwerke<br />
haben und welche Vorteile man daraus ziehen<br />
kann. Kooperationen und Verflechtungen leisten einen<br />
großen Beitrag zu einer Verbesserung vielfältiger<br />
Beziehungen auf unterschiedlichen Ebenen – in Städten,<br />
Ländern und Regionen – wobei sich Netzwerke<br />
oftmals gar nicht auf ein bestimmtes Territorium eingrenzen<br />
lassen. Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch<br />
diese Form der Zusammenarbeit ebenso gefördert<br />
wie die Innovationskraft. Gut und strategisch nachhaltig<br />
ausgebaute Netzwerke können auch über den<br />
eigentlichen Kernbereich der Zusammenarbeit hinaus<br />
wirken und auf diese Weise einen regelrechten „Innovationsturbo“<br />
zünden.<br />
Die <strong>Fachhochschule</strong>n sind Berater,<br />
Vermittler und Ideengeber.<br />
<strong>Fachhochschule</strong>n bilden mit unterschiedlichen Partnern<br />
oft die Kernelemente eines derartigen Technologietransfers,<br />
der auf ganze Regionen einen positiven<br />
bildungspolitischen, aber auch wirtschaftspolitischen<br />
Einfluss haben kann. Die Hochschulen nehmen dabei<br />
die Rolle als Ideengeber, Berater, Vermittler und Kommunikatoren<br />
gegenüber Dritten ein. Diese Formen<br />
institutioneller Netzwerke leisten einen ebenso wichtigen<br />
regionalen Beitrag, wie reger intellektueller und<br />
persönlicher Austausch zwischen den an den <strong>Fachhochschule</strong>n<br />
tätigen Personen. Persönliche Kompetenzen<br />
wie Kontaktfreudigkeit, Kommunikationsfreude,<br />
Sprachenvielfalt und interkulturelle Fertigkeiten<br />
sind daher ebenso wichtig wie fachliche Qualifikationen.<br />
Abgerundet werden diese Merkmale durch das<br />
Prinzip Vertrauen, das das wesentliche Bindeglied<br />
zwischen allen Beteiligten ist und die Basis für eine<br />
langfristige Zusammenarbeit legen kann.<br />
Praktische Umsetzung erfahren diese Ausgangsüberlegungen<br />
im internationalen Kontext durch Kooperationen<br />
in Forschung und Lehre von österreichischen<br />
<strong>Fachhochschule</strong>n mit einigen hundert Universitäten<br />
in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt. Diese<br />
erfolgreichen Aktivitäten der <strong>Fachhochschule</strong>n im<br />
Bereich der Mobilitätsförderung wurden regelmäßig<br />
mit dem Diploma Supplement Label und dem ECTS-<br />
Label der Europäischen Kommission ausgezeichnet.<br />
Neben den unterschiedlichen Aktivitäten der <strong>Fachhochschule</strong>rhalter<br />
ist auch die Fachhochschulkonferenz<br />
(FHK) als Interessensvertreterin aller österreichischen<br />
<strong>Fachhochschule</strong>n international gut vernetzt. Zu<br />
institutionellen Netzwerken zählen beispielsweise die<br />
EUA (European University Association) oder auch die<br />
UASNET (Universities of Applied Sciences).<br />
Neben Kooperationen auf Erhalterebene haben sich<br />
in den vergangenen Jahren auch die Mobilität und<br />
damit verbundene Netzwerkaktivität von Studierenden<br />
an <strong>Fachhochschule</strong>n weiter entwickelt. Haben<br />
im Studienjahr 2004/05 nur 8,3 Prozent der Studierenden<br />
einen Auslandsaufenthalt absolviert, hat sich<br />
diese Zahl im heurigen Studienjahr auf 15 Prozent aller<br />
Fachhochschulstudierenden beinahe verdoppelt.<br />
Bemerkenswert ist, dass österreichweit zwar nur 12<br />
Prozent aller Studierenden an <strong>Fachhochschule</strong>n ihr<br />
Studium absolvieren, diese aber 35 Prozent aller mobilen<br />
Studierenden im tertiären Bereich ausmachen.<br />
Umgekehrt hat sich auch die Anzahl ausländischer<br />
Studierender an österreichischen <strong>Fachhochschule</strong>n<br />
erfolgreich entwickelt: Von rund 1.200 Studierenden<br />
im Studienjahr 2006/07 hat sich die Anzahl auf knapp<br />
3.000 im Studienjahr 2008/09 mehr als verdoppelt. Erfreulich<br />
sind auch die Entwicklungen bei Joint- und<br />
Double Degree Programmen, die gemeinsam mit<br />
Partneruniversitäten im Ausland entwickelt werden.<br />
Momentan gibt es in diesem Bereich 25 Programme.<br />
Die zahlreichen Beispiele institutioneller Kooperationen<br />
sowie Mobilitätsaktivitäten der Studierenden<br />
auf nationaler und internationaler Ebene mit anderen<br />
Hochschuleinrichtungen und Partnern aus Wirtschaft<br />
und Industrie belegen eindeutig die intensiven und<br />
vor allem auch erfolgeichen Bemühungen des österreichischen<br />
Fachhochschulsektors. Damit wird<br />
ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des<br />
Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Österreich<br />
geleistet.<br />
Wissenschaftsministerin Beatrix<br />
Karl: „Persönliche Kompetenzen<br />
wie Kontaktfreudigkeit,<br />
Kommunikationsfreude,<br />
Sprachenvielfalt und interkulturelle<br />
Fertigkeiten sind ebenso wichtig<br />
wie fachliche Qualifikationen.“<br />
Bild: www.bmwf.gv.at/Christian Jungwirth<br />
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