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Windturbinen- ein Ãœberblick

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0. Windkraftpotentiale<br />

<strong>Windturbinen</strong>- <strong>ein</strong> Überblick<br />

� weltweit: 1.5-2.5% der Sonnenenergie werden in Bewegungsenergie<br />

(Winde) umgesetzt<br />

12<br />

� 4 ⋅ 10 W (4000 TW = 4 000 000 GW)<br />

� Europa: praktisch nutzbar 200 GW<br />

� Deutschland: - theoretisch nutzbar: 35-60 GW<br />

- praktisch nutzbar: 20 GW<br />

da technisch nutzbare Windgeschwindigkeiten zw.<br />

4 m/s ( < zu große Rotordurchmesser) und 24 m/s (><br />

Sturm, zu hohe Anlagenstabilität erforderlich)<br />

- bereits installiert: 6.4 GW<br />

1. Einteilung und Anwendung<br />

1


Definition: Schnelllaufzahl λ = u / c ∞ u =ω ⋅r<br />

Umlaufgeschwindigkeit<br />

Erklärungen<br />

Langsamläufer 0< λ


�Folgen: - schlechtes Anlaufverhalten bei zu wenig Wind<br />

- Strömungsabriß („stall“) bei zu viel Wind (automatische Begrenzung der<br />

Leistungsaufnahme um den Generator und sonstige Teile der Anlage vor <strong>ein</strong>er<br />

unzulässigen Belastung zu schützen)<br />

�”Notlösung”: Veränderung des Anstellwinkels der Blätter um Leistungsaufnahme für<br />

möglichst breites Windspektrum zu sichern<br />

�es gilt: umso weniger Blätter desto höhere Drehzahlen (bei gleichem Durchmesser)<br />

hohes Drehmoment<br />

bei direkter Nutzung der Wellenleistung (z.B. zum Antrieb <strong>ein</strong>er Pumpe) hohes Drehmoment,<br />

niedrige Drehzahlen sinnvoll.<br />

hohe Drehzahl<br />

bei Erzeugung elektrischen Stroms möglichst hohe Drehzahlen, um den baubedingt hohen<br />

Drehzahlen der Generatoren entgegen zu kommen<br />

Windnachführung:<br />

� alle Rotoren mit horizontaler (Ausnahme:Lee-Läufer; aber: Abschwächung der nutzbaren<br />

Windenergie durch den Mast der Anlage)<br />

� passiv: bei kl<strong>ein</strong>en Luv-Läufern durch <strong>ein</strong>er Windfahne<br />

bei größeren Anlagen durch Seitenrad der Holländermühle, das den Hauptrotor über <strong>ein</strong><br />

Getriebe automatisch in Windrichtung hält.<br />

� aktiv: über <strong>ein</strong>en elektrischen oder hydraulischen Antrieb, der die Meßdaten <strong>ein</strong>es<br />

Windrichtungsgebers in entsprechende Steuerbewegungen umsetzt.<br />

Vertikalkonverter<br />

Savonius-Rotor - Widerstandsprinzip:<br />

Der Wind findet auf <strong>ein</strong>er Seite der Achse <strong>ein</strong>en höheren Widerstand<br />

(Schaufelöffnung) als auf der anderen (Schaufelrückseite). So ergibt<br />

sich <strong>ein</strong> Drehmoment, das beide Schaufeln abwechselnd in Windrichtung<br />

bringt. Durch die Formgebung der Schaufeln, die sich in<br />

Achsnähe so überlappen, daß der Wind nach der Umlenkung an der<br />

<strong>ein</strong>en Schaufel in die nachfolgende strömt, wird zugleich in geringem<br />

Maße auch das Auftriebsprinzip genutzt.<br />

- oft für Entlüftungszwecke verwendet, z.B. auf Fabrikhallen<br />

- relativ geringe Windstärken (Anlaufhilfen)<br />

- c ≈ 23%<br />

p<br />

- sehr materialaufwendig, was bei größeren Abmessungen<br />

Gewichtsprobleme aufwirft<br />

- für größere Leistungen deshalb nicht geeignet.<br />

3


Darrieus-Rotor - nach dem Franzosen Georges Darrieus 1929<br />

- Auftriebsprinzip:<br />

"Die aus der Wind- und der negativen Umfangsgeschwindigkeit vektoriell<br />

zusammengesetzte Anblasgeschwindigkeit des umlaufenden Rotorblatts<br />

liefert mit dem sich ändernden Anstellwinkel Alpha <strong>ein</strong> positives<br />

Drehmoment."<br />

- zwei bis vier gebogene Flügelblätter<br />

- c p ≈ 37%<br />

- Anlaufhilfe nötig (meist mit Savonius-Rotoren realisiert)<br />

- unabhängig von Windrichtung<br />

- <strong>ein</strong>fach zu montieren und zu warten.<br />

- Alle Bauteile in <strong>ein</strong>er Bodenstation unterbringbar.<br />

H(eidelberg)-Rotor:<br />

2. Leistung <strong>ein</strong>er Turbine<br />

- Auftriebsprinzip (wie bei Darrieus, auch H-Darrieus Rotor)<br />

- besonders robuste Windenergie-Anlage (in Antarktis <strong>ein</strong>setzbar)<br />

- zwei bis drei senkrecht umlaufenden Rotorblätter<br />

- Synchron-Generator ist als "Wanderfeld-" bzw. Ringgenerator in Rotor<br />

und Achse integriert: Mit dem Rotor drehen sich ringartig angeordnete<br />

Dauermagneten um die am Mast angebrachten Wicklungen des Stators<br />

und erzeugen so den Strom<br />

- Es entfallen Getriebe, Rotorblattverstellung und Windnachführung<br />

- durch die relativ niedrige Blattgeschwindigkeit geringe<br />

Geräuschentwicklung.<br />

zunächst<br />

ist Windenergie = m c<br />

2<br />

/ 2<br />

4<br />

ELuft Luft<br />

durch differenzieren nach der Zeit erhält man mit c ∞ =const<br />

dELuft<br />

die Luftleistung PLuft =<br />

dt<br />

2<br />

= m&<br />

Luftc<br />

∞ / 2<br />

mit dem Massenstrom durch die vom Rotor überstrichene Fläche ATu<br />

& = ρ A c<br />

∞<br />

m Luft Luft Tu<br />

folgt für die Luftleistung = ρ A c / 2<br />

PLuft Luft Tu<br />

d.h. Luftleistung steigt mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit<br />

∞<br />

3<br />


theoretisch nutzbare Leistung <strong>ein</strong>er Windturbine (nach Betz):<br />

Annahme: Reibungsfreiheit<br />

Ersatzbild:<br />

Vom Wind auf Turbine<br />

Übertragene Energie =<br />

5<br />

Differenz der kinetischen Energien<br />

vor und nach Laufrad in axialer Rtg.<br />

2<br />

2<br />

Luft , T Luft , T 1<br />

2 ax<br />

bzw. formelmäßig: E = m ( c / 2 − c / 2)<br />

durch ableiten nach der Zeit ( c = const.), mit m & Luft,<br />

T = ρ Luft ⋅V&<br />

Luft,<br />

T erhält man die<br />

Turbinenleistung:<br />

2<br />

P = E&<br />

= ρ / 2⋅V&<br />

( c − c<br />

2<br />

Luft,<br />

T Luft,<br />

T Luft Luft,<br />

T 1 2ax<br />

den Propellerdurchflußstrom V &<br />

Luft,<br />

T = cT<br />

AT<br />

mit c T = ( c1<br />

+ c2ax<br />

) / 2 Luftgeschwindigkeit<br />

in Laufradebene<br />

und A T , der vom Laufrad überstrichenen<br />

Fläche<br />

<strong>ein</strong>gesetzt, folgt<br />

P = ρ<br />

/ 2A<br />

( c + c<br />

2<br />

) / 2(<br />

c − c<br />

2<br />

)<br />

Luft,<br />

T Luft T 1 2ax<br />

1 2ax<br />

)


Bei welchen<br />

c2ax =<br />

c1<br />

P Luft,<br />

maximal ?<br />

Luft,<br />

T / dξ<br />

PLuft<br />

/ 2 1+<br />

ξ − 2ξ<br />

ξ wird T<br />

6<br />

⎡ c2<br />

⎢1<br />

+<br />

⎣ c<br />

⎤⎡<br />

c2<br />

⎥⎢1<br />

−<br />

⎦⎢⎣<br />

c<br />

2<br />

3<br />

= ρ Luft / 4 AT<br />

c1<br />

ax<br />

ax<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

[ ( )( ) + ( 1−<br />

) ] = 0<br />

dP = ξ<br />

Lsgn.: ↔ ξ = −1<br />

unbrauchbar<br />

oder ξ = 1/<br />

3 d.h. optimale Energieumsetzung, wenn sich die<br />

Abströmgeschwindigkeit auf <strong>ein</strong> 1/3 der<br />

Zuströmgeschwindigkeit verringert<br />

16<br />

Für ξ =1/3 ergibt sich damit PLuft, T , max = PLuft<br />

≈ 0.<br />

6⋅<br />

PLuft<br />

27<br />

- der theoretische Wirkungsgrad c = 60%<br />

p,<br />

theo<br />

- reale Leistungsbeiwerte aus obiger Tabelle c p = f ( Bauart,<br />

λ)<br />

2<br />

Interpretation: wegen PLuft , T = m&<br />

Luft,<br />

T ⋅(<br />

c1<br />

/ 2−c2<br />

ax / 2)<br />

erhöht sich die theoretische<br />

Turbinenleistung nicht all<strong>ein</strong> durch<br />

2<br />

- <strong>ein</strong>e möglichst kl<strong>ein</strong>e Ausstömgeschwindigkeit c2ax - Erhöhung des Massenstromes, also der Ausströmgeschwindigkeit<br />

( m& Luft,<br />

T ↑= ρLuft<br />

⋅V&<br />

Luft,<br />

T ↑= ρLuftcT<br />

↑ AT<br />

= ρuft(<br />

c1<br />

+ c2ax)<br />

↑ / 2AT<br />

)<br />

Diese beiden gegenläufigen Tendenzen führen zu diesem Maximum.<br />

Turbinenleistung unter Berücksichtigung mechanischer Verluste:<br />

= η ⋅ P<br />

P Tu Tu Luft,<br />

T<br />

mit η ≈ 0.<br />

9<br />

Tu<br />

Windstärke Bezeichnung Geschwindigkeit (m/s) Energiegehalt (W/m 2 ,<br />

ca.)<br />

0 Windstille 0-0,2 0-0,005<br />

1 leichter Zug 0,3-1,5 0,02-2,0<br />

2 leichte Brise 1,6-3,3 2,5-20<br />

3 schwache Brise 3,4-5,4 25-95<br />

4 mäßige Brise 5,5-7,9 100-300<br />

5 frische Brise 8,0-10,7 310-740<br />

6 starker Wind 10,8-13,8 760-1.580<br />

7 steifer Wind 13,9-17,1 1.610-3.000<br />

8 stürmischer Wind 17,2-20,7 3.050-5.350<br />

9 Sturm 20,8-24,4 5.400-8.750<br />

10 schwerer Sturm 24,5-28,4 8.850-13.800<br />

11 orkanartiger Sturm 28,5-32,6 13.900-21.000<br />

12 Orkan >32,7 >21.000<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥⎦

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